[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitspapiers mit
einem im Papier eingelagerten Sicherheitselement in Form eines Fadens, Bandes oder
dergleichen.
[0002] Sicherheitspapiere, wie sie für Banknoten, Wertpapiere, Dokumente, Ausweiskarten,
etc. verwendet werden, weisen in der Regel Wasserzeichen auf, die die Authentizität
des Papiers belegen. Die Herstellung dieser Papiere erfolgt auf Rundsiebpapiermaschinen,
wobei bekanntermaßen Erhöhungen und/oder wasserundurchlässige Bereiche auf der Sieboberfläche
die für die Ausbildung der Wasserzeichen notwendige Reduzierung der Faserablagerung
bewirken. Das fertige Papierblatt weist dann lokal unterschiedliche Papierdicken auf
und es lassen sich auf diese Weise Bilder oder Muster einbringen, die den für das
Wasserzeichen typischen Effekt der Kontrastumkehrung bei einer Betrachtung im Auf-
und Durchlicht zeigen.
[0003] Des weiteren ist es bekannt, in die Papierschicht ein Sicherheitselement in Form
eines Fadens oder Bandes etc. einzulagern. Der Faden wird hierzu in die Papierpulpe
eingeführt und so an das Sieb herangeführt, daß er dort anliegt, nachdem die Faserablagerung
begonnen hat, sich also bereits eine Faserschicht gebildet hat, diese aber noch nicht
abgeschlossen ist, so daß der Faden dann im fertigen Blatt vollständig eingeschlossen
ist. Dieses Einlagerungsverfahren ist allgemein bekannt und z. B. in der DE-OS 24
08 304 (Jung) beschrieben.
[0004] Es ist zuweilen unumgänglich, z. B. wenn das Design der Banknote es erfordert, den
Faden auch im Bereich eines Wasserzeichens einzulagern. Da in den lichten Stellen
des Wasserzeichens die Faserschicht relativ dünn ist, kann die Einlagerung des Fadens
in diesen Bereichen nach dem bekannten Verfahren die Faserschichtbildung zum Teil
beträchtlich stören. Der Faden kann z. B. die Ablagerung der Fasern verhindern, so
daß die Papierfaserschicht an diesen Stellen unterbrochen ist und der Faden dort dann
freiliegt. Die Einführung des Fadens im Wasserzeichenbereich ist daher sehr problematisch,
da immer eine Vielzahl von Rahmenbedingungen wie Einführungspunkt des Fadens, Höhe
der Wasserzeichenreliefs, Siebgeschwindigkeit, etc. optimal zu erfüllen sind, um eine
korrekte Einlagerung des Fadens zu erreichen. Da alle Bedingungen nicht immer gleichzeitig
und in gleichem Maße erfüllt werden können, ergeben sich bei ungünstigen Bedingungen
hierdurch hohe Ausschußraten.
[0005] Bei bestimmten Fäden ist es manchmal erwünscht, daß der Faden zum Teil freiliegt.
Fäden, die z. B. ein Druckmuster oder andere visuell prüfbare Merkmale, wie z. B.
Beugungsstrukturen, dichroitische Materialien, etc., aufweisen, können nämlich auf
diese Weise einfach geprüft werden. So ist es aus der GB-PS 1 552 853 bekannt, derartige
visuell prüfbare Sicherheitsfäden so einzulagern, daß sie lokal frei an der Papieroberfläche
liegen. Dies kann z. B. durch nachträgliche Entfernung der Papierschicht in bestimmten
Bereichen des Sicherheitsfadens erreicht werden oder durch oben beschriebene Einlagerung
des Sicherheitsfadens im Wasserzeichenbereich, so daß der Faden nur von einer dünnen
und damit nahezu transparenten Papierschicht überzogen ist.
[0006] Insbesondere aufgrund der oben genannten dem Fachmann bekannten Problematik bei der
Einlagerung eines Fadens im Wasserzeichenbereich kann der Fachmann sich die kritischen
Parameter durchaus auch zunutze machen und die oben genannten Verfahrensparameter
zur Einlagerung eines Sicherheitsfadens wie Einführungszeitpunkt des Fadens, Prägestruktur
auf dem Sieb, etc. auch so wählen, daß der Faden in der fertigen Papierbahn nicht
nur von einer dünnen Papierstruktur überdeckt ist, sondern vollständig freiliegt.
Dieses Verfahren ist z. B. in der EP 59 056 (Portals) auch näher beschrieben. Der
Faden wird dann diesem Wunsch entsprechend selbstverständlich so eingeführt, daß er
auf die .erhöhten und/oder wasserundurchlässigen Bereiche des Siebs zu liegen kommt,
bevor hier eine Abscheidung von Fasern stattgefunden hat.
[0007] Problematisch bei diesem Verfahren ist aber, daß bei diesem Verfahren ständig eine
Vielzahl von Parametern eingehalten werden muß, um das gewünschte Produkt in ausreichend
guter Qualität zu erhalten. Des weiteren muß der Faden unter einer derartigen Spannung
eingeführt werden, daß er die Bereiche zwischen den Relieferhöhungen des Siebs frei
überbrückt und er dort nicht auf dem Sieb zu liegen kommt. Außerdem darf dabei die
Faserablagerung rund um den Faden, insbesondere in dem Überbrückungsbereich nicht
behindert werden, wobei selbst bei Einhaltung aller Parameter mit diesem Verfahren
grundsätzlich nur einseitige "Fenster" herstellbar sind.
[0008] Aus der GB-PS 1 486 079 ist schließlich ein Verfahren zur vollständigen Einlagerung
relativ breiter Sicherheitsfäden in Papier bekannt, wobei das Sicherheitsband zwischen
zwei separat erstellten Papierbahnen eingebettet wird und die Gesamtanordnung dann
gepreßt und getrocknet wird.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapieren
anzugeben, wobei der Faden problemlos sowohl in nahezu beliebigen Schichttiefen im
Papier als auch im Wasserzeichenbereich eingebettet werden kann und wobei des weiteren
die Möglichkeit besteht, den Faden an beliebigen Stellen auch auf der Vorder- und
Rückseite des Papiers so zu exponieren, daß er einer visuellen Betrachtung im Auflicht
zugängig ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebene Vorgehensweise
gelöst.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß die Fadeneinführung von der Faserschichtbildung
auf dem Papiersieb entkoppelt wird, so daß sich die Fadeneinführung nicht störend
auf die eigentliche Faserschichtbildung (Blattbildung) auswirken kann.
[0012] Eine oder auch beide Papierlagen können nun problemlos lokal sehr dünn hergestellt
werden, wobei zur guten visuellen Sichtbarkeit des Fadens mindestens eine der Papierlagen
im Fadenbereich lokal auf eine Dicke von 30 - 0 % bezüglich der allgemeinen Gesamtdicke
beider Lagen reduziert wird.
[0013] Trotz der Tatsache, daß die den Faden einschließenden Papierschichten auf separaten
Papiersieben hergestellt werden, wird aufgrund der schnellen Zusammenführung dieser
Schichten und des gemeinsamen Gautschens und Trocknen ein nicht mehr trennbares Papierblatt
erzeugt, daß sich bezüglich seiner inneren Festigkeit nicht von einem nur auf einem
Sieb erzeugten Papierblatt unterscheidet.
[0014] Durch die Erzeugung der einzelnen Komponenten des Sicherheitspapiers auf zwei getrennten
Sieben und der Einbringung des Sicherheitsfadens zwischen beide Lagen ergeben sich
eine Reihe von Möglichkeiten, den Faden in visuell gut sichtbarer Form in das Papier
einzulagern.
[0015] So können z. B. auf dem ersten und dem zweiten Papiersieb Faserschichten unterschiedlicher
Dicke erzeugt werden, vorzugsweise in einem Dickenverhältnis von 1 : 4. Der Faden
kommt dabei im fertigen Blatt in Oberflächennähe zu liegen, wodurch dessen visuelle
Prüfbarkeit über die gesamte Länge des Papiers verbessert wird. Ein z. B. auf dem
Faden befindlicher Schriftzug ist über die geeamte Fadenlänge gut lesbar.
[0016] Des weiteren können in eine oder auch beide Papierlagen Wasserzeichenmuster z. B.
in Form mehrerer sich regelmäßig wiederholenden Flächenbereiche in z. B. rechteckiger,
runder oder elliptischer Form eingebracht werden. Der Faden, der in diese Bereiche
eingelagert wird, ist dann an diesen Flächenbereichen nur von einer dünnen Papierschicht
überlagert und somit dort visuell gut sichtbar.
[0017] Die zur Ausbildung des Wasserzeichenmusters erforderlichen Maßnahmen auf dem Sieb
(Erhöhungen, wasserundurchlässiger Bereiche) können auch im Extremfall so ausgebildet
sein, daß dort keine Faserablagerung stattfindet und somit Löcher im Faserverbund
erzeugt werden. Damit ist es möglich, den Faden auch gezielt freizulegen.
[0018] Werden beide Papierschichten mit einem derartigen Wasserzeichen oder Lochmuster versehen,
so kann durch aufeinander abgestimmte Anordnung der Wasserzeichenmuster und synchronem
Lauf der beiden Papiersiebe ein Sicherheitspapier erzeugt werden, wobei der Faden
z. B. abwechselnd in regelmäßigen Abständen an der Vor- bzw. Rückseite des fertigen
Blattes zum Vorschein kommt.
[0019] Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche
und Inhalt der Beschreibung der Erfindung anhand der Figuren.
[0020] Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Sicherheitspapiers,
Fig. 2 den Vorgang der Fadeneinführung zwischen die Papierschichten,
Fig. 3 - 7 verschiedene nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Sicherheitspapiere
im Querschnitt.
[0021] Die Fig. 1 zeigt in einer beispielhaften Ausführungsform eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Sicherheitspapiers. Die Vorrichtung entspricht im wesentlichen den handelsüblichen
Papiermaschinen, die mindestens zwei separate Naßpartien aufweist. Die hier gezeigte
bevorzugte Ausführungsform besteht aus einer Kombination von zwei Rundsiebnaßpartien
1 und 2, einer sogenannten Doppelrundsiebpapiermaschine. In der Naßpartie 1 wird eine
erste Papierbahn 3 geschöpft, die dann unter dem Abnahmefilz 4 hängend über eine Entfernung
von ca. 2 m zur zweiten Naßpartie 2 geführt wird. In der zweiten Anlage 2 wird eine
zweite Papierbahn 5 geschöpft. Beide Papierbahnen werden am Ort der Rolle 6 vereinigt
und laufen dann gemeinsam zu den weiteren Bearbeitungsstationen, in denen das Papier
gegautscht und getrocknet wird (in den Fig. nicht gezeigt).
[0022] Vor der Vereinigung der Papierbahnen wird zwischen diese Bahnen ein Sicherheitsfaden
7 eingeführt, der von einer Vorratsrolle 8 abgerollt und über eine Führungsrolle 9
an den Vereinigungspunkt herangeführt wird. In der Fig. 2 ist dieser Vorgang in einem
vergrößerten Ausschnitt gezeigt (zur besseren Darstellung des Sachverhalts wurde auf
eine maßstabsgetreue Wiedergabe verzichtet). Der Sicherheitsfaden kann so geführt
werden, daß er, wie in der Fig. 2 gezeigt, von beiden Papierlagen gleichzeitig erfaßt
wird. Er kann auch auf die zweite Papierlage 5 aufgelegt werden, nachdem diese die
Pulpe verlassen hat. Bei der Vereinigung der Papierlagen wird dann der Faden zwischen
den Papierlagen eingeschlossen.
[0023] Vorzugsweise werden für die Herstellung der beiden Papierschichten zwei Rundsiebanlagen
verwendet. Es ist aber auch möglich, den Sicherheitsfaden zwischen zwei auf Langsiebanlagen
erzeugte Papierlagen einzubetten oder für die Herstellung der beiden Papierlagen eine
Kombination aus einer Langsieb- und einer Rundsiebanlage zu verwenden. Der Verwendung
von Rundsieben wird der Vorzug gegeben, da sich damit sehr kontrastreiche und gute
Wasserzeichen erzeugen lassen.
[0024] Durch die separate Herstellung der beiden Papierlagen auf zwei voneinander getrennten
Rundsiebanlagen und der Einbettung des Fadens zwischen diesen Papierbahnen ergeben
sich mannigfaltige Gestaltungsmöglichkeiten für das endgültige Produkt. Die jeweiligen
Vorgehensweisen zur Herstellung einzelner beispielhafter Produkte wird anschließend
anhand der Fig. 3 - 7 erläutert.
[0025] Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit werden häufig Sicherheitsfäden verwendet, die
z. B. einen Schriftzug aufweisen oder andere visuell prüfbare optische Merkmale enthalten.
Derartige Merkmale sind z. B. Beugungsgitter. Um derartige Fäden in einfacher Weise
prüfen zu können, ist es erforderlich, daß sie visuell zugängig sind. Das erfindungsgemäße
Verfahren gestattet es nun, derartige Fäden in Oberflächennähe des Sicherheitspapiers
problemlos einzubetten. Dazu werden für die auf beiden Papiermaschinen erzeugten Papierlagen
unterschiedliche Dicken gewählt, vorzugsweise in einem Dickenverhältnis von 1 : 4.
In der ersten Papiermaschine wird eine Papierlage 3 erzeugt, deren Dicke sich nach
dem Gautschen und Trocknen auf ca. 80 pm reduzieren wird. Während in der zweiten Papiermaschine
die dünnere Papierlage 5 erzeugt wird, die sich nach den weiteren Bearbeitungsvorgängen
auf 20 pm reduzieren wird. Der zwischen diesen Papierlagen eingelagerte Sicherheitsfaden
7 ist damit von einer Seite des fertigen Papiers nur noch von einer 20 pm dicken Papierschicht
überzogen und damit gut visuell prüfbar. Auf diese Weise läßt sich der Faden sehr
nahe an die Oberfläche des Papiers legen, was nach den herkömmlichen Einbettungsverfahren
für Sicherheitsfaden immer mit großen Schwierigkeiten behaftet ist. Nach den herkömmlichen
Verfahren ist der Faden, um den gleichen Effekt zu erzielen, entweder sehr früh oder
sehr spät an das Sieb heranzuführen. Dabei besteht aber das große Problem, daß ein
zumindest stellenweises Austreten des Fadens aus dem Faserverbund nur schwerlich zu
vermeiden ist.
[0026] In der Fig. 4 ist ein Produkt gezeigt, wobei eine der Papierlagen 5 mit einem Wasserzeichen
9 versehen ist, so daß der Faden auf eine Seite des Papiers an gezielten Stellen nur
von einer dünnen Papierschicht überlagert ist und damit an diesen Stellen gut visuell
sichtbar ist.
[0027] Die Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform, wobei beide Papierlagen 3 und 5 mit
einem Wasserzeichen ausgestattet sind. Die für die Wasserzeichenausbildung notwendigen
Erhöhungen auf dem Sieb bzw. undurchlässigen Stellen sind so ausgebildet, daß sich
die jeweiligen Wasserzeichenmuster zu einem Positiv/Negativ-Relief ergänzen. Bei entsprechend
synchronem Lauf der beiden Papiersiebe wird der Faden dann stellenweise in die Nähe
einer Oberfläche geführt und daran anschließend auf die gegenüberliegende Oberfläche
verschoben. Das fertige Blatt weist dann eine gleichmäßige Dicke auf, während der
Faden von beiden Seiten des Blattes in regelmäßigen Abständen erscheint.
[0028] Die für die Wasserzeichenherstellung notwendigen Maßnahmen auf dem Papiersieb, z.
B. die Relieferhöhung, können auch so stark ausgebildet werden, daß dort eine Faserablagerung
vollständig verhindert wird. Nach dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel wird bei der Herstellung
einer der beiden Papierlagen nach diesem Konzept vorgegangen. Die Papierlage 3 weist
in regelmäßigen Abständen Löcher 10 auf und der in diesen Bereichen eingelegte Faden
7 wird durch die Löcher in der Papierlage vollständig freigelegt. Die gelochte Papierbahn
kann die gleiche Dicke wie die gegenüberliegende Papierbahn aufweisen oder auch eine
geringere.
[0029] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können auch beide Papierbahnen 3 und 5 mit
einem derartigen Lochmuster 10 bzw. 11 versehen werden, wodurch sich weitere Gestaltungsmöglichkeiten
ergeben. Die Rundsiebe können so geformt sein und in ihrem Lauf derart synchronisiert
werden, daß die Lochmuster bei der Zusammenfügung der beiden Papierbahnen deckungsgleich
übereinanderfallen. Der Faden 7 wird damit an der gleichen Stelle auf beiden Seiten
freigelegt. Fäden, die z. B. bei Betrachtung im Auf- oder Durchlicht ein unterschiedliches
Erscheinungsbild zeigen, können somit auf einfache Weise geprüft werden. Andererseits
können die Löcher auch so angeordnet werden, daß sie in beiden Papierlagen versetzt
zueinander liegen. Vorzugsweise wird aber die alternierende Folge der Löcher gewählt,
da in diesem Fall der Faden immer zumindest von einer Seite mit einer Papierfaserschicht
umgeben ist und er somit fest im Faserverbund haftet.
[0030] Die Löcher bzw. die verdünnten Bereiche in der mit der ersten Anlage erzeugten Papierlage
können auch kurz vor oder nach Abnahme dieser Bahn vom Rundsieb erzeugt werden. Wird
auf eine Papierlage z. B. ein Luft- oder Wasserstrahl gerichtet, so verursacht dieser
eine lokale Verdrängung der Fasern und es können damit Krater bzw. Löcher in der Papierlage
erzeugt werden. Die Verwendung einer Luft- oder Flüssigkeitsstrahleinrichtung erleichtert
auch die Synchronisation, wenn die Muster in den beiden Papierlagen aufeinander abzustimmen
sind. Die Luft- oder Flüssigkeitsstrahleinrichtung wird dann synchron mit dem Lauf
der zweiten Papierbahn bzw. des zweiten Rundsiebs angesteuert.
[0031] Die hier gezeigten Beispiele sind auf die Anwendung einer Doppelsiebmaschine ausgerichtet.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt jedoch ohne weiteres auf größere Anlagen mit mehr
als zwei Naßpartien ausdehnen, wodurch sich die Möglichkeit bietet, mehrere Fäden
auch in verschiedenen Lagen des Papiers einzubetten. Diese Fäden können dann nebeneinander
oder übereinander liegen. Des weiteren bietet sich auch die Möglichkeit an, daß sich
die Bahnen der einzelnen Fäden z. B. überkreuzen. Dies ist gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren in einfacher Weise möglich, da die Fäden unabhängig voneinander an verschiedenen
Orten in das Papier eingebracht werden, wohingegen ein derartiger Verlauf mehrerer
Fäden nach den herkömmlichen Einbringverfahren nicht erreicht werden können.
[0032] Die in den Fig. 3 - 6 gezeigten Beispiele sind zur besseren Anschaulichkeit nur Prinzipdarstellungen.
Durch die bei der Abnahme der Papierlagen vom Sieb erforderliche Preßwirkung und insbesondere
durch die nachfolgenden Gautsch- und Trocknungsvorgänge wird bekanntermaßen im Wasserzeichenbereich
eine Verschiebung innerhalb der Faserstruktur verursacht. In den dünnen Bereichen
wird die Faserschicht z. B. zur Mittenebene des Papiers verschoben, so daß die Reliefhöhe
auf beiden Seiten des Papiers etwa gleich ist. Durch diese Verschiebung wird sich
auch die Lage des Fadens im Hinblick auf die mittlere Papierebene verändern. Der Faden
liegt daher beim endgültigen Produkt nicht immer, wie in den Figuren gezeigt, in einer
Ebene, sondern wird an den Stellen geringerer Papierdicke aus dieser Ebene herausgedrückt
werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitspapiers mit einem im Papier eingelagerten
Sicherheitselement in Form eines Fadens, Bandes oder dergleichen, wobei
- auf einer ersten Naßpartie einer Papiermaschine eine erste Papierlage gebildet wird,
die mittels eines Abnahmebandes vom Sieb losgelöst wird,
- auf einer zweiten Naßpartie einer Papiermaschine eine zweite Papierlage gebildet
wird,
- die erste Papierlage mittels des Abnahmebandes an die zweite Papierlage herangefürt
und mit dieser in innigem Kontakt gebracht wird, wobei zwischen die Papierlagen das
Sicherheitselement eingeführt wird und
- die zusammengeführten Papierlagen gemeinsam gegautscht und getrocknet werden, dadurch
gekennzeichnet , daß
- mindestens eine der Papierbahnen so erzeugt wird, daß sie mindestens bereichsweise
eine Dicke aufweist, die zwischen 30 und 0 % der mittleren Gesamtdicke beider Papierlagen
liegt und
- das Sicherheitselement vor oder bei der Zusammenführung der beiden Papierlagen so
eingeführt wird, daß es an diesen Bereichen geringerer Dicke der Papierbahn(en) angeordnet
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Bereiche geringerer
Dicke in der(n) Papierlage(n) durch mit reliefförmig geprägten Bereichen auf dem Sieb
oder die Wasserdurchlässigkeit gezielt beeinträchtigende Bereiche auf dem Sieb erzeugt
werden, wodurch die Faserablagerung in diesen Bereichen reduziert bzw. gänzlich unterbunden
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens eine der beiden
Papierlagen während der Blattbildung oder kurz danach mittels Luft- oder Wasserstrahl
derart behandelt wird, daß eine gezielte lokale Faserverdrängung bis hin zur Lochbildung
erreicht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Papierlagen
mit unterschiedlicher Dicke, vorzugsweise im Verhältnis 1 : 4, hergestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens eine der beiden
Papierlagen mit einer Rundsiebmaschine hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in beide Papierlagen sich
periodisch wiederholende Wasserzeichenbereiche oder Löcher eingebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Wasserzeichen der einen
Paperlage bezüglich der dicken und dünnen Papierbereiche komplementär zu den Wasserzeichen
der anderen Papierlage ausgebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Wasserzeichen oder
Löcher der beiden Papierlagen beim Zusammenführen so übereinander angeordnet werden,
so daß die dicken Bereiche des Wasserzeichens der einen Papierlage über den entsprechenden
dünnen Bereichen oder Löchern der anderen Papierlage liegen.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Papierlagen
so zusammengeführt werden, daß die Wasserzeichen oder Löcher der einen Papierlage
zwischen die Wasserzeichen oder Löcher der anderen Papierlage zu liegen kommen.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Bereiche geringerer
Dicke in den Papierbahnen als einfache geometrische Muster, insbesondere in Form annähernd
rechteckiger, runder oder elliptischer Flächenbereiche, ausgebildet werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß an die erste und zweite Papiermaschine weitere Papermaschinen angeschlossen
sind und daß zwischen den einzelnen Papiermaschinen weitere Sicherheitselemente in
die aus mehreren Lagen bestehende Papierbahn eingeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Sicherheitselemente
in den verschiedenen Papierlagen neben und/oder übereinander angeordnet werden und/oder
daß sich die Sicherheitselemente überschneiden.