[0001] Die Erfindung betrifft einen Tür- oder Fensterflügel aus Holz, Holzspanmaterial oder
mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Material mit senkrecht zur Türfläche stehenden, streifenförmigen
Einlagen aus Metall, insbesondere Aluminium, die sich vertikal zumindest annähernd
über die gesamte Höhe des Tür- bzw. Fensterflügels erstrecken.
[0002] Derartige Tür- oder Fensterflügel sind aus den deutschen Gebrauchsmustern G 84 19
410.3 und G 82 02 848.6 bekannt.
[0003] Fenster und Türen aus Holz oder dergleichen neigen bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen,
welche insbesondere jahreszeitlich bedingt sind, zum Verziehen. Dies gilt ganz besonders
für Außentüren oder Fenster, welche außenseitig und innenseitig sehr unterschiedlichen
Feuchtigkeiten und Temperaturen ausgesetzt sind.
[0004] Es ist bekannt, zur Vermeidung des beschriebenen Verziehens der Türen bzw. Fenster
metallische Einlagen, insbesondere aus mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem Aluminium
vorzusehen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Tür- oder Fensterflügel
derart weiterzubilden, daß die Gefahr eines Verziehens derselben bei günstigen Herstellungskosten
vermieden ist. Auch soll die Stabilität der Tür oder des Fensters erhöht werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Einlagen im Horizontalschnitt
zumindest teilweise sägezahnförmige Außenflächen aufweisen. Die derart gestalteten
Einlagen können paßgenau in entsprechende Sackschnitte in verschiedenen inneren Schichten
der Tür eingeschoben werden, so daß sie nicht nur ein Verziehen der Tür bzw. des Fensters
verhindern, sondern auch den Zusammenhalt der verschiedenen Bestandteile der Tür bzw.
des Fensters fördern.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterflügels
aus sich planparallel zur Türfläche erstreckenden lamellierten Platten ist vorgesehen,
daß die Einlagen beidseits der Grenzflächen zwischen den Platten paßgenau in Sackschnitte
ragen, die in den Platten ausgeformt sind.
[0008] Ist der Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage mit
einem dazwischenliegenden Kern aus insbesondere für Decklagen wenig geeigntem Holz
gebildet, so ragen die Einlagen vorzugsweise ausgehend von den Innenflächen der Decklagen
in Sackschnitte, welche im Kern ausgebildet sind.
[0009] Bei der Herstellung derart gebildeter Tür- oder Fensterflügel muß der Kern zur Aufnahme
der Einlagen nicht aufwendig gefräst werden. Es genügt, wenn die Außenflächen gehobelt
werden und einfache Sackschnitte angebracht werden, in welche die Einlagen paßgenau
einschiebbar sind. Die Einlagen werden in den Sackschnitten verleimt.
[0010] Die erfindungsgemäßen Einlagen eignen sich besonders für Tür- oder Fensterflügel
mit äußeren und inneren Decklagen und einem Kern aus für Decklagen wenig geeignetem
Holz, sogenanntem Stäbchenholz. Ein Kern aus lamelliertem Stäbchenholz kompensiert
unterschiedliche Spannungen im Holz. Die zusätzlich vorgesehenen Einlagen zur Armierung
des Holzes verhindern ein Verziehen der Tür bzw. des Fensters aufgrund äußerer Einflüsse.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt, bzw. zeigen:
Fig. 1 die Gesamtansicht eines Fensters;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1;
Fig. 3 den Ausschnitt III aus Fig. 2 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 einen Schnitt entsprechend Fig. 2 durch ein anderes Ausführungsbeispiel;
Fig. 5 und 6 Schnitte durch weitere Ausführungsbeispiele eines Tür- oder Fensterflügels
entsprechend den Schnitten gemäß Fig. 2 und Fig. 4.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Fensterflügel 10 mit einer Scheibe 10′. Entsprechend dem Fenster
kann auch eine Tür (nicht gezeigt) mit einer Scheibe versehen sein. Die Erfindung
betrifft dann den die Scheibe einschließenden Rahmen des Tür- oder Fensterflügels.
[0014] In den Fig. 1 und 2 ist die Türfläche mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Die Außen-
und Innenseiten sind mit 12 bzw. 14 bezeichnet. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2 sind drei Platten 16, 18 und 20 planparallel zur Türfläche 11 verleimt. Einlagen
22, 22′ und 22˝ erstrecken sich vertikal durch die gesamte Höhe der Tür bzw. des Fensters.
Die Einlagen 22, 22′, 22˝ sind im Horizontalschnitt etwa stäbchenförmig und stehen
mit ihren Hauptebenen senkrecht zur Türfläche 11 (die Bezeichnungen "horizontal"
und "vertikal" beziehen sich auf eine Tür oder ein Fenster in normal eingebautem Zustand).
Wie in Fig. 2 dargestellt, ragen die sägezahnförmig gestalteten Einlagen 22, 22′,
22˝ ausgehend von den Grenzflächen zwischen den Platten 16, 18 und 20 beidseits symmetrisch
in Sackschlitze 32, welche in den Platten ausgeformt sind. Die Sackschlitze 32 können
ohne Fräsarbeiten einfach in den Platten angebracht werden.
[0015] Fig. 3 zeigt den Ausschnitt III der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab. Ausgehend von
einer Mittellinie 26 der Einlage 22 sind die Außenflächen derselben beidseits mehrfach
widerhakenförmig ausgebildet. Die Sägezähne 24 weisen also mit ihren Spitzen in Richtung
auf die Mittellinie 26, welche mit der Grenzfläche zwischen den Platten 16 und 18
bzw. 18 und 22 zusammenfällt. Die Einlagen 22 sind in den Sackschlitzen 32 paßgenau
verleimt (Leim 30).
[0016] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Tür- oder Fensterflügels, der
zwischen zwei Decklagen 34 und 36 einen Kern 28 aus Stäbchenholz aufweist. Der Kern
28 ist in bekannter Weise aus einzelnen Stäbchen 38, 38′, 38˝ und 38′˝ verleimt. Sackschlitze
32 ragen von beiden Seiten abwechselnd in den Kern 28. Ihre Tiefe beträgt zwischen
3/5 und 6/7 der Stärke des Kernes 28. Im übrigen entspricht die Form der Einlagen
22, 22′, 22˝ dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 3. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Stärke der beiden Deckplatten 34, 36 wesentlich geringer als die des Kernes
28, typischerweise haben die Decklagen 34, 36 jeweils eine Stärke von 5 mm und der
Kern hat eine Stärke von etwa 5 cm.
[0017] Bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel haben die beiden Decklagen 34′,
36′ jeweils eine Stärke von etwa 2 cm und der Kern 28 hat eine Stärke von etwa 2,4
cm. Der Kern 28 ist ebenfalls aus Stäbchen 38, 38′, 38˝ etc. verleimt. Die Einlagen
22, 22′ durchsetzen den Kern 28 und ragen beidseits in Sackschlitze 32, welche in
den Decklagen 34′, 36′ ausgeformt sind.
[0018] Das in Fig. 6 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5 dadurch, daß der Kern 28 nicht aus Stäbchenholz lamelliert ist, sondern
durch eine Platte 18 gebildet ist.
1. Tür- oder Fensterflügel aus Holz, Holzspanmaterial oder mit Holzwerkzeugen bearbeitbarem
Material mit senkrecht zur Türfläche (11) stehenden, streifenförmigen Einlagen (22)
aus Metall, insbesondere Aluminium, die sich vertikal zumindest annähernd über die
gesamte Höhe des Tür- bzw. Fensterflügels erstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) im Horizontalschnitt zumindest teilweise sägezahnförmige
Außenflächen aufweisen.
2. Tür- oder Fensterflügel aus sich planparallel zur Türfläche (11) erstreckenden,
lamellierten Platten (16, 18, 20) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) beiderseits der Grenzflächen zwischen den Platten
paßgenau in Sackschnitte (32) in die Platten (16, 18, 20) ragen.
3. Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage (34, 36) und
einem dazwischenliegenden Kern (28) aus insbesondere für Decklagen wenig geeignetem
Holz, nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) in Sackschnitte (32) des Kernes (28) ragen.
4. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sackschnitte (32) abwechselnd von beiden Seiten in den Kern (28) ragen.
5. Tür- oder Fensterflügel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sackschnitte (32) und die Einlagen (22, 22′, 22˝) eine Tiefe von 3/5 bis 6/7
der Stärke des Kernes (28) aufweisen.
6. Tür- oder Fensterflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlagen (22, 22′, 22˝) im Horizontalschnitt eine durch die sägezahnförmigen
Spitzen (24) definierte Außenkontur in Form eines langgestreckten Rechteckes aufweisen.
7. Tür- oder Fensterflügel aus einer äußeren und einer inneren Decklage (34′, 36′)
und einem dazwischenliegenden Kern (28) aus insbesondere für Decklagen wenig geeignetem
Holz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlagen (22, 22′) den Kern (28) durchsetzen und beidseits in Sackschnitte
(32) ragen, die innenseitig in den Decklagen (34′, 36′) vorgesehen sind.
8. Tür- oder Fensterflügel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenflächen der Einlagen (22, 22′, 22˝) in bezug auf eine Mittellinie (26)
der Einlagen widerhakenförmig ausgestaltet sind.
9. Tür- oder Fensterflügel nach einem der Ansprüche 2-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkontur der im Schnitt sägezahnförmigen Einlagen (22, 22′, 22˝) paßgenau
den Sackschnitten (32) entspricht.