[0001] Die Erfindung geht aus von einer einseitig gesockelten Hochdruckentladungslampe mit
einem Lampengefäß, aus dem an einem Ende zwei Stromzuführungen herausgeführt sind,
wobei dieses Ende des Lampengefäßes in einer Aufnahme des Sockels eingepaßt ist, und
wobei die Stromzuführungen mit Anschlüssen am Sockel verbunden sind.
[0002] Die Anwendungsmöglichkeit von Hochdruckentladungslampen, insbesondere Metallhalogenidlampen,
wurde in letzter Zeit durch kompakte Versionen mit kleiner Leistung in der Größenordnung
von 100 W erweitert. Bei diesen üblicherweise einseitig gesockelten Lampen ist im
allgemeinen eine Heißwiederzündung wünschenswert, was durch geeignete Zündschaltungen
erreicht wird. An der Lampe liegen dabei kurzzeitig Spannungen in der Größenordnung
von 20 kV an; der genaue Wert hängt von der Leistungsstufe der Lampe ab.
[0003] Bei diesen hohen Spannungen kommt es leicht zu Überschlägen im Sockel, da bekanntlich
die Durchschlagsfestigkeit in Luft ca. 1 kV/mm beträgt, andererseits der Abstand
der beiden Stromzuführungen im Sockel aufgrund der kompakten Bauweise in der Größenordnung
von 10 mm liegt. Am leichtesten bilden sich derartige Überschläge als Gleitfunkenentladung
zwischen den Stromzuführungen direkt am Lampengefäß aus, wo das als Dielektrikum dienende
Lampengefäßmaterial die Neigung zu Überschlägen verstärkt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Überschläge im Sockelbereich zu verhindern.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, sowohl Überschläge in Luft als auch Gleitfunkenentladungen
direkt am Lampengefäß zwischen den Stromzuführungen auf einfache und kostengünstige
Art zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgaben werden bei einer Hochdruckentladungslampe nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich zwischen dem Lampengefäß und
dem Sockel eine Zwischenlage befindet, die aus einem Material hoher Temperatur- und
Durchschlagsfestigkeit besteht, und die mindestens im Bereich zwischen den beiden
Stromzuführungen sowohl am Lampengefäß dicht anliegt als auch den Raum zwischen dem
Boden der Aufnahme des Sockels und dem sockelseitigen Ende des Lampengefäßes vollständig
ausfüllt. Insbesondere wird als Zwischenlage ein Faserflor verwendet, wobei als Material
Keramikfasern bevorzugt werden. Bei der Herstellung der Hochdruckentladungslampe
werden folgende Verfahrensschritte ausgeführt:
[0006] - Abtrennen eines mattenartigen Teils mit bestimmter Schichtdicke von einem größeren
Vorratsstück des durchschlagsfesten Materials
- Einlegen des mattenartigen Teils in die Aufnahme des Sockels
- Zentrieren von Lampengefäß und Sockel zueinander
- Gegeneinanderpressen von Lampengefäß und Sockel, wobei das als Zwischenlage dienende
mattenartige Teil komprimiert, d.h. in seiner Schichtdicke reduziert wird
- Befestigen des Sockels am Lampengefäß
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine zuverlässige
Heißwiederzündung kompakter einseitig gesockelter Hochdruckentladungslampen mit
geringem Abstand der Stromzuführungen ermöglicht wird. Dabei verhindert die erfindungsgemäße
Zwischenlage nicht nur einen Durchschlag in Luft zwischen den beiden Stromzuführungen,
sondern gleichzeitig auch eine Gleitfunkenentladung entlang des sockelseitigen Endes
des Lampengefäßes.
[0008] Ein besonders geeignetes Material für die Zwischenlage ist insbesondere Faserflor,
z.B. Quarzwolle, Glaswolle oder Keramikfasern, da die lockere Struktur des Materials
mit seinen ineinander verwobenen Fasern den Entladungsweg zwischen den Stromzuführungen
im gesamten Sockelbereich verlängert und gleichzeitig infolge seiner Komprimierbarkeit
eine genaue Anpassung an das sockelseitige Ende des Lampengefäßes gewährleistet,
obwohl dieses Ende durch den Quetschvorgang unregelmäßig geformt ist. Faserflore
widerstehen zudem den hohen Betriebstemperaturen im Sockelbereich, wobei auch die
mit der Temperaturerhöhung verbundene Volumenänderung im Sockelbereich die genaue
Anpassung der Zwischenlage infolge der elastischen Eigenschaften der Faserflore nicht
beeinträchtigt. Insbesondere bietet ein Faserflor aus Keramikfasern bearbeitungstechnische
Vorteile verbunden mit hoher Durchschlagsfestigkeit.
[0009] Der Einbau derartiger Zwischenlagen zwischen Sockel und Lampengefäß läßt sich denkbar
einfach in den an sich bekannten Ablauf der Fertigung integrieren und erfordert praktisch
keinen zusätzlichen Zeitaufwand. Dabei wird der Arbeitsgang des Gegeneinanderpressens
von Lampengefäß und Sockel dazu benutzt, die Durchschlagsfestigkeit der dabei komprimierten
Zwischenlage noch zu erhöhen.
[0010] Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
[0011] Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Hochdruckentladungslampe gemäß der Erfindung.
[0012] In der Figur ist eine kompakte Metallhalogenid-Hochdruckentladungslampe 1 kleiner
Leistung (35-150 W) gezeigt mit einer Gesamtlänge von ca. 85 mm und einem größten
Außendurchmesser von ca. 30 mm. Ein einseitig gequetschtes Entladungsgefäß 2 enthält
neben einer Füllung aus Quecksilber sowie Zusätzen von Metallhalogeniden und Edelgas
zwei Elektroden 3, 4, deren Schäfte 5, 6 mittels Folien vakuumdicht in die Quetschung
eingeschmolzen sind. Das Entladungsgefäß 2 ist durch innere Stromzuführungsdrähte
7, 8 in einem evakuierten, einseitig gequetschten Außenkolben 9 gehaltert. Sowohl
das Entladungsgefäß 2 als auch der in dieser bevorzugten Ausführungsform das eigentliche
Lampengefäß bildende Außenkolben 9 sind aus Quarzglas gefertigt. An dem Ende 10 des
Außenkolbens 9, an dem sich die Quetschung befindet, sind äußere Stromzuführungen
11, 12 mittels Folien vakuumdicht eingeschmolzen. Die inneren Stromzuführungsdrähte
7, 8 stellen die elektrische Verbindung zwischen den Elektrodenschäften 5, 6 des Entladungsgefäßes
und den äußeren Stromzuführungen 11, 12 jeweils über die Folien her. Der Abstand der
äußeren Stromzuführungen 11, 12 voneinander beträgt dabei 12 mm.
[0013] Der Außenkolben 9 ist an dem Ende 10, an dem sich die Quetschung befindet, in die
Aufnahme 13 eines Sockels 14 aus Kunststoff eingepaßt. Die Aufnahme 13 wird durch
den Boden 15 begrenzt. Die äußeren Stromzuführungen 11, 12 sind mit Anschlüssen 16,
17 an der Sockelunterseite verlötet.
[0014] Zwischen dem Boden 15 und dem Ende 10 des Außenkolbens 9 befindet sich als Zwischenlage
18 ein Faserflor aus Keramikfasern, im folgenden als Keramikvlies 19 bezeichnet; es
füllt den gesamten Raum zwischen dem Boden 15 und dem Ende 10 des Außenkolbens aus.
[0015] Zur Herstellung der Zwischenlage 18 wird zunächst aus einem größeren Vorratsstück
des Faserflors mit einer Schichtdicke von ca. 3 mm ein den Abmessungen des Bodens
15 entsprechendes mattenartiges Keramikvlies 19 der Größe 6 mm x 20 mm ausgestanzt
und in die Aufnahme 13 des Sockels 14 eingesetzt. Eine Sockelungsvorrichtung paßt
nun den Sockel 14 in das darüber angebrachte zentrierte Lampengefäß 9 ein. Die lockere
Struktur des Keramikvlieses 19 macht es dabei nicht erforderlich, spezielle Bohrungen
für äußeren Stromzuführungen 11, 12 auszustanzen. Eine Feder reguliert den Anpreßdruck
des Sockels 14 auf das Lampengefäß 9. Diese Feder ist derart dimensioniert, daß eine
resultierende Kraft von maximal etwa 15 N gewährleistet ist. Dabei wird die Schichtdicke
des Keramikvlieses 19 bis auf 1,1 mm reduziert, wodurch sich eine Durchschlagsfestigkeit
von 26 kV ergibt. Der Zusammenhang zwischen Durchschlagsfestigkeit U
D und reduzierter Vliesdicke d
r als Funktion der Anpreßkraft K ist in der Tabelle dargestellt. Die Kenntnis dieses
Zusammenhangs ist deshalb von Bedeutung, weil der Quetschvorgang eine unregelmäßige
Form des Endes 10 des Außenkolbens bedingt. Aufgrund der dabei entstehenden unvermeidlichen
Toleranzen in der Lampengefäßlänge treten bei einer gleichzeitigen Einhaltung des
Einstellmaßes Toleranzen in der reduzierten Vliesdicke in der Größenordnung von 100
% auf, entsprechend einer Vliesdicke d
r von mehr als 2 mm.

[0016] Da die Zündspannungen für das Heißwiederzünden von kompakten Metallhalogenidlampen
in der bevorzugten Ausführungsform je nach Lampenleistung (35-150 W) etwa 15-20 kV
betragen, ist bereits im ungünstigsten Fall einer wegen der Lampengefäßtoleranzen
nur auf 2,4 mm reduzierten Vliesdicke d
r das Auftreten von Durchschlägen vermieden.
[0017] Das Keramikvlies 19 vermeidet Überschläge in Luft zwischen den äußeren Stromzuführungen
11, 12. Darüber hinaus liegt es auch aufgrund seiner lockeren Struktur und der damit
verbundenen Formbarkeit und Elastizität durch das Anpressen des Sockels 14 am unregelmäßig
geformten Ende 10 des Außenkolbes 9 dicht an, insbesondere an der häufig zwischen
den Stromzuführungen beim Quetschvorgang sich bildenden Quetschfurche. Somit werden
gleichzeitig Gleitfunkenentladungen, die bevorzugt gerade in der Quetschfurche auftreten,
verhindert. Die Elastizität ist dabei zusätzlich noch wegen der infolgen der hohen
Betriebstemperatur auftretenden Problematik der Materialausdehnung von Bedeutung.
[0018] Andere Materialien mit geringerer Formbarkeit und Elastizität, z.B. Keramikpapier,
konnten diese Anforderungen bei weitem nicht so gut erfüllen.
[0019] Die Erfindung eignet sich auch für andere Ausführungsformen der Hochdruckentladungslampe.
Insbesondere können auch die Zündeigenschaften von Metallhalogenidlampen ohne Außenkolben,
bei denen das Entladungsgefäß direkt gesockelt ist, mittels einer derartigen Zwischenlage
verbessert werden. Auch auf andere Arten von Hochdruckentladungslampen, z.B. Natriumhochdruckentladungslampen,
ist die Erfindung anwendbar.
1. Einseitig gesockelte Hochdruckenladungslampe (1) mit einem Lampengefäß (9), aus
dem an einem Ende (10) zwei Stromzuführungen (11, 12) herausgeführt sind, wobei dieses
Ende (10) des Lampengefäßes (9) in einer Aufnahme (13) des Sockels (14) eingepaßt
ist, und wobei die Stromzuführungen (11, 12) mit Anschlüssen (16, 17) am Sockel (14)
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Lampengefäß (9) und
dem Sockel (14) eine Zwischenlage (18) befindet, die aus einem Material hoher Temperatur-
und Durchschlagsfestigkeit besteht, und die mindestens im Bereich zwischen den beiden
Stromzuführungen (11, 12) sowohl am Lampengefäß (9) dicht anliegt als auch den Raum
zwischen dem Boden (15) Aufnahme (13) des Sockels (14) und dem sockelseitigen Ende
(10) des Lampengefäßes (9) vollständig ausfüllt.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage
(18) aus einem Faserflor (19) besteht.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserflor
(19) aus Keramikfasern besteht.
4. Verfahren zur Herstellung einer Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte
- Abtrennen eines mattenartigen Teils mit bestimmter Schichtdicke von einem größeren
Vorratsstück des durchschlagsfesten Materials
- Einlegen des mattenartigen Teils in die Aufnahme des Sockels
- Zentrieren von Lampengefäß und Sockel zueinander
- Gegeneinanderpressen von Lampengefäß und Sockel, wobei das als Zwischenlage dienende
mattenartige Teil komprimiert, d.h. in seiner Schichtdicke reduziert wird
- Befestigen des Sockels am Lampengefäß.