[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Sensor mit einer wenigstens in ihrem
Randbereich an einem Stützkörper befestigten Polymerfolie, die wenigstens in einem
Teilbereich piezoelektrisch aktiviert ist, der mit Elektroden elektrisch gekoppelt
ist.
[0002] Bei der Bestimmung der Eigenschaften eines in einem schalltragenden Medium, beispielsweise
Wasser, herrschenden Ultraschallfeldes werden sogenannte Miniatur- oder Membran-Hydrophone
verwendet. Die dreidimensionale Verteilung der Schalldruckamplitude des Ultraschallfeldes
wird dadurch ermittelt, daß der an jeweils verschiedenen Orten in einer Meßwanne herrschende
Schalldruck mit einem derartigen Hydrophon gemessen wird.
[0003] Aus "Ultrasonics, September 1981, Seiten 213 bis 216" ist ein Miniatur-Hydrophon
bekannt, bei dem eine an ihren beiden Flachseiten mit Elektroden versehene piezoaktive
Folie aus Polyvinylidenfluorid PVDF mit einer Dicke von 25 µm auf die Stirnfläche
eines Edelstahlrohres elektrisch isoliert aufgespannt ist. Der Durchmesser der Folie
beträgt etwa 1 mm. Auf der Innenseite der Folie ist ein Platindraht angebracht, der
mit dem Innenleiter eines Koaxialkabels verbunden ist. Dieser Platindraht wird von
einem, das Innere des Edelstahlrohres ausfüllenden Backing gestützt. Die Außenseite
der Folie ist mit dem Edelstahlrohr elektrisch kontaktiert und mit der Abschirmung
des Koaxialkabels verbunden.
[0004] In "Ultrasonics, Mai 1980, Seiten 123 bis 126" ist ein Membran-Hydrophon offenbart,
bei dem eine Folie aus Polyvinylidenfluorid PVDF mit einer Dicke von 25 µm zwischen
zwei als Stützkörper dienende Metallringe aufgespannt ist. Dadurch wird eine Membran
mit einem Inendurchmesser von etwa 100 mm gebildet. Die Oberflächen der Membran sind
in einem kleinen zentralen Bereich mit einander gegenüberliegenden kreisscheibenförmigen
Elektroden versehen, deren Durchmesser beispielsweise 4 mm beträgt. Zwischen diesen
Elektroden befindet sich der polarisierte, piezoelektrisch aktive Bereich der Membran.
Von den kreisscheibenförmigen Elektroden führen als Metallfilme auf die Oberflächen
der Membran aufgebrachte Anschlußleiter zum Rand der Membran und werden dort mit Hilfe
eines Leitklebers mit einem Koaxialkabel kontaktiert.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil derartiger Hydrophone besteht darin, daß die akustische
Impedanz ihrer piezoelektrischen Elemente der akustischen Impedanz von Wasser besser
angepaßt ist, als es bei Verwendung eines piezokeramischen Materials der Fall wäre.
Dies ergibt gegenüber piezokeramischen Sensoren sowohl eine erhöhte Frequenzbandbreite
als auch eine verringerte störende Beeinflussung des Ultraschallfeldes am Meßort.
[0006] Mit derartigen Hydrophonen lassen sich jedoch keine Ultraschall-Stoßwellen, deren
Druckamplituden im Bereich von etwa 10⁸ Pa liegen, messen. Derartige Stoßwellen
mit sehr steilen Pulsflanken, deren Anstiegszeiten 1 µs unterschreiten, führen bei
den bekannten Hydrophonen zu einer durch Kavitationseffekte verur sachten mechanischen
Zerstörung der im piezoelektrisch aktiven Bereich der PVDF-Folie aufgebrachten metallischen
Elektroden. Solche Stoßwellen treten beispielsweise im Fokusbereich von Lithotriptern
auf, bei denen eine fokussierte Ultraschall-Stoßwelle zur Zerstörung von Konkrementen,
beispielsweise Nierensteinen in der Niere eines Patienten, verwendet wird. Sowohl
bei der Entwicklung, als auch bei der routinemäßigen Überwachung derartiger Geräte
ist es erforderlich, die Eigenschaften der Stoßwelle im Fokusbereich zu bestimmen.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschallsensor anzugeben,
dessen piezoelektrisches Element aus einem Polymer besteht und der auch bei Messung
von energiereichen Ultraschall-Stoßwellen verwendet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs
1. Die im piezoelektrisch aktiven Bereich der Polymerfolie durch eine Ultraschallwelle
verursachten Oberflächenladungsschwingungen werden über das die Polymerfolie umgebende
Medium zu den außerhalb des dem piezoelektrisch aktiven Bereich der Polymerfolie zugeordneten
Oberflächenbereiches der Polymerfolie angeordneten Elektroden elektrisch gekoppelt.
Der piezoelektrisch aktive zentrale Bereich der Polymerfolie kann somit im Fokusbereich
einer fokussierten Ultraschall-Stoßwelle angeordnet sein, da im sensitiven Bereich
der Polymerfolie keine mechanisch instabile elektrisch leitfähige Schicht vorhanden
ist.
[0009] Die Erfindung beruht teilweise auf der Erkenntnis, daß durch die Verwendung eines
piezoelektrischen Polymers mit einer gegenüber piezokeramischen Werkstoffen relativ
geringen Dielektrizitätskonstante eine rein kapazitive Kopplung ohne hohe Signalverluste
möglich wird. Die Elektroden können dementsprechend vom piezoelektrisch aktiven Bereich
der Polymerfolie räumlich getrennt sowohl auf der Folie selbst als auch außerhalb
der Folie beispielsweise am Stützkörper befestigt sein. Die Elektroden sind dabei
in vorteilhafter Weise so gestaltet, daß ihre gegenseitige Kapazität möglichst klein
gegenüber den Koppelkapazitäten ist, um die durch parasitäre Kapazitäten auftretenden
Signalverluste zu verringern. Eine der Elektroden ist mit der elektrischen Masse des
Systems verbunden. Da eine hohe Koppelkapazität mit einem hohen elektrischen Nutzsignal
einhergeht, ist es vorteilhaft, wenn die Koppelkapazitäten zu den Elektroden möglichst
groß sind. Da in der Regel während der Messung die Umgebung des Ultraschall-Sensors
annähernd auf Massepotential liegt, kann insbesondere die Koppelkapazität des piezoelektrisch
aktiven Bereiches nach Masse durch geeignete konstruktive Maßnahmen erhöht werden,
ohne daß zusätzliche signalreduzierende parasitäre Kapazitäten entstehen. Insbesondere
kann gegenüber dem piezoelektrisch aktiven Bereich der Membran parallel zu deren
Oberfläche eine flache ebenfalls membranartige zusätzliche Masseelektrode im Ultraschallsensor
angeordnet sein. Dadurch wird der piezoelektrisch aktive Bereich besonders wirksam
kapazitiv gegen Masse gekoppelt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform sind gegenüber den beiden Flachseiten der Membran
auf den freien Stirnseiten des Stützkörpers Deckplatten angeordnet. Zwischen Deckplatte
und Membran entsteht somit eine dichte Kammer, die mit einer schalltragenden Flüssig
keit gefüllt ist. Dies hat den Vorteil, daß die im Inneren der Kammer befindliche
Flüssigkeit nicht im Austausch mit der das Hydrophon umgebenden Flüssigkeit steht.
Durch diese Maßnahme wird sowohl die Reproduzierbarkeit der Messungen erhöht als auch
die Möglichkeit geschaffen, das zur akustischen Kopplung verwendete Medium in diesen
Kammern des Membran-Hydrophons unabhängig vom akustischen Trägermedium in der Meßwanne
zu wählen. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die in den beiden
Hohlräumen befindliche Flüssigkeit ein Elektrolyt.
[0011] Die Polarisation der Polymerfolie erfolgt in vorteilhafter Weise dadurch, daß diese
zwischen beweglich angeordneten, mit einer Hochspannung verbundenen einander gegenüberliegenden
Elektroden eingeklemmt wird. Die geometrische Gestalt der Stirnfläche dieser Elektroden
bestimmt somit die geometrische Form des piezoelektrisch aktiven Bereichs der Polymerfolie.
[0012] Insbesondere ist es von Vorteil, Elektroden zur Polarisation zu verwenden, deren
Stirnflächen mit einem elektrisch leitfähigen, elastischen Stempel versehen sind.
[0013] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in deren
Figur 1 ein Ultraschall-Sensor gemäß der Erfindung schematisch im Schnitt dargestellt
ist. In
Figur 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des Randbereichs des Ultraschall-Sensors
ebenfalls im Schnitt dargestellt und
Figur 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Anordnung der Elektroden auf den Flachseiten
der Polymerfolie in einer Draufsicht und
Figur 4 zeigt einen Ultraschall-Sensor mit einer besonders vorteilhaft gestalteten
Masselektrode im Schnitt. In
Figur 5 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines geschlossenen Ultraschall-Sensors
im Schnitt dargestellt.
Figur 6 zeigt eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ultraschall-Sensors,
bei der die Elektroden außerhalb der Polymerfolie angeordnet sind und in
Figur 7 ist ein vorteilhaftes Verfahren zur Polarisation der Polymerfolie veranschaulicht.
[0014] Gemäß Figur 1 enthält ein Ultraschall-Sensor 2 eine beispielsweise kreisscheibenförmige
Polymerfolie 4, die zwischen zwei beispielsweise ringförmige Stützkörper 6 straff
eingespannt ist und eine Membran 40 bildet. Die Polymerfolie besteht aus einem semikristallinen
Polymer, beispielsweise Polyvinylfluorid PVF oder einem Copolymer von Vinylfluorid
mit Tetrafluorethylen oder Trifluorethylen, insbesondere biaxial gereckten Polyvinylidenfluorid
PVDF. Die Polymerfolie 4 ist in einem zentralen Bereich 42 polarisiert und piezoelektrisch
aktiv. Der piezoelektrisch aktive Bereich 42 ist von einem piezoelektrisch inaktiven
Bereich 44 umgeben. Der Durchmesser d des beispielsweise kreisscheibenförmigen, rotationssymmetrisch
um eine senkrecht zu den Flachseiten der Polymerfolie 4 verlaufende Mittelachse 22
angeordneten zentralen Bereiches 42 ist sehr viel kleiner als der Durchmesser D der
Membran 40 der Polymerfolie 4. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Durchmesser
d des polarisierten zentralen Bereiches 42 kleiner als 2 mm, insbesondere kleiner
als 1 mm. Der Durchmesser D der Membran 40 ist in vorteilhafter Weise größer als 30
mm, insbesondere größer als 50 mm zu wählen, um den Einfluß der Stützkörper 6 auf
das im zentralen Bereich 42 zu messende Schallfeld zu verringern. Die Dicke der Polymerfolie
4 beträgt zwischen 10 µm und 100 µm, insbesondere zwischen 25 µm und 50 µm. Die Polymerfolie
4 ist an der Oberfläche ihres piezoelektrisch inaktiven Bereich 44 auf ihren beiden
Flachseiten mit jeweils einer Elektrode 8 versehen. Die Elektroden 8 sind somit derart
angeordnet, daß sie vom piezoelektrisch aktiven Bereich 42 räumlich getrennt sind
und ihn nicht berühren. Die Elektroden 8 befinden sich vorzugsweise in einem äußeren
Randbereich der Polymerfolie 4, dessen Breite kleiner als 1/4, insbesondere kleiner
als 1/10 des Durchmessers der Folie ist. Die Elektroden 8 haben eine beispielsweise
ringförmige Gestalt und sind im Bereich der Membran 40 beispielsweise konzentrisch
um die Mittelachse 22 angeordnet. Die Elektroden 8 sind mit elektrischen Anschlußleitern
82 versehen, die beispielsweise in radialen Nuten 62 der Stützkörper 6 zum zylindrischen
Außenrand des Ultraschall-Sensors 2 führen. Dort können die Anschlußleiter 82 beispielsweise
mit einem Koaxialkabel verbunden werden, das die elektrischen Signale an eine weiterverarbeitende
Elektronik, beispielsweise einen ladungsempfindlichen Verstärker, weiterleitet. Insbesondere
ist einer der beiden Anschlußleiter 82 mit der elektrischen Masse verbunden.
[0015] Die Eigenschaften des Ultraschallfeldes eines für medizinische Zwecke verwendeten
Ultraschallsenders werden in der Regel in einem mit einer schalltragenden Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, gefüllten Becken gemessen. Der Ultraschall-Sensor 2 ist somit
während der Messung von Wasser 10 umgeben.Die durch das Ultraschallfeld auf die Polymerfolie
4 einwirkenden Druck kräfte erzeugen im piezoelektrisch aktiven zentralen Bereich
42 hochfrequente Oberflächenladungsschwingungen. Der piezoelektrisch aktive Bereich
42 ist von den Elektroden 8 bei Verwendung reinen Wassers hochohmig getrennt. Wegen
der hohen relativen Dielektrizitätszahl ε
r = 81 von Wasser koppeln jedoch diese Ladungsschwingungen kapazitiv über das als Dielektrikum
wirkende Wasser auf die Elektroden 8 über. Da die signalaufnehmenden Elektroden 8
am äußeren Rand des Membranbereiches der Polymerfolie 4 angeordnet sind, können im
zentralen Bereich 40 sehr hohe Schalldruckamplituden reproduzierbar gemessen werden,
ohne daß die Gefahr einer mechanischen Zerstörung und eines Abplatzens der Elektroden
8 von der Polymerfolie 4 auftritt.
[0016] Entsprechend Figur 2 können sich die Elektroden 8 auch in den Bereich der Polymerfolie
4 erstrecken, der zwischen den Stützkörpern 6 eingeklemmt ist. Die Nuten 64, in denen
die Anschlußleiter 82 verlaufen, müssen sich somit nicht mehr bis zum Innenrand der
Stützkörper 6 erstrecken.
[0017] In der vorteilhaften Ausführungsform gemäß Figur 3 sind die beiden Flachseiten der
Polymerfolie 4 jeweils mit einer annähernd halbringförmigen Elektrode 86 bzw. 87 versehen.
Die beiden Elektroden 86 und 87 sind derart angeordnet, daß sie sich nicht überlappen.
Die zwischen den Elektroden 86 und 87 auftretende parasitäre Kapazität, die eine Verminderung
des elektrischen Nutzsignals verursacht, wird dadurch verringert. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Ultraschall-Sensor auch zum Messen von Ultraschallfeldern
eingesetzt werden soll, die in der medizinischen Diagnostik verwendet werden.
[0018] Gemäß Figur 4 ist einer der beiden Stützkörper 6 an seiner, der Polymerfolie 4 abgewandten
Flachseite mit einer Masseelektrode 12 versehen. Diese Masseelektrode 12 ist gemeinsam
mit derjenigen Elektrode 8, die sich im Gebiet zwischen der Masselektrode 12 und der
Polymerfolie 4 befindet, mit der elektrischen Masse verbunden. Dadurch wird die Koppelkapazität
des piezoelektrisch aktiven Bereiches 42 nach Masse und somit das an den Eingängen
eines Verstärkers 26 anliegende elektrische Signal vergrößert. Die Masselektrode 12
besteht in einer vorteilhaften Ausführungsform aus einer Edelstahlfolie, deren Dicke
weniger als 100 µm, insbesondere zwischen 10 µm und 20 µm beträgt. In einer besonders
vorteilhaften Ausführungsform ist die Masseelektrode 12 ein dünnes Metallgitter, dessen
Dicke ebenfalls kleiner als 100 µm ist. Dadurch wird der störende Einfluß der Masseelektrode
12 auf das Ultraschallfeld verringert. Die zwischen Masseelektrode 12 und Polymerfolie
4 befindliche Elektrode 8 kann in einer besonders bevorzugten, vereinfachten Ausführungsform
auch entfallen, da die Masseelektrode 12 die Funktion dieser Elektrode 8 übernimmt.
