[0001] Die Erfindung betrifft einen beidseitig mit einem Polyolefinüberzug versehenen Papierträger
für photographische Schichten.
[0002] Insbesondere betrifft sie beschichtete Papierträger für solche photographische Schichten,
die einer Naßentwicklung oder Naßfixierung des photographischen Bildes mit Hilfe sogenannter
photographischer Behandlungslösungen bedürfen.
[0003] Der Papierkern des erfindungsgemäßen photographischen Trägers ist auch an den Kanten,
die durch das Schneiden entstehen, weitestgehend gegen die Einwirkung der photographischen
Behandlungslösungen geschützt und im wesentlichen von Verschmutzungen an den Kanten
durch die Behandlungslösungen frei.
[0004] Als Trägermaterialien für die Aufnahme phötoempfindlicher Schichten, insbesondere
von Schichten für die Schwarz/Weiß-und Farbsilbersalzphotographie, wurden früher sogenannte
barytierte Papiere verwendet, deren Oberflächen mit sogenannten Barytschichten, die
im wesentlichen aus Bariumsulfat und Gelatine bestanden, versehen waren.
[0005] Um den Anforderungen, die durch die neuen automatischen Schnellentwicklungsverfahren
an die photographischen Trägermaterialien gestellt werden, genügen zu können, sind
in neuerer Zeit wasserfeste photographische Träger beschrieben worden, die auf beiden
Oberflächen mit einem hydrophoben Polyolefin beschichtet worden sind. Die obere Polyolefinüberzugsschicht
des wasserfesten photographischen Trägers, auf die eine photographische Emulsionsscbicht
aufgebracht werden soll, enthält gewöhnlich ein weißes Pigment, um die Schärfe des
photographischen Bildes zu erhöhen.
[0006] Die beidseitig mit Polyolefin überzogenen Papierträger sind grundsätzlich in beiden
Flächen gegen die Einwirkung üblicher photographischer Behandlungsflüssigkeiten geschützt.
Lediglich an den Kanten der beschichteten Papiere ist dieser Schutz unterbrochen,
und die Flüssigkeiten haben dort Zutritt zum Papierkern. Aufgrund einer natürlichen
Saugfähigkeit von Papier dringen sie an den Kanten in den Papierkern ein und können
selbst in nachfolgenden Wässerungsschritten nicht mehr vollständig entfernt werden.
Da die Flüssigkeiten vielfach Substanzen enthalten, die sich bei Luftzutritt oder
bei Lichteinwirkung dunkel verfärben, treten eingedrungene photographische Behandlungsflüssigkeiten
nach kurzer Zeit als dunkler verfärbte Ränder in Erscheinung, was zu einer Verringerung
des Wertes des photographischen Materials führt.
[0007] Um dem Problem des Kantenverschmutzens des photographischen Trägers zu begegnen,
wird das Basispapier üblicherweise mit einer starken hydrophobierenden Innenleimung
versehen, indem Leimungsmittel bei der Herstellung des Papieres der Faserstoffsuspension
zugesetzt werden.
[0008] Es wurde auch versucht, hydrophobierende Mittel nach dem Schneiden auf die betroffenen,
neu entstandenen Kanten aufzutragen.
[0009] Jedoch genügen die Ergebnisse dieser beiden Verfahrensweisen nicht den Anforderungen,
die an ein qualitativ hochwertiges photographisches Material gestellt werden.
[0010] In der DOS 32 41 599 wurde vorgeschlagen, das Basispapier durch Auftragen eines mit
Maleinsäure oder Itaconsäure carboxylierten Polyvinylalkohols abzudichten. Jedoch
konnte das dort beschriebene Verfahren in Bezug auf die Kantenverschmutzung und vor
allem die innere Festigkeit des Papierkerns nicht voll befriedigen. Außerdem war die
Haftung zwischen dem Polyolefinüberzug und dem Basispapier nicht gleichmäßig gut.
Haftungsprüfungen lieferten stark schwankende Werte.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen wasserfesten photographischen Träger zur
