[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine flache Bildwiedergabevorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der Veröffentlichung "Der flache Fernsehbildschirm" in der Funkschau 1980, Heft
10, SS. 63 bis 66, Bild 2, ist eine derartige flache Bildwiedergabevorrichtung bekannt.
Diese weist eine auf der Innenseite phosphorbeschichtete Frontplatte aus Glas, eine
digital adressierbare Steueranordnung zur Formung und Modulation des Elektronenstromes,
eine einen gleichmäßigen Elektronenstrom in Richtung der Steueranordnung sendende
flächenhafte Kathode und eine rückwärtige Metallabkapselung auf, um die gesamte Anordnung
unter Vakuum abzuschließen. Die Kathode ist dabei aus einer periodischen Anordnung
von mit Oxid überzogenen Heizdrähten aufgebaut. Die Metallabkapselung dient dabei
als Gegenelektrode und in einer Ebene zwischen dieser Gegenelektrode und den Heizdrähten
ist eine periodische Anordnung von Feldformerelektroden vorhanden.
[0003] Diese flächenhafte Kathode benötigt eine große Heizleistung, da die Kathode jederzeit
die maximale Stromdichte für die Spitzenhelligkeit zu leisten hat, obwohl davon in
der meisten Zeit nur ein Bruchteil benötigt wird. Diese statische Betriebsweise schadet
den mit Oxid beschichteten Heizdrähten und läßt keine lange Lebensdauer erwarten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde für eine flache Bildwiedergabevorrichtung
eine flächenhafte Kathode anzugeben, die eine geringere Leistung benötigt und eine
gleichmäßige und hohe Helligkeit der Phosphorschicht hervorbringt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 enthalten.
[0006] Die Erfindung wird nun anhand von einem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen senkrechten Schnitt durch die flache Bildwiedergabevorrichtung und
Figur 2 eine perspektivische Darstellung eines Teiles der flachen Bildwiedergabevorrichtung.
[0007] In Figur 1 ist von der flachen Bildwiedergabevorrichtung in einem senkrechten Schnitt
nur ein Teilstück dargestellt. Die Frontplatte 1 bildet mit der auf ihrer Rückseite
angeordneten Wanne 2 ein geschlossenes Gehäuse, welches evakuiert ist. Auf der Innenseite
der Frontplatte ist eine Beschichtung aus Phosphor vorhanden, von der nur sechs Bildpunkte
3 dargestellt sind. Mit Abstand von der Frontplatte 1 ist eine Steueranordnung 4
vorgesehen, auf die hier im einzelnen nicht eingegangen wird. Darauf folgt eine Zuganode
5, die entsprechend den Bildpunkten auf der Frontplatte 1 gelocht ist. Auf der Innenseite
der Wanne 2 ist eine segmentierte Gegenelektrode 6 aufgebracht. Die Segmente der
Gegenelektrode 6 verlaufen senkrecht zur Längsausdehnung der Heizdrähte 7 und ihre
Anzahl ist proportional zur Anzahl der Bildpunkte 3 in einer Zeile. Davor befinden
sich in einer periodischen Anordnung mit Oxid beschichtete Heizdrähte 7. Die Heizdrähte
7 liegen alle in einer Ebene parallel zur Gegenelektrode 6. Die Längsausdehnung der
Heizdrähte 7 verläuft senkrecht zur Zeichenebene. In weiteren Ebenen zwischen den
Heizdrähten 7 und der Zuganode 5 sind Fokussierdrähte 8, Ziehdrähte 9 bzw. Formdrähte
10 vorhanden. Alle Heizdrähte 7, Fokussierdrähte 8, Ziehdrähte 9 und Formdrähte 10
verlaufen zueinander parallel.
[0008] Mit dem in Figur 1 dargestellten Aufbau kann man eine flächenhafte Kathode für eine
flache Bildwiedergabevorrichtung simulieren. Dazu sei angenommen, daß die segmentierte
Gegenelektrode 6 und die Heizdrähte 7 auf einem Potential von 0 Volt liegen. Hierzu
werden die Heizdrähte 7 nur für die Zeit des Zeilenrücklaufes bestromt und emittieren
dann in der Zeit des Zeilenhinlaufes Elektronen. Die Bestromung der Heizdrähte kann
auch nur während der Bildwechselzeit erfolgen. An den Ziehdrähten 9 liegt eine positive
Spannung im Bereich von 150 bis 500 V, wodurch die Elektronen in Richtung der Ziehdrähte
9 beschleunigt werden. An der nachfolgenden Zuganode 5 liegt eine positive Spannung
im Bereich von 5 bis 40 V, so daß ein bestimmtes Bremsfeld aufgebaut wird und die
ELektronen beim Durchgang durch die Löcher der Zuganode 5 eine geringe Geschwindigkeit
aufweisen. An den Fokussierdrähten 8 liegt eine negative Spannung mit einem Absolutwert
von etwa einem Drittel der an den Ziehdrähten 9 liegenden Spannung. Dadurch wird die
aus den Heizdrähten 7 ausgetretene Wolke der Elektronen, wie in Figur 1 am zweiten
von links gezeichneten Heizdraht dargestellt, geformt. Dieser blattförmige Elektronenstrahl
tritt durch die zeilenweise angeordneten Löcher in der Zuganode 5 und durch die Steueranordnung
4 und trifft danach auf die in einer Zeile liegenden Bildpunkte 3. Die Helligkeitsmodulation
der einzelnen Bildpunkte in dieser Zeile wird später anhand der Figur 2 erklärt. Zur
weiteren Formung der Elektronenwolke liegt an den Formdrähten 10 eine Spannung an,
die gegenüber der Spannung an den Ziehdrähten 9 negativ ist und beispielsweise -40
V beträgt.
[0009] Zusätzlich zur negativen Spannung an den Fokussierdrähten 8 werden diese und/oder
die Formdrähte 10 mit Ablenkspannungen beaufschlagt, die sich derart verändern, daß
der blattförmige Elektronenstrahl jedes Heizdrahtes 7 nacheinander auf aufeinanderfolgende
Zeilen trifft. Hierdurch ist es möglich, nur aus jeweils einem Heizdraht Elektronen
zu ziehen und die Elektronenemmission aus den anderen Heizdrähten zu sperren. Dies
wird dadurch erreicht, daß nur die zum jeweiligen Heizdraht gehörenden Ziehdrähte
mit der positiven Spannung versorgt werden und die anderen Ziehdrähte auf Nullpotential
liegen. Ist die letzte Zeile im Bereich des jeweiligen Heizdrahtes 7 erreicht, so
wird auf den nächstfolgenden Heizdraht 7 umgeschaltet. Die Ablenkspannung an den
Fokussierdrähten 8 wird nun so verändert, daß der jetzt erzeugte blattförmige Elektronenstrahl
die für diesen Heizdraht 7 erste Zeile trifft. Die Weiterschaltung des Elektronenstrahles
erfolgt von Zeile zu Zeile wie beschrieben. Durch die Entnahme von Elektronen aus
jeweils nur einem Heizdraht 7 wird eine sehr große Reduzierung der Verlustleistung
erreicht. Durch die impulsförmige Bestromung des jeweils eingeschalteten Heizdrahtes
wird die Potentialfreiheit der Heizdrähte während der Bildwiedergabe erreicht.
[0010] In Figur 2 ist in perspektivischer Darstellung ein Ausschnitt aus dem anhand der
Figur 1 beschriebenen Kathodenaufbau dargestellt. Für gleiche Teile sind gleiche
Bezugszeichen verwendet. In dieser Figur sind die einzelnen Segmente 6a, 6b, 6c,
6d und 6e der Gegenelektrode 6 deutlich zu erkennen. Der untere der beiden Heizdrähte
7 soll aktiviert sein und emittiert deswegen Elektronen, die zur gelochten Zuganode
5 fliegen. In der Zuganode 5 sind nur zwei Zeilen mit Löchern 3 dargestellt. Im in
Figur 2 dargestellten Beispiel fliegen die vom Heizdraht 7 emittierten Elektronen
nur durch die Löcher der oberen Zeile. Die Löcher in der unteren Zeile sind deswegen
alle schwarz dargestellt. An den Segmenten 6a und 6d der Gegenelektrode liegt ein
Potential von 0 V an. An die Segmente 6b, 6c und 6e ist eine Spannung von -10 V angelegt
worden. Infolge dessen werden in den diesen Segmenten gegenüberliegenden Bereichen
des Heizdrahtes 7 keine Elektronen emittiert. Lediglich aus den den Segmenten 6a
und 6d gegenüberliegenden Bereichen des Heizdraht 7 können Elektronen austreten und
durch die entsprechenden Löcher 3a, 3d in der Zuganode 5 fliegen. Diese Löcher 3a
und 3d in der Figur 2 sind hell gezeichnet, während die anderen Löcher 3 in der gleichen
Zeile schwarz markiert sind, weil keine Elektronen hindurchtreten. Entsprechend dem
Elektronendurchtritt durch die ausgewählten Löcher in der jeweiligen Zeile in der
Zuganode 5 leuchten die entsprechenden Bildpunkte auf der Frontplatte auf.
[0011] Wählt man für die Spannung an den Segmenten der Gegenelektroden 6 Werte zwischen
0 V und -50 V, so kann damit eine Helligkeitssteuerung der Bildpunkte erfolgen. Da
diese Steuerung der Helligkeit der Bildpunkte direkt auf die Emission der Heizdrähte
einwirkt, ergibt sich ein dynamischer Betrieb der Emmission der Heizdrähte. Gegenüber
dem statischen Betrieb mit immer maximaler Emmission gemäß dem Stand der Technik ist
dies ein Zustand, der den mit Oxid beschichteten Heizdrähten angepaßt ist und in dem
sie eine lange Lebensdauer zeigen.
[0012] Der Abstand zwischen den Heizdrähten 7 und der Gegenelektrode 6 sollte so groß wie
möglich gewählt werden, damit eine Lageänderung der Heizdrähte den geringst möglichen
Einfluß zeigt. Je größer dieser Abstand ist, um so größer muß auch der Absolutwert
der negativen Spannung an der Gegenelektrode sein
1. Flache unter Vakuum abgeschlossene Bildwiedergabevorrichtung mit einer phosphorbeschichteten
Frontplatte aus Glas und einer Wanne als Rückseite, in der vor einer Gegenelektrode
eine Kathode aus einer periodischen Anordnung von Heizdrähten angeordnet und eine
Steueranordnung zwischen der Kathode und der Frontplatte vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Heizdrähten (7) und der Steueranordnung (4) aufeinanderfolgend
mindestens je eine Ebene aus Fokussierdrähten (8) und Ziehdrähten (9) sowie eine
entsprechend den Bildpunkten (3) auf der Frontplatte (1) gelochte Zuganode (5) vorhanden
ist.
2. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Ebene der Ziehdrähte (9) und der Zuganode (5) eine Ebene aus Formdrähten
(10) vorhanden ist.
3. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längsachsen der Heiz- (7), Fokussier- (8), Zieh- (9) und Formdrähte (10) parallel
verlaufen.
4. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenelektrode (6) senkrecht zur Längsausdehnung der Heizdrähte (7) ver laufende
Segmente aufweist, deren Zahl der Anzahl der Bildpunkte (3) in einer Zeile proportional
ist.
5. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizdrähte (7) auf Nullpotential liegen, an den Ziehdrähten (9) eine positive
Spannung zwischen 150 und 500 V, an der Zuganode (5) eine positive Spannung zwischen
5 bis 40 V und an den Fokussierdrähten (8) eine negative Spannung mit einem Absolutwert
von etwa einem Drittel der Spannung der Ziehdrähte (9) liegt.
6. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Formdrähten (10) eine gegenüber der Spannung an den Ziehdrähten (9) negative
Spannung anliegt.
7. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der negativen Spannung an den Fokussierdrähten (8) und/oder der Spannung an den
Formdrähten (10) Ablenkspannungen überlagert sind.
8. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
fortschreitend mit der anzuzeigenden Zeile jeweils in der Weise nur aus einem Heizdraht
(7) Strom entnommen wird, daß nur die beiden benachbarten Ziehdrähte (9) eingeschaltet
sind.
9. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizdrähte (7) nur während der Zeilenrücklaufzeit oder Bildwechselzeit bestromt sind.
10. Flache Bildwiedergabevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Segmenten je nach Helligkeit des betreffenden Bildpunktes in der Zeile eine
Spannung zwischen Null und minus 50V anliegt.