[0001] Europa Carton Aktiengesellschaft, Spitaler Straße 11, 2000 Hamburg 1
[0002] Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten
[0003] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen
versehenen Wellpappe-Zuschnitten für die Verwendung beim Herstellen von Möbeln, dekorativen
Behältnissen, Särgen, Messeständen, Wandbekleidungen od.dgl. aus einer jeweils wenigstens
eine Wellenlage und eine erste Deckschicht aufweisenden Wellpappe, an deren offener
Seite wahlweise eine zweite Deckschicht oder mindestens eine weitere Wellenlage mit
entsprechender erster und zweiter Deckschicht angebracht wird, wobei als Deckschichten
Papiermaterial, vorzugsweise Kraftlinermaterial verwendet und die so erzeugte Wellpappe
nach Abbinden der Deckschichten ggf. mit Falt-Knicklinien (Rillungen, Falzungen) versehen
sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur geschnitten wird.
[0004] Es ist heute allgemein üblich, Möbel, Möbelteile, Särge, speziellen Zwecken dienende
Verpackungsbehälter, Verkleidungs- oder Dekorationselemente, wie sie beispielsweise
auf Messen verwendet werden, aus.Wellpappe-Zuschnitten herzustellen, die auf herkömmlichen
Wellpappe-Erzeugungsanlagen hergestellt und nach Verlassen derselben nachträglich
entsprechend dem jeweiligen Einsatzzweck mit einer Dekoroberfläche versehen werden.
Die Dekoroberfläche wird bisher also in einem gesonderten Herstellungsschritt nach
Abschluß der Herstellung des eigentlichen Wellpappenteils ausgeführt, indem beispielsweise
selbstklebende Dekorfolie vom Benutzer auf die Wellpappenteile aufgezogen wird, die
in ansonsten fertiger Form, d.h. als fertiger Zuschnitt und mit geeigneten Knick-
oder Faltlinien versehen, eine Wellpappen-Erzeugungsanlage verlassen haben.
[0005] Dieses bisher in der Praxis übliche nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht für
die genannten Zwecke auf Bauteile aus Wellpappe, die eine Wellpappe-Erzeugungsanlage
weitgehend fertig verlassen hat den Nachteil, daß die zusätzlich erforderlichen Schritte
des Aufbringens der Dekorschicht die Herstellung derartiger Bau-, z.B. Möbelteile
erheblich komplizieren und verteuern, indem die Zuschnitte erneut nach Zwischentransport
und -lagerung aufgenommen werden müssen. Darüber hinaus verlangt einerseits das Aufbringen
der Dekorschicht von Hand ein großes handwerkliches Geschick, während andererseits
das maschinelle Aufbringen der gesonderten Dekorschicht hohe Einrichtungskosten für
Maschinen erfordert. Unabhängig davon, ob das nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht
auf ansonsten fertige Wellpappenteile maschinell oder per Hand durchgeführt wird,
verteuert sich durch diesen zusätzlichen Schritt die Herstellung von mit einer Dekorschicht
versehenen Bauteilen so sehr, daß das angestrebte Ziel, nämlich durch die Verwendung
beispielsweise von Möbelteilen aus Wellpappe gegenüber Möbelteilen aus konventionellen
Möbelwerkstoffen erhebliche Kostenvorteile zu erreichen, in nicht unerheblichen Umfang
zunichte gemacht wird.
[0006] Um die Fabrikation von dekorativen Wellpappe-Zuschnitten wirtschaftlicher zu gestalten,
ist bereits ein Verfahren bekannt geworden (US-PS 45 44 597), bei dem auf die Wellenlage
eine zuvor mit einem bedruckten Laminat versehene Papierschicht als Deckschicht aufgebracht
wird. Es wird dabei also das Deckschicht-Material vollständig d.h. einschließlich
der Dekorschicht, über die Vorheizzylinder (preheaters) gefahren. Dabei sind Veränderungen
an der dekorativen Oberfläche, u.a. Abdrücke der Riffelwalzen, nicht auszuschließen,
und sie treten insbesondere bei der Massenproduktion, wie sie für solche Erzeugnisse
üblich ist, in verstärktem Maße auf.
[0007] Weiter ist die Herstellung einer ein- oder mehrwelligen Wellpappe, deren Deckschicht
eine vorbedruckte (preprinted) Papierschicht sein kann, bekannt (AT-Z Verpackungswirtschaft,
Jan. 66, S. 4-8). Dabei können als Deckschicht auch Sandwich-Materialien mit Polyäthylenschichten
oder ähnlichen Kunststoffen vorgesehen sein. Auch bei diesem Verfahren wird die eigentliche
Papier-Deckenbahn vor ihrer Verbindung zur fertigen Wellpappe bedruckt, so daß sie
die Heizzylinder passieren muß und dabei die gleichen Nachteile wie bei dem Verfahren
nach der US-PS 45 44 597 entstehen. Danach kann noch eine Heißgieß-Beschichtung erfolgen,
und zwar außerhalb der eigentlichen Wellpappe-Erzeugungsanlage, jedoch handelt es
sich hierbei nicht um die Erzeugung der dekorativen Oberfläche, sondern um einen Schritt
zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften durch Versiegelung.
[0008] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen,
mit dem Bauteile für die verschiedensten Einsatzzwecke, in denen.es auf eine ästhetisch
ansprechende, attraktive Oberfläche ankommt, wie z.B. bei Möbelteilen aus dekorierter
Wellpappe, gegenüber den bekannten Verfahren einfacher, wirtschaftlicher und vor allem
auch zuverlässiger hinsichtlich der Qualität des Dekors hergestellt werden können.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß auf mindestens eine der
beiden Deckschichten in bzw. auf der Wellpappe-Erzeugungsanlage nach der Verbindung
mit der (den) Deckschicht (en) ein mit einem Dekor versehenes Bahnmaterial, das von
der Rolle abgezogen wird, aufgebracht und ggf. in einer Verbindungseinrichtung mit
der (den) Papierdeckschicht(en) verbunden wird.
[0010] Vorteil und Nutzen eines solchen Verfahrens bestehen vor allem darin, daß im normalen
Fertigungsgang für Wellpappeplatten, d.h. in einem standardisierten Herstellungsverfahren
für ein- oder mehrlagige Wellpappe auf diese die Dekorschicht aufgebracht werden kann,
ohne daß trotz der Aufbringung in der Wellpappe-Erzeugungsanlage entweder das Dekor
Schaden nimmt oder nach dem Verlassen der Wellpappe-Erzeugungsanlage zusätzliche Verfahrensschritte
manueller oder maschineller Art zum Aufbringen der Dekorschicht auf die Wellpappe
nötig wären. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann deshalb dekorierte Wellpappe
nach herkömmlichen Wellpappeherstellungsverfahren und auf üblichen Anlagen erzeugt
werden, und zwar ohne das Erfordernis neuer Wellpappenherstellungsvorrichtungen. Entscheidend
ist, daß nach der Erfindung die tragende Papierwelle auf einer oder beiden Seiten
zunächst eine Papier-Decke, vorzugsweise Kraftliner, trägt und auf dieser dann die
Dekorschicht durch Aufbringen außerhalb der Preheater-Einrichtungen, aber innerhalb
der Anlage, aufgebracht ist. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer äußerst rationellen
und kostengünstigen Fertigung von Dekor-Bauelementen in Form von Platten, Tafeln,
Paneelen etc, was einerseits zu einer maßgeblichen Verbilligung von aus solchen Bauteilen
hergestellten Endprodukten wie Möbeln, Särgen, Kisten, Verkleidungsund/ oder Wandelementen
u.ä. und damit andererseits zugleich zur Ausweitung der Anwendungsbereiche des Materials
Wellpappe führt. Wahlweise können dabei eine oder beide Deckschichten als Dekormaterial
vorgesehen werden, wobei dieses entweder auf Deckschichtenmaterial aufgebracht oder
unmittelbar als solches ausgebildet sein kann.
[0011] Bildet man beide Deckschichten mit einer Dekorschicht aus, so erhält man ein zu beiden
Seiten dekoriertes Wellpappe-Produkt beispielsweise für Möbelteile, die auch auf der
Innenseite ein dekoratives Aussehen haben, so daß z.B. ein Schrank, der aus solchen
Bauteilen hergestellt worden ist, auch im geöffneten Zustand ein ansprechendes Erscheinungsbild
aufweist. Beide in diesem Fall von einer Dekorschicht ausgebildeten Deckschichten,
die zwischen sich die gewellten Papierschichten einschließen, erfordern keine zusätzlichen
Verfahrensschritte zu ihrer Herstellung, denn das Aufbringen beider Deckschichten
als Dekorschicht auf die Wellenlage erfolgt in einem gewöhnlichen Wellpappenherstellungsverfahren
auf bekannten Vorrichtungen bzw. Anlagen, so daß also praktisch versandfähige, unmittelbar
einsatzbereite Wellpappe-Bauteile mit Dekor-Oberfläche die herkömmliche Wellpappeerzeugungsanlage
verlassen.
[0012] Da Bauteile aus Wellpappe unter dem Einfluß hoher Luftfeuchtigkeit leicht dazu neigen,
sich zu verziehen bzw. zu wölben, d.h. ganz allgemein ihre Form zu verändern, ist
es zum Zwecke der Verhinderung solcher Verformungen vorteilhaft, die das Dekor aufweisenden
Deckschichten mit einer wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht zu versehen. Vorteilhafterweise
besteht die wasserdampfundurchlässige Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie, auf die
auf der einen Seite die eigentliche Dekorschicht und auf der anderen Seite eine Papierschicht
aufkaschiert wird. Obwohl grundsätzlich jedes geeignete Material zur Ausbildung einer
wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht verwendet werden kann, hat Aluminium zur Ausbildung
der Sperrschicht den Vorteil, daß es neben der Wasserdampfundurchlässigkeit auch noch
wärmeisolierende Eigenschaften aufweist.
[0013] Um zu verhindern, daß Feuchtigkeit durch die Schnittkanten der Wellpappenteile ins
Wellpappeninnere eindringt und trotz einer einseitig oder beidseitig auf der Wellpappe
vorgesehenen wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht von den Schnittkanten her die
Wellpappe instabil machen würde, indem die zwischen beiden Deckschichten angeordnete
gewellte Papierschicht durch eindringendes Wasser aufgeweicht würde, können beim erfindungsgemäßen
Verfahren nach Abschluß des Verbindungsvorganges der Deckschichten mit der Wellpappenlage
und nach erfolgtem Zuschnitt entsprechend einer vorgegebenen Kontur die Schnittkanten
in einem separaten Arbeitsvorgang wasserdampf- und/oder feuchtigkeitsundurchlässig
versiegelt werden. Durch einen solchen Kantenverschluß erhält man qualitativ und verwendungstechnisch
besonders hochwertige Bauteile.
[0014] Weitere Vorteile und Möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
der verschiedenen Verfahrensschritte für die in der schematischen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt
Fig. 1 die Herstellung einer doppellagigen Wellpappe unter einseitiger Dekorschicht-Aufbringung,
Fig. 2 die Herstellung einer doppellagigen Wellpappe unter zweiseitiger Dekorschicht-Aufbringung,
Fig. 3 die Herstellung einer einlagigen Wellpappe unter einseitiger Dekorschicht-Aufbringung,
und
Fig. 4 die Herstellung einer einlagigen Wellpappe unter zweiseitiger Dekorschicht-Aufbringung.
[0015] In Fig. 1 ist eine für sich bekannte, in der Regel Bahnmaterial verarbeitende Wellpappe-Erzeugungsanlage
10 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, und zwar zur Herstellung
einer zweilagigen Wellpappe, auf die einseitig eine Dekorschicht aufgebracht wird.
Die Anlage umfaßt die geeigneten und erforderlichen Einrichtungen wie je einen Vorrat
11 bzw. 12 für Wellenpapier 13 und Zwischenlagepapier 14 zur Herstellung einer ersten
einseitig offenen grobwelligen Wellpappelage auf, wobei das Wellenpapier 13 auf bekannte
Weise nach dem Wellungsvorgang mit dem Zwischenlagepapier 14 verbunden wird. Die Pfeile
geben die Laufrichtungen des Bahnmaterials wieder. Von einem anderen nicht gezeigten
Wellenpapiervorrat und einem anderen, ebenfalls nicht gezeigten Zwischenlagepapiervorrat
wird eine dort gefertigte feinwellige zweite Wellpappelage 16 mit einer Kraftliner-Deckschicht
(Decke hoher Reißfestigkeit) angeliefert, wobei die grobwellige Wellpappelage 15 und
die feinwellige Wellpappelage 16 einer Wellpappen-Verbindungs- oder Klebevorrichtung
17 bekannter Art zugeführt werden. Bei Einlauf in diese Vorrichtung sind alle erforderlichen
Verformungs- und Erwärmungsvorgänge, also das Passieren von hier nur allgemein angedeuteter
Vorheizzylinder (Preheatern) 30 und/oder Riffelwalzen 40, abgeschlossen.
[0016] In der Wellpappen-Klebevorrichtung 17 werden die beiden einseitig deckschichtfreien
Wellenlagen 15, 16 flächig miteinander verbunden. Dabei können ggf. die Wellungen
der ersten und zweiten Wellenlage unterschiedlich zueinander ausgerichtet sein, d.h.
abweichend von einer parallelen Ausrichtung diagonal zueinander oder in einer beliebigen
anderen geeigneten Ausrichtung. Während des Verbindungsvorganges beider Wellenlagen
wird eine mit einem Dekor versehene Deckschicht 18a in einer für eine normale Deckschicht
üblichen Weise auf die der ersten Wellenlage 15 abgewandte Seite der zweiten Wellenlage
16, also auf deren mit einer ebenen Papierbahn abgedeckte Seite, aufgebracht und mit
dieser im wesentlichen flächig verbunden. Hierzu wird die Dekor-Deckschicht 18a von
allgemein bei diesen Vorrichtungen üblichen Rollenvorräten 19 abgewickelt und auf
bekannte Weise der Wellpappe-Klebevorrichtung 17 zugeführt. Der Einlauf in letztere
bzw. die Zusammenführung mit der Wellenlage 16 erfolgt damit außerhalb der und folglich
ohne Beeinflussung durch die Vorheiz- und/oder Riffeleinrichtungen 30 bzw. 40.
[0017] Während des Verbindungsvorganges wird auf die der zweiten Wellenlage 16 abgewandte
Seite der ersten Wellenlage 15 ebenfalls eine untere Deckschicht 20 aufgebracht und
mit dieser im wesentlichen flächig verbunden. Auch diese untere Deckschicht 20 wird
von einem allgemein bei diesen Vorrichtungen bekannten Rollenvorrat 21 abgewickelt
und der Wellpappe-Klebevorrichtung 17 zugeführt, d.h. diese zweite Deckschicht 20
bildet dann den der Dekor-Deckschicht 20 gegenüberliegenden anderen Flächenabschluß
einer fertiggestellten zweilagigen, einseitig dekorierten Wellpappe 22a.
[0018] Für bestimmte Einsatzformen kann auch diese untere Deckschicht 20 mit einem Dekor
versehen werden, das gleich oder unterschiedlich zum Dekor der Dekor-Deckschicht 18a
sein kann. Fig. 2 zeigt die Anbringung einer solchen zweiten Dekorschicht 18b und
damit die Herstellung einer zweiseitig dekorierten zweilagigen Wellpappe 22b.
[0019] Zweifellos ist es auch denkbar, die Dekor-Deckschicht 18a, b direkt als Deckschicht
der offenen Wellenlage anzubringen, so daß eine Kraftliner-Decke ggf. entfallen kann.
Dies hängt allerdings im wesentlichen davon ab, daß die Deckschicht keine Erwärmungs-
und/oder Verformungseinrichtungen zu passieren braucht, um eine Dekorbeschädigung
zu vermeiden.
[0020] Eine oder auch ggf. beide Dekorschichten können mit einer hier nicht näher dargestellten
wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht, beispielsweise aus Aluminiumfolie oder einem
anderen geeigneten Bahn- oder Schichtmaterial versehen sein. Das die Dekorschichten
18a, b bildende Deckschichtmaterial kann in einem vorherigen gesonderten Herstellungsvorgang
versehen worden sein und wird dann in diesem fertigen Zustand von den Rollenvorräten
19, 23 zur Bildung der Deckschichten für die Wellpappe 22a, b abgezogen. Es ist jedoch
auch möglich, daß bei einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform die
Sperrschicht, beispielsweise in Form einer Folie, von einem separaten Rollenvorrat
und die Dekorschicht in Form eines gesonderten Deckschichtteils von einem anderen
Rollenvorrat abgezogen, der Wellpappe-Verbindungsvorrichtung 17 direkt zugeführt und
dort in einem Verfahrensschritt mit einer Wellpappe 22 verbunden werden. Weiter ist
es denkbar, daß eine zusätzliche Papierlage von einer gesonderten weiteren Vorratsrolle
abgezogen und der Wellpappen-Klebevorrichtung 17 zugeführt wird, wobei diese Papierschicht,
die folienförmige Schicht und die Dekor-Teilschicht zusammen eine dreilagige Deckschicht
bilden, bei der zwischen Papierschicht und Dekor-Teilschicht die wasserdampfundurchlässige
Sperrschicht eingeschlossen ist.
[0021] Nachdem die der Wellpappe-Beklebungsvorrichtung 17 zugeführten Deckschichten 18a,
b, 20 und Wellenlagen 15, 16 durch Klebung miteinander verbunden sind, wird die Wellpappe
22a bzw. b in einem hier nicht gezeigten separaten Vorrichtungsteil entsprechend einer
vorgegebenen Kontur in Bahnen oder Platten geschnitten, wobei zuvor ggf. auch Rillungen,
Falzungen, Stanzungen od.dgl. angebracht werden können. Nachfolgend können die Schnittkanten
wasserdampf- bzw. feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt werden.
[0022] In Abwandlung des anhand von Fig. 1 und 2 beschriebenen Verfahrens, das von einer
zweilagigen Wellpappe 22 aus zwei Wellenlagen 15, 16 unterschiedlicher Wellenhöhen
ausgeht, kann aber nach dem Verfahren gemäß der Erfindung auch einlagige Wellpappe
herausgestellt werden, die ein- oder beidseitig eine dekorierte Deckschicht aufweist.
Diese Möglichkeiten sind in Fig. 3 und 4 dargestellt. Hier ist praktisch nur die untere
(grobwellige) Wellenlage 15 mit den dafür erforderlichen Aggregaten der Anlage weggelassen,
während die übrigen Elemente, wie auch schon aus der Benutzung der entsprechenden
gleichen Bezugszeichen hervorgeht, die gleichen wie in Fig. 1 und 2 sind. Es entsteht
eine einlagige, einseitig (Fig. 3) oder beidseitig (Fig. 4) dekorierte Wellpappe 24a
oder b.
[0023] Die verschiedenen Kombinationen und Variationen auch bei diesen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens hängen wie schon in allen zuvor beschriebenen Möglichkeiten
ganz von den Anforderungen an das fertige Material und von der Konsistenz des für
die einzelnen Lagen verwendeten Bahnmaterials ab.
l. Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten
für die Verwendung beim Herstellen von Möbeln, dekorativen Behältnissen, Särgen, Messeständen,
Wandverkleidungen od.dgl. aus einer jeweils wenigstens eine Wellenlage und eine erste
Deckschicht aufweisenden Wellpappe, an deren offener Seite wahlweise eine zweite Deckschicht
oder mindestens eine weitere Wellenlage mit entsprechender erster und zweiter Deckschicht
angebracht wird, wobei als Deckschichten Papiermaterial, vorzugsweise Kraftlinermaterial
verwendet und die so erzeugte Wellpappe nach Abbinden der Deckschichten ggf. mit Falt-Knicklinien
(Rillungen, Falzungen) versehen sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur geschnitten
wird, dadurch gekennzeichnet , daß auf mindestens eine der beiden Deckschichten in
der Wellpappe-Erzeugungsanlage nach der Verbindung der Wellenlage mit der/den Deckschicht/en
ein mit einem Dekor versehenes Bahnmaterial, das von der Rolle abgezogen wird, aufgebracht
und ggf. in einer Verbindungseinrichtung mit der Papierdeckschicht verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens einer der das
Dekor aufweisenden Deckschichten eine wasserdampfundurchlässige Sperrschicht zugeordnet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die wasserdampfundurchlässige
Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie gebildet wird, auf die auf der einen Seite die
Dekorschicht und auf der anderen Seite eine Papierschicht aufkaschiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet , daß nach erfolgtem
Zuschnitt die Schnittkanten in einem separaten Arbeitsgang feuchtigkeitsundurchlässig
versiegelt werden.