[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß mit codierbarem
Freigabebefehl und einer Handhabe zur Betätigung des Riegels, dessen Gehäuse in einer
großen, vorderseitigen Aussparung den Riegel und mindestens ein Schließwerk aufnimmt.
Derartige Schlösser sind in mehreren Ausführungsformen bekannt geworden.
[0002] Bei Bankschließfachanlagen werden Schlösser benutzt, die beispielsweise mit sechs
oder sieben Zuhaltungen ausgerüstet sind. Der Kunde, also der Bankfachmieter, verfügt
allein über den dazugehörigen Schlüssel. Um aber den Mißbrauch mit entwendeten oder
gefundenen Schlüsseln zu verhindern, ist jedes Schloß zusätzlich mit einem Elektromagneten
ausgerüstet, dessen Anker einen in der Riegelbahn liegenden Sperrstift betätigt.
Die Erregerstromkreise der Elektromagneten aller Schließfächer sind zu einem Überwachungspult
geführt, das von einem Bankangestellten bedient wird. Er hat die Aufgabe, die Identität
oder Zugangsberechtigung eines Schlüsselträgers zu überprüfen und dann das Fach durch
Vorentriegelung freizugeben.
Bei diesen Schlössern muß der Elektromagnet eine gewisse Hubarbeit leisten, wofür
ein Mindestbauvolumen erforderlich ist.
[0003] Weiterhin sind Wertbehälterschlösser bekannt geworden, die eine Zifferntastatur zur
Eingabe einer Geheimzahl aufweisen. Bei richtiger Codierung wird der Freigabebefehl
auf einen Elektromagneten geschaltet, der einen Sperrstift zurückzieht, so daß der
Riegel über die Handhabe zu betätigen ist. Auch hier muß der Magnet mit einer bestimmten
Mindestleistung beaufschlagt werden, damit er den Sperrstift anheben, also Hubarbeit
leisten kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch konstruktive Maßnahmen das Bauvolumen
des Magneten erheblich zu reduzieren und durch Verringerung der Leistung die Stromversorgung
zu verbilligen.
[0005] Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, die Zusatzbauelemente, wie Magnet, Hebel,
Schieber so auszugestalten, daß sie in üblichen Schloßgehäusen herkömmlicher Bauart
untergebracht werden können, ohne alle anderen Schloßbauteile umgestalten zu müssen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einer rückseitigen Öffnung des Gehäuses
ein Elektromagnet gelagert ist, dessen Anker auf einem mit Steuerschlitz versehenen
Sperrhebel sitzt, daß der Anker infolge der Kraft einer Feder an dem Joch des Elektromagneten
anliegt, daß der Sperrhebel auf einem Sperrschieber oder Steuerhebel schwenkbar gelagert
ist und daß ein von der Handhabe betätigter Steuerdorn bei nicht erregtem Elektromagneten
den Sperrhebel um seine Achse verschwenkt, bis dieser Steuerdorn gegen eine Sperrnase
des Sperrschiebers oder Steuerhebels läuft, während bei erregtem Elektromagneten der
Sperrhebel um seinen Anker verschwenkt wird und der Sperrschieber oder Steuerhebel
in die Freigabestellung gelangt.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Fig. 1 - 13 der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Rückseite eines Code-Kombi-Schlosses in Sperrstellung,
Fig. 2 einen Sperrschieber,
Fig. 3 einen Sperrhebel,
Fig. 4 die Sperrstellung der Teile bei einem Öffnungsversuch ohne Stromimpuls,
Fig. 5 die Draufsicht in Öffnungsstellung,
Fig. 6 die Vorderseite eins Mietfachschlosses in Schließstellung,
Fig. 7 dieses Schloß in Öffnungsstellung,
Fig. 8 dieses Schloß beim Öffnungsversuch ohne Stromimpuls,
Fig. 9 Einzelteile des Schlosses,
Fig.10 eine partielle Innenansicht,
Fig.11 eine verkleinerte Rückansicht,
Fig.12 ein anderes Mietfachschloß von vorn,
Fig.13 dessen Rückseite.
