[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleitschleifmaschine, bestehend aus einem federnd gelagerten
Behälter, der mittels Vibrationen erzeugenden Antriebsmotoren in Schwingungen versetzbar
ist, die eine Umwälzbewegung der sich im Behälter befindenden Schleifkörper und/oder
der zu bearbeitenden Teile bewirken, wobei der Behälter zumindest eine mittels eines
Deckels verschließbare, im bodenseitigen Bereich gelegene Entleerungsöffnung aufweist.
[0002] Bei bekannten Gleitschleifmaschinen dieser Art wird der Deckel manuell oder mittels
häufig störungsanfälliger Betätigungsmechanismen zwischen dem geschlossenen und dem
offenen Zustand der Entleerungsöffnung bewegt, aber bei allen Ausführungsformen besteht
dabei auch der Nachteil, daß eine vollständige Entleerung des Behälters ohne manuellen
Eingriff nicht möglich ist. Es bleiben vielmehr mehr oder weniger große Anteile an
Schleifkörpern und/oder bearbeiteten Teilen im Behälter zurück, und diese Restmengen
müssen durch manuellen Eingriff zur Entleerungsöffnung gebracht werden. Dies verhindert
einen angestrebten vollautomatischen Betrieb, da Voraussetzung für einen solchen
vollautomatischen Betrieb die vollständige Entleerung des Behälters ist, da sonst
Teilevermischungen zwischen aufeinanderfolgenden Chargen auftreten können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gleitschleifmaschine mit einfachen Mitteln in
der Weise auszubilden, daß stets eine vollständige und damit auch einen automatischen
Chargenbetrieb ermöglichende Entleerung des Behälters gewährleistet wird und insbesondere
auch ein automatisches Öffnen und Schließen des Deckels für die Entleerungsöffnung
mittels einer in die Maschine integrierten Anordnung erreicht wird, und zwar derart,
daß die zur Betätigung des Deckels er forderlichen Elemente und Einheiten durch die
Vibrationsbewegungen des Behälters möglichst wenig belastet werden und damit eine
Langzeitfunktion dieser Verschlußordnung durch Verschleißminimierung gewährleistet
ist.
[0004] Gelöst wird der Hauptteil dieser Aufgabe nach der Erfindung dadurch, daß der Behälter
aus einem Ringtrog besteht und in Umlaufrichtung der Behälterfüllung vor der Entleerungsöffnung
eine Boden- und Innenwandschräge vorgesehen ist, die bei geschlossener Entleerungsöffnung
funktionslos ist und bei offener Entleerungsöffnung die umgewälzten Teile bis zur
vollständigen Entleerung zur Entleerungsöffnung hin umlenkt.
[0005] Aufgrund der Verwendung einer die Schrägwandung bildenden Ausbauchung der Ringtroginnenwand
bzw. eines Teils der Bodenwand wird sichergestellt, daß im Normalbetrieb bei geschlossener
Entleerungsöffnung die Maschine ungestört arbeiten kann, jedoch während der Entleerungsphase
bei geöffneter Entleerungsöffnung sichergestellt wird, daß alle Teile über die Entleerungsöffnung
laufen müssen und damit zwangsläufig ein vollständiger Austrag der Teile erreicht
wird. Die Entleerungsöffnung kann dabei kreissymmetrisch, aber auch rechteckig und
in Umlaufrichtung länglich ausgebildet sein. Die Höhe der Ausbauchung kann bezogen
auf die Ringtroghöhe vergleichsweise gering sein, da nur sichergestellt werden muß,
daß am Ende des Entleerungsvorganges, wenn sich nur noch vergleichsweise geringe
Gemengemengen im Ringtrog befinden, diese Restmenge voll über die Öffnung geleitet
wird.
[0006] Die Betätigungsvorrichtung für den der Entleerungsöffnung zugeordneten Deckel besteht
bevorzugt aus einer Hebelanordnung mit einer maschinenfesten, im Bereich eines Schwingungsminimums
des Behälters angebrachten Betätigungseinheit, die im Schließzustand unter eine vorgebbare
Vorspannung gesetzt ist, wobei insbesondere eine liegend angebrachte Zylinder-Kolbeneinheit
im Bereich der Behältermitte eingesetzt wird.
[0007] Durch die Positionierung dieser aus einer Zylinder-Kolbeneinheit bestehenden Betätigungseinheit
wird erreicht, daß sich die starken Vibrationen des Behälters möglichst wenig auf
die Betätigungseinheit auswirken und dadurch eine Verschleißminimierung erzielt wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in dieser
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Gleitschleifmaschine nach der Erfindung,
und
Fig. 2 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung einer gemäß der Erfindung
ausgebildeten Gleitschleifmaschine mit Schnellverschlußdeckel.
[0010] Fig. 1 zeigt den Ringtrog 1 einer Gleitschleifmaschine, in dem Schleifkörper und
zu bearbeitende Teile in bekannter Weise umgewälzt werden. Bodenseitig ist eine Entleerungsöffnung
2 vorgesehen. Im Bereich dieser Entleerungsöffnung 2 weist die Innenwandung des Ringtrogs
l eine Ausbauchung 13 auf, die sich über einen Teil der Höhe des Ringtrogs erstreckt
und sicherstellt, daß sich - in einem Radialschnitt betrachtet - eine trichterförmige
Einlaufrutsche für die Entleerungsöffnung 2 ergibt, die einerseits von dieser Ausbauchung
13 und andererseits von der Außenwand des Ringtrogs gebildet wird. Diese trichterförmige
Einlaufrutsche ist dabei nur im unteren Bereich des Ringtrogs erforderlich, da bei
gefülltem Ringtrog die Entleerung zunächst unproblematisch vor sich geht und die Trichterrutsche
erst in Funktion treten muß, wenn nur noch eine vergleichsweise geringe Menge an Schleifkörpern
bzw. Werkstücken sich im Ringtrog befindet. Durch diese Trichterrutschenausbildung,
die im Normalbetrieb die Funktion der Gleitschleifmaschine nicht beeinträchtigt, wird
aber sichergestellt, daß zwangsläufig sämtliche Teile ausgetragen werden müssen,
da ein Überlaufen der Öffnung 2 durch Teile nicht mehr möglich ist.
[0011] Fig. 2 zeigt einen federnd gelagerten und über im einzelnen nicht dargestellten Vibratoren
in Schwingung versetzbaren Ringdruckbehälter 1, der im bodenseitigen Bereich mit einer
Entleerungsöffnung 2 versehen ist.
[0012] Diese Entleerungsöffnung 2 ist mittels eines Deckels 3 verschließbar, der einen Paßansatz
4 aufweist, der behälterinnenseitig die Kontur des Ringtrogs im Bereich der Öffnung
2 fortsetzt.
[0013] Der Deckel 3 ist über einen abgewinkelt ausgebildeten Schwenkhebel 5 mit einem Lager
6 verbunden, das an der Behälteraußenwand etwa in Mitte des zylindrischen Abschnitts
des Ringtrogs angeordnet ist.
[0014] Die Betätigung des Deckels 3 erfolgt über ein am Schwenkhebel 5 angelenktes Stellgestänge
und eine pneumatische Zylinder-Kolben-Anordnung.
[0015] Die Zylinder-Kolben-Anordnung 10 ist auf einer diametral verlaufenden Quertraverse
11 angebracht, wobei das Gehäuse dieser Zylinder-Kolben-Anordnung in einem Lager 12
schwenkbar gelagert ist.
[0016] Die liegend arbeitende Zylinder-Kolben-Anordnung befindet sich bevorzugt etwa in
Behältermitte, jedoch generell an einer solchen Stelle, an der die Behälterschwingungen
möglichst gering sind.
[0017] Das Übertragungsgestänge besteht aus einem zweiarmigen Umlenkhebel 8, der an einem
an der Quertraverse 11 vorgesehenen Lager 14 im Bereich der Außenwandung des Ringtrogbehälters
angelenkt ist. Der eine Hebelarm dieses Umlenkhebels 8 ist über eine vorzugsweise
längenveränderliche Stellstange 9 mit der Zylinder-Kolben-Anordnung verbunden, während
der andere Hebelarm über einen ebenfalls vorzugsweise längenveränderlichen Stellhebel
7 mit dem dem Deckel zugeordneten Schwenkhebel 5 verbunden ist.
[0018] Die verschiedenen Hebel sind dabei derart dimensioniert, daß die Verbindungslinien
zwischen den Anlenkstellen des zweiarmigen Umlenkhebels 8 zwischen sich etwa einen
rechten Winkel einschließen und bei geschlossenem Deckel 3 die Verbindungslinie zwischen
dem Lager 14 und der Anlenkstelle der Stellstange 9 etwa parallel zur Behälterachse
verläuft.
[0019] Die Übersetzungen zwischen den verschiedenen Hebeln sind so gewählt, daß sich bei
geringem Kolbenhub eine etwa 90° betragender Schwenköffnungswinkel für den Deckel
3 ergibt, der bei 3′, 4′ in der geöffneten Stellung strichliert angedeutet ist. Die
Entleerungsöffnung wird dabei völlig freigegeben.
[0020] Die Anlenkstellen des Stellhebels 7 am Umlenkhebel 8 und am Deckel-Schwenkhebel 5
sowie das behälterseitige Lager 6 des Deckel-Schwenkhebels 5 liegen etwa an den Eckpunkten
eines gleichseitigen Dreiecks, dessen lange Grundfläche vom Stellhebel 7 gebildet
wird.
[0021] Als Quertraverse wird vorzugsweise ein U-Profileisen verwendet, das mit dem Behälter
unmittelbar verschweißt werden kann.
[0022] Im Schließzustand wird auf den Deckel 3 über die Zylinder-Kolbeneinheit 10 und das
Gestänge stets ein vorggebarer Haltedruck ausgeübt, d.h. der Deckel 3 wird gegen die
Entleerungsöffnung gespannt. Auf diese Weise wird auch der Vorteil erzielt, daß jegliche
Lose in den verschiedenen Lagerstellen beseitigt werden und somit die gesamte Deckelbetätigungsanordnung
einer Langzeitbeanspruchung durch die Behältervibrationen standhalten kann, wobei
das am meisten gefährdete Element, nämlich die Zylinder-Kolbeneinheit zusätzlich
durch die Anordnung in einem schwingungsarmen Bereich geschützt wird.
[0023] Die gemäß der Erfindung ausgebildete Gleitschleifmaschine ermöglicht es, in äußerst
einfacher und wirtschaftlicher Weise eine häufige und schnelle und vor allem vollständige
Entleerung des Behälters vorzunehmen, ohne durch das Vor handensein der beschriebenen
Betätigungseinrichtung für den Deckel die Funktion der gesamten Maschine zu beeinträchtigen
oder die Lebensdauer bzw. die Wartungsintervalle der Maschine zu verringern oder Gefahr
zu laufen, daß sich zwischen aufeinanderfolgenden Chargen irgendwelche Teilevermischungen
ergeben.
1. Gleitschleifmaschine, bestehend aus einem federnd gelagerten Behälter, der mittels
Vibrationen erzeugenden Antriebsmotoren in Schwingungen versetzbar ist, die eine
Umwälzbewegung der sich im Behälter befindenden Schleifkörper und/oder der zu bearbeitenden
Teile bewirken, wobei der Behälter zumindest eine mittels eines Deckels verschließbare,
im bodenseitigen Bereich gelegene Entleerungsöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) aus einem Ringtrog besteht und in Umlaufrichtung der Behälterfüllung
vor der Entleerungsöffnung (2) eine Boden- und Innenwandschräge (13) vorgesehen
ist, die bei geschlossener Entleerungsöffnung (2) funktionslos ist und bei offener
Entleerungsöffnung (2) die umgewälzten Teile bis zur vollständigen Entleerung zur
Entleerungsöffnung (2) hin umlenkt.
2. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Entleerungsöffnung (2) zugeordnete Boden- und Innenwandschräge (13)
bezüglich der Entleerungsöffnung (2) als im wesentlichen symmetrische Innenwandausbauchung
ausgebildet ist, die sich nur über einen Teilbereich der Ringtroghöhe erstreckt.
3. Gleitschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein der Entleerungsöffnung (2) zugeordneter Deckel (3) über eine
Hebelanordnung (5, 7, 8) mit einer maschinenfesten, im Bereich eines Schwingungsminimums
des Behälters (1) angebrachten Betätigungseinheit (10) verbunden und im Schließzustand
unter eine vorgebbare Vorspannung gesetzt ist.
4. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinheit (10) aus einer liegend angebrachten Zylinder-Kolbeneinheit
besteht, die im Bereich der Behältermitte angeordnet ist.
5. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder-Kolbeneinheit auf einer diametral zum Behälter (1) verlaufenden
Quertraverse (11) schwenkbar gelagert und der Kolben über eine Stellstange (9) mit
der Hebelanordnung verbunden ist.
6. Gleitschleifmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellstange (9) mit einem Arm eines zweiarmigen Umlenkhebels (8) verbunden
ist, dessen zweiter Arm über einen Stellhebel (7) an einem Schwenkhebel (5) angelenkt
ist, der einerseits den Deckel (3) trägt und andererseits an einem maschinenfesten
Lager (6) gelagert ist.
7. Gleitschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellstange (9) und/oder der Stellhebel (7) längenverstellbar ausgebildet
sind.
8. Gleitschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiarmige Umlenkhebel (7) ein im Bereich der Behälterwandung gelegenes
Schwenklager (14) aufweist.
9. Gleitschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkpunkte des zweiarmigen Umlenkhebels (8) auf einem zumindest im wesentlichen
rechtwinkligen Dreieck gelegen sind, wobei bei geschlossenem Deckel (3) der mit der
Stellstange (9) verbundene Hebel zumindest im wesentlichen parallel zur Behälterachse
verläuft.
10. Gleitschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellhebel (7) bei geschlossenem Deckel (3) zumindest im wesentlichen senkrecht
gerichtet und der den Deckel (3) tragende Schwenkhebel (5) etwa in der Mitte des zylindrischen
Teils des Ringtrogs angelenkt ist.