[0001] Die Erfindung betrifft eine Spritzflasche gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Spritzflaschen der eingangs genannten Art sind mehrfach bekannt, so beispielsweise
aus der CH-PS 638 114. In deren Flaschenhals steckt ein hohler Pfropfen, welcher
ein Spritzröhrchen besitzt, welches ins Freie führt und mit einem ins Flascheninnere
führenden Zuleitröhrchen kommuniziert. Die Flüssigkeit wird bei raschem Zusammendrücken
der Flasche mittels einer Düse nur in einer Richtung in einem Strahl ausgespritzt
Bei einem Baukörper mit einem U-förmigen Strukturteil muss die Flasche mehrfach hin-
sowie herbewegt und die Stellung derselben verändert werden, um die zueinander versetzten
Flächen von Vertiefungen gleichzeitig durch wiederholtes Zusammendrücken zu bespritzen.
Eine gleichmässige Bespritzung ist normalerweise unmöglich, überdies sind die erforderlichen
Hin- und Herbewegungen und Stellungsveränderungen der Flasche beim Bewegen zeitraubend
und umständlich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzflasche der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass die gleichmässige Bespritzung mehrerer zueinander versetzter
Flächen enes einseitig offenen Hohlprofils, wie den Rand einer Klosettschüssel, in
einem einzigen Arbeitsgang auszuführen, und damit den hierzu benötigten Zeitbedarf
zu verkürzen sowie den Flüssigkeitsaufwand dank gleichmässiger Bespritzung zu reduzieren.
[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 definierten
Merkmale gelöst. Mit einer solchen Spritzflasche ist es möglich, ein einseitig offenes
Hohlprofil, beispielsweise ein U-Profil, in einem einzigen Arbeitsgang mindestens
grösstenteils, vorzugsweise vollständig mit einer Flüssigkeit zu benetzen, wodurch
nicht nur die Arbeitszeit für ein solches Benetzen reduziert wird, sondern auch ein
sicheres Benetzen mindestens des grössten Teils der Innenfläche des Hohlprofils sicher
erreicht wird, wobei dann überdies der Aufwand an Flüssigkeit reduziert wird, da ein
mehrmaliges ungezieltes Bespritzen der Flächen entfällt.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Spritzflasche sind in den Ansprüchen 2 bis 10 beschrieben.
[0006] Es können eine Schlitzdüse oder zwei unter einem Winkel angeordnete Düsenöffnungen
genügen, um ein Ausspritzen des einseitig offenen Hohlprofils zu ermöglichen. Insbesondere
bei Verwendung normaler Düsenöffnungen ist es jedoch vorteilhaft gemäss Anspruch 2
eine weitere zentrale Düse vorzusehen, sodass beispielsweise bei einem U-förmigen
Hohlprofil jeder Seite des Profils eine eigene Düse zugeordnet ist. Insbesondere
in diesem Falle ist eine Ausbildung nach Anspruch 3 von Vorteil. Die Düsen können
verteilt an einem Düsenkopf angeordnet sein, wesentlich ist, dass sie in verschiedenen
Richtungen wirksam sind, sodass jede Düse eine andere Innenfläche eines Hohlprofils
bespritzen kann. Vorteilhaft ist jedoch eine Ausgestaltung nach Anspruch 4, da dann
eine bestimmte Zuordnung zwischen Düsen und Behältern gegeben ist, sodass bei der
Benützung anhand der Lage des Behälters der Benützer auch gleichzeitig feststellen
kann in welcher Richtung das Bespritzen des Hohlprofils erfolgen wird.
[0007] Für die Ausbildung des Spritzkopfes bestehen verschiedene Möglichkeiten. Neben Düsenöffnungen
mit kreisrundem Querschnitt können beispielsweise auch solche gemäss Anspruch 5 vorgesehen
sein. Auch eine Schlitzdüse gemäss Anspruch 6 ist möglich. Ein Düsenkopf kann flach
ausgestaltet sein und entsprechend geneigt angeordnete Düsen enthalten. Vorteilhafter
ist es, wenn der Düsenkopf gemäss Anspruch 7 kappenartig ausgebildet ist, sodass eine
sphärische Anordnung der Düsen möglich ist.
[0008] Es kann ausreichend sein, den Düsenkopf gemäss Anspruch 8 direkt am Hals des Behälters
anzuordnen. Wenn jedoch der Düsenkopf in Betriebsstellung der Spritzflasche nicht
nahe oder direkt am tiefsten Ort angeordnet ist, empfiehlt sich eine Ausgestaltung
nach Anspruch 9. Gegebenenfalls kann es zweckmässig sein, eine Zwischenkammer gemäss
Anspruch 10 vorzusehen.
