(19)
(11) EP 0 230 205 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.07.1987  Patentblatt  1987/31

(21) Anmeldenummer: 86710003.4

(22) Anmeldetag:  18.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B04B 3/00, C13F 1/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(71) Anmelder: Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
D-38122 Braunschweig (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaper, Helmut
    D-3300 Braunschweig (DE)
  • Kurland, Heinrich
    D-3305 Erkerode-Lucklum (DE)

(74) Vertreter: Döring, Rudolf (DE) 
Jasperallee 1a
D-38102 Braunschweig
D-38102 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmaischen und Abschleudern von Zuckerfüllmassen


    (57) Die kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmai­schen und Abschleudern von Zuckerfüllmassen ist mit einem um eine lotrechte Achse (1) rotierenden nach oben konisch erweiterten Siebkorb (2) ausgerüstet, der auf einer in das Korbinnere ragenden Nabe (5) einen Aufgabe- und Verteilertopf (6) und eine den Verteilertopf umschließende bis in den Bodenbereich des Siebkorbes ragende nach unten konisch erweiterte Vorschleudertrommel (8) trägt. Der Abwurfrand (17) der Vorschleudertrommel (8) ist von einem Einmaisch­ring (9) umschlossen, der als mitrotierender konisch nach unten erweiterter Ring großer Steilheit ausge­bildet ist. Für die Zufuhr der Einmaischflüssigkeit sind ortsfest angeordnete Kanäle (14) vorgesehen, die oberhalb der Auftreffzone des auf den Einmaischring auftreffenden Gutes in Richtung auf den Einmaischring ausmünden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmaischen und Abschleudern von Zucker­füllmassen mit einem um eine lotrechte Achse rotieren­den nach oben konisch erweiterten Siebkorb, der auf einer nach oben in das Korbinnere ragenden Nabe einen Aufgabe- und Verteilertopf und eine von dem Verteiler­topf bis in den Bodenbereich des Siebkorbes ragende nach unten konisch erweiterte Beschleunigungsglocke trägt, welche als Vorschleudertrommel ausgebildet ist, und deren Abwurfrand von einer Einmaischeinrich­tung umschlossen ist, die einen den Abwurfrand mit Spiel umschließenden Einmaischring und im Bereich des Ringes ausmündende Kanäle für die Zuführung von Maischflüssigkeit aufweist.

    [0002] Es sind Zentrifugen der vorgenannten Art bekannt (DE-GM 79 34 091), bei denen ein Einmaischring vorge­sehen ist, welcher gegenüber der Vorschleudertrommel mit einer geringeren Drehzahl angetrieben ist oder feststeht, und welcher einen etwa C-förmigen, zum Abwurfrand der Vorschleudertrommel hin offenen Querschnitt bildet. Die im Bereich des Einmaischringes ausmündenden Kanäle für die Zuführung der Maischflüs­sigkeit sind bei der bekannten Lösung als mit der Zentrifuge umlaufende Zuführkanäle ausgebildet, so daß die Einmaischflüssigkeit durch die Fliehkraft in den Einmaischring geschleudert wird.

    [0003] Dadurch, daß die vorgeschleuderte kristalline Masse, die über den Abwurfrand die Schleudertrommel verläßt, beim Auftreffen auf den feststehenden oder mit lang­samer Drehzahl umlaufenden Einmaischring in ihrer Umfangsgeschwindigkeit gebremst wird, während anderer­seits die Einmaischflüssigkeit mit der Rotations­geschwindigkeit der Vorschleudertrommel in den Ein­maischring gelangt, soll eine intensive Durchmischung der kristallinen Masse mit der Einmaischflüssigkeit erreicht werden. Dabei wird eine allmähliche Füllung des C-förmigen Querschnittes des Einmaischringes ange­strebt, ehe die eingemaischte kristalline Masse durch Schwerkraft auf den Boden des Siebkorbes der Zentrifuge gelangt und von dort durch Fliehkraft auf den sich konisch erweiternden Teil des Siebkorbes der Zentrifu­ge überführt wird.

    [0004] Um die angestrebte Wirkung der Mischung der kristalli­nen Masse mit der Einmaischflüssigkeit in dem C-för­migen Einmaischring zu erzielen und die Überführung der eingemaischten kristallinen Masse auf den Trommel­ boden zu erreichen, ist es bei den bekannten Vorrich­tungen notwendig, den Einmaischring allenfalls mit einer im Verhältnis zur Drehzahl der Zentrifuge sehr geringen Drehzahl umlaufen zu lassen. Zur Vermeidung aufwendiger Konstruktionen wurden daher in der Praxis die bekannten Zentrifugen mit einem ortsfest gehaltenen, also nicht mitrotierenden Einmaischring ausgebildet.

    [0005] Die eingangs genannten bekannten Zentrifugen haben sich in der Praxis bewährt für die Behandlung von Füllmassen mittlerer Reinheit, bei denen ein alleini­ger Waschvorgang nach dem Vorschleudern nicht genügt, um eine ausreichende Trennung der flüssigen Phase von den Kristallen zu erreichen.

    [0006] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß die bekannten Zentrifugen der einleitend beschriebenen Art zu einer ungünstigen Kristallausbeute führen. Durch die Abbremsung der über den Abwurfwand der Vor­schleudertrommel in den Einmaischring gelangenden kristallinen Masse und durch die nachfolgende Wieder­beschleunigung werden viele Kristalle der Masse zer­kleinert und gelangen bei der nachfolgenden Behand­lung durch das Sieb des Siebkorbes der Zentrifuge in den Ablauf.

    [0007] Ferner können bei der bekannten Zentrifuge Probleme dadurch auftreten, daß Störungen in der Förderung der Füllmasse entlang des Siebes der nicht einsehbaren Vorschleudertrommel auftreten.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zentri­fuge der einleitend beschriebenen Art so weiterzu­bilden, daß eine sichere und gleichmäßige Förderung der Füllmasse entlang der Siebfläche der Vorschleu­dertrommel erreicht und eine schonende Behandlung der Kristallmasse beim Einmaischen unter Aufrecht­erhaltung günstiger Einmaischbedingungen erzielt und hierdurch eine Verbesserung der Kristallausbeute erreicht wird, und zwar ohne merkbare Erhöhung des Energieaufwandes für den Antrieb der Zentrifuge.

    [0009] Die Lösung vorstehender Aufgabe wird dadurch er­reicht, daß die Vorschleudertrommel einen größeren Öffnungswinkel als der Siebkorb aufweist, daß der Einmaischring als mitrotierender konisch nach unten erweiterter Ring mit gegenüber dem Siebkorb und der Vorschleudertrommel größerer Steilheit ausgebildet ist, und daß die Kanäle für die Maischflüssigkeit als ortsfeste Kanäle mit oberhalb der Auftreffzone des auf den Einmaischring abgeschleuderten Gutes vorgesehenen in Richtung auf den Einmaischring weisen­den Ausströmöffnungen ausgebildet sind.

    [0010] In der Praxis hat sich gezeigt, daß eine sichere Förderung der Füllmasse entlang der Siebfläche der Vorschleudertrommel erzielt wird, wenn diese einen zwischen 3 und 14° größeren Öffnungswinkel aufweist als der Siebkorb.

    [0011] Durch den mitrotierenden, konisch nach unten erweiter­ten Einmaischring erfolgt gegenüber der bekannten Ausführung keine Abbremsung der von der Vorschleu­dertrommel nach Art eines Schleiers auf den Ein­maischring gelangenden Kristallmasse, sondern diese wird aufgrund des größeren Durchmessers des Einmaisch­ringes von dem Ring durch Reibkräfte mitgenommen und auf eine höhere Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt, wobei die aus den ortsfesten Kanälen oberhalb der Auftreffzone des abgeschleuderten Gutes auf den Ein­maischring aufgebrachte Einmaischflüssigkeit einen Film bildet, auf welchen die abgeschleuderte kristalline Masse auftrifft. Bei nur geringer unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit des Flüssigkeitsfilmes und der auf diesen auftreffenden Kristalle wird im Zuge der Mitnahme und weiteren Beschleunigung der beiden genannten Medien durch den rotierenden Einmaischring eine intensive Durchmischung erzielt. Dabei wandern die sich durchmischenden Medien gleichzeitig in Richtung der Unterkante des Einmaischringes, die sie unter schleierartiger Ausbreitung infolge der Fliehkraft in Richtung zu dem Siebkorb der Zentrifuge verlassen.

    [0012] Der sich auf den Einmaischring ausbildende Flüssig­keitsfilm dient beim Auftreffen der Kristallmasse auf diesen Ring gleichzeitig als Gleitmittel, so daß durch die Reibung der Kristalle auf dem Einmaisch­ring entstehende Beschädigungen weitgehend verhindert werden und gleichzeitig infolge der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit der Flüssigkeit und der Kristalle eine Vermischung dieser Kristalle mit der Einmaisch­flüssigkeit erfolgt. Es wird eine vollständige Umhüllung aller Kristalle durch die Einmaischflüssigkeit auf sehr kurzem Wege erreicht, so daß eine geringe Aufent­haltszeit der Kristallmasse auf dem Einmaischring ausreicht, um den gewünschten Einmaischeffekt zu er­zielen.

    [0013] Aus dem vorgenannten Grunde ist es zweckmäßig, wenn der Einmaischring den Abwurfrand der Vorschleuder­trommel zum Korb hin nur über einen geringen Teil seiner Höhe, höchstens bis zur Hälfte seiner Höhe, überragt. Durch die beschriebene größere Steilheit des konisch sich nach unten erweiternden Einmaischringes reicht es in der Praxis aus, wenn der Einmaischring den Abwurfrand der Schleudertrommel zum Korbboden hin nur um etwa einen, höchstens einige cm überragt.

    [0014] Da die Kristallmasse auf dem Einmaischring nur eine kurze Strecke in axialer Richtung bis zu dem unteren Abwurfrand des Einmaischringes zurückzulegen hat, wird die Gefahr eines Staues der Kristallmasse bzw. die Gefahr eines örtlichen Aufbaues der Kristalle erheblich vermindert. Örtlich ggf. auftretende Kristallansammlungen können sich nach den praktischen Erfahrungen infolge des Zusammenwirkens mit der Ein­maischflüssigkeit nicht als ortsfest auf dem Ein­maischring haftende Anhäufungen ausbilden, sondern werden, wenn sie überhaupt auftreten, unmittelbar nach ihrem Entstehen von der Einmaischflüssigkeit mitgenommen und in Richtung zu der unteren Abschleu­derkante des Einmaischringes befördert.

    [0015] Um die bei der Einmaischung erzielte schonende Behand­lung der Kristallmasse auch bei der Weiterförderung dieser mit der Maischflüssigkeit versetzten Kristall­masse sicherzustellen, sieht eine bevorzugte Ausführung der Erfindung vor, daß der Maischring von einer Be­schleunigungseinrichtung aus wenigstens zwei koaxial im Abstand angeordneten weiteren Ringen umschlossen ist, die eine gegensinnige Konizität aufweisen, an ihren Rändern größeren Durchmessers Anbwurfkanten bilden und axial gegeneinander versetzt so angeord­net sind, daß sie sich in der Höhe überdecken.

    [0016] Derartige Beschleunigungseinrichtungen sind bei Zentrifugen für die Behandlung hochviskoser Füll­massen an sich bekannt, ohne daß ihre Verwendung jedoch bisher in Verbindung mit Zentrifugen der im Gattungsbegriff beschriebenen Art erfolgte.

    [0017] Weitere besonders günstige konstruktive Ausbildungen ergeben sich nach den Merkmalen der Ansprüche 5 und 6.

    [0018] Bei dem nach Anspruch 7 genannten Verfahren zum Be­trieb einer Zentrifuge der erfindungsgemäß ausgebil­deten Art ist vorgesehen, daß die kristalline Masse, welche beim Vorschleudern durch Abtrennen des Grünablau­fes gewonnen wird, beim Auftreffen auf den Einmaisch­ring mit einem kontinuierlich auf den Einmaischring aufgebrachten Film einer Einmaischflüssigkeit aus einer zuckergesättigten oder übersättigten Lösung höherer Reinheit als der an den Kristallen anhaftende Sirup in Berührung gebracht und während des Einmaischens in Umfangsrichtung beschleunigt wird.

    [0019] Die Verwendung einer Einmaischflüssigkeit vorgenannter Art hat den großen Vorteil, daß das An- bzw. Auflösen von Kristallen aus der mit der Maischflüssigkeit zu­sammengebrachten Kristallmasse verhindert wird.

    [0020] Es hat sich gezeigt, daß es in den meisten Fällen zweckmäßig ist, die Einmaischflüssigkeit der Kristall­masse etwa in einer solchen Menge zuzuführen, wie sie der Menge des zuvor abgetrennten Grünablaufes entspricht. Dies gilt unter der in der Praxis durchweg erfüllten Voraussetzung, daß der Trockensubstanzgehalt des Grünablaufes etwa dem Trockensubstanzgehalt der Einmaischflüssigkeit entspricht.

    [0021] Durch eine Trennung des Grünablaufes von dem Ablauf aus dem Siebkorb der Zentrifuge, die erfindungsgemäß ermöglicht wird und vorgesehen ist, ergibt sich eine erhebliche Vereinfachung bei der Weiterverarbeitung der unterschiedlich zusammengesetzten Abläufe.

    [0022] Die beschriebene Zentrifuge ist wie die einleitend beschriebene Ausführung insbesondere für die Behandlung von Füllmassen mittlerer und höherer Reinheit geeignet.

    [0023] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfin­dung wieder.

    [0024] Es zeigen:

    Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch eine Hälfte der erfindungsgemäß ausgebildeten Zentrifuge, wobei die für die Erfindung unmaßgeblichen Tei­le nur schematisch und z.T. gestrichelt wieder­gegeben sind.

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Anord­nung nach Fig. 1.



    [0025] Die in der Fig. 1 nur zum Teil im Schnitt dargestell­te Zentrifuge ist um die lotrechte Achse 1 rotierend antreibbar. Sie weist einen insgesamt mit 2 bezeich­neten sich nach oben erweiternden Siebkorb auf, wel­cher aus einer massiven Wandung 2a und einem darauf im Abstand gehaltenen Sieb 2b besteht und der mit dem in dem dargestellten Beispiel relativ stark ausgebil­deten Korbboden 2c fest verbunden, beispielsweise verschweißt ist. Der Siebkorb 2 ist nach oben hin durch einen relativ massiv ausgebildeten Rand 2d ab­geschlossen, der ebenfalls mit der Korbwandung 2a in dem dargestellten Beispiel fest verbunden ist.

    [0026] Die mit einem nicht dargestellten Antrieb verbundene Antriebsachse 3 ist in einer ortsfest gehaltenen Stützplatte 4 gelagert und trägt eine in das Korb­innere bzw. in dem dargestellten Beispiel über den Korb 2 hinausragende Nabe 5, welche an ihrem oberen Ende einen Aufgabe- und Verteilertopf 6 trägt, in welchen die zu behandelnde Füllmasse in Richtung des Pfeiles 7 aufgegeben wird. Der Aufgabe- und Verteiler­topf 6 ist umschlossen von einer bis in den Bereich des Korbbodens 2c ragenden nach unten konisch erwei­terten Vorschleudertrommel 8. Diese besteht ähnlich wie der Siebkorb 2 aus einer massiven Wandung 8a und einem darauf gehaltenen Sieb 8b, einem mit der Wandung fest verbundenen Boden 8c mit einer Durchtrittsöffnung für die Füllmasse und an ihrem erweiterten, dem Korbbo­den 2c zugewandten Ende einem massiven ringförmigen Rand 8d.

    [0027] Der ringförmige Rand 8d der Vorschleudertrommel 8 ist umschlossen von einem Einmaischring 9, der seiner­seits wiederum von zwei koaxial im Abstand angeord­neten weiteren Ringen 10 und 11 umgeben ist, die eine gegensinnige Konizität aufweisen und axial ge­geneinander so versetzt angeordnet sind, daß sie sich in ihrer Höhe überdecken.

    [0028] Im Bereich zwischen dem Einmaischring 9 und der Wan­dung 8a der Vorschleudertrommel 8 ist eine Ringleitung 12 angeordnet, die ortsfest gehalten sowie mit einer Zuführungsleitung 13 für die Maischflüssigkeit ver­bunden ist. Von der Ringleitung 12 gehen über den Umfang verteilt angeordnete, in dem Beispiel rohr­förmig ausgebildete Kanäle 14 aus, die im Bereich des ringförmigen Randes 8d der Vorschleudertrommel 8 in Richtung auf den Einmaischring 9 enden.

    [0029] Beim Betrieb der dargestellten Zentrifuge wird die in Richtung des Pfeiles 7 in den Aufgabe- und Ver­teilertopf 6 überführte Füllmasse beschleunigt, wobei gleichzeitig eine intensive Durchmischung und Homo­genisierung erfolgen. Diese Wirkung wird durch die in dem Aufgabe- und Verteilertopf wiedergegebenen Verteiler- und Mitnahmestifte 6a begünstigt. Die über den oberen Rand des Aufgabe- und Verteilertopfes 6 austretende Füllmasse gelangt auf das Sieb 8b der Vorschleudertrommel 8 und wandert von dem Boden 8c der Vorschleudertrommel in Richtung zu dem ringförmigen Rand 8d. Die bei diesem Schleudervorgang von der Füll­masse abgetrennte Flüssigkeit gelangt, wie besonders deutlich aus der Fig. 2 hervorgeht, in einen Ringraum 15 des ringförmigen Randes 8d und verläßt diesen über Abflußrohre 16, welche auf dem Umfang des Bodens 2c des Siebkorbes verteilt angeordnet sind. Die abge­schleuderte Flüssigkeit, welche den Grünablauf bildet, gelangt in einen in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Sammelraum 25, aus dem dieser Grünablauf abgeführt wird.

    [0030] Die auf dem Sieb 8b der Vorschleudertrommel 8 verblei­bende kristalline Masse gelangt über den von dem ring­förmigen Rand 8d gebildeten Abwurfrand 17 unter schirm- bzw. schleierartiger Verteilung in Richtung des Pfei­les 18 auf den Einmaischring 9 und wird von dem Ein­maischring mitgenommen und weiter in Umfangsrichtung beschleunigt. Dicht oberhalb der Auftreffzone der kristallinen Masse auf den Einmaischring 9 enden die auf dem Umfang verteilt angeordneten rohrförmigen Kanäle 14 für die Zuführung der Einmaischflüssigkeit. Dabei sind die Ausströmöffnungen der rohrförmigen Kanäle 14 in Richtung auf den Einmaischring 9 weisend ausgebildet, d.h. sie sind so angeordnet, daß die austretende Flüssigkeit unmittelbar nach ihrem Aus­ tritt mit dem Einmaischring 9 in Berührung kommt und von dem Einmaischring dsurch entsprechende Mitnahme in Umfangsrichtung beschleunigt wird. Dabei verteilt sich die Einmaischflüssigkeit filmartig über den unte­ren Bereich des Einmaischringes 9 und fließt dabei gleichzeitig infolge der Konizität des Einmaischringes 9 in Richtung zu dessen unterem Rand 9a. Durch die Aufgabe der Einmaischflüssigkeit in den Bereich un­mittelbar oberhalb der Auftreffzone der kristallinen Masse auf den Einmaischring 9 wird infolge der un­terschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Flüssig­keit und der auf den Einmaischring auftreffenden Kri­stalle der Kristallmasse eine intensive Durchmischung der Kristallmasse mit der Einmaischflüssigkeit auf sehr kurzem Wege erreicht, wobei gleichzeitig die Mischung aus Kristallmasse und Einmaischflüssigkeit in Richtung zum unteren Rand 9a des Einmaischringes wandert und von diesem unteren Rand wiederum schirmar­tig abgeschleudert wird.

    [0031] Statt der in ausgezogenen Linien wiedergegebenen in Richtung auf den Einmaischring 9 geneigten Anordnung der rohrförmigen Kanäle 14 zur Zuführung der Maisch­flüssigkeit können diese gemäß der wiedergegebenen gestrichelten Darstellung 14a in Fig. 2 auch als ab­gewinkelte und nahezu im rechten Winkel auf den Ein­maischring 9 ausmündende Kanäle ausgebildet sein. Wichtig ist, daß die Einmaischflüssigkeit dicht ober­halb der Auftreffzone der kristallinen Füllmasse so aufgegeben wird, daß eine filmartige Verteilung in Richtung zu dem unteren Rand 9a des Einmaischringes 9 erreicht wird.

    [0032] Die eingemaischte kristalline Masse gelangt nach ih­rem Abschleudern über den unteren Rand 9a in dem wiedergegebenen Beispiel auf den vom Boden 2c des Siebkorbes 2 aufragenden Beschleunigungsring 10, wird vom oberen Rand dieses Ringes erneut schirmartig abgeschleudert und auf den weiteren Beschleunigungsring 11 überführt, von dem die eingemaischte Kristallmasse wiederum schirmartig abgeschleudert und auf das Innere der Siebtrommel 9 gelangt. Die eingemaischte Kristall­masse wird im Zusammenwirken mit der Siebtrommel 2 in bekannter Weise abgeschleudert, wobei auf die Masse im unteren Bereich der Siebtrommel 2 noch eine Deckmittel in Form von Wasser und/ oder Dampf aufgegeben wird.

    [0033] Die von der Kristallmasse abgeschleuderte Flüssig­keit einschl. des Deckmittels gelangt über die Durch­trittsöffnungen 19 bzw. 20 der Wandung 2a des Sieb­korbes 2 in einen in Fig. 2 schematisch wiedergege­benen Sammelraum 21, welcher von dem Sammelraum 17 für den Grünablauf getrennt ist.

    [0034] Die Vorschleudertrommel 8 hat im Vergleich zu Sieb­korb 2 einen größeren Öffnungswinkel, wodurch sich eine höhere Bewegungsgeschwindigkeit der aufgegebenen Füllmasse in Richtung zu dem unteren ringförmigen Rand 8d ergibt. Hierdurch wird eine sichere Förde­rung der aufgegebenen Füllmasse durch die im Betrieb nicht einzusehende Vorschleudertrommel 8 erreicht.

    [0035] Gemäß der dargestellten Ausführung ist der Einmaisch­ring 9 im Vergleich zu der Vorschleudertrommel 8 und dem Siebkorb 2 steilkonisch ausgeführt. Hierdurch wird auch bei geringen axialen Wegen der auf den Ein­maischring auftreffenden Kristallmasse und der Schmiermittelwirkung des mit der Kristallmasse sich mischenden Filmes der Einmaischflüssigkeit eine hin­reichende Verweilzeit der kristallinen Masse und der Einmaischflüssigkeit erreicht. Auf der anderen Seite wird durch den kurzen axialen Weg der Mischung aus der Kristallmasse und der Einmaischflüssigkeit ein Aufbau der Kristalle zu ortsfest auf dem Einmaisch­ring haftenden Klumpen vermieden.

    [0036] Der Einmaischring 9 ist in dem dargestellten Beispiel im Querschnitt L-förmig ausgebildet und im Bereich seines unteren Randes 9a über radial verteilt ange­ordnete Streben 23 mit dem Boden 2c des Siebkorbes 2 fest verbunden. Hierdurch kann ein freier Zwischenraum zwischen der Vorschleudertrommel 8 und dem Einmaisch­ring 9 geschaffen werden, durch den hindurch sich die ortsfeste Zuleitung 13 für die Maischflüssigkeit erstreckt.

    [0037] Der vom Boden 2c des Siebkorbes 2 aufragende Beschleu­nigungsring 10 ist ebenfalls fest mit dem Boden 2c verbunden, während der außenliegende weitere Beschleu­nigungsring 11 über radial angeordnete Streben oder eine mit Durchbrechungen ausgebildete Scheibe 24 an der Außenseite des Einmaischringes 9 befestigt, vor­zugsweise verschweißt ist.

    [0038] Durch die Wirkung der Beschleunigungsringe 10 und 11 werden die durch die Streben 23 beim Abschleudern der eingemaischten kristallinen Masse bei der schirm­artigen Verteilung dieser Masse entstehenden Störungen wieder beseitigt und eine gleichmäßige Verteilung auf das Sieb 2b des Siebkorbes 2 erreicht. Statt der wiedergegebenen beiden Beschleunigungsringe 10 und 11 kann auch eine größere Anzahl derartiger Beschleu­nigungsringe vorgesehen sein, wobei deren Befestigung dann in gleicher Weise möglich ist, wie dieses für die Ringe 10 und11 beschrieben wurde.

    [0039] Als Einmaischflüssigkeit wird zweckmäßig eine weit­gehend zuckergesättigte oder übersättigte Lösung ver­wendet, damit das An- bzw. Auflösen der Kristalle möglichst vermieden wird.

    [0040] Die Menge der Einmaischflüssigkeit entspricht nach praktischen Erfahrungen zweckmäßig etwa der Menge, die zuvor durch den Grünablauf von der Füllmasse ab­getrennt worden ist, da im Regelfalle der Trocken­substanzgehalt des Grünablaufes etwa dem der Einmaisch­flüssigkeit entspricht. Wenn die Trockensubstanzgehal­te des Grünablaufes und der Einmaischflüssigkeit sehr differieren, so muß durch Änderung des Mengenverhält­nisses des Grünablaufes gegenüber der Einmaischflüs­sigkeit die notwendige Fließfähigkeit der eingemaisch­ten Kristallmasse eingeregelt bzw. erzeugt werden.


    Ansprüche

    1. Kontinuierlich arbeitende Zentrifuge zum Einmaischen und Abschleudern von Zuckerfüllmassen mit einem um eine lotrechte Achse (1) rotierenden nach oben konisch erweiterten Siebkorb (2), der auf einer nach oben in das Korbinnere ragenden Nabe (5) einen Aufgabe- und Verteilertopf (6) und eine von dem Verteilertopf bis in den Bodenbereich des Siebkor­bes ragende nach unten konisch erweiterte Beschleu­nigungsglocke trägt, welche als Vorschleudertrom­mel (8) ausgebildet und deren Abwurfrand (17) von einer Einmaischeinrichtung umschlossen ist, die einen den Abwurfrand mit Spiel umschließenden Ein­maischring (9) und im Bereich des Ringes ausmünden­de Kanäle (14) für die Zuführung von Maischflüssig­keit aufweist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vorschleudertrommel (8) einen größeren Öffnungswinkel als der Siebkorb (2) aufweist, daß der Einmaischring (9) als mit­rotierender konisch nach unten erweiterter Ring mit gegenüber dem Siebkorb und der Vorschleuder­trommel größerer Steilheit ausgebildet ist, und daß die Kanäle (14) für die Maischflüssigkeit als ortsfeste Kanäle mit oberhalb der Auftreffzone des auf den Einmaischring abgeschleuderten Gutes vorge­sehenen in Richtung auf den Einmaischring weisen­den Ausströmöffnungen ausgebildet sind.
     
    2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaisch­ring (9) den Abwurfrand (17) der Vorschleudertrom­mel (8) zum Korbboden (2c) hin nur über einen ge­ringen Teil seiner Höhe, höchstens bis zur Hälfte seiner Höhe, überragt.
     
    3. Zentrifuge nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Einmaischring (9) den Abwurfrand (17) der Vorschleudertrommel (8) zum Korbboden (2c) hin nur um etwa einen, höchstens einige cm überragt.
     
    4. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) von einer Beschleunigungseinrichtung aus wenigstens zwei koaxial im Abstand angeordneten weiteren Ringen (10;11) umschlossen ist, die eine gegensinnige Konizität aufweisen, an ihren Rändern größeren Durchmessers Abwurfkanten bilden und axial gegeneinander versetzt so angeordnet sind, daß sie sich in der Höhe überdecken.
     
    5. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischring (9) über radial verteilt angeordnete Streben (23) mit dem Boden (2c) des Siebkorbes (2) verbunden ist.
     
    6. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. jeder sich nach oben erweiternde Ring (10;11) der Beschleunigungseinrichtung von dem Boden (2c) des Siebkorbes (2) aufragt, und daß der oder jeder sich nach unten erweiternde Ring über eine radial an seinem oberen Rand angreifende Halteeinrichtung (24) mit dem Einmaischring (9) fest verbunden ist.
     
    7. Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem nach dem Abtrennen des Grünablaufes während des Vorschleuderns die kristalline Masse auf den Euinmaischring abgeschleudert und während der Verweilzeit auf dem Einmaischring mit Einmaischflüssigkeit vermischt sowie nach Überfüh­ rung auf den Siebkorb mit Deckflüssigkeit beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die kristalline Masse beim Auftreffen auf den Einmaischring mit einem kontinuierlich auf den Ein­maischring aufgebrachten Film einer Einmaischflüs­sigkeit aus einer zuckergesättigten oder übersättigten Lösung höherer Reinheit als der an den Kristallen anhaftende Sirup in Berührung gebracht und während des Einmaischens in Umfangsrichtung beschleunigt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einmaischflüs­sigkeit der Kristallmasse jeweilig in einer Menge zugeführt wird, welche etwa der Menge des zuvor abge­trennten Grünablaufes entspricht.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Grünablauf ge­trennt von dem Ablauf aus dem Siebkorb abgeführt wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht