[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer, insbesondere für Verbrennungsmotoren,
mit einer Schalldämpferkammer sowie mit einem Gaseintritts- und einem -austrittsrohr.
[0002] Die, insbesondere in Abgasanlagen von Verbrennungsmotoren angeordneten Schalldämpfer
sind hinsichtlich ihrer schalldämpfenden Wirkung auf die periodischen Abgasstöße
optimiert, wobei zusätzlich die Lage des Schalldämpfers in der Leitung die Güte der
Dämpfung bestimmt. Die Verbindung zwischen dem oder den Schalldämpfern und den Leitungsrohren
ist dabei starr und gasdicht ausgelegt. Aufgrund der großen Länge der Abgasanlagen
treten daher häufig Schwingungsprobleme auf, die nur durch eine sorgfältige Wahl
der Aufhängepunkte und notfalls durch zusätzliche schwingungsdämpfende Maßnahmen gemildert
werden können. Besonders vibrationsempfindliche Teile der Abgasanlage, wie z.B. Katalysatoren
bedürfen besonderer schwingungsisolierender Maßnahmen, welche oftmals durch zusätzliche
flexible Elemente in den Verbindungsrohren ergänzt werden.
[0003] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, einen Schalldämpfer, insbesondere für
Verbrennungsmotoren zu schaffen, der den Aufbau von Abgasanlagen hinsichtlich der
dabei auftretenden Schwingungsprobleme wesentlich erleichtert. Diese Aufgabe wird
durch einen nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildeten Schalldämpfer
gelöst.
[0004] Der erfindungsgemäße Schalldämpfer wirkt aufgrund seiner schwingungsmäßig von den
Verbindungsrohren isolierten und gedämpfen Schalldämpferkammer sowohl als Schalldämpfer
für Luftschall als auch als Schwingungsdämpfer gegen Vibrationen der gesamten Abgasanlage.
Die nicht starre Verbindung zwischen der Schalldämpferkammer und dem Gaseintritts-
und -austrittsrohr ermöglichen zudem größere Toleranzen bei der Montage der gesamten
Abgasanlage. Die Wahl der Aufhänge- bzw. Befestigungspunkte der mit einem solchen
Schalldämpfer ausgestatteten Abgasanlage ist relativ unkritisch und kann im wesentlichen
statisch auf die Gewichtsverteilung abgestimmt sein.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren 1 und 2 teilweise schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen prinzipiellen Aufbau eines Schalldämpfers:
Fig. 2 eine Teilansicht einer konstruktiven Lösung des Schalldämpfers.
[0006] Gemäß Fig. 1 befindet sich zwischen den Verbindungsrohren V₁ und V₂ einer Abgasanlage
für einen Verbrennungsmotor ein Schalldämpfer 1. Der Schalldämpfer 1 ist über ein
Gaseintrittsrohr 2 sowie ein Gasaustrittsrohr 3 mit den Verbindungsrohren V₁ bzw.
V₂ in herkömmlicher Weise über eine klemmbare Steckverbindung starr und gasdicht
verbunden ist. Zwischen dem Gaseintrittsrohr 2 und dem Gasaustrittsrohr 3 befindet
sich die eigentliche Schalldämpferkammer 4, die in herkömmlicher Weise z.B. als Reflexions-
oder Absorptionsschalldämpfer ausgebildet sein kann. Die Schalldämpferkammer 4 ist
über rohrförmige Verbindungselemente 4.1 und 4.2 mit dem Gaseintritts- und -austrittsrohr
2 und 3 schwingungsisoliert verbunden, so daß sie sich mit ihrer trägen Masse M gegenüber
dem Gaseintritts- und -austrittsrohr 2 und 3 bzw. den Verbindungsrohren V₁ und V₂
in axialer und radialer Richtung relativ bewegen kann, was durch die sich kreuzenden
Doppelpfeile angedeutet ist. Diese Relativbewegung wird durch schwingungsdämpfende
Materialien 8 im Zwischenraum zwischen dem Gaseintritts- bzw. -austrittsrohr 2 bzw.
3 und den rohrförmigen Übergangselementen 4.1 bzw. 4.2 gedämpft. Die Schalldämpferkammer
4 kann noch zusätzlich von einem vergleichsweise dünnen und leichten Außenmantel
5 umgeben sein, welcher seinerseits fest und gasdicht mit dem Gaseintritts- und -austrittsrohr
2 und 3 verbunden ist. An dem Außenmantel 5 können nun weitere, auf die Schalldämpferkammer
4 wirkende schwingungsdämpfende Maßnahmen, z.B. eine Füllung mit Mineralwolle, vorgesehen
sein, die zudem noch wärmeisolierende Eigenschaften hat.
