(19)
(11) EP 0 228 552 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.07.1987  Patentblatt  1987/29

(21) Anmeldenummer: 86115984.6

(22) Anmeldetag:  18.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04H 6/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.11.1985 DE 3541868

(71) Anmelder: Silzle, Siegfried
D-8958 Füssen (DE)

(72) Erfinder:
  • Silzle, Siegfried
    D-8958 Füssen (DE)

(74) Vertreter: Hübner, Hans-Joachim, Dipl.-Ing. 
Mozartstrasse 31
87435 Kempten
87435 Kempten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flugzeughalle


    (57) Zwischen je zwei auf einem Drehboden (16) einer Flugzeug­halle (10) abgestellten Flugzeugen (18) ist eine Hubplatt­form (22) an Schwenkhebeln (24,26) abgestützt, die ein weiteres Flugzeug (18) trägt. Ein einziger Zylinder (50) der in dem das Hallentor (54) enthaltenden Kreissektor orts­fest gelagert ist, wird selbsttätig mit der in diesem Kreis­sektor befindlichen Hubplattform (22) gekuppelt, die dann radial nach vorn in eine Tiefstellung verschwenkt wird, wo­bei die Tragflügel des hubplattformgestützten Flugzeuges (18) an den Tragflügeln der beiden benachbarten tiefer ste­henden Flugzeuge (18) einwandfrei vorbeigelangen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Flugzeughalle mit mehr­reren auf dem Hallenboden angeordneten Stellplätzen, zwischen je zwei Stellplätzen angeordneten, je einen weiteren Stellplatz auf höherem Niveau bildenden Hub­plattformen, die mittels Schwenkanordnungen derart gela­gert sind, daß sie unter Beibehaltung ihrer wenigstens angenäherten Horizontalstellung aus einer Hochstellung in eine, in ihrer Längsrichtung verlagerte Tiefstellung etwa auf dem Niveau des Hallenbodens mittels einer An­triebsvorrichtung bewegbar sind.

    [0002] Aus der FR-A 1 524 844 ist eine derartige Anordnung der Flugzeuge bekannt. Die Stellplätze befinden sich in ei­ner Reihe nebeneinander. Unter jeder Hubplattform ist ein elektrischer Antriebsmotor angeordnet, der über Zahn­radgetriebe einen Schwenkrahmen um eine hubplattformfeste Querachse verschwenkt, wobei der Schwenkrahmen mittels bo­genförmiger Verzahnung in ortsfeste horizontale Zahnstangen formschlüssig eingreift um der Schwenkbewegung eine zusätz­liche Horizontalbewegung zu überlagern. Insbesondere für die Unterbringung von Sportflugzeugen ist dieser Vorschlag wegen des großen Raumbedarfes, des komplizierten Antriebs­mechanismus' und der Vielzahl von Antriebsmotoren ungeeig­net.

    [0003] Die US-A-2,964,144 zeigt eine Flugzeughalle mit Drehboden und sternförmiger Anordnung der Flugzeuge, allerdings feh­len hier Hubplattformen,um die Flugzeuge abswechselnd höhen­versetzt unterzubringen.

    [0004] Die DE-B2 19 65 142 zeigt eine Garage für zwei übereinander zu parkierende Autos mit einer schwenkbaren Hubplattform, die an einem Schwenkrahmen aufgehängt ist, der von einem Druckmittelzylinder verschwenkt werden kann. Da der Schwenk­rahmen in allen Stellungen über die Hubplattform nach oben ragt, ist dieser Vorschlag für Flugzeuge nicht brauchbar.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flugzeughalle zu schaffen, die eine platzsparende Unterbringung von Flugzeugen auf verschiedenen Niveaus mittels Hubplattformen bei vertretbarem Aufwand für deren Lagerungen und Antriebe erlaubt.

    [0006] Diese Aufgabe wird bei einer Flugzeughalle der eingangs ge­nannten Art dadurch gelöst, daß der Hallenboden als Drehboden ausgebildet ist, daß die Hubplattformen mit ihren Längs­richtungen etwa radial angeordnet und vom Drehboden abge­stützt sind, daß jede Schwenkanordnung vier parallele, um jeweils zwei drehbodenfeste Achsen schwenkbare Schwenkarme aufweist und daß eine einzige, im Bereich des ein Hallentor einschließenden Kreissektors angeordnete Antriebsvorrichtung für mindestens eine Gruppe von Hubplattformen vorgesehen und jeweils mit der in diesem Kreissektor befindlichen Hubplattform gekuppelt ist.

    [0007] Die vier Schwenkarme bilden eine sehr einfache Schwenkvor­richtung und für alle Hubplattformen genügt eine einzige Antriebsvorrichtung, die sich selbständig mit der jeweils in Betätigungsposition befindlichen Hubplattform kuppelt und beim Weiterdrehen des Drehbodens entkuppelt.

    [0008] Der bekannte Vorschlag gemäß FR-A-15 24 844 läßt sich wegen der notwendigen Gruben mit Zahnstangenabrollbahnen bei einem Drehboden nicht realisieren.
    Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß ein Ende der Antriebsvorrichtung eine Klaue trägt, die ein kreisbogen­förmiges horizontales Schienenstück der sich in Betätigungs­stellung befindenden Hubplattform umgreift, und daß alle Hubplattformen identische, auf einem koaxialen Kreis zur Drehbodenachse liegende Schienenstücke aufweist. Vorteilhaft ist weiterhin, daß zwischen je zwei Hubplattform-Schienen­stücken unmittelbar angrenzend ein drehbodengestütztes kreis­bogenförmiges, konzentrisches Schienenstück angeordnet ist. Damit wird eine geschlossene kreisförmige Schiene gebildet, mit der die Klaue der Antriebsvorrichtung in ständigem Ein­griff steht.

    [0009] Vorteilhaft ist außerdem, daß die Schwenkhebel in der Hoch­stellung der Hubplattform über die Vertikalstellung hi­naus in Schrägstellungen geschwenkt sind und daß mecha­nische Anschläge für die Hubplattformen in deren Hoch­stellungen vorgesehen sind und daß der Schwenkwinkel der Schwenkhebel zwischen den Hoch- und Tiefstellungen der Hubplattform mindestens etwa 100° beträgt. Die Hub­plattform verbleibt somit selbsttätig in der Hochstellung. Zusätzliche Arretierungen entfallen.

    [0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind dadurch gekenn­zeichnet, daß die Hubplattform-Schienenstücke dem radial innenliegenden Plattformende zugeordnet sind, daß die dreh­bodengestützten Schienenstücke die Anschläge für die Hub­plattform aufweisen, daß die Antriebsvorrichtung mindestens einen, wenigstens angenähert in einer, die Drehachse des Drehbodens (16) enthaltenden Radialebene liegenden Druck­mittelzylinder aufweist, der oberhalb der Hubplattformen ortsfest aufgehängt ist und daß die Hubplattform eine in Richtung ihrer Vor- und Abwärtsschwenkbewegung mindestens zum Ende hin zunehmende Breite aufweist.

    [0011] Schließlich ist vorteilhaft, daß alle Schwenkhebel in der Tiefstellung der Hubplattform etwa prallel zu dieser lie­gen. Die Lager für die Schwenkhebel können auf dem Dreh­ boden montiert sein, sodaß nicht einmal Aus­schnitte im Drehboden erforderlich sind.

    [0012] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die Erfindung näher beschrieben.

    [0013] Es zeigt

    FIG. 1 eine Draufsicht auf eine mit einem Dreh­boden versehene Flugzeughalle und

    FIG. 2 eine Schnittansicht der Flugzeughalle längs der Linie 2-2 der FIG.1.



    [0014] Eine Flugzeughalle 10 hat einen auf Kreisschienenbahnen 12, 14 um eine zentrale Achse 20 drehbaren Drehboden 16, auf dem eine Anzahl Flugzeuge 18 sternförmig aufgestellt sind. Der Tragflächenabstand der auf dem Drehboden 16 aufgestell­ten Flugzeuge 18 ist etwas größer als die maximale Brei­te üblicher Flugzeugrümpfe. Zwischen je zwei Flugzeugen 18 ist eine schmale Hubplattform 22 radial zur Drehachse 20 angeordnet. Die Hubplattform 22 weist zwei vordere Schwenk­hebel 24 und zwei hintere Schwenkhebel 26 auf. Alle Schwenk­hebel 24, 26 sind gleich lang und an Schwenklagern 28,30 der Hubplatte 22 sowie Schwenklagern 32, 34 des Drehbodens 16 gelagert. Die vier Schwenkhebel 24, 26 liegen parallel und bilden Parallelogrammlenker.

    [0015] In der Darstellung gemäß FIG. 2 befindet sich die Hub­plattform 22 in ihrer Hochstellung in welcher die Schwenk­hebel 24, 26 unter einem Winkel von etwa 70° nach hinten geneigt sind. Die Hubplattform 22 wird in dieser Hochstel­lung durch einen Anschlag gehalten, der hier durch ein vertikales, koaxiales Zentralrohr 36 gebildet ist, an dem sich die Hubplattform 22 mittels einer nach innen weisenden Verlängerung 38 mit Stützrolle 40 abstützt.

    [0016] Am Hinterende jeder Hubplatte 22 ist ein kreisbogenför­mig konzentrisch zur Achse 20 gebogenes T-Schienenstück 42 befestigt. Der Raum zwischen zwei Schienenstücken 42 wird von jeweils einem Schienenstück 44 überbrückt, das über eine aufrechte Stütze 46 bzw. einen Stützrahmen 46 am Drehboden 16 befestigt ist. Die abwechselnd angeord­neten Schienenstücke 42 und 44 bilden somit eine umfangs­geschlossene kreisförmige Schiene 48, mit welcher ein Druckmittelzylinder ständig in Eingriff steht, der die Antriebsvorrichtung 50 für die Hubplattform 22 bildet. Die Antriebsvorrichtung 50 ist innenseitig am Zentral­rohr 36 schwenkbar aufgehängt und durchdringt einen Schlitz 52 im, einem Hallentor 54 zugewandten Bereich des Zentralrohres 36 und endet in einer Klaue 56, die die Schiene 48 umgreift und untergreift.

    [0017] Die jeweils in den das Hallentor 54 enthaltenden Kreis­sektor gedrehte Hubplattform 22 gelangt mit ihrem Schie­nenstück 42 zwangsläufig in Eingriff mit der Klaue 56 der Anstriebsvorrichtung 50. Wird dieser betätigt, verschwenkt die Hubplattform 22 unter Beibehaltung ihrer Horizontal­stellung nach vorn und zwar anfänglich mit einer überla­gerten Aufwärtsbewegung und anschließend abwärts,bis die Hubplattform 22 in die in FIG. 1 strichpunktiert darge­stellte Tiefstellung 22ʹ gelangt, in welcher sie auf dem Drehboden 16 aufliegt, jedoch um mehr als die Länge der Schwenkhebel 24, 26 über diesen vorsteht und aus der Halle 10 herausragt. Bei dieser Schwenkbewegung gelangen die Tragflächen des auf der Hubplattform 22 abgestützten Flugzeuges 18 sogar dann über die Trag­flächen der beidseitig daneben und tiefer auf dem Dreh­boden 16 stehenden Flugzeuge, wenn diese Hochdecker und die auf den Hubplattformen 22 befindliche Flugzeuge Tief­decker sind. Das auf der abgesenkten Hubplattform 22 be­findliche Flugzeug 18 kann somit aus der Halle 10 heraus­rollen. Anschließend wird der Zylinder 50 wieder einge­fahren und dabei die Hubplattform 22 in die in FIG. 2 dargestellte Hochstellung geschwenkt, wonach der Dreh­boden erneut gedreht werden kann, um einen anderen Flugzeug­abstellplatz vor das Hallentor 54 zu bringen.

    [0018] Die Vertikalschenkel der drehbodenfesten Schienenstücke 44 können alternativ beidseitig verlängert sein, so daß sie die entsprechenden Schenkel der Hubplatten-Schienen­stücke 42 hintergreifen und somit für die Hubplattformen 42 End­anschläge bilden. Die Verlängerungen 38 mit Stützrollen 40 entfallen dann.


    Ansprüche

    1. Flugzeughalle mit mehreren auf dem Hallenboden angeord­neten Stellplätzen, zwischen je zwei Stellplätzen an­geordneten, je einen weiteren Stellplatz auf höherem Niveau bildenden Hubplattformen (22), die mittels Schwenkanordnungen derart gelargert sind, daß sie unter Beibehaltung ihrer wenigstens angenäherten Horizontal­stellung aus einer Hochstellung in eine, in ihrer Längs­richtung verlagerte Tiefstellung etwa auf dem Niveau des Hallenbodens mittels einer Antriebsvorrichtung (50) beweg­bar sind, dadurch gekannzeichnet, daß der Hallenboden als Drehboden (16) ausgebildet ist, daß die Hubplatt­formen (22) mit ihren Längsrichtungen etwa radial ange­ordnet und vom Drehboden (16) abgestützt sind, daß jede Schwenkanordnung vier parallele, um jeweils zwei dreh­bodenfeste Achsen schwenkbare Schwenkarme (24, 26) auf­weist und daß eine einzige, im Bereich des ein Hallentor (54) einschließenden Kreissektors angeordnete Antriebs­vorrichtung (50) für mindestens eine Gruppe von Hubplattformen (22) vorgesehen und jeweils mit der in die­sem Kreissektor befindlichen Hubplattform (22) gekuppelt ist.
     
    2. Flugzeughalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende der Antriebsvorrichtung (50) eine Klaue (56) trägt, die ein kreisbogenförmiges horizontales Schienenstück (42) der sich in Betätigungsstellung be­findenden Hubplattform (22)umgreift, und daß alle Hub­plattformen (22) identische, auf einen koaxialen Kreis zur Drehbodenachse liegende Schienenstücke (42) auf­weist.
     
    3. Flugzeughalle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei Hubplattform-Schienenstücken (42) unmittelbar angrenzend ein drehbodengestützes kreisbogen­förmiges, konzentrisches Schienenstück (44) angeordnet ist.
     
    4. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel (24,26) in der Hoch­stellung der Hubplattform (22) über die Vertikalstellung hinaus in Schrägstellungen geschwenkt sind und daß mecha­nische Anschläge (36,40) für die Hubplattformen (22) in deren Hochstellungen vorgesehen sind.
     
    5. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Hubplattform-Schienenstücke (42) dem radial innenliegenden Plattformende zugeordnet sind.
     
    6. Flugzeughalle nach Anspruch 3 und 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die drehbodengestützten Schienen­stücke (44) die Anschläge für die Hubplattform (22) aufweisen.
     
    7. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung mindestens einen wenigstens angenähert in einer, die Drehachse des Drehbodens (16) enthaltenden Radialebene liegenden Druckmittelzylinder aufweist, der oberhalb der Hub­plattformen (22) ortsfest aufgehängt ist.
     
    8. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Hubplattform (22) eine in Richtung ihrer Vor- und Abwärtsschwenkbewegung min­destens zum Ende hin zunehmende Breite aufweist.
     
    9. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle Schwenkhebel (24,26) in der Tief­stellung der Hubplattform (22) etwa parallel zu dieser liegen.
     
    10. Flugzeughalle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel der Schwenk­hebel (22,24) zwischen den Hoch- und Tiefstellungen der Hubplattform (22) mindestens etwa 100° beträgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht