[0001] Die Erfindung betrifft farbige Einkomponententoner, die im wesentlichen aus einem
Magnetpigment, einem Bindemittel auf der Basis eines organischen Polymeren und/oder
eines Wachs, einem in dem Bindemittel homogen verteilten Farbstoff oder Farbpigment
und weiteren Hilfsstoffen bestehen.
[0002] Einkomponententoner sind bekannt. Sie enthalten neben den üblichen Bestandteilen,
Bindemittel und Magnetpigment noch Hilfsstoffe, wie Antioxidantien, Zusatzstoffe,
auf denen sich eine bestimmte elektrostatische Aufladbarkeit einstellen läßt oder
gegebenenfalls auch hydrophobierte Kieselsäure als außen aufzubringendes Fluidisierungsmittel.
Mehrfach beschrieben sind insbesondere schwarze Einkomponententoner (u.a. in US-PS
42 7O 6OO). Bei diesen Tonern wird im allgemeinen Magnetit als magnetische Komponente
bevorzugt, während Ferrite, Eisenpulver oder Chromdioxid so gut wie nicht eingesetzt
werden. Die im Mittel 5 bis 25 µm großen Tonerpartikel finden in einer Vielzahl von
reprographischen Techniken zu Druck- und Kopierzwecken Verwendung, beispielsweise
auf dem Gebiet der Elektrophotographie (Xerographie), Elektrographie und Magnetographie.
[0003] In letzter Zeit besteht jedoch ein zunehmendes Interesse an farbigen Einkomponententonern.
Diese unterscheiden sich von den schwarzen dadurch, daß sie neben den obengenannten
Bestandteilen noch Farbpigmente oder Farbstoffe enthalten, je nachdem, ob rote, gelbe,
blaue oder auch andersfarbige Toner für Kopier- oder Druckzwecke gewünscht sind.
[0004] Bei der Zusammenstellung von farbigen Tonern besteht das Problem, daß die verwendeten
Magnetpigmente, insbesondere der Magnetit, aber auch die feinteiligen Metallpulver
oder das Chromdioxid schwarz und die ebenfalls bekannten Ferrite oder Eisenoxide braun
gefärbt sind, so daß bei der Einfärbung derartiger Toner stets trübe, dunkle Mischfarben
entstehen. Ein weiteres Problem bei der Entwicklung farbiger Toner ergibt sich aus
dem meist sehr hohen Bindemittelbedarf der Farbpigmente. Dies führt dazu, daß die
zusätzlich in die Einkomponententonerzusammensetzung eingearbeitete Farbpigmente
die Fixiereigenschaften der Tonerpartikel beeinträchtigen.
[0005] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Nachteile zu beseitigen. So beschreibt die
JP-OS 7441/1985 die Entwicklung eines ferrimagnetischen Mischphasenpigmentes ZnO
xFeO
1-xFe₂O₃, bei dem die dunkle Farbe des Fe₃O₄ durch ZnFe₂O₄ aufgehellt ist. Das braungelb
gefärbte Mischphasensystem läßt allerdings nur die Herstellung ockerfarbener bis rotbrauner
Einkomponententoner zu, so daß die hier beschriebenen Toner als Sonderfall ohne Bedeutung
für die allgemeine Entwicklung farbiger Toner sind. Ähnliche Vorgehensweisen sind
in den JP-OSen 197O47/1984, 6952/1985 und 7438/1985 beschrieben.
[0006] In prinzipiell anderer Weise wird gemäß den japanischen Patenten 119 2OO, 159 O19,
185 737 und 185 738 vorgegangen. Hier wird das Magnetpulver mit einem Überzug einer
weißen deckenden Substanz überzogen, um das auf diese Weise maskierte Pigment anschließend
in ein angefärbtes oder ein Farbpigment enthaltendes Bindemittel einzuarbeiten. So
läßt sich beispielsweise das magnetische Pulver mit einem Titan-Kopplungsagens, wie
z.B. mit einem sich hydrolytisch zersetzenden Titanester, behandeln, wobei das TiO₂-haltige
Hydrolyseprodukt sich filmartig auf dem Magnetpigment niederschlägt. Als Magnet-Materialien
werden magnetische Metalle, Magnetit, -Fe₂O₃ und Ferrite genannt. Nachteil aller nach
einem solchen Einkapselungskonzept hergestellten "maskierten Magnetpigmente" ist,
daß es in der Praxis nur schwer gelingt, die Magnetpartikel mit homogenen Überzügen
zu versehen, und daß die Titan-Hydrolyseprodukte beim Entwässern bei erhöhter Temperatur
leicht mit dem Magnetmaterial reagieren und dann braun und dunkel werden. Außerdem
ist es bei der bekannten Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Systeme von Nachteil, überhaupt
mit wasserhaltigen Hydrolyseprodukten zu arbeiten, und schließlich liegt TiO₂ in einer
unerwünschten, optisch aktiven, das Bindemittel schädigende Form vor. In etwas anderer
Art wird gemäß der EP-A-75346 vorgegangen. Hier werden farbige Einkomponententoner
dadurch hergestellt, daß ein magnetisierbares Konglomerat aus einem thermoplastischen
Binder und feinen Magnetpartikeln im Zentrum eines Tonerteilchens eingeschlossen wird.
Dieses magnetisierbare Konglomerat wird über Sprühtrocknungsverfahren hergestellt
und anschließend nach dem "Kema-Nord-Verfahren" in wäßriger Suspension mit Titandioxid
maskiert und mit Farbstoffen eingefärbt. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens
ist seine technische Kompliziertheit, die Tatsache, daß das magnetisierbare Konglomerat
durch die feinen Magnetpulver überwiegend dunkel und deckend anfallen und beim Sprühtrocknungsprozeß
infolge der Erwärmung zum Teil ein Permeabilitätsverlust wegen Oxidationsreaktionen
der metallischen Magnetpartikel eintritt. Außerdem ist der Kern magnetisch relativ
schwach, da er mit Harz verschnitten ist.
[0007] Eine weitere Möglichkeit der Herstellung farbiger Toner beruht auf dem Feinstpartikelkonzept.
Hier wird versucht, über die Herstellung äußerst kleiner magnetischer Teilchen (
2OO Å), die wegen ihrer geringen Größe optisch transparent sind und deshalb leichter
mit Farb-Pigment abgedeckt werden können, bunte Einkomponententoner zu erzeugen. So
beschreibt US-PS 4238558 ein Polymersystem, das mit feinstteiligem Metall oder Metalloxid
imprägniert ist und eine nur geringe optische Dichte aufweist, US-PS 415O173 die Herstellung
von transparentem metallischem und oxidischem Magnetmaterial auf siliziumhaltigem
Trägermaterial und die US-PS 4474866 ein Ionenaustauscherharz, in dem kleinste magnetisierbare
Teilchen gefangen sind. Abgesehen von der Schwierigkeit in reproduzierbarer Weise
feinste Partikel herzustellen ist der Nachteil all dieser Entwicklungen, daß es über
das zugrundeliegende Konzept nicht gelingt, die Farbstärke der Magnetpartikel drastisch
zu erniedrigen, es wird nur deren Deckvermögen verringert. Außerdem ist die Magnetisierbarkeit
stark vermindert, da derartig feinteilige ferro- oder ferrimagnetische Materialien
nur noch superparamagnetisch sind. So weisen entsprechende Tonermaterialien nur noch
etwa 1/3O der üblichen Magnetisierung auf.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, farbige Einkomponententoner in
aufgehellten Farbtönen bereitzustellen, welche die vorgenannten Nachteile nicht aufweisen.
Insbesondere war es Aufgabe der Erfindung, ein Magnetpigment in den angegebenen Einkomponententoner
einzuarbeiten, das sich durch hohe Magnetisierbarkeit und sehr geringe Eigenfärbung
und Deckkraft auszeichnet. Das Pigment sollte für Überfärbungen geeignet sein und
eine kleine spezifische Oberfläche besitzen, um durch geringen Bindemittelbedarf
die Fixiereigenschaften der Tonerpartikel nicht zu beeinträchtigen.
[0009] Es wurde nun gefunden, daß farbige Einkomponententoner, welche im wesentlichen aus
einem Magnetpigment, einem Bindemittel auf der Basis eines organischen Polymeren und/oder
Wachses und einem in dem Bindemittel homogen verteilten Farbstoff oder Farbpigment,
sowie weiteren üblichen Hilfsstoffen zusammengesetzt sind, den gestellten Anforderungen
genügen, wenn das Magnetpigment aus Eisenpulver mit kugelförmiger bis elliptischer
Teilchenform und einer Korngröße zwischen 2 bis 12 µm besteht.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Einkomponententoners
wird das spezielle Eisenpulver in Kombination mit einem Weißpigment aus Titan- und/oder
Zinndioxid eingesetzt.
[0011] Die Herstellung des besonderen, kugelförmige bis elliptische Teilchenform aufweisenden
Eisenpulvers mit einer Korngröße zwischen 2 bis 12 µm ist einfach durchzuführen, beispielsweise
gemäß dem deutschen Patent Nr. 5OO 692. Ein solches Eisenpulver zeigt wegen seiner
Form, d.h. dem Fehlen von Ecken und Kanten, eine geringe Streuung und weist eine hohe
optische Helligkeit auf. Die Gestalt der Teilchen erlaubt auch das problemlose Einarbeiten
in das Bindemittel und bewirkt, daß nahezu kein Abrieb bzw. Verschleiß an den Kopier-
und Druckapparaten festzustellen ist. Der geeignete Korngrößenbereich von 2 bis 12
µm läßt sich zweckmäßigerweise im Hinblick auf die magnetischen Eigenschaften zu
7 bis 12 µm wählen. Superparamagnetisches Verhalten ist bei solchen Pulvern nicht
zu erwarten und auch bei der Annahme eines gewissen Teilchengrößenspektrums sind
gleichbleibende magnetische Eigenschaften der erfindungsgemäßen Einkomponententoner
gewährleistet. Zu feinteilige Eisenpulver erscheinen außerdem mit abnehmender Teilchengröße
zunehmend dunkler und das Deckvermögen sowie der Bindemittelbedarf nehmen zu. Eine
geeignete Auswahl der Größenbereiche ist ohne Schwierigkeiten mit Hilfe eines in der
deutschen Patentanmeldung P 34 28 121.5 offenbarten Verfahrens möglich.
[0012] In einer besonderen Ausgestaltung der Herstellung der in dem erfindungsgemäßen Einkomponententoner
eingesetzten Eisenpulver werden diese Pulver einer nachträglichen reduktiven Behandlung
in einer Wasserstoffatmosphäre bei erhöhter Temperatur unterzogen, wodurch die gegebenenfalls
auf der Oberfläche vorhandenen Magnetit-Beläge entfernt werden. Dies geschieht üblicherweise
bei 25O bis 8OO°C, insbesondere bei 35O bis 45O°C. Damit läßt sich die Helligkeit
der Magnetpigmente noch weiter steigern.
[0013] Die Herstellung der erfindungsgemäßen farbigen Einkomponententoner wird in an sich
bekannter Weise durchgeführt. So werden die Bestandteile, das spezielle Eisenpulver,
das Bindemittel, der Farbstoff und/oder das Farbpigment sowie die weiteren Hilfsstoffe
durch eine beheizte Walzenmühle, eine Knetvorrichtung, eine Strangpreßvorrichtung
oder eine andere Vorrichtung gründlich durchgeknetet, mechanisch gemahlen und gesichtet.
Die genannten Stoffe können aber auch in einer Bindemittellösung dispergiert und die
Dispersion sprühgetrocknet werden.
