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EP 0 229 970 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.07.1987 Patentblatt 1987/31 |
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Anmeldetag: 08.12.1986 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
19.12.1985 DE 3545101
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Neubauer, Hans René, Dipl.-Ing.
D-8521 Weisendorf (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Einrichtung zum Betrieb von Flüssigkeitsströmungsmaschinen |
(57) Zur verbesserten Betriebsweise (Ansaugdruckerhöhbung bei verminderter Antriebsleistung,
geringere Schallemission) wird der einströmenden Flüssigkeit ständig ein Anteil an
makromolekularen Körpern als Reibungsminderer zugesetzt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtung zum Betrieb von Flüssigkeitsmaschinen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei den bekannten Flüssigkeitsströmungsmaschinen hat man zur Steigerung der geförderten
Flüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit und Verbesserung des Wirkungsrades der Maschinen,
d.h. zur Kleinhaltung der Verluste eine Optimierung der vom Flüssigkeitsstrom beaufschlagten
Maschinenkonturen und einen möglichst wirbelfreien Strömungsverlauf innerhalb der
Maschinen angestrebt sowie zur Erhöhung des Betriebsdruckes möglichst glatte Oberflächen
vorgesehen. Eine Herabsetzung von nach außen gelangenden Schallemissionen hat man
durch gesonderte Schallisolierungen vorgenommen.
[0003] Die genannten Maßnahmen sind nicht nur aufwendig, sondern lassen sich auch mit mehr
Konstruktionsaufwand und zusätzlichen Maßnahmen, wenn überhaupt, nur in einem verhältnismäßig
geringen Maße verbessern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne konstruktive Sondermaßnahme für alle
möglichen Arten und Typen von Flüssigkeitsströmungsmaschinen auf eine bessere Betriebsweise
zu erreichen, bei der der geförderte Flüssigkeitsstrom erheblich gesteigert werden
kann bei verringerter Antriebsleistung und eine Erhöhung des Betriebsdruckes erreichbar
ist, wobei eine Herabsetzung der Schallemissionen der Flüssigkeitsströmungsmaschinen
erreicht werden kann.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgaben gelingt durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1.
[0006] Solche makromolekularen Stoffe können Polymere, insbesondere Polyacrylamide, sowie
Tenside oder anorganische Fibern sein, die als flüssige Stammlösung oder in Pulverform
dem Flüssigkeitsstrom eingangs der betreffenden Maschinen zugegeben werden in einer
auf dem Massendurchfluß der strömenden Flüssigkeit jeweils abgestimmten Menge, wobei
die vorzugsweise ständige Zuführung der besagten Reibungsminderer bzw. Strömungsbeschleuniger
zum Massendurchfluß der in das Gehäuse einströmenden Flüssigkeit erfolgt.
[0007] Die Menge der ständig zugeführten Reibungsminderer ist im Verhältnis zur einströmenden
Flüssigkeit relativ gering und daher der Verbrauch solcher Körper während der Betriebsdauer
entsprechend klein.
[0008] Das Betriebsverfahren nach der Erfindung eignet sich insbesondere für Flüssigkeitsringmaschinen
mit den Flüssigkeitsring im Gehäuse antreibenden Schaufelrädern, wobei im Kreisbetrieb
solcher Maschinen, bei dem die Betriebsflüssigkeit aus einer hinter dem Gasauslaß
angeordneten Flüssigkeitsabscheider wieder der Maschine zugeführt wird und nur ein
kleiner Flüssigkeitsverlust durch eine zugeführte Flüssigkeit ersetzt zu werden braucht,
die Betriebsflüssigkeit nur im Maße der Ersatzflüssigkeit mit entsprechend geringer
Menge an Reibungsminderern versehen werden muß.
[0009] Versuche an einer Flüssigkeitsring- Vakuumpumpe der Type 2BE1203 der Anmelderin haben
bei Verwendung von Polyacrylamid mit verschiedener Konzentration (50 ppm und 96 ppm)
in der Betriebsflüssigkeit ergeben, daß mit höherem Anteil solcher molekularen Körper
in der Betriebsflüssigkeit die Förderleistung in Abhängigkeit vom Ansaugdruck insbesondere
im interessanten Arbeitsbereich um etwa 10 % und mehr erhöht und gleichzeitig der
Bedarf an Antriebsleistung ebenfalls um etwa 10 % und mehr gesenkt und zusätzlich
eine höhere Herabsetzung des Schallpegels erreicht werden kann.
[0010] Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch
angedeutet und nachfolgend erläutert, wobei eine Flüssigkeitsströmungsmaschine in
Durchlaufbetrieb zugrunde gelegt ist.
[0011] Die angedeutete Flüssigkeitspumpe 1 ist mit einer Zuflußleitung 2 und mit einer
Abflußleitung 3 für die Betriebsflüssigkeit verbunden. An die Zuflußleitung 2 ist
über eine Dosiervorrichtung 4 ein Vorratsbehälter 5 für pulverförmige bzw. flüssiggelöste
Reibungsminderer angeschlossen. Die Dosiervorrichtung 4 ist ihrerseits in Regelabhänigkeit
von einem in der Abflußleitung 3 angeordneten Massendurchflußmesser 6 gebracht, derart,
daß abhängig von der Menge der pro Zeiteinheit die Pumpe 1 durchfließenden Betriebsflüssigkeit
die Dosiervorrichtung 4 jeweils eine Menge an Reibungsminderer zur Zuflußleitung
2 freigibt, die einen gleichbleibenden Anteil derselben pro Volumeneinheit der Betriebsflüssigkeit
sicherstellt. Damit kann auch noch die durch den Temperaturanstieg der Betriebsflüssigkeit
an sich bedingte Ansaugleistungsminderung mehr als ausgeglichen werden.
1) Verfahren zum Betrieb von Flüssigkeitsströmungsmaschinen mit rotierenden Förderanordnungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in die Flüssigkeitsströmungsmaschine einströmenden Flüssigkeit in definierter
Menge als Reibungsminderer oder Strömungsbeschleuniger wirkende makromolekulare Körper
zugesetzt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekularen Körper in auf den Massendurchfluß der Flüssigkeit abgestimmter
Menge dieser zugeführt werden.
3) Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekularen Körper der Flüssigkeit geregelt zugeführt werden.
4) Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekularen Körper in Pulverform oder als flüssige Stammlösung der Flüssigkeit
zugeführt werden.
5) Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß organische und/oder anorganische makromolekulare Körper verwendet werden.
6) Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vorratsbehälter (5) für die makromolekularen Körper über eine vom Massendurchfluß
(5) der Flüssigkeit abhängig beeinflußte Dosiervorrichtung (4) an die Zuflußleitung
(2) zur Flüssigkeitsströmungsmaschine (1) angeschlossen ist.
