(19)
(11) EP 0 228 043 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.07.1987  Patentblatt  1987/28

(21) Anmeldenummer: 86117722.8

(22) Anmeldetag:  19.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C09B 69/06, D01F 6/18
// C09B29/085, C09B26/04, C09B33/06, C09B29/036, C09B47/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 28.12.1985 DE 3546294

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Hohmann, Kurt
    D-6078 Neu Isenburg (DE)
  • Mischke, Peter, Dr.
    D-6232 Bad Soden am Taunus (DE)
  • Teige, Wolfgang
    D-6233 Kelkheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Neue Farbsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung


    (57) Farbsalz eines mono- oder polykationischen Farbstoffes mit dem Anion entsprechend einer allgemeinen Formel (1) oder (2)
    [Me (XCN)₄]2(-) (1)
    [Me (SCN)₆]n(-) (2)
    in welchen
    Me in Formel (1) das zweiwertige Zink-Kation, das zwei­wertige Eisen-Kation, das zweiwertige Kobalt-Kation, das zweiwertige Zinn-Kation oder das zweiwertige Kupfer-Kation ist und
    Me in Formel (2) für das zweiwertige Eisen-Kation, das zweiwertige Nickel-Kation oder das dreiwertige Eisen-­Kation steht,
    X ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom ist und
    n abhängig von der Wertigkeit des entsprechenden Metall-Kations die Zahl 4 oder 3 bedeutet.
    Die neuen Farbsalze können beispielsweise aus wäßriger Lösung oder Suspension durch Umsetzung mit dem entsprechen­den kationischen Farbstoff, der ein übliches Anion besitzt, mit einer ein Metallkation Me abgebenden Verbindung und mit einem Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumrhodanid bzw. -cyanat gewonnen werden. Sie dienen insbesondere in der Spinnfärbung von sauer modifiziertem Polyacrylnitril und dessen Mischpolymeren.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der basi­schen Farbstoffe.

    [0002] Farbstoffe mit einer oder mehreren kationischen Gruppen sollen, damit sie sich für die Spinnfärbung von sauer modi­fiziertem Polyacrylnitril und sauer modifizierten Misch­polymeren des Acrylnitrils mit anderen Monomeren (im nach­folgenden allgemein als PAC bezeichnet) eignen, beispiels­weise eine sehr gute Löslichkeit in den organischen, üb­licherweise bei den Spinnfärbeverfahren eingesetzten Sol­ventien verfügen und weiterhin eine möglichst geringe Was­serlöslichkeit besitzen, damit sie aus den Syntheseansätzen möglichst quantitativ und darüberhinaus salzfrei abgeschie­den werden können; denn bereits geringe Verunreinigungen an anorganischen Salzen können unerwünschte Verstopfungen und Beschädigungen des Spinndüsensystems verursachen und demge­mäß den Einbau zusätzlicher Filtrationsvorrichtungen erfor­derlich machen. Weiterhin sollen diese Farbstoffsalze über eine einwandfreie Lagerstabilität verfügen, und ihre Lös­lichkeit darf sich auch bei langer Lagerzeit nicht ver­schlechtern. Solche Eigenschaften sind nicht nur eine Funk­tion des Farbstoffkations, sondern werden ganz entscheidend vom Anion des Farbsalzes beeinflußt.

    [0003] Die aus der Literatur zum Färben von PAC aus wäßrigem Färbe­bad bekannten kationischen Farbstoffe in Form ihrer Halo­genide, Sulfate, Methosulfate, Phosphate, Tetrachlorzinkate oder Acetate erfüllen diese Anforderungen nicht, da sie wegen ihrer guten Wasserlöslichkeit meist nur schwierig und nicht frei von anorganischen Begleitsalzen aus den Syntheseansätzen abgeschieden werden können. Desweiteren ist ihre Löslichkeit in den für Spinnfärbeverfahren von PAC gebräuchlichen organischen Lösemitteln, wie Dimethylform­ amid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, Diethylcarbonat und Aceton, vielfach zu gering.

    [0004] Diese Nachteile gelten auch für kationische Farbstoffe mit dem Nitratanion, die in der US-PS 4 100 131 speziell zum Spinnfärben von PAC eingesetzt werden.

    [0005] Weiterhin werden kationische Farbstoffe mit dem Tetrafluoro­borat-Anion als speziell für die Spinnfärbung geeignet beschrieben (s. die britische Patentschrift Nr. 1 514 263 und die europäischen Patentanmeldung-Veröffentlichungen Nrs. 0 055 221 A, 0 055 222 A, 0 055 223 A und 0 055 224 A). Diese Farbstoffsalze haben jedoch den Nachteil, daß das Tetrafluoroborat-Anion instabil ist, weswegen bereits nach Lagerzeiten von wenigen Wochen die Bildung von Fluorwasserstoff beobachtet werden kann; Korrosionen in den Spinnaggregaten sind u.a. die Folge. Die Hydrolyse des Tetrafluoroborat-Anions führt zudem zu einer Abnahme der Löslichkeit der Farbstoffe in den zum Spinnfärben von PAC gebräuchlichen Lösemitteln.

    [0006] Weiterhin ist mit dem Tabellenbeispiel 46 der US-PS 4 607 071 ein kationischer Farbstoff mit dem Rhadanid-­Anion für die Spinnfärbung von PAC beschrieben. Aber auch Farbstoff-Rhodanide sind wegen ihrer teilweise geringen Löslichkeit in den üblichen Solventien, auch in Aceton, nur in eingeschränktem Maße in der Spinnfärbung einsetzbar. Zudem können viele kationische Farbstoffe aus wäßriger Lösung nicht als kristalline Rhodanidsalze oder nur unvoll­ständig abgeschieden werden.

    [0007] Die oben erwähnten Nachteile kommen noch stärker zum Vor­schein bei den an und für sich wertvollen kationischen Farbstoffen mit zwei quartären Gruppen, wie sie bei­spielsweise aus den US-Patentschriften Nrs. 3 271 383, 3 291 788, 4 607 071 und 4 344 879 bekannt sind. Denn aufgrund ihrer durch zwei kationische Zentren bedingten sehr guten Wasserlöslichkeit ist die salzfreie Abscheidung biskationischer Farbstoffe besonders schwierig, weshalb bisher Ausbeuteverluste und eine aufwendige Abwasser­reinigung in Kauf genommen werden mußten.

    [0008] Es bestand daher die Aufgabe, Farbsalze von kationischen Farbstoffen aufzufinden, die diese Nachteile der bisher bekannten Farbsalze nicht oder in nur geringfügigem Maße besitzen.

    [0009] Diese Aufgabe wurde mit der vorliegenden Erfindung durch Überführung der Farbstoffe in Farbsalze mit Rhodanometallat- oder Cyanatometallat-Komplexen als Anionen gelöst.

    [0010] Die vorliegende Erfindung betrifft somit neue Farbsalze von mono- oder polykationischen, wie bis- oder triskationischen, Farbstoffen mit dem Anion entsprechend einer allgemeinen Formel (1) oder (2)
    [Me (XCN)₄]2(-) (1)
    [Me (SCN)₆]n(-) (2)
    in welchen
    Me in Formel (1) das zweiwertige Zink-Kation, das zwei­wertige Eisen-Kation, das zweiwertige Kobalt-Kation, das zweiwertige Zinn-Kation oder das zweiwertige Kupfer-­Kation ist und
    Me in Formel (2) für das zweiwertige Eisen-Kation, das zweiwertige Nickel-Kation oder das dreiwertige Eisen-­Kation steht,
    X für ein Schwefel- oder Sauerstoffatom steht und
    n abhängig von der Wertigkeit des entsprechenden Metall-­Kations die Zahl 4 oder 3 bedeutet.

    [0011] Bevorzugt ist hiervon das Tetrarhodano-Zincat-Anion.

    [0012] Die erfindungsgemäßen, neuen Farbsalze mit den Anionen entsprechend der allgemeinen Formel (1) oder (2) sind fast ausnahmslos feste, in der Regel kristalline Verbindungen, die als solche aus der Synthese leicht zugänglich sind. Sie können mit besonderem Vorteil als in Wasser schwer lösliche, jedoch in den für die Spinnfärbung von PAC üblichen Solventien gut lösliche Farbstoffe zum Färben von PAC in der Spinnfärbung eingesetzt werden.

    [0013] Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso die Herstellung dieser neuen Farbsalze bzw. die Isolierung und Gewinnung von kationischen Farbstoffen in reiner Form durch Überfüh­rung in die erfindungsgemäßen Farbsalze. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen kationischen Farb­stoff mit einem üblichen Anion in wäßriger Lösung oder Suspension mit einer Verbindung, die ein Metallkation Me oben definierter Bedeutung abzugeben vermag, und einem Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumrhodanid bzw. Alkalimetall-, Erdalkalimetall oder Ammoniumcyanat, vorzugsweise Natrium-, Kalium- oder Ammoniumrhodanid bzw. -cyanat, bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C, vor­zugsweise zwischen 0°C und 60°C, und bei einem pH-Wert zwischen 2 und 6, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 2,5 und 4,5, umsetzt.

    [0014] Anionen in den Ausgangs-Farbsalzen sind beispielsweise die üblichen Anionen von anorganischen oder organischen Säuren oder üblichen Metallkomplex-Anionen, wie sie insbe­sondere bei der Synthese der kationischen Farbstoffe oder bei deren Isolierung vorliegen, so die aus der oben erwähn­ten Literatur erkenntlichen Anionen, wie bspw. die Chlorid-, Sulfat-, Acetat-, Methosulfat-, Nitrat-, Rhodanid-, Cyanat- und Chlorzincat-Anionen.

    [0015] Verbindungen, die ein Metallkation Me enthalten und abzu­geben vermögen, sind insbesondere die üblichen Salze die­ser Metalle von anorganischen oder organischen Säuren, wie die Carbonate, Halogenide, Sulfate und Acetate dieser Metalle, oder auch die Oxide und Hydroxide dieser Metalle. Solche Metallkationen abgebenden Verbindungen sind bei­spielsweise Zinkoxid, Zinkacetat, Zinksulfat, Kupfer(II)-­sulfat, Eisen(II)-sulfat, Nickel(II)-sulfat, Kobalt(II)-­sulfat, Eisen(III)-chlorid, Eisen(III)-sulfat, Zinn (II)-­chlorid, Zinn(II)-sulfat, Eisen(II)-chlorid und Kobalt(II)-sulfat.

    [0016] Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders vorteilhaft durchgeführt werden, wenn man von kationischen Farbstoffen mit dem Tetrachlorozincat-Anion ausgeht und mit dem Alkali­metall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumrhodanid bzw. -cyanat innerhalb des genannten Temperaturbereiches um­setzt. Hierbei ist es nicht erforderlich, zusätzlich eine das Metallkation abgebende Verbindung in den Reaktionsan­satz einzusetzen, da das Tetrachlorozincat-Anion des Ausgangs-Farbsalzes diese Funktion übernimmt. Man kommt hierdurch auf elegante Weise sogleich zum erfindungsge­mäßen Farbsalz.

    [0017] Die neuen Farbsalze lassen sich in der Regel aus den Reaktionsansätzen des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgrund ihrer überwiegend sehr geringen Wasserlöslichkeit in hoher Ausbeute abscheiden und nach ihrer Isolierung durch Nach­waschen mit Wasser in nahezu salzfreier Form gewinnen, so daß aufwendige verfahrenstechnische Maßnahmen zur Abtren­nung anorganischer Begleitsalze aus den aprotische Löse­mittel enthaltenden Spinnflüssigkeiten unterbleiben können.

    [0018] Als Farbstoffkationen kommen solche von mono-, bis- und polykationischen Farbstoffen in Betracht; sie sind zahl­reich in der Literatur beschrieben, bspw. in dem anfangs genannten Stand der Technik, und können den verschiedensten chemischen Farbstoffklassen angehören. Besonders hervorzu­heben sind Monoazo-, Disazo- und Polyazofarbstoffe, Methin-, Polymethin-, Azamethin- und Azacyaninfarbstoffe, Diaryl- und Triarylmethanfarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe, Phtha­locyaninfarbstoffe, Azin-, Oxazin- und Thiazinfarbstoffe, Naphthostyrylfarbstoffe, Acridin-, Cyanin-, Dioxazin-, Benzothiazinophenoxazin-, Chinophthalon-, Chinacridon- und Xanthenfarbstoffe.

    [0019] Die kationischen Gruppen in den kationischen Farbstoffen sind quartäre Ammoniumgruppen, die primäre Ammoniumgruppe selbst und protonierte Ammoniumgruppen mit bis zu zwei Substituenten, wobei die Substituenten Alkylgruppen von 1 bis 6 C-Atomen, bevorzugt 1 bis 4 C-Atomen, sind und diese Alkylgruppen substituiert sein können, wie beispiels­weise durch Hydroxy, Cyano, Carbamoyl und Phenyl, und wobei einer dieser Substituenten auch ein Phenylrest sein kann.

    [0020] Die quartären Gruppen des Farbstoffkations können Bestand­teil des Chromophors sein, beispielsweise als Substituenten am aromatischen Teil des chromophoren Systems oder in Form von Cyclammoniumstrukturen; die quartären Gruppen sowie die protonierten Ammoniumgruppen können aber auch zusätz­lich oder ausschließlich über Seitenketten an das chromo­phore System gebunden sein. Quartäre Gruppen sind beispiels­weise Trialkylammonium-Gruppen mit niederen Alkylresten, die gegebenenfalls substituiert sein können, des weiteren N,N-Dialkyl-N-aryl-ammonium-Gruppen mit gegebenenfalls sub­stituierten niederen Alkylresten, N,N-Dialkyl-N-aralkyl-­ammonium-Gruppen mit niederen, gegebenenfalls substituier­ten Alkylgruppen sowie N-Monoalkyl-N-aryl-N-aralkyl-­ammonium-Gruppen mit einer niederen, gegebenenfalls substi­tuierten Alkylgruppe. Diese Ammoniumgruppen können direkt oder über einen gegebenenfalls mit Heteroatomen und/oder kleinen Atomgruppen verbundenen aliphatischen Rest an den aromatischen Teil des chromophoren Systems gebunden sein, wie beispielsweise an einen Benzol- oder Naphthalinkern.

    [0021] Bevorzugte kationische Farbstoffe sind solche, bei denen die kationischen Ladungen in Form von Cyclammoniumstruktu­ren Bestandteil des Chromophors sind. Diese quartären Grup­pen enthaltenden Cyclammoniumreste sind insbesondere 5- oder 6-gliedrige Ringe, die noch weitere Heteroatome, wie Sauerstoff-, Schwefel- und/oder Stickstoffatome, enthalten können, wobei diese Heterocyclen auch an aromatische, carbocyclische Reste, wie einen Benzolkern oder Naphthalin­kern, direkt gebunden oder ankondensiert sein können. Die kationische Ladung der Cyclammoniumstrukturen liegt in delokalisierter Form vor, was durch verschiedene mesomere Grenzstrukturen formelmäßig ausgedrückt werden kann.

    [0022] Cyclammoniumreste und deren Derivate sind vorzugsweise Pyridinium-, Pyrazolium-, Imidazolium-, Triazolium-, Tetra­zolium-, Oxazolium-, Thiazolium-, Oxdiazolium, Thiadia­zolium-, Chinolinium-, Indazolium-, Benzimidazolium-, Benz­thiazolium-, Benzisothiazolium- oder Benzoxazolium-Struk­turen, wobei diese Reste in den Heterocyclen bevorzugt durch niedere, gegebenenfalls substituierte Alkylreste, durch Aralkyl-, Aryl- und/oder Cycloalkyl-Reste substitu­iert sein können und in den aromatischen carbocyclischen Teilen durch kationische, wie beispielsweise die oben er­wähnten, durch basische und/oder nicht-ionogene Gruppen substituiert sein können. Basische Gruppen sind beispielsweise primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, Hydrazino- oder Amidinogruppen, weiterhin heterocyclische, stickstoffhaltige Ringe, wie beispielsweise der Pyridin-, Imidazol-, Morpholin-, Piperi­din- oder Piperazin-Ring. Nichtionogene Gruppen sind beispielsweise Halogenatome, wie Chlor- und Bromatome, niedere, gegebenenfalls substitu­ ierte Alkylgruppen, niedere Alkoxygruppen, die Nitrogruppe, die Carbamoyl- oder Sulfamoylgruppe, eine durch niederes Alkyl, Phenyl und/oder Benzyl substituierte Sulfamoyl- oder Carbamoylgruppe, niedere Alkanoylamino- und niedere Alkyl­sulfongruppen, die Cyan- und die Trifluormethylgruppe.

    [0023] Neben den Ammoniumgruppen, die, wie bereits erwähnt, direkt oder über Brückenglieder an den aromatischen Teil des chromophoren Systems gebunden sind, kommen auch stark ba­sische Gruppen, wie beispielsweise primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, Hydrazino- oder Amidinogruppen, in Frage, wobei diese stickstoffhaltigen Gruppen auch Teil eines heterocyclischen Ringes sein können, so beispielsweise des Pyridin-, Imidazol-, Morpholin- Piperidin- oder Piperazinringes. Sekundäre Aminogruppen sind bevorzugt nie­dere Monoalkylaminogruppen, Phenyl- oder Aralkylaminogrup­pen, wie beispielsweise die Methylamino-, Ethylamino- oder iso-Propylaminogruppe oder die Phenylamino- oder Benzyl­aminogruppe. Tertiäre Aminogruppen sind beispielsweise die Dimethylamino-, Diethylamino-, N-Methylanilin- oder N-Methyl-benzylaminogruppe.

    [0024] Die vorstehend genannten Heteroatome und kleineren Atom­gruppen, über die als Brückenglieder die Amino- oder Ammoniumgruppen an das chromophore System gebunden sein können, sind beispielsweise Gruppen der Formel -O- , -NH- , -N(niederes Alkyl)- , -CO- , -SO₂- , -CH₂-, -CH₂-CH₂- , -CH₂CH₂CH₂- , -CH₂CH(OH)CH₂- sowie Kombina­tionen davon.

    [0025] Sind in den erfindungsgemäßen Farbstoffen zwei oder mehr quartäre Gruppen enthalten, so können diese zueinander gleich oder voneinander verschieden sein.

    [0026] Die vorstehenden oder nachfolgenden Bezeichnungen "nieder", "Aryl" etc. haben folgende Bedeutung:

    [0027] Die Angabe "nieder" bedeutet, daß der in dieser Gruppe oder diesem Rest enthaltene Alkyl- oder Alkylenrest oder Alkenyl­rest aus 1 bis 4 C-Atomen besteht;
    die Angabe "substituierter Alkylrest" bedeutet, daß das Alkyl durch einen oder zwei, bevorzugt einen Substituenten aus der Gruppe Hydroxy, Acetoxy, niederes Alkyloxy, Cyan, niederes Carbalkoxy, Chlor, Phenyl und Carbamoyl substi­tuiert ist, wobei das Phenyl noch durch Halogen, wie Chlor, Brom oder Fluor, niederes Alkyl, niederes Alkoxy, Nitro, Acylamino, Sulfamoyl und/oder Carbamoyl substituiet sein kann und das Carbamoyl noch durch niederes Alkyl, eine Phe­nylgruppe oder einen Benzylrest mono- oder disubstituiert sein kann, wobei der substituierte Alkylrest beispielsweise eine β-Hydroxyethyl-, β-Cyanethyl-, β-Acetoxyethyl-, γ-Hydroxypropyl-, β-Methoxyethyl-, Benzyl- oder Phenyl­ethylgruppe ist;
    die Angabe "Aryl" bedeutet einen Arylrest, insbesondere einen Phenyl- oder Naphthylrest, der noch durch die oben angegebenen basischen, kationischen und/oder nicht­ionogenen Gruppen substituiert sein kann;
    nicht-ionogene Substituenten, von denen bevorzugt 1 bis 3 in dem Arylrest enthalten sein können, sind insbesondere Halogen, wie Chlor oder Brom, niederes Alkyl, wie Methyl oder Ethyl, niederes Alkoxy, wie Methoxy, Ethoxy oder Prop­oxy, Nitro, niederes Alkylsulfon und Trifluormethyl;
    die Angabe "Aralkyl" bedeutet einen niederen Alkylrest, der durch einen Arylrest substituiert ist, wobei der Aryl­rest die obengenannte Bedeutung hat; bevorzugt ist der Arylrest im "Aralkyl" ein Phenylrest, der durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe niederes Alkyl, niederes Alk­oxy und Chlor substituiert sein kann;
    die Angabe "Cycloalkyl" bedeutet einen Cycloalkylrest von 4 bis 12 C-Atomen, wie der Cyclopentyl- oder Cyclohexyl­rest, die noch durch 1 bis 3 niedere Alkylgruppen, wie Methylgruppen, substituiert sein können.

    [0028] Niedere Alkylgruppen (Alkylreste) sind insbesondere die Methyl- und Ethylgruppe, niedere Alkoxygruppen insbesondere die Methoxy- und Ethoxygruppe. Aralkylreste sind insbeson­dere die Benzyl- und Phenethylgruppe. Niedere, substitu­ierte Alkylreste, die mit dem Alkylrest an ein Stickstoff­atom gebunden sind, sind bevorzugt Alkylgruppen von 1 bis 4 C-Atomen, die durch eine Hydroxy-, niedere Alkoxy-, Cyan- oder Phenylgruppe substituiert sind, wie beispielsweise die β-Hydroxyethyl-, β-Cyanethyl-, β-Methoxyethyl-, die Benzyl- oder Phenethylgruppe.

    [0029] Quartäre Ammoniumgruppen sind bevorzugt die Trimethyl­ammonium-, die Triethylammonium-, die Dimethyl-ethyl-­ammonium-, die Benzyl-dimethyl-ammonium- und die Phenyl-­dimethylammonium-Gruppe.

