[0001] Die Erfindung betrifft einen Löffelbagger mit einem das vorzugsweise als Tieflöffel
ausgebildete Arbeitswerkzeug tragenden Armsystem, das einen an einem schwenkbaren
Ausleger angelenkten Löffelstiel aufweist und mit Hilfe eines am Ausleger angelenkten
Schwenkantriebes, der jenseits des Löffelstielgelenkes an dem freien Ende des Löffelstieles
angreift, im wesentlichen in senkrechter Ebene bis in eine Transportstellung einknickbar
und aus dieser in eine Strecklage verstellbar ist.
[0002] Der erfindungsgemäße Löffelbagger weist eine Basis auf, welche in der Regel von dem
um eine senkrechte Achse schwenkenden Oberwagen eines Raupenfahrgestells gebildet
wird. Das Fahrwerk des Löffelbaggers steht abgesehen von Schieflagen im allgemeinen
senkrecht, so daß das senkrecht zur Basis einknickende und sich streckende Armsystem
seine Bewegungen im wesentlichen in senkrechter Ebene ausführt. Ein solcher Bagger
kann mit einem Tieflöffel auf der Standebene seines Fahrwerkes, aber auch in parallelen
Ebenen über und unter der Standebene, sowie nach oben und unten verlaufende Böschungen
schürfen. Beim Schürfen mit einem Tieflöffel schwenkt der Löffelstiel aus der Strecklage
des Armsystems nach unten, während der Ausleger nach oben um seine Anlenkung an der
Basis dreht; in der Transportstellung ist das Armsystem am stärksten eingeknickt,
wobei man im allgemeinen das Arbeitswerkzeug vor den Raupen, deren beide vorderen
Enden eine Linie verbindet, um die der Bagger bei Überlastung des Armsystems kippt
oder sogar zwischen den vorderen Raupen auf der Standebene abstützt. In der Strecklage
ist das vordere Ende des meistens abgewinkelten Auslegers mit dem Löffelstiel ausgefluchtet,
wobei man im allgemeinen die Mittellinien dieser Teile betrachtet. Der Schwenkantrieb
des Löffelstieles muß deswegen über einen relativ großen Weg des Löffelstielschwenkgelenkes
wirksam sein, um die Extremlagen des Armsystems herbeiführen zu können.
[0003] Im allgemeinen wird verlangt, daß das Schürfen in den verschiedenen Ebenen plane
Flächen hinterläßt. Auf diese Weise läßt sich dann z.B. eine Graben- oder Kanalsohle
oder eine aufgehende Böschung ohne Nacharbeit auffahren. Es ist jedoch in der Regel
nicht möglich, die an dem erfindungsgemäßen Bagger außer dem Schwenktantrieb des Löffelstieles
noch vorhandenen Schwenkantriebe des Arbeitswerkzeuges und des Auslegers gleichzeitig
und in gegenseitiger Abhängigkeit von Hand so zu steuern, daß die geforderte Ebene
durch eine Parallelführung des Arbeitswerkzeuges eingehalten wird. Deswegen weist
der erfindungsgemäe Löffelbagger vorzugweise eine halb- oder vollautomatisch Parallelführung
seines Arbeitswerkzeuges auf.
