(19)
(11) EP 0 228 342 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.07.1987  Patentblatt  1987/28

(21) Anmeldenummer: 86810471.2

(22) Anmeldetag:  22.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 49/40, D03D 47/30, D03D 51/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT

(30) Priorität: 20.12.1985 CH 5454/85

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Ellenberger, Kurt
    CH-8636 Wald (CH)
  • Senn, Georg
    CH-8630 Rüti (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luftstrahlwebmaschine


    (57) Bei einer Luftstrahlwebmaschine mit einer ausserhalb des Webfaches (l5) angeordneten Schussfadeneintragsdüse (6l, 62) und einer zwischen ihr und dem Webfach (l5) angeord­neten Schussfadenablenkvorrichtung (7,90,23) zum Fern­halten des Schussfadens (5) vom Webfach nach Abgabe eines Signales zum Stillsetzen der Webmaschine infolge einer Störung ist innerhalb der Weblade (l0) eine Transport­leitung (22) für den abgelenkten Schussfaden (5) unter­gebracht. Die Transportleitung (22) ist auf der Ein­trittsseite von einem Endstück (24) abgeschlossen, in das ein Trichter (23) der Schussfadenablenkvorrichtung mündet. Auf der Austrittsseite aus der Transportleitung ist ein Empfangsstück (30) mit einem Saugkanal (32) ortsfest montiert, dessen Eintrittsöffnung so bemessen ist, dass die Austrittsöffnung der Transportleitung (22) in jeder Position der Weblade (l0) frei in den Absaugkanal (32) mündet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Luftstrahlwebmaschine mit einer ausserhalb des Webfaches angeordneten Schussfaden­eintragsdüse und einer zwischen ihr und dem Webfach ange­ordneten Schussfadenablenkvorrichtung zum Fernhalten des Schussfadens vom Webfach nach Abgabe eines Signals zum Stillsetzen der Webmaschine infolge einer Störung.

    [0002] Bei einer Ablenkvorrichtung für den Schussfaden wird der Schussfaden pneumatisch oder mechanisch quer zu seiner normalen Laufrichtung in das Webfach seitlich abgelenkt und von einer Saugleitung aufgenommen. Derartige Vor­richtungen sind beispielsweise in der europäischen Patent­anmeldung 0 094 089 beschrieben. Bei Luftstrahlwebma­schinen befindet sich in der Regel auf der Austrittsseite des Schussfadens aus dem Webfach, also auf der der Ein­tragsdüse gegenüberliegenden Seite der Webmaschine, eine Absaugvorrichtung für die abgeschnittenen Enden der Schussfäden. Auf dieser Seite wird aus Platzgründen bei Luftstrahlwebmaschinen normalerweise auch ein Absaug­aggregat angeordnet. Um den Schussfaden von der Ablenk­vorrichtung zu einem Sammelbehälter beim Absaugaggregat zu befördern, ist in der Regel eine Schlauchleitung im Inneren der Webmaschine befestigt. Wenn solche Schlauch­leitungen auch beispielsweise an einem Längsträger des Gestells platzsparend montiert sind, können sie doch bei Reinigungs- oder Unterhaltsarbeiten hinderlich sein.

    [0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trans­portleitung für den abgelenkten Schussfaden einer Luft­webmaschine längs durch die Maschine zu schaffen, die innerhalb der Webbreite der Maschine nicht in Erschei­nung tritt und somit auch bei Unterhaltsarbeiten nicht hinderlich sein kann.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass innerhalb der Weblade eine Transportleitung für den abgelenkten Schussfaden untergebracht ist. Da der Schussfaden in Höhe der Ein­tragsdüse bzw. des Riets abgelenkt werden muss, ist es zweck­mässig, die Transportleitung gleich unterhalb des Rietprofils in das Ladenprofil zu legen, in welchem das Riet festge­klemmt ist. Die Herstellung eines solchen Rietprofils mit einem innenliegenden Kanal beispielsweise als Alu­minium bereitet keine Probleme. Ein Rietprofil mit einem innenliegenden geschlossenen Kanal kann zudem den Vorteil haben, dass seine Steifigkeit gegen Torsions- und Biege­deformationen im Vergleich zu einem offenen Rietprofil höher ist. Mit einer Transportleitung gemäss der Erfin­dung wird also einerseits eine separate Leitung einge­spart, andererseits kann die Weblade ohne zusätzliche Masse versteift werden.

    [0005] Anstatt im Rietprofil könnte der Schussfaden beispiels­weise auch in einer hohlen Antriebswelle der Weblade abgeführt werden.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.

    Fig. l gibt in einer perspektifischen Darstellung einen Ueberblick über die Ablenkvorrichtung für den Schussfaden und einen Teil einer Weblade mit der Transportleitung gemäss der Erfindung,

    Fig. 2 zeigt einen schematischen Ueberblick über die Ablenkvorrichtung, die Transportleitung und die Entsorgungsstation für die abgeschnittenen Schuss­fäden,

    Fig. 3 und 4 zeigen in Aufriss bzw. Grundriss und teil­weise geschnitten eine im Rietprofil integrierte Transportleitung für die abgelenkten Schussfäden.



    [0007] In Fig. l ist ein Abschnitt der Weblade l0 in der Nähe der Hauptdüsen 6l bzw. 62 zu sehen. Die Ablenkvorrichtung für den Schussfaden umfasst die von oben auf den Weg des Schussfadens 5 gerichtete Blasdüse 7, den Trichter 23 im Rietprofil 2 und den Fadenführer 90. Im Rietprofil 2 ist das Riet l befestigt, mit dessen Führungskanal l2 der Schussfaden 5 während des Eintrages geführt wird. Der Führungskanal l2 befindet sich während des Schussein­trages in dem durch parallel zum Riet l gespannte Kett­fäden l3 und l4 gebildeten Webfach l5. Unterhalb des Riets ist im Rietprofil der Kanal 22, der als Transportleitung für den Schussfaden nach dem Ablenken dient. Das Rietprofil 2 ist über mehrere Hebel 3 an der Welle 4 der Weblade angeschraubt.

    [0008] Es gibt bei einer Webmaschine verschiedene Arten von Störungen, sei es mechanischer, steuerungstechnischer oder textiltechnischer Art, bei welchen die Webmaschine angehalten werden muss. Da besonders Luftstrahlwebmaschi­nen mit verhältnismässig hoher Drehzahl, z.B. 600 Um­drehungen pro Minute, laufen, können sie nicht abrupt abgebremst werden. In der Regel gelingt es nicht, nach Auftreten einer Störung, die zum automatischen Abstellen einer Luftstrahlwebmaschine führt, die Maschine so schnell stillzusetzen, dass der nachfolgende Schusseintrag ver­hindert wird. Damit vor dem erneuten Starten der Webma­schine durch den Weber möglichst wenig Zeit aufgewandt werden muss, wird der vorbereitete Schuss nach Auftreten des Störungssignals zwar noch ausgelöst, gelangt aber dank des Zusammenwirkens von Blasdüse 7 und Trichter 23 nicht mehr in den Bereich des Riets l. Die jetzt eingeschaltete Blasdüse 7 lenkt die Spitze des Schussfadens 5 in Rich­tung auf die Eintrittsöffnung des Trichters 23, durch den Luft angesaugt wird. Die Saugluft strömt dann mit dem abgelenkten Schussfaden 5 durch den Hohlraum des End­stücks 24, in welchem zur Unterstützung der Saugwirkung am Eintritt in den Trichter 23 ein Injektor 25 angeordnet sein kann, der von der Leitung 26 mit Druckluft versorgt wird. Das Endstück 24 dient, wie in den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, einerseits zur Umlenkung des Fadens in eine Richtung parallel zur Längserstreckung des Rietpro­fils 2 und andererseits zur Abdichtung der Transportlei­tung 22. Auf der rechten Seite in Figur 3 bzw. 4 ist die Transportleitung 22 zum Empfangsstück 30 hin offen, in dessen Saugkanal 32 der abgelenkte Schussfaden 5 nochmals umgelenkt wird. Da das Rietprofil 2 mit dem Riet l und der ganzen Weblade hin- und herbewegt wird, muss die Eintrittsöffnung des Saugkanals 32 so gross gewählt wer­den, dass während des ganzen Bewegungsbereichs der Web­lade die Austrittsöffnung des Kanals 22 in jeder Bewe­gungsphase der Eintrittsöffnung des Saugkanals ohne Querschnittsverengung gegenübersteht. Am Rietprofil 2 muss ein Endstück 27 vorgesehen werden, welches den je­weils nicht vom Austrittsquerschnitt der Transportlei­tung 22 überdeckten Teil der Eintrittsöffnung in den Saugkanal 32 gegen die Umgebungsluft abschirmt. Eine Dichtung 3l zwischen dem Empfangsstück 30 und dem End­stück 27 verhindert das Ansaugen von Falschluft in diesem Bereich. Sie kann beispielsweise aus Plüsch angefertigt sein. In das Empfangsstück 30 kann auch ein Absaug­krümmer 36 gemäss Fig.2 einmünden, mit dem Teile des Schussfadens nach dem Eintrag von dieser Seite der Webla­de aufgenommen werden. Vom Empfangsstück 30 gelangt der abgelenkte Schussfaden durch die Saugleitung 37 in den Sammelbehälter 34, der schliesslich mit einem Gebläse 35 zur Erzeugung des Unterdrucks in den Saugleitungen 22 bis 37 verbunden ist.

    [0009] In Fig. 2 ist ein schematischer Gesamtüberblick über die Ablenkvorrichtung, die Transportleitung und das nachge­schaltete Entsorgungssystem bestehend aus Sammelbehäl­ter 34 und Gebläse 35 gegeben. Zwischen der Hauptdüse 6l und dem Trichter 23 wird der Schussfaden 5 gegen das Ende des Ablenkvorganges über den Fadenführer 90 umge­lenkt, welcher sicherstellt, dass der Schussfaden in der vordersten Stellung der Weblade nach Drehung um Pfeil 4l in Fig. l in die Schere 8 eingeführt und abgeschnitten wird. In dieser Stellung befindet sich die Hauptdüse 6l, durch die der Schussfaden geliefert wird, zusammen mit der zweiten Hauptdüse 62 in der gestrichelten Position 6l′ bzw. 62′ nahe bei der Schere 8. Der Trichter 23 be­findet sich dabei in der Stellung 23′. Mit dem Abschnei­den des Schussfadens ist der Ablenkvorgang beendet.


    Ansprüche

    1. Luftstrahlwebmaschine mit einer ausserhalb des Web­faches angeordneten Schussfadeneintragsdüse (6l,62) und einer zwischen ihr und dem Webfach (l5) angeordneten Schussfadenablenkvorrichtung (7,90,23) zum Fernhalten des Schussfadens (5) vom Webfach nach Abgabe eines Sig­nals zum Stillsetzen der Webmaschine infolge einer Stö­rung, dadurch gekennzeichnet, dass inner­halb der Weblade (l0) eine Transportleitung (22) für den abgelenkten Schussfaden (5) untergebracht ist.
     
    2. Maschine nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportleitung einseitig von einem Endstück (24) begrenzt ist, welches den Durchtritt von einem an der Weblade (l0) befestigten Trichter (23) in die Transport­leitung (22) ermöglicht.
     
    3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in das Endstück (24) ein Injektor (25) mündet, durch den Blasluft zur Erhöhung der Saugwirkung am Trichter (23) strömt.
     
    4. Maschine nach Anspruch l, dadurch gekennzeich­net, dass neben dem Ende der Transportleitung ein Empfangs­stück (30) mit einem Saugkanal (32) montiert ist, dessen Eintrittsöffnung so bemessen ist, dass die Austrittsöffnung der Transportleitung (22) in jeder Position der Weblade (l0) frei in den Absaugkanal (32) mündet.
     
    5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende der Transportleitung (22) ein Endstück (27) auf der Weblade gegenüber der Eintrittsöffnung in das Empfangsstück (30) angeordnet ist, welches so bemessen ist, dass es in jeder Stellung der Transportleitung (22) gegenüber dem Empfangsstück (30) diejenigen Bereiche an der Eintrittsöffnung in den Saugkanal (32) abdeckt, welche nicht der Austrittsöffnung der Transportleitung (22) gegenüberliegen.
     
    6. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Endstück (27) an der Transportleitung (22) und dem Empfangsstück (30) an letzterem eine Dichtung (3l) angebracht ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht