[0001] Die Erfindung betrifft eine Platteneinheit für linear-, dreh- oder schwenkbewegliche
Schieberverschlüsse am Ausguß metallurgischer Gefäße, insbesondere Schieberplatteneinheit,
bestehend aus einem im Verschlußgehäuse verstellbaren Rahmen mit feuerfester Schieberplatte,
aie zum Verändern des Gießstrahls eine mit einer Schließfläche ausgestattete Platte
und einen darin und am Rahmen geführten Plattenteil aufweist.
[0002] Eine solche Platteneinheit ist am Schieberverschluß nach der DE-OS 28 34 643 angewendet,
wo unterhalb der feuerfesten Bodenplatte eine Schieberplatte angeordnet ist, die von
zwei linear-symmetrisch zur Ausflußachse der Bodenplattenöffnung verschiebbaren, in
einem Verstellrahmen gelagerten Platten gebildet wird. Ober die Länge des Verstellbereiches
zwischen den den Gießstrahl regulierenden, einander zugekehrten Plattenstirnflächen
sind die Platten von Seitenführungen flankiert, um den Gießstrahl nach außen abzuschirmen.
Für das ausschließliche Verschließen der Bodenplattenöffnung trägt eine der Platten
eine Schließfläche oder es ist eine separate Schließplatte vorgesehen. Ausführungsgemäß
können die Seitenführungen an einer mit einem Antrieb gekoppelten Platte angeordnet
sein, die U-förmig ausgebildet ist und die andere Platte zwischen den Schenkeln aufnimmt.
Eine Antriebsverbindung zwischen beiden Platten ermöglicht deren symmetrische Verstellung
zu- und auseinander mittels des auf die eine Platte wirkenden Antriebes. Die vorbekannte
Konstruktion ist hinsichtlich der Abdichtung im regelnden Platten-Stirnflächenbereich
recht problematisch und vor allem in Folge der Anwendung zweier über einen Verbindungsantrieb
symmetrisch zusammenwirkender Platten relativ aufwendig, obwohl die Vorteile einer
achsgleichen Regulierung und schlitzförmigen Bündelung des Gießstrahls nicht von der
Hand zu weisen sind. Ein weiteres Defizit ist, daß der Austausch der feuerfesten Teile
der die Gießstrahlregelung vornehmenden Schieberplatteneinheit gegenüber herkömmlicher,
einformatiger Schieberplatten mit wenigstens einer Durchflußöffnung und Schließfläche
schwieriger ist und die Einheit selbst an Dreh- oder ähnlichen Schieberverschlüssen
nicht verwendet werden kann.
[0003] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, vornehmlich die Standzeit und Betriebsweise
von an Linear-, Dreh- und Schwenkschieberverschlüssen eingesetzten herkömmlichen Bodenplatten-,
insbesondere Schieberplatteneinheiten, mit einfachen Mitteln zu verbessern unter Erzeugung
eines in sich gefestigten, flatterfreien Gießstrahls.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß
einer mit einer Durchflußöffnung unter den Gefäßausguß stellbaren Schieberplatte wenigstens
ein in Offenstellung in der Durchflußöffnung mittels eines unabhängigen Antriebes
regelverstellbarer und in Schließstellung außerhalb des Verschlußgehäuses austauschbarer
Zungenteil zugeordnet ist. Dieser Zungenteil übernimmt während der Offenstellung des
Schieberverschlußes gegenüber der unbewegten Durchflußöffnung allein den Regelpart
und zieht infolgedessen den Regelverschleiß des an ihm abgelenkten Gießstrahls weitgehend
auf sich. Der hierbei voreilende Verschleiß des Zungenteils ist kein Handicap, da
ein separater Austausch dieses Teils in Schließstellung möglich ist. Oberdies kann
der Austausch durch Auswahl eines gegen erosiven Verschleiß besonders widerstandsfähigen
Materials zumindest für das Mündungsende des Zungenteils verzögert werden. Auf diese
Weise erhöht sich die Standzeit der Schieberplatte in der Platteneinheit beträchtlich,
was insbesondere dem Betrieb von am Zwischengefäß von Stranggießanlagen eingesetzten
Schieberverschlüssen entgegenkommt, auch deshalb, weil die vergleichsweise geringe
Masse des Zungenteils eine sensible Regelung des Gießstrahls mit geringem Antriebsaufwand
zuläßt. Darüberhinaus stellt sich bei auf die Durchflußöffnung abgestimmter Profilierung
des Zungenteils am Mündungsende der geregelte Durchflußquerschnitt schlitzförmig ein,
so daß ein glatter, gefestigter Gießstrahl entsteht, der kaum Luft mitreißt und Sauerstoff
aufnimmt (vgl. DE-AS 12 01 013).
[0005] Im einzelnen sieht die Erfindung vor, den Zungenteil in einer in die Durchflußöffnung
der Schieberplatte mündenden Führungsbahn und einem daran anschließenden, am Plattenrahmen
vorgesehenen und außen am Verschlußgehäuse geöffneten Führungssockel austauschbar
zu halten. Zu einer derartigen Ausbildung bedarf es an herkömmlichen Platteneinheiten
nur geringer konstruktiver Änderungen, die aber dennoch bestens geeignet sind, die
mit dem Zungenteil erzielte maschinelle Bereicherung der Feuerfestteile in Austausch
und Wirkungsweise zu bewerkstelligen, insbesondere dann, wenn der Zungenteil in der
Führungsbahn und/oder dem daran anschließenden Führungssockel an Führungsprofilen
geführt ist, wobei der Zungenteil gleichermaßen vorteilhaft in planer Ebene zur Gleitfläche
der Schieberplatte oder darunter angeordnet sein kann.
[0006] Zum Antreiben ist der Zungenteil gemäß der Erfindung mit einer Kupplungsbasis für
einen am Plattenrahmen bzw. Führungssockel oder am Verschlußgehäuse angeordneten Antriebsgeber
in Form eines Kraftzylinders versehen, der zweckmäßig ein doppelt wirkender Kraftzylinder
sein kann, welcher unterhalb der Schieberplatte auf einer zwischen Plattenrahmen und
Führungssockel abkoppelbar vorgesehenen, zweiseitigen Kolbenstange lagert und mit
der Kupplungsbasis des Zungenteils verbindbare Kupplungsmittel aufweist. Sachdienlich
kann es aber auch sein, den Kraftzylinder an einem weniger temperaturbelasteten Bereich
anzuordnen, beispielsweise außerhalb des Plattenrahmens am Führungssockel oder noch
weiter vom Gießstrahl entfernt am Verschlußgehäuse, wobei der am Gehäuse angeordnete
Kraftzylinder in Offenstellung der Platteneinheit mit der Kupplungsbasis des Zungenteils
automatisch koppelt und beim Einleiten des Schließvorganges automatisch entkoppelt.
[0007] Bezüglich der näheren Ausbildung der in der Schieberplatte vorgesehenen Durchflußöffnung
und des darin mündenden Zungenteils können mehreren Konzeptionen vorteilhaft sein.
Prinzipiell ist jedoch vorzuziehen, daß bei im Querschnitt runder Durchflußöffnung
das Mündungsende des Zungenteils zur gegenüberliegenden Wand der Durchflußöffnung
gegenprofiliert ist, während bei eckiger, vorzugsweise drei- oder viereckiger Ausbildung
des öffnungsquerschnittes, wenigstens eine der Eckenseiten vom Mündungsende eines
Zungenteils gebildet wird. In beiden Fällen ergibt sich ein schlitzförmiger, den Gießstrahl
glatt formender Regelquerschnitt. Mit der Wahl der Mündungslage in der Durchflußöffnung
ist auch die Lage der Kupplungsbasis des Zungenteils bestimmbar, so daß die jeweiligen
Platzverhältnisse am Schieberverschluß und am metallurgischen Gefäß weitgehend berücksichtigt
werden können.
[0008] Besonders bei eckiger Ausbildung der Durchflußöffnung bieten sich Ausführungen mit
an zwei sich gegenüberliegenden Seiten des öffnungsquerschnittes angeordneten Zungenteilen
an, deren Kupplungsbasen bei viereckigen öffnungen zweckdienlich an gegenüberliegenden
Stellen der Längsseiten des Plattenrahmens vorgesehen werden. Entschieden vorteilhaft
ist hierbei die symmetrisch-schlitzförmige Verformung des Gießstrahlquerschnittes
und außerdem, neben kurzen Hubwegen, auch die längere Standzeit der Zungenteile.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen
beschrieben.
