(19)
(11) EP 0 229 235 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1987  Patentblatt  1987/30

(21) Anmeldenummer: 86114367.5

(22) Anmeldetag:  16.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06B 23/02, D06B 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR IT LI SE

(30) Priorität: 10.01.1986 DE 3600551

(71) Anmelder: Brückner Apparatebau GmbH
D-64711 Erbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Grimme, Erich, Dipl.-Ing.
    D-6120 Erbach (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waschbaum für textile Warenbahnwickel


    (57) Die Erfindung betrifft einen drehbar gelagerten Waschbaum mit in Achsrichtung verstellbaren zylindrischen Dichtungsteilen zur Anpassung der für den Durchtritt der Waschflotte verfügbaren Mantellänge an Breite und Höhe des textilen Warenbahnwickels.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Waschbaum (entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1) zur Aufnahme eines textilen Warenbahnwickels.

    [0002] Bei Waschbäumen dieser Art wird die Waschflotte dem Wickel vom Innern des Waschbaumes her zugeführt, so daß die Flotte den Wickel von innen nach außen durchströmt. Zur Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung der Waschflotte über den gesamten Umfang des Warenbahnwickels wird der Waschbaum während des Waschvorganges gedreht.

    [0003] Nun müssen mit derartigen Waschbäumen im allgemeinen textile Warenbahnwickel unterschiedlicher Warenbahnbreite gewaschen werden. Dadurch ergibt sich das Problem der Abdichtung des perforierten Baummantels in dem nicht von der Warenbahn bedeckten Teil der Länge des Waschbaumes. Da ferner das allgemeine Bestreben dahin geht, mit möglichst wenig Flotte zu waschen, muß auch verhindert werden, daß Flotte zwischen dem Warenbahnwickel und dem Baum entweicht. Aus diesem Grunde ist es notwendig, auch in den beiden Randbereichen des Warenbahnwickels die Perforation des Mantels des Waschbaumes abzudecken.

    [0004] Bei bekannten Ausführungen ist der Waschbaum über die ganze Länge perforiert. An den beiden Enden wird eine hutförmige Dichtung auf den Waschbaum aufgeschoben, die vom Warenbahnwickel teilweise überlappt wird. Durch die notwendige Toleranz zwischen dieser hutförmigen Dichtung und dem Waschbaum stellt sich jedoch bei der Handhabung ein kleiner Spalt zwischen der hutförmigen Dichtung und dem Waschbaum ein, der zu einem Flottenaustritt an dieser Stelle führt.

    [0005] Es sind weiterhin Ausführungen bekannt, bei denen auf der Innenseite des perforierten Mantels des Waschbaumes Bleche als Dichtungselemente eingeschoben werden. Hierbei ergeben sich jedoch an den Überlappungsstellen dieser Bleche meist Undichtigkeiten.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Waschbaum der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß eine gute Abdichtung des perforierten Mantels des Waschbaumes gegen einen unerwünschten Flottenaustritt gewährleistet ist und auch bei unterschiedlichen Breiten des Warenbahnwickels ein gleichmäßiges Durchströmen aller Zonen des Wickels durch die Waschflotte erreicht wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0009] Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen wurde festgestellt, daß eine optimale Durchströmung aller Zonen des Warenbahnwickels, insbesondere auch der stirnseitigen Enden der äußeren Lagen, dann erreicht wird, wenn die Stärke des Wickels (Maß a gemäß Fig.1) etwa gleich der axialen Strecke (b, Fig.1) an den beiden Wickelenden ist, auf der entweder keine Perforation vorhanden oder die Perforation durch ein Dichtungselement abgedeckt ist.

    [0010] Erfindungsgemäß ist daher im Bereich beider Enden des Baumes je ein nicht perforierter Mantelabschnitt vorgesehen, wobei die Länge der zwischen den nicht perforierten Mantelabschnitten liegenden perforierten Mantelzone etwas kleiner als die Breite des schmalsten zu behandelnden Warenbahnwickels ist. Auch der schmalste Warenbahnwickel liegt infolgedessen an seinen beiden Enden auf einem nicht perforierten Mantelabschnitt auf.

    [0011] Um nun darüber hinaus unabhängig von der jeweiligen Länge und Dicke des textilen Warenbahnwickels zu gewährleisten, daß das Maß b (Fig.1) etwa dem Maß a entspricht, sind erfindungsgemäß die beiden Dichtungselemente als in Achsrichtung des Baumes verstellbare zylindrische Dichtungsteile ausgebildet. Auf diese Weise wird eine optimale Durchströmung auch der Randzonen des Wickels gewährleistet. Zugleich bewirken die beiden überlappungsfrei ausgebildeten, zylindrischen Dichtungsteile eine zuverlässige Abdichtung der von ihnen überdeckten perforierten Mantelzonen.

    [0012] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen

    Fig.1 eine Schemadarstellung eines erfindungsgemäßen Waschbaumes,

    Fig.2 bis 5 Detaildarstellungen verschiedener Varianten der Dichtungselemente.



    [0013] Der in Fig.1 schematisch veranschaulichte Waschbaum 1 ist in nicht dargestellten Lagern um seine Achse 2 drehbar und trägt einen textilen Warenbahnwickel 3.

    [0014] Der Mantel des Waschbaumes 1 enthält eine perforierte Mantelzone 4 sowie im Bereich beider Enden je einen nicht perforierten Mantelabschnitt 5.

    [0015] Beim Waschvorgang wird der Waschbaum 1 gedreht. Zugleich strömt Waschflotte (Pfeile 6) aus dem Innenraum des Waschbaumes 1 durch die perforierte Mantelzone 4 und den Warenbahnwickel 3.

    [0016] Die Länge der beiden nicht perforierten Mantelabschnitte 5 ist so bemessen, daß die axiale Länge der perforierten Mantelzone 4 etwas kleiner als die Breite des schmalsten zu behandelnden Warenbahnwickels 3 ist. Auch der schmalste Warenbahnwickel 3 liegt somit stets mit einem Teil seiner Länge auf den beiden nicht perforierten Mantelabschnitten 5 auf.

    [0017] Zur Anpassung der für den Durchtritt der Waschflotte verfügbaren Mantellänge an die Breite (B) und Höhe (a) des Wickels 3 sind im Bereich beider Enden des Waschbaumes Dichtungselemente in Form zweier zylindrischer Dichtungsteile 7 vorgesehen. Diese beiden zylindrischen Dichtungsteile 7 sind in Achsrichtung des Baumes verstellbar. Um eine optimale Durchströmung auch der kritischen Randzonen 3a des Warenbaumwickels 3 (d.h. der beiden stirnseitigen Bereiche des Warenbahnwickels, insbesondere der äußeren Lagen) zu erzielen, werden die beiden zylindrischen Dichtungsteile 7 so eingestellt, daß das Maß b-(d.h. die Strecke zwischen dem inneren Ende des Dichtungsteiles 7 und der benachbarten axialen Stirnseite des Warenbahnwickels 3) etwa der Höhe a des Warenbahnwickels entspricht. Wie umfangreiche Versuche zeigten, wird auf diese Weise bei minimaler Flottenmenge ein gleichmäßiges Durchströmen aller Zonen des Warenbahnwickels 3 erreicht.

    [0018] Die Fig.2 bis 5 zeigen einige Ausführungsbeispiele für die konstruktive Ausgestaltung der Dichtungsteile 7. Dargestellt ist dabei in den Fig.2 bis 5 jeweils ein in Fig.1 mit x angedeuteter Ausschnitt.

    [0019] Gemäß Fig.2 weist der zylindrische Dichtungsteil 7 einen zylindrischen Mantel 7a auf, der in Achsrichtung biegungssteif ausgebildet und im Bereich beider Enden über je einen Ring 7b, 7c versteift ist, der eine Dichtung 7d, 7e trägt. Die Dichtung 7e liegt am nicht perforierten Mantelabschnitt 5 des Waschbaumes 1 und die Dichtung 7e an der perforierten Mantelzone 4 an.

    [0020] Um den zylindrischen Dichtungsteil 7 in der gewünschten axialen Lage zu sichern, sind am inneren Umfang des Dichtungsteiles 7 beispielsweise zwei Feststellschrauben 8 vorgesehen, die in eine mit dem zylindrischen Mantel 7a verbundene Gewindebuchse 9 eingreifen und durch deren Anziehen der zylindrische Dichtungsteil 7 gegenüber dem Mantel des Waschbaumes 1 arretiert werden kann.

    [0021] Bei dem in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind für gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen wie in Fig.2 vorgesehen. Abweichend gestaltet ist lediglich die Betätigungseinrichtung zur Verstellung des zylindrischen Dichtungsteiles 7. Die beiden Ringe 7b, 7c sind durch eine Schiene 10 verbunden, die über ein Verbindungsglied 11 mit einer Mutter 12 in Verbindung steht, die mittels einer Gewindepsindel 13 verstellbar ist. Die Gewindespindel 13 ist in einem Führungsrohr 14 drehbar, jedoch gegen Axialverschiebung gesichert, gelagert und kann mittels eines am Kopf 13a angreifenden Antriebes gedreht werden. Auf diese Weise läßt sich der zylindrische Dichtungsteil 7 von außen verstellen, wobei diese Verstellung gewünschtenfalls auch während des Waschvorganges zur Optimierung der Flottenverteilung durchgeführt werden kann. Eine im Führungsrohr 14 vorgesehene Dichtung 15 verhindert einen Flottenaustritt durch das Führungsrohr 14.

    [0022] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 ist der zylindrische Mantel 7a des Dichtungsteiles 7 an seinem inneren Ende gleichfalls mit einem Ring 7c versehen, der über eine Dichtung 7e an der perforierten Mantelzone 4 des Waschbaumes anliegt.

    [0023] Der zylindrische Mantel 7a ist in einer ringzylindrischen Führung geführt, die auf der Außenseite von dem nicht perforierten Mantelabschnitt 5 des Waschbaumes und auf der Innenseite von einer zylindrischen Führungshülse 16 begrenzt wird, die mit der Stirnwand 17 des Baumes verbunden ist. Zwischen dem zylindrischen Mantel 7a des Dichtungsteiles 7 und der Führungshülse 16 ist eine Dichtung 18 vorgesehen.

    [0024] Zur axialen Verstellung des Dichtungsteiles 7 dient eine Betätigungsstange 19, die über einen Arm 20 mit dem Ring 7c verbunden ist. Die Betätigungsstange 19 ist in einem Lager 21 geführt, das von einem rohrförmigen Gehäuse 22 getragen wird und eine Stopfbuchsendichtung 23 enthält. Durch Anziehen der Stopfbuchsendichtung 23 mittels einer Überwurfmutter 24 kann die Betätigungsstange 19 und damit der Dichtungsteil 7 in seiner axialen Lage arretiert werden.

    [0025] Bei der in Fig.5 dargestellten Variante weist der zylindrische Dichtungsteil 7 eine zylindrische Dichtungsmanschette 7f auf, die längs der perforierten Mantelzone 4 abrollbar ist. Das linke Ende der Dichtungsmanschette 7f ist mit dem benachbarten nicht perforierten Mantelabschnitt 5 verbunden, während das rechte Ende der Dichtungsmanschette 7f mit einem Versteifungsring 25 in Verbindung steht, an dem ein Betätigungsgestänge 26 angreift. Dieses Betätigungsgestänge ist gleitbeweglich durch ein Führungsglied 27 hindurchgeführt und läßt sich in diesem mittels einer Feststellschraube 28 fixieren. Wird das Betätigungsgestänge 26 nach links verschoben, so rollt die Dichtungsmanschette 7f an der perforierten Mantelzone 4 ab und gibt diese zunehmend frei (vgl. die gestrichelt angedeutete Stellung der Dichtungsmanschette 7f). Um ein glattes Abrollen der Dichtungsmanschette 7f zu gewährleisten, ist in der Umlenkzone ein Führungsring 29 lose in die Dichtungsmanschette 7f eingelegt.


    Ansprüche

    1. Drehbar gelagerter Waschbaum (1) zur Aufnahme eines textilen Warenbahnwickels (3), mit an der Innenseite des perforierten Mantels im Bereich beider Enden des Baumes vorgesehenen Dichtungselementen zur Anpassung der für den Durchtritt der Waschflotte verfügbaren Mantellänge an Breite und Höhe des Wickels, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) im Bereich beider Enden des Baumes (1) ist je ein nicht perforierter Mantelabschnitt (5) vorgesehen, wobei die Länge der zwischen den nicht perforierten Mantelabschnitten (5) liegenden perforierten Mantelzone (4) etwas kleiner als die Breite des schmalsten zu behandelnden Warenbahnwickels ist;

    b) die beiden Dichtungselemente werden durch je einen in Achsrichtung des Baumes (1) verstellbaren zylindrischen Dichtungsteil (7) gebildet.


     
    2. Waschbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Dichtungsteile (7) einen in Achsrichtung biegungssteifen, mittels einer Betätigungseinrichtung in Längsrichtung des Baumes verschiebbaren zylindrischen Mantel (7a) aufweisen, der über eine Dichtung (7e) an der perforierten Mantelzone (4) anliegt.
     
    3. Waschbaum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Mantel (7a) der Dichtungsteile (7) am nicht perforierten Mantelabschnitt (5) des Baumes (1) gleichfalls über eine Dichtung (7d) anliegt.
     
    4. Waschbaum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Mantel (7a) der Dichtungsteile (7) in einer ringzylindrischen Führung geführt ist, die auf der Außenseite von dem nicht perforierten Mantelabschnitt (5) des Baumes und auf der Innenseite von einer mit der Stirnwand (17) des Baumes verbundenen zylindrischen Führungshülse (16) begrenzt wird, wobei der zylindrische Mantel (7a) der Dichtungsteile (7) über eine Dichtung (18) an der Führungshülse (16) anliegt.
     
    5. Waschbaum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Mantel (7a) im Bereich beider Enden durch je einen die Dichtung (7d, 7e) tragenden Ring (7b, 7c) versteift ist.
     
    6. Waschbaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen Dichtungsteile (7) eine in Achsrichtung biegsame, längs der perforierten Mantelzone (4) abrollbare, zylindrische Dichtungsmanschette (7f) aufweisen, deren eines Ende mit dem benachbarten nicht perforierten Mantelabschnitt (5) verbunden ist und an deren mit einem Versteifungsring (25) versehenen anderen Ende ein Betätigungsgestänge (26) angreift.
     




    Zeichnung