[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von Druckträgern in einer Offsetdruckmaschine
mit mehreren Druckwerken mit einer oder mehreren Druckeinheiten, die jeweils einen
Druckform- und einen Ubertragungszylinder sowie Feucht- und Farbwerk aufweisen und
bei dem die Druckform mit verfahrensspezifischen Funktionsschichten,einer wasseraufnehmenden
und einer farbaufnehmenden,versehen ist. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei den bekannten Verfahren werden Platten als Druckformen eingesetzt, die auf einen
in ein Druckwerk fest eingebauten Trägerzylinder aufgespannt werden. Zum Aufspannen
der Platten werden Spannsegmente verwendet, die sich über die ganze Länge des Trägerzylinders
erstrecken. Im Bereich dieser Spannsegmente beginnen und enden die Platten, so daß
an dieser Stelle ein Ende beziehungsweise ein Anfang der Druckform auf einem mit dieser
Druckform bedruckten Druckträger erkennbar ist. Im Hinblick auf diese Konstruktion
der Druckform konnten endlose Bilder mit derartigen Druckformen nicht hergestellt
werden. Darüber hinaus ließ diese Konstruktion nur relativ geringe Druckgeschwindigkeiten
zu, da für den Trägerzylinder nur relativ geringe Drehzahlen zulässig waren. Da der
Trägerzylinder keine symmetrische Ausbildung aufwies, entstanden bei seinem Betrieb
im Druckwerk hohe Schwingungsbelastungen. Im Hinblick auf diese unsymmetrische Form
des Trägerzylinders mußten sich auch die für diesen zulässigen Bahnbreiten in Grenzen
halten, die dazu führten, daß bei den bereits genannten Druckverfahren bestimmte Druckbreiten
nicht überschritten werden konnten.
[0003] Für unendliche Drucke konnte daher bisher lediglich das Tiefdruck- und Flexodruckverfahren
eingesetzt werden. Während jedoch beim Flexodruckverfahren nur kleinere Formate von
schmaler Breite und kleinem Umfang in minderwertiger Qualität gedruckt werden können,
setzt das Tiefdruckverfahren glatte, ebene Druckträger voraus. Das Tiefdruckverfahren
ist in vielen Fällen nicht optimal geeignet, in denen die Herstellung unendlicher
Drucke hoher Qualität notwendig wäre, insbesondere zum Bedrucken von Laminatpapieren,
Tapetenpapieren und Geschenkpapieren. Darüber hinaus ist das Tiefdruckverfahren hinsichtlich
der Herstellung der benötigten Druckformen sehr zeit- und kostenaufwendig, da die
Druckformen unmittelbar in einen Tiefdruckzylinder eingebracht werden müssen. Die
teuren Tiefdruckzylinderrohlinge müssen in entsprechend ausgestatteten Druckereien
in relativ großer Anzahl zur Verfügung stehen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Verfahren der einleitend genannten
Art so zu verbessern, daß mit seiner Hilfe zu niedrigen Kosten endlose Drucke schnell
und in großen Breiten hergestellt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Offsetdruckformen und
die Ubertragungszylinderbeläge als Hülsen hergestellt, auf die Form- und Ubertragungszylinder
aufgeschoben und darauf austauschbar befestigt werden und daß bei Änderung des Druckbildes
die in der Druckmaschine befindlichen Druckformhülsen gegen neue Druckformhülsen ausgetauscht
werden.
[0006] Ein derartiges Offsetverfahren besitzt einerseits die Vorteile, die von einem Zylinder
lösbare Druckformen mitsichbringen, wie im Offsetverfahren, andererseits ermöglicht
dieses Verfahren das Bedrucken von bahnförmigen Druckträgern mit endlosen Bildern
großer Breite bei relativ hohen Drehzahlen der Zylinder und damit der Druckformen,
z.B. bis zu looo m/min. Im Gegensatz zum Tiefdruckverfahren benötigt eine Druckerei
bei Verwendung dieses Verfahrens keine große Sammlung von Tiefdruckzylindern. Vielmehr
können auf einem Zylinder eine Vielzahl verschiedene Druckformhülsen befestigt werden.
Diese Druckformen sind aufgrund ihres geringen Gewichtes auch in größeren Formaten
von Hand handhabbar.
[0007] Die Befestigung dieser Hülsen erfordert keine massiven Zylinder, wie beispielsweise
massive Druckformzylinder mit Spannkanal. Vielmehr können leichte Zylinder als Zylindermäntel
aus Rohrmaterial Verwendung finden. Diese Zylindermäntel können schnell auf hohe Drehzahlen
beschleunigt werden, ohne daß infolge von Unwuchten die Gefahr besteht, daß unvertretbare
Schwingungsbelastungen in das Gerüst der Druckmaschine eingeleitet werden. Im Hinblick
auf diese Ausbildung von Zylindern können diese auch in großen Breiten verwendet werden,
ohne daß dadurch die Gefahr besteht, daß dadurch die Zylinder so schwer werden, daß
sie für hohe Drehzahlen weder technisch noch wirtschaftlich geeignet sind.
[0008] Ein weiterer großer Vorteil dieses Verfahrens besteht insbesondere darin, daß es
im Gegensatz zum Tiefdruck und Flexodruck dazu geeignet ist, den Druckträger beidseitig
gleichzeitig in einem Druckspalt von zwei Übertragungszylindern zu bedrucken.
[0009] Außerdem können Zylinder verschiedener Breite und Durchmesser Verwendung finden,
so daß die mit dem Verfahren herstellbaren Drucke in Grenzen formatvariabel sind.
[0010] Schließlich können die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Druckmaschinen
alternativ für mehrere indirekte Druckverfahren eingesetzt werden. Beispielsweise
können durch entsprechendes Auswechseln von Hülsen und u.U. des Zylindermantels sowohl
Offset- als auch Lettersetdruck durchgeführt werden.
[0011] Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum Bedrucken von Druckträgern
in einer Offsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken mit einer oder mehreren Druckeinheiten,
die jeweils einen Druckform- und einen Ubertragungszylinder sowie Feucht- und Farbwerk
aufweisen.
[0012] Mit der bekannten Vorrichtung dieser Art konnten in der Vergangenheit nur relativ
kleine Formate hinsichtlich ihrer Breite und Länge bei relativ kleinen Druckgeschwindigkeiten
bedruckt werden. Die Druckform mußte mit dem Drehkörper an einer bestimmten Stelle
des Drehkörpers verspannt werden, der dadurch einen unsymmetrischen Rundlauf aufwies.
Durch diesen unsymmetrischen Rundlauf wurden erhebliche Schwingungsbelastungen in
das Gerüst des Druckwerks eingeleitet, so daß beim Offsetdruckverfahren vergleichsweise
zum Tiefdruck nur mit relativ kleinen Druckgeschwindigkeiten gearbeitet werden konnte.
Außerdem konnte mit diesem Druckverfahren nur ein relativ kleines Format des Druckträgers
bedruckt werden.
[0013] Die weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Vorrichtung der
soeben beschriebenen Art so zu verbessern, daß sie geeignet ist, bei relativ hohen
Druckgeschwindigkeiten vorzugsweise unendliche Drucke mit großen Arbeitsbreiten bei
großen Umfängen der Druckformen herzustellen.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Offsetdruckform und die
Ubertragungszylinderbeläge fest auf dem Form- und Übertragungszylinder haftende, jedoch
austauschbare Hülsen sind, wobei die Druckformhülse auf ihrer Oberfläche ein die Farbe
an die Ubertragungszylinderhülse abgebendes Druckmuster trägt. Eine derartige Vorrichtung
besitzt eine Vielzahl von Vorteilen.
[0015] Die Vorrichtung ist nicht nur vielseitig verwendbar, sie eröffnet insbesondere dem
Offsetdruckverfahren insofern völlig neue Möglichkeiten, als auch bei diesem Verfahren
nunmehr Bahnen mit endlosen Bildern bedruck werden können. Bisher wurden bei diesem
Druckverfahren Druckformen verwendet, die auf der Oberfläche eines Zylinders festgespannt
wurden. Das Verspannen geschah mit Hilfe von Spannleisten, die sich parallel zur Achse
des Zylinders durch dessen Oberfläche erstreckten, so daß diese Spannleisten den Anfang
beziehungsweise das Ende der Druckform markierten. Ein endloses Bild konnte daher
mit Hilfe dieses Verfahrens praktisch nicht durchgeführt werden. Darüber hinaus erforderte
dieses Verfahren auch zum Einbringen der Spannkanäle und zum Reduzieren der daraus
resultierenden Schwingungen sehr massive Druckzylinder, auf denen die als Platten
vorliegenden Druckformen befestigt wurden. Im Hinblick auf die in der Oberfläche dieser
Druckzylinder vorhandenen Spannleisten zeichneten sich diese Druckzylinder durch erhebliche
Unwuchten aus, die sich insbesondere bei großen Drehzahlen in Form von Schwingungsbelastungen
dem Gerüst mitteilten, in dem die Druckzylinder gelagert waren. Diese Schwingungsbelastungen
begrenzten die mit Hilfe der Druckzylinder erreichbaren Druckbreiten und Drehzahlen
auf einem relativ niedrigen Niveau. Demgegenüber sind die neuen Druckformen als Hülsen
auf den Zylindern als eine symmetrische, rundlaufende Einheit befestigt, so daß Unwuchten
nicht entstehen. Auch bei hohen Drehzahlen der Zylinder sind Schwingungsbelastungen
nicht zu befürchten.
[0016] Im Hinblick auf diese Ausbildung der Zylinder können diese auch mit einer großen
Arbeitsbreite hergestellt werden. Darüber hinaus sind sie auch in ihren Umfängen weitgehend
unbeschränkt wählbar. Insbesondere ist daran zu denken, die Zylinder aus leichten,
aber hochfesten Rohrmaterialien herzustellen. Dabei ist an Baustoffe zu denken, die
sich wie Kohlenfaserstoffe, Siliciumcarbid und Byrillum bei kleinem Gewicht durch
eine hohe Festigkeit und Biegesteifigkeit auszeichnen.
[0017] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
[0018] In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer Mehrmetallhülse,
Fig. 2 eine räumliche Darstellung einer auf einen Zylinder aufgezogenen Hülse,
Fig. 3 eine vergrößerte Ausschnittdarstellung der Rohform einer Mehrmetallhülse,
Fig. 4 eine vergrößerte Ausschnittdarstellung einer Druckform einer Mehrmetallhülse,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine mit einem Gummibelag beschichtete Ubertragungshülse,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine mit entnommenem Zylindermantel,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Teils einer Druckmaschine mit einem einseitig
vom Zylinder abgeklappten Lager und
Fig. 8 eine Seitenansicht auf einen Teil einer Druckmaschine mit einem um eines seiner
Enden verschwenkten Zylinder.
[0019] Eine Offset-Druckmaschine besteht im wesentlichen aus einem Gerüst, in dessen Ständern
mindestens ein Druckwerk mit einer oder mehreren Druckeinheiten angeordnet ist. Jede
Druckeinheit hat in der Regel einen Druckformzylinder, einen Ubertragungszylinder
und einen Gegendruckzylinder, die drehbar auf Zapfen gelagert sind. An den Zapfen
ist ein Getriebe angeschlossen, das eine von einem Antrieb erzeugte Drehbewegung auf
die Zylinder überträgt. Zwischen dem Übertragungszylinder und dem Gegendruckzylinder
ist ein Druckspalt vorgesehen, durch den sich der Druckträger hindurchbewegt. Bei
seiner Bewegung kommt der Druckträger in unmittelbaren Kontakt sowohl mit dem Übertragungszylinder
als auch mit dem Gegendruckzylinder. Dabei drucken sich Muster auf dem Druckträger
ab. Diese Muster werden auf der Druckform über ein Farbwerk von einer Farbe eingefärbt.
Vor der Farbauftragung wird die Druckform über das Feuchtwerk befeuchtet.
[0020] Bei diesem indirekten Druckverfahren ist zwischen dem Druckformzylinder und dem Gegendruckzylinder
der Übertragungszylinder mit nachgiebiger Oberfläche in den Ständern drehbar gelagert.
Die Oberfläche dieses Übertragungszylinders ist ebenfalls eine auswechselbare Hülse
mit einer nachgiebigen Schicht, beispielsweise Gummi. Auf dieses Gummi wird die Farbe
übertragen, die von dem Übertragungszylinder an den als Bahn ausgebildeten Druckträger
abgegeben wird.
[0021] In der Fig. 1 ist in räumlicher Darstellung eine Mehrmetallhülse 1 für die Druckform
gezeigt. Die Hülse 1 besteht aus einer Trägermetallhülse 2, auf die ein Zwischenmetall
3 und ein Oberflächenmetall 4 aufgebracht sind. Die Trägermetallhülse 2 ist etwa o,3
mm stark und hat, wie der Name besagt, eine Trägerfunktion. Als Zwischenmetall 3 wird
eine Kupferschicht von bei Offsetdruckformen üblicher Stärke von ca. 2 bis 6
/u vorgesehen. Das Oberflächenmetall 4 ist Chrom in einer Stärke von ca. 1 bis 2
/u. Das Kupfer führt die Farbe, das Chrom das Wasser, wenn die Hülse für den Druckvorgang
wie in Fig. 2 gezeigt vorbereitet ist.
[0022] In der Fig. 2 ist die Mehrmetallhülse 1 auf den Druckformzylinder 5 aufgezogen. Auf
der Oberfläche 6 des Zylinders 3 haftet kraftschlüssig die Hülse 1, die eine sehr
geringe Wandstärke 7 besitzt. Die Muster 8 sind aut aem Zylinder 5 abgewandten Oberfläche
9 der Hülse 1 aufgetragen. Wie die Fig. 3 zeigt, haftet die Hülse 1 mit ihrer der
Oberfläche 6 zugewandten inneren Oberfläche lo kraftschlüssig fest auf der Oberfläche
6, so daß sie sich beim Drucken gegenüber der Oberfläche 6 nicht verschieben kann.
[0023] Bei der in einer Mehrmetallform ausgebildeten Hülse 1 ist das dem Zylinder 5 zugewandte
Trägermetall 2 vorgesehen, das auf seiner dem Zylinder 5 abgewandten äußeren Oberfläche
mit dem Zwischenmetall 3 beschichtet ist. Auf dieses Zwischenmetall 3 wird eine sehr
dünne Schicht des Oberflächenmetalls 4 aufgetragen, in welches das Muster 8 (Fig.4)
eingearbeitet wird. Als Trägermetall 2 kommen beispielsweise Nickel oder Stahl in
Betracht. Als Zwischenmetall 3 wird Kupfer gewählt, auf das Chrom als Oberflächenmetall
4 aufgetragen wird. Derartige Mehrmetallformen sind zur Durchführung des Offset-Druckverfahrens
gut geeignet.
[0024] Die Hülse 1 kann auf verschiedene Weise auf der Oberfläche 6 des Zylinders 5 befestigt
werden. Es ist beispielsweise möglich, die Hülse 1 gleichmäßig zu erwärmen. Dabei
dehnt sie sicht, so daß sie auf die Oberfläche 6 des Zylinders 5 aufgeschoben werden
kann. Bei der anschließenden Abkühlung der Hülse 1 zieht sie sich wieder zusammen
und legt sich dabei fest auf die Oberfläche 6 auf, so daß sie auf dieser kraftschlüssig
haftet. Eine derartige Aufschrumpfung der Hülse 1 ist deshalb günstig, weil die Muster
8 über einen Sensibilisierungslack aufgebracht werden, der bei einer Temperatur von
etwa 2
00° C auf der Oberfläche 9 der Hülse 1 eingebrannt wird. Bei diesem Einbrennen des Sensibilisierungslackes
erwärmt sich die Hülse 1 auf eine zum Aufschrumpfen geeignete Temperatur.
[0025] In der Fig. 5 ist eine mit einem Gummibelag 11 beschichtete Übertragungshülse la
im Querschnitt gezeigt. Auch hier wird eine Trägermetallhülse 2 verwendet. Die Trägermetallhülse
2 ist ein etwa o,3 mm starkes Metallrohr. Der Gummibelag 11 ist etwa 1 bis 5 mm stark.
[0026] Zum Auswechseln der Hülse 1 kann der Zylindersbzw. der Zylindermantel 2o vollkommen
aus dem Ständer 12, 13 herausgenommen werden. Bevorzugt verbleibt der Zylinder 5 bzw.
Zylindermantel 2o jedoch innerhalb des Ständers 12, 13.
[0027] So kann der im Beispiel der Fig. 6 als Zylindermantel 2o ausgebildete Zylinder mit
Hilfe von längsverschieblichen Lagerungen 21, 22 aus den Ständern 12, 13 ausgebaut
werden. Diese Lagerungen 21, 22 sind in den Ständern 12, 13 in Richtung auf den Zylinder
in Längsrichtung verschieblich gelagert. Sie ragen mit Druckstücken 23, 24 in entsprechende
Ausnehmungen 25, 26 hinein, die an den Stirnwandungen 27, 28 des Zylindermantels 2o
ausgebildet sind. In diesen Ausnehmungen 25, 26 werden die Druckstücke 23, 24 formschlüssig
geführt.
[0028] Zur Demontage des Zylindermantels 2o werden die Druckstücke 23, 24 jeweils in Richtung
der ihnen benachbarten Ständer 12, 13 bewegt und damit aus den Ausnehmungen 25, 26
zurückgezogen. Nunmehr kann der Zylindermantel 2o den Ständern 12, 13 entnommen werden
und die Hülse gegen eine andere ausgewechselt werden. Sodann wird der Zylindermantel
2o wieder zwischen den Ständern 12, 13 bis zu den Lagerungen 14 ausgefahren. Dann
werden die Druckstücke 23, 24 in Richtung auf den Zylindermantel 2o bewegt, bis sie
formschlüssig in die Ausnehmungen 25, 26 eingreifen und diese zwischen den Ständern
12, 13 so justiert, daß für einen exakten Rundlauf des Zylindermantels 2o gesorgt
ist.
[0029] In der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform wird die Hülse 1 auf einem Zylinder
5 ausgewechselt, der den Ständern 12, 13 nicht entnommen wird. Zu diesem Zweck kann
beispielsweise der Zylinder an seinem einen Ende 3o im Ständer 12 fliegend gelagert
und an seinem anderen Ende 31 in einem verschwenkbaren Lager 32 geführt sein. Dieses
verschwenkbare Lager 32 ist um ein Schwenklager 33 am Ständer 13 verschwenkbar gelagert
und kann in eine vom Zylinder 5 abgewandte Richtung vom Ständer 13 weggeschwenkt werden.
Nach dem Abschwenken des verschwenkbaren Lagers 32 erstreckt sich durch den Ständer
13 eine Ausnehmung 34, deren Querschnitt größer ist als der Querschnitt der Hülse
1. Durch diese Ausnehmung 34 kann die Hülse 1 vom Zylinder 5 abgezogen und durch eine
andere ersetzt werden. Nach dem Auswechseln der Hülse 1 wird das verschwenkbare Lager
32 in Richtung auf den Zylinder 5 zurückgeschwenkt, so daß das Ende 31 des Zylinders
5 innerhalb des verschwenkbaren Lagers 32 geführt wird.
[0030] Die bevorzugte Ausführungsform sieht vor, den Zylinder 5 an einem seiner Enden 4o
schwenkbar an die Lagerung 41 anzukoppeln. Zu diesem Zweck ist zwischen der Lagerung
41 und dem Ende 4o ein Schwenklager 42 vorgesehen, um das der Zylinder 5 quer zu seiner
Längsachse verschwenkt werden kann. Aus seinem dem Schwenklager 42 gegenüberliegenden
Ende 43 ist der Zylinder 5 mit einer Ausnehmung 44 versehen, in die ein Druckstück
45 '
hineinragt,das im Ständer 13 drehbar gelagert ist. Dieses Druckstück 45 ist in Längsrichtung
des mit ihm verbundenen Zylinders 5 verschieblich gelagert. Es greift in der Druckstellung
des Zylinders in die Ausnehmung 44 ein. Um den Zylinder 5 um das Schwenklager 42 verschwenken
zu können, wird das Druckstück 45 in Richtung auf den Ständer 13 verschoben. Es wird
damit aus der Ausnehmung 44 herausbewegt, so daß nunmehr der Zylinder 5 an seinem
dem Ständer 13 benachbarten Ende 43 frei beweglich ist. Er kann um das Schwenklager
42 verschwenkt werden, bis er aus dem Bereich desStänders 13 herausragt. Nunmehr kann
die Hülse 1 von dem Zylinder 5 abgezogen und durch eine andere ersetzt werden. Nach
dem Auswechseln der Hülse 1 wird der Zylinder 5 in seine Druckstellung zurückgeschwenkt.
In der Druckstellung kann das Druckstück 45 in Richtung auf die Ausnehmung 44 in Längsrichtung
des Zylinders 5 verschoben und in die Ausnehmung 44 eingerastet werden. Nunmehr kann
der Zylinder mit der ausgewechselten Hülse 1 ihren Betrieb aufnehmen.
[0031] Der Austauschvorgang der Hülsen 1 ist in den Fig. 6 bis 8 anhand der Druckformhülse
1 behandelt worden. Für die Uber- tragun
gshülse 1 a mit der Gummischicht 11 gelten jedoch die gleichen Verfahrensschritte und
die gleichen Konstruktionsprinzipien.
1. Verfahren zum Bedrucken von Druckträgern in einer Offset- druckmaschine mit mehreren
Druckwerken mit einer oder mehreren Druckeinheiten, die jeweils einen Druckform- und
einen Ubertragungszylinder sowie Feucht- und Farbwerk aufweisen und bei dem die Druckform
verfahrensspezifische Funktionsschichten, eine wasseraufnehmende und eine farbaufnehmende,
hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Offsetdruckform (1) und die Ubertragungszylinderbeläge
(1 a) als Hülsen (1) hergestellt, auf die Form- (5) und Übertragungszylinder aufgeschoben
und darauf austauschbar befestigt werden, und daß bei Änderung des Druckbildes (8)
die in der Druckmaschine befindlichen Druckformhülsen (1) gegen neue Druckformhülsen
(1) ausgetauscht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckformhülsen (1)
kraftschlüssig auf dem Formzylinder (5) befestigt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckformhülsen (1)
auf ihrer inneren Oberfläche (lo) vom Druck eines Mediums beaufschlagt, gedehnt, auf
den Zylinder (3) aufgeschoben und anschließend druckentlastet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckformhülsen (1)
auf die Oberflächen (6) der Zylinder (5) aufgeschoben und anschließend die Zylinder
(5) in ihren Durchmessern vergrößert und dabei ihre Oberflächen (6) gegen die inneren
Oberflächen (lo) der Hülsen (1) gepreßt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberflächen der
Zylinder (5) hydraulisch Druck ausgeübt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Druckmaschinenständer (12,13) angeordneten Form- (5) und Übertragungszylinder (5)
mit wenigstens einem ihrer Enden (27, 28; 31, 41) freigelegt und die Hülsen (1, la)
über das freigelegte Ende (27, 28; 31, 43) ausgetauscht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lager (32) von einem
Ende (31) eines Zylinders (5) abgeschwenkt wird und die Hülse (1) über dieses Ende
(31) des Zylinders (5) von dessen Oberfläche abgezogen, gegen eine andere ausgetauscht
und die andere Hülse (1) über dieses Ende (31) auf den Zylinder (5) aufgeschoben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lager von einem Ende
(43) des Zylinders (5) abgezogen, der Zylinder (5) um ein an seinem anderen Ende (4o)
vorgesehenes Schwenklager (42 geschwenkt und die Hülse (1) von seiner Oberfläche abgezogen
und gegen eine andere ausgewechselt wird, daß der Zylinder (5) in Richtung auf das
abgezogene Lager wieder zurückgeschwenkt und das abgezogene Lager in das ihm zugewandte
Ende (43) des Zylinders (5) wieder eingerastet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylindermantel (2o)
aus der Druckmaschine herausgenommen, die Hülse (1) abgezogen und gegen eine andere
ausgewechselt und anschließend der Zylindermantel (2o) wieder in die Druckmaschine
eingesetzt wird.
lo. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß von dem als Zylindermantel
(2o) ausgebildeten Zylinder (5) an seinen beiden Enden (27, 28) Lagerungen (21, 22)
abgezogen und der Zylinder (5) zum Zwecke der Auswechslung der Hülse (1) aus der Druckmaschine
herausgenommen wird.
11. Vorrichtung zum Bedrucken von Druckträgern in einer Offsetmaschine mit mehreren
Druckwerken mit einer oder mehreren Druckeinheiten, die jeweils einen Druckform-und
einen Übertragungszylinder sowie Feucht- und Farbwerk aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Offsetdruckform und die Ubertragungszylinderbeläge fest auf dem Form- (5)
und Ubertragungszylinder (5) haftende, jedoch austauschbare Hülsen (1, la) sind, wobei
die Druckformhülse (1) auf ihrer Oberfläche ein die Farbe an die Ubertragungszylinderhülse
(1 a) abgebendes Druckmuster (8) trägt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformzylinder
(5) oder der Ubertragungszylinder (5) als Hohlzylinder ausgebildete Zylindermäntel
(2o) sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer den Zylinder
(5) gegenüber der Hülse (1) begrenzenden Trägeroberfläche und der Hülse (1) eine die
Hülse (1) von der Trägeroberfläche zum Zwecke der Montage abhebendes Luftkissen vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder
(5) jeweils an einem ihrer Enden (3o) fest in der Druckmaschine gelagert sind und
an ihren anderen Enden (31) mit einem um ein Schwenklager (33) verschwenkbaren Lager
(32) versehen sind, das in eine von dem Zylinder (5) abgewandte Richtung verschwenkbar
ist und einen Querschnitt aufweist, dessen Größe mindestens derjenigen Hülse (1) entspricht,
die sich beim Abziehen vom Zylinder (5) durch eine vom verschwenkten Lager (32) freigegebenen
Ausnehmung (34) erstreckt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder
jeweils mit einem ihrer Enden (4o) an einem Zapfen um ein am Zapfen ausgebildetes
Schwenklager (42) verschwenkbar gelagert sind und an ihren anderen Enden (43) in Druckstellung
von in ihren Längsrichtungen verschieblichen Druckstücken (45) beaufschlagt sind,
die in Montagestellung aus den Zylindern (4) ausgerastet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder
(5) an ihren fest in der Druckmaschine gelagerten Enden (3o) fliegend gelagert sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungshülsen
(1) auf ihren dem Druckträger zugewandten Oberflächen mit einer elastischen Beschichtung
versehen sind, die die Hülsen nahtlos umgibt.