[0010] Das erste Ausführungsbeispiel umfaßt die Fig. 1 bis 7. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen linear verstellbaren Schieberverschluß in Offenstellung,
Fig. 2 die Draufsicht auf die aus Rahmen und Platte bestehende Schieberplatteneinheit
dieses Verschlusses,
Fig. 3 die Draufsicht auf den aus der Schieberplatte nach Fig. 2 ausgebauten Zungenteil,
Fig. 4 den Verschluß gemäß Fig. 1 in Schließstellung,
Fig. 5 eine Vorderansicht auf die Schieberplatteneinheit,
Fig. 6 dieselbe Vorderansicht auf die separate Schieberplatte und
Fig. 7 eine andere Ausführungsmöglichkeit der Platte im Längsschnitt.
[0011] Ein zweites Ausführungsbeispiel ergibt sich aus den Fig. 8 bis 11, und zwar stellen
dar:
Fig. 8 einen Querschnitt durch einen linear verstellbaren Dreiplatten-Schieberverschluß,
Fig. 9 ein Detail der Fig. 8,
Fig. 10 den aus Fig. 8 ausgebauten Zungenteil im Aufriß, und
Fig. 11 die am Verschluß nach Fig. 8 angewendete Schieberplatteneinheit in Draufsicht.
Fig. 12 bis 14 sind weitere Ausführungsbeispiele von Linear-Schieberverschlüssen in
ähnlicher Darstellungsweise wie in Fig. 11, während
Fig. 15 bis 17 Beispiele für Dreh- und Schwenkschieberverschlüsse veranschaulichen
und die
Fig. 18 bis 20 mögliche Einzelheiten von Platteneinheiten entlang der Linie I-I der
Fig. 16 wiedergeben.
[0012] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 7 weist die mittels des Antriebes A verstellbare,
aus dem metallischen Rahmen 1 und der Schieberplatte 2 bestehende Schieberplatteneinheit
1, 2 einen Zungenteil 3 auf. Dieser Zungenteil mündet in die im Querschnitt runde
Durchflußöffnung 4 und lagert dem Antrieb A gegenüber in einer linear verlaufenden
Führungsbahn 5 sowie einem daran anschließenden, am Rahmen 1 vorgesehenen Führungssockel
6. Er ist in die öffnung 4 hinein- und herausregelbar, wozu ein doppelt wirkender
Kraftzylinder 7 dient, dessen zweiseitige Kolbenstange 8 mittels Steckbolzengelenken
9 parallel zu den Führungen 5, 6 am Rahmen 1 angeordnet ist und der mit Mitnehmern
10 durch Längsschlitze 11 des Führungssockels 6 in an den Flanken des Zungenteils
3 sich gegenüberliegende Kupplungsbasen 12 greift. Die so entstandene Kupplung kann
in Schließstellung der Platteneinheit 1, 2 (Fig. 4) durch öffnen eines der Steckbolzengelenke
9 gelöst und danach der Zungenteil 3 von der vom Antrieb A freien Stirnseite des Verschlusses
her ausgetauscht werden.
[0013] Wie besonders aus Fig. 1 ersichtlich, kann der Zungenteil 3 mit Hilfe des auf der
Kolbenstange 8 verstellbaren Zylinders 7 den Querschnitt der Durchflußöffnung 4 der
Schieberplatte 2 verändern, ohne daß der Verschlußantrieb A der Schieberplatteneinheit
1, 2 benutzt wird. Somit läßt sich die Abflußmenge der aus dem Gefäß 13 durch die
Einlaufhülse 14 und die öffnung 15 der Bodenplatte 16 dem Verschluß zufließenden Schmelze
mit dem Zungenteil 3 akurat regeln bzw. der Gießstrahl, der durch die Durchflußöffnung
4 der Schieberplatte 2 und die daran angeschlossene Auslaufhülse 17 abfließt, genau
bemessen.
[0014] Obwohl Relativbewegungen der Schieberplatte 2 und des Zungenteils 3 zueinander durch
entsprechende Schaltung des Antriebes A und des Kraftzylinders 7 möglich sind, dient
der Antrieb A lediglich dazu, um die Schieberplatteneinheit 1, 2 von der in Fig. 1
gezeigten Offenstellung in die Schließstellung gemäß Fig. 4 zu fahren und umgekehrt.
Dagegen übernimmt der Kraftzylinder 7 ausschließlich die Regelarbeit. Das bedeutet,
daß die Hauptlast der erosiven Beanspruchung beim Regeln des Gießstrahls vom in die
Durchflußöffnung 4 hinein und heraus regelbaren Zungenteil 3 getragen wird, der an
seinem, den Gießstrahl im Querschnitt profilierenden Mündungsende verschleißt, indessen
die übrige Wandung der Durchflußöffnung 4 weitgehend erhalten bleibt. Sobald die Abnutzung
und damit Verkürzung des Zungenteils 3 am Mündungsende 18 einen Stand erreicht hat,
der einen gewünschten Regelbereich nicht mehr überbrückt, wird der vergleichsweise
leichte Austausch des Zungenteils 3 in Schließstellung des Verschlusses von außerhalb
des Gehäuses 22 vorgenommen.
[0015] Im Regelbetrieb des Zungenteils 3 wird ein Mindestdurchfluß nicht unterschritten,
d.h. auch bei engstem Regelquerschnitt verbleibt stets ein Spalt zwischen dem Mündungsende
18 des Zungenteils 3 und der gegenüberstehenden Wandung der Durchflußöffnung 4, so
daß an den besagten Stellen vorhandene, ein völliges Schließen beeinträchtigende Verschleiß-Reliefs
den Regelvorgang nicht beeinflussen. Infolge der zusammenpassenden Profile von Zungenteil
3 und Durchflußöffnung 4 entsteht ein schlitzartiger Durchflußquerschnitt, der für
eine kompakte Bündelung des Gießstrahls günstig ist.
[0016] Fertigungstechnisch lassen sich Schieberplatte 2 und Zungenteil 3 ohne besonderen
Aufwand durch spanlose und spanabhebende Verformung herstellen. Dies gilt auch für
die Schieberplatte 2 nach Fig. 7, deren Zungenteil 3 unterhalb der Gleitfläche 19
in einer zweckmäßig mit Hilfe eines entfernbaren Formkerns eingeformten Führungsbahn
5 lagert.
[0017] Die Gestaltung der Schieberplatteneinheit 1, 2 Zungenteil 3, Führungsbahn 5 und Führungssockel
6 sowie die Anordnung des Kraftzylinders 7 läßt sich vielfältig verwirklichen. So
hat bei dem im Kokillenguß eingesetzten Dreiplattenschieberverschluß nach Fig. 8 bis
11 die zwischen der ortsfesten Bodenplatte 16 und der mit einem Tauchrohr 20 versehenen
ortsfesten Unterplatte 21 verstellbare Schieberplatte 2 eine quadratische Durchflußöffnung
4, von der aus die Führungsbahn 5 für den Zungenteil 3 zu einer der Plattenlängsseiten
und zum anschließenden, am Rahmen 1 angebrachten Führungssockel 6 wegführt. Dieser
trägt am äußeren Ende den Kraftzylinder 7, der zum Austausch des Zungenteils 3 von
diesem an der Kupplungsbasis 12 gelöst und aus seiner Betriebsposition herausgeschwenkt
werden kann.
[0018] Bei der Ausführung nach Fig. 12 weist die im Rahmen 1 gehaltene blechummantelte Schieberplatte
2 zwei Schließflächen und eine mittige, quadratische Durchflußöffnung 4 auf. Daran
schließen sich, symmetrisch quer zur Linearverstellung, zwei Führungsbahnen 5 und
Führungssockel 6 an, in denen die Zungenteile 3 gleiten, die einen schlitzförmigen,
im Querschnitt symmetrisch veränderbaren Gießstrahl bilden. Beide Zungenteile 3 besitzen
Kupplungsbasen 12, welche in Offenstellung der Schieberplatteneinheit 1, 2 mit ortsfesten,
beispielsweisen am Schiebergehäuse 22 befestigten, nicht dargestellten Antrieben vorzugsweise
automatisch koppeln und zum Ausfahren aus der Offenstellung entkoppeln. Dabei ergeben
sich für die Zungenteile 3 hälftig kürzere Hub- bzw. Regelwege und außerdem ermöglicht
jede Schließstellung der Schieberplatteneinheit 1, 2 einen von Antrieben ungestörten
Austausch der Zungenteile 3.
[0019] Nach Fig. 13 sind zum Unterschied gegenüber der Ausführung nach Fig. 12 die regelnden
Zungenteile 3 in Längsrichtung halbgeteilt, wobei die Mündungsenden 18 in der Durchflußöffnung
4 der Platte 2 aneinander vorbeigleiten und den Gießstrahl aufteilen. Bei beiden Ausführungen
Fig. 12 und Fig. 13 besteht die Möglichkeit, die Schieberplatte 2 aus zwei Teilen
herzustellen und diese Teile mittels Federn 23 gegen die Flanken der Zungenteile 3
anzupressen.
[0020] Als Schieberplatten-Durchflußöffnungen 4 eignen sich, neben den besprochenen kreisrunden
und eckigen Formen, auch andere runde oder eckige Öffnungen, beispielsweise ein Oval
oder, wie Fig. 14 zeigt, ein Dreieck, an dem eine der Seiten die Ausgangslinie für
die Führungsbahn 5 bildet, die den regelnden, den Querschnitt des Gießstrahls winkelförmig
bildenden Zungenteil 3 aufnimmt. Allgemein kann der oberhalb der Durchflußöffnung
4 vorhandenen Durchflußquerschnitt 14, 15 kreisrund sein und die eckige Durchflußöffnung
4 tangierende Seiten dazu haben. Dennoch sind gleiche Durchflußquerschnitte 4 und
15 an Schieberplatte 2 und Bodenplatte 16 ebenfalls als zweckmäßig einzuordnen.
[0021] Sinngemäß zu den vorstehend behandelten Ausführungsbeispielen für Linearschieberverschlüsse
sind regelnde Zungenteile 3 auch an Schwenk- und Drehverschlüssen einsetzbar. Entsprechend
hat nach Fig. 15 die im Drehkorbrahmen 1 eines der Einfachheit halber nicht weiter
dargestellten Drehschieberverschlusses untergebrachte Drehplatte 2 zwei quadratische
Durchflußöffnungen 4, von denen eine unter dem Gefäßausguß 14, die andere in Reserve
steht. Von beiden Durchflußöffnungen 4 führen Führungsbahnen 5 und in Verlängerung
dazu Führungssockel 6, die Zungenteile 3 aufnehmen, radial nach außen, wo die Teile
3 über Kupplungsbasen 12 an Kraftzylinder 7 angeschlossen sind.
[0022] Gleichwohl ist eine radiale Anordnung der Zungenteile 3 in Drehplatten 2 nicht zwingend.
Vielmehr sind andere Positionen, beispielsweise im rechten Winkel zum Radius in Einbeziehung
der Platzverhältnisse erwägenswert, siehe Fig. 16. Dort ist nur eine, und zwar die
quadratische Durchflußöffnung 4 in der Drehplatte 2 mit einem verstellbaren Zungenteil
3 ausgerüstet, während die andere runde öffnung 24, beispielsweise zum vollen öffnen
des Verschlusses oder zum Einführen von Stoffen und/oder Gasen dienen kann, zwecks
metallurgischer Behandlung der Schmelze oder zu deren Einfrierverhinderung im Gefäßausguß
14.
[0023] Grundsätzlich lassen sich, wie bereits in Fig. 12 und 13 aufgezeigt, an einer Durchflußöffnung
4 zwei Zungenteile vorsehen, die sich gegenüber oder in einem rechten oder anderen
gewünschten Winkel zueinander stehen können. Zum Beispiel führen von der dreieckförmigen
Durchflußöffnung 4 der mit zwei Schließflächen ausgestatteten Schwenkverschluß-Schieberplatte
2 nach Fig. 17 an sich gegenüberliegenden Seiten 2 im spitzen Winkel zueinanderstehende
Führungsbahnen 5 mit je einem Zungenteil 3 weg, deren Mündungsenden 18 im Regelbetrieb
einen Gießstrahl von T-förmigem Querschnitt formen.
[0024] Im weiteren ist aus der Fig. 18 ersichtlich, daß die Führungsbahn 5 für den Zungenteil
3 die Dicke der Schieberplatte 2 nicht voll zu vereinnahmen braucht, sondern auch
als ein zur Gleitfläche 19 offener Kanal ausgebildet sein kann. Ferner können nach
Fig. 19 und 20 zur Führung der Zungenteile an deren Flanken und in der Führungsbahn
5 Nut- und Federprofile 25 vorgesehen sein.
[0025] Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Antriebe A und 7 fallweise kombiniert zu betätigen,
um beispielsweise Stellungen der Platteneinheit 1, 2 in Offenstellung zu korrigieren
oder bestimmte Gießstrahlquerschnitte herbeizuführen.
1. Platteneinheit für linear-, dreh- oder schwenkbewegliche Schieberverschlüsse am
Ausguß metallurgischer Gefäße, insbesondere Schieberplatteneinheit, bestehend aus
einem im Verschlußgehäuse verstellbaren Rahmen mit feuerfester Schieberplatte,die-zum
Verändern des Gießstrahls eine mit einer Schließfläche ausgestattete Platte und einen
darin und am Rahmen geführten Plattenteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß einer
mit einer Durchflußöffnung (4) unter den Gefäßausguß (14) stellbaren Schieberplatte
(2) wenigstens ein in Offenstellung in der Durchflußöffnung mittels eines unabhängigen
Antriebes (7) regelverstellDarer und in Schließstellung außerhalb des Verschlußgehäuses (22) austauschbarer Zungenteil
(3) zugeordnet ist.
2. Platteneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zungenteil (3)
in einer in die Durchflußöffnung (4) der Schieberplatte (2) mündenden Führungsbahn
(5) und einem daran anschließenden, am Plattenrahmen (1) vorgesehenen und außen am
Verschlußgehäuse (22) geöffneten Führungssockel (6) austauschbar gehalten ist.
3. Platteneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zungenteil (3)
in der Führungsbahn (5) und/oder dem daran anschließenden Führungssockel (6) an Führungsprofilen
(25) geführt ist.
4. Platteneinheit nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zungenteil
(3) eben zur Gleitfläche (19) in der Schieberplatte (2) oder darunter angeordnet ist.
5. Platteneinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zungenteil
(3) eine Kupplungsbasis (12) für einen am Plattenrahmen (1) und/oder Führungssockel
(6) oder am Verschlußgehäuse (22) angeordneten, in Richtung Führungsbahn (5) arbeitenden
Antriebsgeber in Form eines Kraftzylinders (7) hat.
6. Platteneinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein doppelt wirkender
Kraftzylinder (7) mit Mitteln (10) zum Kuppeln mit der Kupplungsbasis (12) des Zungenteils
(3) unterhalb der Schieberplatte (2) auf einer zwischen Plattenrahmen (1) und Führungssockel
(6) vorgesehenen, zweiseitigen Kolbenstange (8) lagert.
7. Platteneinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kraftzylinder (7)
außerhalb des Plattenrahmens (1) am Führungssockel (6) aus der Führungsbahn (5) herausstellbar
angeordnet ist.
8. Platteneinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kraftzylinder (7)
am Verschlußgehäuse (22) angeordnet ist und in Offenstellung der Einheit (1, 2) mit
der Kupplungsbasis (12) des Zungenteils (3) automatisch koppelt sowie beim Einleiten
des Schließvorganges entkoppelt.
9. Platteneinheit nach Anspruch 1 und den folgenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß bei im Querschnitt runder Durchflußöffnung (4) der Schieberplatte (2) das Mündungsende
(18) des Zungenteils (3) zur gegenüberliegenden öffnungswand gegenprofiliert ist.
10. Platteneinheit nach Anspruch 1 und den folgenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchflußöffnung (4) den Querschnitt eines Drei- oder Vierecks hat und an
wenigstens einer der Seiten des Eckes das Mündungsende (18) eines Zungenteils (3)
steht.
11. Platteneinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten einer eckigen Durchflußöffnung (4) je ein Zungenteil (3) vorgesehen ist.