Verfügung zu stellen, der frei von den beschriebenen Nachteilen ist, d.h. der auch
bei der Verwendung in einem automatischen Schnellentwicklungsprozeß. keine Verschmutzung
der Kanten aufweist und dessen Papierkern die für die Verwendung in photographischen
Trägern erforderliche innere Festigkeit und eine sichere Haftung des Polyolefinüberzugs
besitzt.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen beschriebenen Merkmale gelöst.
[0013] Der erfindungsgemäße phtographische Träger besitzt eine Grundstruktur aus einem Basispapier
und einer Polyolefinüberzugsschicht, die auf beiden Oberflächen vorgesehen ist und
die lichtrefklektierendes Weißpigment (speziell in der Vorderseitenbeschichtung) sowie
gegebenenfalls Farbpigmente, optische Aufheller und/oder andere Zusätze wie antistatisch
wirkende Verbindungen, Dispergierhilfsmittel für das Weißpigment und Antioxidantien
enthalten kann.
[0014] Das Basispapier wird in bekannter Weise mit Hilfe einer Papiermaschine hergestellt.
Dabei wird die Papierfaserstoffsuspension unter Verwendung von Alkylketendimeren oder
Fettsäuren bzw. Fettsäuresalzen, epoxidierten Fettsäureamiden oder Anhydriden von
Fettsäuren sowie Mischungen hiervon geleimt. Darüber hinaus kann die Papierfaserstoffsuspension
neben Zellstoffasern noch synthetische Faser, mineralische oder organische Füllstoffe,
Weißpigment, Farbstoff oder Farbpigment, optische Aufheller, Antioxidantien und/oder
andere bei der Herstellung photographischer Träger übliche Zusatzstoffe, z.B. verfestigende
Harze, enthalten.
[0015] Es können Basispapiere beliebigen Flächengewichts und beliebiger Dichten verwendet
werden.
[0016] Das Basispapier wird erfindungsgemäß mit einer Lösung von carboxylmodifiziertem Polyvinylalkohol
imprägniert (oberflächengeleimt). Unter einem carboxylmodifizierten Polyvinylalkohol
ist beispielsweise ein Vinylalkohol-Croton- oder -iso-Crotonsäurepolymer oder ein
Vinylalkohol-Acryl oder -Methacrylsäurecopolymer zu verstehen. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist das Vinylalkohol-Crotonsäurecopolymer.
[0017] Die carboxylmodifizierten Polyvinylalkohole zeigen in 4%iger Lösung bei Raumtemperatur
eine Viskosität von 20 bis 50 mPa s. Das mittlere Molekulargewicht beträgt 5000 bis
20 000, bevorzugt 7000 bis 10 000.
[0018] Die erfindungsgemäß verwendeten carboxylmodifizierten Polyvinylalkohole werden als
wäßrige Lösung unter Verwendung der bekannten und üblichen Auftragsverfahren aufgebracht.
Die Auftragsmenge beträgt 0,5 bis 10 g/m
2 vorzugsweise 1 bis 4,5 g/m
2.
[0019] Bei einer Auftragsmenge geringer als 0,5 g/m
2 wird keine ausreichende Imprägnierung des Papierkerns (Basispapiers) erreicht und
das Eindringen der photographischen Behandlungslösungen in die Kanten sowie das Verschmutzen
der Kanten durch die photographischen Behandlungslösungen nicht im gewünschten Ausmaß
vermieden.
[0020] Es wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Effekt nur bei Copolymeren mit einem
Verseifungsgrad von wenigstens 96% erhalten wird.
[0021] Ist der Verseifungsgrad kleiner als 96% wird keine befriedigende Abdichtung des Papierkerns
gegen das Eindringen der photographischen Behandlungslösungen erreicht.
[0022] Es wurde ferner gefunden, daß die erfindungsgemäß beschriebenen Vorteile, nämlich
die Verringerung des Eindringens photographischer Behandlungslösungen, Erhöhung der
inneren Festigkeit des Papierkerns und der Haftung zwischen dem behandelten Basispapier
und der Polyolefinüberzugsschicht, abhängig von der Anzahl der Carboxylgruppen in
den verwendeten carboxylmodifizierten Polyvinylalkoholen ist.
[0023] Und zwar steht die Verbesserung der Eigenschaften nicht in einem linearen Zusammenhang
mit der Anzahl der Carboxylgruppen, so daß das Maxium nicht bei dem carboxylmodifizierten
Polyvinylalkohol mit dem größten Carboxylgruppenanteil auftritt.
[0024] Das Optimum wird vielmehr nur dann erzielt, wenn carboxylmodifizierte Polyvinylalkohole
verwendet werden, die einen Carboxylgruppenanteil von 1,5 bis 7 mol-%, bevorzugt 2,5
bis 3,5 mol-%, enthalten.
[0025] Der erfindungsgemäße Effekt wird bereits erreicht, wenn ein in bekannter Weise hergestelltes
geleimtes Papier mit einer Lösung des Carboxylgruppen enthaltenden Polyvinylalkohols
imprägniert wird.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der erfindungsgemäße Effekt
jedoch verstärkt, wenn zusätzlich mehrwertige Kationen in das Papier eingebracht werden.
Diese Verbindungen können aus der Gruppe der Erdalkali-Verbindungen, beispielsweise
Calcium- oder Magnesiumchlorid, aus der Gruppe der Aluminiumsalze, beispielsweise
Aluminiumsulfat oder Aluminiumchlorid, und aus den Verbindungen der übergangsmetalle
ausgewählt werden. Besonders bevorzugt werden Salze des Zirkoniums, beispielsweise
Zirkoniumammoniumcarbonat oder Zirkoniumorthosulfat, und Verbindungen des Chroms,
z.B. Chrom-Komplexe vom Werner-Typ.
[0027] Die mehrwertigen Kationen werden vorzugsweise der wäßrigen Beschichtungslösung zugesetzt.
Sie können aber auch vor Anwendung der erfindungsgemäßen Polyvinylalkohollösung der
Zellstoffsuspension zugesetzt oder dem Basispapier inkorporiert werden. Oder sie können
in Form einer Nachbehandlung (z.B. durch Sprühen) nach Imprägnierung mit der Polyvinylalkohollösung
aufgebracht werden.
[0028] Die mehrwertigen Kation-Verbindungen stehen zu dem carboxylierten Polyvinylalkohol
in einem Gewichtsverhältnis von 1/10 bis 5/1. Unterschreitet das Gewichtsverhältnis
den Wert von 1/10, wird die Verstärkung des beschriebenen Effektes nicht erlangt.
Eine Erhöhung des Gewichtsverhältnisses auf Werte über 5/1 bringt keine weitere Verbesserung
des erfindungsgemäßen Effektes.
[0029] Weder durch die alleinige Verwendung der carboxylmodifizierten Polyvinylalkohole
noch durch die Verwendung einer beschriebenen Kombination mit den Verbindungen mit
mehrwertigen Kationen werden die photographischen Emulsionen beeinträchtigt.
[0030] Obwohl durch die Verwendung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen bereits
eine antistatische Ausrüstung des Papieres erreicht wird, kann der wäßrigen Beschichtungslösung,
falls es gewünscht wird, zusätzlich Salz, beispielsweise Natriumchlorid oder Kaliumchlorid,
zur Erhöhung der Leitfähigkeit der Papieroberfläche zugesetzt werden. Die wäßrige
Beschichtungslösung kann außerdem optische Aufheller, Entschäumer, Pigmente, Hydrophobierungsmittel
oder Vernetzungshilfsmittel, wie zum Beispiel Dimethylolharnstoff oder Trimethylolmelamin,
enthalten.
[0031] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
[0032] Ein ca. 175 g/m
2 schweres Papier wird aus einer wäßrigen Faserstoffsuspension (LBKP/NBKP = 1/1), die
zusätzlich 0,5 Gew.-% Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin, 0,5 Gew.-% kationisches Polyacrylamid,
0,5 Gew.-% anionisches Polyacrylamid und 0,4 Gew.-% Alkylketendimer mit Alkylgruppen
mit 14 bis 16 Kohlenstoffatomen enthält, hergestellt. Der Papierträger wird mit einer
wäßrigen Beschichtungsmischung folgender Zusammensetzung behandelt:

