[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltschloß für Kommunikationsgeräte, wie es im Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorausgesetzt ist.
[0002] Ein derartiges Schaltschloß ist beispielsweise aus dem DBGM 82 33 114 oder DBGM 83
33 810 als sogenanntes Plättchenschloß bekannt. Hierbei sind im Schließzylinder quer
zu dessen Längsachse verschiebliche Plättchen gelagert, die bei abgezogenem Schlüssel
durch Federn aus der Mittellage herausgedrückt werden, so daß sie über die Oberfläche
des Schloßzylinders hinaus in Ausnehmungen des Schloßkörpers ragen, so daß der Schließzylinder
gegenüber dem Schloßkörper nicht mehr verdreht werden kann. Die Plättchen haben in
der Mitte jeweils einen Schlitz, durch welchen der Schlüssel beim Einstecken in das
Schloß hindurchgleitet, wobei seine kerbenartigen Zuhaltungen eine Schmalkante des
Schlitzes berühren und beim Entlanggleiten wie Nocken die Plättchen im Schließzylinder
verschieben, bis die Plättchen bei voll eingestecktem Schlüssel mit der Zylinderoberfläche
bündig abschließen. Diese bekannten Schlösser werden vorzugsweise in Wähltastaturen
von Telefonapparaten verwendet, um für unterschiedliche Personenkreise verschiedene
Benutzungsmöglichkeiten vorzusehen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer Weiterentwicklung eines derartigen Schaltschlosses,
so daß es außer mit dem Normalschlüssel auch noch mit mindestens einem weiteren Schlüssel
betätigt werden kann, der beispielsweise als Zentralschlüssel auch noch zu anderen
Schlössern paßt, oder aber auch zusätzliche Schließmöglichkeiten desselben Schlosses
als der Normalschlüssel erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0005] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die mit den Zuhaltungen zusammenwirkende
Schlitzkante stufenförmig in Abschnitte zu unterteilen und die Schlüssel mit entsprechendem
Profil auszubilden und von den dabei entstehenden Teilflächen jeweils nur eine mit
Zuhaltungen zu versehen, die mit dem entsprechenden Abschnitt der Schlitzkante in
bekannter Weise zusammenwirken. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Schlüsseltypen
vorsehen, die sich dadurch unterscheiden, daß ihre Zuhaltungen an unterschiedlichen
Teilflächen des erwähnten Querschnittsprofils ausgebildet sind, wobei diese Zuhaltungen
der unterschiedlichen Schlüssel dann mit unterschiedlichen Abschnitten der gleichermaßen
unterteilten Schlitzkante zusammenwirken. Auf diese Weise kann man unterschiedliche
Schlüsselkategorien entsprechend unterschiedlichen Benutzungsbefugnissen (einer
Telefonanlage, Datenverarbeitungsanlage etc.) erhalten.
[0006] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht in einer Unterteilung der Schlitzkante
in nur zwei Abschnitte, wobei dann zwei Schlüsseltypen vorgesehen sind, von denen
einer als Normalschlüssel und der andere als - übergeordneter - Zentralschlüssel
benutzt wird. Mit dem Normalschlüssel läßt sich dann entweder nur der betreffende
Apparat bedienen, während der Zentralschlüssel zu mehreren Schlössern paßt oder aber
gegebenenfalls erweiterte Schaltmöglichkeiten des betreffenden Schlosses erlaubt.
[0007] Durch die stufenförmige Ausbildung der einen Schlitzkante besteht der Schlitz in
Längsrichtung gesehen in einem längeren und einem kürzeren Teilschlitz, und man kann
nun beispielsweise in einem Schloß sämtliche längeren Teilschlitze auf einer Seite
vorsehen, wobei dann die Zuhaltungen der zu den Abschnitten dieser längeren Teilschlitze
gehörenden Schlüsselfläche alle auf einem höheren Niveau liegen als die Zuhaltungen
der anderen Schlüsselfläche, welche mit den Abschnitten der kürzeren Teilschlitze
zusammenwirken.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht jedoch darin, in ein und demselben
Schloß eine gemischte Plättchenanordnung vorzusehen, bei welcher sowohl längere als
auch kürzere Teilschlitze zu einem Schlüsseltyp gehören und die zum jeweils längeren
Teilschlitz gehörende Zuhaltung des einen Schlüssels auf einem höheren Niveau liegt
als die zum kürzeren Teilschlitz desselben Plättchens gehörende Zuhaltung des anderen
Schlüssels. Eine solche gemischte Anordnung hat den Vorteil, daß sich mit ihr erheblich
mehr Schließungen realisieren lassen.
[0009] Die Erfindung sei nachfolgend anhand eines in den beiliegenden Figuren im einzelnen
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Schaltschloß und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung von erfindungsgemäß ausgebildeten Plättchen
mit zwei unterschiedlichen Schlüsseltypen.
[0010] In dem Schloß befindet sich gemäß Fig. 1 innerhalb eines Schloßhalters 1 ein Schloßkörper
2, in welchem ein Schloßzylinder 3 drehbar gelagert ist. Am schlüsselseitigen Ende
befindet sich ein Schloßaufsatz 4, während am rückseitigen Ende Kontakte 5 angeordnet
sind, die über eine mit dem Schloßzylinder 3 drehfest verbundene Scheibe 6 betätigbar
sind, wenn der Schloßzylinder 3 verdreht wird. Hierzu wird ein Schlüssel 7 in das
Schloß hineingesteckt, der mit Zuhaltungen 8 im Schloßzylinder 3 gelagerte und durch
nicht dargestellte, über seitliche Nasen 9a nach unten gedrückte Schließplättchen
9 so verschiebt, daß sie mit der zylindrischen Oberfläche des Schloßzylinders bündig
abschließen und dieser sich somit im Schloß drehen kann. Bei herausgezogenem Schlüssel
werden die Schließplättchen 9 verschoben und ragen dann über den Schloßzylinder hinaus
in Ausnehmungen des Schloßkörpers hinein, so daß der Schloßzylinder gegen Verdrehen
blockiert ist und die betreffende Kontaktstellung fixiert ist.
[0011] Die Plättchen 9 sind mit Schlüssel 7a und 7b in Fig. 2 im einzelnen herausgezeichnet.
Sie weisen Schlitze 10 auf, durch welche der Schlüssel beim Einstecken in das Schloß
hindurchgeschoben wird und dabei mit seinen Zuhaltungen 8 unter den Oberkanten der
Schlitze 10 vorbeiläuft und diese in der oben erwähnten Weise verschiebt. Die Oberkanten
der Schlitze 10 sind in zwei Abschnitte 10a und 10b unterteilt, zwischen denen sich
eine Stufe 11 befindet. Die beiden Schlüssel 7a und 7b sind entsprechend verschieden
ausgebildet, indem ihre Zuhaltungen 8 nicht über die volle Schlüsselbreite verlaufen,
sondern das Schlüsselprofil im Bereich der Zuhaltungen halbiert ist und bei jedem
Schlüssel nur eine Hälfte mit Zuhaltungen ausgebildet ist, wie ein Vergleich der Schlüssel
7a und 7b erkennen läßt. Beim Schlüssel 7a trägt nur der rechte Teil des Schlüsselprofils
Zuhaltungen 8, während der (in der Figur) linke Teil glattgefräst ist. Die Zuhaltungen
des Schlüssels 7a arbeiten mit den Abschnitten 10b der Plättchen 9 zusammen. Beim
Schlüssel 7b ist es genau umgekehrt. Dort ist der rechte Teil des Schlüsselprofils
glattgefräst, während der linke die Zuhaltungen trägt, die mit den Abschnitten 10a
der Schlitzkanten der Plättchen 9 zusammenarbeiten.
[0012] Es sei nun angenommen, daß der Schlüssel 7a der Normalschlüssel ist und seine Zuhaltungen
8a durch Zusammenwirken mit den Abschnitten 10b der Schlitzkanten die Plättchen
9 in Schließstellung bringen, in der sie mit der Schloßzylinderoberfläche fluchten.
Da der linke Teil des Schlüsselprofils glattgefräst ist, gleitet dieser Teil unter
den Abschnitten 10a ohne Wirkung durch. Für ein anderes Schloß, welches nicht mit
dem Schlüssel 7a betätigt werden soll, sind die Zuhaltungen 8a und die Höhen der
Abschnitte 10b anders dimensioniert, so daß jeder Normalschlüssel nur zu seinem Schloß
paßt. Der Schlüssel 7b sei ein Zentralschlüssel, der zu mehreren Schlössern paßt,
welche in der soeben geschilderten Weise jeweils eigene Normalschlüssel benötigen.
Bei diesen hinsichtlich der Abschnitte 10b unterschiedlichen Schlössern sind jedoch
die Abschnitte 10a der einzelnen Plättchen 9 jeweils so ausgebildet, daß sie alle
zu den Zuhaltungen 8b des Zentralschlüssels 7b passen, während dessen glattgefräster
rechter Profilteil unter den Abschnitten 10b wirkungslos vorbeiläuft, so daß deren
Höhe für den Zentralschlüssel 7b ohne Bedeutung ist.
