[0001] Es ist bekannt, in der Papierindustrie als Trocken- und Naßsieb sowie für die Schlammentwässerung
Kunststoff-Spiralsiebe einzusetzen, die teilweise die gewebten Siebe abgelöst haben
(Wochenblatt für Papierfabrikation 17, Seite 613 (1983), EP-OS 17 722 und DE-OS 24
19 751).
[0002] Zur Herstellung sollen sich alle thermoplastischen Kunststoffe eignen, praktische
Erfahrungen liegen bisher nur mit Polyestern vor. Aufgrund der bekannt guten mechanischen
Eigenschaften wäre es wünschenswert, für die Herstellung der Spiralsiebe Drähte aus
Polyamid-6,6 (Polyhexamethylenadipinsäurediamid) mit ausreichend großem Durchmesser
zur Verfügung zu stellen, deren Querschnitt möglichst exakt der Geometrie der Düsenbohrung
entspricht und die keine Lunkern aufweisen. Dies ist mit reinem Polyamid-6,6 nicht
möglich.
[0003] Es wurde jetzt gefunden, daß solche Drähte mit einer Polymermischung aus 85 bis 99
Gew.-% Polyamid-6,6 und 15 bis 1 Gew.-% Polyamid-6 (Poly-c-caprolactam) hergestellt
werden können.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Spiralsieben
aus Polyamid-Drähten, die zu rechtsgewendelten und linksgewendelten Spiralen in an
sich bekannter Weise verformt, alternierend ineinander gefügt und mit Steckdrähten
fest miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyamid eine Polymermischung
aus 85 bis 99 Gew.-% Polyamid-6,6 und 15 bis 1 Gew.-% Polyamid-6 verwendet wird.
[0005] Vorzugsweise wird Polyamid-6,6 mit einer relativen Viskosität von 3,0 bis 5,0 eingesetzt;
die relative Viskosität des Polyamid-6 beträgt vorzugsweise 2,5 bis 5,0. Die Bestimmung
der relativen Viskosität erfolgt 0,1 gew-Xig in m-Kresol bei 25°C.
[0006] Die Polyamiddrähte haben insbesondere einen Durchmesser von 0,3 bis 0,7 mm. Bevorzugte
Querschnitte der Drähte sind rund oder rechteckig, insbesondere rund, wozu runde bzw.
rechteckige Düsenbohrungen verwendet werden.
[0007] Die Mischung der beiden Polyamide erfolgt in Form von Granulaten - gegebenenfalls
unter Zusatz eines Mattierungs-Konzentratgranulates auf Basis PA 6 - in einem Taumelmischer
(Temperatur 25°C, Mischzeit 1,5 h, gemischte Menge 2000 kg).
[0008] Die Zusammensetzung der Mischung wird so gewählt, daß der Gesamt-PA 6-Gehalt 15 Gew.-%
nicht übersteigt. Diese Mischung wird in einem Extruder aufgeschmolzen und in Wasser
von etwa Raumtemperatur gesponnen. Der Polyamiddraht wird in üblicher Weise zweistufig
verstreckt, fixiert und aufgespult.
[0009] Die Polyamide können übliche Zusätze wie Mattierungsmittel und Stabilisatoren enthalten.
[0010] Weiterhin sind Gegenstand der Erfindung Spiralsiebe aus Polyamid-Drähten, die zu
rechts- und linksgewendelten Spiralen in an sich bekannter Weise verformt, alternierend
ineinander gefügt und mit Steckdrähten fest miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyamiddrähte aus einer Polymermischung aus
85 - 99 Gew.-% Polyamid 66
der relativen Viskosität 3,0 - 5,0 und
15 - 1 Gew.-% Polyamid 6
der relativen Viskosität 2,5 - 5,0
bestehen.
Beispiel
[0011] 1.800 kg eines PA 6,6-Granulates (n
r = 3,42, gemessen in 0,1 gew.-Xiger Lösung bei 25°C in m-Kresol), 140 kg eines PA
6-Granulates (n
r = 3,96) und 60 kg eines Ti0
2-haltigen PA 6-Konzentratgranulates mit 33 Gew.-% Ti0
2 (n
r = 2,58) werden in einem Taumelmischer 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gemischt.
[0012] Die Mischung der Granulate wird in einem Einwellenextruder so aufgeschmolzen, daß
die Temperatur der Schmelze bei 290°C und ihr Druck bei 50 HPa liegt. Diese Schmelze
wird durch eine Rundlochdüse (d = 1,5 mm) in ein Wasserbad von Raumtemperatur gesponnen;
die Abzugsgeschwindigkeit beträgt 30 m/min.
[0013] Der entstandene Rohdraht vom Durchmesser 1,21 mm wird zweistufig 1: 4,27 verstreckt,
fixiert und aufgewickelt.
Veraleichsbeispiel
[0014] Entsprechend dem Beispiel werden 2.000 kg reines mit Ti0
2 mattiertes Polyamid-6,6 Granulat anstelle der Polyamidmischung verarbeitet. Das Verstreckverhältnis
betrug 1:4,34.

[0015] wobei S die Standardabweichung ist.
[0016] Der Vergleich von Beispiel und Vergleichsbeispiel zeigt, daß der erfindungsgemäße
Draht wesentlich besser der Düsenlochgeometrie entspricht, da er eine geringe Ovalität
mit einer geringeren Standardabweichung aufweist.
1. Verfahren zur Herstellung von Spiralsieben aus Polyamid-Drähten, die in an sich
bekannter Weise zu rechtsgewendelten und linksgewendelten Spiralen verformt, alternierend
ineinander gefügt und mit Steckdrähten fest miteinander verbunden werden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Polyamid eine Polymermischung aus 85 bis 99 Gew.-X Polyamid-6,6
und 15 bis 1 Gew.-% Polyamid-6 verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid-6,6 eine relative
Viskosität von 3,0 bis 5,0 und das Polyamid-6 eine relative Viskosität von 2,5 bis
5,0 aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamiddrähte einen
Durchmesser von 0,3 bis 0,7 mm haben und im Querschnitt rund sind.
4. Spiralsiebe aus Polyamid-Drähten, die zu rechts- und linksgewendelten Spiralen
in an sich bekannter Weise verformt, alternierend ineinander gefügt und mit Steckdrähten
fest miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamiddrähte aus
einer Polymermischung aus
85 - 99 Gew.-% Polyamid 66
der relativen Viskosität 3,0 - 5,0 und
15 - 1 Gew.-% Polyamid 6
der relativen Viskosität 2,5 - 5,0
bestehen.