[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für pastöse Produkte gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Einschlagmaterialzuschnitt nach einem der Ansprüche
10 oder 11 und ein Verfahren zur Herstellung und Verpackung nach Anspruch 12.
[0002] Verpackungen für pastöse Produkte, wie die Butter und butterähnliche Produkte sind
bekannt, sowohl für grössere Portionen, wie sie im Haushalt Verwendung finden als
auch Portionenpackungen im Rahmen des Frühstücksangebotes in Hotels. Für den letztgenannten
Verbrauchsbereich ist eine genau abgemessene Menge in eine Schale gelegt und die Schale
ist mit einer Folie luftdicht und lichtgeschützt verpackt. Eine solche Portionenpackung
ist beispielsweise im DE-U-83 23 741 beschrieben.
[0003] Bei den grösseren Portionen zu 100 g und mehr, wie sie im Haushalt verwendet werden
besteht ein Problem darin, dass es nach mehrmaligem Gebrauch der meist nur aus einer
Folie bestehenden Verpackung schwierig ist, die Butter lichtgeschützt wieder verpacken
zu können, weil die Folie zerknittern und/oder zerreissen kann, wenn sie nicht äusserst
sorgfältig behandelt wird.
[0004] Für diese grösseren Portionen sind verschiedene Verpackungen bekannt geworden, die
eine zweischalige Hülle bilden, nämlich einen flachen Unterlagsteil und eine sich
darüber wölbende Deckschale. Beide Teile bestehen aus einer Folie und die beiden Folien
sind am Rand miteinander verschweisst, wie beispielsweise in der DE-A-27 24 306 oder
der US-A-4 369 885 gezeigt ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Verpackung für pastöse Produkte
zu schaffen, die einen guten Schutz gegen mechanische Beanspruchung beim mehrmaligen
Oeffnen und Schliessen darstellt, bedienungsfreundlich ist, leichte Entnahme einer
beliebigen Portion erlaubt und wenig Einschlagmaterial mit gutem physikalischem Schutz
benötigt.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies mit einer Verpackung mit den Merkmalen im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 erreicht. Einschlagmaterialzuschnitte für die Verwendung in der
erfindungsgemässen Verpackung sind in den Ansprüchen 10 und 11 definiert und ein Verfahren
zur Herstellung und Ver packung eines quaderförmigen gemodelten Stückes Butter ist
im Anspruch 12 gekennzeichnet.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Buttertafel mit der vorgeschlagenen Verpackung
in schichtweise geschnittener Darstellung gemäss den Schnittstellen A,B,C,D.
Fig. 2 eine Schnittansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1
Fig. 3a, 3b und 4a, 4b einen Zuschnitt des Einschlagmaterials in ausgebreiteter Form
in Draufsicht und in gefaltetem Zustand in perspektivischer Darstellung.
Fig. 5 bis 10 die sieben Schritte zur Herstellung und Verpackung einer quaderförmig
gemodelten Butter-Tafel, und
Fig. 11 und 12 je eine Packungsform für mehrere Verpackungen nach der Erfindung.
[0008] Die Verpackung nach Fig. 1 und 2 für eine quaderförmig gemodelte Buttertafel 1 besteht
aus einer unteren Schale 10, einer oberen Schale 20 und einem Einschlagmaterialzuschnitt
30. Die untere Schale 10 und die obere Schale 20 bestehen aus einem biegestarren Material
wie Kunststoff oder Karton. Die beiden Schalen 10,20 können auch aus unterschiedlichen
Materialien bestehen.
[0009] Die untere Schale 10 weist ein mittleres Feld 11 als Auflage für die Buttertafel
1 auf. Randseitig ist das mittlere Feld 11 mit einer umlaufenden Vertiefung 12 versehen,
so dass die Buttertafel 1 über das mittlere Feld 11 vorsteht. Ausserhalb dieser Vertiefung
12 weist die untere Schale 10 eine nutenförmige Rille 13 auf, di e ebenfalls
um die untere Schale 10 herum geführt ist. Ein umgebördelter Rand 14 bildet eine Versteifung
der Randpartie.
[0010] Die obere Schale 20 ist pyramidenstumpfförmig mit leicht gegenüber der Senkrechten
geneigten Seitenwänden 22 und einem flachen mittleren Feld 21 ausgebildet. Die unteren
Ränder 23 der Seitenwände 22 liegen an einer Nutenwand 15 der umlaufenden Rille 13
an, so dass die mittels Haftreibung gehaltert ist.
[0011] Die Buttertafel 1 ist in ein Einschlagmaterial 30 eingeschlagen, das auf der quaderförmigen
Buttertafel 1 auf fünf Seitenflächen anliegt.
[0012] Durch die Vertiefung 12 in der unteren Schale 10 kann das Einschlagmaterial 30 über
die untere Fläche der Buttertafel 1 vorstehen, so dass gewisse Toleranzen bezüglich
der Höhe der gemodelten Tafel keinen Einfluss auf die umfassende Verpackung mit dem
Einschlagmaterial haben kann.
[0013] Der Einschlagmaterialzuschnitt 31 in Fig. 3a ist ein rechteckförmig abgeschnittenes
Folienstück mit verschiedenen eingeprägten Faltlinien. Mit den vier Faltlinien 32,
33,34,35 die je von Rand zu Rand geführt sind, wird ein mittleres Feld 36 abgegrenzt,
das von vier Seitenfeldern 37,38,39,40 umgeben ist. Die quadratischen Eckpartien 41
zwischen benachbarten Paaren von Seitenfeldern weisen je eine diagonal zur äusseren
Ecke verlaufende Faltlinie 42 auf.
[0014] Bei der Faltung über einen Quader gemäss Fig. 3b liegen die das mittlere Feld und
die Seitenfelder an den Flächen des Quaders an und aus den quadratischen Eckpartien
entstehen Faltohren, die aufgrund der schräg nach unten und aussen verlaufenden Kante
bei der Faltlinie 42 beim Aufsetzen der oberen Schale 20 selbsttätig zur Anlage an
die beiden schmalen Seitenfelder kommen.
[0015] Beim Abnehmen der Schale 20 stellen sich die Faltohren auf und man kann sie dann
leicht fassen und das Einschlagmaterial hochheben ohne dass die Finger mit der Butter
in Berührung kommen. Nach dem Oeffnen des Einschlagmaterials 30 und der Entnahme einer
Portion 2 durch Abtrennen mit einem Messer 3 (Fig. 1) ist der obere Schalenteil 20
wieder aufzusetzen, wodurch der Rest der Buttertafel geschützt wird.
[0016] Beim Zuschnitt 51 nach Fig. 4a sind durch die vier Faltlinien 52,53,54,55 ein mittleres
Feld 56 und zwei rechteckige Seitenfelder 57,58 an dessen längeren Seiten abgegrenzt.
An den kürzeren Seiten des mittleren Feldes 56 sind mit je zwei weiteren Faltlinienpaaren
65,68, und 66, 67 gleichschenklige trapezförmige Seitenfelder 59,60 gebildet.
[0017] Wenn dieser Zuschnitt 51 um eine Buttertafel geschlagen wird, so kommen das mittlere
Feld 56 und die beiden rechteckigen Seitenfelder 57,58 zur Anlage und dann die durch
die Faltlinien 65,66,67,68 gebildeten trapezförmigen Seitenfelder 59,60. Die quadratischen
Eckfelder 61,62,63,64 stehen noch ab und werden dann eingefaltet.
[0018] Beim Oeffnen geschieht dasselbe: Die abstehenden quadratischen Eckfelder 61,62,63,64
können leicht gefasst und damit das Einschlagmaterial 30 hochgehoben werden.
[0019] Bei der unteren Schale 10 ist im dargestellten Beispiel das mittlere Feld 11 eine
Auflage für die Buttertafel 1. Die umlaufenden Ränder liegen tiefer, so dass man bequem
mit dem Messer 3 (Fig. 1) eine Portion abschneiden kann.
[0020] Anstelle der erwähnten umlaufenden Rille 13 könnte die Rille nur entlang der längeren
Seitenfläche verlaufen und bei den kürzeren Seitenflächen könnte ein erhöhter Rand
vorhanden sein, der zusammen mit der entsprechenden Partie der oberen Schale 20 als
Schnappverschluss in einer bekannten Ausführungsform ausgebildet sein könnte. Die
Entnahme gemäss der in Fig. 1 dargestellten Weise würde dadurch nicht gehindert.
[0021] Das mittlere Feld 11 der unteren Schale 10 muss ebenfalls nicht, wie aus Fig. 1 und
2 ersichtlich, über das gesamte Flächengebiet flach sein. Zur Versteifung könnten
auch Rillen oder Feldpartien vertieft eingeprägt sein, die Entnahme mittels eines
Messers würde dadurch ebenfalls nicht erschwert.
[0022] Die Reihe von Darstel lungen in Fig. 5 bis 8 zeigen verschiedene Stufen bei der Herstellung
und Verpackung der quaderförmig gemodelten Buttertafeln.
[0023] In einer Formmulde wird ein Stück Butter 1 zu einem Quader geformt (Fig. 5). Nach
der Formung kann wahlweise noch eine Prägung mittels eines Prägestempels 7 auf Fläche
4 durchgeführt werden (Fig. 6). Die geformte Tafel wird dann auf das mittlere Feld
36,56 des Einschlagmaterials 30 gesetzt (Fig. 7) und dann wird von oben die untere
Schale 10 aufgesetzt und die schmalen Seiten gefaltet (Fig. 8). Nach dem Wenden (Fig.
9) kann schliesslich die obere Schale 20 auf die untere Schale 10 aufgesetzt werden
(Fig. 10).
[0024] Durch die aus Fig. 2 ersichtliche Neigung der Seitenfelder der oberen Schale 20 lassen
sich die Aussenflächen der Rillen 13 bequem über die Deckfläche der oberen Schale
stülpen, so dass sich mehrere Verpackungen zu einem Stapel auftürmen lassen (Fig.
11). Selbstverständlich lassen sich aber auch mehrere Verpackungen zu einem Geviert
ordnen (Fig. 12).
1. Verpackung für pastöse Produkte (1) insbesondere Butter in Tafelform, mit einem
unteren Schalenteil (10) und einem oberen Schalenteil (20) aus biegesteifem Material,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tafel (1) mit einem eine Zwischenschicht zwischen
dem Produkt (1) und dem oberen Schalenteil (20) bildenden Einschlagmaterial (30) mindestens
teiweise umhüllt ist, und dass der untere Schalenteil (10) wenigstens partiell mit
einer Auflagefläche (11) für das Produkt (1) ausgebildet ist.
2. Verpackung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche
(11) mittig im unteren Schalenteil (10) angeordnet ist und durch eine umlaufende vertiefte
Rille (13) umfasst ist.
3. Verpackung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnkanten
(14) der Aussenwände der Rille (13) höchstens bis zur oberen Ebene der Auflagefläche
(11) hinaufreichen.
4. Verpackung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnkanten
(14) der Aussenwände der Rille (13) wenigstens entlang von sich gegenüberliegenden
Seiten bis höchstens zur oberen Ebene der Auflagefläche (11) hinaufreichen, und dass
die Stirnkanten bei den beiden übrigen Seiten sich über dieser Ebene befinden.
5. Verpackung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Schalenteil
(20) mit seiner Randpartie zum Eingreifen in die Rille (13) bestimmt ist und mit den
Wänden dieser Rille (13) zusammen eine Klemmhalterung bildet.
6. Verpackung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Aussenwände
der Rille (13) deren Stirnkanten über der oberen Ebene der Auflagefläche (11) liegen
mit entsprechenden Seitenwänden des oberen Schalenteils (20) zusammen als eine Klemmhalterung
ausgebildet sind.
7. Verpackung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmhalterung
als Schnappverschluss ausgebildet ist.
8. Verpackung nach Patentanspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei rechteckiger
Form der Auflagefläche (11) die beiden Schmalseiten als Schnappverschlüsse ausgebildet
sind.
9. Verpackung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Schalenteil (20) pyramidenstumpfförmig ausgebildet ist.
10. Einschlagmaterialzuschnitt für eine Verpackung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch einen parallelseitigen viereckigen Materialabschnitt (31) mit Faltlinien (32,33,34,35)
zur Abgrenzung eines mittleren Feldes (36) mit zwei Paaren paralleler Seitenlinien
und vier an diese Seitenlinien angrenzenden Seitenfeldern (37,38,39,40) sowie vier
Eckquadraten (41), sowie durch Diagonalfaltlinien (42) in den genannten Eckquadraten
in Richtung zu den Ecken des Abschnittes (31) hin (Fig. 3a).
11. Einschlagmaterialzuschnitt für eine Verpackung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch einen parallelseitigen Materialabschnitt (51) mit Falt linien (52,53,54,55)
zur Abgrenzung eines mittleren Feldes (56) mit zwei Paaren paralleler Seitenlinien,
zwei an zwei sich gegenüberliegenden Faltlinien (53,55) angrenzende rechteckige Seitenfelder
(57,58), sowie zwei an die beiden übrigen Faltlinien (52,54) mit der Basislinie angrenzende
durch Seitenfaltlinien (65,66,67,68) zwischen dem genannten Paar übriger Faltlinien
(52,54) und Randkante abgetrennte gleichschenklige Trapezflächen (59, 60) und Eckquadratflächen
(61,62,63,64, Fig. 4a).
12. Verfahren zur Herstellung und Verpackung einer quaderförmig gemodelten Buttertafel
(1) unter Verwendung eines Zuschnittes (31,51) nach einem der Patentansprüche 10 oder
11, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Formvorgang die Tafelfläche (4) mit einer
Prägung (8) versehen wird, dass nach dem Auflegen der Tafel (1) mit der geprägten
Tafelfläche (4) unten auf das mittlere Feld (36,56) des Zuschnittes (31,51) wenigstens
zwei Seitenfelder (37,39,57,58) hochgefalzt werden, derart, dass die Tafel (1) auf
drei Flächen (4,5,6) bedeckt ist, der untere Schalenteil (10) aufgelegt wird, und
dass nach dem Wenden der teilverpackten Tafel (1) schliesslich der obere Schalenteil
(20) aufgesetzt wird.
13. Verfahren nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Prägen der
Tafel (1) mit einem Prägestempel (7, Fig. 6) von unten her erfolgt.
14. Verfahren nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Holchfalzen
der langen Seitenfelder (37,39,57,58) zuerst der untere Schalenteil (10) auf die obenliegende
unbedeckte Tafelfläche gelegt wird, bevor die beiden übrigen Seitenflächen (38,40,59,60)
hochgefaltet und schliesslich die Einschlagecken geformt werden (Fig. 3b,4b).
15. Verfahren nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Hochfalzen
der beiden langen Seitenfelder (37,39) zuerst die beiden kurzen Seitenfelder (38,40)
hochgefalzt werden, und dass dann der untere Schalenteil (10) auf die auf fünf ihrer
Seitenflächen mit dem Zuschnitt bedeckten Tafel (1) gelegt wird.
16. Verpackung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Schalenteil
(10) eine Unterseite mit Auflagemittel (12) und Wandteilen (15) aufweist, um ein Feld
(21) und Wände (22) einer oberen Schale (20) in Stapellage wenigstens teilweise zu
umfassen.