[0001] Schmiedemaschinen werden zum Schmieden längsachsenbetonter Werkstücke runden, quadratischen,
rechteckigen oder ähnlichen Querschnitts eingesetzt und sind mit zumeist vier gleichzeitig
radial auf das Werkstück einwirkenden, mit Werkzeugen besetzten Stösseln versehen.
Die rund um das Werkstück verteilt einwirkenden Werkzeuge, die zumindest in ihrer
Hubendlage ein geschlossenes Kaliber bilden, lassen eine breitungsfreie Umformung
mit entsprechend guter Durchschmiedung zu. Der wirtschaftliche Einsatz dieser Schmiedemaschinen
erfordert einen hohen Flexibilitätsgrad, weshalb die Werkstücke grundsätzlich ohne
Formbindung zwischen Werkzeug und Werkstück und ohne Werkzeugwechsel gefertigt werden
sollen. Dementsprechend werden Werkzeugbreite mit ebener Wirkfläche verwendet. Als
von den Werkzeugen in der Hubendlage umschlossener Querschnitt ergibt sich hierbei
ein Querschnitt mit einer der Werkzeugbreite entsprechenden Kantenlänge. Kleinere
umschlossene Querschnitte können nicht und größere umschlossene Querschnitte können
nur in offenem Kaliber und somit nicht voll ausgeschmiedet werden.
[0002] Zur Behebung dieses Nachteils sind Werkzeuge verwendet worden, die in Werkstücklängsrichtung
mit mehreren vorspringenden Arbeitsflächen versehen sind und in Lücken benachbarter
Werkzeuge kammartig eingreifen (DE-AS 10 94 075). Entsprechend der doppelten Lückentiefe
kann hierbei der kleinste vom größten umschlossenen Querschnitt in der Kantenlänge
bei geschlossenem Kaliber abweichen. Dieser Vorteil ist aber mit dem Nachteil erkauft,
daß die ebenen Wirkflächen der Werkzeuge unterbrochen sind und Werkstoff in die Lücken
verdrängt wird und zwar um so mehr, je stärker die Umformung je Hub ist.
[0003] Daher werden solche Werkzeuge nur bei kurzhubig, also mehr hämmernd als pressend
arbeitenden Schmiedemaschinen eingesetzt. Selbst wenn die Lücken nur in den Randbereichen
der Werkzeuge vorgesehen werden, die Werkzeuge also im Breitenbereich des kleinsten
umschlossenen Querschnitts eine durchgehene Arbeitsfläche aufweisen, bleibt der Nachteil,
daß an den größeren Querschnitten unerwünschte Markierungen oder Umformungen im Randbereich
auftreten.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, die Werkzeuge so anzuordnen, daß jeweils die Seitenfläche
eines Werkzeugs an der Arbeitsfläche des benachbarten Werkzeuges anliegt, so daß
sich die Werkzeuge in jeder Lage zu einem geschlossenen Kaliber ergänzen. Diese Werkzeuganordnung
setzt voraus, daß die Stösselachsen parallel zu den Querschnittdiagonalen und die
Arbeitsfläche der Werkzeuge schräg zur Stösselachse angeordnet sind (DE-PS 449 558,
DE-OS 19 53 123) oder daß bei Anordnung der Stösselachsen etwa senkrecht zu den Arbeitsflächen
der Werkzeuge die Werkzeuge, von Lenkern geführt sowie die Einheiten von Stösseln
und Zylinder gelenkig mit dem Maschinenrahmen und den Werkzeugen verbunden sein müssen
(DE-Gbm 19 53 867). Der erforderliche bauliche Aufwand, ungünstige Beanspruchungen
der Bauteile, verschleißanfällige Führungen einerseits und insbesondere die infolge
der Schräg- bzw. Schwingbewegung der Werkzeuge zwischen diesen und dem Werkstück
auftretenden Gleitbewegungen sind erhebliche Nachteile der Schmiedemaschinen vorbeschriebener
Bauart.
[0005] Die Erfindung geht von Schmiedemaschinen mit vier x-förmig in einer rechtwinklig
zur Werkstücklängsachse gelegenen Arbeitsebene angeordneten und quer zur Werkstücklängsachse
beweglichen Stösseln aus, die selbst als Teil einer Kolben- Zylinder-Einheit oder
von einer Antriebseinheit, insbesondere einer Kolben-Zylinder-Einheit beweglich sind
und in Wirkverbindung mit Werkzeugen stehen, die in der zentrinahen Hubendlage ein
geschlossenes Kaliber bilden, wobei jedes Werkzeug mit der nichtgenutzten Breite seiner
Arbeitsfläche von einer Seitenfläche des einen benachbarten Werkzeugs überdeckt wird
und seinerseits mit einer seiner Seitenflächen die nichtgenutzte Breite der Arbeitsfläche
des anderen benachbarten Werkzeugs überdeckt, wobei es Aufgabe der Erfindung ist,
Schräg- oder Schwingbewegungen der Werkzeuge und die daraus resultierenden Gleitbewegungen
zwischen den Werkzeugen und dem Werkstück zu vermeiden. Erfindungsgemäß werden die
Antriebseinheiten, wie an sich bekannt, radial zur Werkstücklängsachse wirkend angeordnet,
Stellmittel zur Einstellung und Anzeige der Hubendlage vorgesehen, und es ist jedes
Werkzeug in einem aus dem Stössel und einem Kreuzstück gebildeten Support mittels
einer Stellvorrichtung, abhängig von der das Schmiedemaß bestimmenden Hubendlageneinstellung,
in der Arbeitsebene aus der Wirkachse der Antriebseinheiten um das Maß verstellbar,
welches der Hälfte der Differenz zwischen der Gesamtbreite und der dem jeweiligen
Kaliber entsprechenden benutzten Breite des Werkzeugs entspricht. Auf ein in allen
Hublagen geschlossenes Kaliber wird gemäß der Erfindung verzichtet, denn es wurde
erkannt, daß es ausreicht, wenn das Kaliber in der dem jeweiligen Schmiedemaß entsprechenden
Hubendlage geschlossen ist, was durch die Einstellbarkeit der Werkzeuge zu den Antriebseinheiten
erfindungsgemäß zu erreichen ist.
[0006] Unabhängig davon, ob die Kolben-Zylinder-Einheiten lediglich als Antriebseinheiten
zu getrennten Stösseln verwendet werden oder die Stössel selbst als Teile der Kolben-Zylinder-Einheiten
ausgebildet sind, ist es von Vorteil, die Kolben-Zylinder-Einheiten nur für den Arbeitshub
zu bemessen und die Hublagenverstellung durch besondere mechanische Stellmittel vorzusehen,
wie dies an sich zwecks Minimierung des im hydraulischen Antrieb wirksamen, das dynamische
Verhalten der Schmiedemaschine beeinflussenden Ölvolumens bekannt ist.
[0007] Im Rahmen des Erfindungsprinzips sind verschiedene Ausführungen möglich, die insbesondere
unter dem Gesichtspunkt zu bewerten sind, daß eine schnelle Einstellung der Werkzeuge
mit ihren Supporten auf das jeweils angestrebte Kaliber, d.h. eine Einstellung ohne
längere Unterbrechung des Schmiedevorganges möglich ist, wie es weitere Aufgabe der
Erfindung ist.
[0008] Eine Lösung dieser weiteren Aufgabe besteht darin, daß gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung mit den Werkzeugen bestückte Kreuzstücke in Kopfstücken der Stössel
in der Arbeitsebene rechtwinklig zur Stösselachse verstellbar geführt und durch lösbare
Klemmelemente gegenüber den Kopfstücken feststellbar sind, während Stellvorrichtungen
zur Verschiebung der Kreuzstücke in den Kopfstücken bei gelösten Klemmelementen zwischen
den Kopfstücken und Kreuzstücken wirkend angeordnet sind.
[0009] Die Antriebs- und/oder Anzeigevorrichtungen zu den Stellvorrichtungen werden zweckmäßig
an der den Kopfstücken abgewandten Enden der Stössel angeordnet und durch Koppeln
mit den Stellvorrichtungen verbunden, wobei die Koppeln die Stössel durchsetzen oder
parallel zu den Stösseln angeordnet sind.
[0010] Eine raumsparende Anordnung ergibt sich dadurch, daß die Stössel als Teile (Kolben
oder Zylinder) von für den Stösselantrieb vorgesehenen Kolben-Zylinder-Einheiten ausgebildet
sind. Sind die Stössel als Kolben ausgebildet, so empfiehlt es sich, die Zylinder
zur direkten Führung der Kolben mit dem Maschinenrahmen zu verbinden und die Hublagenverstellung
durch in den Zylindern verstellbare, die Böden der Zylinder bildende Stopfen zu bewerkstelligen.
Werden hingegen die Stössel als Zylinder ausgebildet, die somit im Maschinenrahmen
beweglich geführt sind, so sind die Kolben zur Hublagenverstellung vorzusehen, indem
sie im Maschinenrahmen verstellbar angeordnet sind. Sowohl die als Stössel dienenden
Kolben können mit die Stopfen durchsetzenden Schäften versehen sein, wie auch die
als Stössel dienenden Zylinder mit die als Hohlkolben ausgebildeten Kolben durchsetzenden
Schäften versehen sein können. Diese Schäfte können für die Hubbegrenzung und den
Rückzug der Kolben bzw. Zylinder (Stössel) ausgebildet und ferner axial durchbohrt
sein, so daß sie gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Koppeln zur getrieblichen
Verbindung der Stellvorrichtungen mit ihren Antriebs- und/oder Anzeigevorrichtungen
aufnehmen können.
[0011] Als Stellvorrichtungen können gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung mit den
Kreuzstücken verbundene Zahnstangen und in diese eingreifende Ritzel und als Koppeln
mit den Ritzeln verbundene Wellen vorgesehen sein, wobei die Wellen durch die zentralen
Bohrungen in den Stösseln oder seitlich entlang den Stösseln geführt sind.
[0012] Voraussetzung für eine sichere Arbeitsweise ist es, daß eine ungewollte Verschiebung
der Kreuzstücke gegenüber den Stösselköpfen ausgeschlossen ist. Um dies sicherzustellen,
ist gemäß einem weiteren Merkaml der Erfindung eine Ausbildung von Stösselkopf und
Kreuzstück mit ineinandergreifenden Feinverzahnungen vorgesehen, womit zwar eine
stufenlose Einstellung ausgeschlossen ist, die durch die Feinverzahnung bedingte Stufung
der Einstellung aber den praktischen Bedürfnissen nachkommt. In einfachster Weise
werden Stösselköpfe und Kreuzstücke mit korrespondierenden Nuten und in die Nuten
eingelegten, mit der Verzahnung versehenen Leisten versehen.
[0013] Die Klemmelemente zur Festlegung der Kreuzstücke gegenüber den Stösselköpfen können
in bekannter Weise (z.B. DE-Gbm 7807825, DE-OS 29 623) ausgebildet sein, indem Spannbolzen
vorgesehen sind, die mit Kreuzstück, Stösselkopf und eine Feder einfassenden Bunden
versehen sind, deren einer als Kolben ausgebildete von der Feder unterlegte Bund gegen
die Kraft der Feder beaufschlagbar ist, mit der Besonderheit, daß mit der Beaufschlagung
der Kolben und Lösen der Klemmelemente zugleich eine Entriegelung der Antriebe für
die Verschiebung der Kreuzstücke gegenüber den Stösselköpfen und zur Hublagenverstellung
steuerbar ist.
[0014] Um eine ordnungsgemäße sichere Klemmung zwischen den Kreuzstücken und den Stösselköpfen
zu gewährleisten, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß mit
dem Lösen der Klemmelemente ein Ventil offengesteuert wird, welches Pressluft durch
die entstandenen Spalte zwischen den Kreuzstücken und Stösselköpfen treten läßt. Der
Pressluftstrom verhindert ein Eindringen von Schmutz in die Spalte.
[0015] Eine andere Lösung der weiteren Aufgabe im Rahmen des Erfindungsprinzips besteht
darin, daß Kreuzstücke im Maschinenrahmen in der Arbeitsebene rechtwinklig zur Stösselachse
verstellbar geführt und durch lösbare Klemmelemente gegenüber dem Maschinenrahmen
feststellbar sind, die Stellvorrichtungen zur Verschiebung der Kreuzstücke im Maschinenrahmen
bei gelösten Klemmvorrichtungen zwischen dem Maschinenrahmen und den Kreuzstücken
wirkend angeordnet sind und die mit den Werkzeugen bestückten Stössel in den Kreuzstücken
axialbeweglich geführt sowie mit je einer Antriebseinheit verbunden sind.
[0016] Wenn die Kreuzstücke im Maschinenrahmen verstellbar und die Stössel in den Kreuzstücken
axialbeweglich geführt sind, sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bei radial
zur Werkstücklängsachse angeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten zum Antrieb der Stössel,
deren Zylinder ortsfest im Maschinenrahmen angeordnet sind, die Kolben mit den Stösseln
durch die Verstellung der Kreuzstücke mit den Stösseln ausgleichende, jedoch die Axialkräfte
von den Kolben auf die Stössel übertragende Kupplungen verbunden. Eine einfache zuverlässig
arbeitende Kupplung von Kolben und Stössel besteht nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung aus einer T- oder Schwalbenschwanz-Nut in der Stösselstirnfläche, darin
geführten T- oder Schwalbenschwanz-Gleitstücken und mit den Gleitstücken verbundenen,
von in Zylinderbohrungen in der Traverse geführten Kolben über Jochstücke zu spannenden
Zugstangen, wobei während der Verschiebung der Kreuzstücke durch die Stellvorrichtungen
die Beaufschlagung der Kolben unterbrochen ist und somit die Kupplungen gelöst sind.
[0017] Ein hydraulischer Antrieb der Stössel durch lediglich für den Arbeitshub ausgelegten
Kolben-Zylinder-Einheiten in Verbindung mit mechanischen Verstellmitteln, insbesondere
Gewindetrieben für die Hublagenverstellung bildet außer dem bekannten Vorteil einer
Minimierung der Kompressionsvolumina in den Kolben-Zylinder-Einheiten den weiteren
Vorteil, daß zusammen mit einer mechanischen Begrenzung des Arbeitshubes die mechanische
Festlegung der Hublage, damit auch der Hubendlage diese und die Einstellung der Werkzeuge
über die Kreuzstücke genau aufeinander abgestimmt werden können, wie dies gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen ist.
[0018] Die Automation des Schmiedeablaufs ist möglich, wenn gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung die seitlichen Verschiebungen der Kreuzstücke gegenüber den Stösselköpfen
bzw. dem Maschinenrahmen und die Hubendlagen der Stössel gemessen und in Abhängigkeit
von einem jeweils eingegebenen und über Prozeßrechner programmierten Kalibermaß
einstellbar sind.
[0019] Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel in einer Gesamtansicht in Richtung der
Werkstücklängsachse gesehen, wozu
Figur 1a einen Ausschnitt mit einer anderen Werkzeugeinstellung zeigt. Detailliert
und in größerem Maßstab zeigt
Figur 2 einen Schnitt nach der in Figur 5 eingetragenen Schnittlinie A-A
Figur 3 einen Schnitt nach der in Figur 5 eingetragenen Schnittlinie B-B
Figur 4 einen Schnitt nach der in Figur 5 eingetragenen Schnittlinie C-C und
Figur 5 eine Aufsicht auf eine der vier einen Stössel mit Werkzeug führenden Kolben-Zylinder-Einheiten.
Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in
Figur 6 in einem Schnitt entsprechend der Figur 2 zum ersten Ausführungsbeispiel dargestellt.
Ein drittes Ausführungsbeispiel ist in
Figur 7 in einem Schnitt nach der in Figur 9 eingetragenen Schnittlinie D-D und in
Figur 8 in einem Schnitt im oberen Teil nach der in Figur 9 eingetragenen Schnittlinie
E-E und im Bereich des Werkzeugs nach der in Figur 9 eingetragenen Schnittlinie F-F
und in
Figur 9 in einer Aufsicht dargestellt.
Figur 10 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel in einer Gesamtansicht in Richtung
der Werkstücklängsachse gesehen. Hierzu zeigt detailliert und in größerem Maßstab
Figur 11 einen Schnitt nach der in Figur 13 eingetragenen Linie G-G
Figur 12 einen Schnitt nach der in Figur 13 eingetragenen Linie H-H
Figur 13 eine Aufsicht zur Figur 11
Figur 14 einen Schnitt nach der in Figur 11 eingetragenen Linie I-I und
Figur 15 einen Schnitt nach der in Figur 11 eingetragenen Linie K-K.
[0020] In Figur 1 ist das Werkstück 1 in seinem Querschnitt zu erkennen, welches die Schmiedemaschine
der Länge nach durchfährt und dabei von den Werkzeugen 2 gestreckt wird. Die Werkeuge
2 sind kreuzverschlussartig, d.h. entsprechend dem zu schmiedenden Querschnitt mittenversetzt
und mit ihrer Arbeitsfläche ein benachbartes Werkzeug 2 überschneidend um das Werkstück1
herum angeordnet. Der jeweilige Mittenversatz der Werkzeuge 2 bestimmt die mögliche
Näherung der Werkzeuge 2 und damit den kleinsten mit einer bestimmten Werkzeugeinstellung
zu schmiedenden Querschnitt, der seinerseits die inneren Umkehrpunkte der Hubbewegung
der Werkzeuge 2, d.h. die Hubendlagen der jeweiligen Hublagen bestimmt. Sind alle
Werkzeuge 2 in gleichem Maße mittenversetzt und ihre Hubendlagen gleich eingestellt,
so ergibt sich ein quadratisches zentrisch zur Werkstücklängsachse gelegenes Kaliber,
wie dies aus Figur 1 ersichtlich ist. Werden sich gegenüberstehende Werkzeuge 2 paarweise
unterschiedlich mittenversetzt eingestellt, so ergibt sich ein rechteckiges Kaliber
entsprechend der Darstellung in Figur 1a. Ferner ist es möglich, durch unterschiedliche
Einstellung der Hubendlagen gegenüberliegender Werkzeuge 2 ein exzentrisch zur Werkstücklängsachse
gelegenes Kaliber zu bilden, wie es beispielsweise zum Schmieden von Werkstücken
mit achsparallel abgesetzten Querschnittsteilen (Kurbeln, Exzenter) erwünscht sein
kann.
[0021] Getragen werden die Werkzeuge 2 von Stösseln 3, die als Kolben ausgebildet und in
Zylinder 4 beweglich geführt sind. Entsprechend der x-förmigen Anordnung der Stössel
bzw. Kolben 3 in einer Ebene, in der sie um 90° gegeneinander versetzt und radial
zur Werkstücklängsachse beweglich sind, sind vier Zylinder 4 in einem Rahmen 5 angeordnet.
Mit Fußstücken 6 ist der Rahmen 5 am Fundament 7 verankert.
[0022] Die aus den Stösseln bzw. Kolben 3 und den Zylindern 4 gebildeten einheiten sind
in ihren Einzelheiten in den Figuren 2 bis 5 dargestellt.
[0023] Zur Verbindung mit dem Rahmen 5 sind die Zylinder 4 mit Flanschen 8 und die Rahmen
5 je Zylinder 4 mit vier Augen 9 versehen. Zuganker 10, die die Bohrungen in den Flanschen
8 der Zylinder 4 und die Augen 9 des Rahmens 5 durchdringen, liegen mit Bunden 11
an den Flanschen 8 an, während Muttern 12 die Flanschen 8 und damit die Zylinder 4
gegen den Rahmen 5 verspannen. Die Zuganker 10 sind darüber hinaus zu Spindeln 13
mit einem Gewindeschaft 14 verlängert.
[0024] Jeder Zylinder 4 hat eine durchgehende Bohrung, die zu einer Seite hin durch einen
Stopfen 15 verschlossen ist, wozu eine Dichtung 16 gehört. Der Stopfen 15 ist mit
einer Jochplatte 17 fest verbunden, die mit vier Bohrungen 18 zum Durchtritt der
Spindeln 13 zu den Zugankern 10 versehen sind. Die Bohrungen 18 sind zu Lagerbohrungen
erweitert, in denen außen mit einer Verzahnung 19 und innen mit Gewinde versehene
Muttern 20 drehbar gelagert und durch eine geteilte Lagerplatte 21 gehalten sind.
Gedreht werden die vier Muttern 20 einer Jochplatte 17 gemeinsam von einem Zahnkranz
22, der mit Kugeln 23 auf einem an der Jochplatte 17 zentrierten und befestigten Lagerring
24 drehbar ist. Zwei der Muttern 20 sind mit einem hülsenförmigen Ansatz 25 verlängert,
die den Gewindeschäften 14 Raum geben und an ihren Enden mit Kuppelzähnen 26 versehen
sind. Sie stehen in Eingriff mit Kuppelscheiben 27 an der Abtriebsseite von Getrieben
28 durch die die mit den Hülsenansätzen 25 versehenen Muttern 20 direkt und die beiden
anderen Muttern 20 indirekt über den Zahnkranz 22 und die Ritzel 19 drehbar und feststellbar
sind. Bei Drehung der Muttern 20 bewegen sich diese entlang der Gewindeschäfte 14
an den Spindeln 13 und verstellen über die Jochplatte 17 den Stopfen 15 in der Bohrung
des Zylinders 4 in axialer Richtung.
[0025] In jedem Zylinder 4 ist ein zugleich als das Werkzeug 2 tragender Stössel aus gebildeter
Kolben 3 axialbeweglich geführt. Der Kolben 3 ist mit einem runden Schaft 29 und am
Übergang des Kolbens 3 zum Schaft 29 mit einem vierkantigen Abschnitt 30 versehen.
Ferner ist der Schaft 29 an seinem Ende mit einem Kragen 31 versehen. Der Stopfen
15 ist mit einer entsprechenden runden und im Bereich des Abschnittes 30 vierkantigen
Bohrung versehen, wobei der vierkantige Abschnitt 30 den Kolben 3 in der entsprechend
vierkantigen Bohrung des Stopfens 15 gegen Verdrehung gesichert führt. Der Druckmittelraum
im Zylinder 4 zwischen dem Kolben 3 und dem Stopfen 15 ist durch die Dichtungen 32
und 33 abgeschlossen. Die axiale Bewegung des Kolbens 3 ist einerseits durch seinen
Anschlag am Stopfen 15 und andererseits durch den Kragen 31 am Kolbenschaft 29 begrenzt,
indem der Kragen 31 an der rückseitigen Stirnfläche 34 des Stopfens 15 anschlägt.
[0026] Falls erforderlich kann der Kragen 31 am Kolbenschaft 29 axial verstellbar sein,
womit der von den Anschlägen begrenzte Hub des Kolbens 3 ebenfalls verstellbar ist.
[0027] Die Hublage des Kolbens 3 ist hingegen durch die zuvor beschriebene Verstellung der
Jochplatte 17 durch Drehung der Muttern 20 auf den Gewindeschäften 14 der Spindeln
13 einstellbar. Für den Rückzug der Kolben 3 ist der Stopfen 15 von der rückseitigen
Stirnfläche aus zu einem Zylinderraum 35 aufgebohrt. Ein in diesem Zylinderraum 35
eingesetzter Ringkolben 36, der auf dem Schaft 29 des Kolbens 3 aufsitzt und sich
an dem Kragen 31 abstützt, schließt mit den Dichtungen 37 und 38 einen Ringraum 39
ab, durch dessen Beaufschlagung der Rückzug des Kolbens 3 bewirkt wird.
[0028] Wie insbesondere die Figur 4 zeigt sind zwischen dem Flansch 8 des Zylinders 4 und
der Jochplatte 17 Kolben-Zylinder-Einheiten 40 angeordnet, durch welche die ständige
Anlage der Gewindemuttern 20 am Gewindeschaft 14 in Arbeitsdruckrichtung aufrechterhalten
wird, um eine spielfreie Abstützung des Stopfens 15 zu gewährleisten.
[0029] Um eine Verschmutzung des aus dem Zylinder 4 austretenden Kolbens 3 durch Zunder,
Spritzwasser und dergleichen auszuschließen, ist auf den Kolben 3 ein Schutzmantel
41 aufgesetzt, der den Zylinder 4 außen mit geringem Spiel umgibt (siehe insbesondere
Figur 3). In den Schutzmantel 41 wird Preßluft eingeblasen, die am Ringspalt 42 zwischen
dem Schutzmantel 41 und dem Zylinder 4 austritt und damit das Eindringen von Schmutz
in den vom Schutzmantel 4 abgedeckten Raum 43 verhindert.
[0030] Wie die Figur 1 und insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen, ist jeder Stössel bzw.
Kolben 3 kopfseitig mit einem Stösselkopf 44 verbunden. In jeden Stösselkopf 44 ist
eine Führungsnut 45 eingearbeitet, in der ein Kreuzstück 46 in der Arbeitsebene quer
zur Werkstücklängsachse verschiebbar geführt ist. Die Stössel 3 mit ihren Stösselköpfen
44 bilden zusammen mit den Kreuzstücken 46 die Werkzeuge 2 tragende Supporte. Parallel
zur Führungsnut 45 sind in die Stösselköpfe 44 zwei weitere Nuten 47 und deckungsgleich
mit diesen in das Kreuzstück 46 zwei Nuten 48 und eine Nut 49 einegearbeitet. In die
Nuten 47 sind mit dem Stösselkopf 44 verbundene Leisten 50 und in die Nuten 48 sind
mit dem Kreuzstück 46 verbundene Leisten 51 eingelegt, wobei die Leisten 50 und 51
an ihren zueinandergekehrten Flächen mit Feinverzahnungen 52 versehen sind, die miteinander
in Eingriff stehen. In die Nut 49 ist eine Zahnstange 53 eingelegt und in ihr befestigt.
In diese Zahnstrange 53 greift ein Ritzel 54 ein, wleches mit dem einen Ende einer
Welle 55 verbunden ist. Die Welle 55 ist in einer Lagerbüchse 56 in dem Stösselkopf
44 drehbar gelagert, durchsetzt in einer axialen Bohrung 57 den Stössel bzw. Kolben
3 und Kolbenschaft 29 und ist an ihrem anderen Ende mit einer Vielkeilverzahnung 58
versehen, mit der sie in die entsprechend verzahnte Bohrung eines Schneckenrades 59
drehfest jedoch axialverschiebbar eingreift. Das Schneckenrad 59 und eine zugehörige
Schneckenwelle 60 sind in einem mit der Jochplatte 17 verbundenen Getriebegehäuse
61 gelagert und durch einen nicht dargestellten Antrieb antreibbar.
[0031] Zur Verbindung des Stösselkopfes 44 mit dem Kreuzstück 46 sind Klemmelemente vorgesehen,
die aus einem Spannbolzen 62, einem Kolben 63 und einer Mutter 64 als die den Stösselkopf
44, das Kreuzstück 46 sowie eine Feder 65 einfassende Bunde des Spannbolzens 62 bestehen.
Daß gegenüber dem Stösselkopf 44 verschiebbare Kreuzstück 46 ist mit Schlitzen 66
in Verschieberrichtung versehen, in denen zweiteilige Klemmsteine 67 verschiebbar
sind. Die aus einem Paket von Tellerfedern gebildeten Federn 65, die in dem Stösselkopf
44 abgestützt sind, drücken über Bundbüchsen 68 gegen die Kolben 63 der Spannbolzen
62, so daß Stösselkopf 44 und Kreuzstück 46 über die Muttern 64 und Klemmsteine
67 gegeneinander verspannt sind. Durch Beaufschlagung der Kolben 63 in den mit dem
Stösselkopf 44 verbundenen Zylindern 69 wird von den Spannbolzen 62 über die Klemmsteine
67 das Kreuzstück 46 von dem Stösselkopf 44 soweit abgedrückt, daß zwar die Verzahnungen
52 an den Leistenpaaren 50, 51 außer Eingriff kommen, während das Kreuzstück 46 in
der Führungsnut 45 geführt bleibt, wozu die Führungsnut 45 ausreichend tiefer als
die Verzahnungen 52 gehalten ist und die Bundbüchsen 68 in den die Federpakete 65
aufnahmenden abgesetzten Bohrungen eine entsprechende Hubbegrenzung finden. Es kann
dann das Kreuzstück 46 gegenüber dem Stösselkopf 44 mittels des Antriebes über die
Schneckenwelle 60, das Schneckenrad 59, die Welle 55, das Ritzel 54, und die Zahn-tange
53 verstellt werden. Mit der Beaufschlagung der Kolben 63 wird ein nicht dargestelltes
Ventil geöffnet, durch das Pressluft in das geschlossene Getriebegehäuse 61 und von
dort durch die Bohrung 57 und Stichbohrungen 70 in den sich bildenden Spalt zwischen
Stösselkopf 44 und dem sich absetzenden Kreuzstück 46 gelangt, dort austritt und
so das Eindringen von Schmutz (Sinter u. dergl.) in den Spalt verhindert.
[0032] Mit dem Kreuzstück 46 sind auswechselbar Werkzeuge 2 verbunden. Durch die Breite
der Werkzeuge 2 ist der größte zu schmiedende Querschnitt (Q) bestimmt, wie in den
Figuren 1 und 3 in punktierten Linien dargestellt. Kleinere Querschnitte, wie der
in vollen Linien dargestellte quadratische Querschnitt (q) oder ein in Figur 1a dargestellter
rechteckiger Querschnitt, erfordern eine Verschiebung der Kreuzstücke 46 mit den
Werkzeugen 2, so daß sich die Arbeitsflächen je eines Werkzeuges 2 in der ungenutzten
Werkzeugbreite mit der Seitenfläche je eines benachbarten Werkzeuges 2 überschneiden,
wobei der seitliche Versatz (V) die Hälfte der Differenz zwischen der vollen Werkzeugbreite
und der genutzten Werkzeugbreite beträgt. Die Einstellung der Werkzeuge 2 auf einen
bestimmten Querschnitt muß einhergehen mit der Einstellung der Stössel bzw. Kolben
3 auf das bestimmte Querschnittsmaß als inneres Maß der Hublage durch die die Näherung
gegenüberliegender Werkzeuge 2 bestimmt ist. Die Antriebe 28 für die Hublagenverstellung
und die Antriebe über die Schneckenwellen 60 für die seitliche Verschiebung (V) der
Kreuzstücke 46 mit den Werkzeugen 2 sind mit Gebern zur Anzeige der jeweiligen Einstellung
der Hublage und des Versatzes (V) gekoppelt (Istwert). Über Sollwertgebern kann mit
vorgegebenen oder vorprogrammierten Sollwerten eine Automation auch über Prozeßrechner
erfolgen; unter Einschluss gegenseitiger Verriegelungen von sich ausschließenden
Betätigungen und Einstellungen.
[0033] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel sind die Stössel als Zylinder 72 ausgebildet,
von denen einer in der Figur 6 dargestellt ist. Die Zylinder 72 sind im Maschinenrahmen
73 in Führungsbuchsen 74 bei außen runden Zylindern 72 geführt, wobei an die Stelle
der Führungsbüchsen 74 bei außen unrunden abgeflachten Zylindern Führungsplatten entsprechender
Formgebung treten. Jeder Zylinder 72 bildet mit einem Kolben 75 eine Funktionseinheit,
wobei sich der Kolben 75 an einer Jochplatte 76 abstützt. Die Verstellung der Jochplatte
76 gegenüber dem Maschinenrahmen 73 ist gleich der der Jochplatte 17 gegenüber dem
Maschinenrahmen 5 im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet, wobei die einander entsprechenden
Teile gleich bezeichnet sind, so daß auf deren Beschreibung im Rahmen des ersten Ausführungsbeispiels
verwiesen wird.
[0034] Der Kolben 75 ist als Ringkolben ausgebildet und der Zylinder 72 ist entsprechend
mit einem Schaft 77 versehen, der den Ringkolben 75 durchsetzt. An seinem Ende ist
der Schaft 77 mit einer Traverse 78 versehen. Auf der Jochplatte 76 mit dem Kolben
75 ist eine Platte 79 aufgesetzt, die mit Zylinderbohrungen 80 versehen ist. Kolben
81 in den Zylinderbohrungen 80 sind zum Rückzug des Zylinders 72 beaufschlagbar und
der Arbeitshub des Zylinders 72 ist einerseits durch den Ringkolben 75 und andererseits
durch die Kolben 81 begrenzt. Zur Führung sind zwischen dem Ringkolben 75 und dem
Zylinder 72 mit Schaft 77 Büchsen 82a, b, und c zur Abdichtung Dichtungsringe 82d
und e vorgesehen. Die Ausbildung des Kolbens 75 als Ringkolben und der Schaft 77 bieten
die Möglichkeit einer Werkzeugverstellung durch eine Bohrung 83 im Schaft 77. Hierzu
ist eine Welle 84 vorgesehen, die über einen Schneckenantrieb 85 drehbar und feststellbar
ist. Ein mit der Welle 84 verbundenes Ritzel 85 steht in Eingriff mit einer Zahnstange
86 im Werkzeug 87. Mit Klemmvorrichtungen 89 ist ein das Werkzeug 87 tragendes Kreuzstück
89 an einem Kopfstück 90 befestigt, wobei das Kopfstück 90 mit dem Zylinder 72 verbunden
ist. Bei gelösten Klemmvorrichtungen 88 ist das Werkzeug 87 mit seinem Kreuzstück
89 an dem Kopfstück 90 in der Arbeitsebene quer zur Stösselachse verstellbar.
[0035] Auch bei dem dritten Ausführungsbeispiel sind die Stössel als Zylinder 91 ausgebildet,
wie dies die Figuren 7, 8 und 9 zeigen. Jeder Zylinder 91 ist im Maschinenrahmen 92
geführt. In Abweichung von dem zweiten Ausführungsbeispiel sind doppeltwirkende Kolben
93 vorgesehen, die über Kolbenstangen 94 mit den Jochplatten 95 verbunden sind. Rückseitig
ist jeder Zylinder 91 durch einen Deckel 96 zur Kolbenstange 94 hin abgeschlossen,
wobei der Deckel 96 zugleich den Hub des Zylinders 91 auf den Arbeitshub begrenzt.
Die Verstellung der Hublage erfolgt über die Jochplatte 95 an ähnlicher Weise wie
bei dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel. Die einander entsprechenden Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und es wird auf die Beschreibung des ersten
und zweiten Ausführungsbeispiels verwiesen, wobei der Zahnkranz 22 von Motoren 28a
über Ritzel 20a antreibbar und feststellbar ist. Obgleic auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 7 bis 9 eine Werkzeugverstellung durch eine mittig angeordnete Welle
wie beim ersten und zweiten Ausführungsbeispiel möglich Wäre - hierzu wäre der Kolben
93 mit einem Zapfen bis in eine den Boden des Zylinders91 durchsetzende Bohrung zu
verlängern und der Zylinder91 zum Zapfen hin abzudichten - ist bei diesem Ausführungsbeispiel,
wie dies insbesondere die Figur 7 zeigt, die Werkzeugverstellung durch zwei außen
liegende Wellen 97 vorgesehen, die in an der Jochplatte 95 befestigten Lagern 98 gelagert
sind und der Bewegung der Jochplatte 95 folgen. Auf die Jochplatte 95 ist ein Zahnradgetriebe
99 aufgesetzt, das über zwei Zwischenräder 100 und Zahnräder 101 die von Motoren 102
angetriebenen Wellen 97 getrieblich verbindet. Die Wellen 97 sind desweiteren in einem
Kopfstück 93 zum Zylinder 91 in Büchsen 104 gelagert und mit Ritzeln 105 verbunden.
Ein das Werkzeug 106 tragendes Kreuzstück 107, das im Kopfstück 103 geführt und durch
eine Klemmvorrichtung 108 mit dem Kopfstück 103 lösbar verbunden ist, ist an beiden
Längsseiten mit einer Verzahnung 109 versehen, in die die Ritzel 105 eingreifen. Bei
gelöster Klemmvorrichtung 108 ist das Werkzeug 106 mit seinem Kreuzstück 107 an dem
Kopfstück 103 in der Arbeitsebene quer zur Stösselachse verstellbar.
[0036] Bei dem in den Figuren 10 bis 15 dargestellten Ausführungsbeispiel sind aus den
Figuren 10 und 11 die Umgrenzungen des größten und kleinsten Querschnitts eines zu
schmiedenden Werkstücks 111 zu ersehen. Die Werkzeuge 112 sind in der Einstellung
für den größten zu schmiedenden Querschnitt in ihrer äußeren Hubendlage, also in vollständig
geöffneter Stellung und punktiert in der Einstellung für den kleinsten zu schmiedenden
Querschnitt in ihrer inneren Hubendlage, also mit geschlossenem Kaliber dargestellt.
Getragen sind die Werkzeuge 112 von Stösseln 113, die axialbeweglich in Kreuzstücken
114 geführt sind, während die Kreuzstücke 114 ihrerseits in der Arbeitsebene und rechtwinklig
zur Achse der Stössel 113 im Maschinenrahmen 115 beweglich geführt sind. Der Maschinenrahmen
115 ist mit Fußstücken 116 am Fundament 117 verankert.
[0037] Zur Führung der Kreuzstücke 114 im Maschinenrahmen 115 ist dieser mit Leisten 118
und ferner mit Nuten 119 zur Aufnahme von Schließstücken 120 versehen. Die Leisten
118 und die Schließstücke bilden zusammen Führungsnuten, in denen die Kreuzstücke
114 mit Leisten 121 gleiten, die mit Verschleißplatten belegt sind. Keilstücke 122
sind zwischen den Leisten 121 und den Schließstücken 120 angeordnet. Die Keilstücke
122 sind mit unter Federkraft stehenden Zugankern verbunden und verspannen die Kreustücke
114 an deren Leisten 121 in den von den Leisten 118 und Schließstücken 120 gebildeten
Führungsnuten, wobei die Keilstücke 122 gegen die Kraft der Federn von Kolben-Zylinder-Einheiten
123 zum Verschieben der Kreuzstücke 114 gelöst werden können. Verschoben werden die
Kreuzstücke 114 von Spindeltrieben, bestehend aus Spindeln 124 und Antriebsgetrieben
125 mit Antriebsmotoren 126, wobei die Antriebsgetriebe 125 von außen mit einer Schneckenverzahnung
versehenen Gewindemuttern, die von Schneckenwellen gedreht werden, gebildet sind.
Zum Einbau der Kreuzstücke 114 in den Maschinenrahmen 115 sind die Schließstücke 120
und die Keilstücke 122 entfernt, so daß die Kreuzstücke 114 von außen in den Maschinenrahmen
115 eingeführt werden können und die Leisten 121 der Kreuzstücke 114 zur Anlage mit
den Leisten 119 im Maschinenrahmen 115 gelangen. Sodann werden durch Fensten 127 im
Maschinenrahmen 115 die Keilstücke 122 und die Schließstücke 120 in die Nuten 119
eingebracht.
[0038] Die Stössel 113 haben I-förmigen Querschnitt und sind in entsprechenden Ausnehmungen
128 der Kreuzstücke 114 von Platten 129 axialbeweglich geführt, wie dies insbesondere
aus den Figuren 11, 12 und 15 ersichtlich ist. Der Antrieb der Stössel 113 erfolgt
durch Kolben 130, die in Zylinder 131 geführt sind. Die Kolben 130 sind mit einem
Bund 132 versehen, durch den der Hub der Kolben 130 in den Zylinder 131 mechanisch
begrenzt ist. Abgeschlossen ist jeder Zylinder 131 duch einen mit Schrauben an ihm
befestigten Deckel 133. Jeder Deckel 133 ist mit einem Gewindezapfen 134 versehen,
mit dem er sich über eine Mutter 135 in einer Traverse 136 abstützt. Zuganker 137,
die mit Gewindezapfen 138 in Bohrungen des Maschinenrahmens 115 eingeschraubt sind,
verbinden die Traversen 136 mit dem Maschinenrahmen 115. Die Gewindemutter 135 ist
als Schneckenrad ausgebildetund in die Schneckenverzahnung greift eine Schnecke einer
Schneckenwelle 139 ein, die von einem Motor 140 zwecks axialer Verstellung des Zylinders
131 mit dem Kolben 130, d.h. zur Verstellung der Hublage des zugeordneten Werkzeuges
112 antreibbar ist. Im Maschinenrahmen 115 sind desweiteren Zylinder 141 befestigt,
in denen Kolben 142 geführt sind, die mit ihren Kolbenstangen 143 über Ansätze 144
der Zylinder 131 auf diese, die Zylinderdeckel 132 und die Gewindezapfen 133 wirken
und die ständige Anlage der Gewindezapfen 133 in den Muttern 134 unter Ausschluß jeglichen
Spiels aufrechterhalten. Die Beaufschlagung des Kolbens 130 im Zylinder 131 erfolgt
über ein am Zylinderdeckel 133 befestigtes in der Traverse 136 geführtes und abgedichtetes
Degenrohr 145 und die Rohrleitung 146.
[0039] Die Kolben 130 sind mit kugelballigen Druckflächen 147 versehen, mit denen sie über
ebenfalls mit kugelballigen Druckflächen versehene Druckpfannen 148 auf die Stössel
113 drücken. Die Verstellbarkeit der Kreuzstücke 114 mit den Stösseln 113 in der Arbeitsebene
rechtwinklich zur Stösselachse erfordert eine diese Verschiebung ausgleichende Kupplung
der Kolben 130 mit den Stösseln 113. Die Stössel 113 sind hierzu an ihren Stirnflächen
jeweils mit zwei Leisten 149 verbunden, so daß an der Stirnfläche eine T-Nut besteht.
In diese T-Nut sind T-förmige Gleitstücke 150 eingelegt, die mit einem Ring 151 und
über diesen mit Zugstangen 152 verbunden sind. Die Zugstangen 152 sind durch die
Traverse 136 hindurchgeführt und oberhalb der Traversen 136 durch Jochstücke 153 verbunden.
Die Traversen 136 sind mit Zylinderbohrungen 154 versehen, in denen Kolben 155 geführt
sind, die über die Jochstücke 153 auf die Zugstangen 152 wirken. Bei der Beaufschlagung
der Kolben 155 werden die T-förmigen Gleitstücke 150 in den T-Nuten zwischen den Leisten
149 verspannt, womit die Kolben 130 mit den Stösseln 113 verbunden sind. Gleichzeitig
dienen die Kolben 155 als Rückzugkolben zu den Kolben 130. Sollen die Kreuzstücke
114 mit den Stösseln 113 verstellt werden, so ist der Motor 126 zu betätigen und gleichzeitig
damit wird die Beaufschlagung der Kolben 155 unterbrochen.
[0040] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel geht mit dem Einstellen der Werkzeuge 112 auf
einen bestimmten Querschnitt die Einstellung der Stössel 113 mit den Kolben 130 und
Zylinder 131 auf die entsprechende Hubendlage einher, die über dem Motor 140 erfolgt.
Über die Schneckenwelle 139 als Geber kann die Verschiebung des zugehörigen Werkzeuges
112 als Istwert ermittelt werden und über Sollwertgeber eingestellt werden.
1. Schmiedemaschine mit vier x-förmig in einer rechtwinklig zur Werkstücklängsachse
gelegenen Arbeitsebene angeordneten und quer zur Werkstücklängsachse beweglichen
Stösseln, die selbst als Teil einer Kolben-Zylinder-Einheit oder von einer Antriebseinheit,
insbesondere einer Kolben-Zylinder-Einheit beweglich sind und in Wirkverbindung mit
Werkzeugen stehen, die in der zentrinahen Hubendlage ein geschlossenes Kaliber bilden,
wobei jedes Werkzeug mit der nichtgenutzten Breite seiner Arbeitsfläche von einer
Seitenfläche des einen benachbarten Werkzeugs überdeckt wird und seinerseits mit
einer seiner Seitenflächen die nichtgenutzte Breite der Arbeitsfläche des anderen
benachbaren Werkzeuges überdeckt,
dadurch gekennzechnet,
daß die Antriebseinheiten (3, 4; 72, 75; 91, 93; 131, 132) radial zur Werkstücklängsachse
wirkend angeordnet sind, daß Stellmittel (28; 140) zur Einstellung und Anzeige der
Hubendlage vorgesehen sind und daß jedes Werkzeug (2; 87; 106; 122) in einem aus dem
Stössel (3; 72; 91; 113) und einem Kreuzstück (46; 89; 107, 114) gebildeten Support
mittels einer Stellvorrichtung (53 -60; 124 -126) abhängig von der das Schmiedemaß
bestimmenden Hubendlageneinstellung, in der Arbeitsebene aus der Wirkachse der Antriebseinrichtung
um das Maß verstellbar ist, welches der Hälfte der Differenz zwischen der Gesamtbreite
und der dem jeweiligen Kaliber entsprechenden benutzten Breite des Werkzeuges (2;
87; 106; 112) entspricht.
2. Schmiedemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Werkzeugen (2; 87; 106) bestückte Kreuzstücke (46; 89; 107) in Kopfstücken
(44; 90; 103) der Stössel (3; 72; 91) in der Arbeitsebene rechtwinklig zur Stösselachse
verstelbar geführt und durch lösbare Klemmelemente (62-69; 88; 108) gegenüber den
Kopfstücken (44; 90; 103) feststellbar sind, während Stellvorrichtungen (53-60) zur
Verschiebung der Kreuzstücke (46; 89; 107) in den Kopfstücken (44; 90; 103) bei gelösten
Klemmelementen (62-69; 88; 108) zwischen den Kopfstücken (44; 90; 103) und Kreuzstücken
(46; 89; 107) wirkend angeordnet sind.
3. Schmiedemaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Antriebs- und/oder Anzeigevorrichtungen zu den Stellvorrichtungen (53-69) an
den den Kopfstücken (44; 90; 103) abgewandten Enden der Stössel (3; 72; 91) angeordnet
sind und Koppeln (55; 84; 97) zwischen diesen vorgesehen sind, die die Stössel (3;
72; 91) durchsetzen oder parallel zu den Stösseln (3; 72; 91) angeordnet sind.
4. Schmiedemaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stössel als Kolben (3) ausgebildet und in mit dem Maschinenrahmen (6), verbundenen
Zylindern (4) geführt sind und die Hublagenverstellung durch in den Zylindern (4)
verstellbare, deren Böden bildende Stopfen (15) erfolgt.
5. Schmiedemaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Stössel dienenden Kolben (3) mit die hohlgebohrten Stopfen (15) durchsetzenden
Schäften (29) versehen sind.
6. Schmiedemaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stössel als Zylinder (72;91) ausgebildet sind, während die Kolben (75; 93)
zur Hublagenverstellung am Maschinenrahmen (73; 92) verstellbar angeordnet sind.
7. Schmiedemaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (72) mit inneren Schäften (77) versehene Ringzylinder sind, die mit
ihren Schäften (77) die als Ringkolben hohlgebohrten Kolben (75) durchsetzen.
8. Schmiedemaschine nach Anspruch 5 oder7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schäfte (29; 77) der als Stössel (3; 72) vorgesehenen Kolben (3) bzw. Zylinder
(72) axial durchbohrt sind und in diesen Bohrungen (57; 83) die Koppeln (55; 84) zur
getrieblichen Verbindung der Stellvorrichtungen mit ihren Antriebs- und/oder Anzeigevorrichtungen
aufnehmen.
9. Schmiedemaschine nach Anspruch 3 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtungen aus mit den Kreuzstücken (46; 89, 107) verbundenen Zahnstangen
(53; 86; 109) und in diese eingreifende Ritzel (54; 85; 105) bestehen und als Koppeln
(55; 84; 97) mit den Ritzeln (54; 85; 105) verbundene Wellen (55; 84; 97) vorgesehen
sind, wobei die Wellen (55; 84; 97) durch die zentralen Bohrungen (57; 83) in den
Stösseln (3; 72) oder seitlich entlang den Stösseln (91) geführt sind.
10. Schmiedemaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stösselköpfe (44; 90; 103) und Kreuzstücke (46; 89; 107) bei geschlossenen Klemmelementen
(62-69 ;88; 108) durch die gegenseitige Verschiebung ausschließende ineinandergreifende
Feinverzahnungen (52) formschlüssig miteinander verbunden sind.
11. Schmiedemaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stösselköpfe (44; 90; 103) und Kreuzstücke (46; 89; 107) mit korrespondierenden
Nuten (47; 48) und in die Nuten eingelegten, mit den Verzahnungen (52) versehenen
Leisten (50, 51) versehen sind.
12. Schmiedemaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klemmelemente an sich bekannte Spannbolzen (63) vorgesehen sind, die mit Kreuzstück
(46), Stösselkopf (44) und eine Feder (65) einfassenden Bunden (63, 64) versehen sind,
deren einer als Kolben (63) ausgebildete von der Feder (65) unterlegte Bund (63) gegen
die Kraft der Feder (65) und damit die Klemmung lösend beaufschlagbar ist, wobei mit
der Beaufschlagung des Kolbens (63) und Lösen der Klemmelemente zugleich eine Entriegelung
der Antriebe (60, 28) für die Verschiebung der Kreuzstücke (46) gegenüber den Stösselköpfen
(44) und zur Hublagenverstellung gesteuert ist.
13. Schmiedemaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Lösen der Klemmelemente (62-69) durch Beaufschlagung des Kolbens (63)
ein Ventil offengesteuert ist, welches Pressluft durch den entstehenden Spalt zwischen
Kreuzstück (46) und Stösselkopf (44) treten läßt und ein Eindringen von Schmutz in
den Spalt verhindert.
14. Schmiedemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kreuzstücke (114) im Maschinenrahmen (115) in der Antriebsebene rechtwinklig
zur Stösselachse verstellbar geführt und durch lösbare Klemmelemente (122, 123) gegenüber
dem Maschinenrahmen (115) feststellbar sind, die Stellvorrichtungen (124-126) zur
Verschiebung der Kreuzstücke (114) im Maschinenrahmen (115) bei gelösten Klemmvorrichtungen
(124-126) zwischen dem Maschinenrahmen (115) und den Kreuzstücken (114) wirkend angeordnet
sind und die mit den Werkzeugen (112) bestückten Stössel (113) in den Kreuzstücken
(114) axialbeweglich geführt sowie mit je einer Antriebseinheit (130, 131) verbunden
sind.
15. Schmiedemaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß radial zur Werkstückslängsachse angeordnete Kolben-Zylinder-Einheiten (130, 131)
zum Antrieb der Stössel (113) vorgesehen sind, deren Zylinder (131) ortsfest im Maschinenrahmen
(115) angeordnet sind, während die Kolben (130) mit den Stösseln (113) durch die Verstellung
der Kreuzstücke (114) mit den Stösseln (113) ausgleichende jedoch die Axialkräfte
von den Kolben (130) auf die Stössel (113) übertragende Kupplungen verbunden sind.
16. Schmiedemaschine nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Kolben (130) und Stösseln (113) angeordneten Kupplungen jeweils
aus einer T- oder Schwalbenschwanz-Nut (149) in der Stösselstirnfläche, darin geführten
T- oder Schwalbenschwanz-Gleitstücken (150) und mit den Gleitstücken (150) verbundenen,
von in Zylinderbohrungen (154) in der Traverse (136) geführten Kolben (155) über Jochstücke
(153) zu spannenden Zugstangen (152) bestehen, wobei während der Verschiebung der
Kreuzstücke (114) durch die Stellvorrichtungen (124-126) die Beaufschlagung der Kolben
(155) unterbrochen ist, somit die Kupplungen gelöst sind.
17. Schmiedemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Anwendung eines an sich bekannten, lediglich für den Arbeitshub bemessenen hydraulischen
Antriebes durch Kolben-Zylinder-Einheiten (3, 4; 72, 75; 91, 93; 131, 132) mit mechanischer
Hubbegrenzung (31, 92) und mechanischen Stellmitteln, insbesondere Spindeltrieben
(14, 20; 134, 135) für die die Hublage und Hubendlage bestimmende Endstellung der
Kolben-Zylinder-Einheiten (3, 4; 72, 75; 91, 93; 131, 132) in Abhängigkeit von der
durch das jeweilige Kaliber vorgegebenen Werkzeugstellung.
18. Schmiedeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Verschiebungen der Kreuzstücke (46; 89; 107, 114) gegenüber den
Stösselköpfen (44; 72; 103) bzw. dem Maschinenrahmen (135) und die Hubendlagen der
Stössel (3; 72; 91;113) gemessen und in Abhängigkeit von einem jeweils eingegebenen
oder über Prozessrechner programmierten Kalibermaß einstellbar sind.