(19)
(11) EP 0 228 027 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.07.1987  Patentblatt  1987/28

(21) Anmeldenummer: 86117548.7

(22) Anmeldetag:  17.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 47/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.12.1985 DE 3546241

(71) Anmelder: Mauer GmbH
D-42579 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Mauer, Günter
    D-5628 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Götz, Friedrich, Dipl.-Phys. 
Tulpenweg 15
42579 Heiligenhaus
42579 Heiligenhaus (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloss


    (57) Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß mit codierbarem Freigabebefehl und einer Handhabe zur Betätigung des Riegels, dessen Gehäuse (1) in einer großen, vorderseitigen Aussparung den Riegel (11) und mindestens ein Schließwerk aufnimmt.
    Aufgabe der Erfindung ist es, Volumen und Erregerleistung zu verkleinern, um einen preiswerten Batteriebetrieb zu ermöglichen.
    Dies gelingt dadurch, daß in einer rückseitigen Öffnung (1a) des Gehäuses (1) ein Elektromagnet (8) gelagert ist, dessen Anker (7a) auf einem mit Steuerschlitz (7b) versehenen Sperrhebel (7) sitzt, daß der Anker (7a) infolge der Kraft einer Feder (12) an dem Joch des Elektromagneten (8) anliegt, daß der Sperrhebel (7) auf einem Sperrschieber (6) schwenkbar gelagert ist und daß ein von der Handhabe betätigter Steuer­dorn (10) bei nicht erregtem Elektromagneten (8) den Sperr­hebel (7) um seine Achse verschwenkt, bis dieser Steuerdorn (10) gegen eine Sperrnase (6b) des Sperrschiebers (6) läuft.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß mit codierbarem Freigabebefehl und einer Handhabe zur Betätigung des Riegels, dessen Gehäuse in einer großen, vorderseitigen Aussparung den Riegel und mindestens ein Schließwerk aufnimmt. Derartige Schlösser sind in mehreren Ausführungsformen bekannt geworden.

    [0002] Bei Bankschließfachanlagen werden Schlösser benutzt, die beispielsweise mit sechs oder sieben Zuhaltungen ausgerüstet sind. Der Kunde, also der Bankfachmieter, verfügt allein über den dazugehörigen Schlüssel. Um aber den Mißbrauch mit entwendeten oder gefundenen Schlüsseln zu verhindern, ist jedes Schloß zusätzlich mit einem Elektromagneten ausge­rüstet, dessen Anker einen in der Riegelbahn liegenden Sperrstift betätigt. Die Erregerstromkreise der Elektro­magneten aller Schließfächer sind zu einem Überwachungspult geführt, das von einem Bankangestellten bedient wird. Er hat die Aufgabe, die Identität oder Zugangsberechtigung eines Schlüsselträgers zu überprüfen und dann das Fach durch Vor­entriegelung freizugeben.
    Bei diesen Schlössern muß der Elektromagnet eine gewisse Hubarbeit leisten, wofür ein Mindestbauvolumen erforderlich ist.

    [0003] Weiterhin sind Wertbehälterschlösser bekannt geworden, die eine Zifferntastatur zur Eingabe einer Geheimzahl aufweisen. Bei richtiger Codierung wird der Freigabebefehl auf einen Elektromagneten geschaltet, der einen Sperrstift zurück­zieht, so daß der Riegel über die Handhabe zu betätigen ist. Auch hier muß der Magnet mit einer bestimmten Mindest­leistung beaufschlagt werden, damit er den Sperrstift an­heben, also Hubarbeit leisten kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch konstruktive Maßnahmen das Bauvolumen des Magneten erheblich zu reduzie­ren und durch Verringerung der Leistung die Stromversorgung zu verbilligen.

    [0005] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, die Zusatzbauele­mente, wie Magnet, Hebel, Schieber so auszugestalten, daß sie in üblichen Schloßgehäusen herkömmlicher Bauart unter­gebracht werden können, ohne alle anderen Schloßbauteile umgestalten zu müssen.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einer rückseitigen Öffnung des Gehäuses ein Elektromagnet gelagert ist, dessen Anker auf einem mit Steuerschlitz versehenen Sperrhebel sitzt, daß der Anker infolge der Kraft einer Feder an dem Joch des Elektromagneten anliegt, daß der Sperrhebel auf einem Sperrschieber oder Steuerhebel schwenkbar gelagert ist und daß ein von der Handhabe betätigter Steuerdorn bei nicht erregtem Elektromagneten den Sperrhebel um seine Achse verschwenkt, bis dieser Steuerdorn gegen eine Sperrnase des Sperrschiebers oder Steuerhebels läuft, während bei erregtem Elektromagneten der Sperrhebel um seinen Anker verschwenkt wird und der Sperrschieber oder Steuerhebel in die Freigabe­stellung gelangt.

    [0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Fig. 1 - 13 der Zeichnung erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Rückseite eines Code-Kombi-Schlosses in Sperrstellung,

    Fig. 2 einen Sperrschieber,

    Fig. 3 einen Sperrhebel,

    Fig. 4 die Sperrstellung der Teile bei einem Öffnungs­versuch ohne Stromimpuls,

    Fig. 5 die Draufsicht in Öffnungsstellung,

    Fig. 6 die Vorderseite eins Mietfachschlosses in Schließstellung,

    Fig. 7 dieses Schloß in Öffnungsstellung,

    Fig. 8 dieses Schloß beim Öffnungsversuch ohne Stromimpuls,

    Fig. 9 Einzelteile des Schlosses,

    Fig.10 eine partielle Innenansicht,

    Fig.11 eine verkleinerte Rückansicht,

    Fig.12 ein anderes Mietfachschloß von vorn,

    Fig.13 dessen Rückseite.



    [0008] In Fig. 1 ist mit 1 die Rückseite des vorzugsweise aus Druckguß bestehenden Schloßgehäuses bezeichnet. Das Gehäuse weist 4 Befestigungslöcher 2, 3, 4, 5 auf. Eine ungefähr kreuzförmige Vertiefung la nimmt einen Sperrschieber 6 und einen Sperrhebel 7 auf. Am linken Ende des Hebels 7 ist ein Anker 7a befestigt, der dem Joch eines gehäusefesten Elek­tromagneten 8 gegenübersteht. Der zweiarmige Hebel 7 ist über einen Stift 9 auf dem Sperrschieber 6 drehbar gelagert. Eine Zugfeder 12 zieht den Hebel 7 in eine Endlage, in der der Anker 7a unmittelbar am Elektromagneten 8 anliegt. Ein Steuerdorn 10, der auf einem den Riegel 11 betätigenden Schwenkhebel sitzt, greift in Aussparungen der Teile 6 und 7 ein.

    [0009] Die genaue Form des Sperrschiebers 6 zeigt Fig. 2. Er trägt oben links den Stift 9 und weist oben rechts eine Aussparung 6a auf, die in eine Sperrnase 6b übergeht.

    [0010] Fig. 3 zeigt den Sperrhebel 7 mit dem Anker 7a, dem abgewin­kelten Steuerschlitz 7b und der Lagerbohrung 7c. Ein Be­festigungsbolzen 7d für die Zugfeder ist so angeordnet, daß die Feder den Sperrhebel 7 im Uhrzeigersinn zu drehen ver­sucht. Die Feder 12 zieht aber auch über den Stift 9 den Sperrschieber 6 in seine untere Endlage.

    [0011] Wenn man versucht, bei nicht erregtem Elektromagneten 8 den Riegel 11 über die Handhabe zurückzuziehen, dreht der Steuer­dorn 10 auf seinem Weg nach links den Sperrhebel entgegen dem Uhrzeigersinn. Drehachse ist der Stift 9. Der Anker 7a entfernt sich vom Magneten 8, bis schließlich der Steuerdorn 10 gegen die Sperrnase 6b des Sperrschiebers 6 stößt. Dieser Zustand, bei dem der Riegel nur um einen kurzen Weg zurück­gezogen ist, wird in Fig. 4 dargestellt. Sobald aber nach dem vergeblichen Versuch, den Riegel 11 zurückzuschieben, die Handhabe losgelassen wird, zieht die Feder 12 den Sperr­hebel 7 wieder gegen den Magneten 8.

    [0012] Ganz anders verhält sich das System, wenn zur öffnung des Schlosses der Elektromagnet 8 erregt wird, bevor man die Handhabe betätigt. Der Steuerdorn 10 drückt den Sperrschieber 6 und den Sperrhebel 7 nach oben, wobei der Befestigungs­bolzen des Ankers 7a zum Drehpunkt wird. Der Steuerdorn 10 gleitet an der Sperrnase 6b vorbei in die linke Endstellung und der Riegel 11 wird voll zurückgezogen. Der Elektromagnet 8 braucht dabei nur den anliegenden Anker 7a festzuhalten. Dazu benötigt er weit weniger Erregerleistung als bei einem üblichen Hubmagneten, wie er in bekannten Schlössern ver­wendet wird. Die Stellung der Teile bei geöffnetem Schloß ist in Fig. 5 dargestellt.

    [0013] Im Normalbetrieb muß der befugte Benutzer lediglich seine Codenummer eintasten und ggfl. die eingestellte Verzögerungs­zeit abwarten, um dann mit der Handhabe den Riegel zurück­ziehen zu können.

    [0014] Um das Schloß zu verriegeln, muß nur die Handhabe in Schließ­stellung gedreht werden. Dabei wandert der Steuerdorn 10 nach rechts, bis der Sperrschieber 6 nach unten fällt und der Steuerdorn 10 erneut blockiert ist.

    [0015] Für den Fall, daß die Betriebsspannung (einige Volt Gleich­spannung) ausfällt oder die Codenummer in Vergessenheit geraten ist, wird eine an sich bekannte Notöffnungseinrich­tung vorgesehen. Sie besteht aus einem nach Entfernung der Handhabe einzusetzenden Notschlüssel, einem Notriegel und einem Dorn 13 auf dem Notriegel, der sich in dem Schlitz 1b nach links unter den Anker 7aschiebt, so daß dieser Anker bei Weiterdrehung des Notschlüssels festgehalten wird und der Riegel 11 wie gewohnt zurückgezogen werden kann.

    [0016] Die Handhabe besteht aus einem Griff, einem Halm und einem einfachen Haken. Die Schloßvorderseite weist lediglich ein einziges Schlüsselloch auf. Wenn der Schloßbeschlag nach Einführung der Handhabe winkelversetzt befestigt wird, ist die Handhabe nur noch mit Werkzeug abnehmbar.

    [0017] Vor Benutzung des Notschlüssels muß also die Beschlagver­riegelung gelöst und dieser um einen Winkel von z.B. 120° gedreht werden, damit man die Handhabe abnehmen und den Not­schlüssel einführen kann.

    [0018] Der Notschlüssel weist außer dem Riegelhaken auf der einen Seite einen profilierten Bart auf der anderen Seite auf, so daß also die übliche Zahl von sechs oder sieben Zuhaltungen benutzbar ist. Die Zuhaltungen stehen aber nur in Verbindung mit dem verdeckten Notriegel, während der Hauptriegel 11 elektromagnetisch gesperrt ist.

    [0019] Das beschriebene Verriegelungssystem ist ebenso gut bei Bankschließfächern anwendbar, bei denen der Bankbeamte elektromagnetisch vorentriegelt, während der Kunde das Fach dann mit seinem Schlüssel öffnen kann. Der Kundenschlüssel ist hier ein Doppelbartschlüssel, der in ein Schließwerk mit 6 oder 7 Zuhaltungen eingreift.

    [0020] Der Begriff "Handhabe" ist so weit auszulegen, daß er außer einem Handgriff oder Drehknopf auch Schlüssel, insbesondere Doppelbartschlüssel umfaßt, die sowohl die Zuhaltungen in Öffnungsposition bringen als auch das zum Rückzug des Riegels erforderliche Drehmoment übertragen.

    [0021] Im Rahmen der Erfindung kann man abweichend von dem darge­stellten Ausführungsbeispiel den Sperrschieber 6 durch einen Schwenkhebel ersetzen. Hierdurch wird die Bauhöhe verringert und die Aussparung im Schloßgehäuse vereinfacht.

    [0022] Da der Elektromagnet 8 den Anker 7a lediglich festzuhalten braucht, benötigt er nur einen Bruchteil an Volumen und Gewicht. Zur Erregung genügen einige Volt Gleichspannung, so daß der Einsatz von wartungsfreien Langzeitbatterien möglich ist.

    [0023] Die im Maßstab 1:1 gehaltenen Zeichnungen zeigen, daß der Elektromagnet 8 in einer Aussparung des üblichen Gehäuse­quaders unterzubringen ist.

    [0024] Die beschriebene Anordnung ist viel preisgünstiger und weniger störungsanfällig als bekannte Lösungen. Für den sehr unwahrscheinlichen Fall einer Störung in der Elektronik oder der Stromversorgung ist das rein mechanische Notöff­nungssystem vorgesehen, dessen Notschlüssel für sechs oder sieben Zuhaltungen dem üblichen Sicherheitsstandard ent­spricht.

    [0025] Bei dem bisher beschriebenen Schloß, das als Code-Kombi-­Schloß bezeichnet wird, sind alle Teile der elektrischen Ansteuerung in einer rückseitigen Öffnung des Schloßgehäuses untergebracht. Dies erleichtert die Montage und erlaubt vor allem die Justierung und die optische Funktionskontrolle.

    [0026] In Fig. 6 - 11 wird ein Mietfachschloß dargestellt, bei dem die Steuer- und Sperrhebel in der Hauptöffnung des Schloß­gehäuses untergebracht sind, während der Elektromagnet und ein Mikroschalter durch eine rückseitige Öffnung eingebaut sind.

    [0027] Fig. 6 zeigt eine Teilansicht des Schloßgehäuses 21, in dessen vorderseitige Aussparung 21b der Reihe nach ein Bankschließwerk mit einem Bankriegel 35, ein Kunden- oder Hauptriegel 31 und ein Kundenschließwerk eingesetzt werden. Das letztere wurde in der Darstellung nach Fig. 6 - 8 weg­gelassen, so daß der Hauptriegel 31 voll sichtbar ist. Mit 31a ist die Steuerkurve für den Schlüssel bezeichnet, mit 21c der Schlüsselführungsdorn, mit 31b, 31c, 31d Führungs­schlitze, mit 31e ein nach hinten ragender Tourstift und mit 31f ein nach hinten ragender Steuerstift. Ein Dorn 33 sitzt auf dem Bankriegel 35. Unterhalb der Ebene des Riegels 31 ist ein Steuerhebel 26 und ein Sperrhebel 27 angeordnet. Der Sperrhebel 27 trägt den Anker 27a eines durch die Wand 21g verdeckten Elektromagneten 28. Zwischen den Hebeln 26, 27 ist eine Zugfeder 22 ausgespannt. Da der Bankriegel 35 in die Öffnungsstellung (rechte Endlage) gebracht ist, drückt der Dorn 33 den Steuerhebel 26 nach oben. Fährt man den Bankriegel 35 nach links, zieht die Feder 22 den Hebel 26 nach unten,bis er mit seiner Aussparung 26a auf dem Tourstift 31e aufliegt, also die Sperrlage einnimmt. Die für die Funktion entscheidenden Teile der Hebel 26, 27 sind durch den Riegel 31 verdeckt und werden später genau be­schrieben.

    [0028] In Fig. 6 nimmt der Riegel 31 seine linke Endstellung ein, die nicht dargestellte Tür ist also verriegelt. Infolge der Kraft der Feder 22 liegt der Anker 27a auf dem Joch des Elektromagneten 28 auf.

    [0029] In Fig. 7 ist der Riegel 31 ganz zurückgezogen, das Schloß also geöffnet. Beim Öffnungsvorgang wurde der Anker 27a vom erregten Magneten 28 festgehalten.

    [0030] Fig. 8 zeigt einen Öffnungsversuch ohne Stromimpuls: Der Hebel 27 wird durch den Steuerstift 31f nach oben geschwenkt, der Hebel 26 verbleibt in Sperrlage und der Tourstift 31e erzwingt den Abbruch des Öffnungsversuches.

    [0031] Fig. 9 zeigt den Sperrhebel 27, den Riegel 31 und den Steuer­hebel 26. Der Hebel weist eine Aussparung 26a auf, in der sich der Tourstift 31e bewegt. Bei Freigabe läuft der Tour­stift entsprechend Fig. 7 bis zur Kante 26c durch, bei Sperrung stößt er nach Fig. 8 gegen die Sperrnase 26b. Mit 26d ist eine Lagerbohrung bezeichnet, die einen gehäuse­festen Lagerbolzen 21d umgreift. Eine zweite Lagerbohrung 26e nimmt einen Stift 27b des Sperrhebels 27 auf. Dieser Hebel weist weiterhin eine Steuerkurve 27c und eine Ausspa­rung 27d auf. Auf die Steuerkurve 27c wirkt der Steuerstift 31f ein. Die Aussparung 27d liegt im Bereich des gehäuse­festen Lagerbolzens 21d.

    [0032] Das Zusammenspiel der Hebel 26, 27 und des Bankriegels 35 ergibt sich aus Fig. 10: Der Bankriegel 35 ist in Öffnungs­stellung; sein Dorn 33 hat den Steuerhebel 26 in die Frei­gabestellung nach oben gedrückt. Beim Zuschließen des Bank­riegels 35 geht der Hebel 26 in die Sperrstellung, die mit strichpunktierten Linien angedeutet ist. Wenn jetzt der Anker 27a elektromagnetisch festgehalten wird und der Riegel 31 nach rechts wandert, verschwenkt der Stift 31f den Sperr­hebel 27 und über die Verbindung 27b, 26e auch den Steuer­hebel 26 im Uhrzeigersinn, so daß der Tourstift 31e frei durchlaufen kann.

    [0033] Ist dagegen der Magnet 28 nicht erregt, dreht sich der Sperrhebel 27 entgegen dem Uhrzeigersinn um den Bolzen 27b und der Steuerhebel 26 verbleibt in der Sperrstellung.

    [0034] Wird die Tür geschlossen, also der Riegel 31 nach links bewegt, schwenkt der Steuerhebel 26 durch die Zugkraft der Feder 22 erneut in die Sperrstellung. Die Feder bewirkt zugleich, daß der Anker 27a in Ruhestellung auf dem Joch des stromlosen Magneten 28 aufliegt, so daß man bei Aktivierung mit dem kleinsten denkbaren Erregerstrom auskommt. Da weder Hubarbeit zu leisten ist noch Luftspalte überwunden werden müssen, ist die Erregerleistung um ein Vielfaches kleiner als bei einem gewöhnlichen Hubmagneten.

    [0035] In Fig. 11 ist die Rückansicht des Schloßgehäuses 21 darge­stellt. An der rechten Stirnseite tritt der Hauptriegel 31 aus. Im linken Gehäusebereich ist eine durch Punktierung hervorgehobene Vertiefung 21f angebracht. Die Flächen 21h, 21i stellen Durchbrüche dar, durch die Hebel und Stifte hindurchgreifen können. Die Vertiefung 21f nimmt den Elek­tromagneten und einen Mikroschalter auf, der vom Hauptriegel betätigt werden kann.

    [0036] Fig. 12 zeigt ein langgestrecktes Schloßgehäuse 41, das außer einem Kundenschließwerk 42 ein gleichartig sicheres Bankschließwerk 43 aufweist. Beide Schließwerke sind hier als Umstellschlösser aufgebaut. Unter dem Bankschließwerk 43 liegt in der Ebene des Hauptriegels 51 ein Bankriegel 45, der in Sperrstellung das Aufschließen des Hauptriegels unmöglich macht. Der zum Bankriegel gehörende Tourstift ist mit 45a bezeichnet. Die Freigabestellung des Tourstiftes ist mit unterbrochenen Linien angedeutet. An der rechten Stirnseite tritt außer dem Hauptriegel 51 eine Falle 52 aus dem Gehäuse aus, die zu Steuerzwecken benutzt wird.

    [0037] In Fig. 13 ist die Rückansicht des Gehäuses 41 mit der rück­seitigen Aussparung 41a dargestellt. In dieser Aussparung sind der Steuerhebel 46, der Sperrhebel 47 und der Elektro­magnet 48 untergebracht. Der Anker 47a des Elektromagneten 48 ist mit dem Hebel 47 verbunden. Außerdem erkennt man einen mit Steuerkurve versehenen Schwenkhebel 49, der einen Mikroschalter 44 betätigt. Ein Stift 49a nimmt das eine Ende einer Zugfeder 50 auf, deren anderes Ende von einem gehäuse­festen Stift 41b gehalten wird. Beim Einschieben der Falle 52 wird der Schwenkhebel 49 im Uhrzeigersinn gekippt, bis der Rollenhebel 44a des Mikroschalters 44 über die Steuer­kante des Schwenkhebels 49 läuft und die Kontaktbetätigung erfolgt.

    [0038] Der Kontakt kann dazu dienen, in einer Zentrale ein Signal zu geben, wenn beispielsweise der Kunde aus Versehen den Hauptriegel 51 ausgefahren hat, ohne die Tür richtig zu schließen. Er kann auch Alarm auslösen, wenn das Schloß ohne Betätigung des Riegels gewaltsam entfernt wird.

    [0039] Bei Schlössern ohne Falle kann der Mikroschalter dazu dienen, die Stellung des Hauptriegels zu signalisieren.

    [0040] Durch einen Gehäuseschlitz 41c ragt ein Steuerstift 45b hin­durch, der über eine aus Fig. 12 nicht ersichtliche Verlän­gerung des Rankriegels betätigt wird. In der gezeichneten linken Endstellung dieses Steuerstiftes drückt er den Steuer­hebel 46 gegen die Kraft der Zugfeder 53 in die dargestellte Freigabestellung. Das Bankschließwerk dient also als Not­öffnungssystem für den Fall, daß die elektromagnetische Entriegelung versagen sollte.

    [0041] Die beschriebenen Wertfachschlösser sind nur unwesentlich teurer als rein mechanische Schlösser und können sehr viel­seitig im Bankgewerbe, im Hotelbereich sowie für geschäft­lich oder privat genutzte Wertschränke eingesetzt werden. Wegen des sehr geringen Stromverbrauches können preiswerte Trockenbatterien benutzt und Installationskosten gespart werden.

    Bezugszeichenliste



    [0042] 

    1 Gehäuse

    1a kreuzförmige Vertiefung

    1b Schlitz

    2, 3, 4, 5 Befestigungslöcher

    6 Sperrschieber

    6a Aussparung

    6b Sperrnase

    7 Sperrhebel

    7a Anker

    7b Steuerschlitz

    7c Achse

    7d Befestigungsbolzen

    8 Elektromagnet

    9 Stift

    10 Steuerdorn

    11 Riegel

    12 Feder

    13 Dorn

    21 Gehäuse

    21a Vertiefung

    21b vorders. Aussparung

    21c Schlüsselführungsdorn

    21d Lagerbolzen

    21f Vertiefung

    21g Wand

    21h, 21i Durchbrüche

    22 Zugfeder

    26 Steuerhebel

    26a Aussparung

    26b Sperrnase

    26c Kante

    26d, 26e Lagerbohrung

    27 Sperrhebel

    27a Anker

    27b Stift

    27c Steuerkurve

    27d Aussparung

    28 Elektromagnet

    31 Hauptriegel

    31a Steuerkurve

    31b, 31c, 31d Führungsschlitze

    31e Tourstift

    31f Steuerstift

    33 Dorn

    35 Bankriegel

    41 Schloßgehäuse

    41a rücks. Öffnung

    41b gehäusefester Stift

    42 Kundenschließwerk

    43 Bankschließwerk

    44 Mikroschalter

    44a Rollenhebel

    45 Bankriegel

    45a Tourstift

    45b Steuerstift

    46 Steuerhebel

    47 Sperrhebel

    47a Anker

    48 Elektromagnet

    49 Schwenkhebel

    49a Stift (mit der Falle verbunden)

    50 Zugfeder

    51 Hauptriegel

    52 Falle

    53 Zugfeder




    Ansprüche

    1. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß mit codierbarem Freigabebefehl und einer Handhabe zur Betäti­gung des Riegels, dessen Gehäuse in einer großen, vorder­seitigen Aussparung den Riegel und mindestens ein Schließ­werk aufnimmt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in einer rückseitigen Öffnung (1a) des Gehäuses (1) ein Elektromagnet (8) gelagert ist, dessen Anker (7a) auf einem mit Steuerschlitz (7b) versehenen Sperrhebel (7) sitzt,
    daß der Anker (7a) infolge der Kraft einer Feder (12) an dem Joch des Elektromagneten (8) anliegt,
    daß der Sperrhebel (7) auf einem Sperrschieber (6) oder Steuerhebel schwenkbar gelagert ist und
    daß ein von der Handhabe betätigter Steuerdorn (10) bei nicht erregtem Elektromagneten (8) den Sperrhebel (7) um seine Achse (7c) verschwenkt, bis dieser Steuerdorn (10) gegen eine Sperrnase (6b) des Sperrschiebers (6) oder Steuerhebels läuft, während bei erregtem Elektromagneten (8) der Sperrhebel (7) um seinen Anker (7a) verschwenkt wird und der Sperrschieber (6) oder Steuerhebel in die Freigabestellung gelangt.
     
    2. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der rückseiti­gen Öffnung (1a) des Gehäuses (1) außer dem Elektromag­neten (8) der Sperrhebel (7) und der Sperrschieber (6) gelagert sind und daß der mit dem Riegel (11) verbundene Steuerdorn (10) durch einen Schlitz im Gehäuse hindurch in den Sperrschieber (6) und den Steuerhebel (7) ein­greift.
     
    3. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Störungs­fall ein Notschlüssel vorgesehen ist, der mit Vorlauf einen Hilfsriegel betätigt, dessen Dorn (13) sich derart unter den Sperrhebel (7) legt, daß dessen Anker (7a) am Magneten (8) anliegt und die Entriegelung freigibt.
     
    4. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe und der Notschlüssel durch ein und dieselbe Öffnung in das Schloß einsetzbar sind.
     
    5. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe durch einen versetzt montierten Beschlag gegen Entfernung ge­schützt ist und daß zur Einführung des Notschlüssels der Beschlag verdrehbar befestigt ist.
     
    6. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Notschlüssel den gleichen Öffnungshaken wie die Handhabe aufweist und zusätzlich mit einem codierten Bart versehen ist.
     
    7. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der vordersei­tigen Aussparung (21b) des Gehäuses (21) unter dem Kunden­schließwerk ein Bankschließwerk untergebracht ist, daß unter dem Hauptriegel (31) ein Sperrhebel (27) und ein Steuerhebel (26) untergebracht sind und daß der Elektro­magnet (28) sowie ein vom Riegel (31) betätigter Mikro­schalter in eine rückseitige Vertiefung (21a) des Gehäuses (21) eingesetzt sind.
     
    8. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der dem als Not­öffnungssystem dienenden Bankschließwerk zugeordnete Bankriegel (35) einen Dorn (33) aufweist, der direkt und unabhängig von der elektrischen Ansteuerung den Steuer­hebel (26) in die Freigabestellung drückt.
     
    9. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunden­schließwerk als Umstellschloß ausgebildet ist.
     
    10. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem langge­streckten Schloßgehäuse (41) ein Kundenschließwerk (42) und ein Bankschließwerk (43) nebeneinander angeordnet sind, daß der Bankriegel (45) in der verlängerten Bahn des Hauptriegels (51) liegt, daß in der rückseitigen Öff­nung (41a) des Gehäuses der Elektromagnet (48), der Sperr­hebel (47), der Steuerhebel (46) und ein Mikroschalter (44) angeordnet sind.
     
    11. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schließwerke (42, 43) als Umstellschlösser ausgebildet sind.
     
    12. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß außer dem Hauptriegel (51) eine Falle (52) aufweist, die das Abschließen des Schlosses bei nicht geschlossener Tür verhindert und über den Mikroschalter (44) den ge­waltsamen Aufbruch der Wertbehältertür anzeigt.
     




    Zeichnung