[0001] Die Erfindung betrifft eine Kokille zum Stranggießen von Stahlband mit gekühlten
Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden, die im Bereich der Breitseitenwände zur
Bildung eines Eingießbereichs für ein Gießrohr nach oben erweitert ist und seitlich
des Eingießbereichs parallele Endabschnitte aufweist.
[0002] Bei einer bekannten Kokille dieser Art bilden die Breitseitenwände einen trichterförmigen
Eingießbereich, der zu den Schmalseitenwänden und in Gießrichtung durch dreieckförmige
übergangsflächen auf das Format des gegossenen Bandes reduziert ist. Seitlich des
trichterförmigen Eingießbereichs verlaufen die Breitseitenwände in einem der Banddicke
entsprechendem. Abstand parallel bis zu der jeweiligen Schmalseitenwand (DE-OS 34
00 220).
[0003] Die sich innerhalb des Eingießbereichs bildende Strangschale unterliegt bei der Reduzierung
vom trichterförmigen Eingießbereich zum Bandformat einer Biegebeanspruchung über im
spitzen Winkel zur Gießrichtung verlaufende Kanten. Zur Begrenzung dieser Beanspruchung
sind bei der bekannten Kokille die Umformwinkel klein gehalten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer durchbruchsicheren Kokille zum Gießen
von Stahlbändern, bei der sich die Reduzierung der Strangschale auf das Bandformat
zur Verringerung von Strangschalenbeanspruchung, Kokillenverschleiß und erforderlicher
Auszugskraft sowie zur Verbesserung der Schmelzenverteilung zu den Seiten, günstiger
gestaltet.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kokille rechteckige
Übergangsflächen aufweist, die entlang einer horizontalen Linie C-D mit zu den Seiten
abnehmendem Umformwinkeln α in die formatbestimmenden unteren Abschnitte der Breitseitenwände
übergehen.
[0006] Dadurch werden die Biegedehnungen der Strangschale im Bereich der Übergangsflächen
erheblich vermindert. Die neue Gestaltung ist strömungsgünstiger, so daß eine bessere
Verteilung der Stahlschmelze in Richtung der Schmalseitenwände erreicht wird. Schließlich
wird ein zu Oberflächenfehlern führendes Abheben der Strangschale von der Kokillenwand
im Anschluß an die Biegung und im Übergangsbereich zu den seitlichen parallelen Abschnitten'ausgeschlossen.
Auf diese Weise wird die Möglichkeit geschaffen, auch schwierig zu vergießende Stahlsorten
im dünnen Bandformat zu gießen.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird eine besonders vorteilhafte Kontur
der Übergangsflächen dadurch erzeugt, daß senkrecht übereinander liegende Punkte der
Linien A-B und C-D durch Geraden g verbunden sind.
[0008] Eine andere Kontur der Übergangsflächen wird dadurch erzeugt, daß jeder Punkt der
Linien A'-B' und
B'-D' durch Geraden g' strahlenförmig mit dem Punkt C' verbunden sind.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 4 und 5.
[0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Stranggießkokille für Stahlband im Längsschnitt gemäß der Linie I- I in
Fig. 2,
Fig. 2 die Draufsicht der Stranggießkokille,
Fig. 3 die Innenansicht einer Breitseitenwand in Richtung der Linien III - III in
Fig. 4 gesehen,
Fig. 4 eine Draufsicht des Eingießbereichs der Kokille,
Fig. 5 die Innenansicht einer Breitseitenwand mit alternativer Kontur der Übergangsflächen
und
Fig. 6 einen Querschnitt der Kokille im Bereich der Übergangsflächen gemäß den Linien
VI - VI in den Figuren 3 und 5.
[0011] Bei den dargestellten Stranggießkokillen bilden zwei gegenüberliegende Breitseitenwände
1, 2 und zwei zwischen parallelen Seitenbereichen der Breitseitenwände 1, 2 angeordnete
Schmalseitenwände 3, 4 den Formraum. Zur Kühlung der Breitseitenwände 1, 2 sind diese
mit Hohlräumen 5 versehen, denen Kühlmittelzu- und ableitungen 6, 7 zugeordnet sind.
Die ebenfalls gekühlten Schmalseitenwände 3, 4 sind durch Spindeln 8 zwischen den
Breitseitenwänden 1, 2 verstellbar.
[0012] Die Breitseitenwände 1, 2 formen zu ihrer Mitte einen erweiterten Eingießbereich
9 in den ein den flüssigen Stahl einleitendes Gießrohr 10 hineinragt.
[0013] Die im Eingießbereich 9 erstarrende Strangschale 11 (Fig. 6) wird beim Absenken auf
das Bandformat reduziert. Um die dabei auftretenden Biegedehnungen der Strangschale
11 möglichst gering zu halten, sind die seitlichen Teile des Eingießbereichs als rechteckige
Übergangsflächen 12 mit den Eckpunkten A, B, C, D ausgebildet. Der Übergang auf die
formatbestimmenden unteren Abschnitte der Breitseitenwände erfolgt an den horizontalen
Linien C-D.
[0014] Die Kontur der Übergangsflächen 12 wird durch Geraden g gebildet, die senkrecht übereinander
liegende Punkte der Linien A-B und C-D miteinander verbinden und die lageabhängig
in einem von z.B. 10° auf 0° abnehmendem Umformwinkel (
Fig. 6) zu den formatbestimmenden unteren Teil der Breitseitenwände 1, 2 stehen.
[0015] Bedingt durch die rechteckige Gestaltung der Übergangsflächen 12 nehmen die öffnungswinkel
β (Fig. 4) des Eingießbereichs in Gießrichtung kontinuierlich ab und erreichen an
der Linie C-D den Wert 0.
[0016] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird die Kontur der übergangsflächen 12'
durch Geraden g' gebildet die vom Punkt C` ausgehend strahlenförmig mit jedem Punkt
der horizontalen Linie A'-B' und den vertikalen Linien B'-D' verbunden sind. Hierbei
nimmt von der Diagonalstellung der Geraden g' bis zur Parallellage mit der Linie C'-D'
der Öffnungswinkel β bis auf 0° ab.
[0017] Die Oberkante des Eingießbereichs ist gemäß Fig. 4 bogenförmig gestaltet.
[0018] Gemäß Fig. 6 gehen die rechteckigen Übergangsflächen 12 bogenförmig in die formatbildenden
unteren Flächen der Breitseitenwände 1, 2 über.
1. Kokille zum Stranggießen von Stahlband mit gekühlten Breitseitenwänden und Schmalseitenwänden,
die zur Bildung eines Eingießbereichs für ein Gießrohr im Bereich der Breitseitenwände
nach oben erweitert ist und seitlich des Eingießbereichs parallele Endabschnitte aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kokille rechteckige Übergangsflächen '(12) aufweist, die entlang einer horizontalen Linie C-D mit zu den Seiten abnehmenden
Umformwinkeln α in die formatbestimmenden unteren Abschnitte der Breitseitenwände
(1, 2) übergehen.
2. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß senkrecht übereinander liegende Punkte der Linie A-B und C-D durch Geraden g verbunden
sind.
3. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Punkt der Linien A'-B' und B'-D' durch Geraden g' strahlenförmig mit dem
Punkt C' verbunden sind.
4. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberkante des Eingießbereichs (9) bogenförmig gestaltet ist.
5. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rechteckigen Übergangsflächen (12) bogenförmig in die formatbildenden Flächen
der Breitseitenwände (1, 2) übergehen.