(19)
(11) EP 0 229 338 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1987  Patentblatt  1987/30

(21) Anmeldenummer: 86117374.8

(22) Anmeldetag:  13.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B31F 1/28, B32B 3/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.12.1985 DE 3545406

(71) Anmelder: Europa Carton Aktiengesellschaft
D-20095 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Noller, Tilmann
    D-8859 Oberhausen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Wenzel & Kalkoff 
Postfach 73 04 66
22124 Hamburg
22124 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten


    (57) Um Bauteilen wie z.B. Möbelteilen, Wandverkleidungen od.dgl. die aus ein- oder mehrlagiger Wellpappe bestehen, in kostengünstiger Weise ein dekoratives Erscheinungsbild zu verleihen, das qualitativ nicht durch mechanische und/oder Wärmebeanspruchung bei der Bahnenbehandlung beeinträchtigt ist, wird ein Herstellungsverfahren für mit ästhetisch ansprechenden Oberflächen versehene Bau-, z.B. Möbelteile vorgeschlagen, bei dem auf einer herkömmlichen Wellpappe-Erzeugungsanlage (10) mindestens eine mit einem Dekor versehene Deckschicht (18a, 20) auf eine Wellenlage (15,16) aufgebracht und mit dieser ohne Beeinflussung durch mechanische Einrichtungen (40) und/oder Heizzylinder (30), also außerhalb deren Einflußbereiches, im wesentlichen flächig zu einer ein- oder mehrlagigen Wellpappe (22a) verbunden wird, so daß versand- und verarbeitungsfertige Bauteile die Wellpappe-Erzeugungsanlage verlassen.




    Beschreibung


    [0001] Europa Carton Aktiengesellschaft, Spitaler Straße 11, 2000 Hamburg 1

    [0002] Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten

    [0003] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten für die Verwendung beim Herstellen von Möbeln, dekorativen Behältnissen, Särgen, Messeständen, Wandbekleidungen od.dgl. aus einer jeweils wenigstens eine Wellenlage und eine erste Deckschicht aufweisenden Wellpappe, an deren offener Seite wahlweise eine zweite Deckschicht oder mindestens eine weitere Wellenlage mit entsprechender erster und zweiter Deckschicht angebracht wird, wobei als Deckschichten Papiermaterial, vorzugsweise Kraftlinermaterial verwendet und die so erzeugte Wellpappe nach Abbinden der Deckschichten ggf. mit Falt-Knicklinien (Rillungen, Falzungen) versehen sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur geschnitten wird.

    [0004] Es ist heute allgemein üblich, Möbel, Möbelteile, Särge, speziellen Zwecken dienende Verpackungsbehälter, Verkleidungs- oder Dekorationselemente, wie sie beispielsweise auf Messen verwendet werden, aus.Wellpappe-Zuschnitten herzustellen, die auf herkömmlichen Wellpappe-Erzeugungsanlagen hergestellt und nach Verlassen derselben nachträglich entsprechend dem jeweiligen Einsatzzweck mit einer Dekoroberfläche versehen werden. Die Dekoroberfläche wird bisher also in einem gesonderten Herstellungsschritt nach Abschluß der Herstellung des eigentlichen Wellpappenteils ausgeführt, indem beispielsweise selbstklebende Dekorfolie vom Benutzer auf die Wellpappenteile aufgezogen wird, die in ansonsten fertiger Form, d.h. als fertiger Zuschnitt und mit geeigneten Knick- oder Faltlinien versehen, eine Wellpappen-Erzeugungsanlage verlassen haben.

    [0005] Dieses bisher in der Praxis übliche nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht für die genannten Zwecke auf Bauteile aus Wellpappe, die eine Wellpappe-Erzeugungsanlage weitgehend fertig verlassen hat den Nachteil, daß die zusätzlich erforderlichen Schritte des Aufbringens der Dekorschicht die Herstellung derartiger Bau-, z.B. Möbelteile erheblich komplizieren und verteuern, indem die Zuschnitte erneut nach Zwischentransport und -lagerung aufgenommen werden müssen. Darüber hinaus verlangt einerseits das Aufbringen der Dekorschicht von Hand ein großes handwerkliches Geschick, während andererseits das maschinelle Aufbringen der gesonderten Dekorschicht hohe Einrichtungskosten für Maschinen erfordert. Unabhängig davon, ob das nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht auf ansonsten fertige Wellpappenteile maschinell oder per Hand durchgeführt wird, verteuert sich durch diesen zusätzlichen Schritt die Herstellung von mit einer Dekorschicht versehenen Bauteilen so sehr, daß das angestrebte Ziel, nämlich durch die Verwendung beispielsweise von Möbelteilen aus Wellpappe gegenüber Möbelteilen aus konventionellen Möbelwerkstoffen erhebliche Kostenvorteile zu erreichen, in nicht unerheblichen Umfang zunichte gemacht wird.

    [0006] Um die Fabrikation von dekorativen Wellpappe-Zuschnitten wirtschaftlicher zu gestalten, ist bereits ein Verfahren bekannt geworden (US-PS 45 44 597), bei dem auf die Wellenlage eine zuvor mit einem bedruckten Laminat versehene Papierschicht als Deckschicht aufgebracht wird. Es wird dabei also das Deckschicht-Material vollständig d.h. einschließlich der Dekorschicht, über die Vorheizzylinder (preheaters) gefahren. Dabei sind Veränderungen an der dekorativen Oberfläche, u.a. Abdrücke der Riffelwalzen, nicht auszuschließen, und sie treten insbesondere bei der Massenproduktion, wie sie für solche Erzeugnisse üblich ist, in verstärktem Maße auf.

    [0007] Weiter ist die Herstellung einer ein- oder mehrwelligen Wellpappe, deren Deckschicht eine vorbedruckte (preprinted) Papierschicht sein kann, bekannt (AT-Z Verpackungswirtschaft, Jan. 66, S. 4-8). Dabei können als Deckschicht auch Sandwich-Materialien mit Polyäthylenschichten oder ähnlichen Kunststoffen vorgesehen sein. Auch bei diesem Verfahren wird die eigentliche Papier-Deckenbahn vor ihrer Verbindung zur fertigen Wellpappe bedruckt, so daß sie die Heizzylinder passieren muß und dabei die gleichen Nachteile wie bei dem Verfahren nach der US-PS 45 44 597 entstehen. Danach kann noch eine Heißgieß-Beschichtung erfolgen, und zwar außerhalb der eigentlichen Wellpappe-Erzeugungsanlage, jedoch handelt es sich hierbei nicht um die Erzeugung der dekorativen Oberfläche, sondern um einen Schritt zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften durch Versiegelung.

    [0008] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem Bauteile für die verschiedensten Einsatzzwecke, in denen.es auf eine ästhetisch ansprechende, attraktive Oberfläche ankommt, wie z.B. bei Möbelteilen aus dekorierter Wellpappe, gegenüber den bekannten Verfahren einfacher, wirtschaftlicher und vor allem auch zuverlässiger hinsichtlich der Qualität des Dekors hergestellt werden können.

    [0009] Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß auf mindestens eine der beiden Deckschichten in bzw. auf der Wellpappe-Erzeugungsanlage nach der Verbindung mit der (den) Deckschicht (en) ein mit einem Dekor versehenes Bahnmaterial, das von der Rolle abgezogen wird, aufgebracht und ggf. in einer Verbindungseinrichtung mit der (den) Papierdeckschicht(en) verbunden wird.

    [0010] Vorteil und Nutzen eines solchen Verfahrens bestehen vor allem darin, daß im normalen Fertigungsgang für Wellpappeplatten, d.h. in einem standardisierten Herstellungsverfahren für ein- oder mehrlagige Wellpappe auf diese die Dekorschicht aufgebracht werden kann, ohne daß trotz der Aufbringung in der Wellpappe-Erzeugungsanlage entweder das Dekor Schaden nimmt oder nach dem Verlassen der Wellpappe-Erzeugungsanlage zusätzliche Verfahrensschritte manueller oder maschineller Art zum Aufbringen der Dekorschicht auf die Wellpappe nötig wären. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann deshalb dekorierte Wellpappe nach herkömmlichen Wellpappeherstellungsverfahren und auf üblichen Anlagen erzeugt werden, und zwar ohne das Erfordernis neuer Wellpappenherstellungsvorrichtungen. Entscheidend ist, daß nach der Erfindung die tragende Papierwelle auf einer oder beiden Seiten zunächst eine Papier-Decke, vorzugsweise Kraftliner, trägt und auf dieser dann die Dekorschicht durch Aufbringen außerhalb der Preheater-Einrichtungen, aber innerhalb der Anlage, aufgebracht ist. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer äußerst rationellen und kostengünstigen Fertigung von Dekor-Bauelementen in Form von Platten, Tafeln, Paneelen etc, was einerseits zu einer maßgeblichen Verbilligung von aus solchen Bauteilen hergestellten Endprodukten wie Möbeln, Särgen, Kisten, Verkleidungsund/ oder Wandelementen u.ä. und damit andererseits zugleich zur Ausweitung der Anwendungsbereiche des Materials Wellpappe führt. Wahlweise können dabei eine oder beide Deckschichten als Dekormaterial vorgesehen werden, wobei dieses entweder auf Deckschichtenmaterial aufgebracht oder unmittelbar als solches ausgebildet sein kann.

    [0011] Bildet man beide Deckschichten mit einer Dekorschicht aus, so erhält man ein zu beiden Seiten dekoriertes Wellpappe-Produkt beispielsweise für Möbelteile, die auch auf der Innenseite ein dekoratives Aussehen haben, so daß z.B. ein Schrank, der aus solchen Bauteilen hergestellt worden ist, auch im geöffneten Zustand ein ansprechendes Erscheinungsbild aufweist. Beide in diesem Fall von einer Dekorschicht ausgebildeten Deckschichten, die zwischen sich die gewellten Papierschichten einschließen, erfordern keine zusätzlichen Verfahrensschritte zu ihrer Herstellung, denn das Aufbringen beider Deckschichten als Dekorschicht auf die Wellenlage erfolgt in einem gewöhnlichen Wellpappenherstellungsverfahren auf bekannten Vorrichtungen bzw. Anlagen, so daß also praktisch versandfähige, unmittelbar einsatzbereite Wellpappe-Bauteile mit Dekor-Oberfläche die herkömmliche Wellpappeerzeugungsanlage verlassen.

    [0012] Da Bauteile aus Wellpappe unter dem Einfluß hoher Luftfeuchtigkeit leicht dazu neigen, sich zu verziehen bzw. zu wölben, d.h. ganz allgemein ihre Form zu verändern, ist es zum Zwecke der Verhinderung solcher Verformungen vorteilhaft, die das Dekor aufweisenden Deckschichten mit einer wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht zu versehen. Vorteilhafterweise besteht die wasserdampfundurchlässige Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie, auf die auf der einen Seite die eigentliche Dekorschicht und auf der anderen Seite eine Papierschicht aufkaschiert wird. Obwohl grundsätzlich jedes geeignete Material zur Ausbildung einer wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht verwendet werden kann, hat Aluminium zur Ausbildung der Sperrschicht den Vorteil, daß es neben der Wasserdampfundurchlässigkeit auch noch wärmeisolierende Eigenschaften aufweist.

    [0013] Um zu verhindern, daß Feuchtigkeit durch die Schnittkanten der Wellpappenteile ins Wellpappeninnere eindringt und trotz einer einseitig oder beidseitig auf der Wellpappe vorgesehenen wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht von den Schnittkanten her die Wellpappe instabil machen würde, indem die zwischen beiden Deckschichten angeordnete gewellte Papierschicht durch eindringendes Wasser aufgeweicht würde, können beim erfindungsgemäßen Verfahren nach Abschluß des Verbindungsvorganges der Deckschichten mit der Wellpappenlage und nach erfolgtem Zuschnitt entsprechend einer vorgegebenen Kontur die Schnittkanten in einem separaten Arbeitsvorgang wasserdampf- und/oder feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt werden. Durch einen solchen Kantenverschluß erhält man qualitativ und verwendungstechnisch besonders hochwertige Bauteile.

    [0014] Weitere Vorteile und Möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der verschiedenen Verfahrensschritte für die in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt

    Fig. 1 die Herstellung einer doppellagigen Wellpappe unter einseitiger Dekorschicht-Aufbringung,

    Fig. 2 die Herstellung einer doppellagigen Wellpappe unter zweiseitiger Dekorschicht-Aufbringung,

    Fig. 3 die Herstellung einer einlagigen Wellpappe unter einseitiger Dekorschicht-Aufbringung, und

    Fig. 4 die Herstellung einer einlagigen Wellpappe unter zweiseitiger Dekorschicht-Aufbringung.



    [0015] In Fig. 1 ist eine für sich bekannte, in der Regel Bahnmaterial verarbeitende Wellpappe-Erzeugungsanlage 10 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, und zwar zur Herstellung einer zweilagigen Wellpappe, auf die einseitig eine Dekorschicht aufgebracht wird. Die Anlage umfaßt die geeigneten und erforderlichen Einrichtungen wie je einen Vorrat 11 bzw. 12 für Wellenpapier 13 und Zwischenlagepapier 14 zur Herstellung einer ersten einseitig offenen grobwelligen Wellpappelage auf, wobei das Wellenpapier 13 auf bekannte Weise nach dem Wellungsvorgang mit dem Zwischenlagepapier 14 verbunden wird. Die Pfeile geben die Laufrichtungen des Bahnmaterials wieder. Von einem anderen nicht gezeigten Wellenpapiervorrat und einem anderen, ebenfalls nicht gezeigten Zwischenlagepapiervorrat wird eine dort gefertigte feinwellige zweite Wellpappelage 16 mit einer Kraftliner-Deckschicht (Decke hoher Reißfestigkeit) angeliefert, wobei die grobwellige Wellpappelage 15 und die feinwellige Wellpappelage 16 einer Wellpappen-Verbindungs- oder Klebevorrichtung 17 bekannter Art zugeführt werden. Bei Einlauf in diese Vorrichtung sind alle erforderlichen Verformungs- und Erwärmungsvorgänge, also das Passieren von hier nur allgemein angedeuteter Vorheizzylinder (Preheatern) 30 und/oder Riffelwalzen 40, abgeschlossen.

    [0016] In der Wellpappen-Klebevorrichtung 17 werden die beiden einseitig deckschichtfreien Wellenlagen 15, 16 flächig miteinander verbunden. Dabei können ggf. die Wellungen der ersten und zweiten Wellenlage unterschiedlich zueinander ausgerichtet sein, d.h. abweichend von einer parallelen Ausrichtung diagonal zueinander oder in einer beliebigen anderen geeigneten Ausrichtung. Während des Verbindungsvorganges beider Wellenlagen wird eine mit einem Dekor versehene Deckschicht 18a in einer für eine normale Deckschicht üblichen Weise auf die der ersten Wellenlage 15 abgewandte Seite der zweiten Wellenlage 16, also auf deren mit einer ebenen Papierbahn abgedeckte Seite, aufgebracht und mit dieser im wesentlichen flächig verbunden. Hierzu wird die Dekor-Deckschicht 18a von allgemein bei diesen Vorrichtungen üblichen Rollenvorräten 19 abgewickelt und auf bekannte Weise der Wellpappe-Klebevorrichtung 17 zugeführt. Der Einlauf in letztere bzw. die Zusammenführung mit der Wellenlage 16 erfolgt damit außerhalb der und folglich ohne Beeinflussung durch die Vorheiz- und/oder Riffeleinrichtungen 30 bzw. 40.

    [0017] Während des Verbindungsvorganges wird auf die der zweiten Wellenlage 16 abgewandte Seite der ersten Wellenlage 15 ebenfalls eine untere Deckschicht 20 aufgebracht und mit dieser im wesentlichen flächig verbunden. Auch diese untere Deckschicht 20 wird von einem allgemein bei diesen Vorrichtungen bekannten Rollenvorrat 21 abgewickelt und der Wellpappe-Klebevorrichtung 17 zugeführt, d.h. diese zweite Deckschicht 20 bildet dann den der Dekor-Deckschicht 20 gegenüberliegenden anderen Flächenabschluß einer fertiggestellten zweilagigen, einseitig dekorierten Wellpappe 22a.

    [0018] Für bestimmte Einsatzformen kann auch diese untere Deckschicht 20 mit einem Dekor versehen werden, das gleich oder unterschiedlich zum Dekor der Dekor-Deckschicht 18a sein kann. Fig. 2 zeigt die Anbringung einer solchen zweiten Dekorschicht 18b und damit die Herstellung einer zweiseitig dekorierten zweilagigen Wellpappe 22b.

    [0019] Zweifellos ist es auch denkbar, die Dekor-Deckschicht 18a, b direkt als Deckschicht der offenen Wellenlage anzubringen, so daß eine Kraftliner-Decke ggf. entfallen kann. Dies hängt allerdings im wesentlichen davon ab, daß die Deckschicht keine Erwärmungs- und/oder Verformungseinrichtungen zu passieren braucht, um eine Dekorbeschädigung zu vermeiden.

    [0020] Eine oder auch ggf. beide Dekorschichten können mit einer hier nicht näher dargestellten wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht, beispielsweise aus Aluminiumfolie oder einem anderen geeigneten Bahn- oder Schichtmaterial versehen sein. Das die Dekorschichten 18a, b bildende Deckschichtmaterial kann in einem vorherigen gesonderten Herstellungsvorgang versehen worden sein und wird dann in diesem fertigen Zustand von den Rollenvorräten 19, 23 zur Bildung der Deckschichten für die Wellpappe 22a, b abgezogen. Es ist jedoch auch möglich, daß bei einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform die Sperrschicht, beispielsweise in Form einer Folie, von einem separaten Rollenvorrat und die Dekorschicht in Form eines gesonderten Deckschichtteils von einem anderen Rollenvorrat abgezogen, der Wellpappe-Verbindungsvorrichtung 17 direkt zugeführt und dort in einem Verfahrensschritt mit einer Wellpappe 22 verbunden werden. Weiter ist es denkbar, daß eine zusätzliche Papierlage von einer gesonderten weiteren Vorratsrolle abgezogen und der Wellpappen-Klebevorrichtung 17 zugeführt wird, wobei diese Papierschicht, die folienförmige Schicht und die Dekor-Teilschicht zusammen eine dreilagige Deckschicht bilden, bei der zwischen Papierschicht und Dekor-Teilschicht die wasserdampfundurchlässige Sperrschicht eingeschlossen ist.

    [0021] Nachdem die der Wellpappe-Beklebungsvorrichtung 17 zugeführten Deckschichten 18a, b, 20 und Wellenlagen 15, 16 durch Klebung miteinander verbunden sind, wird die Wellpappe 22a bzw. b in einem hier nicht gezeigten separaten Vorrichtungsteil entsprechend einer vorgegebenen Kontur in Bahnen oder Platten geschnitten, wobei zuvor ggf. auch Rillungen, Falzungen, Stanzungen od.dgl. angebracht werden können. Nachfolgend können die Schnittkanten wasserdampf- bzw. feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt werden.

    [0022] In Abwandlung des anhand von Fig. 1 und 2 beschriebenen Verfahrens, das von einer zweilagigen Wellpappe 22 aus zwei Wellenlagen 15, 16 unterschiedlicher Wellenhöhen ausgeht, kann aber nach dem Verfahren gemäß der Erfindung auch einlagige Wellpappe herausgestellt werden, die ein- oder beidseitig eine dekorierte Deckschicht aufweist. Diese Möglichkeiten sind in Fig. 3 und 4 dargestellt. Hier ist praktisch nur die untere (grobwellige) Wellenlage 15 mit den dafür erforderlichen Aggregaten der Anlage weggelassen, während die übrigen Elemente, wie auch schon aus der Benutzung der entsprechenden gleichen Bezugszeichen hervorgeht, die gleichen wie in Fig. 1 und 2 sind. Es entsteht eine einlagige, einseitig (Fig. 3) oder beidseitig (Fig. 4) dekorierte Wellpappe 24a oder b.

    [0023] Die verschiedenen Kombinationen und Variationen auch bei diesen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens hängen wie schon in allen zuvor beschriebenen Möglichkeiten ganz von den Anforderungen an das fertige Material und von der Konsistenz des für die einzelnen Lagen verwendeten Bahnmaterials ab.


    Ansprüche

    l. Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten für die Verwendung beim Herstellen von Möbeln, dekorativen Behältnissen, Särgen, Messeständen, Wandverkleidungen od.dgl. aus einer jeweils wenigstens eine Wellenlage und eine erste Deckschicht aufweisenden Wellpappe, an deren offener Seite wahlweise eine zweite Deckschicht oder mindestens eine weitere Wellenlage mit entsprechender erster und zweiter Deckschicht angebracht wird, wobei als Deckschichten Papiermaterial, vorzugsweise Kraftlinermaterial verwendet und die so erzeugte Wellpappe nach Abbinden der Deckschichten ggf. mit Falt-Knicklinien (Rillungen, Falzungen) versehen sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur geschnitten wird, dadurch gekennzeichnet , daß auf mindestens eine der beiden Deckschichten in der Wellpappe-Erzeugungsanlage nach der Verbindung der Wellenlage mit der/den Deckschicht/en ein mit einem Dekor versehenes Bahnmaterial, das von der Rolle abgezogen wird, aufgebracht und ggf. in einer Verbindungseinrichtung mit der Papierdeckschicht verbunden wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens einer der das Dekor aufweisenden Deckschichten eine wasserdampfundurchlässige Sperrschicht zugeordnet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die wasserdampfundurchlässige Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie gebildet wird, auf die auf der einen Seite die Dekorschicht und auf der anderen Seite eine Papierschicht aufkaschiert wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet , daß nach erfolgtem Zuschnitt die Schnittkanten in einem separaten Arbeitsgang feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt werden.
     




    Zeichnung