[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorbank für eine Rohrziehanlage mit den Merkmalen
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Eine bekannte Vorbank der gleichen Art wie die Erfindung (DE-OS 34 17 485) ist als
ein trommelartiges, um seine Längsachse drehbares Gestell ausgebildet und hat pro
Ziehmatrize zwei gleiche Laderohre. Beim Ziehen eines Rohres, wenn dieses aus dem
einen Laderohr herausgeholt wird, steht das andere Laderohr in einem Bereitschaftslager
über der Ziehanlage und nimmt während des Ziehvorgangs ein neues Rohr auf. Nach dem
Ziehen wird dieses neue Rohr durch Drehen der Vorbank um 180° in die Ziehachse gebracht.
Damit man die Ziehangel dieses Rohres in die Ziehmatrize einfädeln kann, besteht die
Möglichkeit, die Vorbank ein Stück in Achsrichtung zu bewegen. Bei dieser bekannten
Vorbank werden pro Ziehmatrize nicht nur zwei Aufnahmerohre, sondern auch zwei Ziehstopfen
und Stopfenstangen gleicher Größe benötigt. Außerdem benötigt man Trichter vorne an
den Aufnahmerohren, welche die aufzunehmenden neuzuziehenden Rohre auffangen sollen.
Diese Trichter und die benötigte doppelte Anzahl an Ziehstopfen und Stopfenstangen
stellt einen nicht unerheblichen Konstruktionsaufwand dar. Es kommt vor, daß die einander
zugeordneten Ziehstopfen unterschiedlich abnutzen, was zur Folge hat, daß die gezogenen
Rohre nur theoretisch gleiche Abmessungen, praktisch aber Toleranzen aufweisen. Wenn
durch neue Matrizenkaliber gezogen wird, ist es erforderlich, die Aufnahmerohre hinsichtlich
der Trichter, Ziehstopfen und Stopfenstangen umzurüsten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorbank der in Frage stehenden Art
so auszubilden, daß bei geringerem Konstruktionsaufwand die Notwendigkeit einer Umrüstung
der Aufnahmerohre für neue Matrizenkaliber nicht mehr besteht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorbank mit den Merkmalen nach dem Hauptanspruch gelöst.
Die Unteransprüche haben bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zum Inhalt.
[0005] Bei einer solchen Vorbank ist für jedes Matrizenkaliber nur ein Aufnahmerohr, ein
Ziehstopfen und eine Stopfenstange erforderlich. Man benötigt auch keine Trichter
für das Auffangen das neu zu ziehenden Rohres im Aufnahmerohr, da durch eine elektronische
Feineinstellung vor bzw. während des Einfahrens eine gezielte Achseinstellung durchgeführt
wird. Obwohl während des Ziehvorgangs nicht geladen werden kann, ergibt sich im wesentlichen
kein Zeitverlust, denn der Ladevorgang und das Herunterfahren der Vorbank in den Bereich
der Ziehmatrize erfolgen blitzschnell in Bruchteilen einer Sekunde mit Hilfe vorgespannter
pneumatischer Medien. Die Aufnahmerohre legen dabei durch das Heben und Senken des
Hubtisches den kürzesten Weg zurück.
[0006] Wenngleich während des Ziehvorgangs noch kein Ladevorgang durchgeführt werden kann,
kann dieser doch durch eine Zentrierung mit Hilfe eines Zentrierkegels gemäß der weiteren
Erfindung vorbereitet werden. In diesem Zusammenhang kann der Zentrierkegel mit einer
Schmiermittelleitung gekoppelt werden, so daß die Möglichkeit besteht, das für den
Ziehvorgang erforderliche Schmiermittel in das Rohr bei der zentrierung einzuführen.
[0007] Dadurch, daß die Aufnahmerohre keine Auffangtrichter benötigen, entfällt auch das
Umrüsten der Aufnahmerohre auf neue Trichter, die den verschiedenen Durchmessern des
Ziehgutes angepaßt sind. Eine Vorbank, die gemäß der weiteren Erfindung mehrere Aufnahmerohre
übereinander mit unterschiedlichen Abmessungen und unterschiedlichen Stopfen und Stopfenstangen
aufweist, ist in der Lage, ohne Umrüstung für Rohre mit einem großen Unterschiedsbereich
der Durchmesser eingesetzt zu werden.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen.
Fig. 1 stellt im Prinzip eine Seitenansicht einer Vorbank nach der Erfindung dar und
zwar in der Stellung vor dem Laden;
Fig. 2 ist die entsprechende Stellung nach dem Laden;
Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Vorbank in der Stellung vor dem Ziehen.
[0009] Über einer Rohrziehanlage, deren Ziehmatrize 1 dargestellt ist, befindet sich ein
Bereitschaftslager 4, wo jeweils neue Rohre 9 für den nächsten Ziehvorgang bereitgehalten
werden. Das Bereitschaftslager hat Transportrollen 6, welche die Aufgabe haben, das
jeweils neue Rohr 9 in ein Aufnahmerohr der Vorbank einzuführen.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel hat die Vorbank 20 drei Aufnahmerohre (Laderohre) und
zwar ein unteres Aufnahmerohr 20a, ein mittleres Aufnahmerohr 20b und ein oberes Aufnahmerohr
20c. Jedes dieser Aufnahmerohre nimmt eine Stopfenstange 24 mit einem Ziehstopfen
23 auf. Die Stopfenstange mit Stopfen ist mittels eines jeweiligen Schubmechanismus
25 im Rohr verschiebbar. Bei dem Ausführungsbeispiel sind die drei Aufnahmerohre hinsichtlich
ihres Durchmessers unterschiedlich und zwar ist das unterste Aufnahmerohr 20a das
kleinste, die weiteren Aufnahmerohre 20b und 20c darüber etwas größer. Die unterschiedlichen
Durchmesser der Aufnahmerohre sind den unterschiedlichen Durchmessern der aufzunehmenden,
zu ziehenden Rohre 9 angepaßt. Die jeweiligen Aufnahmerohre haben auch unterschiedliche
Ziehstopfen und Stopfenstangen, die verschiedenen Rohrdurchmessern bzw. verschiedenen
Matrizenkalibern angepaßt sind.
[0011] Die drei Aufnahmerohre befinden sich auf einem Hubtisch 10 und sind insgesamt in
Richtung der Rohrachse verschiebbar.
[0012] Fig. 1 zeigt die Stellung der Vorbank vor dem Laden des mittleren Aufnahmerohres
20b. Dabei ist der Ziehstopfen 23 etwas vorgeschoben. Die Vorbank ist der Höhe nach
durch eine eletronische Feinsteuerung so eingestellt, daß die Achse 23a des Ziehstopfens
23 identisch ist mit der Achse 5 des im Lager bereitstehenden Rohres 9. Aus dieser
Stellung heraus werden die Transportrollen 6 in Gang gesetzt, so daß das neu zu ziehende
Rohr 9 über den Ziehstopfen 23 geschoben wird und weiter vollständig in das Aufnahmerohr
20 hinein, wobei vorher noch eine geringfügige Höhenkorrektur am Hubtisch vorgenommen
wird, damit das Rohr 9 auch ungehindert in den freien Querschnitt des Aufnahmerohres
20b eingeht.
[0013] Fig. 2 zeigt die Stellung des aufgenommenen Rohres 9 im Aufnahmerohr 20b. Dabei steht
im wesentlichen nur die sogenannte Ziehangel 9a vor. Aus der Stellung nach Fig. 2
wird die gesamte Vorbank in Richtung des Pfeiles zurückgefahren, dann fährt sie nach
unten in die Stellung nach Fig. 3. Durch eine automatische, elektronische Steuerung
wird wiederum die Achse des zu ziehenden Rohres 9 in eine identische Lage mit der
Ziehachse 3 eingestellt, so daß durch Vorfahren der Vorbank die Ziehangel 9a in die
Ziehmatrize 1 gelangt bis in die gestrichelt bezeichnete Stellung. In dieser Stellung
können die Klemmbacken 2 des Ziehwagens die Ziehangel erfassen und der Ziehvorgang
kann beginnen, nachdem der Ziehstopfen 23 noch ein Stück weiter vorgefahren ist bis
in die Ziehmatrize.
[0014] Noch während des Ziehvorgangs kann ein neues Rohr 9 in das Bereitschaftslager gebracht
und dadurch zentriert werden, daß das vordere Rohrende an einem vorgefahrenen Zentrierkegel
7 anschlägt, dadurch zentriert wird und in der zentrierten Stellung durch die Transportrollen
6 festgehalten wird. Den Zentriervorgang mit Hilfe des Kegels 7 kann man auch mit
einer Innenschmierung des zu ziehenden Rohres verbinden, indem ein Schmiermittel über
die Leitung 8 zentrisch in das Rohr 9 eingeführt wird.
[0015] Nach Beendigung der Zentrierung fährt die Vorbank wieder nach oben in die Stellung
nach Fig. 1, wo erneut eines der Aufnahmerohre in der beschriebenen Weise beladen
werden kann.
[0016] Das Verfahren des Hubtisches aus dem Bereich des Bereitschaftslagers in den Bereich
der Ziehmatrize erfolgt sehr schnell mit Hilfe vorgespannter pneumatischer Medien
in Bruchteilen einer Sekunde. Die höhenmäßige Feineinstellung der Achsen erfolgt automatisch
mit Hilfe elektronischer Abtast- und Steuerungselemente.
1. Vorbank für eine Rohrziehanlage mit folgenden Merkmalen:
- sie hat mindestens ein Aufnahmerohr zur Aufnahme eines zu ziehenden Rohres, mit
einem Ziehstopfen an einer Stopfenstange, welches wahlweise in die Achse der Ziehmatrize
oder in die Achse eines über der Ziehanlage stehenden Bereitschaftslagers einstellbar
ist;
- die Vorbank ist zum Einfädeln der Ziehangel in Ziehrichtung verschiebbar;
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
- das Aufnahmerohr (20a) ist auf einem Hubtisch (10) angebracht, der mit einem sehr
schnell arbeitenden Hubmechanismus ausgerüstet ist;
- der Hubmechanismus ist an elektronische Steuerelemente für eine achsgleiche Einfädelung
beim Laden des Aufnahmerohres und beim Einfädeln der Ziehangel (9a) angeschlossen.
2. Vorbank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Ziehvorganges
ein Zentrierkegel (7) achsgleich zur Achse (5) des Bereitschaftslagers (4) einstellbar
ist.
3. Vorbank nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrierkegel (7) für die
Zuführung eines Schmiermittels in das neue Rohr (9) ein achsialer Kanal mit einer
Anschlußleitung (8) ausgebildet ist.
4. Vorbank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Hubtisch mehrere Aufnahmerohre
(20a, 20b, 20c) befestigt sind, deren Ziehstopfen (23) und Stopfenstange jeweils für
verschiedene Matrizenkaliber ausgelegt sind.