(19)
(11) EP 0 230 565 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.08.1987  Patentblatt  1987/32

(21) Anmeldenummer: 86116719.5

(22) Anmeldetag:  02.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 3/37, C11D 3/18, C11D 3/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.12.1985 DE 3542725

(71) Anmelder: Hoffmann's Stärkefabriken AG
D-4902 Bad Salzuflen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Burmeister, Dieter, Dr. Dipl.-Chem.
    D-4902 Bad Salzuflen 1 (DE)
  • Marzinkowski, Joachim, Dr. Dipl.-Chem.
    D-4902 Bad Salzuflen (DE)

(74) Vertreter: Müller-Boré & Partner Patentanwälte 
Grafinger Strasse 2
81671 München
81671 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wäschenachbehandlungsmittel


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Wäschenachbehandlungsmittel, das vorzugsweise im letzten Spülgang der Waschmaschine zugesetzt wird, aus einem kationisch in Wasser dispergierten Silikonöl, einem kationischen Fettsäurekondensationsprodukt und einem kationenaktiven Filmbildner, wobei das Silikonöl teilweise durch ein Paraffinwachs ersetzt sein kann und/oder auch ein alkoxyliertes Fettamin in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf den Silikonanteil, enthalten kann, sowie das Verfahren zur Herstellung dieses Mittels.
    Dieses Mittel erleichtert das Bügeln, verleiht der gebügelten Wäsche eine leichte Appretur, erhöht die Saugfahigkeit der Wäsche gegenüber Wasser und verleiht der Wäsche einen weichen und flauschigen Griff.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein insbesondere als Bügelhilfe dienendes Wäschenachbehandlungsmittel.

    [0002] Es ist bekannt, als Bügelhilfe für Wäsche, insbesondere aus Baumwolle, eine wäßrige Dispersion aus einem wasserunlöslichen Gleitmittel, insbesondere einem Siliconöl, und einem wasserlöslichen Filmbildner, insbesondere einem wasserlöslichen Stärkederivat, zu verwenden. Diese Dispersion wird auf die zu bügelnde Wäsche aufgesprüht und ermöglicht ein gegenüber einer nicht-behandelten Wäsche leichteres Gleiten des Bügeleisens, wobei der Filmbildner der gebügelten Wäsche eine gewisse Steifigkeit verleiht, die insbesondere bei Hemden und Blusen erwünscht ist.

    [0003] Das Einsprühen der Wäsche mittels einer Spraydose ist jedoch kostspielig und daher vorwiegend nur auf die Anwendung bei Hemden und Blusen beschränkt. Darüber hinaus ist der mit der vorstehend beschriebenen bekannten Dispersion erzielte Gleiteffekt noch nicht ganz befriedigend. Ferner ist es schwierig, das Gewebe gleichmäßig einzusprühen, ohne dieses völlig zu durchnässen. Dadurch kann es zu unerwünschten Flecken oder Randbildungen auf dem Gewebe kommen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß sich die Spraydose oft trotz eines aufwendigen Sprühmechanismus nicht vollständig entleeren läßt.

    [0004] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Wäschenachbehandlungsmittel zur Bügelerleichterung zur Ver- fügung zu stellen, welches im Vergleich zu der vorstehend beschriebenen bekannten Bügelhilfe durch eine erhöhte Gleit- wirkung ein noch leichteres Bügeln gestattet und kostensparender in der Anwendung ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch das Wäschenachbehandlungsmittel gemäß Patentanspruch 1 gelöst, das vorzugsweise in den letzten Spülgang in der Waschmaschine eingebracht wird, so- daß der Einsatz von kostenaufwendigen Sprühdosen entfällt.

    [0006] Das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel bedingt jedoch nicht nur einen höheren Gleiteffekt als die vorstehend beschriebene bekannte Bügelhilfe, sondern erhöht darüber hinaus auch noch die Saugfähigkeit des Gewebes gegenüber Wasser und verleiht dem Gewebe einen weichen flauschigen Griff, wobei außerdem noch der gebügelten Wäsche eine leichte Appretur verliehen wird. Diese Wirkung des erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels ist insofern überraschend, als eine Erzielung der Kombination der vorstehend geschilderten Eigenschaften bisher als unmöglich angesehen wurde, insbesondere die Kombination aus flauschigem Griff mit der Saugfähigkeit des Gewebes gegenüber Wasser. Zur Erzielung eines flauschigen Griffes wurden bisher als Wäschenachbehandlungsmittel sogenannte Weichspüler eingesetzt, die als Wirkstoffe quaternäre Ammmoniumbasen mit langkettigen Alkylresten enthalten. Diese dem letzten Spülgang der Waschmaschine zugesetzten Mittel verleihen der Wäsche, insbesondere Frotteewaren und Trikotagen, einen weichen Griff, sie sind jedoch trotz einer gewissen Bügelerleichterung gegenüber unbehandelter Wäsche für die Nachbehandlung von Bügelwäsche ungeeignet. Ein gravierender Nachteil der Weichspüler ist ihre hydrophobierende Wirkung auf textilem Gewebe, insbesondere auf Bauwolle, verbunden mit einer starken Reduzierung der Saugfähigkeit der Wäsche.

    [0007] Das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel stellt daher nicht nur ein im Vergleich zu der bekannten Bügelhilfe verbessertes Bügelhilfsmittel dar, sondern gleichzeitig ein Mittel, durch welches der Körper und der Griff der Wäsche unter gleichzeitiger Erzielung einer weichmachenden Wirkung verbessert wird, ohne daß dabei die Saugfähigkeit der behandelten Wäsche beeinträchtigt wird. Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel das Bügeln trockener Wäsche, wobei gegenüber einer angefeuchteten Wäsche ein noch besserer Gleiteffekt erzielt wird. Nur bei hartnäckigen Knitterfalten ist ein leichtes Anfeuchten der Wäsche notwenig. Auch treten keine Nachteile beim Einsatz von Dampfbügeleisen ein. Bekanntlich kann ein Dampfbügeleisen nicht zum Bügeln von Wäsche eingesetzt werden, die mit dem vorstehend beschriebenen bekannten Bügelhilfsmittel behandelt worden ist.

    [0008] In der DE-OS 26 31 419 wird ein Wäschenachbehandlungsmittel, das ebenfalls in den letzten Spülgang einer Waschmaschine eingebracht werden kann, beschrieben, das mit dem erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittel den Einsatz eines Siliconöls gemeinsam hat, in dem bekannten Falle werden jedoch keine alkoxylierten Stärken und Cellulosen eingesetzt, bei deren erfindungsgemäßen Verwendung in überraschender Weise nicht nur die Bauschigkeit und die Gleitfähigkeit, sondern auch die Saugfähgikeit der behandelten Gewebe erhöht werden. In dem bekannten Falle werden geröstete Dextrine eingesetzt, die nur als Eindickungsmittel wirken.

    [0009] Außerdem werden erfindungsgemäß Fettsäureamide im Gegensatz zu dem Einsatz von Fettsäureaminen im bekannten Falle verwendet. Diese bedingen eine geringere Schmutzredeposition und sind leichter hydrolysierbar als Amine und lassen sich damit besser auswaschen. Außerdem sind sie leichter abbaubar und damit umweltfreundlicher als die im bekannten Falle eingesetzten Amine.

    [0010] Das kationisch in Wasser dispergierte Siliconöl (Komponen- te A)) ist ein textilrelevantes Siliconöl mit einer Viskosität zwischen 500 und 50000 mm2s-1 bei 25°C insbesondere 1000 bis 10000 mm2s-1 bei 25°C, wie es beispielsweise in "Textilveredelung", 19, (1984) Nr. 5 auf den Seiten 144 bis 145 beschrieben wird. Insbesondere kommen Alkylsiliconöle, ganz besonders Methylsiliconöl mit einer Viskosität von 1 000 bis 10 000 mm2s-1, in Frage.

    [0011] Vorzugseise kann das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel als Teilersatz für das Siliconöl auch ein Paraffinwachs enthalten, das vorzugsweise einen Schmelzpunkt ≧ 40°C und insbesondere von 50 bis 60°C besitzt.

    [0012] Als Siliconöl der Komponente A) kann ferner ein aminofunktionelles Siloxan verwendet werden, das vorzugsweise der vorliegenden Formel entspricht

    worin bedeuten:

    R1 = H

    R2 = R1 = -CH2CH3

    m = 2 bis 3

    n = 1 bis 2

    M = 50 bis 2000

    N = 0,1 bis 2 % Stickstoff



    [0013] Ferner kann das Siliconöl der Komponente A) ein quaternäres Siloxan sein, das vorzugsweise der folgenden Formel entspricht

    n = 50 bis 2000
    m richtet sich nach dem Stickstoffgehalt von 1 bis 4 %. Vorzugsweise besitzt dieses quaternäre Siloxan, das sich als Polysiloxan-dimethylalkylammoniumacetat-Copolymeres bezeichnen läßt, in einer 30 %igen wäßrigen Lösung eine Dichte bei 20°C von 1,053 g/cm3 und eine Viskosität bei 20°C von 60 bis 100 mPas, während der pH-Wert einer 30 %igen Lösung 6 bis 7 beträgt.

    [0014] Außerdem kann das Siliconöl der Komponente A) aus einem Siliconelastomeren bestehen, wie es in "Textilpraxis International", (1983), Dezember auf den Seiten 1342 bis 1343 beschrieben wird. Man kann als Komponente A) auch eine Mischung aus den genannten Substanzen verwenden.

    [0015] Die Komponente B), und zwar das Fettsäurekondensationsprodukt, ist ein Kondensationsprodukt aus einer aliphatischen längerkettigen, insbesondere C10-C22-' gesättigten oder ungesättigten Monocarbonsäure mit einem Polyamin oder einem Additionsprodukt aus einem Polyamin mit Ethylenoxid oder Propylenoxid. Dieses Kondensationsprodukt entspricht vorzugsweise der Formel

    worin bedeuten:

    R1 = Alkyl oder Alkylen mit 9 bis 21 Kohlenstoffatomen

    R2 = -

    -R1 oder Wasserstoff

    R3 = Wasserstoff oder Methyl

    m = 1 bis 4

    n = 0 bis 3.



    [0016] Als Monocarbonsäuren kommen insbesondere Stearinsäure oder ölsäure und als Polyamin Diethylentriamin. und Diethylentriaminethanolamin in Frage.

    [0017] Die Komponente C) ist eine kationaktive ._ alkoxylierte Stärke, wie sie beispielsweise in der DE-PS 21 55 941 beschreiben wird, oder eine kationaktive alkoxylierte Cellulose.

    [0018] Die kationaktive alkoxylierte Stärke entspricht vorzugsweise der Formel

    worin bedeuten:

    R = H oder CH3

    m = 1 bis 3

    n = 0 bis 3



    [0019] Der Gehalt an Alkoxy liegt vorzugsweise zwischen 4 und 10% und der Stickstoffgehalt zwischen 0,1 und 0,5 %.

    [0020] Das kationische Dispergiermittel für das Silikonöl der Komponente A) kann jedes kationaktive Emulgiermittel sein. Besonders bevorzugt wird erfindungsgemäß ein kationaktives Imidazoliniumsalz, insbesondere eine Verbindung der Formel

    worin R3 ein langkettiger Kohlenwasserstoffrest, der gesättigt oder ungesättigt sein kann und insbesondere 10 oder mehr Kohlenstoffatome aufweist, ist, R4 Wasserstoff oder einen Alkylrest, insbesondere mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wobei der Alkylrest substituiert und insbesondere an seinem Ende einen Hydroxyrest tragen kann, bedeutet, R5 ein niederer Alkylrest, insbesondere ein C1-C4-Alkylrest, ist, X ein anionischer Rest, vorzugsweise Halogenidrest, oder eine anionische Gruppe, insbesondere die Gruppe

    worin R6 für eine C1-C4-Alkylgruppe steht, oder die Acetatgruppe ist. Das kationaktive Dispergiermittel wird vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 10 %, bezogen auf den Siliconanteil verwendet.

    [0021] Ferner enthält die Komponente A) ein alkoxyliertes, insbesondere ethoxyliertes, Fettamin in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf den Siliconanteil.

    [0022] Vorzugsweise enthält das erfindungsgcmäße Wäschenachbehandlungsmittel die Komponente A) in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 8 Gew.-%, die Komponente B) in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere 2 bis 8 Gew.-% und die Komponente C) in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-3, insbesondere 2,5 bis 7,5 Gew.-; (Rest Wasser).

    [0023] Außerdem enthält das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel vorzugsweise Duftstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und organische Säuren, insbesondere organische aliphatische Carbonsäuren, wie Essigsäure oder Zitronensäure, zur Einstellung eines pH von vorzugsweise 3 bis 5.

    [0024] Die Komponenten des erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels zeichnen sich durch eine relativ hohe Substantivität zur Textilfaser aus, d.h. sie ziehen aus einer kalten und langen Flotte insbesondere auf Baumwolle auf, so daß das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel insbesonderer zur Behandlung von aus Baumwolle bestehender Wäsche oder einen Baumwollanteil enthaltender Wäsche geeignet ist.

    [0025] Da sich die Komponenten des erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels wieder leicht auswaschen lassen, ist nicht die Gefahr gegeben, daß sie sich bei wiederholter Anwendung des Mittels auf den Fasern anreichern und damit die Wäscheeigenschaft beeiflussen.

    [0026] Ferner bedingt das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel keine vermehrte Wiederanschmutzung der behandelten Wäsche, desgleichen fördert sie keine Wäschevergilbung, die im Falle von herkömmlichen Weichmachern auftreten kann.

    [0027] In zweckmäßiger Weise wird das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel dem letzten Spülgang nach dem Waschvorgang in einer Menge von 50 bis 80 Gramm zugesetzt, wobei das Wasservolumen des letzten Spülganges etwa 20 Liter beträgt.

    [0028] Das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel kann nach folgenden zwei Methoden hergestellt werden:

    Methode I



    [0029] Kationaktive alkoxylierte Stärke wird in Wasser dispergiert. Diese Dispersion wird unter kräftigem Rühren auf 80 bis 90°C erhitzt, wobei eine mäßig viskose klare Lösung entsteht. Anschließend wird auf 20 bis 25°C abgekühlt und die Lösung mit dem kationischen Fettsäurekondensationsprodukt, dispergiert in Wasser, versetzt. Sobald eine gleichmäßigeDispersion erhalten worden ist, wird unter langsamen und kräftigem Rühren vorsichtig die mit einem kationischen Dispergator dispergierte Siliconöldispersion zugegeben. Die Dispersion wird mittels einer Säure auf einen sauren pH-Wert eingestellt. Abschließend wird Farbstoff, Duftstoff und ein Konservierungsmittel zugefügt.

    Methode II



    [0030] Die Stärkelösung wird in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellt. Zu der auf 90°C erhitzten Lösung wird das kationische Fettsäurekondensationsprodukt in reiner fester Form unter starkem Rühren zugegeben. Es wird gerührt, bis eine stabile Dispersion entstanden ist. Dann wird auf 20 bis 25°C abgekühlt und wie vorstehend beschrieben verfahren.

    Beispiel 1



    [0031] Dieses Beispiel beschreibt eine Rezeptur, mit der nach der Methode I ein erfindungsgemäßes Wäschenachbehandlungsmittel hergestellt wird.

    [0032] 1) Ca. 50 %-ige, wäßrige Dispersion aus einer ca. 1:1-Mischung eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von ca. 5000 mm2·s-1 und eines Paraffingwachses mit einem Schmelzbereich von 50 bis 55°C, emulgiert mit einem Dioleylimidazoliniumsulfat und einem Cocosaminethylenoxidaddukt mit 5 bis 10 Mol Ethylenoxid 6,00 Gew.-Teile

    [0033] 2) Ca. 30 %-ige Dispersion eines Propylaminoethylamindimethylpolysiloxans mit einer Aminzahl von 0,1 bis 0,5 kationisch emulgiert mit Dioleylimidazolinoiumsulfat und Cocosaminethylenoxidaddukt mit 5 bis 10 Mol Ethylenoxid 4,50 Gew.-Teile

    [0034] 3) Ca. 20 %-ige wässrige, mit Essigsäure auf pH 3 eingestellte Dispersion von Distearinsäuredipropylentriaminethanolaminkondensat 10,00 Gew.-Teile

    [0035] 4) Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid-hydroxypropylstärkeether mit einem N-Gehalt von ca. 0,25 % und einem Propoxygehalt von ca. 7 % 7,50 Gew.-Teile

    [0036] 5) Farbstoff, Duftstoff, Konservierungsmittel 0,20 Gew.-Teile

    [0037] 6) Wasser 71,80 Gew.-Teile

    [0038] Der pH dieses Mittels beträgt ca. 4. Es handelt sich um eine dünnflüssige milchig aussehende Dispersion und mit einer Viskosität von ca 120 mPa·s.

