[0001] Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmaischen
und Abschleudern von Zuckerfüllmassen mit einem um eine lotrechte Achse rotierenden
nach oben konisch erweiterten Siebkorb, der auf einer nach oben in das Korbinnere
ragenden Nabe einen Aufgabe- und Verteilertopf und eine von dem Verteilertopf bis
in den Bodenbereich des Siebkorbes ragende nach unten konisch erweiterte Beschleunigungsglocke
trägt, welche als Vorschleudertrommel ausgebildet ist, und deren Abwurfrand von einer
Einmaischeinrichtung umschlossen ist, die einen den Abwurfrand mit Spiel umschließenden
Einmaischring und im Bereich des Ringes ausmündende Kanäle für die Zuführung von Maischflüssigkeit
aufweist.
[0002] Es sind Zentrifugen der vorgenannten Art bekannt (DE-GM 79 34 091), bei denen ein
Einmaischring vorgesehen ist, welcher gegenüber der Vorschleudertrommel mit einer
geringeren Drehzahl angetrieben ist oder feststeht, und welcher einen etwa C-förmigen,
zum Abwurfrand der Vorschleudertrommel hin offenen Querschnitt bildet. Die im Bereich
des Einmaischringes ausmündenden Kanäle für die Zuführung der Maischflüssigkeit sind
bei der bekannten Lösung als mit der Zentrifuge umlaufende Zuführkanäle ausgebildet,
so daß die Einmaischflüssigkeit durch die Fliehkraft in den Einmaischring geschleudert
wird.
[0003] Dadurch, daß die vorgeschleuderte kristalline Masse, die über den Abwurfrand die
Schleudertrommel verläßt, beim Auftreffen auf den feststehenden oder mit langsamer
Drehzahl umlaufenden Einmaischring in ihrer Umfangsgeschwindigkeit gebremst wird,
während andererseits die Einmaischflüssigkeit mit der Rotationsgeschwindigkeit der
Vorschleudertrommel in den Einmaischring gelangt, soll eine intensive Durchmischung
der kristallinen Masse mit der Einmaischflüssigkeit erreicht werden. Dabei wird eine
allmähliche Füllung des C-förmigen Querschnittes des Einmaischringes angestrebt,
ehe die eingemaischte kristalline Masse durch Schwerkraft auf den Boden des Siebkorbes
der Zentrifuge gelangt und von dort durch Fliehkraft auf den sich konisch erweiternden
Teil des Siebkorbes der Zentrifuge überführt wird.
[0004] Um die angestrebte Wirkung der Mischung der kristallinen Masse mit der Einmaischflüssigkeit
in dem C-förmigen Einmaischring zu erzielen und die Überführung der eingemaischten
kristallinen Masse auf den Trommel boden zu erreichen, ist es bei den bekannten Vorrichtungen
notwendig, den Einmaischring allenfalls mit einer im Verhältnis zur Drehzahl der Zentrifuge
sehr geringen Drehzahl umlaufen zu lassen. Zur Vermeidung aufwendiger Konstruktionen
wurden daher in der Praxis die bekannten Zentrifugen mit einem ortsfest gehaltenen,
also nicht mitrotierenden Einmaischring ausgebildet.
[0005] Die eingangs genannten bekannten Zentrifugen haben sich in der Praxis bewährt für
die Behandlung von Füllmassen mittlerer Reinheit, bei denen ein alleiniger Waschvorgang
nach dem Vorschleudern nicht genügt, um eine ausreichende Trennung der flüssigen Phase
von den Kristallen zu erreichen.
[0006] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß die bekannten Zentrifugen der einleitend
beschriebenen Art zu einer ungünstigen Kristallausbeute führen. Durch die Abbremsung
der über den Abwurfwand der Vorschleudertrommel in den Einmaischring gelangenden
kristallinen Masse und durch die nachfolgende Wiederbeschleunigung werden viele Kristalle
der Masse zerkleinert und gelangen bei der nachfolgenden Behandlung durch das Sieb
des Siebkorbes der Zentrifuge in den Ablauf.
[0007] Ferner können bei der bekannten Zentrifuge Probleme dadurch auftreten, daß Störungen
in der Förderung der Füllmasse entlang des Siebes der nicht einsehbaren Vorschleudertrommel
auftreten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentrifuge der einleitend beschriebenen
Art so weiterzubilden, daß eine sichere und gleichmäßige Förderung der Füllmasse
entlang der Siebfläche der Vorschleudertrommel erreicht und eine schonende Behandlung
der Kristallmasse beim Einmaischen unter Aufrechterhaltung günstiger Einmaischbedingungen
erzielt und hierdurch eine Verbesserung der Kristallausbeute erreicht wird, und zwar
ohne merkbare Erhöhung des Energieaufwandes für den Antrieb der Zentrifuge.
[0009] Die Lösung vorstehender Aufgabe wird dadurch erreicht, daß die Vorschleudertrommel
einen größeren Öffnungswinkel als der Siebkorb aufweist, daß der Einmaischring als
mitrotierender konisch nach unten erweiterter Ring mit gegenüber dem Siebkorb und
der Vorschleudertrommel größerer Steilheit ausgebildet ist, und daß die Kanäle für
die Maischflüssigkeit als ortsfeste Kanäle mit oberhalb der Auftreffzone des auf den
Einmaischring abgeschleuderten Gutes vorgesehenen in Richtung auf den Einmaischring
weisenden Ausströmöffnungen ausgebildet sind.
[0010] In der Praxis hat sich gezeigt, daß eine sichere Förderung der Füllmasse entlang
der Siebfläche der Vorschleudertrommel erzielt wird, wenn diese einen zwischen 3 und
14° größeren Öffnungswinkel aufweist als der Siebkorb.
[0011] Durch den mitrotierenden, konisch nach unten erweiterten Einmaischring erfolgt gegenüber
der bekannten Ausführung keine Abbremsung der von der Vorschleudertrommel nach Art
eines Schleiers auf den Einmaischring gelangenden Kristallmasse, sondern diese wird
aufgrund des größeren Durchmessers des Einmaischringes von dem Ring durch Reibkräfte
mitgenommen und auf eine höhere Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt, wobei die aus
den ortsfesten Kanälen oberhalb der Auftreffzone des abgeschleuderten Gutes auf den
Einmaischring aufgebrachte Einmaischflüssigkeit einen Film bildet, auf welchen die
abgeschleuderte kristalline Masse auftrifft. Bei nur geringer unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit
des Flüssigkeitsfilmes und der auf diesen auftreffenden Kristalle wird im Zuge der
Mitnahme und weiteren Beschleunigung der beiden genannten Medien durch den rotierenden
Einmaischring eine intensive Durchmischung erzielt. Dabei wandern die sich durchmischenden
Medien gleichzeitig in Richtung der Unterkante des Einmaischringes, die sie unter
schleierartiger Ausbreitung infolge der Fliehkraft in Richtung zu dem Siebkorb der
Zentrifuge verlassen.
[0012] Der sich auf den Einmaischring ausbildende Flüssigkeitsfilm dient beim Auftreffen
der Kristallmasse auf diesen Ring gleichzeitig als Gleitmittel, so daß durch die Reibung
der Kristalle auf dem Einmaischring entstehende Beschädigungen weitgehend verhindert
werden und gleichzeitig infolge der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit der Flüssigkeit
und der Kristalle eine Vermischung dieser Kristalle mit der Einmaischflüssigkeit
erfolgt. Es wird eine vollständige Umhüllung aller Kristalle durch die Einmaischflüssigkeit
auf sehr kurzem Wege erreicht, so daß eine geringe Aufenthaltszeit der Kristallmasse
auf dem Einmaischring ausreicht, um den gewünschten Einmaischeffekt zu erzielen.
[0013] Aus dem vorgenannten Grunde ist es zweckmäßig, wenn der Einmaischring den Abwurfrand
der Vorschleudertrommel zum Korb hin nur über einen geringen Teil seiner Höhe, höchstens
bis zur Hälfte seiner Höhe, überragt. Durch die beschriebene größere Steilheit des
konisch sich nach unten erweiternden Einmaischringes reicht es in der Praxis aus,
wenn der Einmaischring den Abwurfrand der Schleudertrommel zum Korbboden hin nur um
etwa einen, höchstens einige cm überragt.
[0014] Da die Kristallmasse auf dem Einmaischring nur eine kurze Strecke in axialer Richtung
bis zu dem unteren Abwurfrand des Einmaischringes zurückzulegen hat, wird die Gefahr
eines Staues der Kristallmasse bzw. die Gefahr eines örtlichen Aufbaues der Kristalle
erheblich vermindert. Örtlich ggf. auftretende Kristallansammlungen können sich nach
den praktischen Erfahrungen infolge des Zusammenwirkens mit der Einmaischflüssigkeit
nicht als ortsfest auf dem Einmaischring haftende Anhäufungen ausbilden, sondern
werden, wenn sie überhaupt auftreten, unmittelbar nach ihrem Entstehen von der Einmaischflüssigkeit
mitgenommen und in Richtung zu der unteren Abschleuderkante des Einmaischringes befördert.
[0015] Um die bei der Einmaischung erzielte schonende Behandlung der Kristallmasse auch
bei der Weiterförderung dieser mit der Maischflüssigkeit versetzten Kristallmasse
sicherzustellen, sieht eine bevorzugte Ausführung der Erfindung vor, daß der Maischring
von einer Beschleunigungseinrichtung aus wenigstens zwei koaxial im Abstand angeordneten
weiteren Ringen umschlossen ist, die eine gegensinnige Konizität aufweisen, an ihren
Rändern größeren Durchmessers Anbwurfkanten bilden und axial gegeneinander versetzt
so angeordnet sind, daß sie sich in der Höhe überdecken.
[0016] Derartige Beschleunigungseinrichtungen sind bei Zentrifugen für die Behandlung hochviskoser
Füllmassen an sich bekannt, ohne daß ihre Verwendung jedoch bisher in Verbindung
mit Zentrifugen der im Gattungsbegriff beschriebenen Art erfolgte.
[0017] Weitere besonders günstige konstruktive Ausbildungen ergeben sich nach den Merkmalen
der Ansprüche 5 und 6.
[0018] Bei dem nach Anspruch 7 genannten Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge der erfindungsgemäß
ausgebildeten Art ist vorgesehen, daß die kristalline Masse, welche beim Vorschleudern
durch Abtrennen des Grünablaufes gewonnen wird, beim Auftreffen auf den Einmaischring
mit einem kontinuierlich auf den Einmaischring aufgebrachten Film einer Einmaischflüssigkeit
aus einer zuckergesättigten oder übersättigten Lösung höherer Reinheit als der an
den Kristallen anhaftende Sirup in Berührung gebracht und während des Einmaischens
in Umfangsrichtung beschleunigt wird.
[0019] Die Verwendung einer Einmaischflüssigkeit vorgenannter Art hat den großen Vorteil,
daß das An- bzw. Auflösen von Kristallen aus der mit der Maischflüssigkeit zusammengebrachten
Kristallmasse verhindert wird.
[0020] Es hat sich gezeigt, daß es in den meisten Fällen zweckmäßig ist, die Einmaischflüssigkeit
der Kristallmasse etwa in einer solchen Menge zuzuführen, wie sie der Menge des zuvor
abgetrennten Grünablaufes entspricht. Dies gilt unter der in der Praxis durchweg erfüllten
Voraussetzung, daß der Trockensubstanzgehalt des Grünablaufes etwa dem Trockensubstanzgehalt
der Einmaischflüssigkeit entspricht.
[0021] Durch eine Trennung des Grünablaufes von dem Ablauf aus dem Siebkorb der Zentrifuge,
die erfindungsgemäß ermöglicht wird und vorgesehen ist, ergibt sich eine erhebliche
Vereinfachung bei der Weiterverarbeitung der unterschiedlich zusammengesetzten Abläufe.
[0022] Die beschriebene Zentrifuge ist wie die einleitend beschriebene Ausführung insbesondere
für die Behandlung von Füllmassen mittlerer und höherer Reinheit geeignet.
[0023] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
[0024] Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch eine Hälfte der erfindungsgemäß ausgebildeten
Zentrifuge, wobei die für die Erfindung unmaßgeblichen Teile nur schematisch und
z.T. gestrichelt wiedergegeben sind.
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Anordnung nach Fig. 1.
[0025] Die in der Fig. 1 nur zum Teil im Schnitt dargestellte Zentrifuge ist um die lotrechte
Achse 1 rotierend antreibbar. Sie weist einen insgesamt mit 2 bezeichneten sich nach
oben erweiternden Siebkorb auf, welcher aus einer massiven Wandung 2a und einem darauf
im Abstand gehaltenen Sieb 2b besteht und der mit dem in dem dargestellten Beispiel
relativ stark ausgebildeten Korbboden 2c fest verbunden, beispielsweise verschweißt
ist. Der Siebkorb 2 ist nach oben hin durch einen relativ massiv ausgebildeten Rand
2d abgeschlossen, der ebenfalls mit der Korbwandung 2a in dem dargestellten Beispiel
fest verbunden ist.
[0026] Die mit einem nicht dargestellten Antrieb verbundene Antriebsachse 3 ist in einer
ortsfest gehaltenen Stützplatte 4 gelagert und trägt eine in das Korbinnere bzw.
in dem dargestellten Beispiel über den Korb 2 hinausragende Nabe 5, welche an ihrem
oberen Ende einen Aufgabe- und Verteilertopf 6 trägt, in welchen die zu behandelnde
Füllmasse in Richtung des Pfeiles 7 aufgegeben wird. Der Aufgabe- und Verteilertopf
6 ist umschlossen von einer bis in den Bereich des Korbbodens 2c ragenden nach unten
konisch erweiterten Vorschleudertrommel 8. Diese besteht ähnlich wie der Siebkorb
2 aus einer massiven Wandung 8a und einem darauf gehaltenen Sieb 8b, einem mit der
Wandung fest verbundenen Boden 8c mit einer Durchtrittsöffnung für die Füllmasse und
an ihrem erweiterten, dem Korbboden 2c zugewandten Ende einem massiven ringförmigen
Rand 8d.
[0027] Der ringförmige Rand 8d der Vorschleudertrommel 8 ist umschlossen von einem Einmaischring
9, der seinerseits wiederum von zwei koaxial im Abstand angeordneten weiteren Ringen
10 und 11 umgeben ist, die eine gegensinnige Konizität aufweisen und axial gegeneinander
so versetzt angeordnet sind, daß sie sich in ihrer Höhe überdecken.
[0028] Im Bereich zwischen dem Einmaischring 9 und der Wandung 8a der Vorschleudertrommel
8 ist eine Ringleitung 12 angeordnet, die ortsfest gehalten sowie mit einer Zuführungsleitung
13 für die Maischflüssigkeit verbunden ist. Von der Ringleitung 12 gehen über den
Umfang verteilt angeordnete, in dem Beispiel rohrförmig ausgebildete Kanäle 14 aus,
die im Bereich des ringförmigen Randes 8d der Vorschleudertrommel 8 in Richtung auf
den Einmaischring 9 enden.
[0029] Beim Betrieb der dargestellten Zentrifuge wird die in Richtung des Pfeiles 7 in den
Aufgabe- und Verteilertopf 6 überführte Füllmasse beschleunigt, wobei gleichzeitig
eine intensive Durchmischung und Homogenisierung erfolgen. Diese Wirkung wird durch
die in dem Aufgabe- und Verteilertopf wiedergegebenen Verteiler- und Mitnahmestifte
6a begünstigt. Die über den oberen Rand des Aufgabe- und Verteilertopfes 6 austretende
Füllmasse gelangt auf das Sieb 8b der Vorschleudertrommel 8 und wandert von dem Boden
8c der Vorschleudertrommel in Richtung zu dem ringförmigen Rand 8d. Die bei diesem
Schleudervorgang von der Füllmasse abgetrennte Flüssigkeit gelangt, wie besonders
deutlich aus der Fig. 2 hervorgeht, in einen Ringraum 15 des ringförmigen Randes 8d
und verläßt diesen über Abflußrohre 16, welche auf dem Umfang des Bodens 2c des Siebkorbes
verteilt angeordnet sind. Die abgeschleuderte Flüssigkeit, welche den Grünablauf
bildet, gelangt in einen in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Sammelraum 25, aus
dem dieser Grünablauf abgeführt wird.
[0030] Die auf dem Sieb 8b der Vorschleudertrommel 8 verbleibende kristalline Masse gelangt
über den von dem ringförmigen Rand 8d gebildeten Abwurfrand 17 unter schirm- bzw.
schleierartiger Verteilung in Richtung des Pfeiles 18 auf den Einmaischring 9 und
wird von dem Einmaischring mitgenommen und weiter in Umfangsrichtung beschleunigt.
Dicht oberhalb der Auftreffzone der kristallinen Masse auf den Einmaischring 9 enden
die auf dem Umfang verteilt angeordneten rohrförmigen Kanäle 14 für die Zuführung
der Einmaischflüssigkeit. Dabei sind die Ausströmöffnungen der rohrförmigen Kanäle
14 in Richtung auf den Einmaischring 9 weisend ausgebildet, d.h. sie sind so angeordnet,
daß die austretende Flüssigkeit unmittelbar nach ihrem Aus tritt mit dem Einmaischring
9 in Berührung kommt und von dem Einmaischring dsurch entsprechende Mitnahme in Umfangsrichtung
beschleunigt wird. Dabei verteilt sich die Einmaischflüssigkeit filmartig über den
unteren Bereich des Einmaischringes 9 und fließt dabei gleichzeitig infolge der Konizität
des Einmaischringes 9 in Richtung zu dessen unterem Rand 9a. Durch die Aufgabe der
Einmaischflüssigkeit in den Bereich unmittelbar oberhalb der Auftreffzone der kristallinen
Masse auf den Einmaischring 9 wird infolge der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten
der Flüssigkeit und der auf den Einmaischring auftreffenden Kristalle der Kristallmasse
eine intensive Durchmischung der Kristallmasse mit der Einmaischflüssigkeit auf sehr
kurzem Wege erreicht, wobei gleichzeitig die Mischung aus Kristallmasse und Einmaischflüssigkeit
in Richtung zum unteren Rand 9a des Einmaischringes wandert und von diesem unteren
Rand wiederum schirmartig abgeschleudert wird.
[0031] Statt der in ausgezogenen Linien wiedergegebenen in Richtung auf den Einmaischring
9 geneigten Anordnung der rohrförmigen Kanäle 14 zur Zuführung der Maischflüssigkeit
können diese gemäß der wiedergegebenen gestrichelten Darstellung 14a in Fig. 2 auch
als abgewinkelte und nahezu im rechten Winkel auf den Einmaischring 9 ausmündende
Kanäle ausgebildet sein. Wichtig ist, daß die Einmaischflüssigkeit dicht oberhalb
der Auftreffzone der kristallinen Füllmasse so aufgegeben wird, daß eine filmartige
Verteilung in Richtung zu dem unteren Rand 9a des Einmaischringes 9 erreicht wird.
[0032] Die eingemaischte kristalline Masse gelangt nach ihrem Abschleudern über den unteren
Rand 9a in dem wiedergegebenen Beispiel auf den vom Boden 2c des Siebkorbes 2 aufragenden
Beschleunigungsring 10, wird vom oberen Rand dieses Ringes erneut schirmartig abgeschleudert
und auf den weiteren Beschleunigungsring 11 überführt, von dem die eingemaischte Kristallmasse
wiederum schirmartig abgeschleudert und auf das Innere der Siebtrommel 9 gelangt.
Die eingemaischte Kristallmasse wird im Zusammenwirken mit der Siebtrommel 2 in bekannter
Weise abgeschleudert, wobei auf die Masse im unteren Bereich der Siebtrommel 2 noch
eine Deckmittel in Form von Wasser und/ oder Dampf aufgegeben wird.
[0033] Die von der Kristallmasse abgeschleuderte Flüssigkeit einschl. des Deckmittels gelangt
über die Durchtrittsöffnungen 19 bzw. 20 der Wandung 2a des Siebkorbes 2 in einen
in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Sammelraum 21, welcher von dem Sammelraum 17
für den Grünablauf getrennt ist.
[0034] Die Vorschleudertrommel 8 hat im Vergleich zu Siebkorb 2 einen größeren Öffnungswinkel,
wodurch sich eine höhere Bewegungsgeschwindigkeit der aufgegebenen Füllmasse in Richtung
zu dem unteren ringförmigen Rand 8d ergibt. Hierdurch wird eine sichere Förderung
der aufgegebenen Füllmasse durch die im Betrieb nicht einzusehende Vorschleudertrommel
8 erreicht.
[0035] Gemäß der dargestellten Ausführung ist der Einmaischring 9 im Vergleich zu der Vorschleudertrommel
8 und dem Siebkorb 2 steilkonisch ausgeführt. Hierdurch wird auch bei geringen axialen
Wegen der auf den Einmaischring auftreffenden Kristallmasse und der Schmiermittelwirkung
des mit der Kristallmasse sich mischenden Filmes der Einmaischflüssigkeit eine hinreichende
Verweilzeit der kristallinen Masse und der Einmaischflüssigkeit erreicht. Auf der
anderen Seite wird durch den kurzen axialen Weg der Mischung aus der Kristallmasse
und der Einmaischflüssigkeit ein Aufbau der Kristalle zu ortsfest auf dem Einmaischring
haftenden Klumpen vermieden.
[0036] Der Einmaischring 9 ist in dem dargestellten Beispiel im Querschnitt L-förmig ausgebildet
und im Bereich seines unteren Randes 9a über radial verteilt angeordnete Streben
23 mit dem Boden 2c des Siebkorbes 2 fest verbunden. Hierdurch kann ein freier Zwischenraum
zwischen der Vorschleudertrommel 8 und dem Einmaischring 9 geschaffen werden, durch
den hindurch sich die ortsfeste Zuleitung 13 für die Maischflüssigkeit erstreckt.
[0037] Der vom Boden 2c des Siebkorbes 2 aufragende Beschleunigungsring 10 ist ebenfalls
fest mit dem Boden 2c verbunden, während der außenliegende weitere Beschleunigungsring
11 über radial angeordnete Streben oder eine mit Durchbrechungen ausgebildete Scheibe
24 an der Außenseite des Einmaischringes 9 befestigt, vorzugsweise verschweißt ist.
[0038] Durch die Wirkung der Beschleunigungsringe 10 und 11 werden die durch die Streben
23 beim Abschleudern der eingemaischten kristallinen Masse bei der schirmartigen
Verteilung dieser Masse entstehenden Störungen wieder beseitigt und eine gleichmäßige
Verteilung auf das Sieb 2b des Siebkorbes 2 erreicht. Statt der wiedergegebenen beiden
Beschleunigungsringe 10 und 11 kann auch eine größere Anzahl derartiger Beschleunigungsringe
vorgesehen sein, wobei deren Befestigung dann in gleicher Weise möglich ist, wie dieses
für die Ringe 10 und11 beschrieben wurde.
[0039] Als Einmaischflüssigkeit wird zweckmäßig eine weitgehend zuckergesättigte oder übersättigte
Lösung verwendet, damit das An- bzw. Auflösen der Kristalle möglichst vermieden wird.
[0040] Die Menge der Einmaischflüssigkeit entspricht nach praktischen Erfahrungen zweckmäßig
etwa der Menge, die zuvor durch den Grünablauf von der Füllmasse abgetrennt worden
ist, da im Regelfalle der Trockensubstanzgehalt des Grünablaufes etwa dem der Einmaischflüssigkeit
entspricht. Wenn die Trockensubstanzgehalte des Grünablaufes und der Einmaischflüssigkeit
sehr differieren, so muß durch Änderung des Mengenverhältnisses des Grünablaufes
gegenüber der Einmaischflüssigkeit die notwendige Fließfähigkeit der eingemaischten
Kristallmasse eingeregelt bzw. erzeugt werden.
1. Kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmaischen und Abschleudern von Zuckerfüllmassen
mit einem um eine lotrechte Achse (1) rotierenden nach oben konisch erweiterten Siebkorb
(2), der auf einer nach oben in das Korbinnere ragenden Nabe (5) einen Aufgabe- und
Verteilertopf (6) und eine von dem Verteilertopf bis in den Bodenbereich des Siebkorbes
ragende nach unten konisch erweiterte Beschleunigungsglocke trägt, welche als Vorschleudertrommel
(8) ausgebildet und deren Abwurfrand (17) von einer Einmaischeinrichtung umschlossen
ist, die einen den Abwurfrand mit Spiel umschließenden Einmaischring (9) und im Bereich
des Ringes ausmündende Kanäle (14) für die Zuführung von Maischflüssigkeit aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschleudertrommel (8) einen größeren Öffnungswinkel als der Siebkorb (2)
aufweist, daß der Einmaischring (9) als mitrotierender konisch nach unten erweiterter
Ring mit gegenüber dem Siebkorb und der Vorschleudertrommel größerer Steilheit ausgebildet
ist, und daß die Kanäle (14) für die Maischflüssigkeit als ortsfeste Kanäle mit oberhalb
der Auftreffzone des auf den Einmaischring abgeschleuderten Gutes vorgesehenen in
Richtung auf den Einmaischring weisenden Ausströmöffnungen ausgebildet sind.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) den Abwurfrand (17) der Vorschleudertrommel (8) zum Korbboden
(2c) hin nur über einen geringen Teil seiner Höhe, höchstens bis zur Hälfte seiner
Höhe, überragt.
3. Zentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) den Abwurfrand (17) der Vorschleudertrommel (8) zum Korbboden
(2c) hin nur um etwa einen, höchstens einige cm überragt.
4. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) von einer Beschleunigungseinrichtung aus wenigstens zwei
koaxial im Abstand angeordneten weiteren Ringen (10;11) umschlossen ist, die eine
gegensinnige Konizität aufweisen, an ihren Rändern größeren Durchmessers Abwurfkanten
bilden und axial gegeneinander versetzt so angeordnet sind, daß sie sich in der Höhe
überdecken.
5. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) über radial verteilt angeordnete Streben (23) mit dem
Boden (2c) des Siebkorbes (2) verbunden ist.
6. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. jeder sich nach oben erweiternde Ring (10;11) der Beschleunigungseinrichtung
von dem Boden (2c) des Siebkorbes (2) aufragt, und daß der oder jeder sich nach unten
erweiternde Ring über eine radial an seinem oberen Rand angreifende Halteeinrichtung
(24) mit dem Einmaischring (9) fest verbunden ist.
7. Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
nach dem Abtrennen des Grünablaufes während des Vorschleuderns die kristalline Masse
auf den Euinmaischring abgeschleudert und während der Verweilzeit auf dem Einmaischring
mit Einmaischflüssigkeit vermischt sowie nach Überfüh rung auf den Siebkorb mit Deckflüssigkeit
beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die kristalline Masse beim Auftreffen auf den Einmaischring mit einem kontinuierlich
auf den Einmaischring aufgebrachten Film einer Einmaischflüssigkeit aus einer zuckergesättigten
oder übersättigten Lösung höherer Reinheit als der an den Kristallen anhaftende Sirup
in Berührung gebracht und während des Einmaischens in Umfangsrichtung beschleunigt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einmaischflüssigkeit der Kristallmasse jeweilig in einer Menge zugeführt
wird, welche etwa der Menge des zuvor abgetrennten Grünablaufes entspricht.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Grünablauf getrennt von dem Ablauf aus dem Siebkorb abgeführt wird.