[0001] Die Erfindung betrifft eine Luftstrahlwebmaschine mit einer ausserhalb des Webfaches
angeordneten Schussfadeneintragsdüse und einer zwischen ihr und dem Webfach angeordneten
Schussfadenablenkvorrichtung zum Fernhalten des Schussfadens vom Webfach nach Abgabe
eines Signals zum Stillsetzen der Webmaschine infolge einer Störung und mit einem
Fadenführer.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art beispielsweise gemäss der UK-Patent Application
GB 2 090 294 wird zum Ablenken des Schussfadens aus der normalen Eintragsrichtung
die Schusseintragsdüse aus der Normallage in eine schräg nach oben gerichtete Lage
vor die Eintrittsmündung in eine Absaugvorrichtung verschwenkt, so dass der Schussfaden
vom Schusskanal weg in die Absaugvorrichtung geleitet wird. In der erwähnten britischen
Patentanmeldung ist an der Schere zum Abschneiden des Schussfadens ein Fadenführer
befestigt, der den Faden auch dann in den Bereich zwischen die Scherenflügel lenken
soll, wenn er von der Absaugvorrichtung abgeleitet wurde, welche sich über dem Schusseintragskanal
befindet. Die erwähnte Schussfadenablenkvorrichtung hat den Nachteil, dass die Eintragsdüse
mit einem Antriebsmechanismus versehen sein muss und dazu noch gelenkig gelagert werden
muss.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftwebmaschine mit einer
in dieser Hinsicht verbesserten Schussfadenablenkvorrichtung zu schaffen, bei der
zur Einleitung des Ablenkvorganges keine zusätzliche Bewegung der beteiligten Elemente
nötig ist. Die Erfindung besteht darin, dass die Schussfadenablenkvorrichtung aus
einer quer zum Freistrahl aus der Schussfadeneintragsdüse angeordneten Blasdüse und
einem in gleicher Richtung liegenden Trichter zusammengesetzt ist, wobei der Strahl
aus der Blasdüse den Freistrahl aus der Schussfadeneintragsdüse kreuzt. Zur Umlenkung
des Fadens aus der Eintragsdüse in die Ablenkvorrichtung ist von der Schussfadeneintragsdüse
aus gesehen der Fadenführer vor dem Kreuzungspunkt zwischen Freistrahl aus der Eintragsdüse
und Strahl aus der Blasdüse quer neben dem Freistrahl angeordnet. Von der Blasdüse
aus gesehen ist der Fadenführer nach dem Kreuzungspunkt zwischen Freistrahl und Strahl
aus der Blasdüse ebenfalls quer zum Strahl aus der Blasdüse angeordnet. Der Fadenführer
muss sich mindestens über eine Länge erstrecken, welche dem Bewegungsbereich der Schussfadeneintragsdüse
quer zur Schusseintragsrichtung entspricht, wobei der Faderführer in Bewegungsrichtung
der Schussfadeneintragsdüse liegt. Das dem Riet zugewandte Ende des Fadenführers
liegt in Schusseintragsrichtung vor der Ebene, in der sich die Mündung der Eintragsdüse
bewegt. Sein anderes Ende liegt hinter jener Ebene, in der sich die Schere während
des Abschneidens bewegt, damit der Schussfaden sicher in die Schere eingelegt wird.
Der Fadenführer kann eine Verlängerung eines der Scherenflügel darstellen. Es kann
aber auch beispielsweise die untere Fadenschneide auswechselbar auf dem Fadenführer
befestigt sein. Die Blasdüse der Schussfadenablenkvorrichtung ist oberhalb der Schussfadeneintragsdüse
in Eintragsrichtung nach ihrer Mündung vertikal nach unten wirkend angeordnet, und
der Trichter zum Auffangen des Schussfadens liegt darunter innerhalb der Weblade der
Webmaschine.
[0004] Die beschriebene Einrichtung zeichnet sich durch geringen Platzbedarf und einfache
Bauweise auf.
[0005] Im folgendem wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen beschrieben:
Fig. 1 gibt einen Ueberblick über die betreffende Anordnung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 ist eine Ansicht der Anordnung quer zur Schusseintragsrichtung und ebenfalls
quer zum Fadenführer,
Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Anordnung in Fig. 2 nach Linie III - III,
Fig. 4 zeigt eine Luftstrahlwebmaschine mit der Schussfadenablenkvorrichtung in schematischer
Darstellung.
[0006] Die Webmaschine 20 gemäss Fig. 4 weist einen Antrieb 21 auf, von dem unter anderem
das Riet 1 mit dem Rietprofil 2 angetrieben wird. Der Schussfaden 5 wird von der
Schussfadenspule 50 abgezogen und mittels der Eintragsdüse 61 entlang des Rietes
1 geblasen. Die Kettfäden laufen vom Kettbaum 16 über die Schäfte 17 durch das Riet
1 und werden nach Eintragen und Anschlagen des Schussfadens 5 als Gewebe 19 auf dem
Warenbaum 18 aufgewickelt. Am Gehäuse 30 sind die Eintragsdüse 61 und die Blasdüse
7 befestigt, während am Rietprofil 2 unterhalb der Blasdüse 7 ein Absaugtrichter
sitzt.
[0007] Im normalen Betrieb der Webmaschine wird der Schussfaden durch die Eintragsdüse 61
bzw. 62 in den Führungskanal 12 gemäss Fig. 2 innerhalb des Webfaches 15 eingeblasen.
[0008] Der Führungskanal 12 wird durch das Riet 1 wie aus Fig. 1 ersichtlich gebildet. Während
des Schusseintrags befindet sich der Führungskanal 12 in dem durch die über die Webbreite
gespannten Kettfäden 13 und 14 gebildeten Webfach 15. Das Riet 1 ist im Rietprofil
2 befestigt, welches über mehrere Hebel 3 mit der Welle 4 verbunden ist. Die ganze
Anordnung zwischen Riet 1 und Welle 4 wird als Weblade 10 bezeichnet. Die Weblade
bewegt sich während des Schusseintrags zusammen mit den Eintragsdüsen 61 und 62 gemäss
Drehung der Welle 4 in Richtung des Pfeils 41 nach vorne. Am Ende dieser Bewegung
sind die Eintragsdüsen in der Position 61ʹ bzw. 62ʹ hinter der Schere 8 in Fig. 1,
wo der Schussfaden abgeschnitten wird. Die Weblade schwenkt daraufhin wieder entgegen
Pfeil 41 zurück. Wenn die Webmaschine infolge einer Störung automatisch stillgesetzt
wird, soll ein bereits für den Eintrag vorbereiteter Schussfaden nicht mehr in den
Bereich des Webfachs 15 gelangen. Er wird dann durch die Blasdüse 7 am Fadenführer
90 vorbei in den Trichter 23 und in die Transportleitung 22 innerhalb des Rietprofils
2 abgeleitet. Die Schussfadenablenkvorrichtung besteht also aus einer Blasdüse 7
oberhalb der Austrittsöffnung der Eintragsdüse 61 und 62, dem Fadenführer 90 und dem
Trichter 23, welcher mittels eines Endstücks 24 im Rietprofil sitzt. Im Trichter
23 und in der Transportleitung 22 herrscht Unterdruck, damit der Schussfaden 5 abgesaugt
werden kann.
[0009] Beim Ablenkvorgang zu Beginn des Schusseintrages wird der Schussfaden 5 durch den
Luftstrom aus der Blasdüse 7 nach unten umglenkt und taucht somit direkt in den Trichter
23. Das Ende des Fadenführers 90 befindet sich unterhalb der Eintragsdüsen 61 und
62 links von den Austrittsöffnungen aus diesen Düsen gemäss Fig. 2. Während des Ablenkvorganges
bewegen sich die Hauptdüsen in Richtung der Position 61ʹ bzw. 62ʹ im Bereich der Schere
8. Dabei gleitet der Schussfaden über die leicht nach rechts unten in Fig. 2 geschwungene
Kante entlang der strichpunktierten Linie 91 zwischen die Scherenflügel 81 bzw. 82.
An letzterem ist die Scherenschneide 83 auswechselbar befestigt. Der Trichter 23
am Beginn der Transportleitung 22 befindet sich dann gemäss Fig. 1 unterhalb der Schere
8 in Position 23ʹ. Mit dem Schneiden des Schussfadens durch Abwärtsbewegung des oberen
Scherenflügels 81, der in der Achse 86 drehbar gelagert ist und vom Antriebshebel
85 bewegt wird, ist der Ablenkvorgang beendet.
[0010] In Fig. 3 ist in verkleinertem Massstab gegenüber Fig. 2 in einem Schnitt nach Linie
III - III dieser Figur eine Zwischenposition während des Ablenkvorganges dargestellt,
in der sich der Schussfaden knapp oberhalb der Schnittebene III - III in Fig. 2 befindet.
[0011] Wie aus den Figuren 1 und 2 zu ersehen ist, sind der Fadenführer 90, der untere Scherenflügel
82 und der Befestigungsflansch 84 in ein einziges Element integriert, das zudem noch
den oberen Scherenflügel 81 mittels der Achse 86 trägt. Der Flansch 84 ist an einem
Gehäuse 30 angeschraubt. Beim Schneiden bewegt sich der obere Scherenflügel gemäss
Pfeil 87 um die Achse 86 und gleitet dabei über die Scherenschneide 83 am unteren
Scherenflügel 81.
[0012] Der Fadenführer 90 kann auch ohne direkte Verbindung zum unteren Scherenflügel 82
am Gehäuse 30 befestigt sein, wenn er so gestaltet ist, dass der Schussfaden am Ende
des Ablenkvorganges mit Hilfe der Eintragsdüse 61 bzw. 62 durch den freien Raum zwischen
den Scherenflügeln 81 und 82 gespannt ist.
[0013] Der Fadenführer 90 kann auch bei Luftwebmaschinen eingesetzt werden, die nur eine
Schere 61 oder mehr als zwei Scheren 61,62 aufweisen.
1. Luftstrahlwebmaschine mit einer ausserhalb des Webfaches (15) angeordneten Schussfadeneintragsdüse
(61) und einer zwischen ihr und dem Webfach angeordneten Schussfadenablenkvorrichtung
(7,90,22,23) zum Fernhalten des Schussfadens (5) vom Webfach nach Abgabe eines Signals
zum Stillsetzen der Webmaschine infolge einer Störung und mit einem Fadenführer (90),
dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfadenablenkvorrichtung aus einer quer zum Freistrahl aus der Schussfadeneintragsdüse
(61) angeordneten Blasdüse (7) und einem in gleicher Richtung liegenden Trichter (23)
zusammengesetzt ist, wobei der Strahl aus der Blasdüse (7) den Freistrahl aus der
Schussfadeneintragsdüse (61) kreuzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Schussfadeneintragsdüse
(61) aus gesehen der Fadenführer (90) vor dem Kreuzungspunkt zwischen Freistrahl und
Strahl aus der Blasdüse (7) quer neben dem Freistrahl angeordnet ist und dass von
der Blasdüse (7) aus gesehen der Fadenführer nach dem Kreuzungspunkt zwischen Freistrahl
und Strahl aus der Blasdüse ebenfalls quer zum Strahl aus der Blasdüse liegt.
3. Webmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Fadenführer
(90) mindestens über eine Länge erstreckt, welche dem Bewegungsbereich der Schussfadeneintragsdüse
(61,62) quer zur Schusseintragsrichtung entspricht, wobei der Fadenführer (90) in
Bewegungsrichtung der Schussfadeneintragsdüse (61,62) liegt.
4. Webmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Riet (1) zugewandete
Ende des Fadenführers (90) in Schusseintragsrichtung vor der Ebene liegt, in der sich
die Mündung der Eintragsdüse (61,62) bewegt, und dass sein anderes Ende hinter jener
Ebene liegt, in der sich die Schere während des Schneidens (81,83) bewegt.
5. Webmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fadenführer
(90) eine Verlängerung eines der Scherenflügel (81,82) bildet.
6. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Scherenschneide
(83) auswechselbar auf dem Fadenführer (90) befestigt ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüse (7) oberhalb
der Schussfadeneintragsdüse (61) vertikal nach unten wirkend angeordnet ist und dass
der Trichter (23) innerhalb der Weblade (10) der Webmaschine sitzt.