(19)
(11) EP 0 229 332 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1987  Patentblatt  1987/30

(21) Anmeldenummer: 86117277.3

(22) Anmeldetag:  11.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/72, E04C 2/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR LI

(30) Priorität: 08.01.1986 DE 3600292

(71) Anmelder: Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke
D-97346 Iphofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Böhme, Volker, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Kessel Dipl.Ing. V. Böhme Karolinenstrasse 27
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Profilstütze mit aufbiegbaren Zungen


    (57) Es gibt eine Profilstütze (1) für eine Montagewand, bei der Zungen (11) vorgesehen sind, die in eine Stellung zwischen den beiden Schenkeln (7) sowie im wesentlichen rechtwinkelig zu diesen aufbiegbar sind, wobei durch Bauplatte (1, 3, 4) geschraubte Schrauben (9) in den Schenkel (7) ihre Gewinde selbstschneidend geschraubt sind. Dabei ist es erwünscht, wenn die Profilstütze nach der Montage eine hinsichtlich Plan­ebenheit der Außenfläche der Wandschale verbesserte Montagewand ergibt. Dies ist erreicht, indem die Zun­ge (11) jeweils in Länge und Breite so gehalten ist, daß sie im aufgebogenen Zustand sich im Bereich der äußeren Schenkelhälfte zwischen den beiden Schenkeln (7) abstützend erstreckt und die beim Gewinde selbst­schneidenden Schrauben (9) am Schenkel (7) auftreten­den Kräfte ohne wesentliche Verbiegung aufnimmt. Die Profilstütze ist mittels der Zungen so versteift, daß der Druck auf die ihr Gewinde selbst schneidenden Schrauben den Schenkel und die Bauplatten nicht mehr verbiegen kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Profilstütze für eine Montagewand, bei der, im Querschnitt gesehen, zwei im wesentlichen parallele Schenkel einerends frei ragen sowie anderenends in einen verbindenden Quer­steg übergehen und bei der über die Länge verteilt durch Trennlinien vorgegebene Zungen vorgesehen sind, die an einer Seite über einen Biegebereich ge­halten sind und in eine Stellung zwischen den beiden Schenkeln sowie im wesentlichen rechtwinkelig zu diesen aufbiegbar sind, wobei in der Montagewand zu­mindest der eine Schenkel der Profilstütze mit Bau­platte belegt ist und durch die Bauplatte geschraub­te Schrauben in den Schenkel ihr Gewinde selbst­schneidend geschraubt sind.

    [0002] Bei einer durch die Praxis bekannten Profilstütze dieser Art ist die Zunge im Quersteg vorgesehen, um im Quersteg eine Öffnung zu schaffen, die im Biege­bereich einen abgerundeten Rand aufweist und dem Durchführen von Kabeln und Leitungen dient, wobei die Zunge im aufgebogenen Zustand deutlich Abstand von den beiden Schenkeln aufweist. Wenn die Gewinde selbstschneidenden Schrauben in den Schenkel ge­schraubt werden, so werden sie mit Kraft gedrückt und weicht der Schenkel zunächst den Schrauben aus, wobei er sich verbiegt. Da die Schrauben in der Bau­platte mit Gewinde sitzen, biegt sich die Bauplatte, damit die Schrauben dem ausweichenden Schenkel fol­gen können. Dies erfordert relativ viel Kraft; auch entsteht zwischen Bauplatte und Schenkel zunächst ein Spalt, der sich beim Anziehen der Schrauben nicht wieder ganz schließt. Aufgrund dieser Umstände ist die Außenfläche der Wandschale bzw. der Bauplat­te nach dem Anschrauben nicht mehr plan eben und zwar insbesondere dann, wenn auf dem Schenkel der Stoß zweier Bauplatten ist, weil dieser Stoß eine Stufe bildet.

    [0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Profil­stütze der eingangs genannten Art zu schaffen, die nach der Montage eine hinsichtlich Planebenheit der Außenfläche verbesserte Montagewand ergibt. Die er­findungsgemäße Profilstütze ist, diese Aufgabe lö­send, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge jeweils in Länge und Breite so gehalten ist, daß sie im aufgebogenen Zustand sich im Bereich der äußeren Schenkelhälfte zwischen den beiden Schenkeln ab­stützend erstreckt und die beim Gewinde selbstschnei­denden Schrauben am Schenkel auftretenden Kräfte ohne wesentliche Verbiegung aufnimmt.

    [0004] Die erfindungsgemäße Profilstütze ist mittels der Zungen so versteift, daß der Druck auf die ihr Gewin­de selbst schneidenden Schrauben den Schenkel und die Bauplatten nicht mehr verbiegen kann. Der die beiden Schenkel gegeneinander abstützende Bereich der Zunge ist derart gestaltet, daß er ausreichend stabil und biegefest ist. Es treten also keine Verbiegung und kein Versatz der Bauplatte auf, d.h. die Planebenheit der Außenfläche der Montagewand ist verbessert. Es ist weiterhin verhindert, daß sich die beiderends ge­lagerte Profilstütze aufgrund des Anschraubens über die Länge durchbiegt. Indem der Zunge eine entspre­chende Breite und Länge gegeben wird, wird ihr eine neue, eine stützende Funktion zugeordnet. Da die Zun­ge mit der Profilstütze fest verbunden ist, sind lose Einzelteile vermieden.

    [0005] Die Erfindung läßt sich an einer einschaligen oder einer zweischaligen Montagewand verwirklichen. Die Profilstütze verläuft z.B. als Profilständer vertikal zwischen Boden und Decke oder ist ein waagerecht ver­ laufender Balken. Die Profilstütze besteht in der Re­gel aus Metallblech, z.B. Stahl oder Aluminiumlegie­rung, wobei die Zunge nach dem Aufbiegen von allein in ihrer Stellung bleibt. Die Profilstütze kann aber auch aus Kunststoff bestehen, wobei die Zunge nach dem Aufbiegen an den Schenkeln festgelegt werden muß. Die Trennlinie ist z.B. ein durch die Materialdicke hindurchgehender Trennschnitt oder eine durch die Ma­terialdicke nicht ganz hindurchgehende Bruchlinie. Die Zungen werden in der Regel bei der Fertigung der Profilstütze vorgefertigt, aber erst an der Baustelle herausgebogen, um die Profilstützen mit ineinanderge­steckten Schenkeln transportieren zu können. Wenn die Zungen im Quersteg vorgesehen sind, werden nach dem Aufbiegen der Zungen durch die Öffnungen Kabel und Leitungen geführt.

    [0006] Wegen der Durchführung von Kabeln und Leitungen wer­den die Zungen der erfindungsgemäßen Profilstütze in der Regel im Quersteg vorgesehen, wobei die Zunge je­weils über ihre Breite abstützt. Hierbei sind auch Schwierigkeiten beim Anschrauben insoweit vermieden, als im Bereich von Öffnungen der Schenkel keine Schraube in den Schenkel geschraubt werden kann. Es ist aber auch möglich, bei einem U-Profil die Zunge in dem einen Schenkel mit dem Biegebereich nahe dem freien Schenkelende vorzusehen und die aufgebogene Zunge zum freien Schenkelende des anderen Schenkels zu führen, wobei die Zunge über ihre Länge abstützt. Andererseits ist es möglich, den Biegebereich recht­winckelig zum Quersteg und die Zunge in Längsrichtung der Profilstütze anzuordnen, wobei die aufgebogene Zunge mit der Breite rechtwinkelig zur Längserstrek­kung der Profilstütze angeordnet ist.

    [0007] Die Profilstütze weist in der Regel ein C-Profil auf, das hinsichtlich Einfachheit der Herstellung und hin­ sichtlich Festigkeit von Vorteil ist. Es ist aber auch möglich, ein Z-Profil zu verwenden, den Biegebe­reich beim Übergang des Querstückes in den einen Schenkel vorzusehen und die aufgebogene Zunge zu dem freien Ende des anderen Schenkels zu führen. Hierbei wird über die Länge der Profilstütze abwechselnd eine Zunge zum freien Ende des einen Schenkels und eine nachfolgende Zunge zum freien Ende des anderen Schen­kels geführt, um eine Abstützung beider Schenkel zu erreichen.

    [0008] Die aufgebogene Zunge kann ihre Stützfunktion auch mit etwas Abstand von den freien Enden der Schenkel ausüben. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die aufgebogenen Zungen sich zwischen den freien Enden der Schenkel erstrecken. Es sind über die Abstützung frei wegragende, ungestützte Schenkelbereiche vermieden.

    [0009] Wenn die Zunge an den Schenkeln glatt anliegt, dann kann sie einem allzu großen Druck beim Schrauben unter Umständen ausweichen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es daher, wenn die Zunge am Berüh­rungsbereich zwischen Schenkel und Zunge gegenüber dem Schenkel festgelegt ist. Hierdurch ist eine uner­wünschte Schrägstellung der Zunge unter Biegung des Schenkels vermieden. Die Festlegung erfolgt z.B. durch Einschnappen des Zungenrandes zwischen zwei Noppen am Schenkel oder durch verstärkten Reibschluß zwischen Zunge und Schenkel.

    [0010] Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausfüh­rungsform liegt vor, wenn die Profilstütze als C-Pro­fil mit Abwinkelungen an den Schenkeln ausgebildet ist und wenn die aufgebogene Zunge sich zwischen den Abwinkelungen der Schenkel erstreckt und die maximale Breite der Zunge kleiner als die Breite des Quersteges ist. Da sich die durch die Zunge bedingte öffnung nicht über die gesamte Breite des Quersteges erstreckt, ist dessen Schwächung vermieden. Auch fin­det der Rand der Zunge am Rand der Abwinkelungen ver­stärkten Reibschluß und damit auf einfache Weise Festlegung.

    [0011] Die Zungen können jeweils über ihre Länge gleichblei­bend breit sein. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn sich die Zunge vom Biegebereich zum freien Ende hin verbreitert. Im Biegebereich braucht die Zunge nur so breit zu sein, daß sie an der sonstigen Profilstütze ausreichend fest sitzt. Die Zungenverjüngung verkleinert die verbleibende Öffnung und somit die auftretende Schwächung des einen Schenkels oder des Quersteges. Eine verminderte Öffnungsgröße im Schenkel verkleinert auch den nicht beschraubbaren Schenkelbereich.

    [0012] Da die Zungen die Schenkel gegen den Druck des Schraubens abstützen sollen, ist es theoretisch gün­stig, wenn auf beiden Seiten jeder Schraube eine Zun­ge vorgesehen ist. Besonders zweckmäßig und vorteil­haft ist es jedoch, wenn der Abstand benachbarter Zungen voneinander in etwa gleich dem doppelten Ab­stand benachbarter Schrauben voneinander ist. Dies ergibt zum einen eine ausreichende Abstützung der Schenkel und zum anderen eine noch erträgliche Schwä­chung der Profilstütze.

    [0013] Die Erfindung ist nicht auf die Profilstütze, so wie sie gefertigt ist, beschränkt. Die Erfindung erfaßt vielmehr auch die in der Montagewand verarbeitete Profilstütze, d.h. eine Montagewand mit dieser Pro­filstütze.

    [0014] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und zeigt

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Profilstütze mit auf­biegbaren Zungen und

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II - II in Fig. 1.



    [0015] Die Profilstütze (1) gemäß Zeichnung ist Bestandteil einer zweischaligen Montagewand, bei deren einer Wandschale eine Bauplatte (2) durchgehend an der Pro­filstütze anliegt und bei deren anderer Wandschale zwei Bauplatten (3, 4) an der Profilstütze (1) einen Stoß (5) bildend anliegen. Die Profilstütze (1) ist im Querschnitt ein C-Profil mit einem Quersteg (6), zwei dazu rechtwinkeligen Schenkeln (7), die jeweils eine rechtwinkelige Abwinkelung (8) aufweisen, wobei die beiden Abwinkelungen aufeinander zu gerichtet sind. Die Bauplatten (2, 3, 4) liegen an den Außen­seiten der Schenkel (7) an und sind an diesen mittels Schrauben (9) gehalten.

    [0016] Im Quersteg (6) sind mit Abstand voneinander entlang einer Trennlinie (10) Zungen (11) abgesondert, die einander mit gleichbleibendem Abstand folgen. Jede Zunge (11) geht über einen Biegebereich (12) in den Quersteg (6) über und ist in der Montagewand um 90° aufgebogen. Am Biegebereich (12) ist die Zunge um mindestens 1/3 schmaler als am freien Ende und das freie Ende ist zwischen die Randkanten der Abwinke­lungen (8) geschoben, wobei ein hemmender Berührungs­bereich (13) gegeben ist.


    Ansprüche

    1. Profilstütze für eine Montagewand, bei der, im Querschnitt gesehen, zwei im wesentlichen paralle­le Schenkel einerends frei ragen sowie anderenends in einen verbindenden Quersteg übergehen und bei der über die Länge verteilt durch Trennlinien vor­gegebene Zungen vorgesehen sind, die an einer Sei­te über einen Biegebereich gehalten sind und die in eine Stellung zwischen den beiden Schenkeln so­wie im wesentlichen rechtwinkelig zu diesen auf­biegbar sind, wobei in der Montagewand zumindest der eine Schenkel der Profilstütze mit Bauplatte belegt ist und durch die Bauplatte geschraubte Schrauben in den Schenkel ihr Gewinde selbst schneidend geschraubt sind, dadurch gekennzeich­net, daß die Zunge (11) jeweils in Länge und Brei­te so gehalten ist, daß sie im aufgebogenen Zu­stand sich im Bereich der äußeren Schenkelhälfte zwischen den beiden Schenkeln (7) abstützend er­streckt und die beim Gewinde selbstschneidenden Schrauben (9) am Schenkel (7) auftretenden Kräfte ohne wesentliche Verbiegung aufnimmt.
     
    2. Profilstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die aufgebogene Zunge (11) sich zwischen den freien Enden der Schenkel (7) erstreckt.
     
    3. Profilstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Zunge (11) am Berührungsbe­reich (13) zwischen Schenkel (7) und Zunge (11) gegenüber dem Schenkel festgelegt ist.
     
    4. Profilstütze nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei sie als C-Profil mit Abwinkelungen an den Schenkeln ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebogene Zunge sich zwischen den Abwinkelungen (8) der Schenkel (7) erstreckt und die maximale Breite der Zunge (11) kleiner als die Breite des Quersteges (6) ist.
     
    5. Profilstütze nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zunge (11) vom Biegebereich (12) zum freien Ende hin verbreitert.
     
    6. Profilstütze nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand be­nachbarter Zungen (11) voneinander in etwa gleich dem doppelten Abstand benachbarter Schrauben (9) voneinander ist.
     




    Zeichnung