[0009] Die Spritzflasche ist besonders geeignet zum Ausspritzen einer Reinigungs- und/oder
Desinfektionsflüssigkeit in den U-förmigen Rand einer Klosettschüssel.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert, dabei zeigen:
Figur 1 die Anordnung eines Flaschenhalses mit Spritzdüse in einem nach unten offenen
Hohlprofil, in Seitenansicht;
Figur 2 den Flaschenhals mit Düsenkopf in Draufsicht und in grösserem Massstab;
Figur 3 den Düsenkopf am Flaschenhals im Längsschnitt und in grösserem Massstab;
Figur 4 eine Schlitzdüse eines Düsenkopfes im Längsschnitt;
Figur 5 eine weitere Spritzflasche an einem nach unten offenen Hohlprofil, in Seitenansicht
und teilweise geschnitten;
Figur 6 die Spritzflasche der Figur 5 in Draufsicht
Figur 7 einen Düsenkopf mit schlitzförmigen Düsen, in Draufsicht;
und
Figur 8 einen Düsenkopf mit einer weiteren Anordnung von Düsen in Draufsicht.
[0011] Die Figuren 1 bis 3 zeigt den Oberteil 1 einer konventionellen Spritzflasche aus
Kunststoff, die manuell zusammendrückbar ist und zur Aufnahme und zum Ausspritzen
einer Flüssigkeit dient. Der Oberteil 1 enthält einen Flaschenhals 2, der in rechtwinkligen
Krümmungen zu einem Behälter 3 verläuft. An der Oeffnung 4 des Flaschenhalses 2 ist
ein hohlzylindrischer Pfropfen 5 angeordnet. Letzterer weist an seiner Aussenseite
einen einwärts gerichteten Absatz 6 auf, mit welchem er an der Stirnseite 7 der Oeffnung
4 am Flaschenhals 3 aufsitzt. Am Pfropfen 2 ist ein Zuleitungsröhrchen 8 angeschlossen,
das bei in Gebrauchsstellung befindlicher Spritzflasche bis an deren tiefsten Punkt
erreicht. Das Zuleitungsröhrchen 8 steht mit einem Düsenkopf 9 in Verbindung, der
kappenartig ausgebildet ist. Der Düsenkopf 9 enthält eine zentrale Düse 10, die koaxial
mit der Achse 11 des Düsenkopfes 9 angeordnet und ausgerichtet ist. Zwei seitliche
Düsen 12 und 13 sind in einem Winkel α von beispielsweise 90° zur Achse 11 des Düsenkopfes
angeordnet. Im Zuleitungsröhrchen kann, wie auf der linken Seite der Figur 3 angedeutet,
eine Zwischenkammer 14 angeordnet sein.
[0012] Die Flüssigkeit wird, beim Zusammendrücken des Behälters 3 durch den entstehenden
Innendruck durch das Zuleitungsröhrchen 8 in den Düsenkopf 9 gepresst und spritzt
in drei verschiedenen Richtungen durch die Düsen 10, 11 und 12 aus. Dabei werden
die drei Innenflächen 15, 16, 17 eines einseitig offenen Hohlprofils 18, beispielsweise
des gezeigten U-Profils des Randes einer Klosettschüssel bespritzt und damit gleichmäsig
benetzt.
[0013] Bei Verwendung der Zwischenkammer 14 erfolgt das Ausspritzen der Flüssigkeit beim
Zusammendrücken der Spritzflasche nicht sofort und schlagartig, da die Zwischenkammer
14 erst gefüllt werden muss, bevor die Flüssigkeit in den Düsenkopf 9 gelangt und
aus den Düsen 10, 11 und 12 austreten kann. Dadurch wird eine sparsamere Verwendung
der Flüssigkeit ermöglicht. Diese Zwischenkammer 14 kann, in Verbindung mit einem
zusätzlichen, nicht dargestellten Belüftungsventil dazu dienen, einen Zwischenpuffer
im Zuleitungsröhrchen 8 zu bewirken, sodass bei der Pumpbewegung beim Entlasten des
Behälters Luft über das zusätzliche Belüftungsventil angesaugt werden kann, ohne dass
sich das Zuleitungsröhrchen entleert, sodass beim Anlegen eines neuen Druckes sofort
Flüssigkeit am Düsenkopf ausgespritzt werden kann, ohne dass das Zuleitungsröhrchen
8 erst gefüllt werden muss.
[0014] Die Figur 4 zeigt eine abgewandelte Ausführung eines Düsenkopfes 19 mit einer Schlitzdüse
20, die beispielsweise einen Oeffnungwinkel von 180° aufweist, sodass mit einer solchen
Düse ein gleichmässiger Spritzvorhang erzeugt werden kann, der die Innenflächen eines
Hohlprofils benetzen kann. Der Oeffnungswinkel der Schlitzdüse 20 kann gegebenenfalls
auch grösser oder kleiner als 180° sein.
[0015] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spritzflasche 21,
mit einem flachen Behälter 22 der einen abgewinkelten Flaschenhals 23 aufweist, an
dessen Ende ein Düsenkopf 24 angeordnet ist. Der Düsenkopf weist zwei unter einem
Winkel α zur Achse 25 des Düsenkopfes 24 geneigte Düsen 26, 27 auf. Der Winkel ist
so gewählt, dass der Flüssigkeitsstrahl in den äusseren Bereich der oberen Innenfläche
15 des Hohlprofils 18 gerichtet ist, sodass der Flüssigkeitsstrom auch eine Bewegungskomponente
erhält, die ihn gegen die seitlichen Innenflächen 16, 17 des Hohlprofiles 18 treibt,
damit ist es möglich, mit nur zwei Düsen die Innenflächen des Hohlprofils 18 mindestens
annähernd vollständig zu benetzen. Die Düsen 26, 27 sind ferner so angeordnet, dass
sie in der Hauptebene des flachen Behälters liegen, die durch die Hauptachse 28 des
Behälters und die Achse 25 des Düsenkopfes 24 gegeben ist. Der Düsenkopf 24 kann
direkt mit dem Inneren des Flaschenhalses 23 und damit des Behälters 22 in Verbindung
stehen. Zweckmässiger ist es, wenn der Düsenkopf 24 mit einem Zuleitungsröhrchen 29
in Verbindung steht, das in Figur 5 strichpunktiert angedeutet ist und das an die
tiefste Stelle der Spritzflasche 21 reicht, wenn diese sich in Betriebsstellung befindet.
[0016] Die Figur 7 zeigt den Düsenkopf 24 mit abgewandelten Düsen 26a und 27a, die schlitzförmig
ausgebildet sind. Dadurch ist die Bestreichung eines grösseren Flächenbereiches möglich.
[0017] Figur 8 zeigt einen weiteren Düsenkopf 30 mit Düsen 31, 32 und 33, die am Umfang
des Kopfes verteilt angeordnet sind. Eine zentrale Düse 31 dient dabei zum Ausspritzen
eines Flüssigkeitsstrahles annähernd parallel zur Aches 34 des Düsenkopfes und damit
zur Bestreichung beispielsweise der Innen fläche 15 des Hohlprofils 18 der Figuren
1 bzw. 5. Die seitlichen Düsen 32, 33 müssen analog den Düsen der Figuren 1 und 5
unter einem Winkel zur Achse 34 des Düsenkopfes 30 angeordnet sein, um die Innenflächen
16, 17 des Hohlprofiles 18 gemäss den Figuren 1 bzw. 5 mit einer Flüssigkeit bespritzen
zu können.
[0018] Es sind noch zahlreiche weitere Ausführungsbeispiele denkbar, insbesondere sind auch
einzelne Merkmale der gezeigten Ausführungsbeispiele untereinander austauschbar.
1. Spritzflasche mit einem zusammendrückbaren Behälter (3, 22), an dem ein Düsenkopf
(9, 19, 24, 30) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (9,
19, 24, 30) eine Schlitzdüse (20) oder mindestens zwei Düsen (10, 12, 13, 26, 27,
26a, 27a, 31, 32, 33) aufweist, deren Düsenachsen unter einem Winkel α zur Achse (11,
25, 34) des Düsenkopfes (9, 24, 30) geneigt sind, das Ganze derart, dass die Innenflächen
(15, 16, 17) eines einseitig offenen Hohlprofils in einem Spritzvorgang mindestens
grösstenteils mit einer Flüssigkeit benetzbar sind.
2. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (9, 30)
zusätzlich eine vorzugsweise in der Achse (11), des Düsenkopfes (9, 34) liegende zentrale
Düse (10, 31) aufweist.
3. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (12, 13)
jeweils einen Winkel α bis zu annähernd 90° mit der Achse (11) des Düsenkopfes (9)
bilden.
4. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (10, 12,
13, 20, 26, 27, 26a, 27a) annähernd in einer Ebene liegen, die vorzugsweise der Hauptebene
eines flach ausgebildeten Behälters (3, 22) entspricht.
5. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (26a, 27a)
einen schlitzförmigen Querschnitt aufweisen, deren Längsachsen gegen die Achse (25)
des Düsenkopfes (24) gerichtet sind.
6. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzdüse (20)
einen Oeffnungswinkel von annähernd 180° aufweist.
7. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (9) kappenartig
ausgebildet ist.
8. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (3, 22)
einen Hals (2, 23) aufweist, an dem der Düsenkopf (9, 24) direkt angeordnet ist.
9. Spritzflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf (9, 24)
mit einem Zuleitungsröhrchen (8, 29) verbunden ist, das mindestens annähernd an die
tiefste Stelle des Behälters (3, 22) reicht, wenn sich dieser in Gebrauchsstellung
befindet.
10. Spritzflasche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuleitungsröhrchen
(8) eine Zwischenkammer (14) angeordnet ist.