[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Flammstrahlen von natürlichen und/oder künstlichen
Steinarten, bei dem mit Hilfe eines über die zu bearbeitenden Steinarten geführten
Brenners hochenergetische Brenngas-Sauerstoff-Flammen erzeugt werden und kurzzeitig
eine hohe Wärmemenge auf die zu bearbeitenden Steinarten aufgebracht wird.
[0002] Zum Flammstrahlen von Beton- oder Granitplatten ist es bekannt, beispielsweise mit
Azetylen-Sauerstoff-Gemischen oder mit Methylazetylen-Propadien-Sauerstoff-Gemischen
betriebene Brenner mit mehreren parallel nebeneinander angeordneten Brennerdüsen in
Richtung der Flammenausströmrichtung über die zu behandelnde Werkstückoberfläche mit
Vorschubgeschwindigkeiten zwischen 0,5 bis etwa 1,5 m/min:. zu bewegen, wobei die
Flammenausströmrichtung in etwa. in einem Winkel von 45° zur Werkstückoberfläche gehalten
wird. Durch die Einwirkung der Flamme erfolgt in der obersten Gesteinszone ein Sprengen
und Abspratzen des
rQuarzes infolge Umwandlung der Kristalle sowie ein Schmelzen von Gesteinsteilen, die
anschließend glasartig erstarren und verhältnismäßig lose auf der Oberfläche haften.
[0003] Zur Bearbeitung größerer Platten wird der Brenner entlang parallel liegender Bahnen
geführt. In der übergangszone zwischen zwei Flammstrahlbahnen weicht die
Flamm- strahlwirkung von der im Inneren einer Bahn ab: Entweder bleibt ein Steg stehen
oder es entsteht eine Rille. Dadurch werden bei schrägem Lichteinfall Streifen sichtbar,
die auf dekorativen Granitplatten störend wirken.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten
Art anzugeben, bei dem mit Flammstrahlbrennern bearbeitete Oberflächen von natürlichen
und/oder künstlichen Steinarten streifenfrei sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Vorschubbewegung des Brenners
eine zu dieser Bewegung senkrecht orientierte, in einer zur Oberfläche der zu bearbeitenden
Steinarten im wesentlichen parallelen Ebene erfolgende Bewegung mit wechselnder Bewegungsrichtung
überlagert wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Flammstrahl-Brenner nicht mehr entlang einer geraden Bahn
bewegt. Die Brennerführung erfolgt vielmehr entlang von Kurven derart, daß der Brenner
aufgrund einer der linearen Vorschubbewegung überlagerten Bewegung mit wechselnder
Bewegungsrichtung eine Pendelbewegung ausführt. Nach wie vor wird der Brenner dabei
jedoch so geführt, daß die einzelnen Flammstrahlbahnen parallel zueinander liegen
und sich gerade berühren.
[0007] Durch die kurvige Brennerführung werden die Steinkristalle an den Randzonen der Flammstrahlbahnen
aus unterschiedlichen Richtungen erhitzt, so daß die Abspratzungen unregelmäßig sind.
Eine Streifenstruktur kann sich deshalb nicht bilden.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Flammenausströmrichtung des Brenners parallel
oder schräg zur Vorschubbewegung des Brenners eingestellt sein (senkrechte oder schräge
Stellung der Flammenfront zur Vorschubrichtung). Außerdem kann die Flammenausströmrichtung
schleppend oder stechend zur Vorschubbewegung des Brenners eingestellt sein.
[0009] Die Brennerführung schaltet sich nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
besonders einfach, wenn die Richtung der Uberlagerungsbewegung periodisch gewechselt
wird.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Flammenleistung
je Flächeneinheit konstant gehalten, in dem vorzugsweise die Geschwindigkeit des Brenners
entsprechend abgestimmt wird. Beispielsweise kann die Vorschubgeschwindigkeit konstant
gehalten werden.
[0011] Wird als Brenngas Azetylen verwendet, so hat es sich in einer Ausgestaltung der Erfindung
als günstig erwiesen, wenn das Mischungsverhältnis von Azetylen zu Sauerstoff im Bereich
zwischen 1 : 2,2 und 1 : 3,2 liegt. Bei einem derartigen Mischungsverhältnis entstehen
keine Rückstände. Außerdem bleibt die Sekundärflamme klein.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn der Abstand zu der zu behandelnden Oberfläche konstant gehalten wird. Bevorzugt
wird-der Abstand h innerhalb eines Bereiches von - 1,5 mm gehalten. Auf diese Weise
ist die Brennerleistung über die gesamte Brennerbreite gleichmäßig groß. Zur Könstanthaltung
des Abstandes können Kufen oder kann eine sensorgesteuerte Abstandsregulierung verwendet
werden.
[0013] Selbstverständlich wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch gelöst, wenn der Brenner
ruht und das zu bearbeitende Werkstück in der erfindungsgemäßen Weise relativ zum
Brenner bewegt wird.
[0014] Zusammenfassend ist festzustellen, daß durch das vorgeschlagene Verfahren mit Flammstrahllinienbrennern
eine streifenfreie Qualität erzielt werden kann. Brennerspuren sind nicht sichtbar.
Somit entstehen auch keine sichtbaren Streifen an den Ubergangszonen der einzelnen
Brennerbahnen.
[0015] Im folgenden sei anhand einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert werden.
[0016] Es zeigen:
Figuren 1 und 2 eine schematische Darstellung der Führung eines Flammstrahlbrenners,
Figur 3 eine.Komponentendarstellung der Brennergeschwindigkeet.
[0017] Ein Flammstrahlbrenner 1 wird in konstantem Abstand über eine Granitplatte 2 geführt.
Vorrichtungen zum Konstanthalten des Abstandes zwischen Brenner 1 und Granitplatte
2 sind nicht dargestellt. Gemäß Figur 1 wird der Flammstrahlbrenner in schleppender
Haltung über die Granitplatte 2 geführt. Ein Pfeil 3 deutet die Flammstrahlrichtung
an. In Figur 2 ist angedeutet, daß die Flammenausströmung parallel zur Vorwärtsbewegung
des Flammstrahlbrenners gerichtet ist.
[0018] Herkömmlicherweise wurde der Flammstrahlbrenner 1 über die Granitplatte 2 entlang
einer Geraden geführt. Die Flammenfront hat die Breite a. Aufgrund der Größe der Granitplatte
ist es notwendig, die Oberfläche in mehreren parallel zueinander liegenden Bahnen
flammzustrahlen.
[0019] Wie bereits erläutert bleibt bei dieser Verfahrensweise in der Ubergangszone zwischen
2 Flammstrahlbahnen entweder ein Steg stehen oder es entsteht eine Rille.
[0020] Derartige Streifen, die bei schrägem Lichteinfall störend wirken, werden beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht gebildet.
[0021] Erfindungsgemäß wird (siehe Figur 3) der Vorschubgeschwindigkeit 4 des Flammstrahlbrenners
eine zweite Bewegung überlagert. Die entsprechende Geschwindigkeitskomponente 5 ist
senkrecht zur Vorschubgeschwindigkeit 4 und parallel zur Granitplattenoberflächen
gerichtet und wechselt ihre Richtung (angedeutet durch Pfeil 6). Es ergibt sich eine
resultierende Geschwindigkeit 7 sowie eine bezüglich des Vorschubs pendelnde Bewegung
des Flammstrahlbrenners 1.
[0022] In Figur 2 sind mehrere Bahnen eingezeichnet. In dieser Ausführungsform wechselt
die Überlagerungsbewegung ihre Richtung periodisch, so daß sich ein sinusförmiger
Verlauf der Flammbahnen 8 ergibt.
[0023] Die Ubergangsbereiche der Flammenbahnen 8 sind mit 9 bezeichnet. Mit Bezugszeichen
10 sind mehrere N.ormalen auf die Randzone einer wärmebeeinflußten Bahn 8 bezeichnet.
Die Richtung der Normalen wechselt periodisch. Durch die kurvige Brennerführung werden
die Granitkristalle an den Randzonen der Bahnen aus unterschiedlichen Richtungen erhitzt,
so daß die Abspratzungen unregelmäßig sind. Eine Streifenstruktur kann sich deshalb
nicht bilden.
[0024] Der Flammstrahlbrenner kann von innen wassergekühlt sein um ein Ansetzen von flüssigem
Granit zu unterbinden. Die Vorschubbewegung erfolgt immer in eine Richtung.
1. Verfahren zum Flammstrahlen von natürlichen und/oder künstlichen Steinarten, bei
dem mit Hilfe eines über die zu bearbeitenden Steinarten geführten Brenners hochenergetische
Brenngas-Sauerstoff-Flammen erzeugt werden und kurzzeitig eine hohe Wärmemenge auf
die zu bearbeitenden Steinarten aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorschubbewegung des Brenners eine zu dieser Bewegung senkrecht orientierte, in einer
zur Oberfläche der zu bearbeitenden Steinarten im wesentlichen parallelen Ebene erfolgende
Bewegung mit wechselnder Bewegungsrichtung überlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der Uberlagerungsbewegung
periodisch gewechselt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flammenleistungje Flächeneinheit konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als Brenngas Azetylen verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von Azetylen zu Sauerstoff
1 : 2,2 bis 1 : 3,2 beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zur zu behandelnden Oberfläche konstant gehalten wird.