(19)
(11) EP 0 229 984 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1987  Patentblatt  1987/31

(21) Anmeldenummer: 86117296.3

(22) Anmeldetag:  11.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 8/04, B65D 8/00, B65D 51/14, B65D 51/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.01.1986 DE 3601352

(71) Anmelder: Tetra Alfa Holdings S.A.
1009 Pully (CH)

(72) Erfinder:
  • Reil, Wilhelm
    D-6142 Bensheim 1 (DE)
  • Wartenberg, Erwin, Dr. rer. nat.
    D-7000 Stuttgart 75 (DE)

(74) Vertreter: Weber, Dieter, Dr. et al
Weber, Dieter, Dr., Seiffert, Klaus, Dipl.-Phys., Lieke, Winfried, Dr. Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Packung für fliessfähige Füllgüter mit Glasendwänden


    (57) Beschrieben wird eine Packung für fließfähige Füllgüter, bestehend aus miteinander über eine Längssiegelnaht tubusförmig verbundenen Seitenwänden (1) und Stirnwänden, die an den Enden des Tubus angebracht sind sowie Boden (2) und Deckel (5) der Packung bilden. Dabei bestehen die Seitenwände (1) aus mit thermoplastischem Kunststoff beschichtetem Karton, und der Boden (2) der Packung besteht aus einem separaten, im wesentlichen ebenen Wandstück und ist am unteren Rand (3) der tubusförmigen Seitenwände (1) aufgesiegelt.
    Zur Schaffung einer leichten, stabilen und preisgünstigen Packung, deren Material für das Füllvolumen besser ausgenutzt und auch besser wieder aufbereitbar ist, wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß Boden (2) und Deckel (5) aus Glas bestehen und flüssigkeitsdicht mit den tubusförmigen Seltenwänden (1) verschweißt sind und daß der Deckel (5) eine verschließbare Ausgießöffnung (10) aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Packung für fließfähige Füllgüter, bestehend aus miteinander über mindestens eine Längssiegelnaht tubusförmig verbundenen Seitenwänden und Stirnwänden, die an den Enden des Tubus angebracht sind sowie Boden und Deckel der Packung bilden, wobei die Seitenwände aus mindestens einseitig mit thermoplastischem Kunststoff beschichtetem Trägermaterial, z.B. Karton, bestehen und der Boden der Packung aus einem separaten, im wesentlichen ebenen Wandstück gebildet und am unteren Rand der tubusförmigen Seitenwände aufgesiegelt ist. Solche und ähnliche Packungen sind bekannt. In einem Fall besteht der Deckel der bekannten Packung aus thermoplastischem Kunststoff ohne Trägermaterial, ist längs seiner Außenkante an den Seitenwänden angespritzt und weist eine Ausgießeinrichtung auf.

    [0002] Bekannt ist auch eine andere Packung, deren Seitenwände zwar ebenfalls aus beschichtetem Karton bestehen, bei der aber Boden und Deckel aus thermoplastischem Kunststoff ohne Trägermaterial bestehen. Diese bekannte Packung ist im füllbereiten Zustand so ausgestaltet, daß der Deckel längs seinen vier Kanten, der Boden jedoch zum Füllen der Packung nur längs einer Kante an den Seitenwänden angespritzt ist. Der Querschnitt dieser Packung sowie Deckel und Boden sind im wesentlichen rechteckig.

    [0003] Auch bei der eingangs beschriebenen bekannten Packung ist der Boden viereckig, so daß gegenüber dem runden Deckel eine gewisse Volumenverkleinerung gegeben ist, so daß das Verpackungsmaterial für das Füllgut noch nicht optimal ausgenutzt ist. Als nachteilig hat man bei allen Packungen mit Kunststoffböden oder Deckeln festgestellt, daß eine gewisse Gasdurchlässigkeit nicht vermeidbar ist, so aaß leicht verderbliche Füllgüter bei längerer Lagerzeit ge-fährdet sind. In besonderen Fällen ist auch die Sterilisation der bekannten Packungen bisweilen nur mit größerem Aufwand durchzuführen. Während die Seitenwände aus flachen Bahnen gebildet sind, die verhältnismäßig leicht mit gasundurchlässigen Materialien beschichtet werden können, z.B. mit Metallfolien, ist dieses Vorhaben an Deckel und Boden mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.

    [0004] Gewisse Füllgüter werden daher in den bekannten Glasflaschen transportiert, die aber viele bekannte Nachteile haben, wie z.B. die Reinigung, das Verschließen und Öffnen und der Aufwand durch das Gewicht. Der Fachmann muB für Glasbehältnisse eine dicke Wandstärke wählen, damit die für den rauhen Betrieb beim Transport, Waschen und Füllen verwendete Flasche nicht bricht. Andererseits gilt Glas als ein recht ideales Verpackungsmittel, wenn man insbesondere die Umweltbelastungen betrachtet und den hohen Recyclingwert, d.h. die Wiederaufbereitbarkeit berücksichtigt. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen zieht man dennoch häufig die Papierpackung einer Glasflasche vor, wenn man den enormen Gewichtsunterschied und die damit verbundenen Transportkosten betrachtet; auch die Lagerhaltung von Mehrwegeglasflaschen. Im allgemeinen beträgt das Gewicht einer haltbaren 1 1-Flasche etwa 360 g.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine leichte, stabile und preisgünstige Packung mit den eingangs erwähnten Merkmalen bekannter Packungen zu schaffen, deren Material aber für das Füllvolumen besser ausgenutzt und auch besser wiederaufbereitbar ist. Vorzugsweise soll auch eine gasdichte Packung ermöglicht werden, die gut sterilisierbar ist und längere Zeit aseptisch bleibt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Boden und Deckel aus Glas bestehen und flüssigkeitsdicht mit den tubusförmigen Seitenwänden verschweißt sind und daß der Deckel eine verschließbare Ausgießöffnung aufweist.

    [0007] Durch die Erfindung wird eine ungewöhnliche Materialkombination von Papier und Glas angeboten. Anstelle der üblichen Kunststoffe für Boden und Deckel wird Glas verwendet, welches der Fachmann früher und teilweise auch heute noch für nicht mit kunststoffbeschichteten Papier verschweißbar hält. Es ist aber bekannt, anstelle von Kronenkorken oder dergleichen Glasflaschen auch durch thermoplastische Kunststoffe zu verschließen. Hier hat man beispielsweise Haftvermittler auf den Flaschenhalsrand aufgetragen, dennoch wurden Verbesserungen für dringend erforderlich angesehen, einerseits wegen der schwierigen Verfahrensschritte und andererseits der Kontamination der in den Flaschen befindlichen Lebensmittel.. Man hat daher Heißsiegelkleber gefunden, mit denen haltbare Verbindungen z.B. zwischen Glas und einem Kunststoff erreicht werden. Auch bei flüssigen Füllgütern konnte man daher grundsätzlich bereits Flaschen durch Versiegeln verschließen. Eine im wesentlichen aus mit Kunststoff beschichtetem Papier bestehende Packung mit einem Glasdeckel oder -boden zu versehen, ist jedoch bislang unbekannt gewesen. Zwar hat man eine Papierhülse bereits mit Aluminium an den Stirnseiten verschlossen; hier ist aber zu beachten, daß Metalle verformbar sind, weshalb die aus Metall bestehenden Böden und Deckel auch durch Umbördeln und Festklemmen mit der Papierhülse verbunden wurden. Derartige Techniken sind bei Verwendung von Glas anstelle von Metall nicht möglich. Außerdem mußte der Fachmann den Bruch des Glasdeckels oder -bodens beim Anpressen an die Papierhülse befürchten.