[0004] Dafür kommen grundsätzlich mechanische Lösungen in Betracht. Bei einer dieser Steuerungen
ist das Armsystem so ausgebildet, daß ein zum Schwenken des Löffels dienender hydraulischer
Zylinder einerseits in der Nähe der Schwenkachse des Löffelstiels am Ausleger und
andererseits an einem in der Nähe der Schwenkachse des Löffels am Löffelstiel gelagerten
dreieckförmigen Umlenkhebels derart angreift und der Umlenkhebel mit dem Löffel über
einem kurzen Lenker so verbunden ist, daß der Löffelstiel, der Umlenkhebel und der
hydraulische Zylinder zusammen mit dem vorderen Ende des Auslegers ein großes Gelenkviereck
bilden; dieses Gelenkviereck ist über ein von dem dreieckförmigen Umlenkhebel gebildetes
Umlenkdreieck mit einem von dem Umlenkhebel, dem Ende des Löffelstieles, dem Löffelstiel
und dem kurzen Lenker gebildeten kleinen Gelenkviereck gekoppelt; bei gegebener Länge
des Auslegers und bei gegebener Länge des Löffelstieles sind die Abmessungen der Gelenkvierecke
sowie des Umlenkdreiecks so aufeinander abgestimmt, und das große Gelenkviereck ist
beim Einstellen des Schnittwinkels des Löffels auf die Neigung einer zu bearbeitenden
Böschung mit Hilfe des hydraulischen Zylinders derart veränderbar und dadurch der
Böschungsneigung angepaßt, daß der Löffel während der Grabbewegung unter Berücksichtigung
der der Böschungsneigung entsprechenden Schwenkbewegung des Auslegers annähernd über
den gesamten Schwenkbereich des Löffelstieles entlang der Böschung parallelgeführt
wird. Hierbei ergibt sich, daß der gewählte Schnittwinkel zwangsläufig durch die beschriebene
Geometrie des Armsystems eingehalten wird, so daß der Baggerführer nur noch die Grabbewegung
mit einem hydraulischen Zylinder an der Schürfeinrichtung des Baggers zu betätigen
hat.
[0005] Der erfindungsgemäße Bagger ist jedoch vorzugsweise mit einer elektronischen Parallelführung
versehen, bei der der Ausleger einen Signalgenerator aufweist, dessen Meßgröße die
während des Schürfens mit der Handsteuerung des Auslegerantriebes vorgenommenen Änderungen
des von dem Ausleger und der Basis eingeschlossenen Schwenkwinkels ist und dessen
Ausgangssignal mit einem die Schwenkeinrichtung wiedergebenden Vorzeichen versehen
ist; ein entsprechender, weiterer Signalgenerator ist an dem Löffelstiel angebracht,
dessen Meßgröße die mit der Handsteuerung des Löffelstielantriebes veranlaßten Änderungen
des Schwenkwinkels zwischen Ausleger und Löffelstiel darstellt; die vorzeichenrichtigen
Ausgangssignale der beschriebenen Signalgeneratoren wandelt ein Addierer in eine Steuersignal
um, des den Eingang einer automatischen Steuerung des Schwenkantriebes des Arbeitswerkzeuges
bildet, deren von einem dritten Signalgenerator gemessene Regelgröße die Änderung
des Winkels zwischen dem Arbeitswerkzeug und dem Löffelstiel ist, mit der ohne den
Eingriff in die Handsteuerung das Arbeitswerkzeug parallel zu sich selber gehalten
wird, wobei als Führungsgröße der Regelgröße das Ausgangssiganl eines zu Beginn, während
und nach der Schürfbewegung des Armsystems von Hand einstellbaren Stellgliedes dient.
Eine solche Parallelführung hat den Vorteil, daß sie das Gewicht des Armsystems praktisch
nicht beeinflußt und einen wesentlich geringeren technischen Aufwand als mechanische
Steuerungen erfordert.
[0006] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Bagger mit den eingangs bezeichneten Merkmalen
aus, der zwar mit der vorstehend erläuterten mechanischen Parallelführung versehen
ist, die jedoch erfindungsgemäß auch weggelassen werden kann (DBP 18 000 45). Hierbei
besteht der Schwenkantrieb des Löffelstieles aus einem doppelt wirkenden hydraulischen
Arbeitszylinder welcher mit seiner Kolbenstange an dem freien Ende des Löffelstieles
und selbst an dem Ausleger angelenkt ist. Solche hydraulischen Zylinder haben ein
relativ hohes Gewicht. Das beruht einerseits auf den für die erheblichen Arbeitsdrücke
des ölhydraulischen Mediums erforderlichen Wandstärken, andererseits aber auf der
notwendigen Länge eines solchen Zylinders und der sich im wesentlichen hieraus ergebenden
Erstreckung der mit dem ölhydraulischen Medium gefüllten Zylinderräume. Dabei schränken
derartige Zylinder den möglichen Schwenkwinkel ein. Während man von theoretischen
Werten bis zu 180°C ausgehen kann, die sich mit einem hydraulischen Zylinder und einem
mit seiner Kolbenstange zusammenwirkenden, entsprechend aufwendigen Hebelgetriebe
noch erreichen lassen, liegen die praktisch ausnutzbaren Schwenkwinkel wegen der in
den Endlagen auftretenden verminderten Drehmomente wesentlich niedriger, nämlich bei
etwa 100°.
