[0001] Die Erfindung betrifft eine Schreibspitze mit Kugel für Flüssigtinte, mit einem Rohr
geringen Durchmessers, in welchem eine der Kugelanlage dienende Einbuchtung vorgesehen
ist, wobei in dem Rohr ein dessen Innenraum im wesentlichen ausfüllender Tintenleiter
vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer
derartigen Schreibspitze.
[0002] In der Europäischen Patentanmeldung 0066541 (Anmeldenummer 82810220.1.) ist ein Verfahren
zur Herstellung einer mit flüssiger Tinte gespeisten Kugelschreiberspitze beschrieben,
bei welchem als Ausgangsmaterial von einem Röhrchen mit einem Innendurchmesser von
1 mm ausgegangen wird. Dieses Röhrchen wird zur Herstellung der Schreibspitze und
zur Aufnahme der Kugel verschiedenen Verformungsstufen unterworfen, wobei insbesondere
der Innendurchmesser des Röhrchens im Bereich der Spitze in mehreren Stufen reduziert
wird. Dabei ist das freie Ende des Röhrchens elastisch verformt', damit die Kugel
von vorn eingedrückt werden kann und die Spitze die Kugel federnd umgibt. Ein Tintenleiter
erstreckt sich im Innern des vorderen Abschnitts der Schreibspitze und weist einen
axialen Abstand von der Kugel auf. Durch Rotation der Kugel wird aus dem Tintenhalter
die Schreibflüssigkeit in einen Raum gesaugt und dann zum Umfang der Kugel geführt.
Zur Herstellung dieser bekannten Schreibspitze sind eine Reihe von Arbeits- und Verformungsstufen
erforderlich, welche die Schreibspitze insgesamt technisch aufwendig machen,und ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß der im Bereich der Kugelauflage in Form
von beabstandeten konischen Einbuchtungen vorhandene Raum nicht gleichmäßig mit Schreibflüssigkeit
gefüllt ist.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht demzufolge darin, ein Verfahren
zum Herstellen einer Schreibspitze für Flüssigtinte der eingangs umrissenen Art anzugeben
und eine Schreibspitze vorzuschlagen, die im Betrieb sicher und wirksam ist, ohne
dabei technisch aufwendige Mittel einsetzen zu müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Innenwand
des fixierten Rohres mit einem im wesentlichen dem Kugeldurchmesser entsprechenden
Innendurchmesser axial verlaufende, sich bis zum freien Ende des Rohres erstreckende
und voneinander beabstandete Tintenkanäle eingearbeitet werden, wobei dann in einem
Abschnitt des Rohres im Abstand von dessen freiem Ende eine umlaufende ringförmige,
einen Kugelsitz bildende Einbuchtung eingerollt wird, und die Kugel in das freie Ende
eingesteckt wird, bis sie an der Einbuchtung anliegt und wobei abschließend der freie
Rand des Rohres einwärts gebördelt und in das abgewandte Ende des Rohres ein im wesentlichen
zylindrischer Tintenleiter eingeschoben wird.
[0005] Die erfindungsgemäße Schreibspitze zeichnet sich dadurch aus, daß das Rohr mit Ausnahme
der umlaufenden, im Schnitt zylindrischen Einbuchtung durchgehend gleichen Durchmesser
aufweist und im vorderen Bereich des Rohres in dessen Innenwand zueinander parallele,
im Abstand voneinander verlaufende Tintenkanäle vorgesehen sind, welche so lang ausgebildet
sind, daß sie teilweise den Tintenleiter umgeben, und wobei die Kugel zwischen der
eine Kugelauflagefläche bildenden umlaufenden Einbuchtung und einem einwärts gebogenen
Rand am freien Ende des Rohres gehalten ist.
[0006] Zweckmäßige Weitergestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschlages besteht darin, daß ein
dünnwandiges Rohr mit einem Durchmesser verwendet werden kann, welcher im wesentlichen
dem Kugeldurchmesser entspricht, wobei insbesondere durch die Ausbildung der axial
verlaufenden Tintenkanäle, welche den weiter hinten im Rohr sitzenden Tintenleiter
teilweise überlappen, ein sehr guter Tintenkontakt zwischen Tintenleiter und Kugel
gewährleistet ist, so daß mit einem derartigen Schreibgerät Linien gleichmäßiger Strichstärke
erzeugt werden können. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Schreibspitze einfach
herstellbar und somit kostengünstig.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung an
einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnung.
[0009] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Rohres, in dessen Innenwand axial verlaufende und
um den Umfang verteilte Tintenkanäle eingearbeitet sind,
Fig. 2 den Rohrabschnitt nach Fig. 1 nach dem Einrollen,
Fig. 3 eine Schnittansicht der vollständigen Schreibspitze.
[0010] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, wird zur Herstellung der Schreihspitze ein dünnwandiges
Rohr 5 mit einem Innendurchmesser von etwa 0,51 mm eingesetzt. In dem vorderen Bereich,
welcher später als Kugelaufnahme dient, sind in der Innenwand des Rohres 5 umfangsmäßig
beabstandete, sich axial erstreckende Nuten bzw. Kanäle 3 ausgebildet, die insbesondere
so hergestellt werden, daß das Rohr 5 in einer Spannzange fixiert und zentriert wird,
danach mit einem Stempel in der Form einer Profilnadel mit scharfen Kanten diese Kanäle
eingeräumt werden. Mit einem weiteren Stempel wird das aus den Kanälen 3 geräumte
Material fortgedrückt und gleichzeitig der Innenumfang des Rohres 5 im Bereich dieser
Kanäle 3 entgratet. Im vorderen Bereich des freien Endes des Rohres ist ein Außenkonus
7 vorgesehen.
[0011] Wesentlich ist die axiale Länge der Kanäle 3, die sich vom freien Ende des Rohres
über eine solche Länge erstrecken, daß später, wenn von der anderen Rohrseite ein
Tintenleiter 4 eingesetzt wird, dieser über einen wesentlichen Abschnitt von den Kanälen
umgeben ist (Fig. 3).
[0012] In Fig. 2 ist eine umlaufende, ringförmige Einbuchtung 9 mit Hilfe eines Werkzeuges
10 eingerollt. Durch diese kontinuierliche Einbuchtung wird eine Kugelauflage 6 geschaffen.
Wie deutlich in Fig. 2 gezeigt ist, folgen die Kanäle 3 im Bereich der Einbuchtung
der Innenwand des Rohres.
[0013] Zum exakten zentrierten Einbringen der ringförmigen Verjüngung des Rohres im Bereich
der Einbuchtung 9 wird in das freie Rohrende ein Stempel 12 eines Werkzeuges 11 eingesetzt,
so daß gewährleistet ist, daß die Einbuchtung im Rohr dort eingebracht wird, wo dies
erwünscht ist.
[0014] Fig. 3 zeigt schließlich eine fertig montierte Schreibspitze. Dort ist in den vorderen
Abschnitt 2, welcher als Kugelaufnahme dient, eine Kugel 1 eingesetzt, welche an dem
Bereich 6 der Einbuchtung 9 anliegt. Das freie Ende des Rohres ist einwärts gebördelt,
so daß in diesem Bereich der Rohrdurchmesser geringer als derjenige der Kugel ist.
Auf diese Weise wird die Kugel 1 sicher im Rohr gehalten ohne für das Einbördeln komplizierte
Werkzeuge verwenden zu müssen. In das abgewandte Ende des Rohres 5 ist ein im wesentlichen
zylindrischer Tintenleiter 4 aus saugfähigem Material so weit eingeschoben, daß sein
der Kugel 1 zugewandter vorderer Abschnitt von den Kanälen 3 umgeben ist. Durch diese
Überlappung von Tintenleiter 4 und Kanälen 3 ist gewährleistet, daß ein gleichmäßiger
kontinuierlicher Tintenfluß von dem Tintenleiter 4 zu der Kugel 1 gewährleistet ist,
so daß mit der Schreibspitze Linien konstanter Strichstärke erzeugt werden können.
[0015] Es lassen sich zweckmäßige Änderungen bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel vornehmen,
ohne sich jedoch dabei vom Kern der Erfindung zu entfernen.
1. Verfahren zum Herstellen einer Schreibspitze für Flüssigtinle unter Verwendung
eines Rohres geringen In- nendurchmessers, dadurch gekennzeichnet , daß in die Innenwand
des fixierten Rohres mit einem im wesentlichen dem Kugeldurchmesser entsprechenden
Innendurchmesser axial verlaufende, sich bis zum freien Ende des Rohres erstreckende
und voneinander beabstandete Tintenkanäle eingearbeitet werden, daß dann in einem
Abschnitt des Rohres im Abstand von dessen freiem Ende eine umlaufende ringförmige,
einen Kugelsitz bildende Einbuchtung eingerollt wird, und daß die Kugel in das freie
Ende eingesteckt wird, bis sie an der Einbuchtung anliegt, und daß abschließend der
freie Rand des Rohres einwärts gebördelt und in das abgewandte Ende des Rohres ein
im wesentlichen zylindrischer Tintenleiter eingeschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Tintenkanäle beginnend
vom freien Ende des Rohres longitudinal eingeräumt und entgratet' werden und das freie
Ende des in einer Halterung eingespannten Rohres beim Einrollen der Einbuchtung gegen
ein einen in das Rohr ragenden Stempel aufweisendes Preßwerkzeug anliegt.
3. Schreibspitze mit Kugel für Flüssigtinte, mit einem Rohr geringen Durchmessers,
in welchem eine der Kugelanlage dienende Einbuchtung vorgesehen ist, wobei in dem
Rohr ein dessen Innenraum im wesentlichen ausfüllender Tintenleiter vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet , daß das Rohr (A) mit Ausnahme der umlaufenden, im Schnitt
zylindrischen Einbuchtung (6) durchgehend gleichen Durchmesser aufweist, daß im vorderen
Bereich des Rohres in dessen Innenwand zueinander parallele, im Abstand voneinander
verlaufende Tintenkanäle (3) vorgesehen sind, welche so lang ausgebildet sind, daß
sie teilweise den Tintenleiter (4) umgeben, und daß die Kugel (1) zwischen der eine
Kugelauflagefläche bildenden umlaufenden Einbuchtung (6) und einem einwärts gebogenen
Rand (8) am freien Ende des Rohres (A) gehalten ist.
4. Schreibspitze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Form der Kanäle
(3) derjenigen des Profils der Rohrwand (A) entspricht.
5. Schreibspitze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen der Kugel
(1) und ihrer-Einfassung ein geringer Spielraum vorhanden ist.
6. Schreibspitze nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß am
freien Ende des Rohres (A) ein Außenkonus (7) vorgesehen ist.
7. Schreibspitze nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der
Innendurchmesser des Rohres in etwa dem Durchmesser der Kugel (1) entspricht und daß
die Einbuchtung (6) in einem solchen Abstand von dem freien Ende des Rohres (A) vorgesehen
ist, daß ein entsprechendes Kugelvorstehmaß erreicht ist.