[0013] Solange die Zuhaltungen des einen Schlüsseltyps (Zentral- oder Normalschlüssel) auf
einem höheren Niveau liegen als die Zuhaltungen des jeweils anderen Schlüsseltyps
liegen entsprechend auch die zum einen Schlüsseltyp gehörigen Abschnitte höher als
die zu den Zuhaltungen des anderen Schlüssels gehörigen Abschnitte. Dies ist in Fig.
2 der Fall für die ersten beiden Plättchen, die gleiche Schlitzformen zeigen, wobei
hier der Schlitz rechts höher als links ist, während es beim letzten Plättchen gerade
umge kehrt ist. Bei einer solchen gemischten Anordnung von Plättchen mit unterschiedlichen
Schlitzformen erhöhte sich die mögliche Anzahl von Schließungen erheblich gegenüber
einer Verwendung nur einheitlicher Schlitzformen in einem Schloß.
[0014] Über das anhand von Fig. 2 erläuterte Ausführungsbeispiel mit nur einer Stufe und
zwei Abschnitten 10a, 10b hinaus kann bei ausreichenden Platzverhältnissen die Schlitzkante
auch in mehr Abschnitte bei entsprechend größerer Stufenzahl unterteilt werden, wobei
dann auch das Schlüsselprofil entsprechend aufgegliedert ist. So ergeben sich bei
zwei Stufen drei Schlitzkantenabschnitte, und das Schlüsselprofil ist entsprechend
dreifach unterteilt, wobei zwei Teile glattgefräst sind und nur das dritte mit Zuhaltungen
ausgebildet ist. Entsprechendes gilt für noch feinere Unterteilungen. Auf diese Weise
läßt sich eine mehrstufige Benutzungshierarchie realisieren, bei welcher der Normalschlüssel
zu jeweils nur einem Schloß paßt, ein erster übergeordneter Schlüssel zu einer ersten
Gruppe von Schlössern, ein zweiter übergeordneter Schlüssel zu einer mehreren Gruppen
umfassenden Obergruppe von Schlössern usw..
1) Schaltschloß für Kommunikationsgeräte mit einem Schloßhalter, einem in diesem angeordneten
Schloßkörper, in dem ein Schloßzylinder drehbar gelagert ist, einem mit dem rückwärtigen
Ende des Schloßzylinders gekuppelten Kontaktbetätigungselement und am rückwärtigen
Ende des Schloßkörpers angeordneten Kontakten, ferner mit quer zur Längsachse des
Schloßzylinders verschiebbar in diesem gelagerten federbelasteten Schließplättchen,
die Schlitze zum Durchschieben des Schlüssels aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Schlitze (10) in durch Stufen (11) getrennte Abschnitte (10a,10b)
unterteilt sind und die Schlüssel (7a,7b) mit entsprechend gestuftem Querschnitt und
der Anzahl der Abschnitte entsprechenden Anzahl von Stufenflächen (11a,11b) ausgebildet
sind, derart, daß jedem der Abschnitte (10a,10b) ein anderer Schlüssel (7a,7b) zugeordnet
ist, der nur an der zu seinem Abschnitt (10a,10b) gehörigen Stufenfläche (11a,11b)
mit Zuhaltungen (8a,8b) ausgebildet ist, während die jeweils anderen Stufenflächen
(11b,11a) glatt sind.
2) Schaltschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzkanten mit
einem ersten und einem zweiten, durch eine Stufe (11) getrennten Abschnitt (10a bzw.
10b) und die Schlüssel (7a,7b) mit einfach gestuftem Querschnitt mit einer ersten
und einer zweiten Stufenfläche (11a bzw. 11b) ausgebildet sind, und daß der erste
Abschnitt (10b) einem Zentralschlüssel (7b) und der zweite Abschnitt (10a) einem Normalschlüssel
(7a) zugeordnet ist.
3) Schaltschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Zuhaltungen
(8a bzw. 8b) des Normalschlüssels (7a) oder des Zentralschlüssels (7b) auf einem höheren
Niveau als die Zuhaltungen des jeweils anderen Schlüssels liegen und daß die zugehörigen
Abschnitte (10a bzw. 10b) an einer Plättchenseite näher am Plättchenende liegen
als die mit den Zuhaltungen des jeweils anderen Schlüssels zusammenwirkenden Abschnitte.
4) Schaltschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuhaltungen
(8a bzw. 8b) des Normalschlüssels (7a) oder des Zentralschlüssels (7b) nur zum Teil
auf einem höheren Niveau als die Zuhaltungen des jeweils anderen Schlüssels liegen
und daß die zu den Zuhaltungen des jeweils höheren Niveaus gehörigen Abschnitte
näher am Plättchenende liegen als die jeweils anderen Abschnitte.