[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Waschanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und ein Verfahren zum Waschen von Waschgut nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
24.
[0002] Derartige Waschanlagen werden beispielsweise benötigt, um bei der Kiesgewinnung das
Baggergut in den Kies und seine abschlämmbaren Bestandteile zu trennen. Aber auch
beim Verladen von länger gelagertem Kies ist es häufig wünschenswert, den Kies noch
einmal von Verunreinigungen zu waschen, bevor er beispielsweise als Bauschüttstoff
weiterverwendet wird. Die bekannten Waschanlagen weisen einen länglichen Trog auf,
in dessen Längsachse eine mit Schwertern und Transportarmen bestückte Waschwelle angeordnet
ist. Das dem Trog zugeführte Waschgut besteht häufig aus größeren Kiesballen, die
durch lehmige oder tonige Verunreinigungen zusammengehalten werden. Die durch die
Waschwelle angetriebenen Schwerter sollen diese Ballen zerteilen, zugeführtes Wasser
löst die noch am Kies anhaftenden Verunreinigungen und die Transportarme befördern
den immer sauberer werdenden Kies zum Trogende, wo er ausgetragen, entwässert und
nach Korngrößen sortiert wird.
[0003] Die nach diesem Verfahren arbeitenden bekannten Waschanlagen haben den Nachteil,
daß sich insbesondere die Schwerter und die Transportarme, aber auch die Waschwelle
selbst durch die ständige Reibung mit dem Kies schnell abnutzen. Die Waschwelle muß
dann ausgebaut werden, damit neue Schwerter und Transportarme eingebaut werden können
oder damit die gesamte Welle ausgetauscht werden kann. Das führt zu langwierigen Unterbrechnungen
des Waschverfahrens, was das gesamte Verfahren - abgesehen von dem ständigen Materialersatz
- durch die langen Stillstandszeiten der Anlage stark verteuert.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Waschanlage der
eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß sie bedienungs- und wartungsfreundlicher
ist und daß insbesondere die Auswechslung der einer stärkeren Abnutzung unterliegenden
Teile schnell und leicht erfolgen kann. Die Aufgabe umfaßt auch die Verbesserung des
Waschverfahrens unter Verwendung der Waschanlage, wobei insbesondere Wert darauf gelegt
wird, daß der Verschleiß der bewegten Teile herabgesetzt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bezüglich der Waschanlage erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 in allgemeiner Form gelöst. Konkrete Lösungen sind
in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben, in denen Ausführungsformen beschrieben sind,
bei denen die Schwerter und Transportarme durch Aufschieben, Anschrauben oder Aufstecken
an der Waschwelle befestigbar sind. Die erfindungsgemäßen Lösungen beschleunigen das
Auswechseln der Schwerter ganz erheblich, da die Waschwelle eingebaut bleiben kann
und keine Schweißarbeiten an der Maschine durchgeführt werden müssen. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Waschanlage besteht darin, daß die Anzahl
der an der Waschwelle vorgesehenen Transportarme schnell und leicht der jeweiligen
Aufgabenstellung angepaßt werden kann.
[0006] Hinsichtlich des Waschverfahrens ist die erfindungsgemäße Lösung in dem Anspruch
25 und den folgenden Unteransprüchen angegeben. Bei einer sogenannte Nachwäsche von
bereits vorgereinigtem, aber länger gelagertem Kies, kann das Waschgut relativ schnell
über die Waschstrecke transportiert werden. Wollte man dies durch eine schnellere
Umdrehung der Waschwelle erreichen, so würde das zu unnötig hohem Verschleiß der bewegten
Teile führen. Andererseits ist es gar nicht erforderlich, bei dieser Nachwäsche eine
große Anzahl von Schwertern vorzusehen, da ja keine Ballen mehr zerteilt werden müssen.
Die erfindungsgemäße Anlage macht es möglich, durch den Einsatz relativ vieler Transportarme
entlang der Waschwelle, den Kies auch bei langsamer Umdrehung der Waschwelle relativ
schnell durch den Trog zu transportieren, so daß der Verschleiß der bewegten Teile
auf ein Minimum reduziert bleibt.
