[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Magnetauslöser für Fehlerstromschutzschalter
mit einem Dauermagneten, einer Spule mit Metallkern, einem Joch, einem mittels Federkraft
schwenkbaren, auf einem Lagerblech des Jochs gelagerten Anker und einem durch diesen
Anker betätigbaren Stössel zur Auslösung des Schaltschlosses, wobei das Joch mit dem
in die Spule abkragenden Metallkern und der Anker aus einer hochpermeablen Metallegierung
mit niedriger Koerzitivkraft bestehen.
[0002] Fehlerstromschutzschalter, kurz FI-Schutzschalter genannt, sind seit rund dreissig
Jahren bekannt. Sie verhüten Elektro-Unfälle und Brände in elektrischen Anlagen.
[0003] Der FI-Schutzschalter überwacht ständig die elektrische Installation und schaltet
ab, bevor ein zur Erde abfliessender Strom gefährlich werden kann. Ein solcher Strom
wird als Fehlerstrom bezeichnet, und bedeutet in jedem Fall eine Gefahr für Menschen,
Tiere, Apparate und/oder Objekte.
[0004] In einer fehlerfreien Installation, d.h. wenn kein Fehlerstrom zur Erde abgeleitet
wird, fliesst der Betriebsstrom vom Netz durch den Summenstromwandler zum Verbraucher
und von dort wieder durch den Summenstromwandler zurück zum Netz. Die geometrische
Summe der zu- und abfliessenden Ströme im Wandler ist gleich Null (1. Kirchhoff'sches
Gesetz).
[0005] Wird infolge eines Defektes ein Fehlerstrom zur Erde abgeleitet, ist der zum Verbraucher
hinfliessende Strom um diesen Anteil grösser als der zurückfliessende. Der Differenzstrom
induziert im Summenstromwandler ein magnetisches Feld. Dadurch wird in der Sekundärwicklung
des Wandlers ein Strom erzeugt, welcher den Magnetauslöser zum Ansprechen und damit
den FI-Schutzschalter sofort zur allpoligen Abschaltung bringt.
[0006] Für das anspruchsvollste Element des FI-Schutzschalters, den Auslöser, wird ein magnetomechanisches
Element bevorzugt. In diesem zieht ein Dauermagnet einen Anker an, so lange die magnetische
Kraft grösser ist als die entgegengesetzt wirkende Kraft, üblicherweise eine Federkraft.
Ein in der Sekundärwicklung des Summenstromwandlers erzeugter Strom wird im Magnetauslöser
so geführt, dass er den magnetischen Fluss des Dauermagneten schwächt. Dadurch wird
die magnetische Kraft kleiner als die Federkraft, und der Anker reisst ab. Der abfallende
Anker wirkt auf den Freilaufmechanismus des FI-Schutzschalters und öffnet so die
Hauptkontakte. Der erwähnte Freilauf sorgt dafür, dass der FI-Schutzschalter auch
bei festgehaltenem Schaltgriff ausschalten kann.
[0007] Der Magnetauslöser verstärkt also den im Summenstromwandler vom Differenzstrom erzeugten
schwachen Induktionsstrom und bringt das Schaltschloss zum Auslösen.
[0008] Aus der DE-AS 2 000 138 ist ein Magnetauslöser für FI-Schutzschalter bekannt, es
wird jedoch nur ein Pol zur Erzeugung der Haltekraft benützt. Der Grundkörper des
Jochs wird als Nebenschluss eingesetzt. Durch Sättigung einer Zone wird der gewünschte
magnetische Widerstand erzeugt. Nachteilig wirkt sich hier aus, dass beim Verstellen
des Magneten sich auch der magnetische Widerstand der Sättigungszone ändert.
[0009] Die DE-OS 25 29 221 zeigt einen Magnetauslöser für FI-Schutzschalter mit einem Klappankersystem,
bei welchem der Erregerfluss über die Ankerlagerung fliesst. Bei häufigem Schalten
bildet sich dort Abrieb und dadurch ein zusätzlicher Luftspalt, welcher sich ungünstig
auf den Erregerfluss auswirkt.
[0010] Aus der AT-PS 337 812 ist ein Magnetauslöser für FI-Schutzschalter bekannt, der
mit zwei Jochblechen und einer schneidenförmigen Ankerlagerung ausgerüstet ist, wobei
der Anker an seiner Lagerung die beiden Jochbleche magnetisch kurzschliesst. Bei häufigem
Schalten ändert sich der magnetische Widerstand dieses Kurzschlusses infolge Abriebs,
was zu einer Erhöhung der Auslöseleistung führt.
[0011] Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, einen Magnetauslöser für FI-Schutzschalter
zu schaffen, der eine sehr kleine Auslöseleistung benötigt, kleine Abmessungen aufweist,
ein grosses Verhältnis der abgegebenen Auslöseleistung zur elektrisch aufgenommenen
Auslöseleistung erreicht und über eine grosse Schaltzahl eine konstante Auslöseleistung
beibehält.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
- das Joch aus zwei durch ein magnetisch schlecht leitendes Diaphragma getrennt aneinanderliegenden
Jochblechen mit je einer angeformten Auflage für die Ankerlagerung besteht, wobei
einends je eine angeformte Einkoppelungsstelle für den Dauermagnetfluss ausgebildet
ist und andernends die Polfläche des einen Jochblechs bzw. des Metallkerns in der
Spule wie auch die Polfläche des anderen, nicht in die Spule hineinragenden Jochblechs
mit dem Anker in kontaktschlüssigem Eingriff steht, und
- im Bereich der Schwenkachse des Ankers magnetisch schlecht leitende Zonen ausgebildet
sind, welche einen magnetischen Kurzschluss zwischen den beiden Jochblechen verhindern.
[0013] Mit dem erfindungsgemässen Magnetauslöser können kleine, preisgünstige FI-Schutzschalter
gebaut werden, weil nicht nur der Magnetauslöser selbst, sondern wegen des grossen
Verhältnisses der abgegebenen zur elektrisch aufgenommenen Auslöseleistung auch der
Summenstromwandler sehr klein di mensioniert werden kann. Weiter benötigt der Magnetauslöser
keine Hilfsenergie, deshalb funktioniert die Auslösung auch bei Unterspannung, ja
sogar bei Neutralleiterbruch.
[0014] Zweckmässig werden im Bereich der Ankerlagerung eine oder mehrere magnetisch schlecht
leitende Zonen ausgebildet. Diese verhindern, dass in der Nähe der Schwenkachse des
Ankers ein magnetischer Kurzschluss zwischen den beiden Jochblechen stattfindet.
Die magnetisch schlecht leitende/n Zone/n kann/können am Joch und/oder am Anker angebracht
werden. Diese Zonen mit niedriger Permeabilität verhindern den Kurzschluss des Dauermagnetflusses,
was beispielsweise mit einer Anordnung gemäss der FR-OS 2 112 415, Fig. 3, nicht erreicht
wird.
[0015] In der Praxis haben sich zur Ausbildung magnetisch schlecht leitender Zonen insbesondere
zwei verschiedene Wege bewährt:
- Am Joch und/oder am Anker werden mechanische Deformationen angebracht, wodurch
sich das entsprechende Teilstück in bezug auf seine magnetischen Eigenschaften verschlechtert.
- Am Joch und/oder am Anker wird eine vorzugsweise metallene Zwischenlage mit niedriger
Permeabilität angebracht, welche vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, beispielsweise
Stahl X12CrNi17/7, besteht. Eine auf dem Anker aufgebrachte Zwischenlage aus rostfreiem
Stahl ist vorteilhaft als Schneide ausgebildet, weil eine solche Zwischenlage härter
und verschleissfester als der übrige Anker ist.
[0016] Dem aus einer hochpermeablen Legierung, beispielsweise einer Nickel-Eisen-Legierung,
bestehenden Anker kann mittels spanloser oder spanabhebender Bearbeitung eine Schneide
angeformt werden. Die Schneide kann jedoch auch aus einem oder zwei Plättchen, welche
am Anker fixiert sind, ausgebildet sein. Diese Plättchen bestehen zweckmässig aus
demselben magnetisch schlecht leitenden Material wie die oben erwähnte/n Zwischenschicht/en.
Die Plättchen sind also härter und verschleissfester als das Ankermaterial.
[0017] Die Herstellung des aus zwei Jochblechen aus einer hochpermeablen Legierung, z.B.
einer Nickel-Eisen-Legierung, bestehenden Jochs, erlaubt eine überraschende Vergrösserung
des Verhältnisses der abgegebenen zur elektrisch aufgenommenen Auslöseleistung. Die
beiden flächig aneinanderliegenden, ungleich lang ausgebildeten Jochbleche werden
durch ein magnetisch schlecht leitendes Diaphragma getrennt, welches einen definierten
magnetischen Nebenschluss zum Anker erzeugt. Das Diaphragma besteht beispielsweise
aus einem Blech bzw. einer Folie, insbesondere aus Glimmer, Kupfer oder einer Kupferlegierung.
Ein aus einem Feststoff bestehendes Diaphragma kann weiter eine Oberflächenbeschichtung
sein, die auf mindestens eines der Jochbleche aufgebracht ist und beispielsweise aus
chemisch abgeschiedenem Nickel oder Kupfer besteht. Das Diaphragma kann aber auch
durch einen Luftspalt gebildet sein, indem die beiden Jochbleche in Abstand voneinander
gehaltert werden.
[0018] Die auf einer Seite jeden Jochblechs angeformte Einkoppelungsstelle für den Dauermagnetfluss
entspricht der geometrischen Form des Dauermagneten, sie ist also vorzugsweise rund
oder flach ausgebildet.
[0019] Der Dauermagnet besteht aus einem Magnetwerkstoff mit möglichst grosser Koerzitivkraft
und mittlerer Remanenz. Diese Eigenschaften besitzen beispielsweise Ferrite, Aluminium-Nickel-Eisen-
und Aluminium-Nickel-Kobalt-Eisenlegierungen. Ein zylindrisch ausgebildeter Dauermagnet
ist zweckmässig senkrecht zu seiner Achse magnetisiert und um diese drehbar im Joch
verankert. Der auf das Joch einwirkende Magnetfluss kann in diesem Fall durch Drehen
des Dauermagneten eingestellt werden.
[0020] Ein quaderförmig ausgebildeter Dauermagnet ist zweckmässig in Quer- und/oder in Längsrichtung
des Jochs, innerhalb der angeformten, flach ausgebildeten Einkoppelungsstelle, verschiebbar.
Die Magnetisierung erfolgt derart, dass die beiden Polflächen im Kontaktbereich zur
angeformten Einkoppelungsstelle liegen. Die Einstellung des auf das Joch einwirkenden
Magnetflusses erfolgt durch das Verschieben aus dem Bereich der Einkoppelungsstelle
der Jochbleche hinaus.
[0021] Die Feder zur Erzeugung der Auslösekraft ist vorzugsweise als Schraubenzugfeder ausgebildet.
Dabei weicht die Zugrichtung zweckmässig etwas von der Längsrichtung des Jochs ab,
damit eine Querkraft zur eindeutigen Positionierung des Ankers am Lagerblech entsteht.
Die Abweichung von der Längsrichtung des Jochs bzw. der Jochbleche beträgt mindestens
einige Winkelgrade.
[0022] Die Spule mit der Erregerwicklung, welche den aus dem Differenzstrom induzierten
Strom des Summenstromwandlers führt, ist bevorzugt auf den als Abkragung des längeren
Jochblechs ausgebildeten Metallkern aufsteckbar.
[0023] Die Erfindung wird anhand der folgenden zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Magnetauslösers,
- Fig. 2 eine Draufsicht eines Magnetauslösers, ohne Anker
- Fig. 3 eine Variante des Dauermagneten,
- Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Magnetauslöser mit aufgesetztem Anker,
- Fig. 5 eine Draufsicht auf ein abgewandeltes Joch.
- Fig. 6 eine Draufsicht auf einen abgewandelten Anker,
- Fig. 7 eine Ansicht eines Jochs mit abgehobenem Anker,
- Fig. 8 einen teiweisen Längsschnitt durch einen Anker, und
- Fig. 9 eine Variante von Fig. 8.
[0024] Der in Fig. 1 dargestellte Magnetauslöser eines FI-Schutzschalters ist auf einem
Gehäuseteil 10 montiert. Das Joch 12 (Fig. 2) besteht im wesentlichen aus einem kürzeren
vorderen Jochblech 14 und einem hinteren längeren Jochblech 16. Eine vertikale Ausragung
des längeren Jochblechs 16 bildet den Metallkern 18 für die aufsteckbare Spule 20
mit der stilisiert dargestellten Erregerwindung. Der zylindrische Dauermagnet 22
ist um seine Achse A drehbar. Für die Anbringung des Drehmoments zur Positionierung
des Dauermagneten dient der Schraubenschlitz 24. Der Dauermagnet 22 wird grösstenteils
von zwei in Abstand angeordneten, an die Jochbleche 14,16 angeformten Einkoppelungsstellen
26 umgeben. Das die Jochbleche trennende Diaphragma 48 ist nur teilweise sichtbar.
[0025] Der Anker 28 liegt magnetisch leitend auf der Polfläche 30 des Metallkerns 18, welcher
Bestandteil des längeren Jochblechs 16 ist, und der Polfläche 32 des kürzeren Jochblechs
14.
[0026] An beiden Jochblechen 14,16 is ein Lagerblech 34 für den Anker 28, welcher im vorliegenden
Fall mit einem Plättchen 36 ausgerüstet ist, befestigt. Der Anker lagert im Bereich
der Schwenkachse B ebenfalls auf einer eigens angeformten Auflage 38 (Fig. 2).
[0027] Rechtwinklig vom Anker 28 kragt ein Ansatz 40 ab, welcher plättchenförmig ausgebildet
ist. Daran angehängt ist eine Schraubenzugfeder 42, welche andernends mit einem festen
Stützpunkt 44 des nicht dargestellten Gehäuses verbunden ist.
[0028] Im Bereich oberhalb der Spule 20 liegt ein eine Führung 46 durchgreifender Stössel
47 auf dem Anker 28 auf. Falls in der Spule 20 ein die Wirkung des Dauermagneten 22
vermindernder Induktionsstrom auftritt, hebt die Schraubenzugfeder 42 den Anker
28 ab und der Stössel 47 wirkt auf das nicht dargestellt Schaltschloss ein.
[0029] Eine Fig. 1 im wesentlichen entsprechende Ausführungform ist, jedoch ohne Anker,
in Fig. 2 dargestellt. Besonders gut ersichtlich sind hier das aus den Jochblechen
14 und 16 bestehende Joch 12 mit den Polflächen 30 und 32, den angeformten Auflagen
38 für die Ankerlagerung und den rund ausgebildeten, an die Jochbleche angeformten
Einkoppelungsstellen 26 für den Dauermagnetfluss. Der zylindrische Dauermagnet 22
ist senkrecht zur Achse A (Fig. 1) magnetisiert was mit den Polen N und S dargestellt
ist.
[0030] Zwischen den Jochblechen 14,16 ist ein magnetisch schlecht leitendes Diaphragma 48
angeordnet.
[0031] In der Ausführungsvariante nach Fig. 3 ist der Dauermagnet 22 quaderförmig ausgebildet.
Entsprechend sind die an die Jochbleche 14,16 angeformten Einkoppelungsstellen 26
flach gestaltet, sodass der Dauermagnet 22 sowohl in Längsrichtung L der Jochbleche
30,32 als auch in deren Querrichtung bzw. Höhe H (Fig. 1) verschoben werden kann.
[0032] Der Dauermagnet 22 ist einteilig oder - in bezug auf seine Längsachse - zweiteilig
ausgebildet. Bei einem zylinderförmigen Dauermagneten können dessen bevorzugt ungleich
grosse Teilstücke um die Achse A gegeneinander gedreht werden, wobei ein Teilstück
ortsfest, das andere frei drehbar sein kann. Das ortsfeste Teilstück ist vorzugsweise
grösser ausgebildet als das drehbare.
[0033] Auch quaderförmige Dauermagnete 22 können in zwei Teilstükke getrennt werden. Diese
Teilstücke können zwischen den Einkoppelungsstellen 26 gegeneinander verschoben werden,
wobei wiederum ein Teilstück ortsfest, das andere beweglich sein kann.
[0034] In Fig. 4 verdeckt der Anker 28 einen Teil der Jochbleche 14,16. Der auf die angeformten
Einkoppelungsstellen 26 einwirkende Dauermagnet ist einfachheitshalber nicht dargestellt.
Die Schraubenzugfeder 42 zieht den Anker 28 stirnseitig an das beidseitig abgewinkelte
Lagerblech 34. Da die Schraubenzugfeder 42 ihre Kraft nicht in Längsrichtung L der
Jochbleche 14,16 ausübt, sondern in einer um den Winkel α abweichenden Richtung, wird
der Anker 28 seitlich entlang des Lagerblechs 34 verschoben, bis er an der Abwinkelung
anschlägt. Der Winkel α liegt vorzugsweise im Bereich von 5-30°.
[0035] Die Fig. 5 und 6 illustrieren die der Verschlechterung der magnetischen Leitfähigkeit
dienende mechanische Deformation an den Stellen 50 der Jochbleche 14,16 bzw. des Ankers
28.
[0036] In Fig. 7 sind Teile des Magnetauslösers mit geöffnetem Anker 28 dargestellt. Unter
Einwirkung der Schraubenzugfeder 42 wird der Anker 28 samt dem daraufliegenden Stössel
47 angehoben und damit ein Stromunterbruch ausgelöst.
[0037] Die Schneide 52 des Ankers 28 liegt auf einer magnetisch schlecht leitenden, auf
der Auflage 38 der Jochbleche 14,16 angeordneten Zwischenlage 54 und stösst gegen
das Lagerblech 34.
[0038] In Fig. 8 ist das in Richtung des Lagers weisende Ende des Ankers 28 mit einer angeformten
Schneide 52 dargestellt. Dadurch wird das Schwenken um die Schwenkachse B erleichtert.
[0039] Fig. 9 zeigt dasselbe Ende mit der Schwenkachse B eines Ankers 28, aber mit eingesetztem
Plättchen 36 aus magnetisch schlecht leitendem Material, welches die Schneide 52 bildet.
Die Unterseite des Plättchens 36 und die Polfläche 56 des Ankers 28 bilden eine Ebene.
1. Magnetauslöser für Fehlerstromschutzschalter mit einem Dauermagneten (22), einer
Spule (20) mit Metallkern (18), einem Joch (12), einem mittels Federkraft schwenkbaren,
auf einem Lagerblech (34) des Jochs (12) gelagerten Anker (28) und einem durch diesen
Anker betätigbaren Stössel (48) zur Auslösung des Schaltschlosses, wobei das Joch
(12) mit dem in die Spule (20) abkragenden Metallkern (18) und der Anker (28) aus
einer hochpermeablen Metallegierung mit niedriger Koerzitivkraft bestehen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Joch (12) aus zwei durch ein magnetisch schlecht leitendes Diaphragma (48) getrennt
aneinanderliegenden Jochblechen (14,16) mit je einer angeformten Auflage (38) für
die Ankerlagerung besteht, wobei einends je eine angeformte Einkoppelungsstelle (26)
für den Dauermagnetfluss ausgebildet ist und andernends die Polfläche (30) des einen
Jochblechs (16) bzw. des Metallkerns (18) in der Spule (20) wie auch die Polfläche
(32) des anderen, nicht in die Spule (20) hineinragenden Jochblechs (14) mit dem
Anker (28) in kontaktschlüssigem Eingriff steht, und
- im Bereich der Schwenkachse (B) des Ankers (28) magnetisch schlecht leitende Zonen
ausgebildet sind, welche einen magnetischen Kurzschluss zwischen den beiden Jochblechen
(14,16) verhindern.
2. Magnetauslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Jochbleche (14,16)
und/oder der Anker (28) an bzw. in der Nähe der Schwenkachse (B) mechanische Deformationen
(50) aufweist/aufweisen.
3. Magnetauslöser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an bzw. in
der Nähe der Schwenkachse (B) auf den Jochblechen (14,16) und/oder auf dem Anker (28)
eine vorzugsweise metallene Zwischenlage (54) bzw. wenigstens ein Plättchen (36)
mit niedriger Permeabilität angebracht ist.
4. Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anker (28) im Schwenkbereich (B) wenigstens eine durch spanlose oder spanabnehmende
Bearbeitung angeformte Schneide (52) hat.
5. Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Unterseite des/der auf dem Anker (28) aufgebrachten Plättchen/s (36) mit niedriger
Permeabilität, welche/s vorzugsweise eine Schneide (52) aufweist/aufweisen, mit
der Polfläche (56) des Ankers eine Ebene bildet.
6. Magnetauslöser nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage
(54) bzw. das Plättchen (36) aus rostfreiem, magnetisch schlecht leitendem Stahl,
vorzugsweise X12CrNi17/7, besteht.
7. Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Diaphragma (48) zur Erzeugung eines definierten Nebenschlusses zum Anker (28) als
Blech bzw. Folie, vorzugsweise aus Glimmer, Kupfer oder einer Kupferlegierung, zwischen
den beiden Jochblechen (14,16) angeordnet oder als Oberflächenbeschichtung auf mindestens
einem der Jochbleche aufgebracht ist und vorzugsweise aus Kupfer oder chemisch abgeschiedenem
Nickel besteht.
8. Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass ein
zylindrisch ausgebildeter Dauermagnet (22) senkrecht zu seiner Achse (A) magnetisiert
und innerhalb der rund ausgebildeten Einkoppelungs stelle (26) um diese drehbar ist,
ein quaderförmig ausgebildeter Dauermagnet (22) dagegen in der flach ausgebildeten
Einkoppelungsstelle (26) der Jochbleche (14,16) in deren Quer- (H) und/oder Längsrichtung
(L) verschiebbar ist, wobei der Dauermagnet (22) einteilig oder - in bezug auf seine
Längsachse - zweiteilig ausgebildet ist.
9. Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass zum
Heben des Ankers (28) eine von der Längsrichtung (L) der Jochbleche (14,16) um den
Winkel (α) abweichende Schraubenzugfeder (42) angeordnet ist, wobei der Winkel (α)
vorzugsweise zwischen 5 und 30° liegt.
10.Magnetauslöser nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spule (20) mit der Erregerwikklung auf den als Abkragung des längeren Jochblechs
(16) ausgebildeten Metallkern (18) aufsteckbar ist.