[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwenkwerk mit zwei separaten Zylinder-Kurbeltrieben
als Antrieb, wobei beide Schwenkzylinder doppelt wirkend arbeiten und insbesondere
eine einseitig herausgeführte Kolbenstange zur Bildung einer Differenzkolbenanordnung
besitzen und einen Schwenkwinkel kleiner als 360 Grad, wie für den Einsatz in Kran-
und Baggeranlagen, aufweisen sowie die Totpunkte der Zylinder-Kurbeltriebe bezüglich
des Schwenkzylinders zueinander versetzt angeordnet und die Schwenkzylinder mittels
einer vorzugsweise elektro-hydraulischen Ansteuerung von einer Pumpe über Steuerelemente
dosierbar betätigbar sind.
[0002] Schwenkwerke dieser Art sind in der Lage, einen Schwenkbereich von 180° und mehr
zu bestreichen. Sie benötigen hierzu eine spezielle Auslegung der Geometrie und der
hydraulischen Ansteuerung, wenn sie erhöhte Anforderungen an die Gleichmäßigkeit der
Schwenkgeschwindigkeit unter allen Lasten sowie sicheren Einlauf in die Endlagen gewährleisten
sollen. Bekannt sind derartige Schwenkwerke, bei denen die Zylinder bei Durchfahren
einer Schwenkrichtung jeweils nur von einer Seite aus angesteuert werden, beispielsweise
ein Zylinder über einen bestimmten Schwenkwinkelbereich vom Stangenraum her und der
weitere Zylinder über einen anderen Schwenkwinkelbereich vom Bodenraum her. Beide
Bereiche überdecken sich teilweise.
[0003] Dabei erfolgt die Ansteuerung entweder über ein Ansteuerventil für beide Zylinder
mit entsprechenden Schwarz-Weiß-Verteiler-Ventilen oder ein Ansteuerventil pro Zylinder.
Die jeweils nicht aktiv beaufschlagten Zylinderräume sind in der Regel durch extern
ansteuerbare Ventile freigeschaltet, so daß sie Öl aus dem Ölreservoir ansaugen bzw.
Öl in dieses Reservoir zurückdrücken können oder das Öl zwischen beiden Zylinderräumen
austauschen. Die Saugfunktion läßt sich dabei natürlich auch durch ein einfaches Rückschlagventil
zwischen Zylinder und Öltank erreichen.
[0004] Andere Schwenkwerksteuerungen wenden zusätzlich eines der bekannten Lastdruck-Sensierungs-Verfahren
an, bei dem der Lastdruck jedes Zylinders zu einem separaten Regelorgan, wie Verstellpumpe
oder Druckwaage, zurückgeführt wird, das den Pumpendruck so nachführt, daß er um einen
konstanten Betrag höher liegt als der Lastdruck. Diese Steuerungen sind sehr aufwendig.
[0005] Es sind daher auch schon Steuerungen vorgeschlagen worden, bei denen für beide Zylinder
ein gemeinsames Regelorgan verwendet wird, so daß beide Zylinder mit dem gleichen
Systemdruck versorgt werden. Eine derartige Lösung führt zu ungleichförmigen Schwenkgeschwindigkeiten,
auch wenn die Totpunktbereiche der Zylinder, wie durch Freischaltung, ausgeklammert
werden.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß der Schwenkvorgang sich mit derartigen Schwenkwerksteuerungen
nicht genügend beherrschen läßt, insbesondere ist das Fesseln einer treibenden Last
bei hohen Schwenkgeschwindigkeiten nicht gewährleistet. Außerdem ist das Nachsaugen
von Öl in den freigeschalteten Zylindern nicht befriedigend möglich. Nach der DE-OS
24 43 760 ist eine Anordnung in der Art einer sogenannten Dampfmaschinen-Umsteuerung
für ein Drehwerk bekannt geworden, das abweichend vom Schwenkwerk beliebig viele Umdrehungen
hintereinander ausführen kann. Für gattungsgemäße Schwenkwerke sind diese bekannten
Anordnungen nicht übertragbar, da sie für eine feinfühlige Steuerung einer Schwenkbewegung
nicht einsetzbar sind. Darüber hinaus ist es bei dieser bekannten Ausbildung erforderlich,
eine räumliche Baueinheit zwischen den auf der Drehwerkswelle angeordneten Nocken
und den Umsteuerventilen zu schaffen. Deshalb besteht auch der Mangel, daß die Ventile
für den vollen Förderstrom ausgelegt und daher entsprechend groß sein müssen.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schwenkwerk der .gattungsgemäßen Art mit einer
einfachen Schwenkwerksteuerung zu schaffen, die die Schwenkzylinder bei allen Betriebszuständen
hinreichend mit Öl versorgt und eine gleichmäßige Schwenkbewegung ermöglicht sowie
das Fesseln einer treibenden Last bei hohen Schwenkgeschwindigkeiten gewährleistet.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß jeweils die Stangen-Räume
der beiden Schwenkzylinder in den Schwenkbereichen, in denen sie Öl aufnehmen, mit
dem vollen Pumpendruck beaufschlagbar sind, während die ölabgehenden Räume gedrosselt
sind und zur Umschaltung der Pumpen- bzw. Rücklaufdrücke Geber verwendet werden, die
den bodenseitigen Totpunkten der beiden Schwenkzylinder zugeordnet sind.
[0009] Hierdurch wird erreicht, daß die Schwenkzylinder bei allen Betriebszuständen mit
Öl versorgt werden und der Ölstrom nicht gestoppt wird. Eine optimale Ausgestaltung
wird dadurch erreicht, daß beide Schwenkzylinder in der genannten Weise umschaltbar
sind.
[0010] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Hydraulikversorgung nach dem Load-Sensing-Verfahren
erfolgt, wobei der Load-Druck von den Lastdrücken beider Schwenkzylinder beeinflußbar
ist. Es wird damit erreicht, daß ein aktives Durchfahren von Schwenkzylinder-Totpunkten
mit entsprechender Umschaltung nicht zu den befürchteten Lastdruckspitzen führt und
damit durchführbar ist, auch wenn beide Zylinder bis in die Totpunkte mit Druck beaufschlagt
bleiben. Selbstverständlich sind grundsätzlich Load-SensingVerfahren, wie aus der
DE-OS 34 13 866, bekannt.
[0011] Um zu vermeiden, daß beide Bodenseiten der Schwenkzylinder beim Einfahren in die
Endlagen mit Drucköl beaufschlagt sind und daß dadurch auf den Stangenseiten wegen
des Druck-Übersetzungsverhältnisses zwischen Boden- und Stangenseiten und der bei
schnellen Schwenkbewegungen mitwirkenden Schwungmassen ein zu hoher Abbremsdruck erzeugt
wird, ist vorgesehen, daß in den Teilen der Schwenkbereiche, in denen die Bodenflächen
bei der Kolben der Schwenkzylinder gemeinsam das Schwenkmoment erzeugen, dieses über
Steuerelemente zur Begrenzung des verfügbaren Drucks, wie zur Begrenzung des sensierten
Lastdrucks, reduzierbar ist.
[0012] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß nur jeweils derjenige der beiden Bodenräume
der Schwenkzylinder über Steuerventile mit Druck beaufschlagbar ist, dessen Kolbenstange
weiter ausgefahren ist, während der andere Bodenraum selbstansaugend geschaltet oder
mit einem Fülldruck versehen wird.
[0013] Um das Einlaufen in die Endlage auf der Stangenseite des Schwenkzylinders zu bremsen,
wird vorgeschlagen, daß die Schwenkzylinder auf ihrer Stangenseite mit Anordnungen
zur Endlagendämpfung versehen sind. Ferner ist hierzu vorgesehen, daß die Stangenräume
der Schwenkzylinder über Senkbremsventile beaufschlagbar sind, wobei die Bremsfunktion
an dem Schwenkzylinder mit dem jeweils selbstansaugenden Bodenraum einschaltbar ist.
[0014] Ferner wird das Schnellschwenkverhalten unter Last positiv dadurch beeinflußt, daß
die Bodenräume der Schwenkzylinder mit Drossel-Rückschlagventilen für das ablaufende
Öl versehen sind.
[0015] Günstige Verhältnisse werden bei Anwendung eines Lastdruck-Sensierungs-Verfahrens
dadurch erzielt, daß jeder Schwenkzylinder über ein zugeordnetes Proportionalventil
steuerbar ist, das Lastdruck-Sensierungsanschlüsse besitzt und daß der Mittelwert
beider sensierten Lastdrücke dem Regelorgan als Steuergröße zuleitbar ist.
[0016] Ferner ist es auch vorteilhaft, daß der niedrigere der beiden sensierten Lastdrücke
der Schwenkzylinder als Steuergröße des Regelorgans dient, sofern beide Schwenkzylinder
aktiv geschaltet sind. Positiv wirkt sich auch aus, daß der höhere der beiden sensierten
Lastdrücke der Schwenkzylinder reduziert auf einen Wert proportional der Ansteuerung
des Proportionalventils als Steuergröße des Regelorgans dient.
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Zwei-Zylinder-Schwenkwerk,
Fig. 2 ein hydraulisches Ansteuerschema für ein Schwenkwerk,
Fig. 3 und 4 zwei Funktionsablaufdiagramme,
Fig. 5 ein Schaltschema für eine elektrische Ansteuerung der Proportionalventile.
[0018] Die dargestellten beiden Schwenkzylinder 1 und 2 sind bodenseitig an einem gemeinsamen
Drehpunkt 3 eines Widerlagers 4 befestigt. Ihre Kolbenstangen 5 und 6 sind an um einen
Winkel 7 versetzt angeordneten Punkten 9 und 10 auf einer Schwenkbühne 8 befestigt.
Beide Schwenkzylinder 1 und 2 sind doppelt wirkend ausgeführt und können also von
der Bodenraumseite wie auch von der Stangenseite mit Drucköl beaufschlagt werden.
Sie besitzen auf der Stangenseite interne Endlagendämpfungen 11, die die Schwenkgeschwindigkeit
bei Annäherung an die Endanschläge reduzieren sollen. Dabei bestimmt der Schwenkzylinder
1 die eine Endlage 8, der Schwenkzylinder 2 die andere Endlage 8'. Der Gesamtschwenkwinkel
12 entspricht den Schwenkwinkeln 13 und 14 der Anlenkpunkte 9 und 10 der Kolbenstangen
5 und 6. Er ist somit größer als 180°. Der bodenseitige Totpunkt des Schwenkzylinders
1 ist erreicht, wenn die Schwenkbühnenmitte am Punkt 15 angekommen ist. Der bodenseitige
Totpunkt des Schwenkzylinders 2 ist entsprechend beim Punkt 16 der Schwenkbühne 8
gegeben.
[0019] Im Totpunkt 15 ist ein Geber 60 und im Totpunkt 16 ein Geber 61 fundamentfest angebracht.
Beide Geber 60,61 werden von einem an der Schwenkbühne 8 angebrachten Nocken 62 beim
Durchgang durch die jeweiligen Totpunkte 15 bzw. 16 betätigt. Die entsprechenden Funktionen
werden in Zusammenhang mit der Erläuterung des Schaltschemas gemäß Fig. 5 beschrieben.
[0020] Die Schwenkzylinder 1 und 2 werden gemäß Ansteuerschema Fig. 2 bodenseitig über die
Leitungen 17 und 18 und stangenraumseitig über die Leitungen 19 und 20 mit einem Hydrauliksystem
verbunden. Dieses erhält seine hydraulische Energie von einer Verstellpumpe 21, die
Öl aus einem Tank 22 ansaugt und über Leitungen 23 und 24 zwei 4/3-Proportionalventilen
25 und 26 zuführt. Diese werden durch elektrische Geber 60,61,63 angesteuert. Jedes
Proportionalventil 25,26 betätigt einen Schwenkzylinder 1,2. In der Mittelstellung
sind die Ölzu- und -abflüsse gesperrt. Bei Auslenkung der Ventile nach links werden
die Bodenseiten der Zylinder 1 und 2 über die Leitungen 17 und 18 mit Drucköl beaufschlagt
und die Stangenseiten über die Leitungen 19 und 20 mit einer Rücklaufleitung 27 verbunden.
[0021] Bei der Auslenkung der Proportionalventile 25 und 26 nach rechts werden die Zylinder
1 und 2 in umgekehrter Richtung mit Druck beaufschlagt.
[0022] Ferner ermöglichen zugeordnete 4/2-Schwarz-Weiß-Ventile 28 und 29 eine Freischaltung
der Schwenkzylinder 1,2. So ist beispielsweise der Schwenkzylinder 1 bodenseitig wie
auch stangenseitig mit der Rücklaufleitung 27 verbunden, wenn Ventil 28 elektrisch
aktiviert wird.
[0023] Weiterhin wird über Lastdruck-Sensierungsleitungen 30 und 31 ermittelt, welcher Lastdruck
auf der jeweiligen Druckleitung 17,18,19 oder 20 zylinderseitig am Proportionalventil
25,26 vorliegt. Dieser wird über ein Druckwechselventil 32 und die Leitung 33 auf
die Verstellpumpe 21 übertragen. Diese wird damit in die Lage versetzt, ihre Fördermenge
so nachzuregeln, daß sie unabhängig vom Lastdruck in etwa konstant bleibt. Das bedeutet,
daß der Förderstrom zu den Schwenkzylindern 1 und 2 lastunabhängig ist und nur durch
die Ansteuerung der Proportionalventile 25,26 bestimmt wird.
[0024] Das Druckwechselventil 32 bewirkt, daß jeweils der höhere von beiden an den Ventilen
25 und 26 anstehenden Lastdrücken auf die Verstellpumpe 21 wirkt. Dieser würde bis
zum Maximaldruck der Verstellpumpe 21 - durch das Ventil 34 abgesichert - ansteigen,
wenn beide Schwenkzylinder 1 und 2 gleichzeitig einen Totpunkt erreichten bzw. wenn
nur ein Zylinder mit der Druckleitung 23 bzw. 24 in Verbindung steht und den Totpunkt
erreicht. In diesen Fällen würde der Volumenstrom auf Null abgebremst und der Verstellpumpe
21 über Leitung 33 eine hohe Last gemeldet werden, der sie mit Erhöhung der Fördermenge
und maximalem Druckanstieg begegnete.
[0025] Dieser Druckanstieg wird bei dem Zwei-Zylinder-Schwenkwerk mit gegeneinander versetzt
arbeitendem Schwenkzylindern 1,2 vermieden, wenn beide Zylinder 1 und 2 gleichzeitig
mit Druck beaufschlagt werden und ein Zylinder durch den Totpunkt läuft sowie die
Druckzuführung in den bodenseitigen Totpunkten von der Stangenseite auf die Bodenseite
oder umgekehrt mit Hilfe der Proportionalventile 25 und 26 und der Geber 60 und 61
umgeschaltet wird. In diesem Fall wird zwar der Ölstrom zu dem durch den Totpunkt
schwenkenden Zylinder 1 auf Null reduziert. Der Ölstrom zu dem jeweils anderen Schwenkzylinder
2 bleibt aber voll erhalten. Der sensierte Lastdruck am Schwenkzylinder 1 bzw. am
Ventil 25 kann also nicht nennenswert über den am Ventil 26 anliegenden Lastdruck
aus Schwenkzylinder 2 ansteigen, weil beide Ventile druckseitig über die Leitungen
23 und 24 mit der gleichen Druckquelle in Form der Verstellpumpe 21 verbunden sind.
[0026] Eine zusätzliche Möglichkeit, nur an einem Proportionalventil 25 bzw. 26 sensierte
Lastdruckspitzen abzubauen, besteht darin, daß das Doppelrückschlagventil 32 durch
ein Ventil ersetzt wird, welches den Mittelwert aus beiden sensierten Lastdrücken
oder den kleineren von beiden Lastdrücken zur Verstellpumpe 21 weiterleitet. Ein zeitlich
steuerbarer Abbau hoher Lastdruckspitzen ist natürlich auch mit Hilfe eines Druckbegrenzungsventils
36 möglich, welches durch ein 2/2-Wegeventil 35 in kritischen Fällen aktiv geschaltet
werden kann.
[0027] Die Senkbremsventile 37 und 38 sollen das Einlaufen der Schwenkzylinder 1,2 in die
stangenseitigen Endlagen zusätzlich zu den internen Dämpfungen 11 abbremsen. Sie sind
freigeschaltet, wenn die Bodenseiten drucklos sind. In diesem Fall kann das stangenseitige
Öl nur über die Drosseln 39 und 40 abfließen.
[0028] Die bodenraumseitigen Drosseln 41 und 42 dienen der Begrenzung der Schwenkgeschwindigkeit
unter äußerer Last, wenn die Kolbenstangen 5,6 in die Schwenkzylinder 1,2 eingeschoben
werden. Die Drosseln 41,42 werden durch die Rückschlagventile 43,44 überbrückt, wenn
diese durch gleichzeitig auf den Stangenseiten (Leitungen 19,20) anstehenden Druck
freigeschaltet werden.
[0029] Fig. 3 zeigt den Funktionsablauf für das Schwenken der Schwenkbühne 8 in die Lage
8', Schwenkrichtung gemäß Pfeil 45. Die Linien 46 bzw. 47 kennzeichnen die bodenseitigen
Totpunkte der Zylinder 1 bzw. 2. Es werden zunächst die Stangenräume Schwenkzylinder
1 (48) und Schwenkzylinder 2 (49) bis zu den Totpunkten 46-bzw. 47 mit Druck beaufschlagt,
während die Bodenräume Schwenkzylinder 1 (50) und Schwenkzylinder 2 (51) mit der Rücklaufleitung
27 verbunden sind. In dem Totpunkt 4
7 wird Schwenkzylinder 2 bodenseitig mit Druck 51' beaufschlagt und stangenraumseitig
49' entlastet. Das zugehörige Senkbremsventil 38 ist durch den Druck 51' entsperrt.
Zur gleichen Zeit bleibt Schwenkzylinder 1 stangenseitig mit dem Pumpendruck 48 verbunden.
Der Ölstrom wird nicht unterbrochen.
[0030] In der Totlage 46 des Schwenkzylinders 1 wird der Stangenraum drucklos geschaltet,
während der Bodenraum Schwenkzylinder 2 weiterhin mit Druck 51' beaufschlagt wird
und den Ölstrom von'der Verstellpumpe 21 aufrecht erhält. Bodenraumdruck 50 und Stangenraumdruck
48' des Schwenkzylinders 1 bleiben ab Totpunkt 46 freigeschaltet, indem das zugehörige
Proportionalventil 25 in die Mittelstellung und das Schwarz-Weiß-Ventil 28 in die
Durchflußstellung geschaltet werden. Damit wird der Druck in Leitung 17 entlastet,
und das Senkbremsventil 37 schaltet in die Sperrstellung. Das stangenseitig ablaufende
Öl wird durch die Drossel 39 gebremst (vergleiche 52 in Fig.3). Die Schwenkgeschwindigkeit
nimmt ab und wird kurz vor Erreichen der Endlage 8' durch die zusätzlich im Schwenkzylinder
2 wirkende Endlagendämpfung 11 (vergleiche 53 in Fig. 3) bis auf Null abgebremst.
[0031] Fig. 4 zeigt analog den Rückschwenkvorgang von der Endlage 8' zur Endlage 8, Pfeil
59. Dabei werden wieder beide Stangenräume in den Bereichen, in denen sie Öl aufnehmen,
mit Druck 54 und 56 beaufschlagt. Von der Totlage 47 des Schwenkzylinders 2 ab wird
dessen Bodenraumdruck 57 nicht wie in Fig. 3 der Druck 50 auf Null gehalten, sondern
mit einem reduzierten Wert 57' aufgeschaltet. Dies kann beispielsweise durch Aktivschalten
der Ventile 35 und 36 geschehen, sofern ein Lastdruck-Sensierungs-Verfahren angewendet
wird.
[0032] Diese Maßnahme bewirkt gleichzeitig auch eine Reduzierung des Bodendrucks 55 des
Schwenkzylinders 1 vom hohen Wert 55' auf den Wert 55'', der gleich dem Wert 57' ist.
Dadurch wird erfindungsgemäß vermieden, daß der Dämpfungsdruck der internen Endlagendämpfung
58 (11 in Fig. 1 u. 2 für Schwenkzylinder 1) zu hoch ansteigt. Damit kann die Schwenkbühne
8 bis zur Endlage auf Null abgebremst werden.
[0033] Gemäß Fig. 5 ist eine elektrische Ansteuerung der beiden Proportionalventile 25 und
26 für die Schwenkzylinder 1 und 2 gezeigt. Diese werden durch einen handbedienten
Regelschieber 63 über Stellmagnete 64 bis 67 in die dem Regelschieber entsprechenden
Stellungen verschoben. Die dazu erforderliche elektrische Energie wird von einer Batterie
68 geliefert. So ist beispielsweise in der gezeichneten Stellung eine Leitung 69 mit
dem Minuspol, eine Leitung 70 entsprechend einer Schleiferstellung 71 auf dem elektrischen
Widerstand 72 mit einem Teil der positiven Batteriespannung verbunden. Dem entsprechend
sind die Stellmagnete 65 und 67 aktiviert und lenken die Ventile proportional zur
Stellung des Regelschiebers 63 aus. Damit werden gemäß Fig. 2 die Bodenseiten beider
Schwenkzylinder 1 und 2 mit Drucköl beaufschlagt. Bewegt man den Regelschieber 63
in die Stellung 71', so werden umgekehrt über den Widerstand 72' die Stellmagneten
64 und 66 mit elektrischer Energie beaufschlagt und damit die Stangenseite der beiden
Schwenkzylinder 1 und 2 mit Drucköl versorgt.
[0034] Bewegt sich die Schwenkbühne nun durch den bodenseitigen Totpunkt des Zylinders 1,
so wird der Geber 60 (siehe Fig. 1) betätigt und aktiviert den Magneten 65 und mit
ihm den Bodenraum des Zylinders 1. Bei weiterer Schwenkbewegung wird auch der Geber
61 betätigt, so daß auch der Bodenraum des Zylinders 2 mit Druck beaufschlagt wird.
Bei den Gebern 60 und 61 kann es sich sowohl um digitale Umschalter als auch um einen
Drehwinkelgeber (Analoggeber) handeln, dessen schwenkwinkelabhängiges Signal in einer
nachgeschalteten Signalverarbeitung zu den beiden erforderlichen Umschaltsignalen
für die Proportionalventile 25,26 verarbeitet wird.
[0035] Um in diesem Fall, wie schon erläutert, die Schwenkkräfte zu begrenzen, kann über
den Umschalter 73 der eine Bodenraum (Zylinder 1) entlastet werden, indem das Ventil
25 in die Neutralstellung zurückgefahren und dafür der Magnet 74 des Ventils 28 (Fig.
2) erregt wird. Dieses verbindet den Zylinder 1 boden- wie auch stangenseitig mit
dem Rücklauf 27 und schaltet ihn somit frei.
1. Schwenkwerk mit zwei separaten Zylinder-Kurbeltrieben als Antrieb, wobei beide
Schwenkzylinder doppelt wirkend arbeiten und insbesondere eine einseitig herausgeführte
Kolbenstange zur Bildung einer Differenzkolbenanordnung besitzen und einen Schwenkwinkel
kleiner als 360 Grad, wie für den Einsatz in Kran- und Baggeranlagen, aufweisen sowie
die Totpunkte der Zylinder-Kurbeltriebe bezüglich des Schwenkwinkels zueinander versetzt
angeordnet und die Schwenkzylinder mittels einer vorzugsweise elektro-hydraulischen
Ansteuerung von einer Pumpe über Steuerelemente dosierbar betätigbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils die Stangen-Räume der beiden Schwenkzylinder (1,2) in
den Schwenkbereichen, in denen sie Öl aufnehmen, mit dem vollen Druck der Pumpe (21)
beaufschlagbar sind, während die ölabgebenden Räume gedrosselt sind und zur Umschaltung
der Pumpen- bzw. Rücklaufdrücke Geber (60,61) verwendet werden, die den bodenseitigen
Totpunkten der beiden Schwenkzylinder (1,2) zugeordnet sind.
2. Schwenkwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikversorgung
nach dem Load-Sensing- Verfahren erfolgt, wobei der Load-Druck von den Lastdrücken
beider Schwenkzylinder (1,2) beeinflußbar ist.
3. Schwenkwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Teil der
Schwenkbereiche, in denen die Bodenflächen beider Kolben der Schwenkzylinder (1,2)
gemeinsam das Schwenkmoment erzeugen, dieses über Steuerelemente zur Begrenzung des
verfügbaren Drucks, wie zur Begrenzung des sensierten Lastdrucks, reduzierbar ist.
4. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1- bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur
jeweils derjenige der beiden Bodenräume der Schwenkzylinder (1,2) über Steuerventile
(25 bzw. 26) mit Druck beaufschlagbar ist, dessen Kolbenstange (5 bzw. -6) weiter
ausgefahren ist, während der andere Bodenraum selbstansaugend geschaltet oder mit
einem Fülldruck versehen wird.
5. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkzylinder
(1,2) auf ihrer Stangenseite mit Anordnungen (11) zur Endlagendämpfung versehen sind.
6. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangenräume
der Schwenkzylinder (1,2) über Senkbremsventile (37,38) beaufschlagt sind, wobei die
Bremsfunktion an dem Schwenkzylinder (1 bzw. 2) mit dem jeweils selbstansaugenden
Bodenraum einschaltbar ist.
7. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenräume
der Schwenkzylinder (1,2) mit Drossel-Rückschlagventilen (41,43 und 42,44) für das
ablaufende Öl versehen sind.
8. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Schwenkzylinder (1,2) über ein zugeordnetes Proportionalventil (25,26) steuerbar ist,
das Lastdruck-Sensierungsanschlüsse besitzt und daß der Mittelwert beider sensierten
Lastdrücke dem Regelorgan (21) als Steuergröße zuleitbar ist.
9. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1' bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der niedrigere der beiden sensierten Lastdrücke
der Schwenkzylinder (1,2) als Steuergröße des Regelorgans (21) dient, sofern beide
Schwenkzylinder (1,2) aktiv geschaltet sind.
10. Schwenkwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
höhere der beiden sensierten Lastdrücke der Schwenkzylinder (1,2) reduziert auf einen
Wert proportional der Ansteuerung des Proportionalventils (25 bzw. 26) als Steuergröße
des Regelorgans (21) dient.