[0001] Die Erfindung betrifft eine Geberanordnung zur Drehzahlerkennung des Kurbelwellenwinkels
an der Brennkraftmaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Geberanordnungen werden heute in Brennkraftmaschinen serienmäßig verwendet,
um für Zündzeitpunktsteuerungen oder -regelungen ein Zylindersignal zu liefern, das
in fester Beziehung zu einer vorgegebenen Stellung, beispielsweise dem oberen Totpunkt,
eines Zylinders steht.
[0003] Üblicherweise werden derartige Signale durch eine am Verteiler vorgesehene Blende
erzeugt, die Ausschnitte trägt, die mit Hilfe eines Hall-Elementes erfaßt werden.
Selbstverständlich sind auch andere Geberelemente wie Fotozellen, Reedrelais oder
ähnliches möglich.
[0004] Derartige Geberanordnungen legen zwar die Stellung beispielsweise des oberen Totpunktes
eines Zylinders fest, sie sind jedoch nicht in der Lage, zylinderselektive Signale
zu erzeugen. Dazu ist es notwendig, der nachfolgenden Logik in irgendeiner Form mitzuteilen,
wann der Arbeitstakt einer 720° Kurbelwellenwinkel dauernden Arbeitsabfolge eines
Motors beginnt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Geberanordnung zu schaffen, mit der ein Referenzzylinder
der Brennkraftmaschine gezielt einer bestimmten Kurbelwellenwinkelstellung zugeordnet
werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß dem einen Sensor zur Erfassung der Markierung
noch ein zweiter Sensor im vorgegebenen Winkelabstand zum ersten Sensor zugeordnet
wird, und das Signal des zweiten Sensors gibt im Vergleich mit dem Signal des ersten
Sensors eine Auskunft darüber, ob die beiden Sensoren eine relativ kurze oder relativ
längere Markierung auf dem Signalgeber erfaßt haben. Somit kann eine relativ längere
Markierung, die dem Referenzsignal zugeordnet wird, von den kürzeren Zylindermarkierungen
diskriminiert werden.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die einzelnen
Vorteile dieser jeweiligen Ausführungsformen wird in Verbindung mit den zugehörigen
Zeichnungen detailliert dargestellt.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Darstellung eines Gebers gemäß Stand der Technik in Aufsicht;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 3 die erfindungsgemäße Geberanordnung in Aufsicht;
Fig. 4 eine erste Auswerteschaltung zur Signalverarbeitung;
Fig. 5 eine Darstellung der in der Schaltung nach Fig. 4 auftretenden Signale;
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform der Auswerteschaltung;
Fig. 7 eine Darstellung der in der Schaltung nach Fig. 6 auftretenden Signale;
Fig. 8 eine dritte Ausführungsform der Auswerteschaltung; und
Fig. 9 die in der Auswerteschaltung nach Fig. 8 auftretenden Signale.
[0010] In Fig. 1 ist eine Geberanordnung gemäß Stand der Technik in Aufsicht gezeigt. Ein
Blendenrad 10 besitzt Markierungen 12, wobei die Anzahl der Anzahl der Zylinder der
Brennkraftmaschine entspricht. Ein Sensor oder Geber 14 erfaßt während der Umdrehung
des Blendenrades 10 das Vorbeilaufen der Markierung 12 und gibt während der Dauer
des Vorbeilaufes ein Signal ab.
[0011] In Fig. 2 ist die Seitenansicht eines derartigen Aufbaus gezeigt, dabei ist der Sensor
14 als Hall-Element dargestellt, das Aussparungen 12 im Blendenrad 10 erfaßt.
[0012] Bei dieser Anordnung ist es nicht möglich, die Zuordnung zwischen der Markierung
12 und dem zugehörigen Zylinder der Brennkraftmaschine eindeutig festzustellen.
[0013] Zur Erfassung eines vorgegebenen Referenzzylinders ist der in Fig. 3 dargestellte
Aufbau vorgesehen, bei dem eine der Markierungen sich von den anderen Markierungen
unterscheidet, um dadurch ein Referenzsignal zu erzeugen.
[0014] Erfindungsgemäß ist ebenfalls ein Blendenrad 10 vorgesehen, das Markierungen 12
trägt, wobei jede Markierung 12 einen Winkelbereich γ überdeckt und im Vorbeilauf
in dem Sensor 14 ein Signal erzeugt, dessen Dauer sich dementsprechend aus der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Blendenrades 10 und der Winkel γ bestimmt.
[0015] Eine einem vorbestimmten Referrenzzylinder zugeordnete Markierung 18 unterscheidet
sich von den übrigen Markierungen 12 durch die Größe. Sie überdeckt einen Winkelbereich,
der um einen Winkel α größer ist als der Winkel γ.
[0016] Weiterhin ist, um einen Winkel β zum Sensor 14 versetzt, ein zweiter Sensor 16 vorgesehen,
der im Aufbau identisch dem Sensor 14 ist.
[0017] Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, sind vorzugsweise die Markierungen als Aussparungen
in einem mit metallischen Blendenrad vorgesehen, während die Sensoren 14 und 16 als
Hall-Elemente ausgeführt sind. Andere im Stand der Technik übliche Paarungen, wie
Durchbrüche und Fotozellen, Lichtquellen und Fotozellen, bzw. Fototransistoren,
Magnete und Readrelais oder ähnliches können selbstverständlich ebenfalls Verwendung
finden.
[0018] Jede der Markierungen 12 bzw. 18 erzeugt in dem Sensor 14 ein Signal S1, und in dem
Sensor 16 ein Signal S2. Die Signale S1 bzw. S2 werden in einer nachfolgenden Auswerteschaltung
dazu bestimmt, das Referenzsignal, das immer nur bei dem Vorbeilauf der Markierung
18 auftreten soll, zu erzeugen.
[0019] Die zugehörigen Auswerteschaltungen sowie der Signalverlauf in den Auswerteschaltungen
werden unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren beschrieben. Aus den Signalabläufen
ergeben sich gleichzeitig die Anforderungen, die an die Größenordnungen der Winkel
α, β und γ zu stellen sind.
[0020] Fig. 4 zeigt eine erste einfache Auswertschaltung, in der das Signal S1 vom Sensor
14 einem Eingang 20 und das Signal S2 vom Sensor 16 einem Eingang 22 zugeführt wird.
Das Signal 20 wird gleichzeitig am Ausgang 24 wieder abgegriffen und dient dort als
Drehzahlsignal, beispielsweise, um Notlaufeigenschaften der Brennkraftmaschine ableiten
zu können. Da das Signal S1 keine aktiven Bauelemente durchläuft, beeinträchtig einen
Ausfall der Auswerteschaltung das Vorhandensein des Notlaufsignales nicht.
[0021] Die Auswertschaltung wird im wesentlichen gebildet durch ein Und-Gatter 28, das
erfaßt, wann sowohl das Signal S1 als auch das Signal S2 anliegen, und in dieser Phase
wird ein Referenzsignal am Ausgang 26 erzeugt.
[0022] Zum Verständnis der Schaltungen ist notwendig, darauf hinzuweisen, daß die Schaltungen
in negativer Logik ausgelegt sind, so daß das Anliegen eines Signales durch den Zustand
"low" repräsentiert wird.
[0023] Die in Fig. 5 abgeleiteten Signale beruhen auf einem Blendenrad 10, dessen Aussparung
α einem Drehwinkel von 30° der Nockenwelle entspricht und dessen Winkel β einen Winkel
von 45° Nockenwelle entspricht.
[0024] Das in Fig. 5a dargestellte Signal S1 wird dem einen Eingang des NAND-Gatters 28
zugeführt, das in Fig. 5b dargestellte Signal S2 ist identisch mit dem Signal S1 in
Fig. 5a im Hinblick auf seine Signalabfolge, jedoch phasenversetzt um den Winkel β.
Die Abstimmungen der Winkel α, β und γ ist so, daß nur bei Vorbeilauf der breiteren
Markierung 18 an den Sensoren 14 und 16 beide Sensoren 14 und 16 gleichzeitig ein
Signal abgreifen, wodurch am Ausgang des NAND-Gatters 28 ein Signal auftritt, was,
nach erneuter Negierung, als Referenzsignal 26 am Ausgang abgreifbar ist und in Fig.
5c entsprechend dargestellt ist.
[0025] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Auswerteschaltung, die verwendet
wird, um den in Fig. 5c dargestellten Referenzdoppelimpuls in einen eindeutigen Referenzimpuls
umzusetzen.
[0026] Das Signal S1 des Gebers 14 wird an den Eingang 20 der Schaltung gelegt, das Signal
S2 des Gebers 18 an den Eingang 22. Wie bei der Schaltung nach Fig. 4 liegt das Signal
am Eingang 20 gleichzeitig am Ausgang 24 als Drehzahlsignal an.
[0027] Gleichzeitig wird das Signal vom Eingang 20 auf den Trigger-Eingang eines D-Flip-Flops
30 gesetzt, das jedesmal, wenn die rückwärtige Kante einer Markierung 12 bzw. 18 an
dem Sensor 14 vorbeiläuft, getriggert wird und damit der Q-Ausgang des D-Flip-Flops
nur dann in den Zustand "high" schaltet, wenn zu der Zeit der positiven Trigger-Flanke
der Dateneingang vorher den Zustand "low" hatte. Somit entsteht am Ausgang des Flip-Flops
eine Impulsfolge, die nur einmal pro Umdrehung des Blendenradgebers 10 in den Zustand
"high" übergeht, und zwar genau am Ende des Schlitzes C, wenn dessen rückwärtige Flanke
den Sensor 14 passiert.
[0028] Das am Ausgang 24 abgegriffene Drehzahlsignal hat, da es die einfache Durchschaltung
des Signales S1 vom Geber 14 ist, unterschiedliche, von der Breite der Markierungen
12 bzw. 18 abhängige Breite und somit ein ungleiches Tastverhältnis.
[0029] Fig. 8 zeigt eine andere Auswerteschaltung bei der das Drehzahlsignal gleiches Tastverhältnis,
wenn der Winkel β zwischen den beiden Sensoren 14 bzw. 16 gleich der Winkelbreite
γ der Markierungen A, B, D gewählt wird, besitzt.
[0030] Wiederum ist ein Eingang 20 und eine Eingang 22 vorgesehen, dem die Signale S1 und
S2 der Sensoren 14 und 16 zugeführt werden, das Referenzsignal wird am Ausgang der
Schaltung 26 abgegriffen, das Drehzahlsignal am Ausgang 24.
[0031] Es ist in der Schaltung ein D-Flip-Flop 36 vorgesehen, an dessen Reset-Eingang das
Signal S1 vom Eingang 20 gelegt wird. Der D-Eingang des Flip-Flops 36 erhält das negierte
Signal S1, und dem Clock-Eingang des Flip-Flops 36 wird das Ausgangssignal eines
NAND-Gatters 34 zugeführt, an dessen einen Eingang das am Gatter 32 abgegriffene negierte
Signal S1 anliegt und an dessen anderen Eingang das Signal S2 anliegt. Der Ausgang
dieses NAND-Gatters 34 liefert gleichzeitig am Ausgang 24 der Auswerteschaltung das
gewünschte Drehzahlsignal n.
[0032] Die Funktion der Schaltung ist folgende: In Fig. 9a ist das Signal S1 vom Sensor
14, in Fig. 9b ist das Signal S2 vom Sensor 16 darge stellt. Fig. 9c zeigt das am
Dateneingang des Flip-Flops 36 anstehende Signal, das das negierte Signal von S1,
also

ist. Da das Signal aus Fig. 9b und das Signal aus Fig. 9c dem NAND-Gatter 34 jeweils
an den Eingängen zugeführt wird, ist das Signal in Fig. 9d das am Ausgang des NAND-Gatters
34 anstehende Signal, das als Drehzahlsignal verwendet werden kann, wobei das Taktverhältnis
des Signales nach Fig. 9d konstant ist.
[0033] Zu den dargestellten Zeitpunkten t1, t2, t5 und t6 ist das invertierte Signal S1
"low", so daß das Flip-Flop 36 durch dieses Signal bei der Ansteuerung des Clock-Einganges
nicht gesetzt wird.
[0034] Zum Zeitpunkt t3 ist durch die Schlitzverbreiterung α das Signal

"high", so daß Flip-Flop gesetzt wird und damit das Referenzsignal entsteht. Zum
Zeitpunkt t4 setzt die positive Flanke von S1, die dem Reset-Eingang zugeführt wird,
das Flip-Flop zurück.
1. Geberanordnung zur Drehwinkelerkennung der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine,
mit
einem mit halber Drehzahl der Kurbelwelle mitlaufenden Signalgeber,
dem Signalgeber zugeordneten, in ihrer Anzahl auf die Zylinderanzahl abgestimmten
Markierungen, durch die während eines bestimmten Kurbelwellenwinkelbereichs ein Signal
erzeugbar ist,
einem ersten Sensor, der die Markierungen abfragt,
einer Auswertschaltung, die während des Vorbeilaufs der Markierungen an dem Sensor
ein Signal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß eine (18) der Markierungen einen relativ größeren Kurbelwellenwinkelbereich (α
+ γ) abdeckt als die restlichen Markierungen (12), und daß ein zweiter Sensor (16)
vorgesehen ist, der in einem definierten Winkelabstand (β) hinsichtlich des Drehwinkels
des Signalgebers (10) zu dem ersten Sensor (14) angeordnet ist, wobei das Signal des
zweiten Sensors (16) ebenfalls der Auswertschaltung zugeführt wird.
2. Geberanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem Referenzzylinder eine Referenzmarkierung (18) zugeordnet ist, die über
einen größeren Winkelbereich (α) ein Signal in den Sensoren (14, 16) erzeugt als die
anderen Zylindermarkierungen (12), und daß der Winkelabstand (β) zwischen den beiden
Sensoren (14, 16) kleiner ist als der Winkelabstand zwischen zwei Markierungen (12)
abzüglich des Winkels (γ) einer Zylindermarkierung (12), und daß der Winkelbereich
(α) der Referenzmarkierung größer ist als der Winkelabstand (β) der Sensoren (14,
16).
3. Geberanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertschaltung einen ersten Ausgang (26) aufweist, auf dem bei einer durch
die Referenzmarkierung (18) vorbestimmten Winkelstellung innerhalb eines 720° Arbeitstaktes
der Kurbelwelle ein Referenzsignal ausgegeben wird und einen zweiten Ausgang (24),
der Signale im Abstand der Zylinderabfolge liefert.
4. Geberanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertschaltung ein Referenzsignal angibt, wenn jeder der beiden Sensoren
(14, 16) ein Signal erzeugt.
5. Geberanordnung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Und-Gatter (28), dessen Eingängen die Signale der Sensoren zugeführt werden und
an dessen Ausgang das Referenzsignal abgegriffen wird.
6. Geberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertschaltung ein Referenzsignal abgibt, wenn das Signal des ersten Sensors
(14) anliegt und das Signal des zweiten Sensors (16) einen vorherbestimmten logischen
Wert besitzt.
7. Geberanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Signaldauer des Referenzsignales einer Periode der Signalfolge vom ersten
Sensor (14) entspricht.
8. Geberanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertschaltung ein Flip- Flop (30) aufweist, auf dessen Dateneingang das
Signal des zweiten Sensors (16) und auf dessen Triggereingang das Signal des ersten
Sensors (14) gelegt wird und an dessen Ausgang das Referenzsignal abgegriffen wird.
9. Geberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung ein Referenzsignal abgibt, wenn das Signal des ersten Sensors
(14) einen vorbestimmten logischen Wert aufweist, wobei die rückwärtige Flanke des
Signals vom zweiten Sensor (16) die Auswertschaltung zur Abgabe eines Referenzsignals
triggert.
10. Geberanordnung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein NAND-Gatter (34), dessen Eingängen das negierte Signal des ersten Sensors und
das Signal des zweiten Sensors zugeführt wird und dessen Ausgang mit dem Flop-Eingang
eines D-Flip-Flops (36) verbunden ist, dem das invertierte Signal des ersten Sensors
zugeführt wird und dem das Referenzsignal abgenommen wird.