    [0030] Von den erfindungsgemäßen Farbsalzen können beispielsweise solche hervorgehoben werden, deren Farbstoffkationen den allgemeinen Formeln (3) bis (13) entsprechen:
    D(+) ― N = N - K ―

    Alk)₃ (3)
    D - N = N - K -

    (Alk)₃ (4)
    D(+) ― N = N - K (5)





    [0031] In diesen Formeln bedeuten:
    Alk ist eine niedere Alkylgruppe, wobei eine oder zwei davon durch eine Hydroxy-, Cyano-, Carbamoyl- oder Phenyl­gruppe substituiert sein kann;
    D(+) ist ein Benzthiazoliumrest, dessen quarternäres Stick­stoffatom eine niedere Alkylgruppe oder eine Benzyl­gruppe gebunden enthält und dessen aromatischer carbo­cyclischer Rest durch eine Methoxy-, Ethoxy- oder Methylgruppe oder β-Trialkylammonio-ethoxy-Gruppe mit Alkylresten von 1 bis 4 C-Atomen substituiert sein kann, oder ist ein Triazolium-, Pyrazolium-, Thiazolium- oder Benzimidazolium-Rest, der durch Phenyl-, Benzyl- und/oder niedere Alkylreste substituiert ist, oder ist ein Phenyl­rest, der, direkt oder über eine niedere Alkylen-, Alkylenoxy-, Alkylencarbonyl-, Alkylensulfonyl- oder Alkylensulfonamido-Gruppe gebunden, die oben definierte Ammoniumgruppe -N(+)(Alk)₃ enthält und noch durch Chlor, Brom, Methoxy, Methyl und/oder Nitro substituiert sein kann;
    D ist eine heterocyclische oder carbocyclische Diazokom­ponente, wie insbesondere ein Phenylrest, der durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe niederes Alkyl, niederes Alkoxy, Halogen, wie Chlor und Brom, Trifluor­methyl, Nitro, Cyano, niederes Alkylsulfonyl und Aryl­sulfonyl substituiert sein kann;
    K ist als Rest einer Kupplungskomponente der Rest des Anilins oder des 1-Amino- oder 2-Amino-naphthalins, des­sen N-Atom noch durch niedere, gegebenenfalls substitu­ierte Alkylreste oder durch gegebenenfalls substituierte Arylreste mono- oder disubstituiert sein kann, wobei die gegebenenfalls substituierten Alkylreste bevorzugt hydroxy-, amino-, cyan- oder phenylsubstituierte Alkyl­reste und die Arylreste bevorzugt Phenylreste sind, wobei in Formel (3) und (5) die Ammoniumgruppe an einen Alkyl- oder Aralkylrest von K gebunden ist und wobei die aromatischen Kerne des Anilin- und Naphthylamin-Restes durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe niederes Alkyl, niederes Alkoxy, Halogen, wie insbesondere Chlor, niederes Alkanoylamino, Ureido und Phenylureido substi­tuiert sein können;
    der Benzolkern a oder b oder beide können in zueinander gleicher oder voneinander verschiedener Weise, durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe niederes Alkyl, niederes Alkoxy, Halogen, wie Fluor, Brom und insbeson­dere chlor, Trifluormethyl und niederes Alkanoylamino substituiert sein;
    Q ist eine niedere Alkylengruppe, wie beispielsweise die Ethylen- oder Propylengruppe oder eine niedere Alkylen­oxyalkylengruppe, wie beispielsweise eine Ethylenoxy­ethylengruppe, oder eine niedere Alkylenaminoalkylen­gruppe, wie beispielsweise die Diethylenaminogruppe, wobei die Aminogruppe gegebenenfalls noch durch eine niedere Alkylgruppe, die durch Hydroxy, Cyano oder Phenyl substituiert sein kann, substituiert ist, oder ist eine Alkylengruppe von 2 bis 8 C-Atomen, die durch 2 Aminogruppen, die durch niederes Alkyl oder hydroxy-, cyano- oder phenylsubstituiertes niederes Alkyl substi­tuiert sein können, oder durch 2 Sauerstoffatome unter­brochen ist, oder ist eine Alkylengruppe von 2 bis 8 C-Atomen, die durch einen Phenylenrest unterbrochen ist;
    R₁ und R₂ sind zueinander gleich oder voneinander verschie­den und jedes bedeutet ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, die gegebenenfalls substituiert ist, wie insbesondere durch eine Hydroxy-, Cyano- oder Phenylgruppe;
    A ist ein Benzolkern, ein Naphthalinkern oder der Azoben­zol-Rest, die durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe niederes Alkyl, niederes Alkoxy, Chlor, Trifluormethyl, niederes Alkanoylamino, Benzoylamino, durch niederes Alkyl disubstituiertes Amino, N-(niederes Alkyl)-N-­phenyl-amino und N-(niederes Alkyl)-N-benzyl-amino oder durch 1 niedere ω-Dialkoxyamino-alkoxy- oder 1 niedere ω-Trialkylammonio-alkoxy-Gruppe substituiert sein kön­ nen, wobei die Alkylreste dieser disubstituierten Amino­gruppen noch durch Hydroxy, Carbonamido oder Cyano sub­stituiert sein können;
    R₃ ist ein niederer Alkylrest, der durch eine Hydroxy-, niedere Alkanoylamino-, niedere Alkoxy-, Cyano- oder Phenylgruppe substituiert sein kann;
    R₄ und R₅ sind zueinander gleich oder voneinander verschie­den und jedes bedeutet ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, die substituiert sein kann, wie bspw. durch eine Hydroxy-, Cyano- oder Phenylgruppe;
    Z bedeutet ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom, wie ein Chloratom, eine niedere Alkylgruppe, eine niedere Alkoxygruppe oder eine niedere Carbalkoxygruppe;
    B ist ein Phenylenrest oder ein Rest der allgemeinen Formel

    in welchen
    alk eine niedere Alkylengruppe bedeutet und
    R₁, R₂ und Z die obengenannten Bedeutungen, oder
    B ist ein Rest der allgemeinen Formel

    in welcher W eine niedere Alkylengruppe, ein Sauerstoff­atom, die Carbonyl-, Sulfonyl-, Azo- oder Vinyliden-­Gruppe oder eine Gruppe der Formel -CO-NH- oder -NH-CO-NH- bedeutet.

    [0032] Die erfindungsgemäßen Farbsalze eignen sich beispielsweise zum Färben von PAC in Form von Fasermaterial oder in der Masse. Sie besitzen überraschenderweise in der Regel eine hohe Löslichkeit in den zum Spinnfärben von Polymeren und Mischpolymeren verwendeten bekannten Lösemitteln, wie bei­spielsweise Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethyl­sulfoxid, Diethylcarbonat und Aceton. Dies gilt in ganz be­sonderem Maße für die erfindungsgemäßen Farbstoff-Tetra­rhodanozincat-Salze. Man kann deshalb mit diesen Solventien bereits bei Raumtemperatur hochprozentige Farbstoffstamm­lösungen herstellen, die in Abhängigkeit von der Farbstoff­struktur bis zu 50 Gew.-% Farbstoff enthalten, wobei durch Temperaturerhöhung die Löslichkeit gesteigert werden kann. Die neuen Farbsalze können den das Polymer gelösten Spinn­lösungen in Form dieser Stammlösungen mit den oben genann­ten, zum Lösen des Polymers verwendeten Lösemitteln zuge­setzt werden, aber auch diesen Spinnlösungen direkt zuge­setzt und darin gelöst werden. Nach Homogenisierung wird die nun das Farbsalz enthaltende Spinnlösung erfindungs­gemäß analog einer Verfahrensweise eines bekannten Naß­spinnverfahrens oder Trockenspinnverfahrens versponnen; die so erhaltenen Fasern werden wie üblich nachbehandelt.

    [0033] Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb auch die Ver­wendung der erfindungsgemäßen Farbsalze in der Massespinn­färbung von PAC, insbesondere vorteilhaft in der Spinn­färbung gemäß den Naßspinnverfahrensweisen, bzw. ein Verfahren zum Spinnfärben von PAC, bevorzugt nach der Naß­spinnmethode, bei welchem man als im Solvens für PAC lösli­ches Farbmittel ein erfindungsgemäßes Farbsalz einsetzt und man mit der das erfindungsgemäße Farbsalz enthaltenden Spinnlösung die Herstellung von spinngefärbten PAC-Fäden nach einer üblichen Spinnfärbeweise durchführt.

    [0034] Mit den erfindungsgemäßen spinnmassenlöslichen kationi­schen Farbsalzen werden völlig transparente, stippenfreie Spinnlösungen erhalten, die keine mechanische Abnutzung der Spinndüsen oder Verstopfung verursachen. Die nach dem Verspinnen erhaltenen Fasern bzw. Fäden zeigen durch die überwiegend molekular-disperse Verteilung der erfindungs­gemäßen Farbsalze keine Mattierungserscheinungen, wie sie bei Einsatz von Farbpigmenten auftreten. Durch das Fehlen von Farbstoffaggregaten an der Faseroberfläche, wie sie im Gegensatz hierzu beim Spinnfärben mit Farbpigmenten auftre­ten, besitzen die gefärbten, versponnenen Fäden eine aus­gezeichnete Trocken- und Naßreibechtheit. Die erfindungsgemäßen Farbsalze können untereinander be­liebig zu den verschiedensten Farb- und Nuanceneinstellun­gen kombiniert werden.

    [0035] Die erfindungsgemäßen Farbsalze können gegebenenfalls zusammen mit organischen oder anorganischen Farbpigmen­ten, wie z.B. mit Monoazo-, Disazo-, Phthalocyanin-, Anthrachinon-, Dioxazin-, Naphthalintetracarbonsäure-, Perylentetracarbonsäure-, Chinacridon-Pigmenten sowie Fluoreszenzpigmenten, ebenso mit Ruß eingesetzt werden, weiterhin zusammen mit den üblicherweise zum Mattieren von Polymeren verwendeten Mitteln, wie z.B. mit Zinkoxid, Zinksulfid oder Titandioxid, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, den Glanz der gesponnenen Fäden durch entsprechende Zudosierung an Mattierungsmitteln nach Bedarf gezielt zu steuern.

    [0036] Die PAC-Polymere sind zahlreich bekannt und beschrieben. Neben den Polymeren des Acrylnitrils kommen als zu ver­spinnende Substrate Mischpolymerisate des Acrylnitrils mit anderen Vinylverbindungen, wie z.B. Vinylchlorid, Vinyli­denchlorid, Vinylfluorid, Vinylidencyanid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylpyridin, Vinylimidazol, Vinylpyrroli­don, Vinyläthanol, Acryl- oder Methacrylsäure, Acryl- oder Methacrylsäureester, Acryl- oder Methacrylsäureamide in Betracht, wobei diese Mischpolymerisate mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 85 Gew.-% Acrylnitril enthalten. Die Polymere des Acrylnitrils oder dessen Misch­polymerisate sind bevorzugt sauer modifiziert; sie enthal­ten saure Gruppen, die als Endgruppen, wie z.B. Sulfo- oder Sulfatogruppen, mittels eines Katalysators in das Polymere eingeführt oder als saure Gruppen enthaltende Comonomere, wie z.B. Styrol-4-sulfonsäure, Vinyl-, Allyl- oder Methallylsulfonsäure, einpolymerisiert wurden.

    [0037] Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die angegebenen Teile und Prozentangaben sind Gewichtsteile und Gewichtsprozente, sofern nicht anders vermerkt.
    Die in den Beispielen für die erfindungsgemäßen Farbsalze angegebenen Absorptionsmaxima (λmax -Werte) im sichtbaren Bereich wurden in Dimethylformamid als Lösemittel bestimmt.

    Beispiel 1



    [0038] In eine Lösung von etwa 60°C von 169,5 Teilen der Carbinol­base der Formel

    (bekannt aus EP-A 0 041 926) in 150 Teilen Eisessig und 250 Teilen Wasser trägt man 22,4 Teile Zinkoxid ein und verdünnt mit weiteren 900 Teilen Wasser. Man klärt die er­haltene Lösung durch Filtration und läßt sie in eine Lösung von 87,5 Teilen Ammoniumrhodanid in 1700 Teilen Wasser ein­laufen, rührt 1 bis 2 Stunden nach und saugt den grob aus­gefallenen Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser zur Ent­fernung von anorganischen Salzen nach und trocknet ihn bei 50 bis 60°C.

    [0039] Es wird das Farbstoffsalz der Formel

    in einer Ausbeute von 224 Teilen erhalten. Es zeigt eine überraschend hohe Löslichkeit in organischen Solventien, wie in Dimethylformamid (Löslichkeit: 21 %), Dimethylacet­amid (20 %) und Aceton (10 %), und eignet sich hervorragend zum Spinnfärben von PAC. Die hiernach erhältlichen gold­gelben Fäden besitzen ein sehr hohes Echtheitsniveau.
    max = 449 nm).
    Analyse (berechnet auf ein Molgewicht von 470,69 gemäß der Summenformel C₂₂H₂₄N₅OS₂Zn0,5 ):
    ber.: C 56,1 %, H 5,1 %, N 14,9 %, S 13,6 %, Zn 6,95 %;
    gef.: C 56,2 %, H 5,05 %, N 14,8 %, S 13,3 %, Zn 7,0 %.

    Beispiel 2



    [0040] Eine 50 bis 60°C warme Lösung von 107 Teilen des Farbstoffes der Formel

    (beschrieben als C.I. Basic Yellow 28) in 1500 Teilen Wasser und 5 Teilen Eisessig läßt man in eine Mischung aus 200 Tei­len Bis und eine Lösung, hergestellt aus 800 Teilen Wasser, 158 Teilen einer 20%igen wäßrigen Zinkacetatlösung und 65 Teilen Kaliumcyanat, einlaufen. Man erwärmt den Ansatz auf 50°C und rührt ihn bei dieser Temperatur noch etwa 90 Minu­ten nach. Die kristallin ausgefallene Verbindung wird bei 50°C abgesaugt, portionsweise mit Wasser gewaschen und bei 50°C unter reduziertem Druck getrocknet.

    [0041] Die erfingungsgemäße Verbindung der Formel

    ist zu etwa 25% in Dimethylformamid, zu etwa 21 % in Dimethylacetamid und zu etwa 6 % in Aceton löslich. Sie eignet sich wegen ihrer sehr guten coloristischen Eigen­schaften hervorragend zum Spinnfärben von sauer modifizier­tem Polyacrylnitril. (λmax = 449 nm).

    [0042] Analyse (MG = 438,7; C₂₂H₂₄N₅OS₂Zn0,5):
    ber.: C 60,2 %, H 5,0 %, N 15,96 %, Zn 7,45 %;
    gef.: C 59,7 %, H 5,0 %, N 16,2 %, Zn 7,4 %.

    Beispiel 3



    [0043] 28,7 Teile der Azoverbindung aus 3-Amino-1,2,4-triazol als Diazokomponente und N-Ethyl-N-(β-dimethylamino-ethyl)-­anilin werden mit 8,4 Teilen Zinkoxid und 2,4 Teilen Magnesiumoxid in 50 Teilen Wasser suspendiert und mittels 66,5 Teilen Dimethylsulfat bei 35 bis 45°C methyliert und quaterniert. Der Ansatz wird noch 2 Stunden weitergerührt, und überschüssiges Dimethylsulfat wird nach Verdünnen des Ansatzes mit 125 Teilen Wasser bei 70°C während 2 bis 3 Stunden hydrolysiert. Die Lösung der quartären Azoverbin­dung wird sodann geklärt, mittels Eis auf 35 bis 40°C ab­gekühlt und mit wäßriger Ammoniaklösung auf einen pH-Wert von 3 bis 4,5 eingestellt. 31,5 Teile Ammoniumrhodanid wer­den innerhalb von 2 Stunden bei 35 bis 40°C hinzugegeben. Die entstandene Suspension des erfindungsgemäßen Farbstoff­salzes wird noch 2 bis 3 Stunden bei etwa 50°C nachgerührt, die erfindungsgemäße Verbindung sodann bei 35°C abgesaugt und portionsweise mit Wasser nachgewaschen und getrocknet.

    [0044] Es wird die erfindungsgemäße Verbindung der Formel

    als dunkelbraunes Pulver erhalten. Sie löst sich zu etwa 24 % in Dimethylformamid, zu etwa 22 % in Dimethylacetamid und zu etwa 16% in Aceton. (λmax = 513 nm).

    [0045] Analyse (MG = 628,38; C₂₁H₂₉N₁₁S₄Zn):
    ber.: C 40,1 %, H 4,62 %, N 24,5 %, S 20,4 %, Zn 10,4 %;
    gef.: C 39,75%, H 4,6 %, N 23,8 %, S 20,6 %, Zn 10,3 %.

    [0046] In der Spinnfärbung von PAC werden glänzende, leuchtend rot gefärbte Fäden mit hervorrangenden Echtheiten erhalten.

    Vergleichsbeispiel:



    [0047] Man stellt die Lösung des Quartär-Azofarbstoffes mit dem Methosulfatanion wie oben beschrieben her, jedoch mit der Abänderung, daß kein Zinkoxid als basisches Mittel, sondern die äquivalente Menge an Magnesiumoxid oder Natriumbicarbonat verwendet wird, und versucht den erhaltenen Quartärfarbstoff aus der Lösung als Rhodanid-Salz durch Zugabe der entspre­chenden Menge von Ammoniumrhodanid abzuscheiden. Es wird hierbei nur ein Teil des Farbstoffes in Form eines öligen Produktes erhalten, das auch später nicht durchkristalli­siert.

    Beispiel 4



    [0048] Man verfährt zur Synthese eines erfindungsgemäßen Farbsalzes wie im Beispiel 3 beschrieben, setzt jedoch anstelle von Ammoniumrhodanid 33,7 Teile Kaliumcyanat ein. Das zunächst schmierig anfallende Farbstoffsalz kristallisiert langsam durch. Die erhaltene kristalline Verbindung der Formel

    wird gemäß den Angaben der vorherigen Beispiele isoliert; sie löst sich zu etwa 22 % in Dimethylformamid und zu etwa 20 % in Dimethylacetamid. (λmax = 513 nm).

    [0049] Analyse (MG = 564,38; C₂₁H₂₉N₁₁O₄Zn):
    ber.: C 44,65 %, H 5,1 %, N 27,28 %, Zn 11,58 %;
    gef.: C 44,3 %, H 5,2 %, N 27,1 %, Zn 11,3 %.

    Beispiel 5



    [0050] 18,45 Teile 2-Chlor-4-amino-acetanilid werden in Gegenwart von 7,6 Teilen Magnesiumoxid in wäßriger Suspension bei 50 bis 60°C mit 50,6 Teilen Dimethylsulfat methyliert und quarterniert; anschließend wird die Acetylgruppe durch zweistündiges Erhitzen unter Rückfluß mit 32%iger Salzsäure hydrolytisch abgespalten, wobei auch überschüssiges Dimethylsulfat zerstört wird. Die quarternierte Diazokom­ponente wird sodann in üblicher Weise diazotiert und mit 13,4 Teilen N,Nʹ-Diethyl-N,Nʹ-diphenyl-1,2-diamino-ethan gekuppelt. Zu dieser Lösung der quartären Disazoverbindung gibt man 46 Teile einer 20%igen wäßrigen Zinkacetatlösung hinzu, anschließend bei 20 bis 25°C und bei einem pH-Wert von 3 allmählich eine wäßrige Lösung von 38 Teilen Ammoniumrhodanid. Man rührt zunächst bei etwa 20°C, sodann bei 35 bis 40°C jeweils noch eine Stunde nach und isoliert das grob ausgefallene erfindungsgemäße Farbsalz der Formel



    [0051] Die erfindungsgemäße Verbindung zeigt sehr gute Eigenschaf­ten für die Spinnfärbung von PAC und liefert hierbei hoch­echte orange Färbungen. In Dimethylformamid ist sie zu 26%, in Dimethylacetamid zu etwa 22 % und in aceton zu etwa 10 % löslich. (λmax = 475 nm).

    Beispiel 6



    [0052] Man stellt gemäß Beispiel 5 die Diazoniumsalzlösung von 2-Chlor-4-trimethylammonium-anilin her und versetzt sie mit einer wäßrigen Lösung von 24,5 Teilen N-Ethyl-N-(β-tri­methylammonio-ethyl)-anilin-chlorid. Nach beendeter Kupp­lungsreaktion läßt man den Ansatz langsam in eine Lösung aus 92 Teilen einer 20%igen wäßrigen Zinkacetatlösung und 38 Teilen Ammoniumrhodanid in 200 Teilen Wasser einlaufen. Das abgeschiedene erfindungsgemäße Farbsalz der Formel

    wird in üblicher Weise gemäß den vorigen Beispielen isoliert. Es ist in organischen Solventien, beispielsweise Dimethyl­formamid und Dimethylacetamid, sehr gut löslich und liefert in der Spinnfärbung von PAC Fäden mit hochechten goldgelben Farbtönen. (λmax = 443 nm).

    Beispiel 7



    [0053] 90 Teile der Disazoverbindung der Formel

    (herstellbar durch Kupplung von diazotiertem 3-Amino-1,2,4-­triazol auf N-(2-Chlorphenyl)-Nʹ-ethyl-Nʹ-phenyl-1,2-di­amino-ethan) werden in Gegenwart von Zinkoxid mid 132,4 Teilen Dimethylsulfat methyliert und quarterniert. Nach Hydrolyse von überschüssigem Dimethylsulfat wird die Lösung geklärt und bei einem pH-Wert zwischen 5 und 6 und einer Temperatur von etwa 35°C langsam mit einer wäßrigen Lösung von 62 Teilen Ammoniumrhodanid versetzt. Hierbei scheidet sich die erfindungsgemäße Verbindung kristallin aus. Sie wird in üblicher Weise isoliert. Sie besitzt die Formel

    und löst sich in Dimethylformamid zu etwa 23 %, in Dimethyl­acetamid zu etwa 20 % und in Aceton zu etwa 15 %. In der Spinnfärbung von PAC werden mit ihr Fäden mit hohem Glanz in roter Nuance mit sehr gutem Echtheitsniveau erhalten.

    Beispiel 8



    [0054] 55 Teile der durch Kupplung von diazotiertem 3-Amino-1,2,4-­triazol auf N,Nʹ-Diethyl-N,Nʹ-diphenyl-1,2-diamino-ethan erhältliche Disazoverbindung wird in üblicher Weise in Gegenwart von 55 Teilen Natriumhydrogencarbonat in 200 Tei­len Wasser mit 116,5 Teilen Dimethylsulfat methyliert und quaterniert; überschüssiges Dimethylsulfat wird anschlie­ßend bei 70 bis 75°C hydrolisiert. Zur Herstellung der er­findungsgemäßen Verbindung versetzt man die Lösung dieses quartären Disazofarbstoffes zunächst mit Zinksulfat und sodann mit einer wäßrigen Natriumrhodanidlösung bei 35 bis 40°C, rührt bei 55 bis 60°C noch einige Zeit nach und saugt die ausgefallene erfindungsgemäße Verbindung bei dieser Temperatur ab, wäscht sie gut mit Wasser mehrmals nach und trocknet sie. Sie besitzt die Formel

    und zeichnet sich durch eine sehr gute Löslichkeit in Dimethylformamid und Dimethylacetamid aus; in PAC liefert sie in der Spinnfärbung Fäden von blaustichig roter Nuance mit sehr guten Echtheiten. (λmax = 551 nm).

    Beispiel 9



    [0055] 68 Teile der im Beispiel 1 formelmäßig angegebenen Carbi­nolbase werden in verdünnter wäßriger Essigsäure gelöst und mit 28,7 Teilen Kupfer(II)-sulfat-pentahydrat versetzt. Die Lösung läßt man in eine Lösung von 53 Teilen Kalium­cyanat in 1000 Teilen Wasser unter Rühren einlaufen. Die sich bildende Suspension wird allmählich auf 50°C erwärmt und bei dieser Temperatur noch 1 Stunde nachgerührt. Das in groben Kristallen ausgefallene erfindungsgemäße Farbsalz der Formel

    wird abgesaugt, mit Wasser frei von anorganischen Begleit­salzen gewaschen und getrocknet. Die erfindungsgemäße Ver­bindung löst sich in Dimethylformamid zu etwa 15 % und in Dimethylacetamid zu etwa 13 % und liefert in der Spinnfär­bung von PAC Fäden in rotstichig gelben Tönen mit hohem Echtheitsniveau. (λmax = 449 nm).

    [0056] Analyse (MG = 437,8; C₂₂H₂₄N₅O₃Cu0,5):
    ber.: C 60,3 %, H 5,48 %, N 16,0 %, Cu 7,3 %;
    gef.: C 59,9 %, H 5,4 %, N 16,05 %, Cu 7,5 %.

    Beispiel 10



    [0057] Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Farbstoffsalzes verfährt man gemäß der Verfahrensweise des Beispieles 9, setzt jedoch anstelle von Kupfer(II)-sulfat 18,8 Teile Eisen(II)-sulfat-Dihydrat und anstelle von Kaliumcyanat 38 Teile Ammoniumrhodanid ein. Die isolierte erfindungsge­mäße Verbindung besitzt die Formel



    [0058] Sie löst sich zu etwa 15 % in Dimethylformamid, zu etwa 13 % in Dimethylacetamid und zu etwa 4 % in Aceton und färbt in der Spinnfärbung PAC in rotstichig gelben Nuancen. (λmax = 449 nm).
    Analyse (MG = 465,9; C₂₂H₂₄N₅OS₂Fe0,5):
    ber.: C 56,7 %, H 5,15 %, N 15,0 %, S 13,7 %, Fe 5,99 %;
    gef.: C 56,9 %, H 5,2 %, N 15,05 %, S 13,3 %, Fe 5,88 %.

    Beispiel 11



    [0059] 28,7 Teile einer Azoverbindung aus 3-Amino-1,2,4-triazol als Diazokomponente und N-Ethyl-N-(β-dimethylamino-ethyl)-­anilin als Kupplungskomponente werden in Gegenwart von Magnesiumoxid mit Dimethylsulfat bei 35 bis 45°C methyliert und quarterniert. Nach Zugabe des Dimethylsulfats wird der Ansatz noch 2 Stunden bei 35 bis 45°C weitergerührt, über­schüssiges Dimethylsulfat sodann bei 70°C hydrolysiert. Es wird danach ein pH-Wert von 3 eingestellt und der Ansatz mit einer wäßrigen Lösung von 30,3 Teilen Nickel(II)-sulfat-­Hexahydrat versetzt. Bei einer Temperatur von etwa 20°C läßt man eine wäßrige Lösung von 53,5 Teilen Ammoniumrhoda­nid hinzulaufen, rührt zunächst bei etwa 20°C etwa 1 Stunde sodann bei 40 bis 50°C zwei Stunden nach, saugt die ausge­fallene erfindungsgemäße Verbindung ab, wäscht sie mit Wasser nach und trocknet sie.

    [0060] Die erfindungsgemäße Verbindung der Formel

    eignet sich aufgrund der überraschend guten Löslichkeit in organischen Solventien für die Massespinnfärbung, wie bspw. für die üblichen Naßspinnfärbeverfahren, zur Herstel­lung von gefärbten PAC-Fäden in klaren roten Nuancen mit hohem Echtheitsniveau. (λmax = 513 nm).

    [0061] Analyse (MG = 534,35; C₂₀H₂₉N₁₀S₃Ni0,5):
    ber.: C 44,9 %, H 5,43 %, N 26,2 %, S 17,97 %, Ni 5,49 %;
    gef.: C 44,5 %, H 5,5 %, N 25,8 %, S 17,8 %, Ni 5,4 %.

    Beispiel 12



    [0062] 123 Teile der Azoverbindung aus 2-Amino-6-methoxy-benzthia­zol als Diazokomponente und N-Ethyl-N-(β-hydroxyethyl)-­anilin als Kupplungskomponente werden in Wasser in Gegen­wart von 20 Teilen Natriumhydrogencarbonat bei 30 bis 45°C mit 84 Teilen Dimethylsulfat innerhalb von etwa 3 Stunden in üblicher Weise quaterniert. Nach der Hydrolyse des über­schüssigen Dimethylsulfats wird der Ansatz mit der gelösten Quartärverbindung langsam in eine Lösung aus 158,2 Teilen einer 20%igen wäßrigen Zinkacetatlösung und 78,7 Teilen Ammoniumrhodanid in 1000 Teilen Wasser, der noch 800 Teile Eis zugegeben waren, eingerührt. Man rührt die entstandene Farbstoffsuspension noch etwa 1 Stunde bei etwa 10°C und anschließend bei 45 bis 50°C noch zwei Stunden nach, saugt die ausgefallene erfindungsgemäße Verbindung ab, wäscht sie mit Wasser salzfrei und trocknet sie. Sie besitzt die Formel

    und ist in Dimethylformamid zu etwa 13 %, in Dimethylacet­amid zu etwa 11 % und in Aceton zu etwa 6 % löslich. In der Spinnfärbung von PAC liefert sie Fäden von klarer blauer Nuance mit guten Echtheiten.

    [0063] Analyse (MG = 519,69; C₂₁H₂₃N₆O₂S₃Zn0,5):
    ber.: C 48,5 %, H 4,43 %, N 16,16 %, S 18,47 %, Zn 6,3 %;
    gef.: C 48,3 %, H 4,5 %, N 16,0 %, S 18,1 %, Zn 16,1 %.

    Beispiel 12a



    [0064] Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindung verfährt man gemäß der Herstellungsweise des Beispieles 12, setzt jedoch anstelle von Zinkacetat die äquivalente Menge an Kupfer(II)-sulfat ein. Man erhält das erfindungsgemäße Kupfer-tetrarhodano-Salz des in Beispiel 12 formelmäßig an­gegebenen Farbstoffkations. Es liefert in der Spinnfärbung von PAC Fäden mit klaren blauen Tönen in guten Echtheiten.

    Beispiel 12b



    [0065] Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindung verfährt man gemäß der Herstellungsweise des Beispieles 12, setzt jedoch anstelle von Zinkacetat die äquivalente Menge an Eisen(II)-sulfat ein. Man erhält das erfindungsgemäße Eisen-tetrarhodano-Salz des in Beispiel 12 formelmäßig an­gegebenen Farbstoffkations. Es liefert in der Spinnfärbung von PAC Fäden mit klaren blauen Tönen in guten Echtheiten.

    Beispiele 13 bis 89



    [0066] In den nachfolgenden Tabellenbeispielen sind weitere erfin­dungsgemäße Farbsalze beschrieben, die insbesondere PAC in der Massespinnfärbung in den in dem jeweiligen Tabellenbei­spiel angegebenen Nuancen zu färben vermögen. Ihr Ausblut­verhalten in die Koagulations-, Streck- und Waschbäder ist sehr gering. Diese erfindungsgemäßen Farbsalze lassen sich in erfindungsgemäßer Weise aus den entsprechenden Quartär­verbindungen mit anderen Anionen durch Umsetzung mit einer entsprechenden metallabgebenden Verbindung und mit einem Cyanat- oder Rhodanidsalz herstellen und als in Wasser unlösliche oder sehr schwer lösliche Rhodanometallat- bzw. Cyanatometallat-Salze praktisch frei von anderen Begleit­salzen isolieren.






























    Anwendungsbeispiel 1



    [0067] 5 Teile einer 5 %igen Lösung des erfindungsgemäßen Farb­salzes von Beispiel 3 in Dimethylformamid werden mit einer 25 %igen Lösung eines Polymers aus 59 % Acrylnitril, 40 % Vinylidenchlorid und 1 % Natriummethallylsulfonat homogen vermischt. Die rote Spinnlösung wird nach Erwärmen auf 50°C in ein Koagulationsbad aus 65 Vol.-% Dimethylformamid und 35 Vol.-% Wasser versponnen, in einem Streckbad aus 35 Vol.-% Dimethylformamid und 65 Vol.-% Wasser bei einer Temperatur von 80°C verstreckt und anschließend in 90°C heißem Wasser gewaschen. Die Anfärbung des Fällbades be­trägt 0,066, die des Streckbades 0,01 und die des Wasch­bades 0,006 (jeweils optische Dichte). Es werden glänzende leuchtend rot gefärbte Fäden mit hervorragenden Echtheiten erhalten.

    Anwendungsbeispiel 2



    [0068] 100 Teile einer 26 %igen Lösung eines Polymers aus 85 % Acrylnitril, 14,5 % Vinylacetat und 0,5 % Natriummethallyl­sulfonat in Dimethylacetamid werden bei 70 bis 80°C mit 2 Teilen einer 10%igen Lösung des erfindungsgemäßen Farb­salzes von Beispiel 7 homogen vermischt. Diese Spinnmasse wird über eine 100-Loch-Spinndüse mit einem Lochdurchmesser von 100 µm in ein Koagulationsbad aus 70 % Dimethylacet­amid und 30 % Wasser versponnen, danach in einem Streckbad aus 30 % Dimethylacetamid und 70 % Wasser bei 80°C ver­streckt und in 85 bis 90°C heißem Wasser gewaschen. Die Anfärbung des Fällbades beträgt 0,06, die des Streckbades 0,009 und die des Waschbades 0,005 (jeweils optische Dichte). Es werden rot gefärbte Fäden mit hohem Glanz er­halten, die ein sehr gutes Echtheitsniveau aufweisen.


    Ansprüche

    1. Farbsalz eines mono- oder polykationischen Farbstoffes mit dem Anion entsprechend einer allgemeinen Formel (1) oder (2)
    [Me (XCN)₄]2(-) (1)
    [Me (SCN)₆]n(-)(2)
    in welchen
    Me in Formel (1) das zweiwertige Zink-Kation, das zwei­wertige Eisen-Kation, das zweiwertige Kobalt-Kation, das zweiwertige Zinn-Kation oder das zweiwertige Kupfer-Kation ist und
    Me in Formel (2) für das zweiwertige Eisen-Kation, das zweiwertige Nickel-Kation oder das dreiwertige Eisen-­Kation steht,
    X ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom ist und
    n abhängig von der Wertigkeit des entsprechenden Metall-Kations die Zahl 4 oder 3 bedeutet.
     
    2. Farbsalz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anion das Tetrarhodano-Zincat-Anion ist.
     
    3. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    4. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    5. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    6. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    7. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    8. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    9. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


    in welcher CuPc den Kupferphthalocyaninrest bedeutet.
     
    10. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


     
    11. Verbindung nach Anspruch 1 der Formel


    in welcher CuPc den Kupferphthalocyaninrest bedeutet, n eine Zahl zwischen 2 und 3 ist und m für eine Zahl zwischen 1 und 1,5 steht.
     
    12. Verfahren zur Herstellung eines Farbsalzes von Anspruch 1, dadurch gekennzeichet, daß man einen kationischen Farb­stoff mit einem üblichen Anion in wäßriger Lösung oder Suspension mit einer Verbindung, die ein Metallkation Me der in Anspruch 1 definierten Bedeutung abgibt, und mit einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetall- oder Ammonium­rhodanid bzw. Alkalimetall- oder Erdalkalimetall- oder Ammoniumcyanat bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C und einem pH-Wert zwischen 2 und 6 umsetzt.
     
    13. Verfahren zur Gewinnung von Farbsalzen von kationischen Farbstoffen in reiner Form, dadurch gekennzeichnet, daß man einen kationischen Farbstoff mit einem üblichen Anion in wäßriger Lösung oder Suspension mit einer Ver­bindung, die ein Metallkation Me der in Anspruch 1 definierten Bedeutung abgibt, und mit einem Alkali­metall- oder Erdalkalimetall- oder Ammoniumrhodanid bzw. Alkalimetall- oder Erdalkalimetall- oder Ammoniumcyanat bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C und einen pH-Wert zwischen 2 und 6 umsetzt und das ausgefallene Farbsalz isoliert.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich­ner, daß die Reaktionstemperatur zwischen 0°C und 60°C liegt.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einem pH-Wert zwischen 2,5 und 4,5 durchführt.
     
    16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem kationischen Farbstoff mit dem Tetrachlorozincat-Anion ausgeht und dieses in wäßriger Lösung mit dem Alkalimetall- oder Erdalkali­metall-oder Ammoniumrhodanid bzw. Alkalimetall- oder Erdalkalimetall- oder Ammoniumcyanat umsetzt.
     
    17. Verwendung eines Farbsalzes von Anspruch 1 oder eines nach einem der Ansprüche 12 bis 16 hergestellten Farb­salzes zum Spinnfärben von sauer modifiziertem Poly­acrylnitril oder sauer modifizierten Mischpolymeren des Acrylnitrils.
     
    18. Verfahren zum Spinnfärben von sauer modifiziertem Poly­acrylnitril oder sauer modifizierten Mischpolymeren des Acrylnitrils, insbesondere in der Naßspinnfärbeweise, dadurch gekennzeichnet, daß man als Farbmittel ein in Anspruch 1 genanntes und definiertes Farbsalz einsetzt.