[0007] Fig. 2 zeigt die Gaseintrittsseite eines Schalldämpfers mit schwingungsisolierter
und -dämpfender Schalldämpferkammer 4. Das Gaseintrittsrohr 2 weist an seinem austrittsseitigen
Ende zwei in axialen Abständen angeordnete, fest mit dem Gaseintrittsrohr 2 verbundene
Ringscheibenelemente 2.1 und 2.2 auf. Ein rohrförmiges Verbindungselement 4.1 der
Schalldämpferkammer 4 umhüllt das Gaseintrittsrohr 2 und die Scheibenelemente 2.1
und 2.2 nach Art einer Labyrinthdichtung unter Beibehaltung eines mäanderförmigen
Zwischenraumes. Dieser Zwischenraum ist mit einem schwingungsdämpfenden Material
5, z.B. Mineral-, Keramik-, Metallfasern oder ein Gemisch aus zweien oder mehreren
dieser Komponenten gefüllt. Je nach Temperaturbelastung können auch elastische Kunststoffe
zur Anwendung kommen, die dann eine vollkommene Gasdichtheit ermöglichen. Die Schalldämpferkammer
4 und das Verbindungsstück 4.1 sind von einem Außenmantel 5 umgeben, welcher gasdicht
und fest mit dem Gaseintrittsrohr 2 verbunden ist. Der Zwischenraum zwischen der
Schalldämpferkammer 4 und dem Außenmantel 5 ist wiederum mit einem schwingungsdämpfenden
Material 6 gefüllt, welches vorteilhafterweise auch noch wärmeisolierende Eigenschaften
haben sollte. Auch hier eignen sich Mineral- oder Keramikfasern. Während die Wandungen
der Schalldämpferkammer 4 weitgehend biegesteif sind, sollten die Wandungen des Außenmantels
relativ dünn und flexibel sein und ggf. teilweise nach Art eines Wellrohres ausgebildet
sein (5.1). Durch diese Maßnahme sind größere Toleranzen auch bezüglich der axialen
Ausrichtung zwischen dem Gaseintrittsrohr 2 und dem sich daran anschließenden, nicht
gezeigten Verbindungsrohr möglich.
[0008] Da die Schalldämpferkammer 4 gegenüber den Verbindungsrohren schwingungsisoliert
und -gedämpft ist, kann sie problemlos vibrationsempfindliche Teile, wie z.B. Mittel
zur katalytischen Nachverbrennung von Abgasen, also beispielsweise einen auf Keramikbasis
aufgebauten Katalysator 7 aufnehmen, der durch Federelemente 9,10 und 11 gehalten
wird. Daran anschließend können sich dann die bekannten Mittel 12 zur Schalldämpfung,
wie Reflexionsschalldämpfer oder Absorptionsschalldämpfer, mit Helmholtz-Resonatoren,
Reflexionsblenden, Venturidüsen, Lochtraufen und dergleichen anschließen. Die Gasaustrittsseite
ist dann wieder analog zur Gaseintrittsseite gestaltet.
1. Schalldämpfer, insbesondere für Verbrennungsmotoren, mit einer Schalldämpferkammer
sowie mit einem Gaseintritts- und einem -austrittsrohr dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpferkammer (4) schwingungsisoliert und/oder -dämpfend mit dem Gaseintritts-
und/oder -austrittsrohr (2,3) verbunden ist.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämpferkammer (4) von einem Außenmantel (5) umgeben ist, welcher fest
und gasdicht mit dem Gaseintritts- und/oder -austrittsrohr (2,3) verbunden ist, und,
daß der Zwischenraum zwischen der Schalldämpferkammer (4) und dem Außenmantel (5)
zumindest teilweise mit schwingungsdämpfendem Material (6) gefüllt ist.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen der Schalldämpferkammer (4) biegesteif sind.
4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen des Außenmantels (5) zumindest teilweise flexibel sind.
5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gaseintritts- und/oder -austrittsrohr (2,3) ein oder mehrere hintereinander
angeordnete Ringscheibenelemente (2.1, 2.2) aufweist, und, daß die Schalldämpferkammer
(4) rohrförmige Übergangselemente (4.1, 4.2) aufweist, welche das Gaseintritts- und/oder
-austrittsrohr (2,3) sowie die Ringscheibenelement (2.1, 2.2) nach Art einer Labyrinthdichtung
umgeben, wobei der Zwischenraum zwischen einem Übergangselement (4.1,4.2) und dem
davon umgebenen, mit Ringscheiben versehenen Bereich des Gaseintritts- und/oder -austrittsrohres
ein schwingungsdämpfendes Material (8) aufweist.
6. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schalldämpferkammer (4) Mittel (7) zur katalytischen Nachverbrennung von
Abgasen angeordnet sind.