[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1) zum Waschen auf einen perforierten Baum gewickelter Ware. Die Erfindung betrifft
ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei einer wirtschaftlichen Baumwäsche muß mit einem gewissen inneren Überdruck (von
etwa 0,3 bis 1,2 bar) der durch den Baum zugeführten Waschflotte gearbeitet werden.
Dies bedingt, daß die Perforation des Baumes im Bereich der beiden stirnseitigen Kanten
des Wickels gegen einen Waschflottenaustritt abgedeckt werden muß, da anderenfalls
die Waschflotte an diesen Stellen "ausschießt".
[0003] Diese notwendige Abdeckung der Perforation des Baumes im Bereich der beiden stirnseitigen
Kanten des Wickels hat nun allerdings zur Folge, daß es im Kantenbereich etwa doppelt
so lange wie im mittleren Bereich der Wickellänge dauert, bis der Wickel in seiner
ganzen Stärke durchströmt ist. Auch beim eigentlichen Waschvorgang zeigt sich, daß
das zylindrische Mittelstück des Wickels längst sauber ist, wenn im Bereich der beiden
stirnseitigen Kanten noch gewaschen wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches
1 vorausgesetzten Art so auszubilden, daß eine wesentliche Einsparung an Waschflüssigkeit
und Energie erzielt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird somit vom Zeitpunkt, zu dem der mittlere Bereich der Wickellänge
einen bestimmten Sauberkeitsgrad erreicht hat, bis zum Ende des Waschvorganges der
aus dem mittleren Bereich der Wickellänge austretende Teil der Waschflotte unmittelbar
in den Baum zurückgeführt und nur der übrige Teil der Waschflotte durch frische Waschflotte
ersetzt. Auf diese Weise wird vom Zeitpunkt, zu dem der mittlere Bereich der Wickellänge
sauber ist, die dort austretende Waschflotte und die hierin steckende Wärmeenergie
nicht aus dem System abgeführt, sondern unmittelbar in den Waschkreislauf zurückgeführt.
Auf diese Weise läßt sich im Vergleich zur bisher üblichen Methode etwa 30 bis 40%
Wasser und Energie sparen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig.1 eine Schemadarstellung eines Waschbaumes mit Warenwickel zur Erläuterung der
Durchströmungsverhältnisse,
Fig.2 eine Schemadarstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0008] Anhand von Fig.1 seien zunächst für ein praktisches Ausführungsbeispiel die typischen
Durchströmungsverhältnisse bei einer Baumwäsche erläutert.
[0009] Der um seine Achse 1 drehbar gelagerte, am Umfang perforierte Baum 2 trägt einen
Wickel 3 der zu waschenden Ware. Hierbei wird Waschflotte vom Inneren des Baumes 2
durch den Wickel 3 nach außen gedrückt.
[0010] Im Bereich der beiden stirnseitigen Kanten des Wickels ist die Perforation des Baumes
2 durch Abdeckungen 4 gegen einen Waschflottenaustritt abgedichtet.
[0011] Es sei nun angenommen, daß der Baum 2 und der Wickel 3 die in Fig.1 angegebenen Abmessungen
(in cm) besitzen. Die von den Abdeckungen 4 abgedichtete Länge (34 cm) im Bereich
der beiden stirnseitigen Kanten des Wickels 3 entspricht dabei der Stärke des Wickels
(gleichfalls 34 cm). Unter diesen Umständen werden die äußeren Kantenzonen 3a des
Wickels 3 gleichmäßig von Waschflotte durchströmt.
[0012] Mißt man nun allerdings die Zeit, die die Waschflotte benötigt, um vom Innern des
Baumes 2 die einzelnen Außenbereiche des Wickels 3 zu erreichen, so stellt man beträchtliche
Unterschiede fest: Mißt man an den Punkten A, B und C eine Flottendurchtrittszeit
von etwa 6 Minuten, so stellt man an den Punkten D und E eine Flottendurchtrittszeit
von etwa 12 Minuten fest. Beim Waschvorgang ist daher der mittlere Bereich der Wickellänge
längst sauber, während im Bereich der beiden stirnseitigen Kanten des Wickels noch
gewaschen wird.
[0013] Fig.2 veranschaulicht nun eine erfindungsgemäße Vorrichtung, mit der sich eine wesentliche
Verbesserung des Waschvorganges erzielen läßt.
[0014] Der um die Achse 1 drehbar gelagerte, perforierte Baum 2, der den Wickel 3 trägt
und mit den erläuterten Abdeckungen 4 versehen ist, befindet sich über einem Trog
5, der in mehrere, in Längsrichtung des Wickels nebeneinanderliegende Abteile 5a bis
5f unterteilt ist.
[0015] Die beiden äußeren Abteile 5a, 5f sind unmittelbar und die Abteile 5b bis 5e über
je ein steuerbares Ventil 6b bis 6e mit einer Abflußleitung 7 verbunden.
[0016] Die Abteile 5b bis 5e stehen ferner über steuerbare Ventile 8b bis 8e mit einer Rückführleitung
9 in Verbindung, in der eine Pumpe 10 angeordnet ist und die zusammen mit einer Frischwasserleitung
11 an das Innere des Baumes 2 angeschlossen ist.
[0017] Beim Waschvorgang sind zunächst die Ventile 8b bis 8e geschlossen und die Ventile
6b bis 6e geöffnet. Frische Waschflotte wird über die Frischwasserleitung 11 dem Baum
2 zugeführt und nach Durchsetzen des Wickels 3 über die Abflußleitung 7 abgeführt.
[0018] Hat dann zu einem bestimmten Zeitpunkt der mittlere Bereich der Wickellänge einen
gewissen Sauberkeitsgrad erreicht, so werden zunächst die Ventile 8c und 8d geöffnet
und die Ventile 6c, 6d geschlossen. Der aus den Abteilen 5c, 5d des Troges 5 austretende
Teil der Waschflotte wird infolgedessen über die Rückführleitung 9 und die Pumpe 10
unmittelbar in den Baum 2 zurückgeführt, so daß die über die Frischwasserleitung 11
zugeführte frische Waschflotte entsprechend verringert werden kann.
[0019] Beim weiteren Voranschreiten des Waschprozesses können dann gewünschtenfalls auch
die Ventile 8b, 8e geöffnet und die Ventile 6b, 6e geschlossen werden, so daß auch
der aus den Abteilen 5b, 5e austretende Teil der Waschflotte in den Baum 2 zurückgeführt
wird. Auf diese Weise muß im letzten Teil des Waschvorganges nur noch der Teil an
Waschflotte durch Frischwasser ersetzt werden, der im Bereich der noch schmutzigen
Kanten (d.h. aus den Abteilen,5a, 5f des Troges 5) abfließt.
1. Verfahren zum Waschen von auf einen perforierten Baum (2) gewickelter Ware, wobei
a) die Ware auf den Baum (2) gewickelt und die Perforation des Baumes im Bereich der
beiden stirnseitigen Kanten des Wickels (3) gegen einen Waschflottenaustritt abgedichtet
wird,
b) und Waschflotte von innen nach außen durch den Wickel (3) gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) vom Zeitpunkt, zu dem der mittlere Bereich der Wickellänge einen bestimmten Sauberkeitsgrad
erreicht hat, bis zum Ende des Waschvorganges der aus dem mittleren Bereich der Wickellänge
austretende Teil der Waschflotte unmittelbar in den Baum (2) zurückgeführt und nur
der übrige Teil der Waschflotte durch frische Waschflotte ersetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend
a) einen perforierten, drehbar gelagerten Baum (2),
b) eine Einrichtung zur Einführung von Waschflotte in den Baum (2),
c) Abdeckungen (4), die die Perforation des Baumes (2) im Bereich der beiden stirnseitigen
Kanten des Wickels (3) gegen einen Waschflottenaustritt abdecken,
d) einen Trog (5) zur Aufnahme der aus dem Wickel (3) austretenden Waschflotte,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
e) der Trog (5) ist in mehrere, in Längsrichtung des Wickels (3) nebeneinanderliegende
Abteile (5a bis 5f) unterteilt,
f) wenigstens die Abteile (5c, 5d) im mittleren Bereich der Wickellänge sind über
steuerbare Ventile (6c, 6d, 8c, 8d) wahlweise mit einer Abflußleitung (7) oder mit
einer an den Baum (2) angeschlossenen Rückführleitung (9) verbindbar.