[0033] Die Auftragsmenge beträgt 2 g/m
2.
[0034] Es werden Crotonsäure-modifizierte Polyvinylalkohole mit folgenden Carboxylgruppenanteilenverwendet:

[0035] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
Beispiel 2
[0036] Ein ca. 175 g/m
2 schweres Papier wird aus einer wäßrigen Faserstoffsuspension (LBKP/NBKP = 2/1), die
zusätzlich 5 Gew.-% Natriumstearat und 10 Gew.-% Aluminiumsulfat enthält, hergestellt.
Das Papier wird mit der in Beispiel 1 verwendeten Beschichtungsmischung behandelt.
Die Auftragsmenge beträgt 3 g/m
2.
[0037] Es werden Crotonsäure-modifizierte Polyvinylalkohole mit folgenden Carboxylgruppenanteilen
verwendet.

[0038] Das behandelte Papier wird getrocknet und in üblicher Weise mit Polyethylen extrusionsbeschichtet.
Beispiel 3
[0039] Ein ca. 140 g/m
2 schweres mittels 0,3 Gew.-% Alkylketendimer, 1,6 Gew.-% Fettsäureseife und 0,5 Gew.-%
Aluminium-Ionen in der Papiermasse geleimtes Papier wird mit einer wäßrigen Beschichtungsmischung
behandelt, die einen Crotonsäure-modifizierten Polyvinylalkohol mit einem Verseifungsgrad
von 98,5 % und einem Carboxylgruppenanteil von 3,1 mol-% in der Menge von 40 g/1 enthält.
Außerdem werden Verbindungen folgender mehrwertiger Kationen zugesetzt:

[0040] Die Auftragsmenge beträgt 1,5 g/m
2. Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
Beispiel 4
[0041] Ein ca. 150 g/m
2 schweres gemäß Beispiel 1 in der Papiermasse geleimtes Papier wird mit wäßrigen Beschichtungsmischungen
folgender Zusammensetzungen behandelt:

[0042] Die Auftragsmenge beträgt 4,5 g/m
2.
[0043] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit einer Polyethylenüberzugsmischung folgender
Zusammensetzung überzogen:
20 Gew.-% Hochdruckpolyethylen (Dichte 0,963, Schmelzindex 10)
70 Gew.-% Niederdruckpolyethylen (Dichte 0,918, Schmelzindex 7)
9,8 Gew.-% Ti02
0,1 1 Gew.% optischer Aufheller
0,1 Gew.-% Stabilisator
300 ppm Polyetherglykol (MW 600)
Beispiel 5
[0044] Ein ca. 140 g/m
2 schweres Papier gemäß Beispiel 3 wird in der Papiermaschine in einer ersten Leimpresse
mit der folgenden Salzlösung behandelt:

[0045] Nach einer Zwischentrocknung wird das Papier in einer zweiten Leimpresse mit folgender
Polyvinylalkohollösung beidseitig behandelt.

[0046] Die Auftragsmengen betragen in beiden Fällen 1,5 g/m
2.
[0047] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
[0048] Die Prüfung des Trägermaterials wurde in diesem Fall erst nach 1wöchiger Lagerung
durchgeführt.
Beispiel 6
[0049] Ein ca. 140 g/m
2 schweres Papier gemäß Beispiel 3 wird in der Leimpresse einer Papiermaschine mit
folgender Lösung behandelt:

[0050] Nach Trocknung werden nacheinander beide Seiten mit folgender Salzlösung über ein
Düsensystem besprüht:

[0051] Die Auftragsmengen betragen in der Leimpresse 1,5 g/m
2 und beim Besprühen 1,0 g/m
2.
[0052] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
[0053] Die Prüfung des Trägermaterials wurde in diesem Fall erst nach 1-wöchiger Lagerung
durchgeführt.
Vergleichsbeispiel V1
[0054] Ein nach Beispiel 1 hergestelltes Papier wird mit einer wäßrigen Beschichtungsmischung
folgender Zusammensetzung behandelt:

[0055] Die Auftragsmenge beträgt 3 g/m
2. Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
Vergleichsbeispiel V2
[0056] Ein nach Beispiel 2 der DOS 32 41 599 hergestelltes Papierblatt wird mit der dort
beschriebenen Beschichtungsmischung behandelt (die Auftragsmenge beträgt 3 g/m
2), anschließend getrocknet und mit Polyethylen in der üblichen Weise extrusionsbeschichtet.
Vergleichsbeispiel V3
[0057] Ein nach Beispiel 3 hergestelltes Papierblatt wird mit der in Vergleichsbeispiel
V1 beschriebenen Beschichtungsmischung behandelt. Die Auftragsmenge beträgt 3 g/m
2. Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise beschichtet.
Vergleichsbeispiel V4
[0058] Ein nach Beispiel 3 hergestelltes Papier von 140 g/m
2 wird mit folgender Beschichtungsmischung behandelt (oberflächengeleimt):

[0059] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
Vergleichsbeispiel V5
[0060] Ein nach Beispiel 1 hergestelltes Papier von 175 g/m
2 wird mit folgender Beschichtungsmischung behandelt:

[0061] Das behandelte Papier wird getrocknet und mit Polyethylen in üblicher Weise extrusionsbeschichtet.
Prüfung der Trägermaterialien
[0062] Die behandelten Papiere werden mit Polyethylen beschichtet und anschließend den folgenden
Prüfungen unterzogen.
[0063] Unter behandeltem Papier wird hierbei ein Papier verstanden, das die Behandlung des
Basispapieres durch die Beschichtungsmischungen in Form von beidseitigen Anträgen
durch Tauchvorgänge (Leimpresse), Besprühen, beidseitigen Antragen mittels Walzenauftragssysteme,
Schlitzgießern oder ähnlichem erfahren hat.
Prüfung 1: Prüfung des imprägnierten Basispapieres.
[0064] Bei der Prüfung wird die Entwickleraufnahme durch das Papier bestimmt (modifizierter
Cobb-Test). Es werden aus der Papier bahn Prüfstücke im Format 14 x 14 cm ausgeschnitten,
genau gewogen und in einer zylinderförmigen Prüfvorrichtung festgeklemmt. In den Zylinder
werden 100 ml eines handelsüblichen photographischen Entwicklers gegeben, über die
Zeitdauer von 50 sec. einwirken gelassen und anschließend abgeschüttet. Der Prüfling
wird abgelöscht und sofort gewogen. Das Ausmaß der Entwickleraufnahme wird in g/m
2 angegeben.
2.Prüfung des Polyethylen-beschichteten Papierträgers
Prüfung 2.1: Bestimmung des Kanteneindringens
[0065] Das Prüfstück wird einem simulierten photographischen Entwicklungsprozeß mit einem
Benzylalkohol enthaltenden handelsüblichen Entwickler bei einer Temperatur von etwa
30°C und über eine Zeitdauer von 25 Minuten unterworfen. An beiden Kanten des Prüfstückes
wird das Eindringen der photographischen Behandlungslösungen mit einer Meßlupe ausgemessen.
Die Meßwerte werden als Kanteneindringen (KE) in mm angegeben.
Prüfung 2.2: Bestimmung der inneren Festigkeit (Spaltfestigkeit)
[0066] Die Prüfung erfolgt nach der in TAPPI RC 308 angegebenen Methode mit dem Internal
Bond Impact Tester Model B.
[0067] Die Meßwerte werden in 1/1000 Fuß x Pfund angegeben.
Prüfung 2.3# Bestimmung der Haftkraft zwischen der Polyethylenüberzugsschicht und
dem imprägnierten Papierkern.
[0068] Die Prüfung erfolgt mit einem Zugfestigkeitsmeßgerät der Fa. A.B. Lorentzen & Wettre
an 15 mm breiten und 18 cm langen Prüfstreifen. Der Abzugswinkel beträgt 180°, die
Abzugsgeschwindigkeit 70 mm/min. Die Meßwerte werden in mN/15 mm angegeben.