[0007] Diese engen Grenzen des bektannen Löffelstielschwenkantriebes schränken die mögliche
Länge des Armsystems in der Strecklage ein. Denn je länger der Löffelstiel ausgeführt
wird, dessen Länge die Auslage des Armsystems wesentlich beeinflußt, umso spitzer
wird in der Knickstellung des Armsystems dann der von dem Löffelstiel mit dem Ausleger
eingeschlossene Winkel und umso größer werden die Wege, über den der Löffelstielantrieb
eine erhebliche und möglichst konstant zu haltende Schürfkraft erzeugen muß. Aus unterschiedlichen
Gründen werden für derartige Löffelbagger erhöhte Reichweiten verlangt. Z.B. sind
sie für die Reinigung eines Kanalbettes mit einem Löffelbagger erforderlich, welcher
auf der Krone der Uferböschung steht und auf der Kanalsohle schürft. Für diese Einsatzfälle
ergeben sich z.B. Auslagen von ca. 20 m. Derart extreme Längen des Armsystems erfordern
eine leichte Bauweise, um bei angehobenem Arbeitswerkzeug das Kippen des Baggerfahrwerkes
insbessondere um die eingangs beschriebene Kipplinie zu verhindern.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Bagger der als bekannt vorausgesetzten
Art eine günstige Verteilung der Gewichte des Auslegers zu erreichen und den praktisch
ausnutzbaren Schwenkwinkel des Schwenkantriebes des Löffelstieles zu vergrößern.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß als Schwenkantrieb
ein Paar abwechselnd beaufschlagter Zugzylinder vorgesehen ist, von denen der eine
zum Strecken des Löffelstieles dient und mit Hilfe eines flexiblen Zugmittels an
das freie Ende des Löffelstieles angeschlossen ist, während der andere Zugzylinder
zum Knicken des Armsystems dient und mit einem eigenen flexiblen Zugmittel zwischen
den Gelenken des Löffelstiels und des Arbeitswerkzeuges an den Löffelstiel angeschlossen
ist, und daß beide Zugmittel am Ausleger zwischen dem Löffelstielgelenk und dem Auslegergelenk
geführt sind, wobei eine am Löffelstiel feste Schwinge in der Strecklage des Löffelstieles
das Zugmittel des zum Einknicken des Armsystems dienenden Zugzylinders und in der
Knicklage des Armsystems das Zugmittel des zum Strecken dienenden Zugzylinders über
einen Bogen um den Mittelpunkt des Löffelstielgelenkes umlenkt.
[0010] Gemäß der Erfindung wird durch die Aufteilung des Schwenkantriebes auf die beiden
ein Paar bildenden Zugzylinder jeder Schwenkrichtung ein einfach wirkender Zylinder
zugeordnet. Dadurch ist es möglich, über verlängerte Kolbenwege erhebliche Antriebskräfte
zu übertragen. Durch die Verwendung je eines flexiblen Zugmittels zur Übertragung
der Antriebskräfte auf die Angriffspunkte am Löffelstiel ist es möglich, die Zugzylinder
mit ihrer Befestigung am Ausleger in Richtung auf das Auslegerschwenkgelenk, vorzugsweise
bis an dessen Abknickung nach hinten zu verlegen und dadurch einen erheblichen Anteil
des Gesamtgewichtes des Schwenktantriebes hinter die Kipplinie des Baggerfahrwerkes
zu bringen. Dadurch wird der Kipptendenz bei verlängertem Armsystem entscheidend entgegengewirkt.
Die Führung der Zugmittel und deren Umlenkung sorgt dafür, daß beim Schürfen der Abstand
des belasteten Zugmittels von der Drehachse des Löffelstielgelenkes eine Mindestgröße
nicht unterschreiten kann und deswegen die Reißkraft am Arbeitswerkzeug auch in der
Strecklage einen ausreichend hohen Wert annimmt; da die Zugmittelführung und -umlenkung
auch auf das Zugmittel des zum Strecken dienenden Zugzylinders wirkt, kann dieser
bei geringem Winkel zwischen Löffelstiel und Ausleger das zum Strecken des Auslegers
erforderliche Drehmoment erzeugen.
[0011] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie die Voraussetzungen für eine erhebliche Verlängerung
des Auslegers in der Strecklage schafft, woraus sich Reichweiten von ca. 20 m und
mehr ergeben, ohne daß der Bagger um die eingangs erläuterte Kipplinie unkontrollierbare
Bewegungen ausführt. Da die Erfindung zwar den aus einem hydraulischen Zylinder bestehenden
Schwenkantrieb des Löffelstieles ändert, seine Zylinderbauart aber beibehält, lassen
sich die hydraulischen Parallelführungen, insbesondere solche der eingangs beschriebenen
elektronischen Ausführung ohne weiteres mit einer nur geringfügigen Änderung beibehalten.
Wegen des großen, für den Arbeitsbereich ausnutzbaren Bogens um die Gelenkachse des
Löffelstieles, den ein solcher Löffelstielantrieb ermöglicht, können einerseits die
Anfangsreißkräfte groß genug gewählt und über einen verlängerten Schürfweg ausgenutzt
werden. Andererseits läßt sich die maximale Knickstellung des Armsystems so bemessen,
daß auch bei sehr langem Löffelstiel die übliche Transportstellung erreichbar ist.
[0012] Auch bei einem derart langen Armsystem mit entsprechend langem Löffelstiel ist es
in der Regel von Bedeutung, die Reißkräfte über den Schürfweg im wesentlichen konstant
zu halten. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird das dadurch erreicht,
daß die Schwinge eine konvex gekrümmte Zugmittelstütze aufweist, deren Radius senkrecht
auf der Achse des Löffelstielgelenkes steht und so gewählt ist, daß der Abstand der
Linie des Zugmittels des Knickzylinders von der verlängerten Baggerstandebene während
des Schürfens im wesentlichen konstant bleibt. Diese Abstimmung trägt der Tatsache
Rechnung, daß beim Schürfen aus der Strecklage des Armsystemes das Löffelstielgelenk
infolge des Einknickens des Armsystems auswandert, d.h. beim Schürfen auf einer horizontalen
Ebene sich nach oben bewegt, und daß andererseits die Linie das Zugmittels des Knickzylinders,
der die Schürfkräfte erzeugen muß, in der Strecklage des Armsys-tems näher am Löffelstielgelenk
liegt und sich von diesem während des Schürfens entfernt, sofern man sie nicht mit
der Schwinge korrigiert.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bedient man sich bei den Zugmitteln
und ihrer Führung einer besonders gedrängten und leichten Bauart, indem man erfindungsgemäß
als Zugmittel je ein Drahtseil und als Zugmittelführung eine oder je eine einem Zugmittel
zugeordnete Seilrolle auf einer gemeinsamen Achse benutzt.
[0014] Ferner ist es zweckmäßig, einen möglichst großen Gewichtsanteil des Löffelstielschwenkantriebes
zur Erzeugung eines dem nach vorn gerichteten Kippmoment des Armsystems um die erwähnte
Kipplinie entgegenwirkenden Gewichtsmomentes zu verwenden. Das wird erfindungsgemäß
dadurch ermöglicht, daß die Befestigung der Zugzylinder im wesentlichen im Scheitel
einer Abwinklung des Auslegers angebracht und die Zugzylinder so angeordnet sind,
daß sie über die Abwinklung auskragen.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung werden die nicht beaufschlagbaren Räume der
Zugzylinder für die Ölhydraulik genutzt. Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß
die von den Kolbenringflächen begrenzten Räume der Zugzylinder mit dem ölhydraulischen
Arbeitsmittel beaufschlagbar sind und die von den Kolbenflächen begrenzten Räume der
Zugzylinder als Lecköl-Aufnahmeräume dienen.
