(19)
(11) EP 0 229 015 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.07.1987  Patentblatt  1987/29

(21) Anmeldenummer: 87100063.4

(22) Anmeldetag:  05.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.01.1986 DE 3600448

(71) Anmelder:
  • Meeth, Alfred
    D-5555 Piesport (DE)
  • Meeth, Werner
    D-5555 Piesport (DE)
  • Meeth, Klaus
    D-5555 Piesport (DE)

(72) Erfinder:
  • Meeth, Alfred
    D-5555 Piesport (DE)

(74) Vertreter: Wuesthoff, Franz, Dr.-Ing. et al
Wuesthoff & Wuesthoff Patent- und Rechtsanwälte Schweigerstrasse 2
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tür- oder Fensterflügel mit Einlagen


    (57) Ein Tür- oder Fensterflügel aus Holz, Holzspanmaterial oder mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Material ist mit senkrecht zur Türfläche (11) stehenden, streifenförmigen Einlagen (22) aus Metall, insbesondere Aluminium, versehen, die sich vertikal zu­mindest annähernd über die gesamte Höhe des Tür- bzw. Fenster­flügels erstrecken. Die Einlagen (22) weisen im Horizontal­schnitt zumindest teilweise sägesahnförmige Außenflächen auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Tür- oder Fensterflügel aus Holz, Holzspanmaterial oder mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Material mit senkrecht zur Türfläche stehenden, streifenförmigen Einla­gen aus Metall, insbesondere Aluminium, die sich vertikal zu­mindest annähernd über die gesamte Höhe des Tür- bzw. Fenster­flügels erstrecken.

    [0002] Derartige Tür- oder Fensterflügel sind aus den deutschen Gebrauchsmustern G 84 19 410.3 und G 82 02 848.6 bekannt.

    [0003] Fenster und Türen aus Holz oder dergleichen neigen bei Tempera­tur- und Feuchtigkeitsschwankungen, welche insbesondere jahres­zeitlich bedingt sind, zum Verziehen. Dies gilt ganz besonders für Außentüren oder Fenster, welche außenseitig und innenseitig sehr unterschiedlichen Feuchtigkeiten und Temperaturen ausge­setzt sind.

    [0004] Es ist bekannt, zur Vermeidung des beschriebenen Verziehens der Türen bzw. Fenster metallische Einlagen, insbesondere aus mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Aluminium vorzusehen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Tür- oder Fensterflügel derart weiterzubilden, daß die Gefahr eines Verziehens derselben bei günstigen Herstellungskosten vermieden ist. Auch soll die Stabilität der Tür oder des Fen­sters erhöht werden.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ein­lagen im Horizontalschnitt zumindest teilweise sägezahnförmige Außenflächen aufweisen. Die derart gestalteten Einlagen können paßgenau in entsprechende Sackschnitte in verschiedenen inneren Schichten der Tür eingeschoben werden, so daß sie nicht nur ein Verziehen der Tür bzw. des Fensters verhindern, sondern auch den Zusammenhalt der verschiedenen Bestandteile der Tür bzw. des Fensters fördern.

    [0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterflügels aus sich planparallel zur Türfläche er­streckenden lamellierten Platten ist vorgesehen, daß die Ein­lagen beidseits der Grenzflächen zwischen den Platten paßgenau in Sackschnitte ragen, die in den Platten ausgeformt sind.

    [0008] Ist der Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage mit einem dazwischenliegenden Kern aus insbe­sondere für Decklagen wenig geeigntem Holz gebildet, so ragen die Einlagen vorzugsweise ausgehend von den Innenflächen der Decklagen in Sackschnitte, welche im Kern ausgebildet sind.

    [0009] Bei der Herstellung derart gebildeter Tür- oder Fensterflügel muß der Kern zur Aufnahme der Einlagen nicht aufwendig gefräst werden. Es genügt, wenn die Außenflächen gehobelt werden und einfache Sackschnitte angebracht werden, in welche die Einlagen paßgenau einschiebbar sind. Die Einlagen werden in den Sack­schnitten verleimt.

    [0010] Die erfindungsgemäßen Einlagen eignen sich besonders für Tür- oder Fensterflügel mit äußeren und inneren Decklagen und einem Kern aus für Decklagen wenig geeignetem Holz, sogenanntem Stäb­chenholz. Ein Kern aus lamelliertem Stäbchenholz kompensiert unterschiedliche Spannungen im Holz. Die zusätzlich vorgesehenen Einlagen zur Armierung des Holzes verhindern ein Verziehen der Tür bzw. des Fensters aufgrund äußerer Einflüsse.

    [0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0012] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt, bzw. zeigen:

    Fig. 1 die Gesamtansicht eines Fensters;

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1;

    Fig. 3 den Ausschnitt III aus Fig. 2 in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 4 einen Schnitt entsprechend Fig. 2 durch ein anderes Ausführungsbeispiel;

    Fig. 5 und 6 Schnitte durch weitere Ausführungsbeispiele eines Tür- oder Fensterflügels entsprechend den Schnitten gemäß Fig. 2 und Fig. 4.



    [0013] Fig. 1 zeigt einen Fensterflügel 10 mit einer Scheibe 10′. Ent­sprechend dem Fenster kann auch eine Tür (nicht gezeigt) mit einer Scheibe versehen sein. Die Erfindung betrifft dann den die Scheibe einschließenden Rahmen des Tür- oder Fensterflügels.

    [0014] In den Fig. 1 und 2 ist die Türfläche mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Die Außen- und Innenseiten sind mit 12 bzw. 14 be­zeichnet. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind drei Plat­ten 16, 18 und 20 planparallel zur Türfläche 11 verleimt. Ein­lagen 22, 22′ und 22˝ erstrecken sich vertikal durch die gesamte Höhe der Tür bzw. des Fensters. Die Einlagen 22, 22′, 22˝ sind im Horizontalschnitt etwa stäbchenförmig und stehen mit ihren Hauptebenen senkrecht zur Türfläche 11 (die Bezeich­nungen "horizontal" und "vertikal" beziehen sich auf eine Tür oder ein Fenster in normal eingebautem Zustand). Wie in Fig. 2 dargestellt, ragen die sägezahnförmig gestalteten Einlagen 22, 22′, 22˝ ausgehend von den Grenzflächen zwischen den Platten 16, 18 und 20 beidseits symmetrisch in Sackschlitze 32, welche in den Platten ausgeformt sind. Die Sackschlitze 32 können ohne Fräsarbeiten einfach in den Platten angebracht werden.

    [0015] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt III der Fig. 2 in vergrößertem Maß­stab. Ausgehend von einer Mittellinie 26 der Einlage 22 sind die Außenflächen derselben beidseits mehrfach widerhakenförmig ausgebildet. Die Sägezähne 24 weisen also mit ihren Spitzen in Richtung auf die Mittellinie 26, welche mit der Grenzfläche zwischen den Platten 16 und 18 bzw. 18 und 22 zusammenfällt. Die Einlagen 22 sind in den Sackschlitzen 32 paßgenau verleimt (Leim 30).

    [0016] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Tür- oder Fensterflügels, der zwischen zwei Decklagen 34 und 36 einen Kern 28 aus Stäbchenholz aufweist. Der Kern 28 ist in bekannter Weise aus einzelnen Stäbchen 38, 38′, 38˝ und 38′˝ verleimt. Sackschlitze 32 ragen von beiden Seiten abwechselnd in den Kern 28. Ihre Tiefe beträgt zwischen 3/5 und 6/7 der Stärke des Ker­nes 28. Im übrigen entspricht die Form der Einlagen 22, 22′, 22˝ dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 3. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Stärke der beiden Deckplatten 34, 36 wesentlich geringer als die des Kernes 28, typischerweise haben die Decklagen 34, 36 jeweils eine Stärke von 5 mm und der Kern hat eine Stärke von etwa 5 cm.

    [0017] Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel haben die bei­den Decklagen 34′, 36′ jeweils eine Stärke von etwa 2 cm und der Kern 28 hat eine Stärke von etwa 2,4 cm. Der Kern 28 ist ebenfalls aus Stäbchen 38, 38′, 38˝ etc. verleimt. Die Einlagen 22, 22′ durchsetzen den Kern 28 und ragen beidseits in Sack­schlitze 32, welche in den Decklagen 34′, 36′ ausgeformt sind.

    [0018] Das in Fig. 6 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 dadurch, daß der Kern 28 nicht aus Stäbchenholz lamelliert ist, sondern durch eine Platte 18 gebildet ist.


    Ansprüche

    1. Tür- oder Fensterflügel aus Holz, Holzspanmaterial oder mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Material mit senkrecht zur Türfläche (11) stehenden, streifenförmigen Einlagen (22) aus Metall, insbesondere Aluminium, die sich vertikal zumindest annähernd über die gesamte Höhe des Tür- bzw. Fensterflügels erstrecken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) im Horizontalschnitt zumindest teilweise sägezahnförmige Außenflächen aufweisen.
     
    2. Tür- oder Fensterflügel aus sich planparallel zur Tür­fläche (11) erstreckenden, lamellierten Platten (16, 18, 20) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) beiderseits der Grenzflächen zwischen den Platten paßgenau in Sackschnitte (32) in die Plat­ten (16, 18, 20) ragen.
     
    3. Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage (34, 36) und einem dazwischenliegenden Kern (28) aus insbesondere für Decklagen wenig geeignetem Holz, nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) in Sackschnitte (32) des Kernes (28) ragen.
     
    4. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sackschnitte (32) abwechselnd von beiden Seiten in den Kern (28) ragen.
     
    5. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sackschnitte (32) und die Einlagen (22, 22′, 22˝) eine Tiefe von 3/5 bis 6/7 der Stärke des Kernes (28) aufweisen.
     
    6. Tür- oder Fensterflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) im Horizontalschnitt eine durch die sägezahnförmigen Spitzen (24) definierte Außenkontur in Form eines langgestreckten Rechteckes aufweisen.
     
    7. Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage (34′, 36′) und einem dazwischenliegenden Kern (28) aus insbesondere für Decklagen wenig geeignetem Holz nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Einlagen (22, 22′) den Kern (28) durchsetzen und beid­seits in Sackschnitte (32) ragen, die innenseitig in den Deck­lagen (34′, 36′) vorgesehen sind.
     
    8. Tür- oder Fensterflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenflächen der Einlagen (22, 22′, 22˝) in bezug auf eine Mittellinie (26) der Einlagen widerhakenförmig ausgestal­tet sind.
     
    9. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 2-8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenkontur der im Schnitt sägezahnförmigen Einlagen (22, 22′, 22˝) paßgenau den Sackschnitten (32) entspricht.
     




    Zeichnung