Bewertung der Ergebnisse
Die Beispiele 1 bis 6 verdeutlichen den erfindungsgemäßen Effekt.
[0069] Die Prüfwerte auf den Seiten 18 und 19 zeigen, daß das Optimum in Bezug auf Kanteneindringen,
Spaltfestigkeit und Haftung zur Polyethylenüberzugsschicht bei einem Carboxylgruppenanteil
zwischen 2,5 und 3;5 mol-% liegt.
[0070] Die Gegenüberstellung zu den im Stand der Technik beschriebenen Beschichtungsmischungen
(Vergleichsbeispiele V1 und V4), speziell zu der in der DOS 32 41 599 verwendeten
Mischung (Vergleichsbeispiel V2), dokumentiert deutlich die Verbesserung der Werte
durch die Verwendung der erfindungsgemäß beschriebenen Beschichtungslösungen. Mit
dem Vergleichsbeispiel V5 wird demonstriert, daß ein Verseifungsgrad von 88% für den
verwendeten Polyvinylalkohol nicht ausreicht, um den angestrebten Effekt zu erzielen.
1. Wasserfester fotografischer Papierträger, bestehend aus einem Basispapier, das
unter Verwendung hydrophobierender Leimmittel geleimt und mit einer wäßrigen Beschichtungsmischung
behandelt ist, und einem beidseitigen Polyolefinüberzug, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Beschichtungsmischung einen carboxylmodifizierten Polyvinylalkohol mit
einem Verseifungsgrad größer oder gleich 96% und einem Carboxylgruppenanteil von 1,5
bis 7 mol-%, vorzugsweise 2,5 bis 3,5 mol-%, enthält.
2. Wasserfester fotografischer Papierträger gemäß Ansruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der carboxylmodifizierte Polyvinylalkohol ein Copolymer einer ungesättigten Monocarbonsäure
ist.
3. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der carboxylmodifizierte Polyvinylalkohol ein Croton- oder iso-Crotonsäure- ,
Vinylalkohol-Copolymerisat ist.
4. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der carboxylmodifizierte Polyvinylalkohol ein Acryl- oder Methacrylsäure-Vinylalkohol-Copolymerisat
ist.
5. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die reinen wäßrigen Lösungen der carboxylmodifizierten Polyvinylalkohole bei Raumtemperatur
in 4%iger wäßriger Lösung eine Viskosität von 20 bis 50 mPa s besitzen.
6. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die carboxylmodifizierten Polyvinylalkohole in einer Menge von 0,5 bis 10 g/m2, vorzugsweise 1 bis 4,5 g/m2, auf den Papierkern aufgetragen sind.
7. Wasserfester fotografischer Papierträger gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Beschichtungsmischung neben dem carboxylmodifizierten Polyvinylalkohol
Verbindungen mit mehrwertigen Kationen enthält.
8. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung mit mehrwertigen Kationen ein Salz der Erdalkalimetalle,vorzugsweise
Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid, ist.
9. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anpruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung mit mehrwertigen Kationen ein Aluminiumsalz, vorzugsweise Aluminiumsulfat
oder Aluminiumchlorid, ist.
10. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung mit mehrwertigen Kationen eine Verbindung der Ubergangsmetalle
ist.
11. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Übergangsmetalle eine Zirkoniumverbindung, vorzugsweise ZirkoniumAmmoniumcarbonat
oder Zirkoniumorthosulfat, ist.
12. Wasserfester fotografischer Papierträger gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung der Übergangsmetalle eine Chromverbindung, vorzugsweise ein ChromKomplex
vom Werner-Typ, ist.
13. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung mit mehrwertigen Kationen zu dem carboxylmodifizierten Polyvinylalkohol
in einem Gewichtsverhältnis von 1/10 bis 5/1 stehen.
14. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Basispapier Verbindungen mit mehrwertigen Kationen enthält.
15. Wasserfester fotografischer Papierträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der carboxylmodifizierte Polyvinylalkohol nach Aufbringung auf das Papier mit
mehrwertigen Kationen behandelt ist.