[0016] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 in Seitenansicht und schematisch, d.h. unter Fortlassung aller für das Verständnis
der Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten einen Löffelbagger gemäß der Erfindung
in Seitenansicht bei gestrecktem Armsystem und
Fig. 2 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung den erfindungsgemäßen Löffelbagger
mit eingeknicktem Armsystem, wobei sich das Arbeitswerkzeug in der Transportstellung
befindet.
[0017] Der allgemein mit 1 bezeichnete Löffelbagger weist ein Raupenfahrwerk 2 auf, das
in einem Unterwagen 3 verlagert ist. Das vordere Ende 4 der Aufstandsfläche 5 des
Raupenfahrwerkes 2 liegt auf einer Geraden, um die der Bagger kippt, sofern sein allgemein
mit 6 bezeichnetes Armsystem ein entsprechend großes Moment erzeugt.
[0018] Um eine senkrechte Achse ist über einen Drehkranz 7 auf dem Unterwagen 3 ein Oberwagen
8 gelagert. Der Oberwagen nimmt den ölhydraulischen Druckerzeuger 9 und eine Fahrerkabine
10 auf. Er dient zur Verlagerung des abgeknickten Endes 11 eines Auslegers 12 in einem
in beiden Figuren nicht sichtbaren Drehgelenk, dessen Gelenkachse horizontal, d.h.
parallel zur horizontalen Standebene 13 des Löffelbaggers 1 verläuft und auf dem
Oberwagen 8 gelagert ist.
[0019] Das abgeknickte Ende 11 des Ausleger 12 schließt mit dem längeren vorderen Ende 14
des Auslegers einen konstanten Winkel ein. Das freie Ende des Auslegers 12 trägt ein
Löffelstielgelenk 15 mit horizontaler Drehachse. Der Durchstoßungspunkt 16 der Drehachse
liegt an der Wurzel eines kurzen Armes 17, welcher nach hinten in Richtung auf den
Ausleger 12 auskragt. Der kurze Arm 17 ist mit einem wesentliche längerem Arm 18 ausgefluchtet,
an dessem Ende das Drehgelenk 19 eines als Tieflöffel 20 ausgebildeten Arbeitswerkzeuges
21 angelenkt ist. Die Achse des Gelenkes verläuft ebenfalls horizontal. Ein aus einem
geraden Hebel 22 und einem gekrümmten Hebel 23 bestehendes Umlenkdreieck 24 ist im
Scheitel an die Kolbenstange eines hydraulischen Arbeitszylinders 26 angeschlossen,
der als Antrieb des Drehgelenkes 19 dient. Der Zylinder ist seinerseits an eine dreieckförmige
Konsole 27 angeschlossen, deren abgewinkelte Arme eine Baueinheit bilden und die bei
28 und 29 an den längeren Arm 18 des allgemein mit 30 bezeichneten Löffelstieles angelenkt
ist.
[0020] Zum Antrieb des Drehgelenkes 15, mit dem der Löffelstiel 30 an den Ausleger 12 angelenkt
ist, dienen zwei ein Paar 31 bildende Zugzylinder 32, 33, die abwechselnd betätigt
werden. In Fig. 1 ist die Kolbenstange 34 des zum Einknicken dienenden Zugzylinders
32 ausgefahren. Sie ist mit ihrem Kopf 35 an die Gabel 36 eines Wirbels 37 angeschlossen,
der am Ende eines Zugseiles 38 befestigt ist. Das andere Ende das Zugseiles ist über
einen Wirbel 39 und einen Gabelkopf 40 an eine Konsole 41 angeschlossen, die bei 42
an dem längeren Arm 18 des Löffelstieles 30 derart angebracht ist, daß die Anlenkung
43 unter dem Löffelstiel liegt. Auf einer gemeinsamen Achse 44 sitzen zwei zusammen
mit 45 bezeichnete Seilumlenkscheiben, von denen eine dem mit 38 bezeichneten Zugmittel
zugeordnet ist.
[0021] Der andere Zugzylinder 33 dient zum Strecken des Armsystems 6 und ist dem Kopf 46
seiner Kolbenstange ebenfalls über einen Gabelkopf 47 und einen Wirbel 48 an ein Zugseil
49 angeschlossen, das über die zweite Umlenkrolle 45 geführt ist. Das andere Ende
des Seiles 49 ist über einen Wirbel 50 und einen Gabelkopf 51 bei 52 an das freie
Ende des kürzeren Armes 17 des Löffelstiels 30 angelenkt. Wie sich aus der Darstellung
der Fig. 1 ergibt, sitzen die Anlenkpunkte 43 und 52 der Zugseile 38 und 49 im wesentlichen
im gleichen Abstand von dem Löffelstielgelenk 15 am Löffelstiel 30.
[0022] Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet eine Schwinge 53 eine Baueinheit
mit dem Löffelstiel 30 und ist in der Wurzel 54 der beiden Löffelstielarme 17 und
18 angeordnet. Die Schwinge weist eine bogenförmige Seilumlenkung 55 auf, welche eine
Seilrille 56 aufweist. Der Radius r der Seilführung 55 steht senkrecht auf der Achse
des Drehlgelenks 15.
[0023] Die Anordnung ist so gewählt, daß die Zugkraft in der Wirklinie des Seiles 38 beim
Einfahren der Kolbenstange 34 in den Zylinder 32 ein genügend hohes Stieldrehmoment
erzeugt, das im Anfahrbereich konstant bleibt.
[0024] Dieser Anfahrbereich ist beendet, wenn die Achsenmitte des Anlenkpunktes 43 mit
der Wirklinie des Seiles 38 auf einer Geraden liegt.
[0025] Bei weiterer Drehung des Löffelstiels 30 um 16 vergrößert sich laufend der Abstand
der Wirklinie des Seiles 38 gegenüber dem Drehpunkt 16, wodurch die Reißkraft am Arbeitswerkzeug
21 im wesentlichen ihrerseits konstant ist.
[0026] Im Betrieb wird durch eine nicht dargestellte elektronische Steuerung das Arbeitswerkzeug
21 parallel auf der Schürfebene 13 geführt. Das bedeutet, daß der Zylinder 26 des
Arbeitswerkzeuges 21 entsprechend dem Einknicken des Armsystems 6 beim Schürfen derart
nachgesteuert wird, daß das Arbeitswerkzeug 21 parallel zu sich selbst gehalten wird.
[0027] Zum Einknicken dient der Zylinder 32, wobei das Seil 38 die Antriebskraft um das
Schwenkgelenk 15 auf den Arm 13 des Löffelstiels 30 überträgt. Die Seilführung 45
sorgt dafür, daß das gleichzeitig bewegte Seil 49 im Abstand vom Seil 38 gehalten
wird und die Kolbenstange des zum Strecken dienenden Zugzylinders 33 aus diesem auszieht.
Die Kolbenringräume der Zugzylinder 32 und 33 sind danach abwechselnd mit dem ölhydraulischen
Arbeitsmedium beaufschlagt. Die gegenüberliegenden, von den Kolbenflächen begrenzten
Zylinderräume sind dagegen leer und dienen nur zur Aufnahme der Leckölmengen.
[0028] Beim Schürfen wird außerdem die Kolbenstange 58 eines auf den Oberwagen 8 abgestützten
hydraulischen Arbeitszylinders 59 ausgefahren, so daß der Ausleger 12 nach oben schwenkt
und dabei das Löffelstieldrehgelenk 15 mitnimmt.
[0029] In der aus Fig. 2 ersichtlichen Transportstellung ist der Löffelstiel 30 so weit
im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, daß sich ein spitzer Winkel α ergibt, der vom längeren
Arm 18 des Löffelstieles und dem vorderem Arm 14 des Auslegers 12 eingeschlossen
ist. Der kürzere Arm 17 des Löffelstieles 30 ist dabei im wesentlichen mit der Mittellinie
des Armes 14 ausgefluchtet. Die Schwinge 53 nimmt in ihrer Seilführung 55 das Seil
49 des zum Strecken dienenden Zugzylinders 33 auf. Das Seil 38 sorgt dafür, daß sich
ein hinreichend großes Drehmoment bei Beaufschlagung des Zylinders 32 um das Löffelstielgelenk
15 ergibt, so daß das zwischen den beiden Raupen des Unterwagens 3 in der Transportstellung
abgelegte Arbeitswerkzeug angehoben und nach vorn bis zur Strecklage des Armsystems
6 verschwenkt werden kann.
[0030] Der Scheitel der eingangs beschriebenen Abknickung der beiden Arme 11, 14 des Auslegers
12 liegt bei 60. Dort ist auch die allgemein mit 61 bezeichnete Anlenkung der Zugzylinder
32, 33 befestigt. Diese ist etwa am Ende des vorderen Drittels dieser Zylinder angebracht,
so daß die beiden Zugzylinder 32, 33 mit etwa zwei Drittel ihrer Länge über die Abwinklung
60 auskragen. Dadurch wird ein Gegengewicht geschaffen, das dem Gewichtsmoment des
Armsystems 6 entgegenwirkt.
1. Löffelbagger mit einem das vorzugsweise als Tieflöffel ausgebildete Arbeitswerkzeug
tragenden Armsystem, das einen an einem schwenkbaren Ausleger angebrachten Löffelstiel
aufweist und mit Hilfe eines am Ausleger angelenkten Schwenkantriebes, der jenseits
des Löffelstielgelenkes an dem freien Endes des Löffelstieles angreift, im wesentlichen
in senkrechter Ebene bis in eine Transportstellung einknickbar und aus dieser in eine
Strecklage verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schwenkantrieb ein Paar (31) abwechselnd beaufschlagbarer Zugzylinder (32,
33) vorgesehen ist, von denen der eine zum Strecken des Löffelstieles (30) dient
und mit Hilfe eines flexiblen Zugmittels (49) an das freie Ende des Löffelstieles
(17) angeschlossen ist, während der andere Zugzylinder (32) zum Knicken de Armsystems
(6) dient und mit einem eigenen, flexiblen Zugmittel (38) zwischen den Gelenken (15,
19) des Löffelstieles (30) und des Arbeitswerkzeuges (21) an den Löffelstiel (30)
angeschlossen ist, und daß beide Zugmittel (38, 49) am Ausleger (6) zwischen dem Löffelstielgelenk
(15) und dem Auslegergelenk geführt sind, wobei eine am Löffelstiel (30) feste Schwinge
(53) in der Strecklage des Löffelstieles (30) das Zugmittel (38) des zum Einknicken
des Armsystems (6) dienenden Zugzylinders (32) und in der Knicklage des Armsystems
(6) das Zugmittel (49) des zum Strecken dienenden Zugzylinders (33) über einen Bogen
(55) um die Achse (16) des Löffelstielgelenkes (15) umlenkt.
2. Löffelbagger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinge (53) eine konvex gekrümmte Zugmittelstütze (55, 56) aufweist, deren
Radius(r) senkrecht auf der Achse (16) des Löffelstielgelenkes (15) steht und so
gewählt ist, daß der Abstand (A) der Linie des Zugmittels (38) des Knickzylinders
(32) von der verlängerten Baggerstandebene (13) zu Anfang und Ende des Schürfens im
wesentlichen konstant bleibt.
3. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zugmittel (38, 49) je ein Drahtseil und als Zugmittelführung eine oder je
eine einem Zugmittel (38, 49) zugeordnete Seilrolle (45) auf einer gemeinsamen Achse
(44) dient.
4. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung der Zugzylinder (32, 33) im wesentlichen im Scheitel einer Abwinklung
des Auslegers (12) angebracht und die Zugzylinder (32, 33) so angeordnet sind, daß
die über die Abwinklung auskragen.
5. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Kolbenringflächen begrenzten Räume der Zugzylinder (32, 33) mit dem
ölhydraulischen Arbeitsmittel beaufschlagbar sind und die von den Kolbenflächen begrenzten
Räume der Zugzylinder (32, 33) als Lecköl-Aufnahmeräume dienen.
6. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinge (53) mit einem kürzeren Arm (17) und einem längeren Arm (18) des
Löffelstieles (30) eine Baueinheit bildet und die Abstände der Anlenkungen (42, 52)
der Zugmittel (38, 49) am Ende des kürzeren Armes (17) und am längeren Arm (18) des
Löffelstieles (30) von der Achse (16) des Löffelstieldrehgelenks (15) im wesentlichen
gleich sind.