[0001] Die Erfindung betrifft ein Müllverdichtungsfahrzeug, dessen Räder auf den Umfang
verteilt sowie mit Abstand voneinander angeordnete, radial abstrebende, formstabile
und vornehmlich zur Verdichtung des Mülls bestimmte Nocken aufweisen.
[0002] Bei durch offenkundige Vorbenutzung bekannten Müllverdichtungsfahrzeugen, welche
zur Verdichtung des haldenartig deponierten Mülls auf diesem hin und her verfahren
werden, sind die stählernen Nocken und zumindest die Radfelgen einstückig hergestellt.
[0003] Dies hat den Nachteil, daß bei verschlissenen Nocken, die ansich eine noch intensivere
Verdichtung des Mülls als nockenfreie Räder bewirken, zur Wiederherstellung des
ursprünglichen Verdichtungswirkungsgrades entweder die Radfelgen bzw. die gesamten
Räder ausgetauscht werden müssen oder aber man müßte die verschlissenen Nocken von
den Felgen, zum Beispiel spanabhebend, abtragen, um danach an das Rad Nocken ursprünglicher
Größe anschweißen zu können.
[0004] Beide Maßnahmen sind aber relativ zeitraubend und teuer.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Müllverdichtungsfahrzeug der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art derart zu verbessern, daß eine erhebliche Vereinfachung
und Verbilligung der Erneuerung der Nocken erreichbar ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich dadurch, daß die Nocken an den Rädern
lösbar befestigt sind.
[0007] Hieraus resultiert nicht nur eine einfachere, schnellere und billigere Erneuerung
der Nocken als bisher, sondern auch die Möglichkeit, die Räder des Müllverdichtungsfahrzeuges
mit in den Abmessungen und in der Form andere Nocken als zuvor auszurüsten.
[0008] Dabei muß allerdings sichergestellt sein, daß die Anschlußeinrichtungen zueinander
gleich ausgebildet sind.
[0009] Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Nocken mit den Rädern mittels mindestens durch
Haftreibung gesicherte Steckverbindungen verbunden sind.
[0010] Eine bevorzugte Ausgestaltung, die sowohl eine lagerichtige und lagesichere sowie
auch eine hochbelastbare lösbare Befestigung erzwingt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken jeweils aus einem radfest angeordneten Tragteil und einem auf letzterem
lösbar aufgesteckten Schuh bestehen, die sich ferner zu einem insbesondere im wesentlichen
pyramidenstumpfförmigen Körper ergänzen.
[0011] Dabei können die Tragteile am Rad angeformt sein.
[0012] Eine bevorzugte Variante besteht hierzu darin, daß die Tragteile an den Rädern unlösbar
befestigt, insbesondere angeschweißt sind.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Verbindung zwischen einem Tragteil und
einem Schuh sind in den Ansprüchen 6 bis 8 offenbart.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung, die insbesondere das Lösen des Schuhes vom Tragteil
erheblich erleichtert und dennoch eine hohe Lagesicherheit eines Schuhs sicherstellt,
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen der Tragteile und die ihnen angepaßten
Einstecköffnungen in den Schuhen Keilwinkel aufweisen, die außerhalb des Selbsthemmungsbereiches
liegen und daß formschlüssig wirksame Steckverbindungssicherungen vorgesehen sind,
wobei vorzugsweise zudem als Steckverbindungssicherung jeweils mindestens ein zur
Aufsteckrichtung des Schuhes quergerichteter sowohl den Schuh als auch den Tragteilzapfen
lösbar durchgreifender Bolzen, insbesondere ein Spannstift vorgesehen ist.
[0015] Hierzu sind vorteilhafte Ausgestaltungen in den Ansprüchen 11 und 12 offenbart.
[0016] Weiterhin ist es zur lagerichtigen Halterung der Schuhe auf den Tragteilen vorteilhaft,
wenn die Tragteile abgesetzte Zapfen aufweisen, daß ferner letztere gegenüber den
Längsseiten des Tragteiles stufenartig nach innen versetzt angeordnet sind und daß
die Längsseiten der Tragteile mit den Längsseiten der aufgesteckten Schuhe mindestens
annähernd bündig abschließend ausgebildet sind.
[0017] Den minimalen Werkstoffaufwand begünstigende und dennoch eine hohe Stabilität der
Nocken erzielende Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 14 bis 16 gekennzeichnet.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0019] Es zeigt:
Fig. 1 ein Müllverdichtungsfahrzeug in der Vorderansicht,
Fig. 2 einen Nocken zum Bestücken der Räder in der Vorderansicht,
Fig. 3 desgleichen in der Seitenansicht,
Fig. 4 desgleichen von oben gesehen,
Fig. 5 desgleichen im Schnitt der Linie V-V der Figur 2 gesehen,
Fig. 6 desgleichen im Schnitt der Linie VI-VI der Figur 3 gesehen.
[0020] Bei dem in Figur 1 vereinfacht dargestellten, motorisch antreibbaren Müllverdichtungsfahrzeug
1 haben dessen Räder 2 jeweils eine Mehrzahl` auf den Umfang verteilt und mit Abstand
voneinander angeordnete, radial abstrebende, formstabile und vornehmlich zur Verdichtung
des Mülls bestimmte Nocken 3 aus Stahl.
[0021] Diese Nocken 3 bestehen erfindungsgemäß jeweils aus einem an einem Rad 2 zu befestigenden
Tragteil 4 und einem auf letzteren lösbar aufgesteckten Schuh 5, die sich zu einem
im wesentlichen pyramidenstumpfförmigen Körper ergänzen.
[0022] Hierzu strebt vom am Rad 2 befestigten, insbesondere angeschweißten Tragteil 4 ein
radial gerichteter, angeformter Zapfen 6 ab, der in eine im Schuh 5 angeordnete und
dem Zapfen 6 angepaßte Einstecköffnung 7 längsseitig spielfrei und drehfest eingreift.
[0023] Hierzu haben der Zapfen 6 und die Einstecköffnung 7 über ihre gesamte Länge in Richtung
der Aufsteckrichtung rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken. Zudem verjüngt
sich der Zapfen 6 in Richtung zu seinem freien Ende hin stetig. Dabei liegt der Keilwinkel
außerhalb des Selbsthemmungsbereiches, um den aufgesteckten Schuh relativ leicht vom
Zapfen 6 lösen zu können.
[0024] Der Zapfen 6 hat an seiner Basis eine kleinere Fläche als der Tragteil 4 und ist
allseitig zur Mitte hin eine Stufe 8 bildend versetzt angeordnet, so daß die die
Einstecköffnung 7 des Schuhs 5 bildenden Seitenwände bis zur Schulter 8 hin gleich
dick ausgebildet werden können.
[0025] Um Doppelpassungen zu vermeiden, sind die freien Ränder der vorgenannten Seitenwände
mit Spiel zur Schulter 8 angeordnet. Außerdem ist die Tiefe der Einstecköffnung 7
größer als die Einstecklänge des Zapfens 6.
[0026] Zur Lagesicherung dieser Steckverbindung ist ein bevorzugterweise als Spannstift
ausgebildeter, zylindrischer Bolzen 9 vorgesehen, der im Schuh 5 als auch im Zapfen
6 angeordnete, zylindrische Bohrung 10 und 11 durchgreift. Letztere sind so zueinander
parallel versetzt angeordnet, daß der mit Haftreibung eingetriebene Bolzen 9 auf den
Schuh 5 in Richtung seiner Aufsteckrichtung wirksame Spannkräfte ausübt.
[0027] Die von den Bohrungen 10 durchdrungenen Seitenwände 12 des Schuhs 5 sind gegenüber
den bohrungsfreien Schuhseitenwänden 13 über deren freie Ränder hinaus verlängert.
Den Seitenwandverlängerungen entsprechend sind im Tragteil 4 Aussparungen 14 vorgesehen.
Ferner sind die Seitenwandverlängerungen in ihrer Breite in Richtung zur Basisseite
15 des Tragteiles 4 hin symmetrisch verjüngt und die Symmetrieachsen kreuzen die Bohrungen
10, um mit möglichst geringem Werkstoffaufwand dennoch im Bereich der Bohrungen ausreichend
Material zu haben, damit unter anderem beim Eintreiben der Bolzen 9 die Bohrungen
10 nicht zerstört werden, und um bei Längs- oder Querbelastung Abstützungsfunktion
ausüben zu können.
[0028] Außerdem ist im Tragteil 4 eine an der Basisseite 15 ausmündende, materialsparende
Ausnehmung 16 vorgesehen, die sich zur Basisseite hin stetig erweitert, um auch diesbezüglich
sowohl das Tragteil 4 als auch den Schuh 5 mit Ausnahme der Bohrungen 10 und 11 jeweils
einstückig, vorzugsweise durch Gesenkschmieden oder Gießen herstellen zu können.
1. Müllverdichtungsfahrzeug, dessen Räder auf den Umfang verteilt sowie mit Abstand
voneinander angeordnete, radial abstrebende, formstabile und vornehmlich zur Verdichtung
des Mülls bestimmte Nocken aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (3)
an den Rädern (2) lösbar befestigt sind.
2. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken
(3) mit den Rädern (2) mittels mindestens durch Haftreibung gesicherte Steckverbindungen
verbunden sind.
3. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nocken (3) jeweils aus einem radfest angeordneten Tragteil (4) und einem auf letzterem
lösbar aufgesteckten Schuh (5) bestehen, die sich ferner zu einem insbesondere im
wesentlichen pyramidenstumpfförmigen Körper ergänzen.
4. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch am Rad (2) angeformte
Tragteile (4).
5. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragteile
(4) an den Rädern (2) unlösbar befestigt, insbesondere angeschweißt sind.
6. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragteile (4) jeweils einen radial abstrebenden Zapfen (6) und die Schuhe
(5) jeweils eine dem Zapfen (6) angepaßte Einstecköffnung (7) aufweisen.
7. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhe (5) auf die Tragteilzapfen (6) drehfest aufgesteckt sind, insbesondere
derart, daß die Tragteilzapfen (6) polygonal und die Einstecköffnungen (7) in den
Schuhen (5) jeweils entsprechend letzteren profiliert sind.
8. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragteilzapfen (6) zu ihrem freien Ende hin sich stetig verjüngen und daß
die Einstecköffnungen (7) letzteren entsprechend ausgebildet sind.
9. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zapfen (6) der Tragteile (4) und die ihnen angepaßten Einstecköffnungen (7)
in den Schuhen (5) Keilwinkel aufweisen, die außerhalb des Selbsthemmungsbereiches
liegen und daß formschlüssig wirksame Steckverbindungssicherungen vorgesehen sind.
10. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Steckverbindungssicherung
jeweils mindestens ein zur Aufsteckrichtung des Schuhs (5) quergerichteter sowohl
den Schuh (5) als auch den Tragteilzapfen (6) lösbar durchgreifender Bolzen (9),
insbesondere ein Spannstift vorgesehen ist.
11. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen
(9) und die Bohrungen (10,11) in den Tragteilen (4) und den Schuhen (5) zur Aufnahme
der Bolzen (9) zylindrisch profiliert sind.
12. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrungen (10,11) im Tragteil (4) und im Schuh (5) zur Aufnahme eines Bolzens
(9) so zueinander parallel versetzt angeordnet sind, daß der eingetriebene Bolzen
(9) auf den Schuh (5) in Aufsteckrichtung dessen Spannkräfte ausübt.
13. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragteile (4) abgesetzte Zapfen (6) aufweisen, daß ferner letztere gegenüber
den Längsseiten des Tragteiles (4) stufenartig nach innen versetzt angeordnet sind
und daß die Längsseiten der Tragteile (4) mit den Längsseiten der aufgesteckten Schuhe
(5) mindestens annähernd bündig abschließend ausgebildet sind.
14. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die am Rad (2) befestigbaren Tragteile (4) in deren Basisseite (15) ausmündende
und zur Basisseite (15) hin sich stetig erweiternde Ausnehmungen (16) aufweisen.
15. Müllverdichtungsfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Bolzen (9) durchgriffenen und die Einstecköffnung (7) der Schuhe (5)
begrenzenden Schuhseitenwände (12) gegenüber den bolzenbohrungsfreien Seitenwänden
(13) über deren freien Ränder hinaus verlängert sind, und daß insbesondere ferner
in den Tragteilen (4) den Seitenwandverlängerungen entsprechend Ausnehmungen (14)
angeordnet sind.
16. Müllverdichtungsfahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwandverlängerungen
der Schuhe (5) sich jeweils von den freien Rändern der bolzenbohrungsfreien Schuhseitenwände
(13) aus in Richtung zur Basisseite (15) des Tragteiles (4) hin in ihrer Breite insbesondere
symmetrisch verjüngen.