[0001] Die Erfindung betrifft eine Innenzahnradmaschine, insbesondere eine Innenzahnradpumpe,
mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei einer bekannten Innenzahnradmaschine der vorstehend angegebenen Art (DE-OS 29
42 417) ist der Füllstückstift zur Abstützung des längsgeteilten Füllstückes um seine
Längsachse drehbar gelagert. Hierdurch wird erreicht, daß die Füllstückteile sowohl
in radialer Richtung auf der Stützfläche des Füllstückstiftes verschiebbar sind, als
auch über die Drehbarkeit des Füllstückstiftes eine Verschwenkbewegung um die Längsachse
des Füllstückstiftes ausführen können.Damit wird eine weitgehende Dichtanlage der
Füllstückteile an den Zahnköpfen der zugeordneten Zahnräder auch bei Relativbewegungen,
Verschleiß und dgl. erreicht. Die drehbare Lagerung des Füllstückstiftes muß jedoch
äußerst präzise sein, damit der angestrebte Zweck erreicht wird; andernfalls würde
der Füllstückstift und/oder das darauf abgestützte Γüllstück nicht richtig geführt
und könnte daher die erwünschten Ausgleichsbewegungen nicht ausführen. Die präzise
beidendige Lagerung des Füllstückstiftes erfordert wiederum, daß die Gehäusewandungen,
in denen sich der Füllstückstift abstützt, d.h. die einander gegenüberliegenden Gehäuseteile,
sehr genau zueinander ausgerichtet und in dieser ausgerichteten Lage miteinander verbunden
werden. Dies erfordert einen beträchtlichen Herstellungs- und Montageaufwand, der
sich im Erstellungspreis der Innenzahnradmaschine kostenerhöhend niederschlägt.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Innenzahnradmaschine der eingangs
angegebenen Art so auszubilden, daß ohne Beeinträchtigung der Kompensations-und Dichtwirkung
des Füllstückes auf eine besondere Präzision bei der Verbindung der das Gehäuse bildenden
Teile miteinander verzichtet werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung zwei grundsätzliche Ausgestaltungen
vor, die jeweils im Kennzeichen der Ansprüche 1 und 3 angegeben sind.
[0005] Gemeinsam ist den beiden grundsätzlichen Ausführungen, daß an die Stelle eines drehbar
gelagerten Füllstückstiftes ein Abstützelement tritt, welches undrehbar fest mit nur
einer Gehäusewand verbunden ist. Infolge dieser festen einseitigen Verbindung, die
in einer zweckmässigen Ausführungsform durch einstückige Ausbildung des Abstützelements
mit der Gehäusewand erreicht werden kann, kommen Spiele aufgrund von Lagertoleranzen
in Wegfall und auch die elastischen Verformungen können klein gehalten werden. Um
nun die erwünschte Schwenkbeweglichkeit der Füllstückteile zu realisieren, stützen
sich bei der ersten grundsätzlichen Ausführungsform die Füllstückteile mit konvex
gekrümmten Stirnseiten auf der Stützfläche des Abstützelements ab, so daß sie auf
dieser in radialer Richtung - wie bisher - verschiebbar sind, zugleich aber Wälzbewegungen
ausführen können. Diese Wälzbewegungen um die Krümmungsachse bewirken die notwenige
Verschwenkung der Füllstückteile um diese Achse und damit die individuelle Anlage
an den Zahnköpfen. Bei der zweiten grundsätzlichen Ausführungsform stützen sich die
Füllstückteile an einem Zwischenstück ab, das auf der einen Seite die Stützfläche
und auf der anderen Seite eine Gleitfläche aufweist, mit dem das Zwischenstück auf
der zumindest teilzylindrischen Lagerfläche des Abstützelements verschwenken kann.
Bei dieser Ausführungsform erfolgen die radialen Verschiebebewegungen der Füllstückteile
bei der Kompensation von Radialspalten auf der Stützfläche, während die Verschwenkbewegungen
durch die Verstellung des Zwischenstückes auf der Lagerfläche bewirkt werden.
[0006] Da bei beiden grundsätzlichen Ausführungsformen der Erfindung das Abstützelement
für das Füllstück nur mit einer Gehäusewand verbunden und von der Lage der anderen
Gehäusewand unabhängig ist, bedarf es einer exakten Ausrichtung der beiden Gehäusewände
zueinander allein wegen der Lagerung des Füllstück-Abstützelementes nicht. Dies gilt
allgemein auch dann, wenn das Ritzel zu beiden Seiten im Gehäuse gelagert ist, da
die Ritzellagerung nicht die gleiche Präzision wie die Lagerung des Füllstückstiftes
erforderlich macht. In gesteigertem Maße jedoch kann auf eine besondere Präzision
bei der Ausrichtung der Gehäuseteile zueinander verzichtet werden, wenn darüber hinaus
das Ritzel ebenfalls nur einseitig (fliegend) im Gehäuse oder außerhalb davon gelagert
ist, so daß ei der Verbindung der Gehäuseteile miteinander auch auf die Ritzellagerung
keine Rücksicht genommen zu werden braucht. In beiden Fällen stützt sich die von Lagerelementen
freie Gehäusewand lediglich abdichtend an den Stirnseiten des Abstützelements und
des Ritzels ab. Die Stützfläche, auf der sich die konvexen Stirnseiten der Füllstückteile
bei der ersten grundsätzlichen Ausführungsform der Erfindung abstützen, ist zweckmässigerweise
eben, um die radiale Verschieblichkeit der Füllstückteile nicht zu behindern. Jedoch
kann auch eine geringfügig konkave Krümmung erwogen werden, sofern diese nicht zu
einer merklichen Verschiebung der Füllstückteile in Umfangsrichtung bei der Radialverschiebung
führt, weil hierdurch die Beanspruchung an der Kontaktstelle zwischen Füllstückteilen
und Stützfläche herabgesetzt wird. Bei der zweiten grundsätzlichen Ausführungsform
kann eine zweckmässige Ausbildung darin bestehen, daß das Abstützelement ein in eine
Bohrung der Gehäusewand eingepresster zylindrischer Zapfen oder Stift ist, der teilweise
von der entsprechend teil-hohlzylindrischen Gleitfläche des Zwischenstücks umfasst
ist. Die Stützfläche des Zwischenstückes kann darüber hinaus teilweise zurückgenommen
sein, weil diese bei der grundsätzlichen zweiten Ausführungsform der Erfindung geringer
belastet ist.
[0007] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht bei geöffnetem Gehäuse eines Beispiels für die grundsätzliche
erste Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Beispiels für die grundsätzliche zweite Ausführungsform
der Erfindung, bei der aus Vereinfachungsgründen das Gehäuse nicht gezeichnet ist,
und
Fig. 4 einen Teilschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0008] Bei der in Fig. 1 dargestellten Innenzahnradpumpe ist in einer Bohrung 1 eines Gehäuses
2 ein innenverzahntes Hohlrad 3 gleitend gelagert. Das Gehäuse 2 besteht aus einem
mittleren Gehäusering 2a und zwei stirnseitig darauf aufgesetzten Gehäuseplatten 2b
und 2c, die miteinander und mit dem Gehäusering 2a durch Schrauben 6 dicht verspannt
sind. Die Gehäuseplatte 2b weist eine Axialbohrung zur Hindurchführung und ggf. zur
Lagerung einer Ritzelwelle 4 auf, über die ein Ritzel 5 antreibbar ist, das mit dem
Hohlrad 3 in Eingriff steht. Das Ritzel 5 ist über seine Ritzelwelle 4 somit einseitig
gelagert; seine (in Fig. 2) rechte Stirnseite liegt im Betrieb abdichtend an der Innenwand
der Gehäuseplatte 2c an. Die Ritzelwelle 4 kann in der hierzu nicht näher gezeigten
Axialbohrung der Gehäuseplatte 2b,aber auch außerhalb davon gelagert sein, wobei im
letzteren Fall die Gehäusebohrung lediglich eine Abdichtung enthält.
[0009] In dem zwischen den Zahnrädern 3 und 5 befindlichen sichelförmigen Raum ist ein im
Ganzen mit 7 bezeichnetes Füllstück angeordnet, das aus zwei Füllstückteilen 7a und
7b zusammengesetzt ist. Die Füllstückteile 7a, 7b liegen längs einer Trennfläche 8
ineinander und stützen sich mit ihren dem Saugraum zugewendeten Stirnseiten 10, 11
an einer ebenen Fläche 12 eines Abstützelements 13 ab. Das Abstützelement 13, das
im wesentlichen dem sog. "Füllstückstift" bekannter Innenzahnradmaschinen entspricht,
durchsetzt den sichelförmigen Saugraum, in dem das Füllstück 7 angeordnet ist, in
axialer Richtung und ist einstückig mit der Gehäuseplatte 2b ausgebildet (vgl. Fig.
2). Seine dem Hohlrad 3 bzw. dem Ritzel 5 zugewendeten Seiten sind in Anpassung an
den Kopfkreisdurchmesser derselben entsprechend ausgeführt.
[0010] Die Stirnflächen 10, 11 der Füllstückteile 7a, 7b sind teilzylindrisch konvex gekrümmt,
wobei die Zylinderachse oder Krümmungsachse parallel zu der Achse der Zahnräder 3
und 5 und zur "Längsachse" des Abstützelements 13 verläuft.
[0011] Das Füllstückteil 7a ist schalenförmig ausgebildet und weist eine nicht näher bezeichnete
Druckausgleichsbohrung auf, die zu einem Raum in dem Füllstückteil 7b führt, in welchem
zwei zueinander parallele Dichtwalzen gelagert sind. Die Wirkungsweise dieser Ausbildung
ist bekannt und bedarf an dieser Stelle keiner ins Detail gehenden Erläuterung.
[0012] Das Hohlrad 3 weist ausgehend von dem Grund seiner Zahnlücken radial durchgehende
Bohrungen 3a auf, die für den Zu- und Abfluß des durch nicht näher bezeichnete Gehäusekanäle
geförderten Strömungsmediums dienen.
[0013] Die Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 ist mit Ausnahme der Abstützung des Füllstückes
gleich aufgebaut wie diejenige gemäß den Fig. 1 und 2. Aus diesem Grund ist in der
zeichnerischen Darstellung davon das Gehäuse weggelassen und übereinstimmende Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0014] Abweichend von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel weisen die Füllstückteile
17a, 17b ebene saugraumseitige Stirnflächen 20, 21 auf, die an der ebenfalls ebenen
Stützfläche 22 eines Zwischenstückes 23 anliegen. Das Zwischenstück 23 hat im wesentlichen
die Gestalt eines flachen Quaders und weist auf seiner der Stützfläche 23 gegenüberliegenden
Seite eine teilzylindrische Längsndt auf, die eine Gleitfläche 24 bildet. Mit dieser
Gleitfläche ist das Zwischenstück 23 auf dem Umfang eines zylindrischen Zapfens 25
gelagert, der in eine Bohrung 26 der Gehäuseplatte 2b eingepresst ist.
[0015] Beim Betrieb des Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 1, 2 stützen sich die Füllstückteile
7a, 7b mit ihren konvexen Stirnflächen 10, 11 an der Stützfläche 12 des Abstützelements
13 ab und können aufgrund der an ihnen wirkenden Druckkräfte Ausgleichsbewegungen
in radialer Richtung ausführen, indem sie auf der Stützfläche 12 verschoben werden.
Darüber hinaus können sie aufgrund der konvexen Gestalt der Stirnflächen 10, 11 auf
dieser Stützfläche 12 Abwälz- oder Rollbewegungen ausführen, die eine Verschwenkung
der Füllstückteile 7a, 7b ergeben. Auf diese Weise kann das Füllstück 7 den während
des Betriebes auftretenden Relativbewegungen folgen und das Auftreten von Radialspalten
zwischen dichtend aneinanderliegenden Teilen verhindern.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 sind die Füllstückteile 17a, 17 in
radialer Richtung (nach innen oder außen) auf der Stützfläche 22 verschiebbar. Darüber
hinaus ist eine Schwenkeinstellung des Füllstückes 17 aufgrund der drehbaren Lagerung
des Zwischenstückes 23 auf dem Zapfen 25 möglich.
[0017] Im Rahmen der Erfindung sind Abwandlungen von den .vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
möglich. So ist es nicht erforderlich, die Krümmung der Stirnseiten 10, 11 der Füllstückteile
7a und 7b kreiszylindrisch auszuführen; es ist auch eine Krümmung mit nicht konstantem
Krümmungsradius denkbar, um die notwendige Abwälz- und Verschwenkbewegung zu erhalten.
Entsprechendes gilt für die Lagerfläche des Zapfens 25 und die darauf gleitende Gleitfläche
24 des Zwischenstückes 23. Die hier beschriebene Innenzahnradmaschine kann vollständig
aus Kunststoff gefertigt sein, wobei sich die einstückige Ausbildung des Abstützelements
13 bzw. 23 mit der zugehörigen Gehäusewand anbietet.
1. Innenzahnradmaschine, insbesondere Innenzahnradpumpe, mit einem Gehäuse, einem
in dem Gehäuse mit seinem Umfang drehbar gelagerten Hohlrad, einem damit in Eingriff
stehenden außenverzahnten Ritzel und einem längs einer sich etwa in Umfangsrichtung
erstreckenden Teilfläche geteilten sichelförmigen Füllstück, dessen Füllstückteile
sich mit ihren saugseitigen Stirnflächen an einer Stützfläche eines den Raum zwischen
Hohlrad und Ritzel axial durchsetzenden Abstützelements derart abstützen, daß sie
in radialer Richtung auf der Stützfläche verschiebbar und um eine parallel zur Ritzelachse
verlaufende Schwenkachse verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (13) nur mit einer Gehäusewand (2b) fest verbunden ist und
die Stirnflächen (10, 11) der Füllstückteile (7a,7b) eine konvexe Krümmung mit einer
zur Schwenkachse parallel verlaufenden Krümmungsachse aufweisen.
2. Innenzahnradmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstützelement
(13) mit der Gehäusewand (2b) einstückig ist.
3. Innenzahnradmaschine,insbesondere Innenzahnradpumpe, mit einem Gehäuse, einem in
dem Gehäuse mit seinem Umfang drehbar gelagerten Hohlrad, einem damit in Eingriff
stehenden außenverzahnten Ritzel und einem längs einer sich etwa in Umfangsrichtung
erstreckenden Teilfläche geteilten sichelförmigen Füllstück, dessen Füllstückteile
sich mit ihren saugseitigen Stirnflächen an einer Stützfläche eines den Raum zwischen
Hohlrad und Ritzel axial durchsetzenden Abstützelements derart abstützen, daß sie
in radialer Richtung verschiebbar und um eine parallel zur Ritzelachse verlaufende
Schwenkachse verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstützelement durch
einen fest mit nur einer Gehäusewand (2b) verbundenen Zapfen (25) mit einer zumindest
teilzylindrischen Lagerfläche und durch ein die Stützfläche (22) für die Füllstückteile
(17a, 17b) aufweisendes Zwischenstück (23) gebildet ist, das sich mit einer zu der
Lagerfläche komplementär gekrümmten Gleitfläche (24) verschwenkbar auf der Lagerfläche
abstützt.
4. Innenzahnradmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische
Zapfen (25) in eine Bohrung (26) der Gehäusewand (2b) eingepresst ist.
5. Innenzahnradmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützfläche (12, 22) eben ist.
6. Innenzahnradmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche
(22) an dem Zwischenstück (23) teilweise zurückgenommen ist.