[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur Feuerlöschung und Impragnierung
von organischen Materialien gegen Brand und umfasst eine Wasserlösung, ein Verfahren
zur Herstellung von diesem Mittel und ein Verfahren zur Löschung und Imprägnierung
von organischem Material gegen Brand.
[0002] Zur Feuerlöschung
hat man schon lange Wasser und Wasserlösungen sowie wasserhaltige Lösungen verwendet,
die beim Spritzen oder bei Erhitzung Schaum bilden. Zur Imprägnierung hat man ebenso
wasserhaltige Lösungen verwendet, die z.B. anorganische Salze wie Ammoniumsalze und
Phosphat oder auch Wasserglas enthalten.
[0003] Es wurde jetzt überraschenderweise gefunden, dass Zitronensauresalze von einer spezifischen
Zusammansetzung für diese beiden Zwecke eine ausserordentlich feuerlöschende und brandhemmende
Wirkung haben.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Mittel zur Feuerloschung und zur Imprägnierung
von organischem Material gegen Brand, das eine Wasserlösung umfasst, wobei das Mittel
dadurch gekennzeichnet wird, dass die Wasserlösung einen pH von 7,0-8,0 hat und aus
einer Wasserlösung von 300-350 g/1 Zitronensaure besteht, die eine dazu wesentlich
aquimolare Menge Natrium und Kalium in einem gegenseitigen Molverhältnis von 0,6-1,0
: 100 enthält.
[0005] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von diesem Mittel, das
dadurch gekennzeichnet wird, dass 300-350 g Zitronensäure und eine dazu äquimolare
Menge Karbonat, Hydrogenkarbonat und / oder Hydroxid von Natrium und Kalium in einem
gegenseitigen Molverhältnis von 0,6-1,0:100 in einer Menge Wasser bis auf 1 1 gelöst
werden.
[0006] Dieses Mittel eignet sich zur Feuerlöschung und auch zur Imprägnierung von organischen
Materialien, wie Holz, Stoff, Schaumstoffen etc. Die Imprägnierung kann auch durch
versenken in ein Bad des Mittels erfolgen, z.B. durch Druckimprägnierung, oder durch
Aufspritzen. Bei Imprägnierung des Stoffes wird das Gewicht des Stoffes am besten
2-15%, z.B. 5-10%, in getrocknetem Zustande erhöht. Bei Imprägnierung von Holz ist
die Gewichtserhöhung vorzugsweise 1-5%, z.B. 2-3%, in getrocknetem Zustande. Bei einer
lmprägnierung in diesem Bereiche (400 g Impragnierungsflussigkeit per m
2 Fläcke) wurde mit einer Spanplatte von 10 mm und mit kieferner Bohle eine Feuersicherkeit
erzielt, die die Forderungen für Oberflächenschichten Klasse II nach SIS 02 48 23
(NT FIRE 004) erfüllt. Bei Prüfung von 5 Min. in einer standardisierten Brennkammer
überschritt die Rauchgastemperaturkurve nicht die Grenzkuove für Klasse II und die
Lichtabsorption nicht 20% (Zeitmittelwert höchstens 30% zulässig).
[0007] Bei Löschung wird das Mittel direkt gegen den Feuerherd gespritzt oder derart, dass
es über den Brandherd vertielt wird, z.B. bei Flüssigkeitsbränden.
[0008] Es hat sich erwiesen, dass das Mittel vorzugsweise einen pH von 7,4-7,0 hat und dass
sein pH vorzugsweise etwa 7,6 ist. Das Molverhältnis Natrium zu Kalium ist am besten.
0,8-0,9:100 und vorzugsweise etwa 0,84 : 100.
[0009] Das vorliegende Mittel wird zweckmässig mit annähernd beabsichtigtem pH dadurch hergestellt,
dass Vorversuche die Mengen Karbonat, Hydrogenkarbonat und Hydroxid gezeigt haben,
die zur Erzielung von diesem berechneten pH verwendet werden sollen. Feinjustierung
erfolgt danach durch Zusatz von Zitronensäure oder Hydroxid, vorzugsweise Kaliumhydroxid.
[0010] Das Mittel als solches ist ungefährlich und unschädlich und gibt auch bei Erwärmung
oder thermischer Zerteilung keine schädlichen Stoffe ab.
[0011] Die Herstellung und Verwendung vom vorliegenden Mittel werden in den folgenden Beispielen
gezeigt.
Beispiel 1
[0012] 3,30 kg Zitronensäure, 2,05 kg Kaliumhydrogenoffkarbonat und 25 g Kristallsoda wurden
5 1 Wasser zugesetzt. Alles wurde umgerührt und das Volumen wurde auf 10 1 eingestellt,
wonach pH mit Holfe von fester Zitronensäure auf 7,6 eingestellt wurde. Die erhaltene
Lösung wurde zur Imprägnierung und Löschung verwendet.
Beispiel 2
[0013] Eine ungehobelte Holzleiste (50 x 50 x 500 mm) wurde durch Aufpinseln mit 25 ml der
gemäss Beispiel 1 erhaltenen Flüssigkeit imprägniert. Diese Leiste wurde danach mit
Paneelfarbe gemalt, Regen 20 Stunden lang ausgesetzt und dreimal mit Wasser geduscht.
Eine Spanplatte wurde mit 200 ml der gemäss Beispiel 1 erhaltenen Flüssigkeit per
m
2 imprägniert. Sie wurde Regen 20 Stunden lang ausgesetzt und mit Wasser, fünfmal geduscht.
[0014] Der Effekt der Imprägnierung wurde mit Gasolbrenner geprüft, wobei die Gasflamme
gegen das Material 10 Minuten lang 10 cm entfernt von Material gehalten wurde. Feuer
entstand in keinem der Materialien, sondern erlosch, wenn die Gasflamme weggenommen
wurde.
Beispiel 3
[0015] Ein Balken (100 x 100 x 500 mm) wurde mit 100 ml der gemäss Beispiel 1 erhaltenen
Flüssigkeit imprägniert. Er wurde danach Feuchte 40 Tage lang ausgesetzt.
[0016] Ein gehobeltes Brett (120 x 13 x 500 mm) wurde mit 250 ml / m
2 der gemäss Beispiel 1 erhaltenen Flüssigkeit imprägniert. Es wurde auch Feuchte 30
Tage lang ausgesetzt.
[0017] Nachdem der Balken sowohl als auch das Brett 5 Tage lang getrocknet worden wac, wurden
sie in derselben Weise wie im Beispiel 2 geprüft. Auch hier enstand kein Brand. Dieselbe
Prüfung wurde auch nach 40 Tagen mit demselben Resultat ausgeführt.
Beispiel 4
[0018] Verschiedene Möbelstoffe wurden geprüft. Ein Stoff bestand aus 75% Rayon und 25%
Baumwolle, ein anderer aus 100% Akryl und ein dritter aus 100% Dralon. Stoffe von
verschiedenen Farben wurden ausserdem geprüft. Die Imprägnierungsmenge war 300 ml
/m
2 und die gemäss Beispiel 1 hergestellte Flüssigkeit wurde verwendet. Der Stoff erfuhe
nur in einigen Fällen eine geringe Farbenveränderung und in einigen Fällen wurde der
Stoff etwas steifer.
[0019] Die Stoffe wurden mit Gasflamme nach 24 Stunden und nach 48 Stunden geprüft. Die
Gasflamme wurde dann in einer Entfennung von 10 cm vom Stoffe gehalten, bis Löcher
im Stoffe gebrannt worden waren. Wenn die Gasflamme weggenommen wurde, horte der Stoff
auf zu brennen.
Beispiel 5
[0020] Derselbe Versuch wie im Beispiel 4 wurde mit einer Papiertapete wiederholt, die einmal
mit der Flüssigkeit gemass Besipiel 1 gepinselt wurde. Bei Prüfung in der im Beispiel
4 beschriebenen Weise horta die freihängende Tapete auf zu brennen, wenn die Gasflamme
weggenommen wurde.
Beispiel 6
[0021] Ein gewöhnlicher Kasten aus gewellter Pappe wurde in die Flüssigkeit gemäss Beispiel
1 10 Sekunden lang getaucht. Er nahm dabei eine Menge von 400 ml / m
2 auf. Nach Trocknen 36 Stunden lang wurde der Kasten mit Bezug auf Flammensicherheit
geprüft. Wenn die Flamme nach 10 Minuten weggenommen wurde, erlosch das Feuer, das
von der Flamme unterhalten wurde.
Beispiel 7
[0022] Die Flüssigkeit gemäss Beispiel 1 wurde als Löschmittel gemäss Vorschlag an schwedischem
Standard SS1192, Ausgabe 6, geprüft. Das vorliegende Löschmittel erfüllte dabei die
Forderungen der Klasse A1.
[0023] Prüfungen an imprägnierten Brettern sind auch durchgeführt worden, die in Benzinbranden
8 Minuten lang gelegen sind. Die Bretter wurden dabei nicht angezündet, so dass sie
nach Ausnahme weiterbrannten. Sie wurden auch nicht wieder angezündet.
[0024] Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel) Als Vergleich wurde ein Gemisch von

zubereitet. pH wunde auf 7,5 eingestellt.
[0025] Die Dichte des Gemisches erwies sich als 1,3. Damit imprägnierte Textilien erhielten
einen weissen Belag und wurden ziemlich steif. Dieses Gemisch ist somit zur Imprägnierung
z.b. von Textilien und Papier nichts besonders geeignet.
[0026] Nach Stehen über Nacht in einem Behälter hatte sich ein ziemlich grossed Bodensatz
(etwa 25% des totalen Trockensubstanzgehalts] abgesetzt. Das Gemisch ist somit nicht
zur Verwendung in einem Feuerloschgerat geeignet.
[0027] Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
[0028] Zu Vergleichzwrecken wurde ein Gemisch von

zubereitet. pH wurde auf 7,5 eingestellt.
[0029] Das erhaltene Gemisch hatte eine Dichte von 1,35 kg/1. Mit diesem Gemisch wurden
Textilien und Papier imprägniert und mit Hilfe eines Heizelements wahrend 12 Stunden
getrocknet. Die imprägnierten Proben wurden mit einer Gasollampe angezindet, wobei
die kanten der gebrannten Stelle eine Kürzere Zeit nach Wegbnahme der Flamme glühten.
Dieses Gemisch erwies sich somit auch nicht als Impragnierungsmittel besonders geeignet.
[0030] Auch bei diesem Gemisch wurde ein Bodensatz im Stehen gebldet, auch wenn die Menge
etwas weniger als im vorhergehenden Beispiel war. Das Gemisch ist nicht zu Feuerlöschgeraten
geeignet.
[0031] Beispiel 10 (Vergleichsbeispiel)
[0032] Im diesem Beispiel wurde ein Gemisch von

zubereitet. pH wurde auf 7,5 mit Zitronensaure eingestellt.
[0033] Die Dichte des Gemisches wurde 1,36 kg / 1 und wurde auf 1,3 mit Wasser eingestellt.
Das Gemisch war nicht zur Impragnierung von Textilien oder Papier geeignet. Wenn dieses
Gemisch und das Mittel gemass Beispiel 1 in den Mengen 40% bzw. 60% gemischt wurden,
wurde eine gute Wirkung beim Löschen eines Feuers von z.B. 5 1 Dieselöl und 3 kg trockenem
Holz nach einer Verbrennungszeit von 5 Min. erzielt.
[0034] Es geht somit hervor, dass ein Mittel mit einer erfindungsgemässen Zusammensetzung
einen besseren Effekt gibt bzw. die Nachteile nicht mitbringt, die Gemische von Zitrat
in anderen Proportioner hat. Man Findet auch, dass ein Azetatgemisch als solches zur
Impragnierung ungeeignet ist und dieselbe löschende Wiorkung wie das vorliegende Mittel
auch nicht hatte.
1. Mittel zur Feuerlöschung und Imprägnierung von organischem Material gegen Brand,
welches Mittel eine Wasserlösung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserlösung
einen pH von 7,0-8,0 hat und aus einer Wasserlösung von 300-350 g/1 Zitronensäure
besteht, die eine dazu wesentlich äquimolare Menge Natrium und Kalium in einem gegenseitigen
Molverhältnis von 0,6-1,0:100 enthält.
2. Verfahren zur Herstellung des Mittels nach Anspcuch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass 300-350 g Zitronensäure und eine dazu äquimolare Menge Karbonat, Hydrogenkarbonat
und/oder Hydroxid von Natrium und Kalium in einem gegenseitigen Molvernaltnis von
0,6-1,0 : 100 in einer Wassermenge bis auf 1 1 gelöst werden, wonach pH auf 7,08,0
mit Zitronensäure oder Karbonat, Hydrogenkarbonat oder Hydroxid von Natrium oder Kelium
eingestellt wird.