(19)
(11) EP 0 226 040 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.1987  Patentblatt  1987/26

(21) Anmeldenummer: 86115661.0

(22) Anmeldetag:  11.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 9/084
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR

(30) Priorität: 21.11.1985 DE 3541214

(71) Anmelder: Marker Deutschland GmbH
D-82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Premek, Stepanek, Dipl.-Ing.
    D-8100 Garmisch-Partenkirchen (DE)
  • Wagner, Ludwig
    D-8105 Farchant (DE)

(74) Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. et al
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fersenhaltevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen


    (57) Die Erfindung betrifft eine Fersenhaltevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen, bei der ein ein Schließpe­dal aufweisender Sohlenhalter um eine erste horizon­tale Querachse beispielsweise mittels eines Schlittens schwenkbar am Ski gehalten und in der Gebrauchsstel­lung durch eine unter der ersten horizontalen Querachse liegende Feder elastisch auf den oberen Sohlenrand ge­drückt ist. Die Federkraft wird unter Zwischenschaltung eines Sperrteils auf einen Eingriffsteil im Sohlenhal­ter übertragen, wobei der Sperrteil als ein um eine zweite nahe der Skioberfläche vorgesehene horizontale Querachse schwenkbarer Hebel ausgebildet ist. Ein Öffnungshebel zur Entlastung des Sohlenhalters ist an diesem parallel zu dessen Achse gelagert. Störungsun­empfindlicher, leicht und einfach herstellbar ist die Vorrichtung dadurch, daß der Öffnungshebel (24) in der Nähe des Schließpedals (9) am Sohlenhalter (7) gelagert und mit einer Kulisse (27) versehen ist, die in einer vertikalen Längsebene verläuft und in die ein achs­paralleler Stift (16) des Hebels (12) eingreift (Fig. 2).




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fersen­haltevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptan­spruchs.

    [0002] Bei dieser zum Beispiel aus der DE 33 22 634 A1 bekann­ten Fersenhaltevorrichtung ist der den Sperrteil bil­dende Hebel mit dem Öffnungshebel über eine Koppel ver­bunden. Der Öffnungshebel ist an dem Sohlenhalter be­zogen auf dessen Querachse in einem Punkt im oder in der Nähe des hinteren unteren Quadranten angelenkt.

    [0003] Gegenüber weiter bekannten gattungsverschiedenen Fersen­haltevorrichtungen besitzt die vorerwähnte Vorrichtung verschiedene Vorteile, die in der genannten Veröffentli­chung beschrieben sind.

    [0004] Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die gattungs­gemäße Fersenhaltevorrichtung noch weiter zu vereinfachen, damit sie nicht nur leichter wird und einfach und billig herstellbar ist, sondern auch störungsunempfindlicher ist während des relativ rauhen Gebrauchs.

    [0005] Erreicht ist dies erfidnungsgemäß durch die kennzeich­nenden Merkmale des Hauptanspruchs. Hierdurch ist eine Koppel zwischen dem den Sperrteil bildenden Hebel und dem Öffnungshebel vermieden.

    [0006] Bei der bekannten Fersenhaltevorrichtung besteht der Öffnungshebel aus zwei kongruenten durch einen Steg zu einem U ergänzten Schenkeln, wobei jeder Schenkel zwischen einer Seitenwand des Schlittens und einer Seitenwand des Sohlenhalters angeordnet ist. Um dieses vorteilhafte Merkmal bei der erfindungsgemäßen Ausfüh­rung zu realisieren, besitzen die Schenkel jeweils ein Langloch, durch die sich die erste horizontale Quer­achse erstreckt.

    [0007] Im folgenden ist anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ausführlich be­schrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 die Fersenhaltevorrichtung im fahrbereiten Zustand im mittleren Längsschnitt,

    Fig. 2 die Fersenhaltevorrichtung entsprechend Fig. 1 im Momentanzustand der Sicher­heitsauslösung,

    Fig. 3 die Fersenhaltevorrichtung im geöffneten Zu­stand und

    Fig. 4 die Fersenhaltevorrichtung mit zum Beispiel durch einen nicht dargestellten Schuh in der geschlossenen Stellung gehaltenem Sohlenhalter und betätigtem Öffnungshebel.



    [0008] Die dargestellte Fersenhaltevorrichtung besitzt in üblicher Weise ein Grundplatte 1, mit der sie auf einem nicht dargestellten Ski zu montieren ist. An der Grund­platte ist in üblicher Weise ein gegenüber dieser in Längsrichtung verstellbares Federwiderlager 2 gehalten, an dem sich eine Andruckfeder 3 abstützt, die auf einen an der Grundplatte in Skilängsrichtung verschiebbar ge­lagerten Schlitten 4 wirkt. In Fig. 1 ist die Vorrich­tung in geschlossenem Zustand, jedoch ohne Skischuh dargestellt. Somit stützt sich in diesem Fall der Schlitten 4 mit einem Anschlag 5 von hinten, d.h. in Bezug auf die Darstellung rechtsseitig am Federwider­lager 2 ab.

    [0009] Der Schlitten 4 trägt eine horizontale Querachse 6, auf der ein Sohlenhalter 7 schwenkbar gelagert ist. In üblicher Weise besitzt der Sohlenhalter einen Nieder­halteteil 8 zum Übergreifen des hinteren Randes der Sohle des Skischuhs sowie ein Schließpedal 9. Innen­seitig weist der Sohlenhalter eine Rastkurve auf, die aus den beiden im Kulminationspunkt zusammenstossenden Kurvenabschnitten 10 und 11 besteht und die als Ein­griffsteile im Sohlenhalter dient für einen Sperrteil 12, der als Hebel ausgebildet und mit einer Rastnase 13 ver­sehen ist.

    [0010] Der Hebel 12 ist nahe der Grundplatte 1 auf einer Quer­achse 14 im Schlitten 4 parallel zum Sohlenhalter 7 ge­lagert. Auf der der Rastnase 13 entgegengesetzten Seite besitzt der Hebel 12 eine zentrale Aussparung 15, durch die sich ein der Querachse 14 paralleler Stützstift 16 erstreckt. An diesem stützt sich ein hammerförmiger Teil 17 mit seinem Kopfstück 18 ab, das als Federwiderlager für eine Schraubendruckfeder 19 dient. Diese stützt sich an einer Mutter 20 ab, die auf eine Schraube 21 aufge­schraubt ist. Die Schraube ist im Schlitten 4 drehbar gelagert, während die Mutter im Schlitten undrehbar aber axial verschiebbar gelagert ist. Durch Drehen der Schraube läßt sich somit die Vorspannung der Schraubendruckfeder 19 variieren und damit die Auslösekraft der Fersenhaltevor­richtung entsprechend verändern.

    [0011] Parallel zur horizontalen Querachse 6 trägt der Sohlenhal­ter 7 einen Achszapfen 22, auf dem die beiden Schenkel 23 eines Blechstanzstücks 24 gelagert sind, die außerhalb des Sohlenhalters 7 über einen Steg 25 miteinander verbunden sind und einen Öffnungshebel bilden. Der Steg 25 besitzt eine Eindrückung 26 zum Einsetzen einer Skistockspitze zum Betätigen des Öffnungshebels. In Bezug auf eine verti­kale Mittellängsebene beiderseits vorhandene spiegelglei­che Teile sind wegen der Schnittdarstellung nur einmal zu sehen.

    [0012] Der Stützstift 16 ragt beidendig aus dem Hebel 12 heraus, und jedes Ende erstreckt sich in eine Kulisse 27 jeweils eines Schenkels 23 des Öffnungshebels 24. Die Form der Kulisse ergibt sich am deutlichsten aus den Fig. 2 und 3. Beim Schwenken des Sohlenhalters aus der geschlossenen Stellung nach Fig. 1 in die geöffnete Stellung nach Fig. 3 erfolgt ein Übergang des Stützstiftes 16 vom oberen Ende der Kulisse 27 zu deren unterem Ende. Bei einer Sicher­heitsauslösung erfolgt dieser Übergang in Bezug auf die Darstellungen längs der rechten abgewinkelten Kulissen­seite.

    [0013] Fig. 4 zeigt den Momentanzustand bei betätigtem Öffnungs­hebel 24 aber noch zurückgehaltenem Sohlenhalter 7. Mit dem Schwenken des Öffnungshebels aus der Position nach Fig. 1 in die nach Fig. 4 erfolgt durch Mitnahme der sich in die Kulissen erstreckenden Enden des Stützstiftes 16 ein Zurückziehen des Hebels 12 entgegen der Kraft der Schrau­bendruckfeder 19. Mit dem anschließenden Anheben des Skischuhs wird der Sohlenhalter praktisch kraftlos mit­genommen. Damit auf eine besondere auf den Sohlenhalter wirkende Öffnungsfeder verzichtet werden kann, ist der Sohlenhalter mindestens soweit anzuheben, daß bei einer Druckentlastung des Öffnungshebels die Rastnase 13 des Hebels 12 auf dem Kurvenabschnitt 11 im Sohlenhalter zur Anlage kommt, so daß dieser durch die Schraubendruckfeder 19 in Öffnungsrichtung belastet wird. Mit Ausnahme von Grenzsituationen wird es beim praktischen Gebrauch der Fersenhaltevorrichtung jedoch so sein, daß die Bewegungen von Öffnungshebel 24 und Sohlenhalter 7 zum willkürlichen Öffnen der Vorrichtung nicht nacheinander sondern prak­tisch gleichzeitig ausgeführt werden.

    [0014] Da der Öffnungshebel 24 sich mit seinen Schenkeln 23 in den Sohlenhalter 7 hineinerstreckt, besitzt jeder Schenkel 23 noch ein entsprechend gekrümmtes Langloch 28, um für den Öffnungshebel den nötigen Freiraum zum Schwenken gegenüber dem Sohlenhalter zu schaffen.


    Ansprüche

    1. Fersenhaltevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen, bei der ein ein Schließpedal aufweisender Sohlenhal­ter um eine erste horizontale Querachse beispiels­weise mittels eines Schlittens schwenkbar am Ski ge­halten und in der Gebrauchsstellung durch eine unter der ersten horizontalen Querachse liegende Feder elastisch auf den oberen Sohlenrand gedrückt ist, wobei die Federkraft unter Zwischenschaltung eines Sprerrteils auf einen Eingriffsteil im Sohlenhalter übertragen wird, wobei der Sperrteil als ein um eine zweite nahe der Skioberfläche vorgesehene horizon­tale Querachse schwenkbarer Hebel ausgebildet ist und wobei ein Öffnungshebel zur Entlastung des Soh­lenhalters an diesem parallel zu dessen Achse gela­gert ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungshebel (24) in der Nähe des Schließpedals (9) am Sohlenhalter (7) gelagert und mit einer Kulisse (27) versehen ist, die in einer vertikalen Längsebene verläuft und in die ein achsparalleler Stift (16) des Hebels (12) eingreift.
     
    2. Fersenhaltevorrichtung nach Anspruch 1,
    bei der der Öffnungshebel aus zwei kongruenten wenig­stens teilweise durch einen Steg zu einem U ergänzten Schenkeln besteht,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (23) jeweils ein Langloch (28) besitzen, durch die sich die erste horizontale Querachse (6) erstreckt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht