[0001] Die vorliegende Erfingung betrifft eine neue Hilfsmittelkombination und ihre Verwendung
als Textilveredelungsmittel insbesondere in Nachbehandlungs-Verfahren für Wollfärbungen.
[0002] Es wurde eine Hilfsmittelkombination gefunden, welche sich gegenüber den bisher bekannten
Mitteln für die Verbesserung der Echtheiten, vor allem Nass- und Reibechtheiten von
Wollfärbungen dadurch auszeichnet, dass sie nicht nur die Echtheiten verbessert, sondern
auch fähig ist, die Anschmutztendenz des Textilmaterials zu unterdrücken, welche
z.B. durch Staub (Trockenanschmutzung) oder durch Wiederaufziehen von in der Wäscherei
aus Wasch- oder Lösungsmittelflotten abgelösten Schmutz (Nassanschmutzung) bewirkt
wird. Dank den zusätzlichen weichmachenden Eigenschaften verleiht die neue Kombination
dem Textilmaterial auch einen weichen, flauschigen Griff und vermittelt somit angenehme
Trageeigenschaften.
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Hilfsmittelkombination, welche
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus
(1) einem diquaternären Ammoniumsalz der Formel

worin
Q einen zweiwertigen, gegebenenfalls in der Kette durch Sauerstoff unterbrochenen
und gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen,
R₃ bis R₆, unabhängig voneinander, je Niederalkyl, Hydroxyniederalkyl oder Niederalkoxyniederalkyl,
X₁ und X₂ je Sauerstoff oder -NH-,
Z₁ und Z₂, unabhängig voneinander, je Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
Y
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten, und
(2) (A) einem mono- oder polyquaternären Ammoniumsalz, welches wenigstens einen an
das Stickstoffatom gebundenen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen
aufweist oder
(B) einem polymeren Ammoniumsalz oder
(C) einem basischen nicht quaternierten stickstoffhaltigen Polykondensat
besteht.
[0004] Die Komponenten (1) und (2) können als Einzelverbindungen oder als Gemische untereinander
vorhanden sein.
[0005] Niederalkyl und Niederalkoxy stellen bei der Definition der Reste in Formel (1) und
in den nachfolgenden Formeln solche Gruppen oder Gruppenbestandteile dar, die 1 bis
5, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen, wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl oder Amyl bzw. Methoxy, Ethoxy oder Isopropoxy.
[0006] Die aliphatischen Reste R₁ und R₂ können geradkettig oder verzweigt sein. Sie stellen
zusammen mit der CO-Gruppe vorteilhafterweise den Säurerest einer ungesättigten oder
vorzugsweise gesättigten aliphatischen Carbonsäure mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen
dar. Als aliphatische Carbonsäuren seien beispielsweise 2-Ethyl-hexansäure, Caprin-,
Laurin-, Kokosfett-, Myristin-, Palmkernfettsäure, Palmitin-, Talgfett-, Oel-, Ricinolein-,
Linol-, Linolen-, Stearin-, Arachin-, Arachidon-, Behen-, Eruca- oder Lignocerinsäure
genannt. Behensäure ist die bevorzugte Säure. Es können auch Gemische dieser Säuren
verwendet werden, wie sie bei der Spaltung von natürlichen Oelen oder Fetten gewonnen
werden.
[0007] Kokosfettsäure, Palmkernfettsäure, Palmitin-/Stearinsäuregemische, Talgfettsäure
und vor allem Arachin-/Behensäuregemische sind besonders bevorzugte Gemische.
[0008] Vorzugsweise bedeuten R₁ und R₂ jeweils einen Alkylrest mit 7 bis 23 Kohlenstoffatomen
und insbesondere mit 19 bis 21 Kohlenstoffatomen.
[0009] Die niedrigen Reste R₃ bis R₆ sind vorzugsweise identisch und stellen insbesondere
Methyl, Ethyl, Isopropyl oder Hydroxyethyl dar. Dabei ist Methyl besonders bevorzugt.
[0010] X₁ und X₂ sind vorzugsweise -HN-.
Z₁ und Z₂ stellen insbesondere eine Alkylengruppe dar, die 2 bis 5 Kohlenstoffatome
enthält und geradkettig oder verzweigt sein kann. Es handelt sich beispielsweise um
die -CH₂-CH₂-, -CH₂CH₂CH₂-,
-CH₂CH₂CH₂CH₂-, -CH₂-

oder

-CH₂-CH₂ und vor allem -CH₂CH₂CH₂- sind besonders bevorzugt.
[0011] Die aliphatische Kohlenwasserstoffkette im Brückenglied Q weist vorzugsweise 3 bis
10 Kohlenstoffatome auf. Sie kann geradkettig oder verzweigt sein.
[0012] Vorzugsweise bedeutet Q einen gegebenenfalls in der Kette durch Sauerstoff unterbrochenen
und gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituierten Alkylenrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen.

[0013] Als Anionen Y
⊖ kommen sowohl Anionen anorganischer Säuren, wie z.B. das Chlorid-, Bromid-, Fluorid-,
Jodid- oder Sulfat-Ion als auch Anionen organischer Säuren, z.B. aromatischer oder
aliphatischer Sulfonsäuren, wie z.B. Benzolsulfonat-, p-Toluolsulfonat-, Chlorbenzolsulfonat-,
Methan- oder Ethansulfonat-Ion, ferner die Anionen niederer Carbonsäuren, wie z.B.
Acetat-, Propionat- oder Oxalation.
[0014] Y
⊖ ist vor allem das Chlorid-, Bromid-, Sulfat- oder p-Toluolsulfonat-Ion.
[0015] Die Herstellung der diquaternären Ammoniumsalze der Formel (I) erfolgt in an sich
bekannter Weise. Vorzugsweise kann die Herstellung dadurch erfolgen, dass man je
1 Mol einer Verbindung der Formeln

2 Mol der gleichen Verbindung mit 1 Mol einer Q einführenden und zwei funktionellen
Gruppen aufweisenden Verbindung, wie z.B. Epihalogenhydrin, Dihalogenalkane, Dihalogenalkylether,
Olefindioxide, Diepoxyverbindungen, wie α,ω-Alkandioldiglycidylether oder Alkandiol-alkyl-
oder -arylsulphonate umsetzt.
[0016] Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise in einem polaren Lösungsmittel und nötigenfalls
unter Zusatz einer Halogenwasserstoffsäure, wie z.B. Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure.
[0017] Geeignete polare Lösungsmittel sind Wasser oder vorzugsweise mit Wasser mischbare
organische Lösungsmittel. Beispiele von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln
sind aliphatische C₁-C₃-Alkohole, wie z.B. Methanol, Ethanol oder die Propanole;
Alkylenglykole, wie z.B. Ethylenglykol oder Propylenglykol; Monoalkylether von Glykolen,
wie z.B. Ethylenglykolmonomethyl-, -ethyl- oder -butylether und Diethylenglykolmonomethyl-
oder -ethylether; Ketone, wie z.B. Aceton und Diacetonalkohol; Ether, wie Diisopropylether,
Diphenyloxid, Dioxan, Tetrahydrofuran, sowie Tetrahydrofurfurylalkohol, Acetonitril,
γ-Butyrolacton, N,N-Dimethylformamid. Auch Mischungen der genannten Lösungsmittel
können verwendet werden.
[0018] Als quaternäre Ammoniumsalze (A) für die Komponente (2) können Umsetzungsprodukte
von aliphatischen oder araliphatischen Mono- und/oder Diaminen, welche tertiäre Aminogruppen
und einen lipophilen Rest enthalten, mit Epihalogenhydrin eingesetzt werden. Derartige
Verbindungen sind z.B. in der DE-AS 1 092 878 oder DE-PS 1 921 827 beschrieben.
[0019] Vorzugsweise besteht die Komponente (2) (A) aus mindestens einer der folgenden quaternären
Ammonium-Verbindungen:
(a) ein mono- oder diquaternäres Ammoniumsalz der Formel

oder
(b) ein diquaternäres oder tetraquaternäres Ammoniumsalz der Formel

worin
Q₁ und Q₂, unabhängig voneinander, je einen gegebenenfalls durch Sauerstoff oder -NV₉
unterbrochenen und gegebenenfalls durch Hydroxyl substituierten Alkylenrest mit 2
bis 12 Kohlenstoffatomen, Rʹ, Rʺ und Rʺʹ, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen
Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen oder einen araliphatischen Rest z.B. Benzyl,
V₁-V₉, unabhängig voneinander, je Niederalkyl oder Hydroxy-Niederalkyl, wie z.B.
Hydroxyethyl, Ethyl oder vorzugsweise Methyl,

Hal ein Halogenatom, wie z.B. Brom oder vorzugsweise Chlor,
n und m je 1 oder 2 und
Y₁
⊖ und Y₂
⊖ je ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten.
[0020] Als polymeres Ammoniumsalz (B) in Komponente (2) eignet sich vorteilhafterweise ein
wasserlösliches Umsetzungsprodukt eines peralkylierten Di- oder Triamines mit einem
Dihalogenalkan, Dihalogendimethyl-diphenyl, Dihalogenalkylether oder vorzugsweise
einem Epihalogenhydrin. Derartige polymere quaternäre Ammoniumsalze sind z.B. in der
DE-OS 26 57 582 und 28 24 743 beschrieben.
[0021] Besonders bevorzugte polymere Ammoniumsalze weisen die wiederkehrende Einheit der
Formel

auf, worin
Q₃ einen gegebenenfalls durch -NT₅- unterbrochenen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
T₁ bis T₅, unabhängig voneinander, je Niederalkyl oder Hydroxyniederalkyl

und Y₃
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten.
[0022] Ein besonders bevorzugtes polymeres Ammoniumsalz für Komponente (2) besteht darin,
dass es die wiederkehrende Einheit der Formel

und s₁ 3 bis 30 bedeuten und Y₃
⊖ die angegebene Bedeutung hat, enthält.
[0023] Als basische nichtquaternierte stickstoffhaltige Polykondensate (C) in Komponente
(2) können Aminogruppen aufweisende Kondensate, die durch Umsetzung von Dicyandiamid,
Cyanamid, Guanidin oder Bisguanidin und Polyalkylenamine mit mindestens drei primären
und/oder sekundären Aminogruppen hergestellt worden sind, verwendet werden, wobei
die Kondensate mit einem Epihalogenhydrin noch weiter umgesetzt werden können. Diese
Polykondensate (C) und die entsprechenden Ausgangsstoffe sind aus der DE-AS 1 595
390 bekannt und können nach dem dort beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0024] Weitere geeignete stickstoffhaltige Polykondensate sind basische Polyamide welche
durch Kondensation von polymeren, vorzugsweise di-bis trimeren ungesättigten Fettsäuren
und Polyalkylenpolyaminen mit mindestens 3 Aminogruppen und 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
erhalten werden, zweckmässig in einem solchen Verhältnis, dass das entstehende Polyamidharz
einen Aminwert im Bereich von 200 bis 650 mg Kaliumhydroxid pro Gramm Polyamidpolyamin
besitzt. Derartige Polyamidpolyamine sind beispielsweise in der GB-PS 1 276 461 oder
DE-OS 2 000 204 beschrieben.
[0025] Die hier benötigten polymerisierten ungesättigten Fettsäuren sind vorzugsweise di-
bis trimerisierte Fettsäuren, welche sich von Monocarbonsäuren mit 12 bis 24, vorzugsweise
16 bis 22 und insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen ableiten. Diese Monocarbonsäuren
weisen mindestens eine, vorzugsweise 2 bis 5 ethylenisch ungesättigte Gruppen auf.
Vertreter dieser Klasse von Säuren sind z.B. Laurolein-, Myristolein-, Palmitolein,
Physetöl-, Oel-, Elaidin-, Petroselin-, Eikosen-, Cetolein-, Gadolein-, Eruca-, Eläostoarin-,
Parinar-, Arachidon-, Clupanodon-, Nisin- und insbesondere Linol-und Linolensäure.
Diese Fettsäuren können aus natürlichen Oelen pflanzlicher oder tierischer Herkunft
gewonnen werden.
[0026] Diese di- bis trimerisierten Fettsäuren werden in bekannter Weise durch Dimerisation
von Monocarbonsäuren der angegebenen Art erhalten. Die polymerisierten Fettsäuren
stellen technische Gemische dar, welche stets einen Gehalt an trimerisierten und einen
kleinen Gehalt an monomeren Säuren aufweisen.
[0027] Besonders geeignet ist die di- bis trimerisierte Linol- oder Linolensäure. Die technischen
Gemische dieser Säuren enthalten in der Regel 75 bis 95 Gewichtsprozent dimerisierter
Säure, 4 bis 25 Gewichtsprozent trimerisierter Säure und eine Spur bis 3 Gewichtsprozent
monomerer Säure. Das Molverhältnis von dimerisierter zu trimerisierter Säure beträgt
demnach etwa 5:1 bis 36:1.
[0028] Als Polyalkylenpolyamine eignen sich Amine der Formel

worin n₁ 1 bis 5, vorzugsweise 1, 2 oder 3 ist, d.h. Diethylentriamin, Triethylentetramin
oder Tetraethylenpentamin, wobei dem Triethylentetramin eine besondere Bedeutung zukommt.
[0029] Vorzugsweise wird ein Polyalkylenpolyaminopolyamid aus di- bis trimerisierter Linol-
oder Linolensäure und Triethylentetramin eingesetzt.
[0030] Weitere Polyamidharze sind beispielsweise die durch Umsetzung von Halogenhydrinen
z.B. Epichlorhydrin mit Aminopolyamiden und Polyalkylenaminen und aliphatischen Dicarbonsäuren
von 2 bis 10 Kohlenstoffatomen erhaltenen Produkte, wie sie z.B. in der US-PS 3 311
594 beschrieben sind.
[0031] Die Komponenten (1) und (2) werden in der Regel in einem Gewichtsverhältnis von
2:1 bis 1:5, vorzugsweise 1:1 bis 1:2 verwendet.
[0032] Die neue Hilfsmittelkombination wird sie vorzugsweise als Nachbehandlungsmittel
von Wollfärbungen verwendet, wobei sie gleichzeitig die Echtheiten der Färbungen verbessert
und als Inhibitor für das Anschmutzen der Ware wirkt.
[0033] Zu diesem Zweck werden Komponenten (1) und (2) in der Regel getrennt der Nachbehandlungsflotte
zugegeben. Die genannte Kombination kann jedoch auch in Form einer wässrigen Zubereitung
verwendet werden. Diese Zubereitung kann durch einfaches Verrühren der Komponenten
in Wasser nötigenfalls unter Erwärmen auf 50 bis 70°C und Verdünnen mit Wasser auf
eine 20 bis 40%ige Lösung erhalten werden.
[0034] Gegenstand vorliegender Erfindung ist demnach auch ein Verfahren zur Nachbehandlung
von mit anionischen Farbstoffen gefärbtem wollhaltigem Fasermaterial, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass man dieses Material mit einer wässrigen Flotte behandelt,
welche die erfindungsgemässe Hilfmittelkombination d.h. Komponenten (1) und (2) enthält.
[0035] Als wollhaltiges Fasermaterial sind Wolle allein oder Mischungen aus Wolle/Polyester
oder Wolle/Polyamid zu erwähnen.
[0036] Das Fasermaterial kann in den verschiedensten Verarbeitungsstadien vorliegen. Beispielsweise
kommen in Betracht: Flocke, Kammzug, Gewebe, Gewirke, Vliesstoffe, Garn oder Strickware.
[0037] Bei den anionischen Farbstoffen handelt es sich beispielsweise um Salze schwermetallhaltiger
oder metallfreier Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe einschliesslich der Formazanfarbstoffe
sowie der Anthrachinon-, Xanthen-, Nitro-, Triphenylmethan-, Naphthochinonimin- und
Phthalocyaninfarbstoffe. Der anionische Charakter dieser Farbstoffe kann durch Metallkomplexbildung
allein und/oder vorzugsweise durch saure, salzbildende Substituenten, wie Carbonsäuregruppen,
Schwefelsäure- und Phosphonsäureestergruppen, Phosphonsäuregruppen oder Sulfonsäuregruppen
bedingt sein. Diese Farbstoffe können im Molekül auch sogenannte reaktive Gruppierungen,
welche mit dem zu färbenden Material eine kovalente Bindung eingehen, aufweisen.
Bevorzugt sind saure metallfreie Reaktivfarbstoffe, welche vorzugsweise mindestens
zwei Sulfonsäuregruppen aufweisen.
[0038] Von Interesse sind auch die 1:1- oder vorzugsweise 1:2-Metallkomplexfarbstoffe.
Die 1:1-Metallkomplexfarbstoffe weisen vorzugsweise eine oder zwei Sulfonsäuregruppen
auf. Als Metal enthalten sie ein Schwermetallatom, wie z.B. Kupfer, Nickel oder insbesondere
Chrom. Die 1:2-Metallkomplexfarbstoffe enthalten als Zentralatom ein Schwermetallatom,
wie z.B. ein Kobaltatom oder insbesondere ein Chromatom. Mit dem Zentralatom sind
zwei komplexbildende Komponenten verbunden, von denen mindestens eine ein Farbstoffmolekül
ist, vorzugsweise jedoch beide Farbstoffmoleküle sind. Dabei können die beiden an
der Komplexbildung beteiligten Farbstoffmoleküle gleich oder voneinander verschieden
sein. Die 1:2-Metallkomplexfarbstoffe können z.B. zwei Azomethinmoleküle, einen Disazofarbstoff
und einen Monoazofarbstoff oder vorzugsweise zwei Monoazofarbstoffmoleküle enthalten.
Die Azofarbstoffmoleküle können wasserlöslichmachende Gruppen aufweisen, wie z.B.
Säureamid-, Alkylsulfonyl- oder die obengenannten sauren Gruppen. Bevorzugt sind 1:2-Kobalt-
oder 1:2-Chromkomplexe von Monoazofarbstoffen, die Säureamidgruppen, Alkylsulfonylgruppen
oder insgesamt eine einzige Sulfonsäuregruppe aufweisen.
[0039] Die Wollfärbungen werden vorzugsweise mit folgenden Gruppen von Farbstoffen erzeugt:
A. Sulfonsäuregruppenhaltige 1:1-Chromkomplexfarbstoffe d.h. komplexe Chromverbindungen
von Farbstoffen, insbesondere Monoazofarbstoffen, worin 1 Chromatom an ein Farbstoffmolekülkomplex
gebunden ist und die im Molekül mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthalten.
B. 1:2-Chrom- oder Kolbaltkomplexfarbstoffe, die im Komplexmolekül 1 oder 2 nicht
an der Komplexbindung beteiligte saure wasserlöslichmachende Gruppen, vorzugsweise
Sulfonsäuregruppen enthalten.
C. Reaktivfarbstoffe aus Azofarbstoffen, die eine oder zwei saure wasserlöslichmachende
Gruppen, insbesondere Sulfonsäuregruppen enthalten.
D. Von sauren Gruppen freien, jedoch wasserlöslichmachende Gruppen enthaltende 1:2-Chrom-
oder -Kobaltkomplexfarbstoffe, wobei als wasserlöslichmachende Gruppen Sulfongruppen,
wie z.B. C₁-C₄-Alkylsulfongruppen oder Sulfonamidgruppen, die gegebenenfalls durch
C₁-C₄-Alkyl mono- oder disubstituiert sind, in Betracht kommen können.
[0040] Von besonderem Interesse sind 1:2-Kobalt- oder vor allem 1:2-Chrommischkomplexe
von Azofarbstoffen, die im Komplexmolekül eine einzige Sulfonsäuregruppe aufweisen.
[0041] Es können auch Mischungen der anionischen Farbstoffe eingesetzt werden. Beispielsweise
können Farbstoffmischungen von mindestens 2 oder 3 anionischen Farbstoffen zur Herstellung
egaler Bichromie-oder Trichromiefärbungen verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Farbstoffmischungen, welche einen Reaktivfarbstoff mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen
und einen 1:2-Metallkomplexfarbstoff enthalten. Das Mischungsverhältnis kann von 9:1
bis 1:9 variieren.
[0042] Die Färbungen können nach dem Ausziehverfahren, Foulardier-Verfahren oder durch Bedrucken
erzeugt werden. Die Menge der verwendeten Farbstoffe richtet sich nach der gewünschten
Farbtiefe. Im allgemeinen haben sich Mengen von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, insbesondere
0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Fasermaterial, bewährt.
[0043] Die erfindungsgemässe Nachbehandlung des gefärbten Wollmaterials wird in der Regel
anschliessend einer Färbung jedoch vorzugsweise aus frischem Bad durchgeführt.
[0044] Sie erfolgt vorzugsweise nach dem Ausziehverfahren. Sie kann jedoch ebensogut auch
kontinuierlich gemäss der Foulardiermethode vorgenommen werden.
[0045] Beim Ausziehverfahren kann das Flottenverhältnis innerhalb eines weiten Bereiches
gewählt werden z.B.: 1:3 bis 1:100, vorzugsweise 1:10 bis 1:50. Man arbeitet zweckmässig
bei einer Temperatur von 20 bis 98°C, vorzugsweise 40 bis 60°C beim Ausziehverfahren
und 20 bis 30°C beim Foulardierverfahren.
[0046] Besondere Vorrichtungen sind beim erfindungsgemässen Verfahren nicht erforderlich.
Beim Ausziehverfahren können beispielsweise die üblichen Färbeapparate, wie z.B. offen
Bäder, Haspelkufen, Jigger, Paddel-, Düsen- oder Zirkulationsapparate verwendet werden.
[0047] Die Behandlungsflotten enthalten Komponenten (1) und (2) im Ausziehverfahren, vorzugsweise
jeweils in einer Menge von 0,2 bis 5 Gew.%, insbesondere 0,5 bis 2 Gew.%, bezogen
auf das Gewicht der Wolle oder bei Klotzflotten zweckmässigerweise jeweils in einer
Menge von 1 bis 50 g/l, vorzugsweise 10 bis 30 g/l, wobei Komponenten (1) und (2)
im obengenannten Gewichtsverhältnis vorliegen. Beim Foulardierverfahren beträgt der
Abquetscheffekt zweckmässig 60 bis 90 Gew.%.
[0048] Die Nachbehandlungsflotten können Mineralsäuren, wie z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
organische Säuren, zweckmässig niedere, aliphatische Carbonsäuren, wie z.B. Ameisen-,
Essig- oder Oxalsäure und/oder Salze, wie Ammoniumacetat, Ammoniumsulfat oder Natriumacetat
enthalten. Die Säuren dienen vor allem der Einstellung des pH-Wertes der Flotten,
der 4 bis 8 sein kann, vorzugsweise jedoch 5 bis 6, beträgt.
[0049] Die Flotten können auch weitere übliche Zusätze, wie z.B. Wollschutz-, Dispergier-
und Netzmittel sowie auch Entschäumer enthalten.
[0050] Die Nachbehandlung des wollhaltigen Materials wird zweckmässig so durchgeführt, dass
man das Material, anschliessend an eine Färbung jedoch aus frischem Bad, mit einer
wässrigen Flotte, die Komponenten (1) und (2) und gegebenenfalls Säure enthält, behandelt.
Vorzugsweise geht man mit den gefärbten wollhaltigen Materialien in eine Flotte ein,
die Komponenten (1) und (2) und Säure enthält und einen pH-Wert von 4,5 bis 6 und
eine Temperatur von 40°C aufweist und behandelt die Wolle bei dieser Temperatur während
15 bis 45 Minuten, vorzugsweise 20 bis 30 Minuten.
[0051] Nach dem erfindungsgemässen Nachbehandlungsverfahren werden die Nassechtheiten und
die Reibechtheiten verbessert und gleichzeitig wird überraschenderweise auch eine
Anschmutzinhibierung erreicht. Färbeausbeute und Lichtechtheit werden nicht beeinträchtigt.
[0052] In den nachfolgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
Herstellungsvorschriften
Vorschrift I
[0053] 119,6 g Dimethylaminopropylkokosfettsäureamid werden in 70 g Isopropanol gelöst und
mit einer Lösung aus 19,7 g konz. Salzsäure in 94 ml entionisiertem Wasser versetzt.
Bei 55°C lässt man in 20 Minuten 18,5 g Epichlorhydrin zutropfen. Anschliessend erhöht
man die Reaktionstemperatur auf 75°C und rührt 2 Stunden nach. Nach dieser Zeit betragen
Amin- und Epoxidwerte 0. Man erhält 321 g einer 45%igen wässrigen Lösung des Ammoniumsalzes
der Formel

Vorschrift II
[0054] 109,75 g Dimethylaminopropylbehensäureamid werden in 44 g Isopropanol unter Erwärmen
gelöst und dann mit einer Lösung aus 12,3 g konzentrierter Salzsäure in 74 ml entionisiertem
Wasser versetzt. Bei 55°C lässt man in 15 Minuten 11,6 g Epichlorhydrin zutropfen.
Anschliessend wird die Reaktionstemperatur auf 75°C erhöht und 3 Stunden nachgerührt.
Nach dieser Zeit betragen Amin- und Epoxidwerte 0. Man erhält 251 g einer 50%i-igen,
bei 20°C wachsartigen Lösung des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift III
[0055] 84,3 g Dimethylaminopropyl-2-ethylhexansäureamid werden in 35 g Isopropanol gelöst
und mit einer Lösung aus 18,25 g konzentrierter Salzsäure in 73 g entionisiertem Wasser
versetzt. Bei 55°C lässt man in 30 Minuten 17,1 g Epichlorhydrin zutropfen. Danach
wird die Reaktionstemperatur auf 75°C erhöht und 5 Stunden nachgerührt. Nach dieser
Zeit betragen Amin- und Epoxidwerte 0. Man erhält 227 g einer 50%-igen klaren Lösung
des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift IV
[0056] 106,25 g Dimethylaminoethylbehensäureamid werden bei 60°C mit einer Lösung aus 12,3
g konzentrierter Salzsäure in 73 g Wasser und 43 g Isopropanol versetzt. Dann lässt
man in 15 Minuten 11,6 g Epichlorhydrin zutropfen und erhöht die Temperatur auf 75°C.
Die Reaktionslösung wird 10 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach dieser Zeit
betragen Amin- und Epoxydwerte 0. Anschliessend wird die Reaktionslösung zur Trockne
eingedampft. Man erhält 122 g des Ammoniumsalzes der Formel

Herstellung von Dimethylaminopropylbehensäureamid
[0057] 166 g Behensäure werden geschmolzen und unter Stickstoffatmosphäre auf 160°C erwärmt.
Dazu lässt man innerhalb von 1 ½ Stunden 58,85 g Dimethylaminopropylamin zutropfen.
Das entstehende Wasser wird über einen absteigenden Kühler entfernt. Nach 5 Stunden
Reaktionszeit bei 170-175°C ist die Reaktion beendet. Die Säurezahl beträgt 0, die
Aminzahl: 138 (Theorie: 133):
In analoger Weise werden durch Umsetzung von Behensäure mit dem entsprechenden Dialkylaminoalkylamin
oder Dialkylaminoalkanol die in der nachfolgenden Tabelle i aufgeführten Dialkylaminoalkylbehensäureamide
oder -behensäureester hergestellt.

Vorschrift V
[0058] 101 g Dimethylaminopropylbehensäureester werden bei 60°C mit einer Lösung aus 12,3
g konzentrierter Salzsäure in 73 g Wasser und 43 g Isopropanol versetzt. Dan lässt
man in 15 Minuten 11,6 g Epichlorhydrin zutropfen und erhöht die Temperatur anschliessend
auf 75°C. Die Reaktionslösung wird 10 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach
dieser Zeit betragen Amin- und Epoxydwerte 0. Anschliessend wird das Reaktionsprodukt
zur Trockne eingedampft. Man erhält 117 g des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift VI
[0059] 104,5 g Diethylaminoethylbehensäureamid werden bei 60°C mit einer Lösung aus 12,3
g konzentrierter Salzsäure in 73 g Wasser und 43 g Isopropanol versetzt. Dann lässt
man in 15 Minuten 11,6 g Epichlorhydrin zutropfen und erhöht die Temperatur auf 75°C.
Die Reaktionslösung wird 10 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach dieser Zeit
betragen Amin- und Epoxydwerte 0. Danach wird die Reaktionslösung zur Trockne eingedampft.
Man erhält 120 g des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift VII
[0060] 24 g Dimethylaminopropylbehensäureamid werden in 27 g Dimethylformamid auf 100°C
erwärmt. Dann lässt man in 30 Minuten eine Lösung aus 11,2 g Diethylenglykol-bis-4-methylbenzol-sulfonat
in 25,8 g Dimethylformamid zutropfen, und rührt bei 100-105°C während 10 Stunden.
Danach beträgt der Amingehalt 0. Anschliessend wird unter Vakuum zur Trockne eingedampft.
Man erhält 35 g des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift VIII
[0061] 43,85 g Dimethylaminopropylbehensäureamid werden in 50 g Dimethylformamid auf 100°C
erwärmt. Dann lässt man in 30 Minuten eine Lösung aus 19,9 g 1,4-Butandiol-bis-4-methylbenzolsulfonat
in 45,6 g Dimethylformamid zutropfen und rührt bei 100-105°C 10 Stunden. Danach beträgt
der Amingehalt 0. Anschliessend wird unter Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält
63 g des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift IX
[0062] 43,85 g Dimethylaminopropylbehensäureamid werden in 50 g Dimethylformamid auf 100°C
erwärmt. Dann lässt man in 45 Minuten eine Lösung aus 13,7 g 1,6-Hexandiol-bis-methylsulfonat
in 36,4 g Dimethylformamid zutropfen und rührt bei 100°C 8 Stunden. Danach beträgt
der Amingehalt 0. Anschliessend wird unter Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält
57,5 g des Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift X
[0063] 63,3 g Dimethylaminopropylbehensäureamid werden bei 80°C geschmolzen. Dazu lässt
man 14,8 g Salzsäure in 756,8 g Wasser zutropfen, wobei man die Temperatur bei 60°C
hält. Anschliessend lässt man innerhalb von 10 Minuten 16,35 g Butandioldiglycidylether
zutropfen und rührt die Reaktionsmasse 1 Stunde bei 65-70°C. Nach dieser Zeit betragen
die Amin- und Epoxywerte: 0. Man erhält 850 g einer 10%igen Lösung des diquaternären
Ammoniumsalzes folgender Formel

Vorschrift XI
[0064] 65,6 g Dimethylamino-n-propylbehensäureamid werden bei 80°C geschmolzen und mit 5,1
g Schwefelsäure in 1083,6 g Wasser versetzt. Zum Reaktionsgemisch werden 16,35 g 1,4-Butandioldiglycidylether,
der eine Epoxydzahl von 4,6 aufweist, innerhalb von 10 Minuten bei 60°C gegeben. Man
heizt das Reaktionsgemisch auf 70°C auf und hält es während 10 Stunden bei dieser
Temperatur. Nach dieser Zeit beträgt die Aminzahl 28 und die Epoxydzahl 0. Man erhält
1170 g einer 7 %igen Lösung des diquaternären Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift XII
[0065] 45,8 g Dimethylamino-neopentylbehensäureamid werden zusammen mit 9,9 g konz. Salzsäure
in 500,4 g Wasser auf 75°C erwärmt. Man gibt innerhalb von 15 Minuten 10,9 g 1,4-
Butandioldiglycidylether (Epoxyzahl:4,6) zu und rührt bei 77 - 78°C 12 Stunden. Nach
dieser Zeit betragen Amin- und Epoxydwerte: 0. Man erhält 567 g einer 10 %igen Lösung
des diquaternären Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift XIII
[0066] 42,3 g Di-isopropylamino-ethylbehensäureamid werden zusammen mit 9,9 g konz. Salzsäure
in 479,8 g Wasser auf 75°C aufgeheizt. Man gibt innerhalb von 15 Minuten 10,9 g 1,4-
Butandioldiglycidylether (Epoxydzahl: 4,6) zu und rührt 12 Stunden bei 75°C. Nach
dieser Zeit betragen Amin- und Epoxywerte: 0. Man erhält 542 g einer 10 %igen Lösung
des diquaternären Ammoniumsalzes der Formel

Vorschrift A
[0067] In einem Reaktionsgefäss werden 134 g N,N-Dimethyl-N-hexadecylamin in 439,25 ml Wasser
vorgelegt und unter Rühren auf 70°C erhitzt. Danach werden 46,25 g Epichlorhydrin
zugetropft und solange gerührt bis kein freies Amin mehr nachgewiesen werden kann
(ca. 2 Stunden). Man kühlt die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur ab und man erhält
620 g einer etwas viskosen Lösung mit 29 % des Gemisches von Ammoniumsalzen der Formeln

Vorschrift B
[0068] In einem Reaktionsgefäss werden 134 g N,N-Dimethyl-N-hexadecylamin und 344,4 ml Wasser
vorgelegt, auf 70°C erhitzt und mit 23,1 g Epichlorhydrin tropfenweise versetzt. Nach
1 Stunde entsteht eine etwas viskose Lösung, zu welcher 27,2 g 37%-ige Salzsäure zugetropft
werden. Nach der Hälfte der Säurezugabe wird die Lösung gelartig und schwer rührbar,
worauf man 127,8 g Isopropanol zugibt. Die erhaltene Lösung ist klar und hellgelb.
Ausbeute 657 g Lösung mit einem 24%-igen Gehalt des Umsetzungsproduktes der Formel

Vorschrift C
[0069] 86,0 g N,Nʹ-Tetramethylhexandiamin-(1,6) werden in 457 ml Wasser gelöst, mit 31,6
g Benzylchlorid versetzt. Die entstandene milchige Emulsion wird unter Rühren solange
auf 50°C erwärmt, bis die Lösung klar geworden ist. Danach wird die Lösung auf 70°C
erhitzt und mit 23,4 g Epichlorhydrin versetzt. Es entsteht eine Lösung, deren pH
mit Salzsäure auf 7-8 eingestellt wird. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur erhält
man 643 g einer Lösung, die 22 % des Gemisches von den Ammoniumsalzen der Formeln

enthält.
Vorschrift D
[0070] In einem Reaktionsgefäss werden 106,5 g N,N-Dimethyl-laurylamin und 350 ml Wasser
vorgelegt. Bei 20°C werden unter Rühren 46,25 g Epichlorhydrin zugegeben, die Mischung
auf 40°C erwärmt, 2 Stunden lang bei dieser Temperatur gerührt und der pH-Wert mit
37%iger Salzsäure auf 7,5-7,6 eingestellt. Danach werden 43,0 g N,Nʹ-Tetramethyl-hexandiamin
(1.6) bei 20°C zugegeben und die Mischung auf 70°C erhitzt. Der pH-Wert wird mit 37%-iger
Salzsäure auf 7-8 eingestellt und die Reaktionsmischung 6 Stunden lang gerührt, worauf
man 600 g einer viskosen Lösung mit einem 30%igen Gehalt des Ammoniumsalzes der Formel

erhält.
[0071] Die gleiche Verbindung wird auch erhalten, wenn man zuerst das N,Nʹ-Tetramethyl-hexandiamin
(1,6) mit Epichlorhydrin und das erhaltene Produkt nachträglich mit N,N-Dimethyl-N-laurylamin
umsetzt.
Vorschrift E
[0072] 86,0 g N,Nʹ-Tetramethyl-hexandiamin (1,6) werden in 350 ml Wasser gelöst. Bei 20°C
werden unter Rühren und Kühlung 46,8 g Epichlorhydrin zugetropft, worauf die Mischung
bei 70°C 4 Stunden weitergerührt wird. Gegen Ende der Reaktion wird der pH-Wert mit
49,3 g 37%-iger Salzsäure auf einen Wert von 7-8 eingestellt. Man erhält 533 g einer
Lösung mit einem 28%-igen Gehalt an einem Umsetzungsprodukt mit wiederkehrenden Einheiten
der Formel

Vorschrift F
[0073] In einem Reaktionsgefäss werden unter Rühren 118 g 4,4ʹ-Bis-(chlormethyl)-biphenyl
in 800 ml Wasser suspendiert und mit 82 g N,Nʹ-Tetramethyl-hexandiamin (1,6) versetzt.
Die Mischung wird zum Rückfluss erhitzt und 1 bis 2 Stunden auf 90-100°C gehalten.
Es entsteht eine viskose Lösung mit einem Anfangs-pH-Wert von 11,7, der sich am Ende
der Reaktion auf einem Wert von 7-7,5 stabilisiert.
[0074] Man erhält 1000 g einer Lösung mit einem 20 %-igen Gehalt eines Produktes mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel

n = 10-18. Das Produkt hat ein Molekulargewicht von 4500-6300.
Vorschrift G
[0075] 500 g Wasser und 168 g Ethylenglykol werden unter Rühren auf 90°C erwärmt. Dann lässt
man im Verlaufe von 5 Stunden ein Gemisch aus 470 g Pentamethyldiethylentriamin und
579 g Dichlorethylether zufliessen. Die Temperatur wird dabei zwischen 90-100°C gehalten.
[0076] Anschliessend wird das Reaktionsgemisch weitere 5 Stunden bei 110°C gerührt und danach
der überschüssige Dichlorethylether bei 80°C und 1,33.10⁴ Pa entfernt. Durch Zugabe
von Wasser wird das Reaktionsprodukt auf 30 % Grundsubstanz gestellt. Man erhält
2858 g einer Lösung des quaternären Polyadditionsproduktes der Formel

Der pH-Wert einer 5%igen wässrigen Lösung beträgt 4.0.
[0077] Beispiel 1: In einem Färbeapparat werden 10 g chloriertes Wollgewebe wie folgt gefärbt :
Man beginnt bei 40°C bei einem Flottenverhältnis 1:30 wobei das Gewebe in der wässrigen
Flotte ständig bewegt wird.
Diesem Behandlungsbad gibt man nacheinander folgende, auf das Gewicht des Materials
bezogene Chemikalien zu:
3 % Natriumacetat krist.
3 % Essigsäure 80%ig.
5 % Natriumsulfat
1 % eines sauren Dischwefelsäureesters eines Talgfettaminethoxylates
3 % eines Farbstoffgemisches aus den Farbstoffen der Formeln

[0078] Man lässt bei 40°C 10 Minuten laufen, erwärmt in 45 Minuten auf 98°C, färbt 60 Minuten
bei dieser Temperatur, kühlt auf 40°C ab und spült die Färbung bis die Spülflotte
keinen Farbstoff mehr enthält.
[0079] Einem frischen Bad von 40°C und Flottenverhältnis 1:30 setzt man 0,6 % des Ammoniumsalzes
der Formel (101) und 0,6 % des polymeren Ammoniumsalzes gemäss Vorschrift F mit Einheiten
der Formel (125) zu. Nach 10 Minuten stellt man den pH-Wert mit Essigsäure auf 5 ein
und behandelt weitere 15 Minuten. Anschliessend wird entwässert und getrocknet.
[0080] Zum Vergleichszweck werden zwei weitere Färbungen fertiggestellt mit dem Unterschied,
dass die eine ohne das Ammoniumsalz der Formel (101) und die andere ohne die Verbindungen
der Formel (101) und gemäss Vorschrift F nachbehandelt worden sind.
[0081] Die so behandelten drei Gewebe werden dann auf ihre Anschmutzbarkeit hin untersucht.
[0082] Von den Färbungen werden die Echtheiten auf Potting, Wäsche 3 und Xenon-Licht geprüft.
[0083] Die Prüfung auf Anschmutzverhalten wird wie folgt durchgeführt:
A) Trockenanschmutzung
[0084] - Prüflinge: Wollgewebe 9 x 12 cm
- 15 % auf Wollgewicht, gesiebter Staubsaugerschmutz
- Apparatur: Turbulator (3 dimensionale Bewegung)
- Laufzeit: 30 Minuten
- Anschliessend wird der Prüfling mit einem Staubsauger abgesaugt
B) Nassanschmutzung
[0085] - Prüfling: 7,5 g Wollgewebe
- Flottenverhältnis: 1:50
- 5 g Filterstaub (aus Abluftanlage eines Gebäudes)
- 5 g ECE-Testwaschmittel 77 (Henkel)
-0,1 g Lanolin ("lösen" mit heissem Wasser)
- Behandlung erfolgt im Becherglas, welches in einem Heizmedium steht.
- Temperatur 60°C
- Behandlungszeit: 20 Minuten
- Kalt spülen, trocknen
[0086] Die Ergebnisse der Echtheitsprüfungen und Anschmutzungsteste sind nachfolgender Tabelle
1 zu entnehmen.

[0087] Verwendet man anstelle des polymeren Ammoniumsalzes mit Einheiten der Formel (125)
die Ammoniumsalze der Formeln (120) bis (123) oder die polymeren Ammoniumsalze gemäss
Vorschrift E oder G mit Einheiten der Formel (124) bzw. (126) und anstelle des Ammoniumsalzes
der Formel (101) die diquaternären Ammoniumsalze der Formeln (100) oder (102) bis
(112), so werden ähnlich gute Resultate erzielt.
[0088] Beispiel 2: 10 g Gewebe aus chlorierter Wolle werden im Ahiba-Färbeapparat bei 40°C unter ständiger
Bewegung eingenetzt. Dann gibt man dem Bad (berechnet auf Warengewicht)
4 % Ammoniumsulfat
3 % Essigsäure 80%ig
2 % eines amphoteren Fettaminpolyglykolethers
3 % des Farbstoffes der Formel

[0089] Man erwärmt das Färbebad in 45 Minuten zum Kochen und kocht 60 Minuten lang. Anschliessend
wird das Bad abgekühlt und die Ware gespült. In einem frischen Bad (Flottenverhältnis
1:30) wird die Färbung bei 40°C mit 1 % des Umsetzungsproduktes gemäss Herstellungsvorschrift
G mit Einheiten der Formel (126) und 0,6 % des Ammoniumsalzes der Formel (101) während
20 Minuten nachbehandelt. Anschliessend wird gespült und getrocknet.
2 Parallelversuche bzw. Anschmutzungstests werden wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
Von den drei Färbungen wurde die Schweissechtheit, alkalisch, der Feuchthitze-Test
und die Xenon-Lichtechtheit bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 veranschaulicht.

[0090] Verwendet man anstelle des Ammoniumsalzes der Formel (101) die diquaternären Ammoniumsalze
der Formeln (100) oder (102) bis (112), und anstelle des Ammoniumsalzes der Formel
(126) Ammoniumsalze der Formeln (120) bis (123) oder polymere Ammoniumsalze gemäss
Vor schrift E oder F mit Einheiten der Formel (124) bzw. (125), so werden ähnlich
gute Ergebnisse erzielt.
[0091] Beispiel 3: In einer Haspelkufe werden 100 kg Wollgewebe im Flottenverhältnis 1:40 mit 5 % eines
Gemisches bestehend aus dem schwarzen Farbstoff Acid Black 172 C.I. 15711 und dem
Chrommischkomplex aus den Farbstoffen der Formeln

im Ausziehverfahren gefärbt. Nach Fertigstellung der Färbung (Abkühlen, Spülen und
Trocknen) wird das Gewebe auf einem Foulard mit einer Flottenaufnahme von 80 % mit
einer wässrigen Lösung foulardiert, die im Liter
15 g des Ammoniumsalzes der Formel (101),
15 g des gemäss der GB-PS 1 276 461, Beispiel 1 hergestellten Polyamidpolyamins (P)
und
1 g Essigsäure 80%ig
enthält.
[0092] Nach dem Foulardieren wird das Gewebe getrocknet, Anschliessend wird die Pottingechtheit
und das Anschmutzverhalten im Vergleich zu der nicht nachbehandelten Färbung sowie
zu einer Färbung die nur mit dem Polyaminpolyamid nachbehandelt worden ist, beurteilt.
Die Vergleichsversuche erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 veranschaulicht.

[0093] Beispiel 4: Ein Handstrickgarn aus 100 kg Wolle wird auf einem Strangfärbeapparat bei einem Flottenverhältnis
von 1:15 mit 5 % eines Gemisches bestehend aus einem 1:1-Chromkomplex des Farbstoffes
der Formel

(Mischverhältnis 3:2) gefärbt. Hierauf wird das Bad abgekühlt und die Wolle gespült.
Im gleichen Apparat, aus frischem Bad ebenfalls bei einem Flottenverhältnis 1:15
wird die Färbung wie folgt nachbehandelt.
[0094] Man gibt dem Behandlungsbad bei 40°C
1 % des Umsetzungsproduktes aus 1 Mol Diethylentriamin und 1 Mol Dicyandiamid gemäss
DE-AS 1595390, Beispiel 1 und
1 % des Ammoniumsalzes der Formel (101)
zu. Man behandelt die Wollfärbung 15 Minuten bei 40°C. Anschliessend wird die Flotte
abgelassen und das Garn zentrifugiert und getrocknet. Die Färbung wird im Hinblick
auf die Schweissechtheit, alkalisch und sauer, und die Wasserechtheit streng geprüft
und mit unbehandelter Färbung verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 veranschaulicht.

[0095] Desweiteren wurde das Anschmutzverhalten beurteilt. Die Anschmutzteste wurden wie
in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben.

[0096] Beispiel 5: In einem Färbeapparat werden 5 kg chlorierter Wollkammzug in 50 l Wasser bei 60°C
unter Zusatz von 0,5 % eines Adduktes aus 1 Mol C₉-Alkanol und 4 Mol Ethylenoxid und
8 Mol Propylenoxid eingesetzt. Alsdann werden
3 % Essigsäure 80 %
5 % Natriumsulfat calc.
0,5 % eines amphoteren Fettaminpolyglykolethers hinzugefügt. Man lässt bis zur gleichmässigen
Verteilung der Chemikalien bei 60°C 10 Minuten zirkulieren und gibt 5 % des Farbstoffes
Acid Black 172 C.I. 15711
zu.
[0097] Man erwärmt im Verlaufe von 25 Minuten auf 85°C und färbt 60 Minuten bei dieser Temperatur.
Alsdann setzt man dem vollständig ausgezogenen Färbebad
3 % des diquaternären Diammoniumsalzes der Formel (109) und 3 % des Polyammoniumsalzes
gemäss Vorschrift G mit Einheiten der Formel (126) zu. Man behandelt im abkühlenden
Band insbesondere bei 40-50°C 15 Minuten, worauf die Ware gespült und getrocknet wird.
[0098] Man erhält eine farbstarke egale schwarze Färbung, die eine Pottingechtheit von Note
4-5 aufweist. Der Griff des Kammzuges ist sehr weich, was die Weiterverarbeitbarkeit
posititv beeinflusst.
[0099] Verwendet man anstelle des Polyammoniumsalzes gemäss Vorschrift G die gleiche Menge
eines der Ammoniumsalze gemäss Vorschriften A bis F, so erhält man ebenfalls eine
egale farbstarke Wollfärbung mit guter Pottingechtheit und weichem Griff.
[0100] Beispiel 6: 100 kg unbehandelte, lose Wolle wird in einem Zirkulationapparat in 2000 l Wasser
bei 60°C mit folgenden Zusätzen eingenetzt:
2 % Essigsäure 80 %,
5 % Natriumsulfat (calc),
1 % eines säuren Dischwefelsäureesters eines Talgfettaminethoxylates,
0,5 % eines amphoteren Fettaminpolyglykolethers.
[0101] Nach 10 Minuten werden
3 % eines Farbstoffgemisches aus dem 1:2 Chrommischkomplex von den Farbstoffen der
Formel (205) und der Formel

[0102] Man erwärmt innerhalb von 20 Minuten zum Kochen und kocht eine Stunde. Das Färbebad
wird dann zur Hälfte abgelassen und mit kaltem frischem Wasser aufgefüllt. Hierauf
werden folgende Zusätze bei 50°C hinzugefügt:
2 % des diquaternären Diammoniumsalzes der Formel (109) gemäss Vorschrift X,
1 % des Polyammoniumsalzes gemäss Vorschrift E und
1 % des Polyammoniumsalzes gemäss Vorschrift G.
[0103] Man behandelt die Wolle während 15 Minuten bei 50°C. Dann wird sie gespült und getrocknet.
Die Wolle zeigt eine volle, egale, braune Nuance und eine Pottingechtheit von Note
4. Der Griff der Wolle ist angenehm weich.
[0104] Beispiel 7: In einem Färbeapparat wird eine X-Spule von 1 kg reiner unbehandelter Wolle in 5
l Wasser unter Zusatz von 1 % eines Adduktes aus 1 Mol C₉-Alkanol und 4 Mol Ethylenoxid
und 8 Mol Propylenoxid bei 60°C eingenetzt. Alsdann werden
3 % Essigsäure 80 %,
5 % Natriumsulfat calc.,
0,5 % eines amphoteren Fettaminpolyglykolethers,
5 % des Farbstoffes Acid Black 172, C.I. 15711 hinzugefügt. Man lässt 10 Minuten bei
60°C zirkulieren, erwärmt 25 Minuten auf Kochtemperatur und färbt 20 Minuten bei dieser
Temperatur. Dem vollständig erschöpften Färbebad setzt man
4 % des diquaternären Diammoniumsalzes der Formel (110),
2 % des Polyammoniumsalzes gemäss Vorschrift G und
3 % m-Nitrobenzolsulfonsäure (Natriumsalz)
zu.
[0105] Man behandelt in abkühlendem Bade, insbesondere bei 40-50°C 15 Minuten, worauf die
Wolle gespült und getrocknet wird. Die Wolle zeigt eine egale, schwarze Nuance mit
einer Pottingechtheit von 4-5. Die Wolle hat einen weichen Griff.
[0106] Verwendet man anstelle des Polyammoniumsalzes gemäss Vorschrift G die gleiche Menge
eines der Ammoniumsalze gemäss Vorschriften A bis F, so erhält man ebenfalls eine
egale farbstarke Wollfärbung mit guter Pottingechtheit und weichem Griff.
1. Hilfsmittelkombination als Textilveredelungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass
sie aus
(1) einem diquaternären Ammoniumsalz der Formel

worin
Q einen zweiwertigen, gegebenenfalls in der Kette durch Sauerstoff unterbrochenen
und gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen,
R₃ bis R₆, unabhängig voneinander, je Niederalkyl, Hydroxyniederalkyl oder Niederalkoxyniederalkyl,
X₁ und X₂ je Sauerstoff oder -NH-,
Z₁ und Z₂, unabhängig voneinander, je Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
Y
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten, und
(2) (A) einem mono- oder polyquaternären Ammoniumsalz, welches wenigstens einen an
das Stickstoffatom gebundenen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen
aufweist oder
(B) einem polymeren Ammoniumsalz oder
(C) einem basischen nicht quaternierten stickstoffhaltigen Polykondensat
besteht.
2. Hilfsmittelkombination gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Formel
(1) R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je einen Alkylrest von 19 bis 21 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
3. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel 1 X₁ und X₂ jeweils -NH- bedeuten.
4. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (1) Z₁ und Z₂ je Ethylen oder Propylen bedeuten.
5. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass in Formel (1) Q einen gegebenenfalls in der Kette durch Sauerstoff unterbrochenen
und gegebenenfalls durch Hydroxy substituierten Alkylenrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
darstellt.
6. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Komponente (2) ein mono- oder diquaternäres Ammoniumsalz der Formel

worin
Q₁ einen gegebenenfalls durch Sauerstoff oder -NV unterbrochenen und gegebenenfalls
durch Hydroxyl substituierten Alkylenrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Rʹ einen
aliphatischen Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen oder einen araliphatischen Rest,
V-V₄, unabhängig voneinander, je Niederalkyl oder Hydroxyniederalkyl,

Hal ein Halogenatom,
n und m je 1 oder 2 und
Y₁
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten,
enthält.
7. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Komponente (2) ein diquaternäres oder tetraquaternäres Ammoniumsalz
der Formel

worin
Q₂ einen gegebenenfalls durch Sauerstoff oder -NV₉ unterbrochenen und gegebenenfalls
durch Hydroxyl substituierten Alkylenrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Rʺ und Rʺʹ, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen
oder einen araliphatischen Rest,
V₁-V₉, unabhängig voneinander, je Niederalkyl oder Hydroxyniederalkyl
m 1 oder 2 und
Y₂
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten, enthält.
8. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie al Komponente (2) ein polymeres quaternäres Ammoniumsalze enthält, welche
die wiederkehrende Einheit der Formel

worin
Q₃ einen gegebenenfalls durch -NT₅- unterbrochenen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
T₁ bis T₅, unabhängig voneinander, je Niederalkyl oder Hydroxyniederalkyl

starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten, aufweist.
9. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Komponente (2) ein polymeres quaternäres Ammoniumsalz enthält, welches
die wiederkehrende Einheit der Formel

s₁ 3 bis 30 und Y₃
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten.
10. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Komponente (2) ein Aminogruppen aufweisendes Kondensat, welches durch
Umsetzung von Dicyandiamid, Cyanamid, Guanidin oder Biguanidin und einem Polyalkylenamin
mit mindestens 3 Aminogruppen hergestellt worden ist, enthält.
11. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Komponente (2) ein basisches Polyamid, welches durch Kondensation von
polymeren, vorzugsweise di- oder trimeren Fettsäuren und einem Polyalkylenpolyamin
mit mindestens 4 bis 12 Kohlenstoffatomen erhalten worden sind.
12. Hilfsmittelkombination gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass sie Komponenten (1) und (2) in einem Gewichtsverhältnis von 3:1 bis 1:5 vorzugsweise
1:1 bis 1:2 enthält.
13. Verfahren zur Nachbehandlung von mit anionischen Farbstoffen gefärbtem wollhaltigem
Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet dass man das Material mit einer wässrigen Flotte
behandelt, welche eine Hilfsmittelkombination bestehend aus
(1) einem diquaternären Ammoniumsalz der Formel

worin
Q einen zweiwertigen, gegebenenfalls in der Kette durch Sauerstoff unterbrochenen
und gegebenenfalls durch Hydroxylgruppen substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R₁ und R₂, unabhängig voneinander, je einen aliphatischen Rest mit 6 bis 24 Kohlenstoffatomen,
R₃ bis R₆, unabhängig voneinander, je Niederalkyl, Hydroxyniederalkyl oder Niederalkoxyniederalkyl,
X₁ und X₂ je Sauerstoff oder -NH-,
Z₁ und Z₂, unabhängig voneinander, je Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und
Y
⊖ ein Anion einer starken anorganischen oder organischen Säure bedeuten, und
(2) (A) einem mono- oder polyquaternären Ammoniumsalz, welches wenigstens einen an
das Stickstoffatom gebundenen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen
aufweist oder
(B) einem polymeren Ammoniumsalz oder
(C) einem basischen nicht quaternierten stickstoffhaltigen Polykondensat
enthält.
14. Verfahren gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet dass die Nachbehandlung gemäss
dem Ausziehverfahren durchgeführt wird.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nachbehandlung bei einer Temperatur von 20 bis 80°C, vorzugsweise 30 bis 50°C,
durchgeführt wird.