[0008] In Fig. 1 ist mit 1 die Rückseite des vorzugsweise aus Druckguß bestehenden Schloßgehäuses
bezeichnet. Das Gehäuse weist 4 Befestigungslöcher 2, 3, 4, 5 auf. Eine ungefähr kreuzförmige
Vertiefung la nimmt einen Sperrschieber 6 und einen Sperrhebel 7 auf. Am linken Ende
des Hebels 7 ist ein Anker 7a befestigt, der dem Joch eines gehäusefesten Elektromagneten
8 gegenübersteht. Der zweiarmige Hebel 7 ist über einen Stift 9 auf dem Sperrschieber
6 drehbar gelagert. Eine Zugfeder 12 zieht den Hebel 7 in eine Endlage, in der der
Anker 7a unmittelbar am Elektromagneten 8 anliegt. Ein Steuerdorn 10, der auf einem
den Riegel 11 betätigenden Schwenkhebel sitzt, greift in Aussparungen der Teile 6
und 7 ein.
[0009] Die genaue Form des Sperrschiebers 6 zeigt Fig. 2. Er trägt oben links den Stift
9 und weist oben rechts eine Aussparung 6a auf, die in eine Sperrnase 6b übergeht.
[0010] Fig. 3 zeigt den Sperrhebel 7 mit dem Anker 7a, dem abgewinkelten Steuerschlitz
7b und der Lagerbohrung 7c. Ein Befestigungsbolzen 7d für die Zugfeder ist so angeordnet,
daß die Feder den Sperrhebel 7 im Uhrzeigersinn zu drehen versucht. Die Feder 12
zieht aber auch über den Stift 9 den Sperrschieber 6 in seine untere Endlage.
[0011] Wenn man versucht, bei nicht erregtem Elektromagneten 8 den Riegel 11 über die Handhabe
zurückzuziehen, dreht der Steuerdorn 10 auf seinem Weg nach links den Sperrhebel
entgegen dem Uhrzeigersinn. Drehachse ist der Stift 9. Der Anker 7a entfernt sich
vom Magneten 8, bis schließlich der Steuerdorn 10 gegen die Sperrnase 6b des Sperrschiebers
6 stößt. Dieser Zustand, bei dem der Riegel nur um einen kurzen Weg zurückgezogen
ist, wird in Fig. 4 dargestellt. Sobald aber nach dem vergeblichen Versuch, den Riegel
11 zurückzuschieben, die Handhabe losgelassen wird, zieht die Feder 12 den Sperrhebel
7 wieder gegen den Magneten 8.
[0012] Ganz anders verhält sich das System, wenn zur öffnung des Schlosses der Elektromagnet
8 erregt wird, bevor man die Handhabe betätigt. Der Steuerdorn 10 drückt den Sperrschieber
6 und den Sperrhebel 7 nach oben, wobei der Befestigungsbolzen des Ankers 7a zum
Drehpunkt wird. Der Steuerdorn 10 gleitet an der Sperrnase 6b vorbei in die linke
Endstellung und der Riegel 11 wird voll zurückgezogen. Der Elektromagnet 8 braucht
dabei nur den anliegenden Anker 7a festzuhalten. Dazu benötigt er weit weniger Erregerleistung
als bei einem üblichen Hubmagneten, wie er in bekannten Schlössern verwendet wird.
Die Stellung der Teile bei geöffnetem Schloß ist in Fig. 5 dargestellt.
[0013] Im Normalbetrieb muß der befugte Benutzer lediglich seine Codenummer eintasten und
ggfl. die eingestellte Verzögerungszeit abwarten, um dann mit der Handhabe den Riegel
zurückziehen zu können.
[0014] Um das Schloß zu verriegeln, muß nur die Handhabe in Schließstellung gedreht werden.
Dabei wandert der Steuerdorn 10 nach rechts, bis der Sperrschieber 6 nach unten fällt
und der Steuerdorn 10 erneut blockiert ist.
[0015] Für den Fall, daß die Betriebsspannung (einige Volt Gleichspannung) ausfällt oder
die Codenummer in Vergessenheit geraten ist, wird eine an sich bekannte Notöffnungseinrichtung
vorgesehen. Sie besteht aus einem nach Entfernung der Handhabe einzusetzenden Notschlüssel,
einem Notriegel und einem Dorn 13 auf dem Notriegel, der sich in dem Schlitz 1b nach
links unter den Anker 7aschiebt, so daß dieser Anker bei Weiterdrehung des Notschlüssels
festgehalten wird und der Riegel 11 wie gewohnt zurückgezogen werden kann.
[0016] Die Handhabe besteht aus einem Griff, einem Halm und einem einfachen Haken. Die Schloßvorderseite
weist lediglich ein einziges Schlüsselloch auf. Wenn der Schloßbeschlag nach Einführung
der Handhabe winkelversetzt befestigt wird, ist die Handhabe nur noch mit Werkzeug
abnehmbar.
[0017] Vor Benutzung des Notschlüssels muß also die Beschlagverriegelung gelöst und dieser
um einen Winkel von z.B. 120° gedreht werden, damit man die Handhabe abnehmen und
den Notschlüssel einführen kann.
[0018] Der Notschlüssel weist außer dem Riegelhaken auf der einen Seite einen profilierten
Bart auf der anderen Seite auf, so daß also die übliche Zahl von sechs oder sieben
Zuhaltungen benutzbar ist. Die Zuhaltungen stehen aber nur in Verbindung mit dem verdeckten
Notriegel, während der Hauptriegel 11 elektromagnetisch gesperrt ist.
[0019] Das beschriebene Verriegelungssystem ist ebenso gut bei Bankschließfächern anwendbar,
bei denen der Bankbeamte elektromagnetisch vorentriegelt, während der Kunde das Fach
dann mit seinem Schlüssel öffnen kann. Der Kundenschlüssel ist hier ein Doppelbartschlüssel,
der in ein Schließwerk mit 6 oder 7 Zuhaltungen eingreift.
[0020] Der Begriff "Handhabe" ist so weit auszulegen, daß er außer einem Handgriff oder
Drehknopf auch Schlüssel, insbesondere Doppelbartschlüssel umfaßt, die sowohl die
Zuhaltungen in Öffnungsposition bringen als auch das zum Rückzug des Riegels erforderliche
Drehmoment übertragen.
[0021] Im Rahmen der Erfindung kann man abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
den Sperrschieber 6 durch einen Schwenkhebel ersetzen. Hierdurch wird die Bauhöhe
verringert und die Aussparung im Schloßgehäuse vereinfacht.
[0022] Da der Elektromagnet 8 den Anker 7a lediglich festzuhalten braucht, benötigt er nur
einen Bruchteil an Volumen und Gewicht. Zur Erregung genügen einige Volt Gleichspannung,
so daß der Einsatz von wartungsfreien Langzeitbatterien möglich ist.
[0023] Die im Maßstab 1:1 gehaltenen Zeichnungen zeigen, daß der Elektromagnet 8 in einer
Aussparung des üblichen Gehäusequaders unterzubringen ist.
[0024] Die beschriebene Anordnung ist viel preisgünstiger und weniger störungsanfällig als
bekannte Lösungen. Für den sehr unwahrscheinlichen Fall einer Störung in der Elektronik
oder der Stromversorgung ist das rein mechanische Notöffnungssystem vorgesehen, dessen
Notschlüssel für sechs oder sieben Zuhaltungen dem üblichen Sicherheitsstandard entspricht.
[0025] Bei dem bisher beschriebenen Schloß, das als Code-Kombi-Schloß bezeichnet wird,
sind alle Teile der elektrischen Ansteuerung in einer rückseitigen Öffnung des Schloßgehäuses
untergebracht. Dies erleichtert die Montage und erlaubt vor allem die Justierung und
die optische Funktionskontrolle.
[0026] In Fig. 6 - 11 wird ein Mietfachschloß dargestellt, bei dem die Steuer- und Sperrhebel
in der Hauptöffnung des Schloßgehäuses untergebracht sind, während der Elektromagnet
und ein Mikroschalter durch eine rückseitige Öffnung eingebaut sind.
[0027] Fig. 6 zeigt eine Teilansicht des Schloßgehäuses 21, in dessen vorderseitige Aussparung
21b der Reihe nach ein Bankschließwerk mit einem Bankriegel 35, ein Kunden- oder Hauptriegel
31 und ein Kundenschließwerk eingesetzt werden. Das letztere wurde in der Darstellung
nach Fig. 6 - 8 weggelassen, so daß der Hauptriegel 31 voll sichtbar ist. Mit 31a
ist die Steuerkurve für den Schlüssel bezeichnet, mit 21c der Schlüsselführungsdorn,
mit 31b, 31c, 31d Führungsschlitze, mit 31e ein nach hinten ragender Tourstift und
mit 31f ein nach hinten ragender Steuerstift. Ein Dorn 33 sitzt auf dem Bankriegel
35. Unterhalb der Ebene des Riegels 31 ist ein Steuerhebel 26 und ein Sperrhebel 27
angeordnet. Der Sperrhebel 27 trägt den Anker 27a eines durch die Wand 21g verdeckten
Elektromagneten 28. Zwischen den Hebeln 26, 27 ist eine Zugfeder 22 ausgespannt. Da
der Bankriegel 35 in die Öffnungsstellung (rechte Endlage) gebracht ist, drückt der
Dorn 33 den Steuerhebel 26 nach oben. Fährt man den Bankriegel 35 nach links, zieht
die Feder 22 den Hebel 26 nach unten,bis er mit seiner Aussparung 26a auf dem Tourstift
31e aufliegt, also die Sperrlage einnimmt. Die für die Funktion entscheidenden Teile
der Hebel 26, 27 sind durch den Riegel 31 verdeckt und werden später genau beschrieben.
[0028] In Fig. 6 nimmt der Riegel 31 seine linke Endstellung ein, die nicht dargestellte
Tür ist also verriegelt. Infolge der Kraft der Feder 22 liegt der Anker 27a auf dem
Joch des Elektromagneten 28 auf.
[0029] In Fig. 7 ist der Riegel 31 ganz zurückgezogen, das Schloß also geöffnet. Beim Öffnungsvorgang
wurde der Anker 27a vom erregten Magneten 28 festgehalten.
[0030] Fig. 8 zeigt einen Öffnungsversuch ohne Stromimpuls: Der Hebel 27 wird durch den
Steuerstift 31f nach oben geschwenkt, der Hebel 26 verbleibt in Sperrlage und der
Tourstift 31e erzwingt den Abbruch des Öffnungsversuches.
[0031] Fig. 9 zeigt den Sperrhebel 27, den Riegel 31 und den Steuerhebel 26. Der Hebel
weist eine Aussparung 26a auf, in der sich der Tourstift 31e bewegt. Bei Freigabe
läuft der Tourstift entsprechend Fig. 7 bis zur Kante 26c durch, bei Sperrung stößt
er nach Fig. 8 gegen die Sperrnase 26b. Mit 26d ist eine Lagerbohrung bezeichnet,
die einen gehäusefesten Lagerbolzen 21d umgreift. Eine zweite Lagerbohrung 26e nimmt
einen Stift 27b des Sperrhebels 27 auf. Dieser Hebel weist weiterhin eine Steuerkurve
27c und eine Aussparung 27d auf. Auf die Steuerkurve 27c wirkt der Steuerstift 31f
ein. Die Aussparung 27d liegt im Bereich des gehäusefesten Lagerbolzens 21d.
[0032] Das Zusammenspiel der Hebel 26, 27 und des Bankriegels 35 ergibt sich aus Fig. 10:
Der Bankriegel 35 ist in Öffnungsstellung; sein Dorn 33 hat den Steuerhebel 26 in
die Freigabestellung nach oben gedrückt. Beim Zuschließen des Bankriegels 35 geht
der Hebel 26 in die Sperrstellung, die mit strichpunktierten Linien angedeutet ist.
Wenn jetzt der Anker 27a elektromagnetisch festgehalten wird und der Riegel 31 nach
rechts wandert, verschwenkt der Stift 31f den Sperrhebel 27 und über die Verbindung
27b, 26e auch den Steuerhebel 26 im Uhrzeigersinn, so daß der Tourstift 31e frei
durchlaufen kann.
[0033] Ist dagegen der Magnet 28 nicht erregt, dreht sich der Sperrhebel 27 entgegen dem
Uhrzeigersinn um den Bolzen 27b und der Steuerhebel 26 verbleibt in der Sperrstellung.
[0034] Wird die Tür geschlossen, also der Riegel 31 nach links bewegt, schwenkt der Steuerhebel
26 durch die Zugkraft der Feder 22 erneut in die Sperrstellung. Die Feder bewirkt
zugleich, daß der Anker 27a in Ruhestellung auf dem Joch des stromlosen Magneten 28
aufliegt, so daß man bei Aktivierung mit dem kleinsten denkbaren Erregerstrom auskommt.
Da weder Hubarbeit zu leisten ist noch Luftspalte überwunden werden müssen, ist die
Erregerleistung um ein Vielfaches kleiner als bei einem gewöhnlichen Hubmagneten.
[0035] In Fig. 11 ist die Rückansicht des Schloßgehäuses 21 dargestellt. An der rechten
Stirnseite tritt der Hauptriegel 31 aus. Im linken Gehäusebereich ist eine durch Punktierung
hervorgehobene Vertiefung 21f angebracht. Die Flächen 21h, 21i stellen Durchbrüche
dar, durch die Hebel und Stifte hindurchgreifen können. Die Vertiefung 21f nimmt den
Elektromagneten und einen Mikroschalter auf, der vom Hauptriegel betätigt werden
kann.
[0036] Fig. 12 zeigt ein langgestrecktes Schloßgehäuse 41, das außer einem Kundenschließwerk
42 ein gleichartig sicheres Bankschließwerk 43 aufweist. Beide Schließwerke sind hier
als Umstellschlösser aufgebaut. Unter dem Bankschließwerk 43 liegt in der Ebene des
Hauptriegels 51 ein Bankriegel 45, der in Sperrstellung das Aufschließen des Hauptriegels
unmöglich macht. Der zum Bankriegel gehörende Tourstift ist mit 45a bezeichnet. Die
Freigabestellung des Tourstiftes ist mit unterbrochenen Linien angedeutet. An der
rechten Stirnseite tritt außer dem Hauptriegel 51 eine Falle 52 aus dem Gehäuse aus,
die zu Steuerzwecken benutzt wird.
[0037] In Fig. 13 ist die Rückansicht des Gehäuses 41 mit der rückseitigen Aussparung 41a
dargestellt. In dieser Aussparung sind der Steuerhebel 46, der Sperrhebel 47 und der
Elektromagnet 48 untergebracht. Der Anker 47a des Elektromagneten 48 ist mit dem
Hebel 47 verbunden. Außerdem erkennt man einen mit Steuerkurve versehenen Schwenkhebel
49, der einen Mikroschalter 44 betätigt. Ein Stift 49a nimmt das eine Ende einer Zugfeder
50 auf, deren anderes Ende von einem gehäusefesten Stift 41b gehalten wird. Beim
Einschieben der Falle 52 wird der Schwenkhebel 49 im Uhrzeigersinn gekippt, bis der
Rollenhebel 44a des Mikroschalters 44 über die Steuerkante des Schwenkhebels 49 läuft
und die Kontaktbetätigung erfolgt.
[0038] Der Kontakt kann dazu dienen, in einer Zentrale ein Signal zu geben, wenn beispielsweise
der Kunde aus Versehen den Hauptriegel 51 ausgefahren hat, ohne die Tür richtig zu
schließen. Er kann auch Alarm auslösen, wenn das Schloß ohne Betätigung des Riegels
gewaltsam entfernt wird.
[0039] Bei Schlössern ohne Falle kann der Mikroschalter dazu dienen, die Stellung des Hauptriegels
zu signalisieren.
[0040] Durch einen Gehäuseschlitz 41c ragt ein Steuerstift 45b hindurch, der über eine
aus Fig. 12 nicht ersichtliche Verlängerung des Rankriegels betätigt wird. In der
gezeichneten linken Endstellung dieses Steuerstiftes drückt er den Steuerhebel 46
gegen die Kraft der Zugfeder 53 in die dargestellte Freigabestellung. Das Bankschließwerk
dient also als Notöffnungssystem für den Fall, daß die elektromagnetische Entriegelung
versagen sollte.
[0041] Die beschriebenen Wertfachschlösser sind nur unwesentlich teurer als rein mechanische
Schlösser und können sehr vielseitig im Bankgewerbe, im Hotelbereich sowie für geschäftlich
oder privat genutzte Wertschränke eingesetzt werden. Wegen des sehr geringen Stromverbrauches
können preiswerte Trockenbatterien benutzt und Installationskosten gespart werden.
Bezugszeichenliste
[0042]
1 Gehäuse
1a kreuzförmige Vertiefung
1b Schlitz
2, 3, 4, 5 Befestigungslöcher
6 Sperrschieber
6a Aussparung
6b Sperrnase
7 Sperrhebel
7a Anker
7b Steuerschlitz
7c Achse
7d Befestigungsbolzen
8 Elektromagnet
9 Stift
10 Steuerdorn
11 Riegel
12 Feder
13 Dorn
21 Gehäuse
21a Vertiefung
21b vorders. Aussparung
21c Schlüsselführungsdorn
21d Lagerbolzen
21f Vertiefung
21g Wand
21h, 21i Durchbrüche
22 Zugfeder
26 Steuerhebel
26a Aussparung
26b Sperrnase
26c Kante
26d, 26e Lagerbohrung
27 Sperrhebel
27a Anker
27b Stift
27c Steuerkurve
27d Aussparung
28 Elektromagnet
31 Hauptriegel
31a Steuerkurve
31b, 31c, 31d Führungsschlitze
31e Tourstift
31f Steuerstift
33 Dorn
35 Bankriegel
41 Schloßgehäuse
41a rücks. Öffnung
41b gehäusefester Stift
42 Kundenschließwerk
43 Bankschließwerk
44 Mikroschalter
44a Rollenhebel
45 Bankriegel
45a Tourstift
45b Steuerstift
46 Steuerhebel
47 Sperrhebel
47a Anker
48 Elektromagnet
49 Schwenkhebel
49a Stift (mit der Falle verbunden)
50 Zugfeder
51 Hauptriegel
52 Falle
53 Zugfeder
1. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß mit codierbarem Freigabebefehl
und einer Handhabe zur Betätigung des Riegels, dessen Gehäuse in einer großen, vorderseitigen
Aussparung den Riegel und mindestens ein Schließwerk aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer rückseitigen Öffnung (1a) des Gehäuses (1) ein Elektromagnet (8) gelagert
ist, dessen Anker (7a) auf einem mit Steuerschlitz (7b) versehenen Sperrhebel (7)
sitzt,
daß der Anker (7a) infolge der Kraft einer Feder (12) an dem Joch des Elektromagneten
(8) anliegt,
daß der Sperrhebel (7) auf einem Sperrschieber (6) oder Steuerhebel schwenkbar gelagert
ist und
daß ein von der Handhabe betätigter Steuerdorn (10) bei nicht erregtem Elektromagneten
(8) den Sperrhebel (7) um seine Achse (7c) verschwenkt, bis dieser Steuerdorn (10)
gegen eine Sperrnase (6b) des Sperrschiebers (6) oder Steuerhebels läuft, während
bei erregtem Elektromagneten (8) der Sperrhebel (7) um seinen Anker (7a) verschwenkt
wird und der Sperrschieber (6) oder Steuerhebel in die Freigabestellung gelangt.
2. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der rückseitigen Öffnung (1a) des Gehäuses (1) außer dem Elektromagneten
(8) der Sperrhebel (7) und der Sperrschieber (6) gelagert sind und daß der mit dem
Riegel (11) verbundene Steuerdorn (10) durch einen Schlitz im Gehäuse hindurch in
den Sperrschieber (6) und den Steuerhebel (7) eingreift.
3. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Störungsfall ein Notschlüssel vorgesehen ist, der mit Vorlauf einen Hilfsriegel
betätigt, dessen Dorn (13) sich derart unter den Sperrhebel (7) legt, daß dessen Anker
(7a) am Magneten (8) anliegt und die Entriegelung freigibt.
4. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabe und der Notschlüssel durch ein und dieselbe Öffnung in das Schloß
einsetzbar sind.
5. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabe durch einen versetzt montierten Beschlag gegen Entfernung geschützt
ist und daß zur Einführung des Notschlüssels der Beschlag verdrehbar befestigt ist.
6. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Notschlüssel den gleichen Öffnungshaken wie die Handhabe aufweist und zusätzlich
mit einem codierten Bart versehen ist.
7. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der vorderseitigen Aussparung (21b) des Gehäuses (21) unter dem Kundenschließwerk
ein Bankschließwerk untergebracht ist, daß unter dem Hauptriegel (31) ein Sperrhebel
(27) und ein Steuerhebel (26) untergebracht sind und daß der Elektromagnet (28) sowie
ein vom Riegel (31) betätigter Mikroschalter in eine rückseitige Vertiefung (21a)
des Gehäuses (21) eingesetzt sind.
8. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem als Notöffnungssystem dienenden Bankschließwerk zugeordnete Bankriegel
(35) einen Dorn (33) aufweist, der direkt und unabhängig von der elektrischen Ansteuerung
den Steuerhebel (26) in die Freigabestellung drückt.
9. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kundenschließwerk als Umstellschloß ausgebildet ist.
10. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem langgestreckten Schloßgehäuse (41) ein Kundenschließwerk (42) und ein
Bankschließwerk (43) nebeneinander angeordnet sind, daß der Bankriegel (45) in der
verlängerten Bahn des Hauptriegels (51) liegt, daß in der rückseitigen Öffnung (41a)
des Gehäuses der Elektromagnet (48), der Sperrhebel (47), der Steuerhebel (46) und
ein Mikroschalter (44) angeordnet sind.
11. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schließwerke (42, 43) als Umstellschlösser ausgebildet sind.
12. Elektromagnetisch gesteuertes Wertbehälterschloß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schloß außer dem Hauptriegel (51) eine Falle (52) aufweist, die das Abschließen
des Schlosses bei nicht geschlossener Tür verhindert und über den Mikroschalter (44)
den gewaltsamen Aufbruch der Wertbehältertür anzeigt.