(19)
(11) EP 0 229 366 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1987  Patentblatt  1987/30

(21) Anmeldenummer: 86117823.4

(22) Anmeldetag:  20.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47G 25/30, A47G 25/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 24.12.1985 DE 8536506 U

(71) Anmelder: Coronet-Metallwarenfabrik GmbH
D-69483 Wald-Michelbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Weihrauch, Georg
    D-6948 Waldmichelbach 2 (DE)
  • Kaiser, Hans-Rolf, Dr. Ing.
    D-5620 Velbert/Rheinland (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kleiderbügel


    (57) Kleiderbügel aus Metall weisen einen schmalen Bügelrücken (3) aus Profilmaterial, insbesondere mit U-förmigem Querschnitt, und einen mit dem Bügelrücken verbundenen Aufhängehaken auf. Um bei schmaler Bauweise die Bekleidungsstücke form­wahrend aufzunehmen und zugleich eine kostengünstige Her­stellung zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der Bügel­rücken aus einem Mittelteil (6) aus einem schmalen Metallprofil beiderseits des Aufhängehakens und sich jeweils nach außen hin an dieses anschließenden Formteilen (7) aus Metall mit ver­größerter Rückenbreite besteht, die nach außen hin zu­nimmt, und daß die Formteile jeweils in einem Überlappungs­bereich mit dem Mittelteil unlösbar verbunden (8) und gemein­sam mit diesem mit einem rutschhemmenden Überzug, einer Beschichtung od. dgl. versehen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft einen Kleiderbügel aus Metall, mit einem Bügelrücken aus Profilmaterial, insbesondere mit U-­förmigem Querschnitt, und mit einem mit dem Bügelrücken ver­bundenen Aufhängehaken.

    [0002] Kleiderbügel aus Metall finden in der Bekleidungsindustrie verbreitet Anwendung. Sie bestehen im allgemeinen aus einem schmalen Profilmaterial, lassen sich kostengünstig herstel­len, weisen bei geringem Gewicht eine hohe Formstabilität auf und sind im Vergleich zu Kunststoffbügeln kaum stoß-oder schlag­empfindlich. Als Profilmaterial wird für die Kleiderbügel vor­zugsweise Runddraht, U-Profil oder im Querschnitt teilkreis­förmiges Blechprofil verwendet.

    [0003] Die Forderung nach niedrigen Gestehungskosten und die dadurch eingechränkten Möglichkeiten der Herstellung solcher Kleider­bügel bedingen schmale gleichförmige Profile, z. B. aus Rund­draht, U-Profil oder dgl., die weiderum zu einer entsprechend schmalen Auflagefläche für das aufgehängte Kleidungsstück führen. Diese nur geringe Breite des Bügelrückens hat wiederum in nachteiliger Weise zur Folge, daß sich derartige Metall­kleiderbügel wenig oder gar nicht für die Aufnahme von Klei­dungsstücken aus empfindlichem Material, z. B. Strick- oder Wirkwaren, eignen, da einerseits die Gefahr bleibender Ver­formungen aufgrund des relativ hohen Flächendruckes zwischen dem Bügelrücken und dem Kleidungsstück unterstützt durch die beträchtliche Dehnfähigkeit gestrickten oder gewirkten Materials besteht, andererseits nicht ausgeschlossen werden kann, daß die freien Enden des Kleiderbügels in die Maschen des Kleidungsstückes, insbesondere bei grobmaschiger Ware, eindringen und zu dessen Beschädigung führen, zumindest aber die Qualität des Kleidungsstückes nachteilig beeinflussen.

    [0004] Diese Schwierigkeiten lassen sich praktisch nur durch Kleider­bügel aus Kunststoff beheben, die in vielfältiger Gestal­tung bis hin zu voluminösen Formbügeln bekannt sind. Diese erfordern aber einen hohen Werkstoffeinsatz und erfordern aufgrund ihrer voluminösen Ausbildung einen großen Platz- bzw. Raumbedarf bei Transport, Lagerung und Präsentation. Es sind ferner mehrteilige Kunststoffbügel bekannt, auf deren schmalen Bügelrücken Formteile zur Vergrößerung der Auflage­fläche des Bügelrückens aufgeklipst werden, d. h. durch eine Schnappverbindung an dem schmaleren Bügelrücken befestigt sind. Eine derartige Verbindungstechnik läßt sich jedoch bei Metallbügeln nicht oder nur mit größerem Aufwand verwirk­lichen und führt hinsichtlich der Gesamtstabilität des Klei­derbügels zu keinen befriedigenden Ergebnissen. Derartige Scnapp- oder Rastverbindungen setzen stets ein gewisses Montagespiel voraus, so daß die Formteile auch im montierten Zustand relativ zu dem schmalen Bügelrücken eine gewisse Beweglichkeit besitzen, die die Handhabbarkeit der Kleider­bügel nachteilig beeinflußt. Zudem muß für einen unverlier­baren Sitz der Formteile Sorge getragen werden.

    [0005] Der Neuerung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Metall-Kleiderbügel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ge­nannten Art zu schaffen, der unter Beibehaltung der spezifi­schen Vorteile schmaler Metall-Kleiderbügel zugleich eine sichere und zuverlässige Aufnahme von Kleidungsstücken un­abhängig von deren Material ermöglicht, einen integralen Aufbau besitzt und bei minimalem Herstellungsaufwand einen erhöhten Gebrauchswert aufweist.

    [0006] Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß entsprechend den kenn­zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß der Bügelrücken aus einem Mittelteil aus einem schmalen Metallprofil beiderseits des Aufhängehakens und sich jeweils nach außen hin an dieses anschließenden Formteilen aus Metall mit vergrößerter Rückenbreite besteht, die nach außen hin zunimmt, und daß die Formteile jeweils in einem Überlap­pungsbereich mit dem Mittelteil unlösbar verbunden und ge­meinsam mit diesem mit einem rutschhemmenden Überzug, einer Beschichtung oder dgl., versehen sind.

    [0007] Die Vorteile der neuerungsgemäßen Ausführung des Metall-­Kleiderbügels bestehen insbesondere darin, daß unter prak­tisch vernachlässigbarer Gewichtserhöhung des Kleiderbügels mit fertigungstechnisch geringem Aufwand die Rückenbreite des Kleiderbügels in dessen äußeren Bereichen deutlich ver­größert und damit dessen Einsatzbereich wesentlich erweitert wird, der Bügelrücken eine quasi einteilige Struktur behält und der Kleiderbügel damit unverändert handlich bleibt. Der rutschhemmende Überzug bzw. die Beschichtung, z. B. aus Kunst­stoff, sichern zudem einen guten Sitz auch leicht rutschender Kleiderungsstücke auf dem Kleiderbügel und decken die Ver­bindungsstellen zwischen dem Mittelteil und den Formteilen des Bügelrückens ab, so daß der Kleiderbügel auch in ge­stalterischer Hinsicht voll befriedigt.

    [0008] In weiterer vorteilhafter Ausführung ist vorgesehen, daß das Mittelteil aus einem U-Profil geringer Breite besteht und sich die Formteile löffelartig mit zu ihren äußeren Enden zunehmender Wölbung erstrecken, derart, daß die Oberseite des Bügelrückens stes eine konvexe Krümmung aufweist. Da­durch wird eine vom Mittelteil nach außen zunehmende Breite in der Auflagefläche für das Kleidungsstück erreicht. Dies kann dadurch verwirklicht werden, daß entweder die Formteile einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt mit zu ihren äußeren Enden zunehmender Profilweite aufweisen oder die Formteile eine teilkreisähnliche Querschnittsform mit zu ihren äußeren Enden zunehmendem Krümmungsradius aufweisen, wobei die Formteile vorzugsweise eine räumliche Krümmung in drei Ebenen aufweisen.

    [0009] Eine vorteilhafte Gestaltung bezüglich der Herstellung des Kleiderbügels wird dadurch erreicht, daß die Formteile mit ihren inneren Enden das U-Profil des Mittelteils überlappend übergreifen und mit diesen im Überlappungsbereich verbunden sind.

    [0010] Schließlich ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß das Mittelteil an seinen Enden abgekröpft ist, und daß die Formteile mit ihren inneren Enden in der Abkröpfung liegen derart, daß das Mittelteil und die Form­teile auf dem Rücken des Kleiderbügels einen bündigen Über­gang aufweisen.

    [0011] Die Neuerung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 eine Ansicht eines Kleiderbügels;

    Figur 2 eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß Figur 1;

    Figur 3 einen Teillängsschnitt eines Arms des Kleider­bügels nach Figur 1 ohne Kunststoffüberzug;

    Figur 4 einen Schnitt IV-IV nach Figur 3;

    Figur 5 einen der Figur 4 ähnlichen Schnitt einer ab­gewandelten Ausführungsform und

    Figur 6 einen der Figur 4 ähnlichen Schnitt einer dritten Ausführungsform.



    [0012] Figur 1 zeigt einen Kleiderbügel 1 mit einem Aufhängehaken 2 und einem Bügelrücken 3, der aus zwei Armen 4 besteht. Der Aufhängehaken 2 ist an dem Bügelrücken 3 in dessen mittlerem Abschnitt angebracht und der gesamte Bügelrücken 3 ist durch einen Überzug 5 beschichtet, der auch den unteren Teil des Schaftes des Aufhängehakens 2 mit einschließt.

    [0013] Wie genauer aus den Figuren 2 bis 4 hervorgeht, besteht der Bügelrücken 3 des Kleiderbügels 1 aus einem schmalen Mittel­teil 6 aus einem U-Profil aus Metall, dessen Länge jedoch gegenüber herkömmlichen Kleiderbügeln aus solchen Metall-­Profilen verkürzt ist. Auf die Enden des U-Profils sind Formteile 7 aus dünnem Blechprofil von U-förmigen oder teil­kreisähnlichem Querschnitt aufgesetzt und in dem so gebil­deten Überlappungsbereich mit den Enden des Mittelteils 6 unlösbar verbunden, z. B. durch Schweißen, Löten, Kleben oder dgl.. Die Verbindungsstellen sind in den Figuren 3 und 4 jeweils mit 8 bezeichnet.

    [0014] Figur 2 verdeutlicht in unterbrochenen Linien die Enden des Mittelteils 6, auf die jeweils die Formteile 7, die eine löffelartige Gestalt aufweisen, aufgesetzt sind. Die Breite der Formteile 7 nimmt dabei zu den äußeren Enden des Kleiderbügels 1 hin zu und es ist, wie in Figur 2 gezeigt, auch möglich, die Formteile leicht asymmetrisch auszubilden bzw. anzubringen, so daß der gesamte Bügelrücken, vorzugs­weise in seinen äußeren Endbereichen, die durch die Form­teile 7 bestimmt werden, in zwei Ebenen gekrümmt sein kann. Figur 2 verdeutlicht im Zusammenhang mit Figur 3 nicht nur die Vergrößerung der Auflagebreite des Bügelrückens durch die nach außen zunehmende Breite der Formteile 7, sondern zugleich auch die nach außen hin zunehmende Wölbung, indem sich der Radius der Formteile nach außen hin vergrößert.

    [0015] In Figur 3 ist erkennbar, daß der Profilquerschnitt der Form­teile 7 an seinem inneren Ende etwa dem Außenprofil des Pro­fils des Mittelteils 6 an dieser Stelle entspricht, um einen möglichst nahtlosen Übergang von dem U-Profil des Mittel­teils 6 zu dem Formteil 7 des Bügelrückens 3 zu gewährleisten. Durch den anschließend aufgebrachten Überzug 5 wird ein weicher Übergang erhalten. Das U-Profil des Mittelteils 6 wird in seiner gesamten Höhe von der inneren Kontur des Formteils 7 im Überlappungsbereich beider Teile aufgenommen, so daß der Kleiderbügel 1 nach seiner Beschichtung mit dem Überzug 5, der vorzugsweise aus einem rutschhemmenden Kunst­stoff besteht, einen einteiligen und ansprechenden Gesamt­eindruck bietet.

    [0016] Die unlösbare Verbindung zwischen den Formteilen 7 und den Enden des Mittelteils 6 ist technologisch auf einfache Weise und mit geringem Kostenaufwand möglich, das Gewicht des Klei­derbügels bleibt gering und seine Stabilität, wie auch seine Einsatzmöglichkeiten, werden durch die Neuerung wesentlich verbessert. Der rutschhemmende Überzug 5 trägt zusätzlich dazu bei, auch Kleidungsstücke mit geringer Haftfähigkeit, z. B. Strickwaren, sicher auf dem Kleiderbügel 1 aufzunehmen, der infolge seiner neuerungsgemäßen Ausstattung mit den Form­teilen 7 auch eine Beschädigung derartiger Kleidungsstücke vollständig ausschließt. Im übrigen besitzt der Bügel keiner­lei scharfe Kanten oder Ecken, die zu nachteiligen Abdrücken an Kleidungsstücken oder Eingriffen in deren Materialstruktur führen könnten.

    [0017] Selbstverständlich kann das Mittelteil 6, das den Haupt­teil des Bügelrückens 3 bildet, auch aus einem Rundprofil oder einem anderweitigen Metallprofil bestehen. Wesentlich ist, daß die geringe Profilbreite dieses Materials zu den Endbereichen des Bügelrückens 3 hin durch die aufgesetzten Formteile 7 deutlich vergrößert wird.

    [0018] Ein weiterhin verbesserter Übergang zwischen dem Mittelteil 6 und den Formteilen 7 läßt sich, wie Figur 5 zeigt, dadurch erreichen, daß die Enden des Mittelteils 6 eine nach unten ausgeformte Abkröpfung 9 aufweisen, in die die Formteile 7 mit ihren inneren Enden 10 eingesetzt sind, so daß das Mittel­teil 6 oberseitig bündig in die Formteile 7 übergeht. Auch hier erfolgt die Verbindung vorzugsweise durch Schweißen, Löten oder Kleben, wobei die Verbindungsstellen wiederum durch den nicht gezeigten Überzug abgedeckt sind.

    [0019] Figur 6 zeigt eine mechanische Verbindung, indem das Mittel­teil 6 an seinen Enden eine Aussparung 11 aufweist, in die das abgekröpfte Ende 10 des Formteils eingesteckt und bei­spielsweise durch Verstemmen oder dgl. befestigt ist. Auch die äußeren Enden des Mittelteils 6 können wiederum eine Abkröpfung aufweisen, um einen bündigen Übergang auf den Rücken des Kleiderbügels zu erhalten.


    Ansprüche

    1. Kleiderbügel aus Metall mit einem Bügelrücken aus Profilmaterial, insbesondere mit U-förmigem Querschnitt, und mit einem mit dem Bügelrücken verbundenen Aufhänge­haken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Bügelrücken (3) aus einem Mittelteil (6) aus einem schmalen Metallprofil beiderseits des Auf­hängehakens (2) und sich jeweils nach außen hin an dieses anschließenden Formteilen (7) aus Metall mit vergrößerter Rückenbreite besteht, die nach außen hin zunimmt, und daß die Formteile (7) jeweils in einem Überlappungsbereich mit dem Mittelteil (6) unlösbar verbunden und gemeinsam mit diesem mit einem rutschhemmenden Überzug (5), einer Beschichtung od.dgl. versehen sind.
     
    2. Kleiderbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (6) aus einem U-Profil geringer Breite besteht und sich die Formteile (7) löffelartig mit zu ihren äußeren Enden zunehmender Wölbung er­strecken, derart, daß der Bügelrücken (3) über seine gesamte Erstreckung eine konvexe Krümmung aufweist.
     
    3. Kleiderbügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Formteile (7) einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt mit zu ihren äußeren Enden zu­nehmender Profilweite aufweisen.
     
    4. Kleiderbügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Formteile eine teilkreisähnliche Querschnittsform mit zu ihren äußeren Enden zunehmenden Krümmungsradius aufweisen.
     
    5. Kleiderbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (7) eine räumliche Krümmung in drei Ebenen aufweisen.
     
    6. Kleiderbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (7) mit ihren inneren Enden das U-Profil des Mittelteils (6) überlappend übergreifen und im Überlappungsbereich mit diesen verbunden sind.
     
    7. Kleiderbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (3) an seinen Enden abgekröpft ist und daß die Formteile (7) mit ihren inneren Enden (10) in der Abkröpfung (9) liegen derart, daß das Mittelteil (3) und die Formteile ( 7) auf dem Rücken des Kleiderbügels einen bündigen Übergang aufweisen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht