(19)
(11) EP 0 229 752 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.1987  Patentblatt  1987/30

(21) Anmeldenummer: 87890007.5

(22) Anmeldetag:  15.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B27L 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI SE

(30) Priorität: 17.01.1986 AT 114/86

(71) Anmelder: Starchl, Maximilian
A-8741 Weisskirchen/Stmk. (AT)

(72) Erfinder:
  • Starchl, Maximilian
    A-8741 Weisskirchen/Stmk. (AT)

(74) Vertreter: Brauneiss, Leo, Dipl.Ing. 
Patentanwälte Dipl.-Ing. Leo Brauneiss Dipl.-Ing. Dr. Helmut Wildhack Dipl.-Ing Gerhard Jellinek Landstrasser Hauptstrasse 50 Postfach 281
1031 Wien
1031 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trommelhackmaschine


    (57) Eine Trommelhackmaschine für die Zerspanung von Holz hat einen Rotor (2) mit mehreren in axialer und tangentialer Richtung gegeneinander ver­setzten Hackmessern, die mit einem gemeinsamen Gegenmesser bzw. einer Am­boßleiste zusammenarbeiten. Unterhalb des Rotors (2) ist ein auswechselba­rer Siebkorb (9) angeordnet, dessen Öffnungen (10) die Größe der durch die Hackmesser erzeugten Hackschnitzel bestimmen. Hackschnitzel, welche so groß sind, daß sie die Öffnungen des Siebkorbes (9) nicht passieren kön­nen, werden vom Rotor (2) mitgenommen und so lange erneut dem Gegenmesser bzw. der Amboßleiste zugeführt, bis die Hackschnitzel den Siebkorb passie­ren können. Die durch die Öffnungen (10) hindurchtretenden Hackschnitzel fallen auf eine geneigte Gosse (13) in Form einer schräg gelagerten Mulde, von dort rutschen die Hackschnitzel in das Gehäuse eines Gebläses (14), was durch die von den rotierenden Armen des Rotors hervorgerufene Luft­strömung unterstützt wird. Auf der Achse (5) des Rotors (2) sitzen die Flügelarme (15) des Gebläses (14), welche zugleich Schwungarme zur Über­brückung von Spitzenbelastungen bilden und das dem Gebläse (14) zugeführte Hackgut ausschleudern (Fig.1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Trommelhackmaschine zur Zerspanung von Holz zwecks Herstellung von Hackschnitzeln, mit einem Rotor mit mehreren Rotorarmen mit daran befestigten Hackmessern, dem das zu bearbeitende Holz quer zur Rotorachse zugeführt wird, wobei die Schneiden sämtlicher Hackmesser bei der Drehbewegung des Rotors im wesentlichen spaltlos an einem einzigen Gegenmesser bzw. einer einzigen Amboßleiste vorbeilaufen, welches Gegenmesser bzw. welche Amboßleiste sich über die gesamte axiale Länge des Rotors erstreckt, wogegen die Hackmesser in Rich­tung der Rotorachse unterteilt und entlang des Rotorumfanges versetzt an­geordnet sind, und wobei der Rotor zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben ist, das zumindest in seinem unteren, dem Gegenmesser bzw. der Am­boßleiste benachbarten Bereich als Siebkorb mit Öffnungen ausgebildet ist, deren Abmessungen die Größe der Hackschnitzel bestimmen, und wobei die den Siebkorb passierenden Hackschnitzel von Flügelarmen eines Gebläses ausge­worfen werden, die länger sind als die Rotorarme.

    [0002] Eine solche Trommelhackmaschine hat den Vorteil, daß gleichmäßig und schnell bis zur kleinsten Schnitzeleinheit jedes Hackgut, insbesondere Rest- oder Abfallholz, aber auch nicht entastete Baumstämme sowie Rinde undgegebenenfalls auch andere Materialien, verarbeitbar ist, ohne daß eine Umrüstung oder Messerverstellung notwendig ist. Hiebei ist der Energieauf­wand gering und gleichmäßig, da die Hackmesser stets nur über eine Teil­länge des Gegenmessers bzw. der Amboßleiste wirken. Durch die Größe der Öffnungen des Siebkorbes wird die Größe der Hackschnitzel bestimmt, wobei die Hackschnitzel nach Passieren des Siebkorbes mittels der Flügelarme ausgeworfen werden. Diese Flügelarme saugen die den Siebkorb passierenden Hackschnitzel an. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Hackschnitzel nicht völlig verläßlich abtransportiert werden, insbesondere wenn die Hackschnitzel klebrig oder feucht sind, wie es bei verhältnismäßig frischem Holz häufig der Fall ist. Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und die Abfuhr der das Sieb passiert habenden Hackschnitzel völlig verläßlich zu gestalten. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß unterhalb des Siebkorbes eine zu den Flügelarmen zu geneigte, eine Rutschfläche für die Hackschnitzel bildende Gosse angeord­net ist. Über diese Gosse werden die Hackschnitzel verläßlich zu den Flü­gelarmen des Gebläses geleitet, wobei die Anlieferung der Hackschnitzel zum Gebläse kontinuierlich erfolgt, so daß das Gebläse nicht überlastet werden kann. Die Unterbringung dieser Gosse bereitet keine Schwierigkeiten, da sich durch die größere Länge der Gebläseflügelarme im Vergleich zu den Rotorarmen unter dem Rotor bzw. unter dem Siebkorb ein Freiraum ergibt.

    [0003] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließt die Gosse am dem Gebläse abegwendeten Rand des Siebkorbes an diesen an und reicht gleichmäßig geneigt bis zur Unterkante des Gebläseraumes. Dadurch ergibt sich die größtmöglichste Neigung für die Gosse, so daß Ab-rut­schen der Hackschnitzel begünstigt wird. Es ist erfindungsgemäß zweckmäs­sig, wenn die Gosse quer zur Rutschrichtung der Hackschnitzel aufgebogen ist, vorzugsweise entlang eines Kreisbogens, da auf diese Weise verhindert wird, daß die Hackschnitzel beim Abrutschen seitlich von der Gosse abglei­ten. Besondere Vorteile ergeben sich im Rahmen der Erfindung, wenn die Flügelarme des Gebläses bis zum unteren Rand der Gosse reichen, da auf diese Weise die Mitnahme der über die Gosse dem Gebläse zugeführten Hack­schnitzel am besten erfolgt. Zweckmäßig sind im Rahmen der Erfindung die Flügelarme des Gebläses an ihren freien Enden mit Schwunggewichten verse­hen, um einen gleichmäßigen Lauf des Gebläses zu erzielen und Spitzenbe­lastungen zu überbrücken. Die einfachste Konstruktion ergibt sich, wenn die Flügelarme des Gebläses koaxial zum Rotor angeordnet sind, da dann - gleiche Drehzahl des Rotors und des Gebläses vorausgesetzt - eine einzige durchgehende Welle für den Rotor und das Gebläse verwendet werden kann. Ferner ist zweckmäßig die Anordnung durch entsprechende Relativversetzung der einzelnen Hackmesser so getroffen, daß stets nur ein einziges Hackmes­ser zugleich im Arbeitseinsatz steht, um die Belastung für den Antriebsmo­tor so gering wie möglich zu halten.

    [0004] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispie­les schematisch veranschaulicht. Fig.1 zeigt die Trommelhackmaschine im Axialschnitt, wogegen Fig.2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.1 zeigt.

    [0005] In einem Gehäuse 1 ist ein Rotor 2 drehbar gelagert, der mehrere Arme 3 aufweist, die an ihren Enden Hackmesser 4 tragen, die in nicht näher dargestellter Weise auswechselbar an den Rotorarmen 3 befestigt sind. Die Schneiden der Hackmesser 4 verlaufen im wesentlichen parallel zur Rotorachse 5. Die Hackmesser 4 sind jedoch sowohl in Umfangsrichtung des Rotors 2, als auch in Richtung der Rotorachse 5, die über eine Riemenscheibe 6 angetrieben wird, gegeneinander derart versetzt, daß bei der Rotationsbewegung des Rotors 2 in Richtung des Pfeiles 7 (Fig.2) je­weils nur ein einziges Hackmesser 4 oder nur ganz wenige dieser Hackmesser im Arbeitseinsatz steht bzw. stehen. Das jeweils im Arbeitseinsatz stehen­de Hackmesser 4 wirkt mit einer sich über die gesamte axiale Länge des Ro­tors 2 erstreckenden Amboßleiste 8 zusammen, welche als Gegenmesser ausge­bildet sein kann. Die Anordnung ist so getroffen, daß zwischen dem jeweiligen Hackmesser 4 und der Amboßleiste 8 lediglich ein geringfügiger Spalt 8ʹ verbleibt. Das zu zerspanende Holzmaterial, z.B. Restholzstücke oder ein Baumstamm, wird dem Rotor 2 quer zur Richtung der Rotorachse 5 und in Richtung des Pfeiles 25 (Fig.2) durch eine Einbringeöffnung 26 des Gehäuses 1 in Längsrichtung des zu zerspanenden Holzstückes derart zuge­führt, daß das voranlaufende Ende des zu zerspanenden Holzstückes auf der Amboßleiste 8 aufruht. Im Anschluß an die Amboßleiste 8 ist die Bodenwand des Gehäuses 1 als auswechselbarer Siebkorb 9 ausgebildet, der unterhalb des Rotors 2 liegt und mit einer Vielzahl von Öffnungen 10 versehen ist, durch welche die Hackschnitzel austreten können. Die Größe dieser Öffnun­gen 10 bestimmt somit die Größe der Hackschnitzel. Sind die abgespaltenen Holzstücke so groß, daß sie durch diese Öffnungen 10 nicht austreten kön­nen, so werden diese Holzstücke nochmals durch den jeweiligen Rotorarm 3 zum Umlauf um die Rotorachse 5 mitgenommen und in Richtung des Pfeiles 7 zur Amboßleiste 8 geschleudert. Die durch die Rotorarme 3 so mitgenommenen Holzstücke werden jedoch nicht bloß entlang des Siebkorbes 9 weiterge­wälzt. Die Versetzung der Hackmesser 4 bzw. der sie tragenden Rotorarme 3 bewirkt nämlich, daß derartige Holzstücke während der Umlaufbewegung der Rotorarme 3 von diesen abgleiten und dadurch in einer anderen Lage erneut zur Amboßleiste kommen, als sie im Verlaufe ihrer Entstehung an der Amboß­leiste 8 hatten. Dies begünstigt die Zerkleinerung der Holzstücke, wobei die entstehenden Teilstücke durch die Öffnungen 10 in den darunter befind­lichen Raum 11 (Fig.1) in Richtung der Pfeile 12 (Fig.1) austreten können. Dieser Raum 11 ist nach unten durch eine geneigte Gosse 13 abgeschlossen, welche die Hackschnitzel zu einem Gebläse 14 führt, welches auf die Rotor­ achse 5 drehfest aufgesetzte, unmlaufende Flügelarme 15 hat, die an ihren freien Enden mit Schwunggewichten 16 zur Erzielung eines gleichmäßigen Laufes bzw. zur Überbrückung von Spitzenbelastungen des nicht dargestell­ten Antriebsmotors versehen sind, welcher zugleich den Rotor 2 und die Flügelarme 15 des Gebläses 14 antreibt, die auf einer Verlängerung der Ro­torachse 5 sitzen. Diese Flügelarme 15 laufen in einem Gehäuse 17 um, wel­ches an seiner dem Rotor 2 zugewendeten Wand eine Eintrittsöffnung 16 für die über die Gosse 13 zugeleiteten Hackschnitzel hat. Dieser Öffnung liegt eine Öffnung 19 in der dem Gebläse 14 zugewendeten Wand des Gehäuses 1 ge­genüber. Das Gebläse 14 fördert die ihm zugeführten Hackschnitzel in einen Auswerfstutzen 20, an welchen ein Sack oder eine Förderleitung od.dgl. an­geschlossen sein kann. Die einander zugewendeten Wände des Gebläses 14 und des Gehäuses 1 können zu einer gemeinsamen Wand vereinigt sein, so daß die Öffnungen 18, 19 zusammenfallen.

    [0006] Die Länge der koaxial zum Rotor 2 angeordneten Flügelarme 15 ist größer als die Länge der Rotorarme 3, wodurch unterhalb des Rotors 2 bzw. unterhalb des Siebkorbes 9 genügend Platz für die Neigung der Gosse 13 in Form einer schräg gelagerten Mulde geschaffen wird. Diese Neigung ist gleichmäßig, wobei die Gosse an ihrem dem Gebläse 14 abgewendeten Ende un­mittelbar am Unterrand des Siebkorbes 9 anliegt und bis zum Unterrand 21 des Gebläseraumes 22 führt. Wie Fig.2 zeigt, ist die Gosse an ihren Sei­tenrändern 23 aufgebogen, vorzugsweise entlang eines Kreisbogens, so daß die Gosse 13 die Form einer geneigten Mulde erhält, was ein seitliches Ab­rutschen der Hackschnitzel von der Gosse 13 verhindert. Die Hackschnitzel rutschen daher auf der Gosse 13 lediglich in Richtung des Pfeiles 24 durch die Öffnung 18 in das Gehäuse des Gebläses 14 hinein. Das Abrutschen der Hackschnitzel auf der Gosse 13 wird hiebei durch die durch Pfeile angedeu­tete Luftströmung unterstützt, welche von den rotierenden Armen 3 des Ro­tors 2 hervorgerufen wird.

    [0007] Für größere Vorrichtungen kann eine nicht dargestellte Einzugsvorrichtung für das zu zerspanende Material vorgesehen sein, z.B. Riffelwalzenpaare, die das zu zerspanende Material dem Rotor 2 zuführen.


    Ansprüche

    1. Trommelhackmaschine zur Zerspanung von Holz zwecks Herstellung von Hackschnitzeln, mit einem Rotor (2) mit mehreren Rotorarmen (3) mit daran befestigten Hackmessern (4), dem das zu bearbeitende Holz quer zur Rotor­achse (5) zugeführt wird, wobei die Schneiden sämtlicher Hackmesser (4) bei der Drehbewegung des Rotors (2) im wesentlichen spaltlos an einem ein­zigen Gegenmesser bzw. einer einzigen Amboßleiste (8) vorbeilaufen, welches Gegenmesser bzw. welche Amboßleiste (8) sich über die gesamte axiale Länge des Rotors (2) erstreckt, wogegen die Hackmesser (4) in Rich­tung der Rotorachse (5) unterteilt und entlang des Rotorumfanges versetzt angeordnet sind, und wobei der Rotor (2) zumindest teilweise von einem Ge­häuse (1) umgeben ist, das zumindest in seinem unteren, dem Gegenmesser bzw. der Amboßleiste (8) benachbarten Bereich als Siebkorb (9) mit Öffnun­gen (10) ausgebildet ist, deren Abmessungen die Größe der Hackschnitzel bestimmen, und wobei die den Siebkorb (9) passierenden Hackschnitzel von Flügelarmen (15) eines Gebläses (14) ausgeworfen werden, die länger sind als die Rotorarme (3), dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Siebkor­bes (9) eine zu den Flügelarmen (15) geneigte, eine Rutschfläche für die Hackschnitzel bildende Gosse (13) angeordnet ist.
     
    2. Trommelhackmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gosse (13) am dem Gebläse (14) abgewendeten Rand des Siebkorbes (9) an diesen anschließt und gleichmäßig geneigt bis zur Unterkante (21) des Ge­bläseraumes (22) reicht.
     
    3. Trommelhackmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gosse (13) quer zur Rutschrichtung der Hackschnitzel aufgebogen ist, vorzugsweise entlang eines Kreisbogens.
     
    4. Trommelhackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Flügelarme (15) des Gebläses (14) koaxial zum Rotor (2) angeordnet sind.
     
    5. Trommelhackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Flügelarme (15) des Gebläses (14) bis zum unteren Rand der Gosse (13) reichen.
     
    6. Trommelhackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Flügelarme (15) des Gebläses (14) an ihren freien Enden mit Schwunggewichten (16) versehen sind.
     
    7. Trommelhackmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß stets nur ein einziges Hackmesser (4) zugleich im Ar­beitseinsatz steht.
     




    Zeichnung