[0001] Die Erfindung betrifft neue Mittel und Verfahren, die bei der Reinigung von insbesondere
mit Pigmentschmutz verschmutzten Gegenständen eingesetzt werden können. Betroffen
ist dabei vor allem das Waschen bzw. Reinigen aller Artikel in wässrig-tensidischer
Flotte. Das wohl wichtigste Anwendungsgebiet solcher Reinigungsverfahren ist die Textilwäsche.
[0002] Der Waschvorgang von Textilien mit konventionellen Waschmitteln umfaßt bekanntlich
das Aufbrechen und Ablösen der Verschmutzung an bzw. von der Faser. Beträchtliche
Anteile der Verschmutzung sind in der Waschflotte unlösliche Komponenten, die in
Form kleiner ungelöster Partikel in die Waschflotte übergehen. Für die wirkungsvolle
Wäsche ist dann die hinreichende Suspendierung der abgelösten Schmutzpartikel Voraussetzung,
um ihre Wiederablagerung und gleichzeitige Vergrauung des gewaschenen Gutes zu verhindern.
Konventionelle Waschmittel enthalten Zusatzstoffe, die insbesondere dieser Aufgabe
dienen. Ein hinreichendes Schmutztragevermögen wird aber auch als wichtige Funktion
der Builder-Bestandteile konventioneller Waschmittelgemische angesehen, die bekanntlich
synthetische Tensidkom ponenten in Abmischung mit solchen Builder-Komponenten enthalten.
[0003] Bekannt ist weiterhin, daß in modernen Waschmitteln mit einem verringerten Gehalt
an Phosphat-Buildern die als Phosphat-Substituenten eingesetzten synthetischen kristallinen
Zeolithe und insbesondere der entsprechend feinstteilige unlösliche Zeolith NaA von
Waschmittelqualität mittels der zur Verfügung gestellten großen Feststoffoberfläche
der Vergrauung entgegenwirken.
[0004] Die Waschmittelliteratur enthält zahlreiche Vorschläge zur Senkung der Vergrauungstendenz
und damit der Verbesserung der Sekundärwaschkraft. Nahezu ausschließlich zielen alle
diese Vorschläge auf die verbesserte Suspendierung, Solubilisierung und Stabilisierung
des Partikelschmutzes in der Waschflotte auch und gerade in den Ausspülphasen des
Waschvorganges, in denen durch Verdünnung der Waschchemikalien die Neigung zur Redeposition
abelösten Partikelschmutzes erhöht wird. Einen vom Prinzip her anderen Weg beschreibt
die US-PS 3 694 364: Hier wird vorgeschlagen, zur Aufnahme des ungelösten Partikelschmutzes
aus der Waschflotte - gegebenenfalls zusammen mit der Verhinderung einer anionischen
Farbstoffübertragung - ein sogenanntes "dirt-trap"-Material einzusetzen. Dieses Schmutzfängermaterial
besteht aus einem wasserunlöslichen Cellulosetuch mit modifizierter Oberfläche. Diese
Oberfläche ist mit sekundären und/oder tertiären Polyaminverbindungen ausgerüstet,
die dadurch auf dieser Oberfläche festgehalten werden sollen, das der Celluloseoberfläche
zunächst anionischer Charakter verliehen wird. Dieses erfolgt durch die Einführung
von sauren Gruppen beispielsweise auf dem Weg der Phosphorylierung, Carboxymethylierung
und dergleichen. Zur nachfolgenden Beschichtung mit polymeren Aminen werden Polyethylenimine
als besonders geeignet bezeichnet, die einen Polymerisationsgrad von 2 bis 50 000,
insbesondere 20 bis 10 000 Monomereinheiten pro Molekül enthalten und in denen etwa
10 bis 50 % der Iminogruppen mit Stearylsäureresten besetzt sind. Derart ausgerüstete
Tücher werden zusammen mit konventionellen Textilwaschmitteln in den Waschvorgang
gegeben. Dabei soll Schmutz aus der Waschflotte auf der Tuchoberfläche abgeschieden
werden. Diese Schmutzanteile können nach der Wäsche von dem gewaschenen Gut abgetrennt
und mit dem Schmutzfängertuch verworfen werden. Die genannte Druckschrift schildert
zwar die Herstellung und Beschaffenheit der ausgerüsteten flächigen Cellulosesubstratgebilde.
Zum damit einstellbaren Waschergebnis werden allerdings keine näheren Aussagen gemacht.
[0005] Der Gedanke, die anionische Farbstoffübertragung bei der Textilwäsche - veranlaßt
durch Ausbluten auf der Faser nicht hinreichend fixierter anionischer Farbstoffe -
dadurch zu mindern, daß polykationische Hilfsstoffe mitverwendet werden, die in der
Flotte gelöste anionische Farbstoffanteile binden, erscheint im einschlägigen Schrifttum
auch im anderen Zusammenhang. So schildert die Europäische Patentschrift 0 044 003
ein flüssiges Waschmittel, das aus ausgewählten nichtionischen Tensiden in Abmischung
mit textilweichmachenden quartären Ammoniumsalzen besteht, dem ein Ammoniumgruppen
enthaltender kationischer Stärkeether zugesetzt worden ist. Bei Waschversuchen ohne
Schmutzbelastung und unter nicht näher identifizierten Verfahrensbedingungen werden
erhöhte Reflektionswerte an mitgewaschenem weißen Baumwollweichnessel erhalten, wenn
ausblutende eingefärbte Stoffabschnitte mit dem neuen Waschmittel gewaschen werden.
Die Beladung der Waschflotte mit ungelöstem Partikelschmutz und die sich daraus ableitenden
Probleme sind nicht angesprochen. Entsprechendes gilt für die Lehre der Europäischen
Patentschrift 0 033 815, in der zur Verhinderung der Farbstoffübertragung der Flotte
ein Mittel zugegeben wird, das ein Trägermaterial aus Cellulose mit einem Auftrag
von insbesondere Glycidyltrimethylammoniumchlorid oder der entspre chenden Halogen-Hydroxyverbindung
enthält. Diese flächigen Waschhilfsmittel sollen einen unerwünschten Übertrag zufälliger
Farbstoffe in einer flüssigen Waschflotte kontrollieren. Es wird darauf hingewiesen,
daß eine mehrfache Verwendung dieser Hilfsmittel zum angegebenen Zweck möglich ist.
Die Pigmentschmutzproblematik aus der üblichen Textilwäsche in tensidischen Flotten
oder auch in anderen Reinigungsprozessen ist nicht angesprochen.
[0006] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, beim Waschen und Reinigen von beispielsweise
Textilien insbesondere mit wässrig-tensidischen Waschmittelflotten Verbesserungen
zu schaffen, die bisher in dieser Form nicht zugänglich waren. Die erfindungsgemäße
technische Lösung sieht den Einsatz bzw. die Mitverwendung solcher Komponenten beim
Reinigungsvorgang - insbesondere also bei der Textilwäsche - vor, die gezielt zur
Ablagerung von ungelösten und in die Waschflotte aufgenommenen Schmutzpartikeln geeignet
und damit insbesondere zur Sammlung von Pigmentschmutz in der Flotte während des Waschvorgangs
geeignet sind, ohne den Waschvorgang selber negativ zu beeinflussen. Dabei soll der
Einsatz dieser Schmutzfänger in solcher physikalischer Form erfolgen, daß nach Abschluß
des Reinigungs- bzw. Waschverfahrens die manuelle und/oder mechanische Abtrennung
der jetzt schmutzbeladenen Hilfsmittel vom gewaschen Gut möglich ist. In ihrem Kern
will damit die Erfindung die Übertragung des Schmutzes von dem zu reinigenden Gut
auf bei dem Reinigungsvorgang mitverwendete Hilfsmittel, die abschließend zusammen
mit den von ihnen gesammelten Schmutzbestandteilen vom gereinigten Gut abgetrennt
und verworfen werden können oder - soweit ihre Kapazität der Schmutzbeladung noch
nicht voll ausgenutzt ist - erneut in einen Waschvorgang zurückgeführt werden können.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von polyfunktionellen
quartären Ammoniumverbindungen - im folgenden der Einfachheit halber mit 'PQAV' bezeichnet
- die in wässrig-tensidischen Wasch- und Reinigungsflotten auch unter den Temperaturbelastungen
des Waschvorgangs unlöslich sind und/oder auf in diesen wässrig-tensidischen Flotten
entsprechend unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert vorliegen als
Partikelschmutz sammelnder Reinigungsverstärker in wässrig-tensidischen Wasch- und
Reinigungsflotten, der nach der Wäsche beziehungsweise Reinigung von dem zu säubernden
Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt werden kann.
[0008] Die Erfindung betrifft in weiteren Ausführungsformen Textilwaschmittel auf Basis
üblicher Mischungen von Tensiden, zugehörigen Buildern und gewünschtenfalls weiteren
üblichen Waschhilfsstoffen wie Bleichmitteln, Korrosionsinhibitoren, Aufhellern, Schauminhibitoren,
Vergrauungsinhibitoren, Enzymen, Stellmitteln, Duftstoffen und dergleichen, wobei
diese Textilwaschmittel dadurch gekennzeichnet sind, daß sie zur Sammlung von Partikelschmutz
aus der Waschflotte zusätzlich PQAV in feinverteilter und/oder flächiger Form enthalten,
die in wässrig-tensidischen Wasch- und Reinigungsflotten auch unter den Temperaturbelastungen
des Waschvorgangs unlöslich sind und/oder auf in diesen wässrig-tensidischen Flotten
entsprechend unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert vorliegen. Diese
unlöslichen feinverteilten und/oder flächigen PQAV dienen im erfindungsgemäßen Sinne
als Partikelschmutz sammelnder Reinigungsverstärker, der nach der Wäsche beziehungsweise
Reinigung von dem zu säubernden Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt werden
kann.
[0009] Die Erfindung betrifft schließlich in einer weiteren Ausführungsform ein Verfahren
zur Reinigungsverstärkung wässrig-tensidischer Wasch- und Reinigungsflotten durch
Mitverwendung flächiger und/oder feinteiliger in die Flotten eingetragener ungelöster
Festkörper im Waschvorgang, die suspendierten Partikelschmutz aus der wässrig-tensidischen
Flotte auf ihrer Oberfläche binden, dort bis zum Abschluß des Waschvorgangs festhalten
und in dieser Form von dem zu säubernden Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt
werden können. Das neue Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß als reinigungsverstärkende
Festkörper PQAV eingesetzt werden, die auch unter den Temperaturbelastungen des Waschvorgangs
in den wässrig-tensidischen Flotten unlöslich sind und/oder auf in diesen Flotten
entsprechend unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert gebunden sind.
[0010] Polyfunktionelle quartäre Ammoniumverbindungen (PQAV) sind im druckschriftlichen
Stand der Technik und auch im Handel in vielgestaltigster Form beschrieben und bekannt.
Ein wichtiges Einsatzgebiet für solche Verbindungen ist das Gebiet kosmetischer Präparate
insbesondere zur Behandlung bzw. Konditionierung von Haar. Es ist ein bekanntes Charakteristikum
der PQAV, daß sie zum Aufziehen auf Feststoffoberflächen befähigt sind, wobei diese
Fähigkeit insbesondere auch in Gegenwart üblicher tensidischer Komponenten gegeben
sein kann. Je nach Konstitution ist dabei das Aufziehvermögen und die Haftfestigkeit
der PQAV auf der Feststoffunterlage unterschiedlich stark ausgeprägt. Im einzelnen
spielt hier die jeweilige Konstitution der PQAV eine entscheidende Rolle. Für das
Verhalten der PQAV unter der Einwirkung wässrig-tensidischer Bäder kann allerdings
auch die Interaktion mit insbesondere aniontensidischen Komponenten ausschlaggebende
Bedeutung haben. Bei stöchiometrischen oder annähernd stöchiometrischen Mengen der
aniontensidischen Komponenten bildet sich in aller Regel an der quartären Ammoniumgruppe
das entsprechende Aniontensidsalz aus. Solche PQAV-Aniontensidsalze zeigen im allgemeinen
eine stark verringerte Wasserlöslichkeit. Es bilden sich entsprechende Niederschläge,
vergleiche hierzu beispielsweise die deutsche Offenlegungsschrift 22 42 914. Solche
Aniontensidsalze von PQAV sind als antistatische Mittel zum Aufbringen auf Fasern
vorgeschlagen worden. Bekannt ist allerdings in diesem Zusammenhang weiterhin, daß
durch Überschüsse, insbesondere beträchtliche Überschüsse des Aniontensids eine Wiederauflösung
der primär ausgefällten PQAV/Aniontensidsalze bedingt sein kann, vergleiche hierzu
die Veröffentlichung in "Seifen - Öle - Fette - Wachse" 1985, 529 bis 532 und 612
bis 614. Insbesondere im Reaktionsschaubild auf Seite 530 aaO wird die Bildung solubilisierter
Micellsysteme des Aniontensid/PQAV-Komplexes bei einem Überschuß der Aniontenside
dargestellt. Zwar besitzen solche löslichen PQAV-Micellkomplexe - insbesondere bei
der Verdünnung mit Wasser - noch immer ein gewisses Aufziehvermögen auf insbesondere
faserartige Materialien, es werden jedoch keine sehr fest haftenden Anbindungen erreicht.
In der praktischen Anwendung macht davon die Haarkosmetik Gebrauch, die zur Herstellung
auswaschbarer Haarkonditionierungen das Wechselspiel zwischen löslichen und unlöslichen
Formen der PQAV-Reaktionsprodukte mit Aniontensiden und die noch erhaltene Substantivität
solcher Komponenten benutzt.
[0011] Im allgemeinen handelt es sich bei diesen vorbekannten PQAV um Oligomere und/oder
Polymere, die an ihrer oligomeren - bzw. polymeren Matrix eine Mehrzahl, bzw. eine
Vielzahl von quartären Ammoniumgruppierungen aufweisen. Für den Einsatz auf dem Gebiet
der Kosmetik wird im allgemeinen eine hinreichende Wasserlöslichkeit der PQAV gefordert.
Die erfindungsgemäße Anwendung der PQAV fordert demgegenüber die Unlöslichkeit der
als Schmutzsammler eingesetzten Reinigungsverstärker auf PQAV-Basis in den wässrig-tensidischen
Wasch- bzw. Reinigungslösungen. Die Unlöslichkeit der als Schmutzsammler eingesetzten
PQAV-Komponenten im Sinne der Erfindung ist tatsächlich insbesondere für das Gebiet
der Textilwäsche unabdingbare Voraussetzung. Wird diese kritische erfindungsgemäße
Vorbedingung nicht eingehalten, dann kehrt sich das Waschergebnis in sein Gegenteil
um. In das Waschbad abgleitende lösliche PQAV-Anteile ziehen auf das zu waschende
Textilgut auf und binden dort in unerwünschter Weise zusätzliche Pigmentschmutzbeträge.
Das Waschergebnis wird dann also geradezu in das Gegenteil verkehrt. Es wird ein mindestens
fleckig, gegebenenfalls sogar durchgängig flächig stark angegrautes Textil als Ergebniss
des Waschprosses erhalten.
[0012] Gleichwohl können in einer wichtigen Ausführungsform der Erfindung alle vorbekannten
ursprünglich wasserlöslichen PQAV-Komponenten dem erfindungsgemäßen Anwendungszweck
zugeführt werden. Es ist dazu nämlich lediglich notwendig, die an sich wasserlöslichen
und/oder wasserquellbaren PQAV-Komponenten des Standes der Technik in die geforderte
unlösliche Form zu überführen oder auf entsprechend wasserunlöslichen Trägern so zu
fixieren und damit zu immobilisieren, daß sie während des Reinigungsvorganges von
diesem Träger nicht abgewaschen werden. Wie noch im einzelnen geschildert wird, steht
hierfür eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung.
[0013] Verständlich wird sofort, daß diese Bedingung der Unlöslichkeit sowohl von der als
Reinigungsverstärker eingesetzten PQVA als auch von dem gegebenenfalls mitverwendeten
Träger unter den zu erwartenden Belastungen des Waschverfahrens und insbesondere den
entsprechenden Temperaturbelastungen zu erfüllen ist. Damit wird aber auch ersichtlich,
daß polykationische Stärkeether, wie sie in der zitierten europäischen Patentschrift
0 044 003 offenbart sind, bestenfalls unter ganz bestimmten ausgewählten Bedingungen
im erfindungsgemäßen Sinne zum Einsatz kommen könnten, die dort nicht offenbart sind.
Stärke und Stärkeether neigen in wässriger Phase schon bei mäßigen Temperaturen zur
Verkleisterung. Chemisch bedeutet das den Übergang eines Teils der ursprünglich kristallinen
Stärke in die gelöste Phase. Das Ergebnis einer solchen auch nur ansatzweise auftretenden
Verkleisterung ist die Verfleckung des zu waschenden Gutes.
[0014] Die Lehre der Erfindung baut auf der Erkenntnis dieser Sachverhalte auf. Allgemeines
chemisches Wissen ermöglicht damit aber, daß auch für die erfindungsgemäßen Zwecke
alle die aus dem Stand der Technik bekannten, insbesondere oligomeren und/oder polymeren
polyfunktionellen quartären Ammoniumverbindungen verwendet werden können, die ursprünglich
in löslicher Form vorliegen oder zur Auflösung in insbesondere aniontensidischem Überschuß
unter PQAV/Micellbildung neigen.
[0015] Aus der umfangreichen einschlägigen Literatur seien die folgenden Druckschriften
beispielhaft benannt, deren Offenbarung hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der
Offenbarung der vorliegenden Erfindungsbeschreibung zur Struktur der PQAV gemacht
wird: US-PSen 3 589 978, 3 632 559, 3 910 862, 4 157 388, 4 240 450 und 4 292 212,
GB-PS 1 136 842, DE-AS 27 27 255, sowie die darin benannte US-PS 3 472 840.
[0016] Geeignete ursprünglich wasserlösliche oder auch wasserunlösliche PQAV im Sinne der
Erfindung haben bevorzugt ein durchschnittliches Molgewicht von wenigstens etwa 200,
vorzugsweise von wenigstens etwa 300 und insbesondere von wenigstens etwa 1000. Die
obere Grenze der PQAV ist im Grunde bedeutungslos und liegt beispielsweise bei 10
Millionen oder auch bei weit höheren Werten. Verständlich ist das aus der erfindungsgemäß
geforderten Bedingung der Unlöslichkeit der PQAV. Ist diese sichergestellt, sind dem
Molekulargewicht nach oben keine Grenzen gesetzt.
[0017] Nach geeigneter, im folgenden geschilderter Aufbereitung für die Zwecke der Erfindung
sind als zunächst wasserlösliche, dann aber auf einem unlöslichen Träger immobilisierte
PQAV alle Polymeren geeignet, die entweder in der Polymerkette oder an die Polymerkette
gebunden quartäre Ammoniumgruppen tragen. Solche quartären Ammoniumgruppen können
sich auch von zyklisch gebundenem Stickstoff ableiten. Beispiele für solche quartäre
Ammoniumgruppen sind entsprechende Glieder von 5- oder 6-gliedrigen Ringsystemen,
z.B. von Morpholin-, Piperidin-, Piperazin- oder Indazol-Ringen. Zahlreiche Beispiele
für solche wasserlöslichen PQAV sind z.B. in der US-PS 4 240 450 näher beschrieben.
[0018] Bevorzugt geeignet können Homo- oder Mischpolymerisate mit zyklischen Einheiten sein,
wie sie im einzelnen aus der US-PS 3 912 808 bekannt sind. Handelsprodukte dieser
Struktur sind z.B. Merquat
(R)100 und Marquart
(R)550 (Quaternium 41).
[0019] Weitere bevorzugt geeignete PQAV sind bespielsweise Celluloseether, deren Anhydroglucose-Einheiten
über Äthersauerstoff gebundene Substituenten mit quartären Ammoniumgruppen tragen.
Solche Polymeren sind z.B. aus der US-PS 3 472 840 bekannt. Ein Handelsprodukt mit
dieser Struktur ist z.B. das Polymer-JR
(R)400.
[0020] Weitere besonders geeignetete kationische Polymeren sind z.B. die aus der US-PS 3
910 862 bekannten und z.B. unter der Handelsbezeichnung Gafquat
(R)734 und 755 erhältlichen quartären Polyvinylpyrolidon-Copolymerisate und die aus
der US-PS 4 157 388 bekannten und z.B. unter der Handelsbezeichnung Mirapol
(R)A15 erhältlichen quartären polymeren Harnstoffderivate. Geeignete Copolymerisate mit
polykationischem Charakter sind auch die in der offengelegten Europäischen Patentanmeldung
0 153 146 beschriebenen Polyacrylamid-Copolymeren, die insbesondere neben wenigstens
50 Mol% Acrylamid-Einheiten bis zu 50 Mol% eines quaternisierten Aminoalkylesters
von Acrylsäure oder Methacrylsäure enthalten. Diese Copolymeren sind wasserlöslich.
Sie werden dort auf Tücher auf Basis von Cellulosefasern aufgebracht und ziehen dort
aufgrund ihres natürlichen Ziehvermögens auf. Tücher dieser Art können ausgewaschen
werden und sollen dann zusammen mit aniontensidfreien Tensidsystemen zur Reinigung
von harten Oberflächen, insbesondere zur Glasreinigung eingesetzt werden. Unter diesen
Bedingungen zeichnen sie sich durch eine erhöhte Schmutzaufnahmefähigkeit aus. Für
den erfindungsgemäß beabsichtigen Einsatz in üblichen tensidischen Wasch- und Reinigungsflotten,
die noch dazu bei Temperaturbelastungen bis zu etwa 95 °C ausgesetzt sein können,
sind allerdings die in der Druckschrift geschilderten Reinigungstücher ungeeignet.
Nicht unbeträchtliche Anteile der zahlreichen in der Druckschrift geschilderten PQAV-Copolymeren
gleiten in das Waschbad ab, ziehen auf das zu reinigende Gut auf und führen hier zu
erhöhter Pigmentverschmutzung. Erst die nachfolgend noch geschilderte Umwandlung solcher
PQAV in die erfindungsgemäß geforderte physikalische Zustandsform macht sie zu Reinigungsverstärkern
im erfindungsgemäßen Sinne.
[0021] Als Ausgangsmaterial bevorzugt geeignete PQAV sind solche Verbindungen, die in fester
Form Schwierigkeiten bei der Auflösung in Wasser bereiten. Solche kationischen Polymeren
sind vor allem die beispielsweise aus der GB-PS 1 136 842 bekannten kationischen Polygalactomannan-Derivate.
[0022] Galactomannane sind Polysaccharide, die in den Endospermzellen vieler Leguminosensamen
vorkommen, die aber im industriellen Maßstab nur aus Johannesbrotkernmehl (locust
bean gum), Guar-Gummi (guar gum) und Tara-Gummi (tara gum) gewonnen werden. Sie sind
aufgebaut aus einer linearen Mannan-Hauptkette, bestehend aus beta-(1.4)-glycosidisch
verknüpften Mannopyranosebausteinen, an die als Verzweigung einzelne Galactopyranose-Reste
in alpha-(1.6)-glycosidischer Bindung fixiert sind. Die einzelnen Polygalactomannane
unterscheiden sich hauptsächlich durch das Mannose-Glactose-Verhältnis. Die kationischen
Derivate der Polygalactomannane werden hergestellt durch Umsetzung von Hydroxylgruppen
des Polysaccharids mit reaktiven quartären Ammoniumverbindungen. Als reaktive quartäre
Ammoniumverbindungen eignen sich z. B. solche der allgemeinen Formel

in der R¹, R² und R³ z. B. Methyl- oder Ethylgruppen und R⁴ eine Epoxyalkylgruppe
der Formel

oder eine Halohydringruppe der Formel

bedeuten und in welchen R⁵ eine Alkylengruppe mit 1 - 3 C-Atomen, X = Chlor oder
Brom und Z ein Anion wie z. B. Chlorid, Bromid, Jodid oder Hydrogensulfat ist. Der
Substitutionsgrad sollte wenigstens 0,01 und bevorzugt wenigstens 0,05 sein und liegt
typischerweise zwischen 0,05 und 0,5. Ein besonders geeignetes quartäres Ammoniumderivat
eines Polygalactomannans ist z. B. das Guar-hydroxypropyl-trimethylammoniumchlorid,
welches an die Sauerstoffatome der Hydroxylgruppen des Polysaccharids gebundene kationische
Gruppen der Formel - CH₂- CH(OH) - CH₂ N
(+) (CH₃)₃ Cl
(-)
trägt. Solche kationischen Guar-Derivate sind z.B. unter der Handelsbezeichnung "Cosmedia
Guar C 261" auf dem Markt. Der Substitutionsgrad (DS) von Cosmedia Guar C 261 liegt
bei etwa 0,07. Auch die Handelsprodukte "Jaguar C-13" (DS = 0,11 - 0,13) und "Jaguar
C 13 S" (DS = 0,13) gehören diesem Typ an.
[0023] Wie aus allen diesen oder auch aus vergleichbaren weiteren an sich bekannten löslichen
beziehungsweise quellbaren PQAVAusgangsmaterialien reinigungsverstärkende und Partikelschmutz
sammelnde Hilfsstoffe im Sinne der Erfindung ausgebildet werden, wird im nachfolgenden
geschildert.
[0024] Grundsätzlich gilt, daß der erfindungsgemäß eingesetzte Schmutz sammelnde Reinigungsverstärker
in jeder physikalischen Ausgestaltung Verwendung finden kann, die eine Beladung dieses
Reinigungsverstärkers mit Schmutzteilchen erlaubt und gleichwohl die Möglichkeit
einer manuellen und/oder mechanischen Abtrennung des ungelösten Reinigungsverstärkers
von dem gewaschenen Gut erlaubt. In Betracht kommen insbesondere zwei physikalische
Zustandsformen, nämlich der Einsatz der PQAV bzw. der entsprechend mit PQAV imprägnierten
unlöslichen Feststoffmaterialien in Form von Flächengebilden, insbesondere als Blatt,
Folie oder als Tuch und andererseits als feinteiliger Feststoff, der beispielsweise
in der Waschflotte während des Waschvorgangs dispergiert sein kann, nach Abschluß
des Waschvorgangs aber mit der Waschlauge abgezogen und damit von dem gewaschenen
Gut abgetrennt wird. Die Erfindung wird im nachfolgenden insbesondere anhand dieser
beiden Ausführungsformen geschildert, die die Mitverwendung der PQAV während des Waschprozesses
in der mit beispielsweise mit Textilgut beladenen Waschflotte zum Gegenstand haben,
sie ist aber nicht darauf beschränkt. Auch andere Einsatzformen sind möglich und fallen
in den Rahmen der Erfindung. Als Beispiel sei hier das Umpumpen einer Waschflotte
über ein PQAV-Feststoffbett und Rückführung der so gereinigten Waschflotte beispielsweise
in den Textil-Waschprozeß genannt.
[0025] Für das Gebiet der Textilwäsche, insbesondere für die maschinelle Textilwäsche z.
B. mit Hauhaltswaschmaschinen, lassen sich zwei konkrete Anwendungsformen der erfindungsgemäßen
neuen Reinigungsverstärker beschreiben: die Einarbeitung der erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker,
vorzugsweise in Form feiner Pulver, in die üblichen Textilwaschmittel, z.B. Grobwaschmittel,
einerseits sowie andererseits die getrennte Zugabe der neuen Reinigungsverstärker
zur Waschlauge, d.h. getrennt von dem üblichen Einspülen des Waschpulvers.
[0026] Für den zuletzt genannten Fall eignen sich als Zustandsform für die neuen Schmutz
sammelnden Verstärker sowohl feine wie gröber gekörnte Feststoffaufbereitungen, insbesondere
aber auch die Aufbereitung des Materials in Form eines flächigen Gebildes, beispielsweise
als Blatt, Folie oder Tuch. So kann beispielsweise der neue Reinigungsverstärker als
blattförmiges Material in Rollenform zur Verfügung gestellt und eingesetzt werden,
wobei jeweils für einen Waschvorgang eine vorbestimmte Menge des blattförmigen Materials
von der Rolle abgetrennt und zusätzlich mit dem zu waschenden Textilgut in die Waschmaschine
gegeben wird.
[0027] Nach Abschluß des Waschprozesses muß die einfache manuelle und/oder mechanische Abtrennbarkeit
des Schmutzsammlers vom gewaschenen Gut gewährleistet sein. Liegt das Material als
Flächengebilde vor, so ist aufgrund seiner Unlöslichkeit die Abtrennung bei der Entnahme
des gewaschenen Textilgutes gewährleistet. Wird der Reinigungsverstärker als mehr
oder weniger feingekörntes Material eingesetzt, so sind hier - insbesondere je nach
Größe des gekörnten Gutes - verschiedene Formen der Ab trennung gegeben. Wird der
Reinigungsverstärker als äußerst feinteiliges und unlösliches Material in die Waschflotte
eindosiert, dann wird er in heute üblicher Weise zusammen mit anderen unlöslichen
feinstteiligen Komponenten des Waschmittelgemisches - beispielsweise mit unlöslichen
Builderkomponenten auf Zeolith-Basis - zusammen mit der Waschlauge abgezogen und
ausgespült. Wird der Reinigungs- bzw. Waschkraftverstärker jedoch in gröber gekörnter
Form eingesetzt so gelingt beispielsweise die manuelle Abtrennung durch Aussschütteln
des gewaschenen Textilguts.
[0028] Blattförmige bzw. flächenförmige Ausgestaltungen des neuen Schmutzsammlers können
nach an sich bekannten Herstellungsverfahren als Wirrfaservlies, Fasergewebe oder
-gewirke, als vorzugsweise offenporiges Schaumstoffblatt, als geschlossene Folie
oder in jeder beliebigen anderen Form ausgebildet sein. Voraussetzung ist lediglich,
daß die von der Waschlauge umspülte Oberfläche die PQAV in unlöslicher Form und in
hinreichender Menge aufweist.
[0029] Für alle Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen neuen Reinigungsverstärkers gilt,
daß die eingesetzten PQAV unter den Einsatzbedingungen unlöslich in der Waschlauge
sind, so daß sich die Oberfläche des beliebig formgestalteten Waschkraftverstärkers
mit Schmutzpartikeln beladen kann und diese bis zum Abschluß des Waschprozesses festhält.
Für die Gewinnung solcher unlöslichen PQAV stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Bekannt ist es beispielsweise, wasserlösliche PQAV durch Reaktion mit wenigstens
bifunktionellen Vernetzungsmitteln derart zu vernetzen, daß eine für die Zwecke der
Erfindung hinreichende Wasserunlöslichkeit erreicht wird. Die Auswahl des jeweils
geeigneten Vernetzungsmittels wird durch die im Einzelfall vorliegende Struktur der
zu vernetzenden Verbindungen unter Berücksichtigung allgemeinen chemischen Fachwissens
bestimmt.
[0030] Ein grundsätzlich anderer Weg, der letztlich aber zum gleichen Ergebnis führt, ist
das nachträgliche Aufbringen von quartären Ammoniumgruppierungen auf die Oberfläche
von vorzugsweise bereits formgestalteten, unlöslichen Träger-Verbindungen. So kann
beispielsweise nach an sich bekannten Verfahren die Oberfläche von unlöslichen oder
unlöslich gemachten, formgestalteten Naturstoffen und/oder entsprechenden Syntheseprodukten
durch chemische Reaktion mit quartären Ammoniumgruppen ausgerüstet werden. Benutzt
werden hierfür Verfahrensschritte, wie sie im Prizip für die Herstellung wasserlöslicher
und/oder wasserquellbarer PQAV aus der eingangs zitierten Literatur bekannt sind.
Beispielhaft sei das wie folgt verdeutlicht: ein Flächengebilde, z.B. ein Wirrfaservlies
bzw. ein gewebtes oder gewirktes Tuch auf Basis von Naturfasern und/oder Synthesefasern
kann durch Reaktion mit einer Kupplungskomponente z. B. Epichlorhydrin und nachfolgender
Reaktion mit einer basischen Stickstoffverbindung mit nachfolgender Quarternisierung
zum gewüschten Schmutz sammelnden Waschkraftverstärker umgewandelt werden. Entsprechendes
gilt für gekörntes oder pulverförmiges Gut aus natürlichen und/oder synthetischen
wasserunlöslichen Einsatzmaterialien. Andere geeignete reaktive Quaternisierungsmittel
sind die im Zusammenhang mit der bereits genannten GB-PS 1 136 842 beschriebenen quartären
Ammoniumverbindungen mit einer reaktiven Epoxidgruppierung oder deren Umsetzungsprodukte
mit Halogenwasserstoff unter Bildung der zugehörigen Halohydringruppe.
[0031] Besonders einfach zugängliche und preiswerte, in Wasch- beziehungsweise Reinigungsflotten
der genannten Art unlösliche Ausgangsmaterialien für eine solche reaktive Oberflächenmodifizierung
sind Naturstoffe von der Art der Cellulose, unlösliche Cellulosederivate und andere
unlösliche oder unlöslich gemachte polyssacharidartige Naturstoffe beziehungsweise
deren Derivate. Die Einführung quartärer Ammoniumgruppen enthal tender Reste verläuft
hier problemlos, die als Träger eingesetzten Polyssacharidkomponenten sind entweder
von vornherein unlöslich - beispielsweise im Fall der Cellulose - oder durch einfache
chemische Reaktionen, beispielsweise mit mehrfunktionellen Vernetzungsmitteln, leicht
in den unlöslichen Zustand zu überführen. Entscheidend ist für die Lehre der Erfindung,
daß es für die Eignung der Reinigungsverstärker vollständig ausreicht, wenn sich die
quartären kationischen Gruppierungen an der Oberfläche des formgestalteten Reinigungsverstärkers
befinden, wenn auch das Vorliegen entsprechender Gruppen in tieferen Materialschichten
nicht ausgeschlossen ist. Gerade aus Gründen der Zugänglichkeit und des Preises wird
solchen besonders einfach und kostensparend hergestellten Reinigungsverstärkern besondere
Bedeutung zukommen.
[0032] Dieser Gesichtspunkt kann bereits die Auswahl der Formgestaltung beeinflußen. Ein
Granulat, beziehungsweise pulverförmiges Feststoffgut auf Basis von Naturstoffen,
ist in der Regel leichter und damit billiger zu gewinnen als ein flächiges Gebilde
etwa im Sinne gewebter oder gewirkter Tücher. Auch für den praktischen Einsatz im
Waschverfahren kann der Verwendung solcher körniger beziehungsweise pulvriger Reinigungsverstärker
mit unlöslich ausgerüsteter polykationischer Oberfläche besondere Bedeutung zukommen.
Wie schon im Zusammenhang mit der Lehre der GB-PS 1 136 842 aufgezeigt, führen bereits
sehr geringe durschnittliche Substitutionsgrade in der Oberfläche des Naturstoffs
beziehungsweise Naturstoffderivats zu wirkungsvollen Ergebnissen im Sinne des erfindungsgemäßen
Handels. So hat es sich beispielsweise für den Einsatz von formgestalteten quaternisierten
Polyssachariden beziehungsweise Polyssacharidderivaten als völlig hinreichend erwiesen,
mit durchschnittlichen Substitutionsgraden nicht über 0,5, insbesondere nicht oberhalb
von etwa 0,35 zu arbeiten. Besonders geeignet kann für die Reinigungsverstärkung im
Rahmen der Textilwäsche ein durchschnittlicher Substitutionsgrad bis etwa 0,12 und
vorzugsweise unterhalb 0,1 eingesetzt werden. Als Untergrenze wird im allgemeinen
der durchschnittliche Substitutionsgrad im Bereich von etwa 0,01 anzusehen sein,
wobei besonders gute Ergebnisse im Bereich von etwa 0,015 bis 0,08 und insbesondere
im Bereich von etwa 0,02 bis 0,07 erhalten werden könnnen. Es ist erstaunlich, daß
feine Cellulosepulver derart geringen Substitutionsgrades eine substantielle Verstärkung
der Waschkraft, insbesondere in der Textilwäsche bewirken. Der Begriff der Waschkraftverstärkung
umfaßt dabei die Begriffe der sogenannten primären Waschkraftverstärkung als auch
der sogenannten sekundären Waschkraftverstärkung. Die Verbesserung der sekundären
Waschkraftverstärkung - das heißt die Verminderung der Vergrauungstendenz - ist aus
dem Konzept des erfindungsgemäßen Handelns immerhin noch verständlich. Überraschenderweise
werden aber bei Auswahl geeigneter Reinigungsverstärker im Sinne der Erfindung auch
deutliche Waschkraftverstärkungen des primären Waschergebnisses erhalten, die sich
als zahlenmäßig zu erfassende Verbesserungen in den Aufhellungsgraden im Rahmen eines
textilen Waschvorganges an Pigment verschmutzten Testmaterialien messen lassen. Einzelheiten
hierzu finden sich in den nachfolgenden, die Erfindung erläuternden Beispielen.
[0033] Besondere praktische Bedeutung kann aber auch den Ausführungsformen zukommen, die
einen wasserunlöslichen Träger in flächiger oder gekörnter Form vorsehen, auf dessen
Oberfläche durch hinreichende Fixierung PQAV in vorzugsweise dünner Schicht derart
immobilisiert aufgebracht sind, daß sie während des Waschvorganges nicht in das Waschbad
abgleiten.
[0034] Es hat sich gezeigt, daß auch durch geeignete Auswahl und Anpassung der Struktur
und Beschaffenheit von unlöslichem Träger und PQAV Einfluß auf die Fixierung zur hinreichenden
Haftfestigkeit der PQAV auf der Trägeroberfläche genommen werden kann. Nimmt man beispielsweise
Baumwollmaterialien und hier insbesondere nicht ausgerüstete Baumwolle und beschichtet
dieses Material mit wasserlöslichen und/oder mindestens wasserquellbaren PQAV im
Sinne der eingangs genannten Literatur zu kosmetischen PQAV-Zubereitungen, so kann
hier gegebenenfalls ein Schmutz sammelnder Waschkraftverstärker erhalten werden, der
die üblichen Bedingungen des Waschvorgangs in einer Textilwaschmaschine übersteht,
dabei seiner Funktion als Schmutzsammler gerecht wird und nach dem Waschvorgang vom
gereinigten Textilgut abgetrennt werden kann. Hinreichend fixiert werden aber offenbar
nur die PQAV-Anteile höheren Molekulargewichts bei zusätzlicher Einwirkung von Aniontensid.
Es muß bei dieser Ausführungsform im Normalfall mit Störungen durch ausblutende PQAV-Anteile
gerechnet werden.
[0035] Es kann daher erwünscht sein, eine stärkere, nämlich reaktive Anbindung der PQAV-Beschichtungsmasse
an den unlölichen Träger vorzusehen. Hier kann in an sich bekannter Weise wiederum
eine chemische Anbindung mittels bifunktioneller Kupplungskomponenten in Betracht
kommen. Wichtig ist für eine erfindungsgemäße Ausführungsform aber auch der folgende
Weg: die Verfestigung einer polymeren PQAV-Beschichtung auf einem formgestalteten
Grundkörper kann dadurch gefördert werden, daß in bzw. an der Oberfläche des Grundkörpers
anionische Gruppierungen ausgebildet werden bzw. vorliegen. Beispiele für solche anionischen
Gruppierungen sind Carboxylgruppen, die beispielsweise durch Carboxymethylierung in
die Oberfläche des Grundkörpers eingeführt werden können, oder andere Säuregruppierungen
wie Sulfosäurereste. Weiterführende Angaben finden sich in der eingangs genannten
US-PS 3 694 364. Die kationische PQAV-Beschichtung bindet sich dann salzartig an diese
Gegenionen der Matrix, so daß auf diese Weise der verfestigte Verbund zwischen unlöslichem
Festkörper und aufge tragener PQAV-Schicht geschaffen wird. Lediglich beispielhaft
für diese Ausführungsform sei ein Grundkörper auf Basis von Cellulosefasern genannt,
bei dem freie Carboxylgruppen in das Cellulosemolekül eingeführt worden sind. Möglich
ist das beispielsweise auf zwei verschiedenen Wegen:
- durch physikalische Inkorporation von Carboxylgruppen tragenden Verbindungen in
die Viskose, d.h. in eine als Cellulosexanthogenat gelöste Cellulose unter Bildung
sogenannter inkorporierter Cellulosefasern oder
- durch chemische Umsetzung (Verätherung) der faserbildenden Cellulose der Carboxylgruppen
tragenden Reagentien unter Bildung von einheitlich mit z.B. Carboxyalkylgruppen der
Formel
- (CH₂)
n - COOH,
in der n einen Wert von 1 bis 3 haben kann, modifizierten Cellulosefasern.
[0036] Die physikalische Inkorporation Carboxylgruppen tragender Verbindungen in die Viskose
wird z.B. durch Beimischen von Alkalisalzen von Acrylsäure-Homopolymerisaten, Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymerisaten,
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisaten, Alginsäure oder Carboxymethylcellulose
zur Viskoselösung und anschließendes Verspinnen in üblicher Weise in ein Fällungsbad
erreicht. Handelsprodukte auf Basis solcher Cellulosefasern als auch auf Basis der
mit Carboxymethylgruppen modifizierten Fasern sind für viele Anwendungszwecke erhältlich.
In der hier geschilderten Ausführungsform werden solche Fasern bzw. daraus hergestellte
Trägermaterialien mit einer unlöslichen PQAV-Schicht überzogen und damit für den Einsatzzweck
unlösbar verbunden.
[0037] Eine besonders einfache unlösliche Verbindung zwischen an sich inertem Träger und
aufgetragener unlöslicher PQAV-Schicht kann durch die Verwirklichung des sogenannten
Umhüllungsprinzips verwirklicht werden. Wird ein beispielsweie feinkörnig formgestalteter
inerter unlöslicher Träger mit einer PQAV-Schicht - am besten flächendeckend - umhüllt
und diese PQAV-Schicht dann zum geforderten Zustand der Unlöslichkeit unter Waschbedingungen
umgewandelt, so wird auch hier die untrennbare Vereinigung zwischen inertem Trägerkern
und umhüllender PQAV-Schicht verwirklicht, selbst wenn keine besonderen Bindungskräfte
zwischen diesen beiden Materialien bestehen. Die Umwandlung der PQAV-Schicht zum unlöslichen
Material kann beispielsweise wieder auf chemischem Weg durch Vernetzung dieser umhüllenden
Materialschicht erfolgen. Die Anwendung dieses Umhüllungsprinzips ist begreiflicherweise
nicht auf körnige Reinigungsverstärker eingeschränkt.
[0038] Als Träger für die Schmutz sammelnde PQAV-Schicht sind aber nicht nur wasserunlösliche
organische Materialien geeignet. Besondere Bedeutung kommt auch anorganischen Trägern
zu. In dieser Ausgestaltung sind insbesondere solche wasserunlöslichen anorganischen
Träger in Betracht zu ziehen, die ohnehin schon im Rahmen von Waschprozessen insbesondere
im Rahmen der Textilwäsche Verwendung gefunden haben. Klassische Beispiele hierfür
sind natürliche oder synthetische feinstteilige Alumosilikate von der Art Bentonit
oder synthetische kristalline Zeolithe, insbesondere der heute in großem Umfang eingesetzte
Phosphataustauschstoff Zeolith A in Waschmittelqualität. Andere Beispiele für geeignete
Materialien sind Kieselsäure, insbesondere kolloidale Kieselsäure von der Art des
Aerosil, feinteilige, quellfähige oder auch nicht quellfähige Schichtsilikate, insbesondere
der Montmorillonit-Gruppe, wasserunlösliche feinteilige Metalloxide und/oder Hydroxide
bzw. entsprechende Metallsalze. Als Beispiele seien Erdalkalimetallsalze wie Calciumcarbonat,
Calciumsulfat und dergleichen oder Aluminiumoxid und dergleichen genannt. Besonderer
Vorteil kann in der Verwendung von sauren bzw. polyanionisch ausgebildeten anorganischen
Trägermaterialien liegen, wie sie beispielsweise im Fall der Alumosilikate, der Schichtsilikate
oder des Kieselsäuregels gegeben sind. Auch hier ist durch die Möglichkeit der zusätzlichen
ionischen Beeinflussung zwischen der PQAV-Beschichtungsmasse und dem anorganischen
Grundkörper mit seiner gegensinnigen Ladung eine besonders feste Verankerung der
Schmutz sammelnden PQAV-Schicht gewährleistet.
[0039] Die quartäre Ammoniumgruppe in den erfindungsgemäß verwendeten PQAV-Komponenten
enthält bevorzugt 1 bis 3 niedere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6, insbesondere 1
bis 3 C-Atomen. Besondere Bedeutung kann der quartären Ammoniumgruppierung zukommen,
die 1 bis 3 Alkylreste aufweist und als Gegenion Reste solcher Säuren enthält, wie
sie ohnehin im Waschprozeß üblicherweise zu erwarten sind. Als Beispiele für dieses
Gegenion sind Chlorid und/oder Sulfat zu nennen, die sich allerdings in Gegenwart
von Aniontensiden zur entsprechenden aniontensidischen Salzgruppe umwandeln, siehe
hierzu die benannten Literaturstellen DE-OS 22 42 914 und "SFÖW" 1985, 530. Wie bereits
angegeben, können solche PQAV/Aniontensid-Salzgruppen im erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker
schon vor dessen Einbringen in die Flotte ausgebildet worden sein.
[0040] In einer Abwandlung der bisher geschilderten Erfindung werden als Schmutz sammelnde
Reinigungsverstärker unlösliche und/oder auf unlöslischen Feststoffen immobilisierte
PQAV eingesetzt, in denen die für diese Stoffklasse charakteristischen quartären Ammoniumgruppierungen
wenigstens anteilsweise durch nicht-quarternisierte basische Aminogruppen und insbesondere
durch tertiäre Aminogruppen ersetzt sind. Alle sonstigen Angaben zur Erfindungsbeschreibung
gelten hier sinngemäß. Grundlage für diese Abwandlung ist die dieser Ausführungsform
der Erfindung zugrunde liegende Feststellung, daß auch solche polykationischen Komponenten
und insbesondere solche kationischen Polymerverbindungen für die Zwecke der Erfindung
geeignet sind, die ihre Funktionsfähigkeit nicht oder nur anteilsweise aus quartären
Ammoniumgruppierungen ansonsten aber aus basischen Aminogruppen ableiten. Die bevorzugte,
nicht-quartäre basische Aminogruppe ist die tertiäre Aminogruppe. Es hat sich gezeigt,
daß polykationische Verbindungen auch dieser Art befähigt sind, sich mit suspendierten
Schmutzpartikeln aus der Waschflotte zu beladen. Polykationische tertiäre Aminoverbindungen
der hier betroffenen Art sind dann ebenfalls entweder selber als wenigstens weitgehend
unlösliche Feststoffe oder aber als an sich lösliche bzw. quellbare Komponenten einzusetzen,
die ihrerseits auf hinreichend unlöslichen Trägermaterialien immobilisiert bzw. unlöslich
fixiert werden. Der Gehalt an quartären Ammoniumgruppen trägt hier bevorzugt wenigstens
etwa 5 % bezogen auf die Summe von quartären und nichtquartären Basengruppen.
[0041] Ein typisches Beispiel für polykationische Verbindungen dieser Art ist das GAF "Copolymer
937"
R, das ein PVP-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymer mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 1.000.000 ist.
[0042] Der Einsatz von PQAV-Beschichtungen im engeren Sinn der echten polyfunktionellen
quartären Ammoniumverbindungen in Abmischung mit den in diesem Sinne ganz oder teilweise
abgewandelten polykationischen Verbindunge fällt in den Rahmen der Erfindung.
[0043] Die jeweilige Einsatzmenge an Schmutz sammelnden PQAV im engeren oder weiteren Sinn
der Erfindungsbeschreibung wird durch die im Eizelfall jeweils vorliegenden und bestimmbaren
Gegebenheiten bzw. Bedingungen bestimmt. Sie sind vom Fachmann durch einfache Versuche
zu ermitteln. Bevorzugt wird die Menge der bei einem Waschgang eingesetzten Schmutz
sammelnden PQAV derart gewählt, daß wenigstens ein substantieller Anteil, beispielsweise
also wenigstens etwa 50, vorzugsweise wenigstens etwa 75 % der zu erwartenden Beladung
der Waschflotte mit suspendierten Schmutzteilchen von dem Schmutz sammelnden Reinigungsverstärker
aufgenommen werden kann. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, Formulierungen vorzusehen,
die eine solche Menge an PQAV im Waschprozeß zur Verfügung stellen, daß überschüssige
Kapazität der PQAV zur Verfügung steht, um gelegentlich auftretende Spitzen in der
Schmutzbelastung bei unterschiedlichen Waschvorgängen abfangen zu können. Unter Berücksichtigung
der hohen Fängerkapazität der erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker sind die der
Waschmittelformulierung zuzusetzenden Mengen des Reinigungsverstärkers gleichwohl
gering und liegen beispielsweise unterhalb 10 g/l Waschflotte, vorzugsweise unterhalb
5 g/l Waschflotte, z.B. im Bereich von etwa 0,5 bis 3 g/l Waschflotte.
[0044] Die Schmutzaufnahmefähigkeit der Schmutz sammelnden Reinigungsverstärker ist ihrerseits
insbesondere wiederum bestimmt durch die Menge der im Einzelfall zur Verfügung gestellten
funktionellen quartären Ammoniumgruppen bzw. der gleichwirkenden basischen Aminogruppen,
insbesondere tertiäre Aminogruppierungen. Hier ist also der jeweilige Substitutionsgrad
der eingesetzten PQAV zu berücksichtigen. Andererseits ist die Oberfläche der in der
Waschlauge unlöslichen Reinigungs- bzw. Waschkraftverstärker eine weitere wichtige
Variable, die in die hier betroffenen Überlegungen eingeht. Begreiflicherweise kann
es dementsprechend erfindungsgemäß bevorzugt sein, Zustandsformen des Schmutz sammelnden
Reinigungsverstärkers zu wählen, die sich durch eine besonders große Oberfläche auszeichnen.
Einerseits kommen hier hochdisperse Verteilungszustände in Betracht - beispielsweise
Feststoffteilchen mit einer individuellen Teilchengröße bis etwa 1 mm und vorzugsweise
unterhalb 100 µ, insbesondere unterhalb 40 µ und ganz besonders unterhalb etwa 10
µ, wie sie für die bekannten Waschmittel-Builder auf Basis von Zeolith A oder für
feindisperse Kieselsäure bekannt sind. Hohe Oberflächen werden andererseits aber auch
von Flächengebilden zur Verfügung gestellt, die aus Fasern bzw. Faserbündeln gebildet
sind. Aus Kenntnis der hier im jeweiligen Einzelfall vorliegenden charakteristischen
Kenngrößen für die erfindungsgemäß eingesetzten Arbeitsmittel und die zu erwartende
Schmutzbelastung läßt sich dann leicht der Mindestbedarf an Schmutz sammelndem Reinigungs-
bzw. Waschkraftverstärker für den Einzelfall ermitteln.
[0045] Die erfindungsgemäßen Schmutz sammelnden Reinigungs- bzw. Waschkraftverstärker können
insbesondere zusammen mit üblichen Textilgrobwaschmitteln oder auch mit Feinwaschmitteln
eingesetzt werden. Es versteht sich von selbst, daß sowohl Träger wie PQAV-Beschichtung
so gewählt werden müssen, daß die bei diesem Einsatz zu erwartenden Temperaturbelastungen
von wenigstens leicht erhöhten Temperaturen bis etwa 95 °C unbeschadet überstanden
werden. Als Tensidkomponenten kommen insbesondere anionische und/oder nichtionische
Tenside in Betracht.
[0046] Kationische Tenside mit ihren besonderen Wirkungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
Zusammen damit können die üblichen Builder und Co-Builder sowie die sonstigen üblichen
Waschmittelkomponenten Verwendung finden. Genannt seien in diesem Zusammenhang:
Waschalkalien, Bleichmittel, Korrosionsinhibitoren, Aufheller, Schauminhibitoren,
Vergrauungsinhibitoren, Enzyme, Stellmittel, Duftstoffe und dergleichen.
[0047] Eine ausführliche Darstellung der heute üblichen Waschmittelinhaltsstoffe findet
sich beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band
24, Seiten 81 bis 107. Ausführliche Angaben zu Textilwaschmittelgemischen finden sich
darüber hinaus in der genannten US-PS 3 694 364, die sinngemäß auch im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können. In den speziellen Waschmittelformulierungen
dieser Druckschrift wird als wesentlicher Builderbestandteil Natriumtripolyphosphat
eingesetzt, das bekanntlich heute wenigstens anteilsweise durch ökologisch weniger
bedenkliche Builderkomponenten ersetzt ist, insbesondere durch den Natriumzeolith
NaA.
Beispiele
[0049] Die Bestimmung der Waschkraft der in den nachfolgenden Beispielen eingesetzten Waschmittelformulierungen
erfolgt an den bekannten künstlich angeschmutzten Testgeweben auf Basis unterschiedlicher
Fasern und Anschmutzungen, die heute in der Praxis der Überprüfung und Entwicklung
von Waschmittelformulierungen allgemein üblich und zum Teil käuflich zu erwerben sind
oder von der Waschmittelindustrie nach eigenem Muster hergestellt werden. Bekannte
Hersteller entsprechender käuflicher, künstlich angeschmutzter Testgewebe sind EMPA,
Eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt, Unterstraße 11, CH-9001 St.
Gallen; Wäscherei-Forschung Krefeld, WFK-Testgewebe - GmbH, Adlerstraße 44, D-4150
Krefeld; Testfabric Inc., 200 Blackford, Ave. Middlesex, N.J. USA.
[0050] Soweit nicht anderes ausdrücklich angegeben, sind die Waschversuche zur Bestimmung
des Primär-Waschvermögens mit angeschmutzten Standard-Testgewebelappen auf Basis Polyester/Baumwolle-veredelt,
mit Pigmenten und Hautfett angeschmutzt (H-SH-PBV), durchgeführt worden. Der Verschmutzungsgrad
des unbehandelten Ausgangsmaterials und der gewaschenen Gewebeproben wird durch Messen
des Remissionsgrades mit dem Elrephomat DSC 5 (Carl Zeiss, Oberkochen, BRD) bestimmt.
Der in dieser Weise bestimmte Verschmutzungsgrad des eingesetzten PBV-Testgewebes
beträgt 30,0 (% Remission).
[0051] Die Waschversuche werden im Launderometer vorgenommen. Die jeweiligen Arbeitsbedingungen
sind im Zusammenhang mit den Beispielen angegeben.
Beispiel 1
[0052] Es werden verschiedene Waschversuche unter Zusatz von 2 unterschiedlich hoch quaternierten
unlöslichen Cellulosepulvern (mittlere Korngröße 50 µm) durchgeführt. Der mittlere
Substitutionsgrad (MS) des ersten Cellulosepulvers (C-1) liegt bei etwa 0,05, der
entsprechende MS des zweiten Cellulosepulvers (C-2) liegt bei etwa 0,03. Die quaternierten
Cellulospulver C-1 und C-2 sind in an sich bekannter Weise durch Umsetzung des ungelösten
Cellulosepulvers in wässrig-alkalischer Suspension mit 3-Chlor-2-Hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid
(Quab) hergestellt worden.
[0053] In einer ersten Versuchsreihe wird die Beeinflussung der Waschkraft der wässrigen
Waschflotte eines handelsüblichen Markenwaschmittels beim Zusatz der Testsubstanzen
C-1 beziehungsweise C-2 zur Waschflotte untersucht. Im einzelnen gelten für die Waschversuche
die folgenden Angaben:
[0054] Launderometer: Waschtemperatur 60 °C, Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis 1 : 30,
10 Stahlkugeln, H-SH-PBV-Testgewebe, 30 Minuten waschen, 4 × 30 Sekunden spülen.
[0055] Dosierung des handelsüblichen Waschmittels: 3 g/l
Dosierung der Testsubstanzen: 1 g/l
[0056] In jedem Versuch wird mit 6 Testlappen im Launderometertopf gearbeitet. Dabei wird
stufenweise die Anzahl der verschmutzten Testgewebelappen von 1 bis 6 gesteigert und
entsprechend die Zahl der mitverwendeten nicht angeschmutzten Füllgewebe von 5 auf
0 verringert.
[0057] Die erhaltenen Waschergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.

[0058] Die Mitverwendung der PQAV C-1 beziehungsweise C-2 führt unter den eingesetzten Verfahrensbedingungen
durchweg zu einer signifikanten Anhebung der Remissionswerte.
Beispiel 2
[0059] In einer zweiten Versuchsserie werden die Waschversuche mit und ohne Zusatz der quaternierten
Testprodukte C-1 und C-2 wiederholt, gleichzeitig wird eine dritte quaternierte unlösliche
Stärke mit einem MS von 0,1 in der Versuchsserie mit eingesetzt.
[0060] Die Verfahrensbedingungen des Waschprozesses entsprechen denen des Beispiels 1, jetzt
wird hier jedoch der Waschvorgang auf eine Gesamtdauer von 120 Minuten ausgedehnt.
Im einzelnen gilt
[0061] Launderometer: Waschtemperatur 60 °C, Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis 1 : 30,
10 Stahlkugeln, H-SH-PBV-Gewebe, 120 Minuten waschen, 4 × 30 Sekunden spülen
[0062] Dosierung des handelsüblichen Waschmittels: 3 g/l
Dosierung der Testsubstanz : 1 g/l
[0063] Ansteigende Schmutzbelastung von 1 bis 6 verschmutzten Testgeweben bei gleichzeitiger
entsprechender Abnahme der mitverwendeten Füllgewebe.
[0064] Die Waschergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 enthalten.

[0065] Auch hier ist in allen Fällen eine signifikante Anhebung der Remissionswerte bei
Mitverwendung der erfindungsgemäßen quaternierten Testsubstanzen festzustellen.
Beispiel 3
[0066] Mit den quaternierten Cellulosepulvern C-1 (mittlerer Substitutionsgrad 0,05) und
C-3 (mittlerer Substitutionsgrad 0,1) der Beispiele 1 und 2 werden Waschversuche mit
steigender Schmutzbelastung bei 30 °C durchgeführt. Dabei wird in einer ersten Versuchsserie
ein Waschzeitraum von 30 Minuten eingehalten. In einer zweiten Versuchsserie wird
zur Prüfung des Langzeitverhaltens der erfindungsgemäßen PQAV-Zusatzstoffe mit einer
auf 4 Stunden verlängerten Zeitspanne je Waschvorgang gewaschen.
[0067] Die im einzelnen eingesetzten Verfahrensbedingungen und die dabei erhaltenen Waschergebnisse
- bestimmt als %-Remission - sind im nachfolgenden zusammengefaßt.
a) Dauer des Waschvorgangs 30 Minuten
[0068] Im Launderometer wird eine Serie von Waschversuchen vorgenommen, die bei stufenweise
steigender Schmutzbelastung zunächst ein handelsübliches Textilvollwaschmittel ohne
Zusatz von PQAV-Verbindungen und dann - bei gleicher Dosierung des handelsüblichen
Textilvollwaschmittels - den Zusatz der erfindungsgemäßen chemisch modifizierten
Cellulosepulver vorsehen.
[0069] Im einzelnen gelten die folgenden Verfahrensbedingungen für die Waschversuche:
[0070] Waschtemperatur 30 °C, Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis 1 : 20, 10 Stahlkugeln,
H-SH-PBV-Gewebe als angeschmutztes Testmaterial, 30 Minuten waschen, 4 × 30 Sekunden
spülen.
[0071] Dosierung: 3 g/l handelsübliches Textilvollwaschmittel beziehungsweise 3 g/l textiles
Vollwaschmittel unter Zusatz von jeweils 1 g/l PQAV-Komponente.

b) Vergleichsversuche bei verlängerter Waschdauer
[0072] Unter den Arbeitsbedingungen der Versuche zu a) werden Waschversuche jetzt mit einer
Waschdauer von jeweils 4 Stunden durchgeführt. Die Versuchsanordnung und die erhaltenen
Ergebnisse sind nachfolgend zusammengefasst.

Beispiel 4
[0073] Es werden wiederum vergleichende Waschversuche durchgeführt. Hier werden jetzt jedoch
als PQAV-Komponenten im erfindungsgemäßen Sinne feinteilige Mineralstoffe eingesetzt,
die mit insolubilisierten PQAV-Komponenten umhüllt sind.
[0074] In einer ersten Versuchsserie wird als mineralischer Träger gereinigtes quellfähiges
Schichtsilikat der Montmorillonit-Gruppe eingesetzt, das unter dem geschützten Handelsnamen
"Dis-Thix-Extra" vertrieben wird. In einer zweiten Versuchsserie wird als mineralischer
Träger Zeolith NaA in Waschmittelqualität verwendet.
[0075] In vergleichenden Waschuntersuchungen wird zunächst mit einem handelsüblichen Textilvollwaschmittel
alleine und dann unter Zusatz der nicht beschichteten mineralischen Trägermaterialien
zu dieser wässrigen Waschflotte gewaschen. Schließlich werden unter den gleichen Versuchsbedingungen
jeweils 3 PQAV-beschichtete Mineralstoffe der angegebenen Art mitverwendet, die wie
folgt zu identifizieren sind.
[0076] PQAV: Quaterniertes Polyssacharid vom Galaktomannantyp mit einem durchschnittlichen
Substitutionsgrad von etwa 0,05.
Gewichtsverhältnis von mineralischem Träger zu eingesetzter PQAV-Komponente 10 : 1,
beziehungsweise 20 : 1.
Mitverwendung eines Tensids vom FAES-Typ (Handelsprodukt "Texapon N 25" / 28 % Aktivsubstanz
C
12/14-Fettalkohol-2EO-Sulfat-Na-Salz).
In jeweils einem Versuch wird bei der Umhüllung der mineralischen Trägersubstanz
ein Konservierungsmittel (Handelsprodukt "Bronidox") mitverwendet.
[0077] Die Zusammensetzung der erfindungsgemäß mitverwendeten PQAV-Komponenten geht aus
der nachfolgenden Tabelle 5 hervor. Dabei sind die PQAV-Zusatzstoffe auf Basis von
quellfähigem Schichtsilikat mit DTE 1 bis 3 bezeichnet, die entsprechenden Zusatzstoffe
auf Basis von Zeolith NaA sind mit SAS 1 bis 3 gekennzeichnet.

[0078] Waschversuche werden unter den folgenden Versuchsbedingungen durchgeführt:
[0079] Launderometer, Waschtemperatur 60 °C, Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis 1 : 30,
10 Stahlkugeln, 30 Minuten waschen, 4 mal 30 Sekunden spülen.
[0080] Als angeschmutztes Testgewebe wird wieder mit Staub/Hautfett angeschmutztes Mischgewebe
(H-SH-PBV) eingesetzt.
[0081] Dosierung:
1.) 5 g/l eines handelsüblichen Textilvollwaschmittels
2.) Zusatz von 0,5 beziehungsweise 2,5 g/l nicht beschichtete mineralische Trägergrundlage
zu 1.)
3.) Zusatz von 0,5 beziehungsweise 2,5 g/l der PQAV beschichteten mineralischen Trägersubstanzen
DTE-1 bis 3 und SAS-1 bis 3.
[0082] Die in den vergleichenden Waschversuchen erhaltenen Waschergebnisse - bestimmt als
%-Remission - sind in der nachfolgenden Tabelle 6 zusammengefaßt.

[0083] Das handelsübliche Textilvollwaschmittel liefert in der eingesetzten Dosierung von
5 g/l bereits ein hochwertiges Reinigungsergebnis, gleichwohl wird durch Zusatz der
PQAV-Komponenten im Sinne der Erfindung noch einmal eine deutliche Verbesserung der
Remissionswerte erzielt. Der Zusatz der nicht-beschichteten mineralischen Träger bringt
keine entsprechenden Verbesserungen.
Beispiel 5
[0084] Es werden zwei feinteilige, PQAV als Beschichtung tragende mineralische Massen (PQAV-1
und PQAV-2) wie folgt hergestellt:
PQAV-1 :
[0085] 10 g des quellfähigen Schichtsilikats vom Montmorillonit-Typ ("Dis-Thix-Extra") werden
mit der PQAV-Verbindung auf Galaktomanan-Basis "Cosmedia Guar C-261" bei einem Mengenverhältnis
von mineralischer Komponente zu PQAV von 20 : 1 in Gegenwart von 50 g eines Tensids
auf FAES-Basis (Texapon N 25) und in Gegenwart von 0,12 g eines Konservierungsmittels
(Bronidox) intensiv vermischt und das Gemisch bei mässig erhöhten Temperaturen im
Wärmeschrank getrocknet. Das Trockenprodukt wird zum feinen Pulver aufgearbeitet.
PQAV-2:
[0086] In entsprechender Weise wird ein zweites PQAV-beschichtetes mineralisches Material
hergestellt, wobei als mineralischer Grundkörper jetzt jedoch anstelle des quellfähigen
Schichtsilikates natürlichen Ursprungs ein vergleichbares synthetisches Schichtsilikat
mit kaum ausgebildeter Quellfähigkeit eingesetzt wird.
[0087] In vergleichenden Untersuchungen werden die reinigungsverstärkenden Effekte einer
wässrig tensidischen Flotte bestimmt, die erhalten werden durch Zusatz von
PQAV-1 beziehungsweise PQAV-2
Zusätzliche Tensidmenge, die über PQAV-1 beziehungsweise PQAV-2 in das System eingebracht
wurde.
Gemeinsamer Zusatz dieser äquivalenten Tensidbeträge plus nichtbeschichteter mineralischer
Grundkörper.
[0088] In zwei weiteren Bestimmungen wird die wässrige Tensidflotte mit PQAV-1 beziehungsweise
PQAV-2 versetzt, dabei jedoch der FAES-Tensidgehalt in der wässrigen Waschflotte um
den Betrag erniedrigt, der über die jeweilige PQAV-Komponente in das System eingetragen
wird.
[0089] Die untersuchten Systeme, ihre Dosierung und die eingesetzten Waschbedingungen sind
im nachfolgenden zusammengefaßt. Die Ergebnisse der Waschversuche finden sich in der
nachfolgenden Tabelle.
Testprodukte und deren Dosierung
[0090]
1. 0,5 g/l (Aktivsubstanz = AS) Tensid auf FAES-Basis (Texapon N 25)
2. 0,5 g/l (AS) FAES- Tensid + 0,5 g/l PQAV-1
3. 0,5 g/l (AS) FAES- Tensid + 0,3 g (AS)/l FAES Tensid
4. 0,5 g/l (AS) FAES- Tensid + 0,3 g (AS) FAES Tensid + 0,2 g/l quellfähiges Schichtsilikat
(Dis-Thix-Extra)
5. 0,2 g/l (AS) FAES-Tensid + 0,5 g/l PQAV-1
6. 0,5 g/l (AS) FAES-Tensid + 0,5 g/l PQAV-2
7. 0,5 g/l (AS) FAES-Tensid + 0,15 g/l (AS)/l FAES-Tensid
8. 0,35 g/l (AS) FAES-Tensid + 0,5 g/l PQAV-2
[0091] Die eingesetzten Waschbedingungen sind wie folgt:
[0092] Launderometerwäsche bei 30 °C, 60 °C und 90 °C. Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis
1 : 30, 10 Stahlkugeln.
[0093] Angeschmutztes Testgewebe H-SH-PBV, 30 Minuten waschen, 4 × 30 Sekunden spülen.
[0094] Die Waschergebnisse - angegeben als % Remission - sind in der nachfolgenden Tabelle
7 zusammengefaßt.

Beispiel 6
[0095] Quellfähiges Schichtsilikat auf Montmorillonit-Basis ("Dis-Thix-Extra") wird mit
unterschiedlichen synthetischen PQAV-Komponenten im Mengenverhältnis DTE : PQAV von
20 : 1 belegt. Dabei wird in der gemäß Beispiel 4 angegebenen Form gleichzeitig mit
Zusatz des Tensids auf FAES-Basis gearbeitet. Die auf diese Weise erhaltenen PQAV-Komponenten
sind wie folgt identifiziert:

[0096] Mit diesen reinigungsverstärkenden PQAV-Komponenten werden Waschversuche in einer
0,5 g (AS)/l FAES-Tensid enthaltenden Flotte durchgeführt, wobei einmal die Waschleistung
der reinen Tensidflotte bestimmt wird und dann jeweils unter Zusatz von 0,5 g/l der
genannten PQAV-Komponenten gearbeitet wird.
[0097] Die erhaltenen Waschergebnisse - bestimmt als Aufhellungswert %-Remission - sind
in der nachfolgenden Tabelle 8 zusammengefaßt.

Beispiel 7
[0098] Nicht ausgerüstete Baumwollappen werden mit der folgenden Wirkstoffrezeptur getränkt
und anschließend durch Lagerung bei Raumtemperatur über 2 Tage getrocknet: 0,5 Gewichtsprozent
"Cosmedia Guar C 261", 53,6 Gewichtsprozent "Texapon N 25" (28 % AS), 0,2 Gewichtsprozent
Konservierungsmittel, 45,7 Gewichtsprozent Wasser.
[0099] In einer Waschflotte mit einem Gehalt von 3 g/l eines handelsüblichen Vollwaschmittels
werden Waschversuche unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
[0100] Launderometerwäsche, Waschtemperatur 60 °C, Wasserhärte 16 °dH, Flottenverhältnis
1 : 30, 10 Stahlkugeln, H-SH-PBV-Gewebe, Waschdauer 30 Minuten, 4 mal 30 Sekunden
spülen
[0101] Das Waschergebnis der Tensidflotte ohne Mitverwendung des PQAV-beschichteten Baumwollgewebes
(2 Schmutzlappen, 2 Füllappen) beträgt - als %-Remission bestimmt - den Zahlenwert
von 59,7.
[0102] Werden die 2 Füllappen durch entsprechende PQAV-beschichtete Lappen im Sinne des
erfindungsgemäßen Handelns ersetzt, so wird unter den gleichen Waschbedingungen der
leicht verringerte Remissions-Wert von 57,3 erhalten.
[0103] In einem weiteren Versuch werden zunächst die PQAV-beschichteten Baumwollappen als
solche einer Wäsche unter den angegebenen Standard-Bedingungen unterworfen. Die aus
dieser Wäsche abgetrennten und von löslichen PQAV-Anteilen befreiten beschichteten
Baumwollappen werden in einem weiteren Waschversuch unter den angegebenen Standard-Bedingungen
zusammen mit dem Testgewebe gewaschen. Das jetzt ermittelte Waschergebnis zeigt den
deutlich erhöhten %-Remissions-Wert von 66,4. Die Bedeutung der erfindungsgemäß geforderten
Verfahrensbedingung, daß die PQAV-Verbindungen als solche auch unter den Temperaturbelastungen
des Waschvorgangs unlöslich sind und/oder auf in diesen wäßrig tensidischen Flotten
entsprechend unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert vorliegen, wird
aus diesen vergleichenden Waschversuchen deutlich.
1. Verwendung von polyfunktionellen quartären Ammoniumverbindungen (PQAV), die in
wässrig-tensidischen Wasch- und Reinigungsflotten auch unter den Temperaturbelastungen
des Waschvorgangs unlöslich sind und/oder auf in diesen wässrig-tensidischen Flotten
entsprechend unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert vorliegen als
Partikelschmutz sammelnder Reinigungsverstärker in wässrig-tensidischen Wasch- und
Reinigungsflotten, der nach der Wäsche beziehungsweise Reinigung von dem zu säubernden
Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt werden kann.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PQAV-Reinigungsverstärker
bei der Textilwäsche zusammen mit üblichen tensidhaltigen Textilwaschmitteln insbesondere
auf Basis anionischer und/oder nichtionischer Tenside eingesetzt werden.
3. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die PQAV-Reinigungsverstärker
bei Arbeitstemperaturen im Wasch- beziehungsweise Reinigungsvorgang bis etwa 95 °C
einsetzbar sind.
4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der abgelösten
Partikelschmutz aus der Waschflotte sammelnde Reinigungsverstärker in Form eines Flächengebildes,
z.B. als Blatt, Folie oder Tuch eingesetzt wird, das aus unlöslichen PQAV gebildet
ist, oder wenigstens an einem Teil seiner Oberfläche PQAV nicht abwaschbar immobilisiert
enthält.
5. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmutz
sammelnde Reinigungsverstärker als feinteiliger unlöslicher Feststoff eingesetzt wird,
der aus PQAV gebildet ist oder einen anderen, entsprechend unlöslichen feinteiligen
Feststoff als Träger enthält, auf dessen Oberfläche PQAV nicht abwaschbar immobilisiert
sind.
6. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reinigungsverstärker
eingesetzt wird, der ursprünglich wasserlösliche und/oder wasserquellbare PQAV reaktiv
gebunden auf der Oberfläche eines unlöslichen Trägers enthält.
7. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsverstärker
als feinteiliger Feststoff oder als Flächengebilde eingesetzt wird, an deren Oberfläche
durch chemische Reaktion eine Vielzahl von quartären Ammoniumgruppen eingeführt worden
ist.
8. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsverstärker
in Form eines feinteiligen Feststoffs oder eines Flächengebildes eingesetzt wird,
an deren Oberfläche anionische Gruppen salzförmig wenigstens mit einem Teil der quartären
Ammoniumgruppen der PQAV enthaltenden Imprägnierung gebunden sind.
9. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die PQAV
auf feinteiligen, in der Waschflotte nicht löslichen anorganischen oder organischen
Feststoffen vorliegen, deren individuelle Teilchengröße bevorzugt 1 mm nicht überschreitet
und insbesondere unterhalb 100 µ liegt.
10. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
insbesondere feinteiligen Reinigungsverstärker von unlöslichen oder unlöslich gemachten
Naturstoffen und/oder unlöslichen Syntheseprodukten ableiten, deren Oberfläche durch
chemische Reaktion mit quartären Ammoniumgruppen ausgerüstet worden ist.
11. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Reinigungsverstärker von feinkörniger Cellulose beziehungsweise unlöslichen Cellulosederivaten
und/oder anderen entsprechenden polysaccharidartigen Naturstoffen und/oder deren Derivaten
ableiten.
12. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die schmutzsammelnden
Reinigungsverstärker auf Basis gegebenenfalls modifizierter Naturstoffe einen durchschnittlichen
PQAV-Substitutionsgrad nicht oberhalb 0,5, vorzugsweise nicht oberhalb 0,12, z.B.
im Bereich von etwa 0,01 bis 0,08 aufweisen.
13. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als feinteiliger
anorganischer Träger für die PQAV natürliche und/oder synthetische wasserunlösliche
Mineralstoffe, z.B. Alumosilikate, Schichtsilikate, Kieselsäure und/oder unlösliche
Salze, wie Erdalkalicarbonate oder -sulfate, eingesetzt werden.
14. Ausführungsform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als feinteiliger
Träger synthetische kristalline Zeolithe, insbesondere Zeolith A,X und/oder P - vorzugsweise
in Waschmittelqualität - verwendet werden.
15. Abwandlung der Ausführungsformen nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß neben oder anstelle der quartären Ammoniumgruppierungen in dem unter Waschbedingungen
unlöslichen und/oder nicht abwaschbaren immobilisierten schmutzsammelnden Reinigungsverstärker
basische Aminogruppen, insbesondere tertiäre Aminogruppen vorliegen.
16. Verfahren zur Reinigungsverstärkung wässrig-tensidischer Wasch- und Reinigungsflotten
durch Mitverwendung flächiger und/oder feinteiliger, in die Flotte eingetragener ungelöster
Festkörper im Waschvorgang, die suspendierten Partikelschmutz aus der wässrig-tensidischen
Flotte auf ihre Oberfläche binden, dort bis zum Abschluß des Waschvorgangs festhalten
und in dieser Form von dem zu säubernden Gut manuell und/oder mechanisch abgetrennt
werden können, dadurch gekennzeichnet, daß als reinigungsverstärkende Festkörper PQAV
eingesetzt werden, die auch unter den Temperaturbelastungen des Waschvorgangs in den
wässrig-tensidischen Flotten unlöslich sind und/oder auf in diesen Flotten entsprechend
unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert gebunden sind.
17. Textilwaschmittel auf Basis üblicher Mischungen von Tensiden, zugehörigen Buildern
und gewünschtenfalls weiteren üblichen Waschhilfsstoffen wie Waschalkalien, Bleichmittel,
Korrosionsinhibitoren, Aufheller, Schauminhibitoren, Vergrauungsinhibitoren, Enzyme,
Stellmittel, Duftstoffe und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Sammlung
von Partikelschmutz aus der Waschflotte zusätzlich PQAV in feinverteilter/oder flächiger
Form enthalten, die auch unter den Temperaturbelastungen des Waschvorgangs in den
wässrig-tensidischen Flotten unlöslich sind und/oder auf in diesen Flotten entsprechend
unlöslichen Feststoffen nicht abwaschbar immobilisiert gebunden sind.