[0019] Entsprechend der Ausführungsform gemäß Figur 5 sind die Stützkörper 6 an ihren der
Polymerfolie 4 abgewandten Flachseiten jeweils mit einer Deckplatte 122 bzw. 124 versehen.
Zwischen dem Membranbereich 40 der Polymerfolie 4 und den Deckplatten 122 und 124
entsteht somit jeweils eine dichte Kammer 100. In einer vorteilhaften Ausführungsform
bestehen diese Deckplatten 122 und 124 aus einem Kunststoff, beispielsweise Polystyrol
PS oder Polymethacrylsäuremethylester PMMA, welcher der außerhalb der Kammer 100
befindlichen schalltragenden Flüssigkeit weitgehend akustisch angepaßt und dessen
Einfluß auf das zu messende Schallfeld gering ist. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform bestehen die Deckplatten 122 und 124 aus Polymethylpenten, PMP, dessen
akustische Impedanz nahezu gleich der akustischen Impedanz von Wasser ist. Insbesondere
können die Deckplatten 122 und 124 auch aus einer Polymerfolie bestehen, deren Dicke
vorzugsweise kleiner als 100 µm ist. Die Kammern 100 sind gegenüber dem Außenraum
dicht verschlossen und sind durch die Polymerfolie 4 voneinander getrennt. Dazu sind
die Nuten 62 in denen die Anschlußleiter 82 verlaufen, beispielsweise mit einem Klebstoff
84 teilweise vergossen oder es ist eine Ausführungsform gemäß Figur 2 vorgesehen,
bei der die Nuten nicht bis zum Innenrand der Stützkörper 6 führen. Die Kammern 100
sind mit einer schalltragenden Flüssigkeit gefüllt. Als Flüssigkeit kann beispielsweise
Wasser vorgesehen sein, bei dem die Signalkopplung vom piezoelektrisch aktiven zentralen
Bereich 42 zu den Kontaktelektroden 8 im wesentlichen kapazitiv erfolgt. In einer
besonderen Ausführungsform sind die Kammern 100 mit einem Elektrolyten, z.B. einer
wässrigen Kochsalzlösung, gefüllt, dessen elektrische Leitfähigkeit so gewählt ist,
daß der ohmsche Widerstand zwischen den Elektroden 8 und der Oberfläche des piezoaktiven
Bereichs 42 kleiner als 1 kΩ insbesondere kleiner als 100 Ω ist. In dieser Ausführungsform
erfolgt die Kopplung des im piezoelektrisch aktiven Bereich 42 erzeugten Wechselladungssignals
auf die Elektroden 8 in erster Näherung über den durch die Flüssigkeit gebildeten
Serienwiderstand. Wenigstens die Oberfläche der Elektroden 8 besteht in vorteilhafter
Weise aus einem edelmetallischen Werkstoff, beispielsweise Gold Au oder Platin Pt.
[0020] Eine der Deckplatten 122 und 124 kann in einer besonderen Ausführungsform auch aus
einem elektrisch leitfähigen Werkstoff, beispielsweise einer Edelstahlfolie oder
einem elektrisch leitfähigen Kunststoff bestehen und mit der elektrischen Masse verbunden
sein. Dadurch wird die Koppelkapazität des piezoelektrisch aktiven Bereichs 42 nach
Masse vergrößert und das elektrische Ausgangssignal entsprechend erhöht. Besteht eine
der Deckplatte 122 und 124 aus einem metallischen Werkstoff, so ist der Ultraschall-Sensor
2 bei einer Messung in vorteilhafter Weise so im Schallfeld eines Ultraschall-Senders
einzusetzen, daß sich diese Deckplatte auf der dem Ultraschall-Sender abgewandten
Seite des Ultraschall-Sensors 2 befindet.
[0021] Bei einem besonders vorteilhaften Ultraschall-Sensor 24 gemäß Figur 6 ist eine kreisscheibenförmige
Polymerfolie 4 an einem rotationssymmetrischen Stützkörper 6 befestigt, der beispielsweise
an seiner Innenwand mit einer ringförmigen Ausnehmung versehen ist, die sich bis zu
den der Polymerfolie 4 abgewandten Stirnseiten der Stützkörper 6 erstreckt. In diese
Ausnehmung ist jeweils eine ebenfalls ringförmige Elektrode 88 eingeschoben und mit
einem am Stützkörper 6 befestigten Halteflansch 66 fixiert. Die Elektroden 88 sind
beispielsweise metallische Ringe deren Wandstärke weniger als 1 mm, betragen kann.
Die Elektroden 88 bestehen beispielsweise aus Edelstahl oder aus Messing, das zum
Schutz vor den korrosiven Eigenschaften des umgebenden Mediums beispielsweise mit
einer Platinschutzschicht versehen ist. Von den Elektroden 88 führen Anschlußleiter
82 über Nuten 68 des Stützkörpers 6 zu seinem zylindrischen Außenrand.
[0022] In dieser besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Polymerfolie 4 somit nicht
mehr mit Elektroden beschichtet. Dies hat den Vorteil, daß der Ultraschall-Sensor
24 auch in seinen linearen Dimensionen erheblich verkleinert werden kann, da sich
in dieser Ausführungsform die Elektroden 88 auch in unmittelbarer Nähe des Fokus
einer Ultraschall-Stoßwelle befinden können, ohne daß die Gefahr einer Zerstörung
der Elektroden 88 besteht. Eine derartige Miniaturisierung des Ultraschall-Sensors
24 hat den Vorteil, daß die Koppelkapazitäten des piezoelektrisch aktiven Bereiches
42 zu den Elektroden 88 durch eine Verringerung des gegenseitigen Abstandes vergrößert
werden und somit die Empfindlichkeit des Ultraschall-Sensors 24 erhöht wird.
[0023] Auch in der Ausführungsform nach Figur 6 kann der Ultraschall-Sensor 24 mit einer
Masseelektrode entsprechend Figur 4 oder mit Deckplatten entsprechend Figur 5 versehen
sein.
[0024] Gemäß Figur 7 befindet sich eine Polymerfolie 4 zwischen zwei einander gegenüberliegenden
beweglich angeordneten Elektroden 14 einer Hochspannungsquelle 16. Die einander gegenüberliegenden
Elektroden 14 sind in einem, dem piezoelektrisch zu aktivierenden Teilbereich 42
zugeordneten Oberflächenbereich der Polymerfolie 4 an die Polymerfolie 4 angelegt.
Entsprechend der geometrischen Gestalt der Stirnflächen der Elektroden 14 wird dann
durch Anlegen der Hochspannung 16 der definierte Teilbereich 42 der Polymerfolie 4
polarisiert und piezoelektrisch aktiviert. Zur Polarisation eines definierten Teilbereiches
42 der Polymerfolie 4 ist es somit nicht erforderlich, dessen Oberfläche vorher mit
geometrisch entsprechend gestalteten metallischen Elektroden zu beschichten. Die zur
Aktivierung der Polymerfolie 4 erforderlichen weiteren Verfahrensschritte sind beispielsweise
der Druckschrift "J.Acoust.Soc. Am." Vol. 69, No. 3, März 1981 auf Seite 854 zu entnehmen.
[0025] Die Elektroden 14 können in einer vorteilhaften Ausgestaltung an ihren Stirnflächen
auch mit einem elektrisch leitfähigen elastischen Stempel 18, der beispielsweise
aus einem leitfähigen Polymer oder aus Leitgummi besteht, versehen sein. Die Polymerfolie
4 kann dann fest zwischen diese elastischen Stempel 18 eingeklemmt werden, ohne daß
die Gefahr einer mechanischen Zerstörung der Polymerfolie 4 besteht. Außerdem ist
selbst dann, wenn die Stirnflächen der Elektroden 14 zueinander nicht exakt parallel
verlaufen, gewährleistet, daß die Stempel 18 auf ihrer gesamten Stirnfläche die Polymerfolie
4 berühren. Durch diese Maßnahme kann somit die Homogenität in den piezoelektrischen
Eigenchaften des polarisierten Bereiches 42 der Polymerfolie 4 erhöht werden.
1. Ultraschall-Sensor mit einer wenigstens in ihrem Randbereich an einem Stützkörper
befestigten Polymerfolie, die wenigstens in einem Teilbereich piezoelektrisch aktiviert
ist, der mit Elektroden elektrisch gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (8) räumlich getrennt vom piezoelektrisch aktiven Bereich (42)
angeordnet sind.
2. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des piezoelektrisch aktiven Bereiches (42) kleiner als die Gesamtfläche
des eine Membran (40) bildenden Teils der Polymerfolie (4) ist.
3. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (8) auf den Flachseiten der Polymerfolie (4) wenigstens teilweise
im Oberflächenbereich der Membran (40) angeordnet sind.
4. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine kreisscheibenförmige Membran (40) vorgesehen ist, die in ihrem äußeren
Randbereich mit kreisringförmigen Elektroden (8) versehen ist, die konzentrisch um
einen zentralen kreisscheibenförmigen piezoelektrisch aktiven Bereich (42) angeordnet
sind.
5. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die auf den einander gegenüberliegenden Flachseiten der Polymerfolie (4)
angeordneten Elektroden (86, 87) nicht überlappen.
6. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Elektroden (88) vorgesehen sind, die von der Polymerfolie (4) räumlich getrennt
angeordnet sind.
7. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer kreisscheibenförmigen Polymerfolie (4) ringförmige Elektroden (88)
vorgesehen sind, die am Stützkörper (6) angeordnet sind.
8. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber einer der beiden Flachseiten der Membran (40) auf der der Membran
(40) abgewandten Stirnseite des Stützkörpers (6) eine kreisscheibenförmige Masseelektrode
(12) angeordnet ist.
9. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Masseelektrode (12) ein Metallgitter ist.
10. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber den beiden Flachseiten der Membran (40) auf den freien Stirnseiten
des Stützkörpers (6) jeweils eine Deckplatte (122, 124) angeordnet ist und daß zwischen
Deckplatte (122, 124) und Membran (40) jeweils eine dichte Kammer (100) gebildet wird,
die mit einer schalltragenden Flüssigkeit gefüllt ist.
11. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die schalltragende Flüssigkeit ein Elektrolyt ist.
12. Verfahren zum Herstellen einer wenigstens in einem Teilbereich (42) mittels eines
elektrischen Feldes piezoelektrisch aktivierten Polymerfolie (4), dadurch gekennzeichnet, daß zur Polarisation dieses Bereiches (42) beweglich angeordnete, mit einer Hochspannungsquelle
(16) verbundene Elektroden (14) vorgesehen sind, deren sich gegenüberliegende Stirnflächen
in einem, dem Bereich (42) zugeordneten Oberflächenbereich an die Polymerfolie (4)
angelegt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Elektroden (14) jeweils mit
einem elektrisch leitfähigen elastischen Stempel (18) versehen werden.