[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Weiterhin
wird durch die Erfindung eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
vorgegeben.
[0002] Es ist bekannt, zur Energieeinsparung einen in Haltephase befindlichen Elektromagneten
mit einer getakteten Stromversorgung anzusteuern, wobei jeweils während des abgeschalteten
Stromes eine Freilaufschaltung für den Stromdurchfluß durch den Elektromagneten sorgen
kann. Eine derartige Schaltung kann beispielsweise der DE-OS 24 25 585 entnommen werden.
[0003] Dabei existiert jedoch das Problem, daß die Haltephase erst dann anlaufen kann, wenn
der Anker zuverlässig vom Magneten angezogen wurde, da der Haltestrom zwar ausreichend
ist, um einen einmal angezogenen Anker in der Arbeitsstellung zu halten, jedoch nicht,
um den Anker anzuziehen.
[0004] Es sind deshalb Schaltungen bekannt, die darauf aufbauen, den Stromanstieg während
der Erregung der Spule zu messen und einen eventuell auftretenden negativen Wert der
ersten Ableitung des Stromanstiegs erfassen, um daraus eine Auftrefferkennung abzuleiten.
Die Funktionssicherheit derartiger Schaltungen jedoch hat sich nicht bewährt, insbesondere
sind sie stark von der Versorgungsspannung abhängig und funktionieren insbesondere
bei einem Anstieg der Versorgungsspannung nicht mehr.
[0005] Aus der DE-OS 33 26 605 ist eine Schaltung bekannt, mit der die Hublage des Ankers
überwacht wird. Dabei wird ausgegangen von einer Spannungsversorgung für den Elektromagneten,
die aus einem Gleichstrom mit einem überlagerten Wechselstromanteil besteht. Durch
eine Auswertung der Größe des Wechselstromanteils, der sich durch die unterschiedliche
Induktivität des Elektromagneten mit angezogener und beabstandeter Ankerplatte unterscheidet,
soll erfaßt werden, ob der Elektromagnet die Ankerplatte angezogen hat.
[0006] Diese Auswertschaltung ist verhältnismäßig kompliziert und bedarf feiner Meßmethoden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das zuverlässig ermöglicht
festzustellen, ob der Anker eine Elektromagneten sich in der Arbeits- oder in der
Ruhestellung befindet.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch.
[0009] Weiterhin wird erfindungsgemäß eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
angegeben.
[0010] Die Erfindung geht von einer getakteten Stromversorgung in der Haltephase für den
Elektromagneten aus, wobei der Versorgungsstrom für den Elektromagneten stets dann
abgeschaltet wird, wenn er einen oberen Grenzwert überschreitet, und wiederum eingeschaltet
wird, wenn er einen unteren Grenzwert unterschreitet. Während des Einschaltvorganges
steigt der Stromfluß aufgrund der Induktivität des Magneten nicht schlagartig an,
und während des Abschaltvorganges fällt er nicht schlagartig ab, wobei eine Freilaufschaltung
für eine längere Aufrechterhaltung eines Stromdurchflusses durch den Magneten sorgen
kann.
[0011] Da die Regelung für die Stromversorgung von einem oberen Grenzwert und einem unteren
Grenzwert abhängig ist, gehen in die sich ausbildende Taktfrequenz verschiedene Faktoren
ein.
[0012] So ist die Taktfrequenz abhängig von der Versorgungsspannung, von der Temperatur
der Spule und von der Induktivität des Magneten.
[0013] Überraschenderweise sind die durch Temperaturänderungen und auch durch die Änderung
der Versorgungsspannung hervorgerufenen Abweichungen in der Taktfrequenz vernachlässigbar
klein gegenüber den Abweichungen, die durch die Induktivitätsänderungen des Magneten
hervorgerufen werden aufgrund der Tatsache, daß der Magnet im Arbeitszustand, also
mit angezogener Ankerplatte eine deutlich andere Induktivität besitzt als in Ruhestellung,
in dem die Ankerplatte von den Polflächen beabstandet ist.
[0014] Erfindungsgemäß wird die dadurch hervorgerufene Änderung der Taktfrequenz ausgewertet,
so daß die zuverlässige Erkennung möglich ist, ob der Magnet die Ankerplatte angezogen
hat oder nicht.
[0015] Weitere Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung des zeitlichen Stromverlaufes zur Erläuterung
der Erfindung; und
Fig. 2 eine Schaltung zur Durchführung des Verfahrens.
[0017] In Fig. 2 ist eine Schaltung dargestellt, in der ein elektromagnetischer Verbraucher
10 eine parallel dazu liegende Freilaufschaltung 12 besitzt, was durch eine Diode
angedeutet ist. Die ser elektromagnetische Verbraucher 10 mit seiner Freilaufschaltung
12 ist an einer Versorgungsspannung 14 mit seiner einen Seite angeschlossen, die andere
Seite ist bei 16 mit Masse verbunden.
[0018] Durch das Öffnen einer Endstufe 18, die hier als Transistor angedeutet ist, ist
es möglich, den Strom vom Pluspol 14 durch den elektromagnetischen Verbraucher 10
zum Masseanschluß 16 fließen zu lassen. Ist die Endstufe 18 gesperrt, fließt der Strom
von der Spule 10 über seine Freilaufschaltung 12.
[0019] Im Freilaufkreis 10, 12 ist ein Meßwiderstand 26 vorgesehen, an dem über eine Leitung
24 eine Information über die Stromstärke abgegriffen wird. Diese Information wird
einer Regelungsschaltung 22 zugeführt, die außerdem über einen Eingang 20 externe
Steuersignale erhält.
[0020] Zur Diskussion der Beschaltung des elektromagnetischen Verbrauchers 10 wird auf
Fig. 1 zurückgegriffen. Wenn der Anker des Elektromagneten 10 sich in seiner angezogenen
Stellung befindet, ist es zum Halten des Ankers notwendig, einen gewissen Haltestrom
fließen zu lassen, wobei der Haltestrom zwischen einem oberen Stromwert I₁, und einem
unteren Stromwert I₂ schwanken kann. Wird also die Endstufe 18 geöffnet, steigt der
Strom an, bis er den Wert I₁ erreicht hat. In diesem Fall sperrt die Regelungseinheit
22 die Endstufe 18, so daß der Strom nicht weiter ansteigen kann, sondern durch die
Freilaufschaltung 12 abfließt. Dabei fällt jedoch die Stromstärke ab, abhängig von
einigen Parametern, wobei die Induktivität des Elektromagneten 10 in einem Maße eingeht,
daß die übrigen Parameter vernachlässigbar sind. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen,
daß die übrigen Parameter wie Versorgungsspannung den Stromanstiegsteil der Kurve
beeinflussen, dessen Anteil an einer Frequenzperiode in der Regel kleiner als 25 %
ist. Die Zeitdauer des wesentlich längeren abfallenden Teils wird im wesentlichen
durch die Induktivität bestimmt. Hat der Strom den unteren Wert I₂ erreicht, steuert
die Regelung 22 über eine Treiberstufe 28 die Endstufe 18 wiederum an, so daß der
Strom wieder auf den Wert I₁ ansteigen kann.
[0021] In Fig. 1 ist die Anstiegsphase mit dem Buchstaben A bezeichnet, die abfallende Phase
mit dem Buchstaben B. Die Zeitdauer des Intervalls A + B bestimmt die Frequenz der
Taktung.
[0022] Dieser Frequenzwert ist am Ausgang der Regelschaltung 22, dort sogar als sauberes
Rechtecksignal, abgreifbar und wird einem Frequenzmeßglied 30 zugeführt. Das Frequenzmeßglied
30 erfaßt diese Frequenz und vergleicht sie mit einem vorgegebenen Referenzwert, und
bei einer allzu großen Abweichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert gibt das Frequenzglied
30 ein Fehlersignal an die Regelschaltung 22 ab.
[0023] In Fig. 1 sind die Kurven für die Frequenz des Taktstromes für den elektromagnetischen
Verbrauch 10 für die beiden verschiedenen Stellungen der Ankerplatte dargestellt und
mit den Buchstaben K₁ und K₂ bezeichnet. Ein Vergleich läßt unschwer erkennen, daß
die Frequenz der Kurven eine deutliche Änderung erfährt, je nach dem, ob die Ankerplatte
angezogen ist oder nicht. Die Frequenzänderung beträgt dabei bis zu 50 %, so daß
hier ein signifikanter und leicht auswertbarer Wert vorliegt, um festzustellen, ob
die Ankerplatte angezogen wurde oder nicht.
[0024] Ergibt die Auswertung der Frequenz, daß die Ankerplatte nicht angezogen ist, wird
in der Regelschaltung 22, die diese Information von dem Frequenzmeßglied 30 erhalten
hat, ein Signal erzeugt, und ein erneuter Einschaltvorgang in Gang gesetzt. Beim Einschaltvorgang
wird ein erster Einschaltstrom mit hoher Amplitude erzeugt, während die Stromstärke
des anschließenden Haltestromes deutlich geringer sein kann und eine Stromstärke hat,
die nur etwa 20 % des maximalen Einschaltstromes beträgt.
[0025] Die erfindungsgemäße Schaltung kann verwendet werden, um ein Gaswechselventil einer
Brennkraftmaschine, das in seinen Endlagen durch elektromagnetische Kraft gehalten
ist, anzusteuern. Die Arbeitslage des Ankers entspricht einem erregten Magneten, der
das Gaswechselventil in Öffnungsstellung hält, die zweite Arbeitslage entspricht
der Erregung eines zweiten Magneten, der das Gaswechselventil in Schließstellung
hält. Da hier eine Fehlfunktion zum Ausfall des Verbrennungsvoganges führen würde,
ist die sofortige und zuverlässige Erkennung wesentlich. Die dabei anfallenden Randbedingungen,
wie starke Temperaturschwankungen im praktischen Betrieb eines Kraftfahrzeuges, und
schwankende Spannungen der Versorgungsspannung je nach Drehzahl bzw. Ladezustand der
Batterie, so daß das erfindungsgemäße Verfahren trotz dieser Probleme zuverlässige
Ergebnisse liefert. Sobald durch die erfindungsgemäße Funktionsüberwachung ein Ausfall
des Systems gemeldet wird, wird ein Neustart veranlaßt, um das Gaswechselventil in
die beabsichtigte Arbeitsstellung zu bringen.
1. Verfahren zum Ansteuern eines einen Anker anziehenden Elektromagneten, wobei der
Elektromagnet in seiner Haltephase mit getakteter Stromversorgung angesteuert wird,
die bei Überschreiten eines oberen Schwellwertes abgeschaltet und bei Unterschreiten
eines unteren Schwellwertes eingeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Taktung während der Haltephase erfaßt wird und mit einem vorgegebenen
Frequenzwert verglichen wird, und bei Überschreiten einer Maximalabweichung ein Fehlersignal
ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zu Beginn der Ansteuerphase ein größerer Erregungsstrom
durch den Elektromagneten fließt und anschließend ein geringerer Haltestrom, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auslösen des Fehlersignals der Ansteuervorgang erneut gestartet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximalabweichung ca. 20 % beträgt.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3 zur Ansteuerung eines Elektromagneten mit Polflächen und einer im abgeschalteten
Zustand des Magneten beabstandeten und im erregten Zustand in Richtung zu der Polfläche
bewegten Ankerplatte, einer Freilaufschaltung parallel zum Elektromagneten, einem
Schaltglied, das die Strom versorgung des Elektromagneten steuert, einer Regelschaltung,
die während der Haltephase des Elektromagneten das Schaltglied zur getakteten Stromversorgung
ansteuert, dadurch gekennzeichnet, daß ein Frequenzmeßglied (30) vorgesehen ist, das die Frequenz des getakteten Stromes
mißt und die Regelschaltung (22) ansteuert und/oder das Magnetsystem neu aktiviert.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekkennzeichnet, daß das Frequenzmeßglied (30) die Frequenz am Ausgang der Regelschaltung (22) abgreift.