(19)
(11) EP 0 225 517 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1987  Patentblatt  1987/25

(21) Anmeldenummer: 86116050.5

(22) Anmeldetag:  20.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 49/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 04.12.1985 CH 5157/85

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Schärer, Bernhard
    CH-8630 Rüti (CH)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Webmaschine und Verfahren zum Anbringen einer Schalteinheit an der Webmaschine


    (57) Ein Querträger (3, 3a) der Webmaschine ist mit einer Halteschiene (8) versehen, in der mindestens eine plattenförmige Schalteinheit (ll, lla, llb) mit Schaltern zum Starten und Anhalten sowie zum Ein­schalten eines schrittweisen Vor- oder Rücklaufs der Webmaschhine angeordnet ist. Die Schalteinheit (ll, lla, llb) ist in der Halteschiene (8) verschiebbar und feststellbar geführt. Die Halteschiene (8) ist im Anordnungsbereich der bzw. jeder Schalteinheit (ll, lla, llb) mit Aussparungen (2l) versehen, welche die Schalter zugänglich machen. Die Schalteinheit (ll, lla, llb) wird jeweils von einem Ende der vom Quer­träger (3, 3a) abgenommenen Halteschiene (8) her in diese eingeschoben, in der vorbestimmten Betriebs­stellung - etwa durch ein plattenförmiges Distanz­stück (l2) - festgestellt und an mit dem Webmaschi­nenantrieb wirkungsverbundene Steuerleitungen ange­schlossen. Die Halteschiene (8) wird hierauf am Quer­träger (3, 3a) befestigt. Diese Anordnung ermöglicht die Verwendung besonders einfacher Schaltelemente und erfordert eine gegenüber bisherigen Ausführungen wesentlich verkürzte Vormontage- und/oder Montage­zeit.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einer Antriebs­einrichtung und einem über die Webbreite der Webmaschine verlaufenden Querträger, auf dem mindestens eine mit der Antriebseinrichtung verbundene elektrische oder elektronische Schalteinheit angeordnet ist, welche Bedienungselemente insbesondere zum Starten, Anhalten und Steuern der Webmaschine enthält.

    [0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anbringen einer Schalteinheit der genannten Art an der Webmaschine.

    [0003] Bei bekannten Webmaschinen der genannten Art sind z.B. drei Schalteinheiten in drei Halterungen untergebracht, von denen jede für sich am Querträger angeschraubt ist. Die bekannten Anordnungen erfordern jeweils einen von der Webmaschine getrennten Zusammenbau der Schalteinheiten, welche dann je für sich am Querträger in der vorgesehenen Betriebsstellung befestigt werden. Der Einbau der bekannten Schalteinheiten erfordert daher einen entsprechenden zusätzlichen Vormontage- und/oder Montageaufwand.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere in dieser Hinsicht verbesserte Webmaschine und ein ent­sprechend vereinfachtes Einbauverfahren zu schaffen, welches eine sichere Positionierung der Schalteinheit und deren Verbindung mit der Antriebseinrichtung in einer gegenüber bisherigen Ausführungen verkürzten Montagezeit gewährleistet.

    [0005] Diese Aufgabe wird an einer Webmaschine der eingangs ge­nannten Art gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass der Querträger mit mindestens einem schienenartigen Führungs­teil für die Schalteinheit versehen ist, und dass die Schalteinheit mindestens eine mit dem Führungsteil ver­schiebbar zusammenführbare Haltepartie aufweist, und dass dem Führungsteil Mittel zum Feststellen der Schalteinheit zugeordnet sind.

    [0006] Die erfindungsgemässe Anordnung gestattet die Verwendung einbaufertiger, besonders einfach aufgebauter und ent­sprechend kostengünstiger Schalteinheiten ("prints") mit integrierten Bedienungselementen, wodurch eine bei bis­herigen Ausführungen erforderliche Vormontage der Schalt­einheiten entfällt. Die Schalteinheiten können vielmehr unmittelbar am Führungsteil angebracht, auf einfache Weise in die vorbestimmte Betriebsstellung verschoben und fest­gestellt werden. Dies ermöglicht eine erhebliche Kosten­und Arbeitsersparnis.

    [0007] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Anbringen mindestens einer Schalteinheit an der Webmaschine besteht darin, dass die Schalteinheit von einem Ende des Führungsteils her mit diesem zusammengeführt und zumindest über einen Teil seiner Längserstreckung in eine vorbestimmte Betriebsstellung bewegt wird und hierauf in dieser Betriebsstellung festge­ stellt sowie an ein mit der Antriebseinrichtung verbundenes Steuer­system angeschlossen wird, und dass der Führungsteil an einem Quer­träger der Webmaschine befestigt wird. Auf diese Weise ist eine rationelle, insbesondere schraubenlose Anbringung der Schalteinheit bzw. mehrerer Schalteinheiten in einer jeweils variablen Betriebsstellung erzielbar.

    [0008] In den Unteransprüchen sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung hervorgehoben.

    [0009] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschrei­bung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Aus­führungsbeispielen nach der Erfindung. Es zeigt:

    Fig. l eine erfindungsgemäss ausgestattete Webmaschine in einer perspektivischen Darstellung, von der Warenseite her gesehen;

    Fig. 2 eine Einzelheit der Webmaschine nach Fig. l in einer Teilansicht in einer grösseren Dar­stellung;

    Fig. 3 die Einzelheit nach Fig. 2 in einer Draufsicht;

    Fig. 4 einen Teilschnitt der Webmaschine entsprechend der Linie IV-IV in Fig. l, und

    Fig. 5 eine Webmaschine entsprechend derjenigen nach Fig. l, in einer abgewandelten Ausführungsform.



    [0010] Die Webmaschine nach Fig. l enthält ein Maschinengestell mit zwei Seitenwangen l und 2 und zwei diese verbindenden Querträgern 3 und 3a. Zwischen den Seitenwangen l und 2 sind eine Anzahl Webschäfte 4 zur Führung von Kettfäden 30 und zur Bildung eines Webfaches angeordnet. Von einer ausserhalb des Webfaches angeordneten Schussfadenspule 5 wird jeweils ein Schussfaden abgezogen, auf nicht weiter dargestellte Weise, etwa durch Druckluft oder ein Projektil oder durch Greifer in das Webfach eingetragen und in der Spitze des Webfaches an das dort beginnende Gewebe 6 ange­schlagen. Das Gewebe 6 wird in bekannter Weise auf einen zwischen den Seitenwangen l, 2 angeordneten Warenbaum 7 aufgewickelt.

    [0011] Der Querträger 3 erstreckt sich im wesentlichen oberhalb des Webfaches über die Webbreite der Webmaschine, während der Querträger 3a als sogenannte "Brusttraverse" die warenseitigen Endpartien der Seitenwangen l und 2 ver­bindet. Gemäss Fig. 4 kann der Querträger 3 ein Vierkant-­Hohlprofil aufweisen. An der den Webschäften 4 abgewandten Seite des Querträgers 3 ist auf nicht weiter dargestellte Weise, z.B. durch eine Schrauben- oder Klemmverbindung, eine im wesentlichen über die Webbreite sich erstreckende Halteschiene 8 befestigt, die z.B. aus Leichtmetall be­stehen kann. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 4 sind in der Halteschiene 8 zwei einander gegenüberliegend angeordnete Führungsnuten 9 bzw. l0 ausgebildet, die sich im wesentlichen über die ganze Länge des Querträgers 3 er­strecken. In den Führungsnuten 9 und l0 sind drei über die Längserstreckung des Querträgers 3 verteilte platten­förmige Schalteinheiten ll, lla, llb angeordnet, welche durch entsprechende plattenförmige Distanzstücke l2 im Abstand voneinander gehalten werden.

    [0012] Wie insbesondere aus den Fig. 2, 3 und 4 hervorgeht, ent­halten die Schalteinheiten ll, lla, llb je eine Leiter­platte ("print") l3 mit integrierten Schaltverbindungen und Schaltern l4, l5, l6, l7, l8 und l9, die als Knickschalter ausgebildet sein können, welche nicht oder nur um ein sehr geringes Mass über die sie umgebende Einbaufläche der be­treffenden Leiterplatte l3 vorstehen. Die Leiterplatten l3 und die Distanzstücke l2 sind je mit zwei an ihren seitlichen Rändern ausgebildeten Haltepartien in den Führungsnuten 9 und l0 parallel zur Längserstreckung des Querträgers 3 ver­ schiebbar geführt. In den für die Betriebsstellungen der Schalteinheiten ll, lla, llb vorgesehenen Längenabschnitten der Halteschiene 8 sind den Einbaustellungen der Schalter l4 bis l9 entsprechend angeordnete Bedienungsöffnungen 2l ausgebildet, welche die betreffenden Schalter l4 bis l9 zugänglich machen.