    [0008] Durch die Erfindung wird hier ein neuer Weg beschritten, um eine wesentlich leichtere (geringeres Gewicht) und dennoch stabile Packung zu schaffen. Auf einer mit Kunststoff wenigstens einseitig beschichteten Papierbahn wird in bekannter Weise eine tubusförmige Papierhülse gefertigt, die an den Enden bzw. Stirnseiten offen ist. In einer Verschließstation werden die auf Lager gehaltenen Böden und Deckel aus Glas mit dieser Hülse in Verbindung gebracht, einjustiert und verschweißt. Hier kann man beispielsweise eine Induktionsschweißeinrichtung verwenden. Da der Deckel die Ausgießöffnung aufweist, kann die auf diese Weise gefertigte Packung gefüllt und nachfolgend verschlossen werden.

    [0009] Besonders zweckmäßig ist es, wenn erfindungsgemäß das Glas Preßglas ist. Ein solches Material ist bis zu 90% als Recycle-Glas anzusehen. Die Umweltbelastung für die Verpakkungsmaterialien ist daher beachtlich gering. Es ist unerheblich für Herstellung und Funktion der erfindungsgemäßen Packung, wenn im Glasdeckel kleine Steine, Schlieren oder andere Verunreinigungen eingeschlossen sind und dadurch sozusagen die Glasqualität geringer ist. Vielmehr können durch einfachere Anlagen und Verwendung von Recycle-Glas beim Hersteller von Flüssigkeitspackungen auch Deckel oder Boden (bzw. beide) preiswert hergestellt werden.

    [0010] Es hat sich zwar gezeigt, daß bei einer Glasstärke von etwa 1,5 mm für Deckel und Boden die Bruchgefahr auch bei der Herstellung vernachlässigbar ist und dennoch das Gewicht pro Deckel oder Boden etwa im Bereich von 20 bis 25g liegt. Dennoch kann es besonders vorteilhaft sein, wenn das Glas gemäß der Erfindung vorgespannt wird. Dieses Vorspannen ist bekannt und einfach durchzuführen, es gibt viele vorgespannte Trinkgläser, Autoglas ist beispielsweise vorgespannt usw. Nach der Polyliquid-Methode werden die Deckel und Böden aus Glas auf einem Förderband durch eine Flüssigkeit geführt, wodurch die Vorspannung und auch Härtung erfolgt. Weiterer Vorteil des Behandlungsverfahrens ist auch die Verringerung des Gewichtes. Durch die Vorspannung erreicht man aber zusätzlich eine bessere Festigkeit, so daß auch rauhere Herstellungsmaschinen eingesetzt werden können, bei denen die Papierhülse beim Herstellen der leeren Flüssigkeitspackung zum Siegeln an das Glas angepreßt wird.

    [0011] Durch die Materialien für die tubusförmigen Seitenwände, d.h. die Hülse, nämlich durch Papier oder Pappe, wenigstens einseitig mit Kunststoff beschichtet, wird für die beiden starren Glasplättchen oder Glasscheiben sozusagen eine weiche Aufhängung geschaffen, so daß die Packung nicht nur gut verarbeitet, sondern auch gefüllt, transportiert und vom Endverbraucher ohne Gefahr gehandhabt werden kann. Die beiden Glasplättchen sind an den tubusförmigen Seitenwänden vergleichsweise wie in einem Schwingmetall aufgehängt. Durch diese unerwartete Kombination von Glas und Papier ergibt sich daher auch eine hohe Stabilität der neuen Packung.

    [0012] Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung, wenn das Glas eingefärbt ist. Diese Färbverfahren für Glas sind ebenfalls an sich bekannt. In Kombination mit der lichtundurchlässigen, tubusförmigen Seitenwand ergibt sich dadurch aber mit Vorteil ein hoher Lichtschutz auch von den Enden bzw. Stirnseiten der Verpackung her.

    [0013] Bei zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Ausgießöffnung im Deckel einen in Achsrichtung der Packung nach außen ragenden Ringkragen auf, und am Außenumfang des Deckels und/oder des Bodens ist eine in Achsrichtung liegende Siegelfläche angeordnet. Durch die vorstehend beschriebene Ausgestaltung der Ausgießöffnung ist nicht nur eine gute Füllmöglichkeit durch die offene Ausgießöffnung hindurch vorgesehen, sondern auch das Schließen wird erheblich erleichtert, weil der nach außen ragende Ringkragen an der Ausgießöffnung von einer Verschließeinrichtung gut erreichbar ist. Dadurch kann der Aufbau der Verschließeinrichtung vereinfacht und das Verfahren mit einer höheren Leistung entwickelt werden. Die Tatsache, daß eine Siegelfläche am Außenumfang von Deckel und/oder Boden angeordnet wird, verbessert die Haftkraft zwischen Glasteil und Papierhülse. Diese Siegelfläche wird bei gewöhnlichen 1/4 1-, 1/2 1-, 1 1- oder 2 1-Packungen im wesentlichen ringförmig sein und eine Länge von 1 bis 7 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm haben. Ein Ablösen des Glasceckels oder Glasbodens der gefüllten oder leeren Packung von den Papierseitenwänden ist damit ausgeschaltet bzw. nur unter gewisser Kraftanwendung beim Zerstören der Pakkung möglich.

    [0014] Wenn bei weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung am Außenende des Ringkragens ein Wulst und/oder eine quer zur Achsrichtung liegende Siegelfläche angebracht ist/sind, erreicht man mit Vorteil eine Flächenvergrößerung an denjenigen Stellen, auf welche andere Teile, Plättchen oder Scheiben aufgesiegelt werden müssen, z.B. Metallfolien, die gegebenenfalls beschichtet sind, zum Verschließen der AusgieBöffnung.

    [0015] Der Wulst läßt sich als Gießwulst beim Herstellen des Glasdeckels leicht anformen. Er verläuft am Ringkragen und hat folglich einen kürzeren Umfang als die oben erwähnte Siegelfläche am Außenumfang von Deckel oder Boden.

    [0016] Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung auch, wenn auf dem Ringkragen der Ausgießöffnung ein aus Kunststoff bestehender Verschlußdeckel lösbar angebracht ist. Dieser dient in erster Linie der Wiederverschließbarkeit und kann beispielsweise aus Polyäthylen gefertigt sein. Er wird nach dem Verschließen der Ausgießöffnung durch die beschichtete Aluminiumfolie über den Ringkragen gedrückt, so daß die Aluminiumfolie während des Transports mit Vorteil gegen Stöße oder Beschädigungen geschützt ist. Am unteren Außenrand des Verschlußdeckels wird vorzugsweise ein nach innen ragender Ringwulst angeformt, so daß der Verschlußdekkel auf den Ringkragen aufgeschnappt werden kann und eine Selbsthaltefunktion hat. Zum Öffnen wird der Verschlußdekkel entfernt, die Metallfolie wird aufgebrochen, und nach teilweisem Ausgießen, d.h. Teilentleeren der Flüssigkeitspackung,kann der Verschlußdeckel wieder aufgeschnappt werden, so daß das in der Packung verbleibende Füllgut gegen ) Staub geschützt ist und auch ein gewisser Schutz gegen Auslaufen gegeben ist.

    [0017] Erfindungsgemäß kann man ferner die tubusförmigen Seitenwände innenseitig mit einer Metallfolie beschichten. Auch hier wird vorzugsweise wieder Aluminium verwendet. Für aseptische Milchverpackungen ist es an sich bekannt, Papierseitenwände mit Aluminiumfolie zu belegen. Dadurch wurden auch die Seitenwände gasdicht. Für aseptische Verpackungen hat man daher häufig die bekannten quaderförmigen Verpackungen verwendet, die vollständig aus diesem beschichteten Papier bestehen. Aus Gründen des Materialverbrauchs, Dichtigkeit und wegen Öffnungsproblemen würde man aber gern auf andere Packungsarten übergehen. Insbesondere bei Packungen, bei denen wenigstens eine der Stirnseiten durch einen Deckel oder Boden aus Kunststoff verschlossen ist, ergeben sich aber bereits Probleme durch den Gaseintritt durch den Kunststoff hindurch. Wird gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung hingegen Glas anstelle Kunststoff verwendet, dann sind diese Dichtigkeitsprobleme ausgeschaltet. Durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung ist also auch eine gasdichte und sterilisierbare Packung herstellbar. Bei dem oben beschriebenen Herstellungsverfahren erfolgt die Sterilisierung nach Fertigstellung der Packung, d.h. nach Einschweißen der Glasplättchen oder Glasscheiben in die weiche Papierhülse, d.h. die tubusförmigen Seitenwände aus mit Kunststoff beschichtetem Karton und vor dem Füllen.

    [0018] Die vorstehend genannten Maßnahmen lassen sich erfindungsgemäß besonders dann günstig einsetzen, wenn der Querschnitt der tubusförmigen Seitenwände sowie Deckel und Boden kreisrund sind. Bei einer solchen Packung hat man optimales Füllvolumen pro eingesetztem Verpackungsmaterial, d.h. eine noch bessere Ausnutzung als bei einem viereckigen Boden.

    [0019] Heutzutage wird bereits Müll getrennt gesammelt, und man könnte auch die aus Glas und Papier bestehende Packung gemäß der Erfindung mit wenigen Griffen (Abschneiden von Deckel und Boden mit einem Messer) wiederaufbereitbar machen, weil die separierten Materialien und insbesondere das Glas sehr recyclefreudigsind. Mit der neuen Flüssigkeitspackung gemäß der Erfindung ist ein umweltfreundliches und transportgünstiges Verpackungsmittel geschaffen, welches sogleich eine hohe Werbewirksamkeit hat, weil auf der Papierbahn zur Erstellung der tubusförmigen Seitenwände in bekannter Weise Werbeaufdrucke vorgesehen werden können.

    [0020] Durch verschiedene Formen von Glasdeckel und Glasboden kann man diese für sich sehr günstig stapelbar ausgestalten, so daß man sie von Magazinen den beispielsweise in einer Transportkette geführten fertigen Papierhülsen praktisch und kompakt zuführen kann. Besondere Ausgestaltungen derselben, weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

    Figur 1 eine Milchverpackung nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht mit abgenommenem Verschlußdeckel,

    Figur 2 eine Schnittansicht durch die Packung der Figur 1 mit auf die AusgieBöffnung aufgelegter Metallfolie,

    Figuren 3, 4, 6 und 7 abgebrochene und schematische Schnittansichten durch den oberen Teil der tubusförmigen Seitenwände mit eingeschweißtem Deckel, offen,

    Figur 5 drei offene Deckel separat, übereinandergeschichtet,

    Figur 8 eine weitere andere Ausführungsform, abgebrochen und im Schnitt, wobei auf den Deckel eine Metallfolie aufgelegt ist,

    Figur 9 eine ähnliche Ansicht wie Figur 8, jedoch mit weiterer modifizierter Ausgestaltung des Deckels und im Schnitt getrennt darüber gezeichnetem Verschlußceckel und

    Figur 10 abgebrochen eine Querschnittsansicht durch die tubusförmigen Seitenwände mit der Längssiegelnaht und dem Kantenschutz.



    [0021] In Figur 1 ist perspektivisch die fertige Milchpackung in offenem Zustand dargestellt. Sie besteht aus über eine Längssiegelnaht 4 (Fig. 10) tubusförmig verbundenen Seitenwänden 1 und Stirnwänden aus Glas, von denen in Figur 1 nur der Deckel 5, jedoch in Figur 2 auch der Boden 2 dargestellt ist. Die Seitenwände 1 bestehen aus beidseitig mit Thermoplast beschichtetem Papier bzw. Karton und sind aus einer flachen, vorzugsweise bedruckten Bahn geformt, die zum Tubus gebildet und in der in Figur 10 gezeigten Weise mit der Längssiegelnaht 4 zur Hülse verschlossen ist. Auf der Innenseite ist ein längs in Tubusachsrichtung verlaufender Kunststoffstreifen 6 aufgesiegelt, welcher den Kantenschutz bildet, damit nicht Flüssigkeit in die freie, ohne Kunststoff geschützte, innere Papierkante eindringen und damit das Papier zerstören kann.

    [0022] Sowohl der Boden 2 als auch der Deckel 5 bestehen aus einem separaten, im großen und ganzen ebenen Wandstück, welches bei der runden Ausführungsform scheibenförmig und bei anderen Ausführungsformen plättchenförmig ist. Der Boden 2 wird am unteren Rand 3 der Seitenwände 1 aufgesiegelt. Die ringförmige Siegelfläche 7 liegt auf der Innenseite der hülsenförmigen Seitenwandung 1 unten an deren Rand 3 einerseits und am Außenumfang des Bodens 2 andererseits. Damit sich diese in Richtung der Achse 8 der Pakkung erstreckende Siegelfläche eine gewisse Höhe bzw. Länge von etwa 1 bis 7 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm, hat, ist in den Boden 2 eine Sicke oder Nut 9 aus der Ebene eingeformt, welche quer zur Achse 8 liegt. Durch diese nutenförmige Sicke 9 erhält der Boden 2 gleichzeitig auch eine zusätzliche Versteifung.

    [0023] Boden 2 und Deckel 5 bestehen aus Glas, welches vorzugsweise zum Lichtschutz eingefärbt und vorgespanntes Preßglas ist.

    [0024] Auch der Deckel 5 könnte eine solche V-förmige oder trapezförmige Ringsicke 9 aufweisen, wie der Boden 2, eine solche Ausführungsform ist aber in den Zeichnungen nicht dargestellt. Vielmehr erhält der Deckel 5 seine Steifigkeit durch andere Ringkanten bzw. die allgemein mit 10 bezeichnete AusgieBöffnung. Diese liegt mittig im kreisrunden Deckel 5 und wird durch einen in Richtung der Achse 8 nach außen und oben ragenden Ringkragen 11 gebildet, der oben an seinem äußersten Ende einen Wulst 12 (Fig. 7) oder eine quer zur Achsrichtung 8 liegende Siegelfläche 13 aufweist. Den Wulst 12 in Figur 7 kann man auch so verstehen, daß durch ihn eine solche Siegelfläche, wie bei den anderen Ausführungsformen mit 13 bezeichnet, gebildet wird.

    [0025] Nach oben und außen ist die AusgieBöffnung durch eine beidseitig mit Thermoplast beschichtete Aluminiumfolie 14 verschlossen. Diese ist lediglich in den Figuren 2, 8 und 9 gezeigt.

    [0026] Bei Figur 2 ist die Aluminiumfolie 14 außen am Umfang des Ringkragens 11 nach unten gebogen gezeigt. Dies erfolgte durch den VerschluBdeckel 15 aus Polyäthylen, der lösbar auf dem Ringkragen 11 dadurch angebracht worden war, daß er über den nach innen ragenden, in Figur 9 gezeigten Ringwulst 16 auf den Ringkragen 11 und über seinen Wulst 12 oder die ringförmige Außenkante der Siegelfläche 13 aufgeschnappt wurde.

    [0027] In Figur 9 ist beispielsweise der Zustand gezeigt, bei welchem die Aluminiumfolie 14 noch glatt auf der Siegelfläche 13 aufliegt, nämlich bevor der Verschlußdeckel 15 aufgeschnappt und eingerastet wird. Nimmt man den VerschluBdeckel 15 danach ab, dann hat man den in Figur 2 gezeigten Zustand.

    [0028] Es versteht sich, da8 zum Ausgießen die Aluminiumfolie 14 aufgebrochen wird, und wenn die Packung nur teilweise entleert ist, kann der Verschlußdeckel 15 zum Wiederverschlie- ßen verwendet werden.

    [0029] In Figur 3 ist eine-erste Ausführungsform des Querschnittes des Deckels 5 gezeigt, die sich auch bei der Darstellung der Figuren 1 und 2 wiederfindet. Man erkennt hier die zur Achse 8 der Packung quer oder senkrecht liegende Siegelfläche 13 mit ihrem Außenrand 17, über welchen der Innenwulst 16 des Verschlußdeckels 15 einrasten kann. Der Ringkragen 11 geht von oben nach unten aus der Zylindermantelform in die Kegelstumpfform über, um dann im untersten Bereich in eine Ebene überzugehen, so daß eine Ringfläche 18 gebildet wird. Diese findet sich bei im wesentlichen allen Deckeln 5 außer bei der Ausführungsform nach Figur 8. Am Außenumfang des Deckels 5 wird die in Richtung der Achse 8 liegende Siegelfläche 19 gebildet, die ringförmig ist und in Richtung der Achse eine Höhe oder Länge von etwa 1 bis 7 mm und vorzugsweise 2 bis 5 mm hat. Hierdurch erreicht man eine gute Haftkraft zwischen dem Glasdeckel 5 und der Papierwand 1.

    [0030] Bei den Ausführungsformen nach den Figuren 4, 7, 8 und 9 ist außerdem eine die Papierkante abdeckende Ringfläche 20 gebildet, die neben der Siegelfläche 19 und außerhalb derselben liegt. Auch dort ist eine Schweißverbindung zwischen Glas und Papier gegeben. Flüssigkeit kann somit nicht in die offene Kante der Papierseitenwand 1 eindringen.

    [0031] In Figur 5 ist die gute Stapelbarkeit der Deckel 5 gemäß der zweiten Ausführungsform nach Figur 4 gezeigt. Ähnlich sind auch andere Deckel stapelbar.


    Ansprüche

    1. Packung für fließfähice Füllgüter, bestehend aus miteinander über mindestens eine Längssiegelnaht (4) tubusförmig verbundenen Seitenwänden (1) und Stirnwänden, die an den Endes des Tubus angebracht sind sowie Boden (2) und Deckel (5) der Packung bilden, wobei die Seitenwände (1) aus mindestens einseitig mit thermoplastischem Kunststoff beschichtetem Trägermaterial, z.B. Karton, bestehen und der Boden (2) der Packung aus einem separaten, im wesentlichen ebenen Wandstück gebil- det und am unteren Rand (3) der tubusförmigen Seitenwände (1) aufgesiegelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß Boden (2) und Deckel (5) aus Glas bestehen und flüssigkeitsdicht mit den tubusförmigen Seitenwänden (1) verschweißt sind und daß der Deckel (5) eine verschließbare Ausgießöffnung (10) aufweist.
     
    2. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas Preßglas ist.
     
    3. Packung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas vorgespannt ist.
     
    4. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas eingefärbt ist.
     
    5. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgießöffnung (10) im Deckel (5) einen in Achsrichtung (8) der Packung nach außen ragenden Ringkragen (11) aufweist und daß am AuEenumfang des Deckels (5) und/oder des Bodens (2) eine in Achsrichtung (8) liegende Siegelfläche (19) angeordnet ist.
     
    6. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Außenende des Ringkragens (11) ein Wulst (12) und/oder eine quer zur Achsrichtung (8) liegende Siegelfläche (13) angebracht ist/sind.
     
    7. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgiesöffnung (10) durch eine gegebenenfalls beschichtete Metallfolie (14) verschlossen ist.
     
    8. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ringkragen (11) der Ausgießöffnung (10) ein aus Kunststoff bestehender Verschlußdeckel (15) lösbar angebracht ist.
     
    9. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die tubusförmigen Seitenwände (1) innenseitig mit einer Metallfolie beschichtet sind.
     
    10.Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der tubusförmigen Seitenwände (1) sowie Deckel (5) und Boden (2) kreisrund sind.
     




    Zeichnung