[0007] Besteht die Aufgabe dagegen darin, durch lehmige und tonige Verunreinigungen stark
zusammengeballten Kies auszuwaschen, so ist es zweckmäßig, die Anzahl der Schwerter
im Verhältnis zu den Transportarmen zu erhöhen, damit eine vollständige Zerschlagung
der Ballen entlang der Waschstrecke sichergestellt ist. Neben der leichten Auswechselbarkeit
der Schwerter und Transportarme und der Möglichkeit, das Verhältnis der Anzahl von
Schwertern zu Transportarmen zu verändern, zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
also auch dadurch aus, daß die Umdrehungszahl der Waschwelle durch Änderung der Drehzahl
des die Waschwelle antreibenden Motors der jeweiligen Aufgabenstellung anpaßbar ist.
Verschleiß und Leistung der Maschine können somit optimal aufeinander abgestimmt werden.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungegemäßen Waschanlage, die insbesondere den
Schutz der Waschwelle vor Verschleiß und die Grobtrennung des dem Trog zugeführten
Kieses von dem mitgeführten Sand betreffen, sind in den Unteransprüchen 6 bis 24 angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben und erläutert.
[0009] Es zeigen:
Figur 1: eine Waschanlage in der Seitenansicht in Prinzipdarstellung;
Figur 2: die Grobtrennvorrichtung für die Beschickung der Waschanlage gemäß Figur
1 in modifizierter, leistungsstärkerer Form;
Figur 3: eine Draufsicht auf die Waschwelle und den Trog der Waschanlage gemäß Figur
1;
Figur 4: einen Längsschnitt durch ein auf einen Stab aufgestecktes Rohr mit angeschweißten
Schwertern;
Figur 5: eine Teilansicht der Waschwelle gemäß Figur 3 mit aufgesteckten Schwertern
und Transportarmen in der Seitenansicht im vergrößerten Maßstab;
Figur 6: einen Querschnitt durch die Waschwelle einer Waschanlage nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit aufgeschobenen Schwertern und Transportarmen;
Figur 7 bis 11: ein drittes Ausführungsbeispiel mit an der Waschwelle angeschraubten
Schwertern und Transportarmen in Seitenansicht, im Querschnitt bzw. in Teilansichten;
Figur 12 bis 14: ein viertes Ausführungsbeispiel mit auf die Waschwelle aufgesteckten
Schwertern und Transportarmen in Seitenansicht bzw. im Querschnitt und
Figur 15 und 16: Ausführungsbeispiele gemäß Figur 12 in modifizierter Form.
[0010] Die Waschanlage gemäß Figur 1 weist einen Trog 10 auf, in welchem das Waschgut von
seinen abschlemmbaren Bestandteilen getrennt und anschließend gewaschen wird. Der
Trog 10 ist nach oben offen, besitzt senkrechte Seitenwände und einen konkaven Boden.
In seiner Mittelachse ist eine Waschwelle 11 angeordnet, die mit radial abstehenden
Schwertern 12 bestückt ist. Über dem Trog 10 ist ein Sieb 13 angeordnet, das sich
in Längsrichtung fast über die gesamte Länge des Troges 10 bis zu dessen in Förderrichtung
gesehen vorderen Endstück erstreckt. Das Sieb 13 weist unterschiedliche Maschenweiten
dergestalt auf, daß über dem vorderen Endstück des Troges 10 große Maschenweiten und
zum anderen Ende des Siebes 13 hin kleiner werdende Maschen mit einer Weite von ca.
20 bis 30 mm angeordnet sind.
[0011] Ein erster Wasserzulauf 14 ist im unteren Bereich des hinteren Endstückes des Troges
10 und ein zweiter Wasserzulauf 15 ist im unteren Bereich des vorderen Endstückes
des Troges vorgesehen.
[0012] Über dem vorderen Endstück des Troges 10 ist an derjenigen Stelle, an der große,
unzerteilte Ballen des Waschgutes durch das Sieb 13 dem Trog zugeführt werden, eine
Trennvorrichtung 16 angeordnet, die eine Grobtrennung der Ballen ermöglicht. Diese
Trennvorrichtung 16 besteht aus einer Trommel 17, deren Umfang ein mit Stiften bestücktes
Förderband umspannt. Der Abstand der Stifte ist kleiner als die Abmessung der größten
Maschenweite des Siebes 13. Eine federnd gelagerte Gegentrommel 18 drückt das Waschgut
gegen das Förderband der Trommel 17. Dabei werden insbesondere die lehmigen und tonigen
Bestandteile des Waschgutes, soweit sie nicht mehr an dem Kies anhaften, zwischen
die Stifte des Förderbandes gedrückt und der Kies selbst bleibt auf den Stiften liegen.
Von hier wird der Kies dem vorderen Endstück des Troges 10 zugeleitet. Die zwischen
die Stifte gedrückten Bestandteile werden durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Abstreifvorrichtung vom Förderband getrennt und durch geeignete Leitvorrichtungen
am Trog 10 vorbei abgeleitet. Diese Trennvorrichtung 16 ist zwar kein notwendiger
Bestandteil der erfindungsgemäßen Waschanlage; sie führt aber zu einer wesentlichen
Entlastung des eigentlichen Wasch- und Trennvorganges im Trog 10 und damit zu einer
Beschleunigung des Verfahrens, zu einer Verringerung des Verschleißes der bewegten
Teile der Anlage und des Verbrauches an Waschwasser.
[0013] Am Boden des hinteren Endstückes des Troges 10 wird bei 19 das von seinen abschlemmbaren
Bestandteilen getrennte und gewaschene Waschgut mittels einer Dosiervorrichtung 20
entnommen und einem Entwässerungssieb 21 zugeführt, von wo aus es mittels eines Förderbandes
22 gegebenenfalls über eine Sortiervorrichtung zur Zwischenlagerung transportiert
wird. Die Waschwelle 11 wird von einem Elektromotor 23 über ein Getriebe 24 angetrieben.
Das Getriebe 24 ermöglicht auf einfache Weise eine Veränderung der Antriebsdrehzahl
der Waschwelle 11.
[0014] Anstelle der Dosiervorrichtung 20 kann am Ende des Troges 10 auch eine durch eine
in der Zeichnung nicht dargestellten Trennwand abgeteilte Kammer vorgesehen werden,
in der das gewaschene Waschgut aufgestaut wird. Aus dieser Kammer kann das Waschgut
mittels eines Schrabbers oder eines Schaufelbaggers entnommen und dem Förderband 22
zugeführt werden. Bei dieser Variante der Waschgutentnahme ist es möglich, die Menge
des ablaufenden Waschwassers gering zu halten.
[0015] Die Trennvorrichtung 16 kann auch durch eine in Figur 2 dargestellte Trennvorrichtung
26 mit weitaus größerer Trennleistung ersetzt werden. Diese Trennvorrichtung 26 weist
ein über Transportrollen 27, 28 und 29, von denen eine als Antriebsrolle dient, geführtes
Förderband 30 auf, das wie das die Trommel 17 umspannende Förderband mit Stiften 31
bestückt ist. An den die Rollen 27 bis 29 tragenden Seitenwänden 32 sind Vibratoren
33 und/oder eine bei 34 schematisch angedeutete Abklopfvorrichtung vorgesehen, die
die Trennung des Waschgutes von seinen lehmigen und tonigen Bestandteilen unterstützen
beziehungsweise die Lösung der zwischen die Stifte 31 gefallenen und an dem Förderband
30 haftenden Bestandteile bewirken. Das Waschgut wird bei 35 auf das Förderband 30
aufgebracht und bei 36 in zwei Teilströme getrennt, einen Teilstrom 37 mit Kies und
Sand und einen weiteren Teilstrom 38 mit den lehmigen und tonigen Bestandteilen. Der
Teilstrom 37 wird - wie im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 - dem Trog 10 zur Waschung
zugeleitet.
[0016] Die Ausgestaltung der Waschwelle 11 und ihre Bestückung mit den Schwertern 12 wird
anhand der Figuren 3 bis 5 im folgenden näher erläutert.
[0017] Die Waschwelle 10 weist in regelmäßigen Abständen die Mittelachse unter einem rechten
Winkel durchdringende Bohrungen 40 auf, wobei jeweils zwei in Achsrichtung benachbarte
Bohrungen die Waschwelle um 90° versetzt durchdringen. In diese Bohrungen 40 sind
zylindrische Stäbe 41 derart eingeschweißt, daß sie zu beiden Seiten aus der Waschwelle
11 gleich lang herausragen. Auf die Stäbe 41 sind Rohre 42 verdrehungssicher gesteckt,
an deren äußeren Mantellinien über die gesamte Länge der aus der Waschwelle 11 herausragenden
Rohrabschnitte 42 jeweils in 90
0 in Umfangsrichtung versetzt angeordnete, radial abstehende Flacheisen 43 angeschweißt
sind. Die Rohre 42 mit den Flacheisen 43 bilden die Schwerter 12 für die Zerteilung
des Waschgutes.
[0018] Jedes Rohr 42 weist in seinem Innenraum eine in einer Querschnittsebene liegende
Befestigungsplatte 44 auf, die mittels einer Schraube 45 an der Stirnfläche des betreffenden
Stabes 41 befestigbar ist. Damit können die Schwerter 12 schnell und auf einfache
Weise an den mit der Waschwelle 11 verbundenen Stäben 41 befestigt und von diesen
gelöst werden, so daß ihr Austausch bei eingebauter Waschwelle 11 problemlos erfolgen
kann (Figur 4).
[0019] An einigen der Flacheisen 43 sind Förderbleche 46 für das Waschgut in einem Winkel
zur Förderrichung des Waschgutes stumpf angeschweißt. Die Höhe der Förderbleche 46
beträgt vorzugsweise ein Drittel bis ein Halb der Länge des aus der Waschwelle 11
herausragenden Rohres 42. Jeweils zwei an benachbarten Rohren 42 angebrachte Förderbleche
46 liegen in einer Ebene und stoßen aneinander. Die Anzahl der vorgesehenen Förderbleche
46 entlang der Waschwelle 11 hängt von der jeweiligen Aufgabenstellung bei der Waschung
des Waschgutes ab: stark verschmutztes Waschgut wird zweckmäßigerweise langsam über
die Waschstrecke transportiert, so daß wenig Förderbleche 46 vorzusehen sind; wenig
verschmutztes Waschgut kann dagegen schnell mittels vieler Förderbleche transportiert
werden, so daß die Umdrehungsgeschwindigkeit der Waschwelle 11 trotzdem klein gehalten
werden kann, um den Verschleiß der bewegten Teile der Waschanlage so klein wie möglich
zu halten. Auch hier kommt die schnelle und leichte Auswechselbarkeit der Rohre 42
mit den Flacheisen 43 und den Förderblechen 46 der problemlosen Anpassung an die jeweilige
Aufgabenstellung sehr entgegen.
[0020] Verschlissen werden bei der Trennung des Waschgutes im wesentlichen nur die in Drehrrichtung
der Waschwelle 11 weisenden, als Schwerter 12 wirkenden Flacheisen 43. Deshalb genügt
es, wenn man nach vollständigem Verschleiß der Flacheisen 43 die Rohre 42 von den
Stäben 41 löst, um 180
0 dreht und wieder an den Stäben befestigt, so daß die beiden früher entgegen der Drehrichtung
weisenden, nicht abgenutzten Flacheisen nunmehr in Drehrichtung gerichtet sind und
das Trennen des Waschgutes übernehmen.
[0021] Zwischen den Reihen der Bohrungen 40 in der Waschwelle 11 sind an der äußeren Umfangsfläche
der Waschwelle in Achsrichtung verlaufende, radial abstehende Bandeisen 47 angeordnet.
Diese Bandeisen 47 nehmen während der Rotation der Waschwelle 11 das Waschgut mit,
so daß es sich dort nicht festsetzen oder in unerwünschter Weise an der Waschwelle
reiben kann. Dadurch wird der Verschleiß der Waschwelle 11 ganz beträchtlich vermindert,
die Bandeisen 47 wirken als Wellenschutz.
[0022] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 zeichnet sich durch eine modifizierte Befestigungsart
der Schwerter und der Transportarme an der Waschwelle aus, die die Auswechslung der
Schwerter und Transportarme noch stärker vereinfacht und damit beschleunigt, insbesondere
dann, wenn für das Abziehen der Rohre 42 von den Stäben 41 nach oben nicht der erforderliche
Raum zur Verfügung steht. Deshalb sind an der Waschwelle in regelmäßigen Abständen
Schwalbenschwänze 50 angeordnet, und zwar jeweils um 90° versetzt zum benachbarten
Schwalbenschwanz. Die Schwerter und Transportarme weisen an ihrem zur Waschwelle 11
weisendem Endstück eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 51 auf, so daß sie auf
die Schwalbenschwänze 50 aufschiebbar sind. Die Aufschiebung der Schwerter und Transportarme
auf die Waschwelle 11 erfolgt also nicht radial von oben, sondern axial von der Seite,
wo stets ein ausreichender Raum für diese Arbeiten zur Verfügung steht. Das Aufschieben
erfolgt in der Transportrichtung des Waschgutes und führt zu einer Klemmverbindung,
die durch das während des Waschvorganges auf die Schwerter und Transportarme drückende
Waschgut noch verstärkt wird. Zur Lösung der Schwerter und Transportarme genügt ein
kurzer Schlag entgegen der Transportrichtung des Waschgutes, beispielsweise mit einem
Holzhammer.
[0023] Die Schwerter und Transportarme können auch hier, wie im ersten Ausführungsbeispiel,
als Rohre 42 ausgebildet sein, an deren äußeren Mantellinien über die gesamte Länge
Flacheisen 43 als die eigentlichen Schwerter 12 angeschweißt sind. An einigen dieser
Flacheisen 43 sind, ebenfalls wie im ersten Ausführungsbeispiel Förderbleche 46 in
einem Winkel zur Förderrichtung befestigt. Diese Förderbleche 46 transportieren das
Waschgut entlang der Waschwelle 11. Alle anderen vorteilhaften Ausgestaltungen, wie
beispielsweise die Bandeisen 47 an der Waschwelle 11 als Mitnehmer für das Waschgut
können auch bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen sein.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 bis 11 sind an die Waschwelle 11 in regelmäßigen
Abständen Flansche 61 mit einem U-Profil angeschweißt, wobei zwei benachbarte Flansche
von jeweils 90° zueinander versetzt sind. Entsprechende Gegenflansche 62 in Form von
Platten sind an den zur Waschwelle 11 weisenden Endstücken der Schwerter 63 und Transportarme
64 vorgesehen, die mittels Schraubverbindungen 65 an den Flanschen 61 befestigt werden
können. Auch auf diese Weise können die Schwerter 63 und Transportarme 64 bei Bedarf
ausgewechselt werden, ohne daß die Waschwelle 11 aus der Waschanlage ausgebaut werden
muß. In Figur 9 und 10 sind die Schwerter 63 bzw. Transportarme 64 in der Seitenansicht
dargestellt.
[0025] Es reicht aus, in den Gegenflanschen 62 vier Durchgangslöcher für die Schraubverbindung
vorzusehen und in dem Flansch 61 nur zwei sich achssymmetrisch gegenüberstehende Gewindebohrungen
vorzusehen, so daß die Schwerter 63 und die Transportarme 64 nach Verschleiß um 90
0 verdreht neu angeschraubt werden können.
[0026] Figur 11 zeigt die Draufsicht auf die Waschwelle 11, die gegenüber der Waschwelle
gemäß Figur 7 um 90° gedreht dargestellt ist. Auf diese Weise wird noch einmal die
unterschiedliche Breite der Schwerter 63 und der Transportarme 64 demonstriert.
[0027] Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Figur 12 bis 16 sind die Schwerter 73 und Transportarme
74 winkelförmig ausgebildet und zwischen auf die Waschwelle 11 in regelmäßigen Abständen
aufgeschweißte Befestigungswinkel 71 und eine Halteklaue 72 gesteckt. Sie liegen verdrehungssicher
und kippsicher an den Befestigungswinkeln 71 an. Um die Schwerter 73 bzw. die Transportarme
74 gegen Herausrutschen in radialer Richtung zu schützen, sind auf die obere Kante
des Befestigungswinkels 71 ein Abschlußblech 75 und in entsprechender Höhe an dem
Schwert 73 bzw. dem Transportarm 74 ein an dem Abschlußblech anliegendes Gegenblech
76 angeschweißt, die mittels einer Schraube bei 77 miteinander verschraubt sind.
[0028] Figur 14 zeigt die Draufsicht auf die Waschwelle 11, die gegenüber der Waschwelle
gemäß Figur 12 um 90° gedreht dargestellt ist. Dadurch wird deutlich, daß bei dieser
Ausführungsform jeweils ein Schwert 73 und ein Transportarm 74 in einer Winkelform
vereint werden können.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 15 und 16 ist anstelle des Gegenbleches 76
eine Lasche 78 an dem Winkel 73/74 angeschweißt, die zwischen zwei auf das Abschlußblech
75 aufgeschweißte Haltebleche 79 greift. Ein durch die Haltebleche 79 und die Lasche
78 gesteckter Bolzen 80 sichert den Winkel gegen Herausrutschen. Mit 81 sind zusätzliche
Schwerter bezeichnet.
[0030] Die vorbeschriebene Waschanlage ist vornehmlich zur Reinigung von abgebautem Kies
vorgesehen. Derartiger Kies weist in der Regel lehmige und tonige Verunreinigungen
auf, die zu Zusammenballungen führen. Aufgabe der Waschanlage ist es, diese Zusammenballungen
zu zerschlagen oder zu trennen und anschließend den Kies von den noch an ihm haftenden
abschlämmbaren Bestandteilen zu säubern. Durch das vornehmlich am hinteren Endstück
des Troges zugeführte Frischwasser wird das Waschgut nach dem Gegenstromprinzip gereinigt.
Dadurch, daß das Frischwasser dem Trog 10 von unten zugeführt wird, entsteht im Trog
eine besonders starke Turbulenz, die leichtere Bestandteile im Waschgut, wie beispielsweise
Holz, nach oben schwemmt, von wo dieses auf einfache Weise abgeleitet werden kann.
Die Drehzahl der Waschwelle 11 ist über die Drehzahl des antreibenden Motors 23 veränderbar
oder über das Getriebe 24 zu verändern und kann dem jeweiligen Waschvorgang in Abstimmung
mit der Anzahl der entlang der Waschwelle angeordneten Förderbleche 46 angepaßt werden.
[0031] Die Baulänge des Troges 10 der erfindungsgemäßen Waschanlage kann im Vergleich zu
den bekannten Waschanlagen dieser Art wegen der großen Effektivität der Waschung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren und unter Verwendung der erfindungsgemäßen Anlage
verkürzt werden, was zu finanziellen und betriebszeitlichen Einsparungen führt. Die
erfindungsgemäße Waschanlage kann auch mit großen Vorteilen bei der Nachwaschung von
bereits gewaschenem, aber durch längere Lagerung wieder verschmutzten Waschgut eingesetzt
werden. Bei einer solchen Aufgabenstellung ist es zum Beispiel zweckmäßig, die Anzahl
der Förderbleche 46 entlang der Waschstrecke zu erhöhen, um trotz langsamer Umdrehung
der Waschwelle und damit geringem Verschleiß eine hohe Transportleistung zu erzielen.
[0032] Das Sieb 13 oberhalb des Troges 10 ist kein notwendiger Bestandteil der erfindungsgemäßen
Waschanlage. Wenn es der Verschmutzungsgrad und der Zustand des Waschgutes erlaubt,
kann auf dieses Sieb 13 vollständig verzichtet werden. Das Waschgut wird dann dem
in Transportrichtung gesehen vorderen Endstück des Troges 10 direkt zugeführt, so
daß es den gesamten Waschweg durchlaufen muß.
1. Waschanlage für Waschgut, vorzugsweise für mit abschlämmbaren Bestandteilen behafteten
Kies, das einem Trog zugeführt wird, in dessen Längsachse eine mit Schwertern und
Transportarmen bestückte Waschwelle angeordnet ist und mit mindestens einem Wassereinlauf,
durch den Wasser in den Trog, vorzugsweise entgegen der Transportrichtung des Waschgutes
strömt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerter (12, 63, 73) und Transportarme (b4,
74) lösbar an der Waschwelle (11) befestigt sind und bei eingebauter Waschwelle auswechselbar
sind.
2. Waschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Waschwelle (11)
in regelmäßigen Abständen Schwalbenschwänze (50) angeordnet sind und daß die Schwerter
(12) und Transportarme an ihrem zur Waschwelle weisenden Endstück eine schwalbenschwanzförmige
Ausnehmung (51) aufweisen, so daß sie auf die Schwalbenschwänze in Klemmverbindung
aufschiebbar sind.
3. Waschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Waschwelle (11)
in regelmäßigen Abständen Flansche (61) angeordnet sind und daß die Schwerter (63)
und Transportarme (64) an ihrem zur Waschwelle weisenden Endstück einen Gegenflansch
(62) aufweisen, der an einen der Flansche anschraubbar ist.
4. Waschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Waschwelle (11)
in regelmäßigen Abständen Befestigungswinkel (71) angeordnet sind, die jeweils mit
einer Halteklaue (72) zusammenwirken, so daß die vorzugsweise winkelförmig ausgebildeten
Schwerter (73) und Transportarme (74) zwischen den Befestigungswinkel und die Halteklaue
an dem Befestigungswinkel verdrehungs- und kippsicher anliegend steckbar sind, und
daß die Schwerter und Transportarme mit einem Bolzen (73) gegen Herausrutschen gesichert
sind.
5. Waschanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Schwert (73)
und ein Transportarm (74) zu einer Winkelschiene zusammengefaßt sind, so daß ein Schenkel
der Winkelschiene das Schwert, der andere den Transportarm bildet.
6. Waschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Waschwelle (11)
eine Vielzahl von die Mittelachse der Waschwelle durchdringenden Stäben (41) verbunden
ist, auf die die Schwerter (12) und Transportarme verdrehungssicher steckbar sind,
die an den Stäben befestigt sind.
7. Waschanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Rohre (42) vorgesehen
sind, die verdrehungssicher auf die Stäbe (41) steckbar und an diesem befestigbar
sind, daß an den äußeren Mantellinien der Rohre, vorzugsweise über die gesamte Länge
der aus der Waschwelle (11) herausragenden Rohrabschnitte Flacheisen (43) als Schwerter
angeschweißt sind und daß an einigen der Flacheisen Förderbleche (46) in einem Winkel
zur Förderrichtung befestigt sind, so daß sich die Transportarme ergeben, die das
Waschgut entlang der Waschwelle transportieren.
8. Waschanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Rohr (42) vier
in Umfangsrichtüng gleichmäßig verteilt angeordnete Flacheisen (43) angeschweißt sind.
9. Waschanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß einige der Schwerter,
insbesondere zwei sich an einem Rohr (42) diametral gegenüberstehende Schwerter eine
zu ihrem freien Endstück hin V-förmig verbreiterte Fläche aufweisen.
10. Waschanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stäbe (41) die Mittelachse der Waschwelle (11) unter einem rechten Winkel in regelmäßigen
Abständen durchdringen und daß sie zu beiden Seiten der Waschwelle aus der Waschwelle
herausragen.
11. Waschanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stäbe (41) um jeweils 90° versetzt zum benachbarten Stab auf der Waschwelle (11) angeordnet
sind.
12. Waschanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Rohrabschnitt (42) in seinem Innenraum eine in einer Querschnittsebene liegende Befestigungsplatte
(44) aufweist, die mittels einer Schraube (45) an der Stirnfläche des betreffenden
Stabes (41) befestigbar ist.
13. Waschanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwalbenschwänze
(50) beziehungsweise Flansche (61) um jeweils 90° versetzt zum benachbarten Schwalbenschwanz
beziehungsweise Flansch auf der Waschwelle (11) angeorndet sind.
14. Waschanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in Förderrichtung
des Waschgutes gesehene hintere, den Transportarm. (74) bildende Schenkel breiter
als der vordere Schenkel ist, insbesondere Über den Außenumfang der Waschwelle (11)
hinausragt.
15. Waschanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der äußeren Umfangsfläche der Waschwelle (11) in Achsrichtung verlaufende Bandeisen
(47) als Mitnehmer für das Waschgut angeordnet sind.
16. Waschanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß vier Bandeisen (47)
jeweils um 90° in Umfangsrichtung versetzt an der Waschwelle (11) angeordnet sind.
17. Waschanlage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandeisen
(47) auf die Waschwelle (11) aufsteckbar beziehungsweise an an der Waschwelle befestigten
Laschen anschraubbar sind.
18. Waschanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe der Förderbleche (46) etwa 1/3 bis 1/2 der Länge des aus der Waschwelle (11)
herausragenden Rohrabschnittes (42) entspricht.
19. Waschanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei an benachbarten Rohren (42) angeordnete Förderbleche (46) in einer Ebene
liegen und aneinanderstoßen.
20. Waschanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an derjenigen Stelle des Troges (10), an der das Waschgut zugeführt wird, eine Trennvorrichtung
(16, 26) angeorndet ist, die eine Grobtrennung des Kieses von dem mitgeführten Lehm
und Ton ermöglicht.
21. Waschanlage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
(16, 26) ein mit Stiften (31) bestücktes Förderband (30) aufweist, daß der Abstand
der Stifte auf dem Förderband kleiner als die Abmessung des Kieses ist, daß eine Gegentrommel
(18) unmittelbar über den Stiftenden vorgesehen ist, durch die die im Waschgut mitgeführten
losen Lehm- und Tonbestandteile zwischen die Stifte drückbar sind, und daß eine Abstreifvorrichtung
für den Lehm zwischen den Stiften vorgesehen ist.
22. Waschanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Förderband (30)
ein Vibrator (33) und/oder eine Abklopfvorrichtung (34) verbunden ist.
23. Waschanlage nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(30) den Umfang einer Trommel (17) umspannt.
24. Waschanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
über dem Trog (10) ein Sieb (13) mit unterschiedlichen Maschenweiten derart angeordnet
ist, daß über dem in Förderrichtung der Waschwelle (11) gesehen hinteren Endstück
des Troges das Sieb eine enge Maschenweite aufweist, daß über dem vorderen Endstück
des Troges große Maschenweiten vorgesehen sind und daß das Waschgut dem Sieb an dem
Ort der engen Maschenweiten zuführbar ist.
25. Verfahren zum Waschen von Waschgut, vorzugsweise von mit abschlämmbaren Bestandteilen
behaftetem Kies, unter Verwendung der Waschanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Waschgut dem Trog (10), gegebenenfalls dem Sieb (13)
so zugeführt wird, daß die größeren Zusammenballungen des Waschgutes über die ganze
Länge des Troges durch die von der Waschwelle angetriebenen Schwerter (12, 63, 64)
zerkleinert und durch die Transportarme (46, 64, 74) transportiert werden, daß das
am hinteren Endstück des Troges zugeführte Wasser den Trog vorzugsweise füllt und
an seinem vorderen Endstück abgezogen wird und daß das gereinigte Waschgut über geeignete
Entnahmegeräte (20) oder einen Entnahmeschacht einer weiteren, dem Trog nachgeschalteten
Siebmaschine (21) zugeführt wird, in der das Waschgut entwässert wird, bevor es einer
Fördereinrichtung (22) zugeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Endstück des
Troges (10) zusätzlich Frischwasser dem Trog von unten zugeführt wird, so daß im Wasser
eine starke Turbulenz entsteht.
27. Verfahren nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl des
die Waschwelle (11) antreibenden Motors (23) veränderbar ist und dem jeweiligen Waschvorgang
zusammen mit der Wahl der Anzahl der entlang der Waschwelle angeordneten Transportarme
(46, 64, 74) angepaßt wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das
Waschgut in der Trennvorrichtung (16, 26) grob in Kies und Sand einerseits und Lehm
und Ton andererseits getrennt wird und daß nur der Kies und Sand dem Trog (10) zugeführt
wird, während der zwischen die Stifte (31) des Förderbandes (30) gedrückte Lehm und
Ton an dem Trog vorbei abgeleitet wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die losen Lehm- und Tonbestandteile
des Waschgutes durch die Gegentrommel (18) zwischen die Stifte (31) des Förderbandes
(30) gedrückt werden und nach der Ableitung des Kieses und des Sandes vom Förderband
mit Hilfe einer Abklopfvorrichtung (34) und/oder einer Abstreifvorrichtung vom Förderband
und zwischen den Stiften gelöst und abgeleitet werden.