[0014] Als Bindemittel, welche im Rahmen der Herstellung der erfindungsgemäßen Einkomponententoner
eingesetzt werden können, eignen sich Homopolymere und Copolymere von Styrol und dessen
Substitutionsprodukten, z.B. Polystyrol, Poly-p-chlorstyrol, Polyvinyltoluol, Styrol/p-Chlorstyrol-Copolymer
und Styrol/Vinyltoluol-Copolymer, Styrol/Acrylsäureester-Copolymere, z.B. Styrol/Methylacrylat-Copolymer,
Styrol/Ethylacrylat-Copolymer und Styrol/n-Butylacrylat-Copolymer, Styrol/Methacrylsäureester-Copolymere,
z.B. Styrol/Methylmethacrylat-Copolymer, Styrol/Ethylmethacrylat-Copolymer und Styrol/n-Butylmethacrylat-Copolymer,
Copolymere von mehreren verschiedenen, aus Styrol, Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern
ausgewählten Monomeren, Copolymere von Styrol und anderen ethylenisch ungesättigten
Monomeren wie Styrol/Acrylnitril-, Styrol/Vinylmethylether-, Styrol/Butadien-, Styrol/Vinylmethylketon-,
Styrol/Acrylnitril/Inden- und Styrol/Maleinsäureester-Copolymere und andere Harze
wie Polymethyl methacrylat, Polybutylmethacrylat, Polyvinylacetat, Polyester, Polyamide,
Epoxidharze, Polyvinylbutyral, Polyacrylsäure, Phenolharze, aliphatische oder alicyclische
Kohlenwasserstoffharze, Erdölharz, chloriertes Paraffin- und Carnauba-Wachse. Diese
Bindemittel können allein oder in Kombination eingesetzt werden.
[0015] Auch bei den Farbstoffen kommen die in der Reprographie bekannten in Frage. Besonders
geeignete, in Bindemitteln lösliche Farbmittel sind öllösliche Farbstoffe, die zu
der in dem Nachschlagewerk "Colour Index" klassifizierten Gruppe "Solvent Dye" gehören,
einige der Dispersionsfarbstoffe, die zu der in diesem Nachschlagewerk klassifizierten
Gruppe "Disperse Dye" gehören, und einige der Küpenfarbstoffe, die zu der in diesem
Nachschlagewerk klassifizierten Gruppe "Vat Dye" gehören. Beispielhaft seien Kupferphthalocyanid
für blau, 3,3′-Dichlorbenzidin, tetrazotiert und gekuppelt auf 2 Mol 2,4-Dimethylacetessiganilid
für gelb, 2,4,5-Trichloranilin diazotiert und gekuppelt auf 3-Hydroxy-2-naphthoesäure-o-toluidid
für rot und chloriertes Kupferphthalocyaninpigment für grün genannt. Aber auch andere
organische und anorganische Farbpigmente, wie z.B. Ultramarin, Eisenoxide, Sicotane
lassen sich mit Erfolg einsetzen. Unter der Bezeichnung Hilfsstoffe werden alle sonstigen
Zusätze beim Aufbau der Einkomponententoner zusammengefaßt. So gehören hierzu Antioxidantien,
Charge Control Agents, Korrosionsschutzmittel oder Inhibitoren, welche ein Rosten
des Eisenpulvers verhindern. Sie sind die bei der Herstellung von Einkomponententonern
üblicherweise verwendeten. Auch der Zusatz von Weißpigmenten ist an sich bekannt.
Seine Wirkung in den erfindungsgemäßen farbigen Einkomponententonern ist zum einen
die weitere Aufhellung der pigmentierten Toner und zum anderen die Verringerung der
elektrischen Leitfähigkeit der Toner, welche aufgrund des vorhandenen Eisenpulvers
eher zu hoch ist. Das bevorzugte Weißpigment ist Titandioxid in der Rutilmodifikation,
d.h. in einer Form, welche optisch weitgehend inaktiv ist.
[0016] Der Anteil der einzelnen Bestandteile in der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Einkomponententoner beträgt im allgemeinen 1O bis 5O Gew.-% Bindemittel, 2O bis 6O
Gew.-% Magnetpigment, 1 bis 9 Gew.-% Farbpigment oder Farbstoffe und 1 bis 3O Gew.-%
an Hilfsstoffen.
[0017] Die erfindungsgemäßen farbigen Einkomponententoner zeichnen sich durch sehr gute,
brillante Farbtöne und mit einer sehr guten Fixierbarkeit aus.
[0018] Die Erfindung sei anhand folgender Beispiele im Vergleich zum Stand der Technik näher
erläutert.
Beispiel 1
a) Herstellung von Eisenpulver A
[0019] Entsprechend den im deutschen Patent No. 5 OO 692 auf Seite 1 dargelegten Bedingungen
wird Eisenpentacarbonyl in einem beheizten Raumzersetzer, der mit Ammoniak geflutet
ist, bei 25O°C Wandtemperatur eingedüst und zersetzt. Hierbei entsteht neben Kohlenmonoxid
ein metallisches Pulver, das im Korngrößenbereich von 2 bis 12 µm bei einer mittleren
Korngröße von 6,4 µm anfällt. Charakteristisch für das entstandene Eisenpulver ist
die Teilchenform, wie aus der rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme des Pulvers
(Fig. 1), sowie der des Querschnittes eines Teilchens (Fig. 2) ersichtlich. In seiner
chemischen Zusammensetzung besteht das Eisenpulver aus 97,5 Gew.-% Eisen, O,9 Gew.-%
Kohlenstoff, 1 Gew.-% Sauerstoff und O,6 Gew.-% Stickstoff.
b) Herstellung von Eisenpulver B
[0020] Das Eisenpulver A wird im Wasserstoffstrom bei 45O°C erhitzt und abgekühlt. Die erhaltenen
Eisenpartikel sind bis auf geringe Restmengen von Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff
befreit. Die Analyse zeigt: 99,7 Gew.-% Eisen, O,O6 Gew.-% Kohlenstoff, O,2 Gew.-%
Sauerstoff und O,O4 Gew.-% Stickstoff. Die in Figur 2 dargestellte "Zwiebelstruktur"
das Eisenpulvers A ist beim Eisenpulver B nicht mehr vorhanden, die Kugelform bleibt
aber erhalten.
c) Herstellung von Eisenpulver C
[0021] Eine bevorzugte Korngrößenfraktion wird durch Windsichten hergestellt. In einem
Vorlagegefäß werden 5OO g des unter A beschriebenen Eisenpulvers vorgelegt und mittels
eines Stickstoffstromes in einen Zyklon mit einem Durchmesser von 65,O mm überführt.
Die erhaltene gröbere Fraktion wird in 6O %iger Ausbeute erhalten, die Eisenpartikel
haben Korngrößen zwischen 7 und 12 µm, mit einer mittleren Korngröße von 8,2 µm. In
ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich die Partikel im Rahmen der Fehlergrenzen
nicht von Eisenpulver A.
[0022] Zur weiteren Charakterisierung der unter a, b und c dargestellten Eisenpulver sind
in Tabelle 1 Magnetwerte und BET-Oberflächen, gemessen nach DIN 66131, Absatz 6.5
sowie die Ergebnisse der Helligkeits- und Transparenzmessungen aufgeführt. Zum Vergleich
werden die Meßergebnisse eines für diesen Zwecke kommerziell genutzten γ-Eisenoxids
und eines solchen Magnetits gegenübergestellt.
[0023] Die Magnetwerte wurden in einem homogenen Magnetfeld von 8OO kA/m mit einem Schwingmagnetometer
bestimmt.
[0024] Die Helligkeitsmessungen erfolgten mit einem Hunter-Lab-Meßgerät, Typ D 25-9 (Hunter
Associates Inc., Fairfax, Virginia, USA) an glatten, deckend beschichteten Eisenpulver-Lackschichten
mit einer Pigmentierung von jeweils 75 Gew.-% Eisenpulvergehalt nach der CIELAB-Meßmethode.