    Beispiel 2



    [0039] Unter Anwendung der Methode II wird nach folgender Rezeptur ein erfindungsgemäßes Wäschenachbehandlungsmittel hergestellt:

    1) wie Beispiel 1 (Silicon/Wachs-Mischung) 6,20 Gew.-Teile

    2) Di-stearinsäurediethylentriaminkondensat (Fp: ca. 90°C) 3,25 Gew.-Teile

    3) wie 4) in Beispiel 1 (Stärkeether) 5,00 Gew.-Teile

    4) Zitronensäuremonohydrat 3,00 Gew.-Teile

    5) Farbstoff, Duftstoff, Konservierungsmittel 0,20 Gew.-Teile

    6) Wasser 82,35 Gew.-Teile



    [0040] Der pH dieses Mittels beträgt 3 bis 4. Es handelt sich um eine dünnflüssige, milchig aussehende Dispersion mit einer Viskosität von ca 80 mPa·s.

    Beispiel 3



    [0041] Ermittlung der Bügelwerte:

    [0042] Unter Einsatz des in Beispiel 2 hergestellten Mittels, das den letzten Spülgang einer herkömmlichen Haushaltswaschmaschine in einer Menge von 50 bis 80 g zugesetzt wird, werden Wäschestücke aus Baumwolle und Baumwolle/Polyester- Mischgewebe, die zuvor unter Einsatz eines üblichen Waschmittels bei 95°C gewaschen wurden, zur Ermittlung der Bügelwerte behandelt.

    [0043] Der Bügeltest wird wie folgt durchgeführt:

    [0044] Ein Bügeleisen mit einer Temperatur von 200 + 10°C wird über das Testgewebe mit konstanter, durch Gewichte einstellbarer Zugkraft entlang einer gleichbleibenden Meßstrecke gezogen. Dieser Gleitversuch zerfällt in zwei Phasen, und zwar das "Anbügeln" des auf 30 % Feuchtigkeit eingestellten Gewebes und das "Endbügeln" des trockenen glatten Gewebes.

    [0045] Zu Vergleichszwecken wurde unbehandeltes Gewebe und mit einem herkömmlichen Bügelhilfsmittel behandeltes Gewebe dem Bügeltest unterzogen. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.



    [0046] Die Bügelwerte für das unbehandelte Gewebe schwanken um die in der Tabelle angegebenen Mittelwerte um + 10 %. Das betrifft inbesondere die Gleitwerte. Die Ursache ist in der Ungleichmäßigkeit der Oberflächenrauhigkeit des Gewebes zu suchen. Die mit "Bügelhilfe" und dem erfindungsgemäßen Mittel ermittelten, deutlich niedrigeren Bügelwerte weisen eine wesentlich geringere Schwankungsbreite (maximal 5 %) auf, da wegen der geringer werdenden Oberflächenrauhigkeit des behandelten Gewebes die Reproduzierbarkeit verbessert ist.

    Beispiel 4



    [0047] Ermittlung der Auswaschbarkeit des erfindungegemäßen Mittels:

    [0048] Wäscheproben aus 100 % Baumwollgewebe werden 5 bzw. 6 mal bei 95°C und 60°C unter Einsatz eines herkömmlichen Waschmittels gewaschen und durch Zugabe des erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels gemäß Beispiel 2 jeweils in dem letzten Spülgang in einer Menge von 80 g nachbehandelt.

    [0049] Zu Vergleichszwecken werden nichtbehandelte, in der gleichen Weise gewaschene Wäschestücke und mit "Bügelhilfe" behandelte Wäschestücke getestet. Als Untersuchungsmethode wird der Bügeltest herangezogen. Aus jeweils 6 einzelnen Gleittests werden die Mittelwerte gebildet, die in den beigefügten Figuren 1 und 2 aufgezeichnet sind.

    [0050] Die Bügelwerte von Fig. 1 bzw. Fig. 2 stellen die auf gleiche Zeit t = 10 s extrapolierte Zugkraft von bei 95°C (5 mal) bzw. 60°C (6 mal) gewaschenem und nachbehandeltem oder nicht nachbehandeltem Baumwollgewebe dar.

    [0051] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, stellt sich in überraschender Weise schon mit der ersten Wiederholung der Nach ehandlung ein Bügelwert ein, der nur geringfügig vom Glättewert der ersten Nachbehandlung abweicht.

    [0052] Daraus geht hervor, daß sich das erfindungsgemäße Wäschenachbehandlungsmittel sowohl bei einer 95°C-Wäsche als auch bei einer 60°C-Wäsche von der Wäscheprobe auswaschen läßt. Es treten daher keine nachteiligen Additionseffekte beim Einsatz des erfindungsgemäßen Wäschenachbehandlungsmittels auf.

    Beispiel 5



    [0053] Ermittlung der Bauschigkeit (Fülle):

    [0054] Froteetücher (100 % Baumwolle) werden in herkömmlicher Weise gewaschen und im letzten Spülgang einmal mit dem Mittel des Beispiels 2 in einer Konzentration von 50 bis 80 g / 20 Liter und einmal zum Vergleich mit einem herkömmlichen Weichspüler (auf der Basis von Distearyldimethylammoniumchlorid) in der gleichen Konzentration behandelt. Zu Vergleichszwecken werden auch nichtbehandelte Frotteetücher herangezogen. Insgesamt werden je 15 Frotteetücher zweimal bei 60°C gewaschen. Nach einem Lufttrocknen auf einem Wäscheständer werden die Frotteetücher der drei Testgruppen getrennt zu Stapeln aufeinandergelegt. DieStapelhöhen werden nach 10 Minuten bestimmt und die Ergebnisse sind in der Tabelle II dargestellt.



    [0055] Die Höhe des Stapels ist ein Maß für die Bauschigkeit der Frotteetücher und der Einzelfaserauflockerung. In überraschender Weise bewirkt das erfindungsgemäße Mittel eine noch größere Stapelhöhe als der bekannte Weichmacher.

    Beisìiel 6



    [0056] Ermittlung der Saugfähigkeit (Trocknungsvermögen)

    [0057] Die Saugfähigkeit ist ein Maßstab für die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit von textilen Geweben (Frottee). Die Saugfähigkeit wird mit Hilfe der Steighöhenmethode nach DIN 53294 ermittelt. Die jeweils 3 cm breite und 25 cm langen Baumwollstreifen (100 % Baumwollgewebe, nicht ausgerüstet,mit einem Flächengewicht von 140 g/m2) werden mit einem Ende in detilliertes Wasser eingetaucht, das aufgrund der Kapillarkräfte im Gewebe je nach der Saugfähigkeit mehr oder weniger hoch aufsteigt. Die Steighöhen nach 5 Minuten Testzeit sind in der Tabelle III dargestellt.

    [0058] 

    Wie die vorstehende Tabelle III zeigt, wird durch das erfindungsgemäße Mittel die Saugfähigkeit gegenüber einer unbehandelten Gewebeprobe fast erreicht.


    Ansprüche

    1. Wäschenachbehandlungsmittel bestehend aus

    A) einer mit Hilfe eines kationischen Dispergiermittels hergestellten wäßrigen Dispersion eines ggf. teilweise durch einParaffinwachs ersetzten Siliconöls aus der Gruppe der textilrelevanten Siliconöle mit einer Viskosität zwischen 500 und 50 000 mm2s-1 bei 25°C, der aminofunktionellen Siloxane, der quartären Siloxane, der Siliconelastomeren und der Mischungen dieser Substanzen, wobei in dieser Komponente ggf. noch ein alkoxyliertes Fettamin in einer Menge von bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf den Silikonanteil, vorliegt.

    B) einem Kondensationsprodukt aus einer aliphatischen längerkettigen gesättigten oder ungesättigten Monocarbonsäure mit einem Polyamin oder einem Additionsprodukt aus einem Polyamin mit Ethylenoxid oder Propylenoxid,

    C) einem kationischen Filmbildner aus der Gruppe der kationaktiven alkoxylierten Stärken und der kationaktiven alkoxylierten Cellulosen,

    D) Wasser, sowie ggf.

    E) weiteren Zusätzen aus der Gruppe der Duftstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und der zur Einstellung des pH-Wertes geeigenten organischen Säuren.


     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente A) ein textilrelevantes Siliconöl mit einer Viskosität zwischen 1000 bis 10000 mm2s-1 bei 25°C ist.
     
    3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconöl ein Alkylsiliconöl, insbesondere ein Methylsiliconöl mit einer Viskosität von l 000 bis 10000 mm2s-1 ist.
     
    4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das kationische Dispergiermittel für die Komponente A) ein kationaktives Imidazoliniumsalz der Formel

    ist, worin R3 ein langkettiger, gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest mit 10 und mehr Kohlenstoffatomen ist, R4 Wasserstoff oder einen ggf. substituierten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, R5 ein niederer Alkylrest ist und X ein anionischer Rest oder eine anionische Gruppe ist.
     
    5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils bezogen auf das gesamte Produkt, die Komponente A) in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, die Komponente B) in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-% und die Komponente C) in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%, Rest Wasser,vorliegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht