[0001] Die Erfindung betrifft eine Knotenverbindung für Stabwerke mit mehr als zwei in
einem Knoten verbundenen Stäben, die als Rohre ausgebildet sind und durch Öffnungen
eines mit einer erhärtenden Vergußmasse füllbaren Metallkastens ragen und im Metallkasten
mit einem fromschlußbildenden, eingeschnürten Endabschnitt enden.
[0002] Bei derartigen Knotenverbindungen, wie sie z. B. aus der GB-A-27l 709 bekannt geworden
sind, stellt der eingeschnürte Endabschnitt bei jedem Stab bzw. Rohr eine Schwachstelle
dar. Es ist eine entsprechend große Dimensionierung der Stäbe notwendig, damit diese
hohe Zugkräfte oder Biegemomente aufnehmen können. Größere, auf die Stäbe wirkende
Zugkräfte können den Endabschnitt des Stabes verformen und es geht der Formschluß
mit der Vergußmasse verloren. Diesselbe Problematik existiert grundsätzlich auch
bei der Knotenverbindung, wie sie aus der AT-A 339 094 bekannt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Knotenverbindung für Stabwerke, insbesondere
von Stahlbaukonstruktionen, bereitzustellen, die eine höhere Festigkeit hat. Die
Belastbarkeit, insbesondere durch Zugkräfte, soll im kritischen, eingeschnürten Endabschnitt
nicht kleiner sein als bei einem ungeschwächten Rohrquerschnitt und Verformungen des
Endabschnittes und eine Lockerung des Formschlusses mit der Vergußmasse sollen ausgeschlossen
sein.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Knotenverbindung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß im eingeschnürten Endabschnitt des Stabes zwei entgegengesetzt konische
Einschubteile jeweils an gegenüberliegenden Seiten der Einschnürung unter Vorspannung
anliegend angeordnet sind und daß die Einschnürung der Form der Einschubteile angepaßt
ist. Von außen einwirkende Stabkräfte können den auf diese Weise von innen abgestützen
Endabschnitt des Stabes niemals deformieren, so daß ein absolut sicherer Formschluß
mit der Vergußmasse erreicht wird. Die Einschubteile stellen das in den Endabschnitten
der Stäbe verbleibende Gegenwerkzeug beim Herstellen der Einschnürung mittels eines
oder mehrerer Preßwerkzeuge dar; die Einschnürung ist demgemäß der Form der Einschubteile
angepaßt.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einschubteile
durch ein in der Rohrachse befindliches, längenveränderliches Zugglied gegenseitig
verspannbar sind. Die beim Herstellen der Einschnürung eintretende geringfügige Rückfederung
der verformten Rohrwand bewirkt einen Spalt zwischen den Einschubteilen und der Innenseite
der eingeschnürten Rohrwand. Durch Verringern der Länge des die beiden Einschubteile
in der Rohrachse verbindenden Zuggliedes, z. B. durch Anziehen der als solches Zugglied
dienenden Schraube oder mehrere solcher Schrauben, kann dieser Spalt geschlossen und
der Formschluß mit der Vergußmasse noch sicherer gestaltet werden. Ein Teil der Stabkraft
wird außerdem vom Zugglied aufgenommen und dadurch der Rohrquerschnitt im wichtigen
Bereich des Endabschnittes entlastet.
[0006] Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Knotenverbindung
näher erläutert. Es zeigt Fig. l die Knotenverbindung in Ansicht und teilweise im
Schnitt entlang der Achse eines der zu einem Knoten verbundenen Stäbe und die Fig.
2 bis 4 Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen eines Details der Knotenverbindung
entlang der Linie II-II der Fig. l.
[0007] Eine Knotenverbindung umfaßt einen Metallkasten l mit konvexem Mittelteil etwa in
Form einer abgeflachten Kugel. Vom Mittelteil gehen sternförmig sich zu Öffnungen
2 des Metallkastens l treppenförmig verjüngende Vorsprünge 3 aus.
[0008] In der rechten - ungeschnittenen - Hälfte der Fig. l ist eine Öffnung 2 für einen
Stab 4 in Form eines Vierkantrohres sowie eine weitere Öffnung 2 für einen Stab 4
in Form eines Rundrohres dargestellt. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Knotenverbindung
besteht darin, daß die Stäbe 4 nicht denselben Querschnitt zu haben brauchen. Diagonalstäbe
können z. B. schwächer als Gurtstäbe ausgebildet werden.
[0009] In der linken Hälfte der Fig. l sind zwei zu dem Knoten verbundene Stäbe 4 eingezeichnet,
deren Achse in der Zeichnungsebene liegt. Dabei ist am oberen Teil der linken Hälfte
der Fig. l die Füllung des Metallkastens l eingezeichnet. Im unteren Teil der linken
Hälfte der Fig. l ist diese Füllung nicht dargestellt und der Endabschnitt des dort
angeordneten Stabes 4 ist nicht geschnitten dargestellt.
[0010] Man sieht, daß die Stäbe 4 im Metallkasten l mit einem formschlußbildenden Endabschnitt
enden, der eingeschnürt ist. Aus den Schnittdarstellungen eingeschnürter Endabschnitte
von Stäben 4 in den Fig. 2 bis 4 ist ersichtlich, daß die Einschnürung mit einer
Faltung der Rohrwand ohne Schwächung oder Veränderung ihrer Querschnittsfläche ausgebildet
ist.
[0011] In jedem eingeschnürten Endabschnitt der Stäbe 4 sind zwei entgegengesetzt konische
Einschubteile 5, 6 an gegenüberliegenden Seiten der Einschnürung angeordnet. Die Einschnürung
ist der Form der Einschubteile 5, 6 angepaßt. Die beiden Einschubteile 5, 6 sind
durch ein in der Rohrachse befindliches Zugglied 7 in Form einer hochfesten Schraube
oder mehrerer solcher Schrauben (Fig. 4) innerhalb des Endabschnittes des Stabes 4
längsverschiebbar zusammengespannt, so daß sie an der Rohrinnenwand an gegenüberliegenden
Seiten der Einschnürung satt anliegen.
[0012] An der Oberseite des Metallkastens l ist eine Füllöffnung 8 für eine Füllung mit
der erhärtenden Vergußmasse vorgesehen.
1. Knotenverbindung für Stabwerke mit mehr als zwei in einem Knoten verbundenen Stäben
(4), die als Rohre ausgebildet sind und durch Öffnungen eines mit einer erhärtenden
Vergußmasse füllbaren Metallkastens ragen und im Metallkasten (l) mit einem formschlußbildenden,
eingeschnürten Endabschnitt enden, dadurch gekennzeichnet, daß im eingeschnürten Endabschnitt
des Stabes (4) zwei entgegengesetzt konische Einschubteile (5, 6) jeweils an gegenüberliegenden
Seiten der Einschnürung unter Vorspannung anliegend angeordnet sind und daß die Einschnürung
der Form der Einschubteile (5, 6) angepaßt ist.
2. Knotenverbindung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschubteile
(5, 6) durch ein in der Rohrachse befindliches, längenveränderliches Zugglied (7)
gegenseitig verspannbar sind.
3. Knotenverbindung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung
als eine Faltung der Rohrwand ohne Veränderung ihrer Querschnittsfläche ausgebildet
ist.