Gemäß DIN 6174 wurde die Transparenz durch Messung der Helligkeit L* von Lackschichten
von 1OO µ Dicke, die mit jeweils 1O Gew.-% Eisenpulvergehalt pigmentiert waren, über
weißem und schwarzem Untergrund ermittelt. Je größer die Differenz Δ L zwischen den
gemessenen Helligkeitswerten ist, desto transparenter ist das Pigment. Gemäß DIN 6174
sind die Farbmaßzahlen L*, a* und b* aus den Normfarbwerten bestimmbar. Die Chroma
C
ab* ist definiert als

der Farbwinkel H
ab nach H
ab = arc tan (

).

Beispiel 2
[0025]
a) In einem Metallgefäß wurden 1O g Carnauba-Wachs auf 14O°C erhitzt. Nach Hinzufügen
von O,3 g eines handelsüblichen Antioxidationsmittel wurden weitere 44 g Carnauba-Wachs
geschmolzen. In die Schmelze wurden 36 g Titandioxid (Rutilstruktur) zugegeben und
unter Rühren dispergiert. Danach wurden 2O g eines 1:1-Copolymerisates aus Vinylacetat
und Ethylen, 9O g des in Beispiel 1 a beschriebenen Eisenpulvers und zuletzt 1O g
eines blauen Kupferphthalocyaninpigmentes innig mit der Schmelze vermischt. Nach
2 1/2 Stunden Dispergieren bei 12O°C wurde das Gemisch ausgegossen und die erhaltenen
Chips vorzerkleinert. Nach Mahlung in einer Analysenmühle wurde durch Sieben eine
Fraktion kleiner als 25 µm gewonnen. Für Kopierversuche wurde das blaue Tonerpulver
mit 2 Gew.-% hydrophobierter Kieselsäure mit einem Mischer innig vermengt. Der blaue
Toner wurde einem Kopiertest mit einem Panoly-E-1O2-Kopiergerät der Firma Olympus/Japan
unterworfen. Die Kopien waren scharf, auf Flächen sehr gut deckend und hellblau. Der
Toner war auf Normalpapier sehr gut fixierbar. Die Charakterisierung des Toners ist
in Tabelle 2 zusammengestellt.
b) Gemäß Beispiel 2a wurde 44O g Carnauba-Wachs, 36O g Rutil, 3,O g Antioxidatinsmittel,
2OO g des in Beispiel 2a beschriebenen Copolymerisates, 1OO g des Kupferphthalocyaninpigmentes
und 9OO g des in Beispiel 1b beschriebenen Eisenpulvers bei 12O°C 2 1/2 Stunden dispergiert.
Das erkaltete in Chips anfallende Rohprodukt wurde vorzerkleinert und in einer Fließbettgegenstrahlmühle
mit Sichterrad in einen Korngrößenbereich kleiner 25 µm gemahlen. Der Feinanteil von
kleiner 5 µm wurde durch Windsichten abgetrennt. Die Fraktion mit Korngrößen zwischen
5 und 25 µm wurden mit 1,5 Gew.-% hydrophobierter Kieselsäure in einem Mischer innig
vermengt.
Dieser Toner wurde einem Kopiertest mit einem Panoly-E-1O2-Kopiergerät unterworfen.
Er lieferte brillante hellblaue, scharfe Kopien, die auf Flächen gleichmäßig und gut
deckend waren. Der blaue Toner war sehr gut auf dem Papier fixierbar. Die Charakterisierung
ist in Tabelle 2 zusammengefaßt.
c) In der Weise wie in den Beispieln 2a und 2b wurden 44 g Carnauba-Wachs, O,3 g
Antioxidationsmittel, 2O g Copolymerisat aus Vinylacetat und Ethylen, 36 g Rutil,
1O g Kupferphthalocyaninpigment und 9O g des in Beispiel 1c beschriebenen Eisenpulvers
dispergiert. Nach Mahlung
gemäß Beispiel 2a und Belegung mit 2 Gew.-% hydrophobierter Kieselsäure wurden Kopiertests
mit einem Panoly-E-1O2-Kopiergerät vorgenommen. Die Kopien waren ausgzeichnet scharf
und wie in Beispiel 2b brillant hellblau, die Flächen waren gleichmäßig und deckend.
Der Toner war sehr gut auf dem Papier fixiert. Die Ergebnisse der Charakterisierung
sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
d) Um die Farbwerte beurteilen zu können, wurde eine eisenfreie Tonerzusammensetzung
in analoger Zusammensetzung hergestellt: 134 g Carnauba-Wachs, 2O g des Copolymerisates
aus Vinylacetat und Ethylen, 36 g Rutil und 1O g des Kupferphthalocyaninpigmentes
mit O,3 g Antioxidationsmittel wurden schmelzdispergiert und nach dem Erkalten gemahlen.
Eine vollabdeckende, glatte Tonerschicht diente als Vergleich zu den Farbmessungen
der Toner der Beispiele 2a, 2b und 2c. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
[0026] Die Magnetwerte wurden in einem homogenen Magnetfeld von 16O kA/m mit einem Schwingmagnetometer
gemessen.
[0027] Zur Bestimmung der spezifischen Leitfähigkeit wurde das Tonerpulver in einer hochisolierten
Tablettenpresse bei einem Druck von 1O bar bei Raumtemperatur zusammengepreßt, die
Fläche und Dicke des Preßlings wurden bestimmt. Über Goldkontakte wurde eine Spannung
von 1OO V an den Tonerpreßling angelegt, dann wurde der Stromfluß gemessen. Aus den
gemessenen Daten errechnet sich die spezifische Leitfähigkeit nach

, wobei die Dicke des Preßlings, q der Querschnitt des Preßlings, U die Spannung und
J die Stromstärke bedeuten.
[0028] Die Farbwerte wurden wie angegeben an verpreßtem Tonermaterial (bei 2 bar) bestimmt.
Zum Vergleich sind die Meßergebnisse an einem Toner, welcher nicht das spezielle Eisenpulver
enthält, gegenübergestellt. Außerdem wurden zum Vergleich Toner hergestellt, welche
als Magnetpigment kommerziellen Magnetit und Maghemit (γ-Fe₂O₃) enthalten. Die Farbwerte
werden in Tabelle 2 zum Vergleich mitaufgeführt.
[0029] Die Fixierbarkeit wird durch Andrücken eines handelsüblichen Klebestreifens (Tesafilm)
auf die Kopie und anschließend Abziehen des Streifens überprüft.

Beispiel 3
[0030] Es wurde wie in Beispiel 2a beschrieben verfahren, jedoch wurden anstelle des Titandioxids
folgende Mengen anderer Hilfsstoffe eingesetzt:
(a) 36,g Zinndioxid
(b) 18 g Titandioxid und 18 g Zinkoxid
(c) 18 g Titandioxid und 18 g Sicorin (Zinksalz der o-Nitrophthalsäure)
(d) 18 g Titandioxid, 6 g Zinkoxid, 6 g Zinkborat und 6 g Sicorin
[0031] Die Magnet- und Farbwerte sowie die spezifischen Leitfähigkeiten sind in Tabelle
3 zusammengefaßt und dem nicht magnetischen blauen Toner gemäß Beispiel 2d gegenübergestellt.

[0032] Die Helligkeit (L*) der Toner in Beispiel 3a bis 3d sind geringer als bei den Tonern,
die ausschließlich Titandioxid enthalten, so daß ein tief blauer Farbeindruck resultiert.
Die Kopien zeigen eine dunkelblaue Farbe, die denen eines blauen Kugelschreibers sehr
ähnlich ist.
Beispiel 4
[0033] Es wurde wie in Beispiel 2a beschrieben verfahren, jedoch wurden anstelle des blauen
Kupferphthalocyaninpigments folgende Farbpigmente eingesetzt:
a) 3,3′-Dichlorbenzidin, tetrazotiert und gekuppelt auf 2 Mol 2,4-Dimethylacetessiganilid
b) 2,4,5-Trichloranilin diazotiert und gekuppelt auf 3-Hydroxy-2-naphthoesäure-o-toluidid
c) chloriertes Kupferphthalocyaninpigment
[0034] Die entsprechenden Meßwerte sind in Tabelle 4 angegeben.

[0035] Ein Kopiertest, der mit einem Panoly-E-1O2-Kopiergerät durchgeführt wurde, ergab
scharfe pastellartige gelbe, rote und grüne Kopien mit ausgezeichneter Fixierbarkeit.
Beispiel 5
[0036] Gemäß Beispiel 2a wurden 1O g Kupferphthalocyaninpigment, 9O g Eisenpulver nach
Beispiel 1b, 36 g Titandioxid und O,3 g Antioxidationsmittel bei 15O°C in 64 g Copolymeren
aus Styrol und Ethylhexylacrylat dispergiert. Wie in Beispiel 2 wurde eine vollabdeckende
Tonertablette verpreßt (2 bar) und die Farbwerte gemessen. Zum Vergleich wurden die
Farbwerte der Beispiele 2b und 2d gegenübergestellt, das das gleiche Magnetpigment
bzw. kein Magnetpigment enthielt.

Beispiel 6
[0037] In einer Blechdose von 1 l Inhalt wurden 8O g Carnauba-Wachs bei 1OO°C unter Rühren
geschmolzen. Durch Zugabe von O,3 g Antioxidationsmittel und 2O g eines Copolymerisates
an Vinylacetat und Ethylen entstand ein dickflüssiger Brei. Danach wurden nacheinander
9O g des in Beispiel 1b beschriebenen Eisenpulvers, 1O g eines Kupferphthalocyaninpigmentes
in kleinen Portionen zugegeben und eingerührt. Bei 12O°C wurde die zähe Mischung 2
1/2 Stunden mit einem Ankerrührer dispergiert. Das erkaltete in Chips anfallende Produkt
wurde in einer Analysenmühle gemahlen und eine Siebfraktion kleiner als 25 µm hergestellt.
Es wurden folgende Meßwerte bestimmt.

[0038] Der dunkelblaue Einkomponententoner wurde einem Kopiertest mit einem Panoly-E-1O2-Kopiergerät
unterworfen. Die Kopien sind scharf, auf Flächen gut deckend und auf Normalpapier
sehr gut fiexierbar.
1. Farbiger Einkomponententoner, im wesentlichen bestehend aus einem Magnetpigment,
einem Bindemittel auf der Basis eines organischen Polymeren und/oder Wachses und einem
in dem Bindemittel homogen verteilten Farbstoff oder in dem Bindemittel homogen verteilten
Farbstoff oder Farbpigment, sowie weiteren üblichen Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetpigment aus Eisenpulver mit kugelförmiger bis elliptischer Teilchenform
und einer Korngröße zwischen 2 bis 12 µm besteht.
2. Farbige Einkomponententoner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetpigment aus Eisenpulver mit kugelförmiger bis elliptischer Teilchenform
und einer Korngröße zwischen 7 und 12 µm besteht.
3. Farbiger Einkomponententoner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenpulver durch thermische Zersetzung von Eisenpentacarbonyl-Dampf in
Gegenwart von Ammoniak und Inertgas hergestellt wird und O,5 - 1,O % C, O,5 - 1,O
% N und O,3 - 1,2 % O enthält.
4. Farbiger Einkomponententoner gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenpulver einer anschließenden Wasserstoffreduktion bei einer Temperatur
zwischen 25O und 8OO°C unterworfen wird und O,O3 - O,1 % C, O,O3 - O,1 % N und O,1
- O,25 % O enthält.
5. Farbiger Einkomponententoner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstoffe zumindestens teilweise aus Titandioxid und/oder Zinndioxid bestehen.
6. Farbiger Einkomponententoner gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstoffe zumindest teilweise aus Inhibitoren oder korrosionshemmenden
Pigmenten bestehen.