    [0013] Bei der dargestellten Ausführung ist im wesentlichen von jedem Abschnitt der Webbreite aus zumindest eine der Schalt­einheiten ll, lla, llb für die Bedienungsperson leicht er­reichbar, um die Webmaschine zu starten oder anzuhalten, so dass die Behebung von Gewebefehlern, insbesondere von Kett- oder Schussfadenbrüchen, entsprechend geringe Still­standszeiten der Webmaschine erfordert. In jeder der Schalteinheiten ll, lla, llb dienen der Schalter l4 zum Starten der Webmaschine, die Schalter l5 und l6 je zum Einschalten eines schrittweisen Rück- bzw. Vorlaufs der Webmaschine, der Schalter l7 zur Synchronisierung der mit dem Webmaschinenantrieb gekoppelten Einrichtungen und der Schalter l8 zum Ausschalten der Webmaschine. Der Schalter l9 kann einen Teil einer "Zweihandverriegelung" bilden, der jeweils zugleich mit dem Schalter l4 bzw. l5 bzw. l6 betätigt werden muss, um eine aus Sicherheitsgründen vorgesehene Verriegelung dieser Schalter l4, l5 und l6 zu lösen. Dadurch wird sichergestellt, dass beim Einschalten der Webmaschine jeweils beide Hände der Bedienungsperson ausserhalb des Bereichs der beweglichen Teile der Webmaschine verbleiben.

    [0014] Die Leiterplatten l3 sind je über einen Verbindungsstecker 22 an ein Flachbandkabel 23 anschliessbar, welches mehrere Steuerleitungen 24 enthält, die mit einer der Antriebsein­richtung 27 der Webmaschine zugeordneten Steuereinrichtung 26 verbunden sind. Ueber die Steuerleitungen 24 ist die An­ triebseinrichtung 27 von jeder der Schalteinheiten ll, lla, llb aus beeinflussbar. Das Flachbandkabel 23 ist durch einen zwischen dem Querträger 3 und den Leiterplatten l3 sowie den Distanzstücken l2 vorgesehenen Einbauraum 25 geführt und auf nicht weiter dargestellte Weise an die Steuereinrichtung 26 angeschlossen.

    [0015] Die Schalteinheiten ll, lla, llb sowie die Distanzstücke l2 können jeweils an einem Ende der vom Querträger 3 abge­nommenen Halteschiene 8 in die beiden Führungsnuten 9 und l0 eingeführt und in die vorgesehene Betriebsposition ver­schoben werden, wo sie ohne weitere Befestigungsmittel durch die Distanzstücke l2 festgestellt und auf einfache Weise an die Verbindungsstecker 22 angeschlossen werden können. Hierauf kann die Halteschiene 8 in der dargestellten Betriebsstellung am Querträger 3 befestigt werden. Es ist jedoch auch eine Ausführung möglich, bei der die am Quer­träger 3 verbleibende Halteschiene 8 mit den Schaltein­heiten ll, lla, llb bestückt wird.

    [0016] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 5 kann eine ent­sprechende Halteschiene 8 auch an dem als Brusttraverse ausgebildeten Querträger 3a angebracht sein.

    [0017] Anstelle der dargestellten einteiligen Halteschiene 8 ist auch eine entsprechende zwei- oder mehrteilige Ausführung möglich. Je nach Webbreite der Webmaschine kann die Halte­schiene 8 auch mehr oder weniger als drei Schalteinheiten enthalten, z.B. eine einzige, mittig angeordnete Schalt­einheit, welche etwa zwei an den Seitenwangen l und 2 angeordnete Schalteinrichtungen ergänzen kann. Ferner kann anstelle eines Leichtmetallprofils auch etwa ein ent­sprechendes Kunststoffprofil für die Halteschiene verwendet werden. Es ist auch eine Ausführung möglich, bei der die Führungsbahnen für die Schalteinheiten ll, lla, llb in den Querträger integriert sind und dieser mit Bedienungs­öffnungen 2l für die Schalter l4 bis l9 oder entsprechende Schaltelemente versehen ist. Die Führungsbahnen für die Schalteinheiten können auch an der Aussenseite des Quer­trägers ausgebildet sein. Zur Führung der Schalteinheiten können ferner anstelle von über die Webbreite verlaufenden Führungsnuten auch entsprechende, quer zur Längserstreckung des Querträgers, z.B. vertikal, verlaufende Führungsbahnen vorgesehen sein, welche jeweils ein Einschieben der Schalt­einheiten von oben her in die betreffende Betriebsstellung ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Webmaschine mit einer Antriebseinrichtung und einem über die Webbreite der Webmaschine verlaufenden Querträger (3, 3a), auf dem mindestens eine mit der Antriebseinrichtung verbundene elektrische oder elektronische Schalteinheit (ll, lla, llb) angeordnet ist, welche Bedienungselemente (Schalter l4 bis l9) insbesondere zum Starten, Anhalten und Steuern der Webmaschine enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Querträger (3, 3a) mit mindestens einem schienenartigen Führungsteil für die Schalteinheit (ll, lla, llb) versehen ist, dass die Schalteinheit (ll, lla, llb) mindestens eine mit dem Führungsteil verschiebbar zusammenführbare Halte­partie aufweist, und dass dem Führungsteil Mittel zum Feststellen der Schalteinheit (ll, lla, llb) zugeordnet sind.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsteil ein am Querträger (3, 3a) abnehmbar befestigbarer Einbauteil (Halteschiene 8) ist.
     
    3. Webmaschine nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsteil zwei im wesentlichen einander gegen­überliegend angeordnete, zueinander parallele Führungsbahnen (Nuten 9, l0) für zwei zwischen diese einführbare Halte­partien der Schalteinheit (ll, lla, llb) enthält, welche Führungsbahnen (Nuten 9, l0) sich zumindest über einen Teil der Webbreite der Webmaschine erstrecken.
     
    4. Webmaschine nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Feststellen der Schalt­einheit (ll, lla, llb) mindestens ein entlang dem Führungs­teil verschiebbares und bezüglich der Schalteinheit (ll, lla, llb) einstellbares Distanzstück (l2) enthalten.
     
    5. Webmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Führungsteils ein zwischen der Schalteinheit (ll, lla, llb) und einer Wandpartie des Querträgers (3, 3a) ausgebildeter Einbau­raum (25) für ein entlang dem Querträger (3, 3a) verlaufendes Verbindungskabel (Flachbandkabel 23) vorgesehen ist, und dass der Schalteinheit (ll, lla, llb) mindestens ein an das Verbindungskabel (Flachbandkabel 23) anschliessbares Verbindungselement (22) zugeordnet ist.
     
    6. Webmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinheit (ll, lla, llb) einen plattenförmigen Tragteil (Leiterplatte l3) ent­hält, an dem die Bedienungselemente (Schalter l4 bis l9) angebracht sind.
     
    7. Webmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsteil eine im Abstand vom Querträger (3, 3a) angeordnete Aussenwand aufweist, die im Anordnungsbereich der bzw. jeder Schalt­einheit (ll, lla, llb) mit Aussparungen (2l) versehen ist, welche die Bedienungselemente (Schalter l4 bis l9) der Schalteinheit (ll, lla, llb) zugänglich machen.
     
    8. Verfahren zum Anbringen mindestens einer Schalteinheit an der Webmaschine nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinheit (ll, lla, llb) von einem Ende des Führungsteils her mit diesem zusammen­geführt und zumindest über einen Teil seiner Längserstreckung in eine vorbestimmte Betriebsstellung bewegt wird und hierauf in dieser Betriebsstellung festgestellt sowie an ein mit der Antriebseinrichtung verbundenes Steuersystem (Flachband­kabel 23) angeschlossen wird, und dass der Führungsteil an einem Querträger (3, 3a) der Webmaschine befestigt wird.
     




    Zeichnung