[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vibrationsgleitschleifmaschine,
mit einem Behälter zur Aufnahme des Schüttgutes und einem Vibrationsantrieb. Solche
Maschinen sind bekannt, beispielswise aus der CH-A-458 103 und CH-A 511 675. Solche
Machinen weisen eine Vibratormulde auf, in welcher das Schüttgut, d.h. das zu bearbeitende
Stückgut zusammen mit festem Trägermaterial und eventuellen Zusatzmitteln vibriert
werden, um das Stückgut zu entgraten, glätten, schleifen und polieren. Ausserdem weist
diese Maschine eine Ablassvorrichtung auf, die an der Seitenwand des Behälters angeordnet
ist. Diese Ablassvorrichtung weist unter anderem einen Zapfen auf, der herausgeschraubt
werden muss, falls man den Behälter entleeren will. Die genaue Einpassung dieses
Zapfens an die gekrümmte Behälterwand ist recht schwierig und kostspielig, denn bei
kleinsten Unebenheiten ist die Gefahr gross, dass kleines Stückgut daran hängen bleibt
und verletzt wird. Ausserdem ist eine schnelle und vollständige Entleerung einer
Kammer mit Kern schwierig durchzuführen. Andererseits ist es zur Erzielung einer wirksamen
Bearbeitung von grossem Vorteil, dass der Behälter einen Kern aufweist und somit
eine ringförmige Schleifkammer entsteht, in welcher das Schüttgut spiralförmig um
den Kern bewegt wird.
[0002] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vibrationsgleitschleifmaschine
anzugeben, die eine wirksame Entleerung des Behälters gestattet und andererseits
die Verletzungsgefahr von kleinem, empfindlichem Stückgut beseitigt. Eine solche Maschine
wird in den Ansprüchen beschrieben.
[0003] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei Figur 1 im Schnitt einen Behälter einer erfindungsgemässen
Ma schine und Figur 2 eine Ausführungsvariante darstellt.
[0004] Figur 1 zeigt einen Behälter 1 und einen aus der oben zitierten Patentschrift bekannten
Vibrationsantrieb 2. Der Behälter weist einen kernlosen Boden 3, der in vorliegendem
Beispiel in der Mitte, das heisst bei der Ablassvorrichtung, leicht konkav ist, aber
auch stärker konkav (siehe 3ʹ), eben oder konvex sein kann, sowie einen beispielsweise
an seinem Umfang mittels eines Gewindes 4 schraubbaren Deckel 5 mit Griffen 6 auf.
Der Dekkel 5 besitzt einen umlaufenden Wulst 7 mit abgerundeter Innenfläche 8.
[0005] Im Mittelbereich des Bodens 3 befindet sich ein Kernmantel 10, beispielsweise aus
einem abreibarmen Kunststoff. Der Kernmantel 10 weist Mittel zum Abbremsen des Schüttgutes
auf, wobei diese Mittel hier nicht eingezeichnet sind, sondern in einer parallelen
Anmeldung des gleichen Anmelders. In dieser Anmeldung ist beschrieben, dass diese
Mittel aus in Umfangrichtung laufenden Rippen oder radialen Rippen oder flügelähnlichen,
radialen Rippen bestehen können, oder dass der Kernmantel konkav gestaltet ist und
ausserdem, dass auch die Seitenwände und der Deckel eine andere Gestalt aufweisen
können. In vorliegendem Beispiel wird der Kernmantel von einer zylindrischen Zentrumsnabe
11 mit Spiel gehalten, die hohl ist und auch als Wassereinlass 12 oder als Einlass
für Zusatzmittel dient. Der Wassereinlass ist mit einem Spülwasseranschluss 13 verbunden,
der durch den Deckel 5 geführt ist. Es ist aber auch möglich, den Deckel mittels
einer Halterung zu befestigen, wie dies in der erwähnten parallelen Patentanmeldung
beschrieben ist. Wichtig ist, dass der Kernmantel weitgehend unabhängig vom Behälter
ist und somit dessen Vibrationen nicht oder nur stark gedämpft ausführt. Da der Kernmantel
sich bei der Spülung vom Boden abhebt, kann das Spülwasser am Behälterboden austreten.
Desgleichen kann auch Druckluft in das Innere des Kernmantels geleitet werden. Der
Kernmantel 10 erlaubt es, die Ablassvorrichtung 14 in der Mitte des Bodens 3 anzuordnen,
das heisst unter dem Kernmantel. Das Anpassen des Verschlusszapfens 15 ist nicht nötig
wie im vorbekannten Beispiel und kann derart ausgeführt sein, dass auch kleines und
empfindliches Stückgut nicht an die Uebergangsstelle zwischen dem Behälterboden und
dem Zapfen anstossen, wodurch die Verletzungsgefahr beseitigt wird. Der Verschlusszapfen
15 wird über einen schematisch dargestellten Verstellmechanismus 16 auf und ab bewegt,
wobei selbstverständlich weitere Verstellmechanismen in Frage kommen und der Verschlusszapfen
beispielsweise gekippt oder in den Behälterboden zurückgezogen werden kann. Die
Anordnung der Ablassvorrichtung im Behälterboden ermöglicht eine einfache und wirksame
Entleerung des Schüttgutes. Dadurch wird es möglich, das gesamte Schüttgut über eine
Führung 17 in eine fahrbare Auffangvorrichtung aufzufangen und aufzuarbeiten, währenddessen
die Maschine, beziehungsweise deren Behälter, schnell gereinigt und wieder geladen
werden kann. Ein derartiger Behälter eignet sich für das automatische Beschicken
und insbesondere automatische Entleeren von Vibrationsgleitschleifmaschinen und erlaubt
einen wesentlich gesteigerten Wirkungsgrad.
[0006] In der Ausführungsvariante gemäss Figur 2 werden die Zusatzmittel nicht über denWassereinlass
sondern über eine gegenüber der Mitte versetzten Oeffnung 9 mit Schraubkappe beigegeben.
An der Behälterwand ist oben ein Ueberlauf 18 angebracht, um den bei der Bearbeitung
entstehenden Schaum abzulassen. In diesem Beispiel wird ferner der Verschlusszapfen
19 nicht von unten oder von der Seite, sondern von oben betätigt. Zu diesem Zwecke
besteht die Zentrumsnabe 20 aus einem ersten Stück 21, in dem der Spülwasserauslass
12 angeordnet ist, gefolgt von einem Rohr 22, an dem der Verschluss 19 angebracht
ist. Es ist wie in der Parallelanmeldung möglich, den Kernmantel verschiebbar zu befestigen,
wodurch eine exzentrische Anordnung möglich ist, sowie den Kernmantel gegensinnig
zu den Schwingungen des Behälters zu bewegen. Ausserdem kann die Zentrumsnabe mit
der Wasserdurchführung exzentrisch angeordnet sein, so dass der Kernmantel durch
Drehung derart verschoben werden kann, dass der Querschnitt der Schleifkammer veränderbar
ist. Die Ablassvorrichtung kann ebenfalls versetzt angeordnet werden, wobei dann der
Bodenteil an diesem Ort entsprechend konkav, konvex oder eben gestaltet und der Kernmantel
darüber, das heisst ebenfalls versetzt, angeordnet wird.
1. Vibrationsgleitschleifmaschine, mit einem Behälter (1) zur Aufnahme des Schüttgutes
und einem Vibrationsantrieb (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) eine
im Boden (3, 3ʹ) angeordnete Ablassvorrichtung (14) für das Schüttgut aufweist, über
der ein loser Kernmantel (10) angeordnet ist, wobei der Boden im Bereich der Ablassvorrichtung
konkav, konvex oder eben gestaltet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablassvorrichtung (14)
und der Kernmantel (10) im Zentrum des Behälters angeordnet sind.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablassvorrichtung und
der Kernmantel versetzt bezüglich dem Zentrum des Behälters angeordnet sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusszapfen
(15) der Ablassvorrichtung (14) von unten betätigbar ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusszapfen
(19) über ein Rohr (22) von oben betätigbar ist.
6. Maschine nach Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Spülwasser
durch den Deckel (5) und den Kernmantel (10) in dessen Inneres zum Boden (3) geführt
ist.
Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Zentrumsnabe (11,
20) mit Wasserzuführung (13) aufweist, über der der Kernmantel (10) angeordnet ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel
(5) über ein Gewinde (4) am Umfang in die Behälterwand schraubbar ist und an seinem
Umfang einen Innenwulst (7) mit einer abgerundeten Fläche (8) aufweist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernmantel
Mittel zum Abbremsen des Schüttgutes aufweist.
10. Verwendung der Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichent,
dass das Schüttgut nach Beendigung des Bearbeitungsvorganges durch die Ablassvorrichtung
(14) über eine Führung (17) auf eine fahrbare und unter die Maschine schiebbare Auffangvorrichtung
entladen wird.